Der Desertemz kam un O. Elster. ? . A . -,- 44-4--«-.--x.-Nm-M - - - - w ——-s (10. FortseyurgJ »Sie sapen das, als ob das so reicht wäres« » - »Nun ja —- niit Jhrer Hulfe.»« «Durchaus nicht. —- Sie haben doch schon mehreren über die Grenze gehol n...« r sagt JNeen dass« « ne STIMME » i ist ein schmtzheftes Frauen sinimerlm »Ach, here Hauville:, spielen wir doch nicht verstecken mit einander. Jch komme im Vertrauen zu Jhnen —- ich eftehe hnen offen, daß ich keine seist me habe, zu dienen, daß ich es satt habe, mich Fchilanieren zu lassen — die Grenze it nah —- helfen Sie mir über die Grenze...·und Sie ma zwei Menschen glücklich.« , » das wirklich Jhr Ernfi?« » in voller Ernst?« Hauviller ging einige Male im Jänmer nachden lich anf und ab. nn blieb er vor dem schlau lachen den Unterossizier stehen. - « will einmal annehmen, daß es Ihr rnst ist. Aber der Entschluß entspringt ganz Ihrem freien Willen —- ich überrede Sie nicht dazu. Wenn Sie aber in Frankreich sind, will ich evlznen gern die Hand reichen, damit ie«sich dort eine Existenz gründen unds"Jeauette heirathen können. Jch reife In diesen Tagen nach Nancv, wenn Sie dort ankommen, mögen Sie sich an mich wenden;; ich wohne im hotel de l’Euro«pe.« »Sie find sehr gütig. Aber wie soll ich dahin-koman « «M- m Ihre Saales « ch habe lein Geld.« « un gut —- hier find fünfzig Franks —ich denke, das wird ge nii en.« , r zog einige Goldstücke ervon welche Matten lächelnd annahm und in die Tasche steckte. .Aber die Grenze ift fcharf bewacht. Alle Uebergiinge werden durch Gen darmen beobachtet . . .« »So müssen Sie fich einen Weg durch die Wälder fuchen.'« » ch kenne die Gegend fehr wenig.« » Un gut, auch dafür will ich for gen· Stellen Sie sich übermorgen ge gen Abend auf der Ferme terre noire ein. —- Sie kennen doch das Gehöft?« » a. ..« » un gut — ein Mann foll Sie dort erwarten. welcher Sie durch die Wälder über die Grenze führen wird. Alles Andere ift Jhre Sache. Jch hoffe aber, Sie werden den unferer sVerzeinbarung nichts verlauten Inf en « «So dumm werde ich nicht fein!« »Dann gehen Sie. Jch reife mor ZFn früh ab. Wir werden uns in aney wiedersehen —- vergeffen Sie nicht atelde-1’Earope!« «J werde es nicht vergessen. Mon sieur hauvillen Auf Wiederfeben.« Er lachte leicht auf und entfernte ech. Mit fpöttifchem Gesichtsausdruck fah ihm Hauviller nach. »Wir werden Dir schon einen hübfchen Empfang bereiten. Ich muß nur gleich an meinen Agenien in Rancy schreiben, daß er den alten Gaspaed benachriclk tigt. Diese kleine Jeanne ift aber ein Tenfelifrauenzimmet, fo auf eigene Fanft zu operiren . . . .« Er ging an den Scheeibtifch, um Brief-papier hervorzuholem als fich die Thier abermals öffnete- und dieses Mal henriette, feine Tochter, eintrat. » Ihr chi war erregt, wie von einem raf n Gan e; ihre Bruft wog te unter hefti themziigen. »Wie sieh Du aus, Mädchen?« fragte ganviller erstaunt. »Woher ommft M« »Ich komme von Harald von Hei neck».. . .« stieß henriette hervor und miethete heiß bei dem Gedanken an die vor kurzem stattgehabte Untera oung »Hm«, entgegnete Hauviller stim runzelnd, »was soll das heißen? Jch offe, Jhr erinnert Euch Beide Eures rsprechens . . . .« »Wir trafen uns zufällig —- in: Walde — vielleicht von geheimer Ahnung getrieben, suchten wir jenen Ort auf, wo wir so glücklich wacen.