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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 10, 1906)
. ver rechte Augenblick. VII G. o Rat-III (Ber!«sr.). Der TM So.ks.-l.·rtag gin; Zu M Leise Matten die weiten Mkrenfeldet im Methodik die Kro nen der Fichtenwölder waren in blas-— ses Noth getaucht. und die gefiederten Sänger verstummten, einer nach dem anderen· , Auf dem schmalen, grasüderwacls selten Feldlveg ritten zwei Offiziere der Leib-Mauern Sie hatten die Zügel ihren Säulen lose auf den Hals ge worfen, bedächtigen Schrittes gingen die Pferde, bald rechts, daldlinks eine Grnsstaude fchnapoend oder einige Iehren anstanfend Lose und bequem fußen die beiden Reiter im Sattel, den Uebetroci anfgeinöpit, die Mütze weit aus der Stirn geschoben, die Füße ir. die Bügel vorgestreckt Jenseits der leichten Niederung, zu der der Pfad hinabboz ragte über Buschwctt und Tannen ein alter Kirchthurm von dort klang heiser