« Sie brach in Thränen aus-. »Nochmals —- waö soll das heißeni got der junge Herr Dich beleidigt? — at er sein Wort gebrochen?" »O Vater, nichcks von alledem! — Er befand sich in großer Erregunq und Sorge — um Dich, mein Vater.« «Urn mit-M —- Das ist ja sehr gü tig von ihm. Aber ich glaube, er macht sich da eine ganz unnöihsige Gergeck »Nein Vater...., die Angst hat Miit Dirssriebeni Jch habe kein , nach ·nem Thun und Trei ben zu fragen —-— Dir Vorwürfe zus» Ists-»Aber frage Dich selbst, ob! « M Wahn , was Dich mit. tut Isiesen m onfliti bringe-H erbleichte. ; It — Bat agfi Du da? —i; III Ist Dir Dei da vorgetedei?«s » des-» situlazgesagt—erhqu » » pro i M M c- Mo ie, dze · ! W III-sie- iIFQ Irr sagte, III? würdest noch heute Abend oethasiei werden...« »Ah. das sagte er?! — Und wes hale« »Er dutsie es nicht sagen...er sagte nur, Du mögefi an Tanne Gaspard und den unglücklichen ried ri Reimers denlen . . .« ls od ein Blitzstrahl vor ihm nie der schlagen, so tanmelte Hanviller ur ·el. ine Todtenbliisse überzog sein Gesicht, er zitterter nnd mußte sich aus den Schreidtisch stühem um nitge niederzusinlen. nrieiie flog aus ihn zu. »Vater —- lieber Vater . . ." Sie wollte ihn umarmen. doch er stieß sie zurück. »Er hai mich verra-. then, der Schurke«, knirschte er zwi schen den Zähnen, und eben jetzt sprach ich mit Deiner Mutter davon, Euch glücklich zu knachenl Ah —- ah, der Undankbare . . ." »Vater, ich bitte Dich» . sage nur, was geschehen ist..." «Laß mich! Zu langen Erzählun gen isi je i keine Zeit! Jch muß au genblickli sort...üher die Grenze z« oder wir alle sind verloren ich muß fort. aber ohne Aussehen — niemand darf es wissen, daß ich fort h:n, sage, ich macheeinen Spaziergang lebe wohl...iz:h kann leian Ab schied von der Mutter nehmen — sage ihr, was vorgesallen.. . Jhr werdet aus Nancy von mir hören . . .'« Damit sitirzte er, wie et da war, Hur Thür hinan-. 15. Kapitel. Z n s p ä t. Als Harald zurückkehrte, bemerkte er auf den Straßen der Stadt eine gewisse Unruhe und Bewegung. Grav pen von Bürgern, Männern uni Frauen, standen in erregtem Gespräch beisammen, verstummten jedoch, als der junge Offizier an ihnen vorüber ging. Manche sahen ihn auch mit feindseligem Blick nach, andere schli chen sich scheu nnd verlegen fast zur Seite. Es war, als sei die ganze Be völkerung von bösem Gewissen geplagt. Was Harald aber am meisten in Er staunen setzte, war die Besetznng der beiden Stadtthore durch einen mili tärischen Posten von einem Unterpf fiziere und drei Jägern »Was oll dieer Posten bedeuten?« fragte er n Unterofsizier, als er das »du-tsch- That-· passive .Jch habe den Beflpeh niemanden aus der Stadt txrauszulasserh here Oberleutnant«, entgegnete der Unter offizier, «au-denommen die Herren Offiziere und militiirischen Kom mandos.« «Und der Grund dieser Maßregel?« »Ich weiß ilkn nicht, vermuthe aber, daß es sich um die Gefangennahme eines Verbrechers handelt.« Harald eilte weiter. Eine Ahnung sagte ihm, daß es sich um Hauviller handelte. Denn um einen gemeinenl Verbrechen Dieb oder Mörder-, würde sich das Garnisontommando nicht ges kümmert haben. «Ras meinen Tschato!« rief er seinem - nrschen entgegen. »Ich muß ort zum Oberstleutnant.« « »Herr Hauptmann haben befohlen, Zerr Oberleutnant sollten sofort nach . iieltehr nach« der Kaserne tommen.« .Melde dem herrn Hauptmann. daß ich in einer unaufschiebbaren Angelegenheit den «·,.·rrn Oberleut nant sprechen müsse. hernach käme ich sofort!« Damit eilte Harald nach dem Re imentsburean und ließ sich bei dem .ommandeur melden. Auf dem Bureau herrschte eine rege Thätigteit Ordonnanzen kamen und Fingern vMehrere Schreiber arbeiteten .et ig, indem sie Befehle und Berichte abschriebern Der erste Schreiber fliis sterte harald zu:— «Wissen Herr Ober lesrtnant schon, daß der hallunte, wet cher unsere Soldaten zur Desertion ver-leitete, entdeckt ist?« parald erblaßte leicht. »Wer ittl es.« - »Dieser Monsieur hauviller ——— der reiche Kerl auf der Rue Francaise.« Harald konnte nicht weiter fragen.« Eine Ordonnanz meldete ihm, daß! der Herr Oberstieutnant ihn erwartet Er trat an das Privatbureau desi Kommandeurs. i Dieser stand mit ernstem Gesicht," die nd auf ein Aktenstück gestüsi,? am· chreibtisch. Adjutant von Fuchs szrß an einem Nebentisch und schriebs eifrig » « ie haben rnir etwas Wichtiges mitzutheilen, here Oberleutnani«,l fragte der Kommandeur. ; »Ja BefheL Herr Oberstieutnani. ch erhielt heute diesen Brief des erieurs Reimers und halte es fiir ne Pflicht« den Brief Herrn Oberftleutant Fu übergeben, da e: wohl zur Gern tielung des Verfühters dienen tann.« Der Kommanteur na den Brief, der sich im Convert be and, las ihn und be al) ihn dann von allen Seiten. ssein t zeigte keine Bewegung» ein finstern, undurchdringlicher Ernst rnsie ans ihm. Dann sah er Harald Mr nnd Ha —an: «Der o sei der In abe be-! fast, das der pries betet i heutef Morgen hier angetosnenen ist und sit(l der ersten Post ausgetragen wurde. Wann haben Sie den Brief erhalten9« T »Ich sand den Brief heute Mittag? vor, als ich vorn Dienst nach hause! kam«, entyegnete Hatald nnd keins Stimme zitterte leicht. H Der Adjutant hob den Kopf und» blickte nach dem Thron-muten der; iibet dem Scheeibtisch des Oberstleut-T nants hing. ; Derselbe zeigte die sechste Nach mittagsstundr. harold bemerkte den Bsiel des Ad jutanten und erröthetr. Er glaubte ten Gedankengang des Adjutanten in dessen spöttischern Lächeln zulesen,» und eine zornige Erbitterung stieg ir. ihm empor. . »Der Bries ist von äußerster Wich- « tigieit«,f uer Der Oberftlentnant ernitI fort. «WeSl-,a!b kommen Sie erst jetzt; mit ihm zu mir?« ; »Ich wußte zuerst nicht, wie ichs tiefe Angelegenheit bebandeln sollte, . . . ich mußte erst zu einem Entschluß I lommen..·ez todt doch ein Privaij brie ...« » »ng einer solchen Angelegenhei: gibt es ieine Privatbrieie, Herr Ober leutnant. Sie hatten die Pfticht, mir sofort von diesem Briese Mittheiluna zu machen. Freilich —- Sie haben auch dern Reinheit-Kommissar Bon: nett gegenüber große Zurückhaltung gezeigt...s' W» ( » tr Vvetttleumanrk: . . «Z:h muß sehr bitten. mich nicht zi anterbrechen, here Oderleutnants. sa te der Kommandenr streng »Sie befinden sich hier nicht dem Atem-nai Kommissar gegenüber, sondern Ihrem Vorgeseytem der denn doch wohl das Recht hat, Ihre Handlunogsweiie e: ner Präsun zu unterziehen, Jch finde diese hre Handlungen-use et was eigenthiimlicks, mein Herr Ober lentnant, wenn tie auch eine Erim rung in den Gefühlen haben mag, welche Sie mit der Ecmilie hauptller verknüpfen. Ader ie hätten sich sogen müssen, daß hier keine Zeit zu verlieren war· Jhr Zögern tonnte dein Verdachtigen zu Hülfe kommen daß er die Möglichkeit der Flucht fand. Jch will Ihnen zeigen, wie Sie zu handeln hatten· Ein einfacher Unterofsizier hat Sie beschämt. Der Unterosfizier Marien von Jhrer Konz pagnie erhielt einen ähnlichen Brief, wie Sie — nur lanr er von dem Mädchen Jeanne Gaspard. Unterpf fizier Marien übergab mir iosort den Brief, der es uns ermöglichte, den Schuldigen zu entlarven und zu ver haften. Sehen Sie Jhren Fehler ein here Oderleiitnant?" »Ja, Herr Liberftleutnont... aber ich bitte, die Umstände in Betracht zu ziehen...'« - »Ich will es thun undSie deshalb nur mit dieler ernsten Riige bestra sen . . . lloh, was gibt es da?« Jm orzirnmer wurden Stimmen laut. Der Adjutant sprang auf, ehe er «edoch die Thüre öffnen konnte, war diese ausgerissen und der Kei minalRommifsiir Bonnert trat rasch ern. »Um Verzeiht-n , Herr Oberstlent nant«, sagte er at rnlos, »daß ich so lotnrlos eintrete. Aber eine wichtige Nachricht —- der Schatte ist uns ent toischt, er ist entstehen . . .« »Wie? — Entslohen? —- Wie war das miialich? Er wollte doch erii morgen früh abreisen, wie der Unter ossiger Mart-n gesagt hat?« · « llerdings, aber er muß von irgend einer Seite gewarnt sein. Sie wissen, Herr Oberstleutnani, daß die geormalitäten des Hastbefehls einige sit in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit muß ihm die Warnung zu gekommen sein und er hat den Augen blick get ausgenii t.« «A r ich ließ och die Thore be setzen?« »Er muß durch den Wallgraben rder durch die hinterthiir eines Dankes entkommen sein. Kurz. als ich hinkam, tun ihn Zu verhaften, war er verschwunden-" " Mit ernstem Ausdruck dei- Gesichtee wandte sich der Kommandeur »Hu haralln « »Sie sehen, herr Oberleutnant, reas aus Ihrem Zögern entstanden i,t.« Jetzt erst bemerkte der Kommissa: «arald... Ein Lächeln huschte über ein Gesicht. »Ah, rr«Obetleutnant von Hei nectt — ielleicht lann de: Here über die bethängnißvolle Warnung Aus-— tunft geben. Wenigstens war ver here Oberleutnant heute Nachmittag mit Madetnoifelle heutiette Hauville: fusarnmen im Walde von La bonne ontatne...« Zornt es Erstaunen malte sich auf dem Getcht des Kommandeurg. »Wohet wissen Sies« fragte Ha tald hastig und etröthend. »Nun, verehrte-: here Oberleut nant«, entgegnete der Kriminakftonn missae lächelnd, »ich erlaubte mir schon früher, Jhnen zu sagen, daß ich die TFamilie hauviller durch meine Agne Jren scharf beobachten lassen würde· So hat mir auch einer meiner Agenteu »gemeidet, daß Madernoiselle hauvtller Jheute Nachmittag mit Ihnen tm JWalde zufammen trossen sei.«" ; »Du o werde i von Spionen ums jlaueet !« ; «Still, Heer Obeeleutnant«, rie ider Kommandeur. »Sie haben nich sbai Recht, sich über die amtlichen IMaßnahmen dieses Deren zu erregen. i ch bitte, antworten Sie mit- Haben ; «ie heute Nachmittag eine use-m menlnnit mit Fräulein baut-i er ge stian i «J«--·Fkl5 ttof das Fräulein und -.-.«. . --. .., «-,,.-—.-·.-..-«. . -». —.. « ihre coufine zufällig auf einem Spa zier a .« f , Hi here Oberleutnant?« Jvar der ommi ar ein. f . ch hoffe', en ge nete haraid mit einem verächtlichen itenbtick auf den ; Beamten, .inan wird nicht an meinem I Worte zweifeln." " »Ihr-zu liegt bislang kein Grund Tvor«, agite der Oberstleutnant. »Aber H— ha n Sie mit Fräulein Dauviller jvon dem Briefes des Deserteurs ge sprachen?« Harald iiihite, wie ihm die heiße .Gluth in die Wangen schoß und das »Bei-z ihm bis in die Kehle schlug. Er kannte taum antworten. .Rein. Herr Oberstleutnant!« stieß er hervor. »Ich frage Sie auf Ihre Ehre-i« Hund ich antworte der Wahrheit ge make . . .« »Ich must doch daraus aufmerksam machen«, nahm der Kriminaltow missar das Wort, »daß nach meiner Untersuchung Hauviller kurz nach der Rückkehr seiner Tochter Von ihrem Spaziergange entflohen ist. Man wird ja die Wahrheit durch die junge Dame erfahren. Jch habe die Damen in vorläufige haft genommen . . .« »Das war vollständig unnöthia, mein Herr«, unterbrach ihn Harren-. »Die Wahrheit ist auch von mir zu erfahren. Ich bitte Herrn Qberftleut nant nur« mir eine Unterredung ohne Zeugen zu gestatten« »Es fei', entgegnete der Kommun deur. »Ich bitte die herren. fich fo laii e in das Vorziinmer zu begeben.« set Adjutant und der Kriniinal Kommissar verließen das Zimmer. Als sie allein waren, trat der Oberfl leutnant aus Harald zu. legte ihm die Band auf die Schulter nnd fagte ernst, aber in mildem Tone: «Nun, sein«-t, was hat-en Sie mir zu sagen? Jch weiß, daß Sie tein Verräther fein können — haben Sie auch Vertrauen zu mir. Erzählen Sie —- haben Sie Fräulein Henriette ren dein Verdacht gefagi, der auf ihrem Vater ruhte?' » a —- herr Oberfileutnant —« . h, also doch! —- Welche Unbeson nenZit von Ihnen!« . ndefsen, Herr Oberftleutnanh ich bkn nicht so fchuldig. als es den Ani fchein hat. Herr Oberftleiiinant wer-· den verstehen, daf-, ich durch den Brief dek- uiäliialichen ReimerL in die größte resuiig versetzt wurde. Jch liebe Fräulein Henriette, Herr Oberst leutnant, von ganzem Herzen —- ich wei , daß auch sie mich liebt — ich! wu te, dafz wir glücklich werden« lonnten — da traf mich dieser Brief wie ein Blitzschlag...ich sah unser Glück rettungslos in den Abgrund verfinien. Jch fa den Namen der Familie entehrt, mitSchinach beladen; ich wußte wohi, daß heniiette und ihre Mutter unschuldig waren —- aber was half das ihnen und mir —- ihrs Vater und Gatte war dennoch entebrt ; . . . . ich wußte in der That anfangs ( nicht, was ich thun fpllte..." Tief aufathmend schwieg er und( dreßte die Hand vor die Augen. Mit Mitgefiihi betrachtete ihn derl Oberftleirtnant. « ch verstehe Jhre Erregiing fehri woh, lieber Heineck«, sagte er aiitiaJ »Aber Sie hätten Vertrauen zii mirs ljaben und zu mir tonimen sollen. Wir i hätten dann altes miteinander deian- i chen und einen Ausweg gesunde-if i Harald ließ die band sinken. »Jai -- es wäre das Befie, das Richtigste; gewesen. Ich aber lief in den Waldx um zu einen: seiten Entichlufz zu tun-.- E men, und da —- ich gebe mein Wori? darauf! — begegnete ich durch Zufall; der-. jungen Damen s- nnd — und—« ! «Nun?« — Und ließen sich hin-J reißen, ihnen alles mitzutheilen?« : »Nein« Herr Oberitleutnant. . . .: ich sagte Denriette nur auf immeei Ledewohl ich sagte ihr, daß ihr» Vater noch heute verhaftet würde...; aber nicht weshalb . . . . ich ließ sie in » Ungewißheit und floh davon. um mich nicht zu weiteren Mittheilungen hin reißen zu lassen-J »Sie haben unvorsichtig gehandelt Heineck —- das Wort genügte, unt den ! schlauen Menschen erkennen zu lassen welche Gefahr ihn bedrohte, der e« sich dann durch schleunige lucht zu entziehen sticht-· Ich ve. tehe Sie volllommen, aber den Vorwurf un vorsichtig gehandelt zu haben,tann1 ich Ihnen nicht ersparen. Nun wer » den wir große Mühe haben, den schlauen Fuchs in den Wäldern zu sangenk Der Komme-idem ging einige Male im Zimmer atsö und ab, die Stirn ge runzelt, die ippen fest geschlossen Dann stand er vor harald still undi sah ihn ernst und doch liebevoll an. »Ich kann nichts weiter siir Sie thun, lieber Heineck", sagte er, »als Ihre Unvotsichtigteit durch die Unt ande zu entschuldigen. Jch will das, i was Sie mir gesagt haben nicht ans die große Glocke hangen, das hieße nnr unnöihig Lärm schlagen und einen braven, ehrenhaften Ofsiziek kompro mittiren. Ihr Geständnis bleibt un ter unf. Aber eine Bu muß ich Ih nen doch anfenrlegen ie können da durch bewe ten aß Sie Eise Schuld gut u rna åesonnen « Ich werde Hielles thun, was in meiner Kraft sieht!« »Nun gut —- so bringen Sie hau oiller ur hass. Wies- Ich soll» .aber wie ist es «·tn licht« «I habe silr alle Flle Bot-leh tue-gen lettosserr. Die älder sollen wer,den die Grenze ihrer aanset- uchLiinge na Fisbese t werden... M Eotn niege thereit. Ihnen, das Kommando —- Sie toi en. daß der Weg der De ferteute ii r die Besisnngen hau villers Terre Noir und Hayange ging. gehen Sie sofort mit der Cvqugme ortlsin ab nnd bringen Sie mir den Verbrecher zurück . . .« Harnld erbleichtr. »den Obersileutnant diese Buße..«. ich vermag es nicht...« »Wie? — Sie weigern sich's« · Da richtete sich Harnlb straff ern por. »Nein, here Oberstleutnant. Jch kenne meine Pflicht...es kostet mich mein Gliick — mein Leben, aber ich Erbe-rede· . .« «s-ie sehen, daß ich Vertrauen zu Ihnen habe. Sie haben einmal e fpehlt —- Sie haben einmal hart ie Grenze des Erlaubten gestreift, ich vertraut Ihnen, daß Sie nicht wieder fehl gehen werden« »Das Vertretenen soll nicht ge täuscht werden« herr Oberstleutnant, das ichwöre ich bei meiner Ehre.« Der Kommandeur reichte ihm die hand. »Ich weiß es, lieber deine-i Und nun gehen Sie und thun Sie Jhre Pflichi...« sFortsetzung folgt.) I Ote such-tin tckdee Inse. Die walchende Maid am Brunnen. ( am Bacheörand oder am Meeresstrand· waereit den ältesten Zeiten ein belieb ter orwurf für die bildende Kunst. wie für die Poesie. Nausikaa und udrun zählen zu den lieblichsien, freizvollften Gestalten der alt ariechischen wie der germanischen Sage Unter den Abenteuer-n des viel jgeroandeeten Odyiseus ist wohl laum eines so von unvergänglichem wett ifchen Zauber umkleidet als die im sechsten Gesange der Odyssee geschil derte Begegnung mit Nausitaa, der Tochter des edlen Allinoos, des herr schers der Phöalen, die Vater Homer als »ein an Wuchs und Geitalt den Göttinnen gleichendes Mägdlein« lpreist. jaroßmiithige Gönnerin und beimlictse Beschützerim hatte sich der Johann-eis arrnigen Jungfrau« in Gestalt ihrer Jugendgespielin genähert und sie auf gefordert: »Laß, wenn Eos erscheint, zum Waschen uns also hinausgehen!« Und die Königstochter fuhr im Mor gengrauen mit ihren Dienerinnen zum Strande. die Wagen mit Fächern und Linnen reich beladen. »Ist-«- fie waren gelangt zur wunderbar lichcn Errennst-»in Wo sich die Troge befinden. die klares und reichliches Wasser Unaufhörlich durchrinnt. dir iazmutziqe Wäsche zu iärldern.« Als sie nach gethaner Arbeit sich mit Ballspielen vergnügten, führte ihnen die Göttin den ins Land der Phöalen verfchlagenen helden entgegen, dem sich sofort das herz der fchdnen Nausrtaa zuwandir. Als «Wiifcherin« schildert die Gu drunfage das von den Normannen entführte Königslind Hartmuth von der Normandie ein abgewiesener Freier, hat die herrliche Maid. deren Herz ihrem Verlobten, Herwig von Seeland. gehört. geraubt, fein Vater den ihrigen in der Schlacht am Wul pensande erschlagen. Hartmutb liebt Gudrun leidenschaftlich, seine Eltern, König Ludwig, der Mörder ihres Va ters, dessen Frau Gerlinde, »die böse Wölfin«, loncie deren lanitmüthiae Tochter Ortrun suchen sie hartmuth günstig zu stimmen. Gudrun aber bleibt fest und entgegnet: »Eh’ ich Hartmuth minne, will lieber ich den Tod«. Als alle Versuche Gerlindens, bei Gudrun die Freiwerberin iiir ihren Sohn zu spielen, kläglich scheitern, er grimmt die Königin ob diefer Hart niickigleit und beschließt, Gudrun durch grausame und erniedrigende Behand lung fiir ihre Abweifung zu strafen »Da sprach die böse Gerlind: »Du iollft mein Gewand Tragen alle Tage hernieder an den Strand Und sollst es da waschen mir und dem Gef inde Tu sollst wol acht haben, daß man dich leine Weile müßig iindel" Die Göttin Athene, des Odnsseuo l Eine »alte Waschsrau" wird von der zornersiillten Gerlind damit betraut, die Gesangene waschen zu lehren. Gu drun erträgt alle Qual und Erniedri gung; ihre Unheugsamteii veranlaßt die Königin zu immer größerer Grau samteit: »Wie hart sei der Winter-, du mußt aui den Schnee Und mußt die Kleider waschen in dem eifqu Wind.« Der Gegensatz zwischen den beiden llaisischen »Wascherinnen« Nausitaa und Gudrun stillt in die Augen. Bei amer ist das Wäschereinigen am trande eine selbst einer Fürstentochi ter nicht unwiirdige Beschäftigung, bei den alten Germanen gilt es als ent wutdigender Magddienst, eine An schauung, die sich lange Zeit hindurch im deutschen Balle erhielt. Noch 1612 sindet sich in den «Kutsächsischen Erör terungen von Kammer- und Rentsa chen'« eine Bestimmung, welche »das Geriithe waschen. Wäsche klären und störten« für «Magdesdienst« erklärt, »welche: vor AmtssFeohnden nicht zu achten und daher den Unterhanen nicht a ernut twerden soll.« an ntpn Tucher berichtet das Riimbergee Stadtbuch, um seinen Reichthum zu kennzeichnen, daß er bei einer Wäsche stins Walchsrauen he schiistist hatte. Lukas Cranach der Aeltere, hat mehrfach Wäsche-rinnen bei der Arbeit trn use gemalt. Ein gehend s tldeet e n Gedicht von 1492 te Thiit steii der Wäscherim »Eure Frau. die Lälche hat sen-Ot« Und sich des Bat ne doch ve Die ht nur,« Ioo r Fisehbach fl Da .nd’t fie Frauen. dte um ( · Ihre Wäsche waschen, »wei« und chon , te Was-drin darf bei Erde- Treuen Nein Tuch auf kauern Steine blüuenz Au eitel o wert inu ie wo - suxh keines all oder BRAULA Tarl sie in die Lange mengen.« Das Wafchen gilt seit jeher als schwere, mühevolle Arbeit und wird selbst von fleißigen Sau-stauen gern sanft-ern bezahlten«Waschfrauen« über en. «Thät das Waichen an dem Bach So wohl als das Der n unter dem Tuch Es wäre leine Jung er auf Erden. Die nicht gern wollt« Wäscherin werden« meint ein Satiriter der Reformationsi zeit. Man spottet vielfach iiber die Uebertreibungen der GæthesPhilolos gen, die jeden »Wäschezettel« des Alten von Weimar herausgeben und tout mentiren. Auch der Name von Goe thes Waschfrau ist auf unsere T e ge kommen. Frau Schwäher hie die wackere und der Altmeister gedenkt ih rer in einem Briefe an Kastner: »Mei ne alte Weslarer Strumviwafchern, die Schwäherm die Du lennft.'« Ueber die Unzuträglichleiten des Waschtages besiden wir ein- llassiiches Poem, das keinen Geringeren als Schiller zum Verfasser hat. Es ist dies das Unterthäniglte Pro Memoria an dieConsiftorialrath Körnerlcke weibli che Walchdeputtation in Loschwitz, ein gereicht von einem niedergeichlaienen Trauerspieldichter«. Schiller weilte als Gast Körner-Z in Loschwik und schrieb gerade am Don Carlos, als die Frau Konsistotialriithin Minnatlörncr ael«. Stock und ihre Schwester Doris. leine liebenswürdiaen Gastfreundinnen, »große Wäsche« hatten. Mit autem Humor ließ der Dichter die Störung üb:c sicb eraehen und besang die ärger liche und doch »Die Wäsche llatsrlit vor meiner Titus-, Es schnitt dir Musik-»wir llnd mich mich rnlt dass Fliiaclilier Nach ins-im sum-wiss Dust-. Schon ruft das schöne Weib sdic Cholifs Triumph Schon hör« ich Tod nnd Diiilel Was hör its-? « - eine-J naiirn Ziman site-warfen in die Weile« llnd niea ist Traum nnd Ren-en Veinzesiisn Matt befohlen-! Der Teufel soll die Ticisierei Beim Deindenwnschen lialen." Unterzeichnet ist die drollige »Bitt schrift« »F.Schil1er. Haus- u. Wirth schastsdichier.« Heinrich Heine besinnt in einem lei ner schönsten Traumbilder »die schöne Maid, so fremd und doch so wohlbe kannt, die am llaren Marmordrunnen km Blumenland iein weißes Todten leid wöscht«, er schildert den »Man-n Stadtgraben, an dem Miiade Wäsche bleichen und spottet über »Kravulinstf und Waschlapsti". »Auch dieselbe Oenriette Wäscht sur beide edle Polen Trallernd toknnn sie jeden Monat, Um die Wäsche absubolcn An. sie baden ivitilieli Wasche, .eder hat der Hemden zwei. Lb sie gleich zwei edle Polen, Polen aus-der Polackei.« Das schönste Lied zum Preise einer Wäscherin bat jedoch Chamisso gesun gen: «Die alte Waschsrau«. »Du siehst geschäsiiq bei den Linnen Die Alte dort in weißem Haar Tie rüstigste der Waichcrinnen Im sechsundsiebenziaiten Jahr« Er schildert in poetischen Worten den schlichten soraenteichen Lebensgang der Alten, die tein Phantaßegedild des Dichters, sondern seine Nachbarin ge wesen und ia dem hause an der Frie drichsirasze gewohnt hat« das deute der Muse des Lustspiels geweiht ist. Ein ganz anderes Bild von der Wä scherin zeigt die österreichische Volls poeiir. Die »Mit-net Waschtrmadln« in ihrer Sauderteit, Lustiqteit und Schlagsertigseit zählen zu den anmu thigsten Vollstvpen der Kaiserin-di an der schönen blauen Donau. Sie sind unzählige Mal in Couvletö und Voltiliederm in Vollsstiicken und Posse geseiert worden und baden sich schließlich auch mit dem bekannten Stiick »Das Wäschermadel« von Bern hard Buchbinder. welches von Rudolf Raimann in Musik gesth wurde. die Dperettendltbne erobert. Dem «Wiener Wascheentadl« an Liebreiz und gesundem urwiichsigetn humor verwandt ist ihre Münchner Kollegin, die in Otto Julius Bier baum ihren Sänger gesunden dat: »Was ist mein Schan? —- Eine Plätt materiell Wo wohnt fie? -- Unten am Griec. Wo die Jiar rauscht, wo die Brücke steht Wo vieWiese von bkeiner-Wen Dekade we . Da liegt mein Paradieö." Eine Wäscherin Gervaise Coupeas isi die heldin von Zolas »L’Assomoir«, in dessen erstem Kapitel eine Pariser Waschansialt und das Leben und Trei ben der Wäscherinnen von dem großen Meister der naturaiistischen Darstel lung eingehend geschildert wird. Ger vaise, die Mutter der «Nana«, bringt es zu einer eigenen Plättanstalt, die jedoch unter dem Einfluiie des Todt schlägers Alsobal. dem sich erst ihr Mann, dann auch sie selbst ergibt, elend zugrunde geht« Die anscheinend so vrpiaiich haus tvirthschcftlicherätigteii des Wäsche siinberns hat im Laufe der Zeiten wie derholt ihre poetiiche Veeithuna ge sunden und auch auf manche Wälcbekin ist ein Strahl der Dichterlonne aeials len. Eduard Münz. . M·-—-s» Geinielte Lilien und eingeitieskene anikfderhitie stehen nicht hoch in ee e. I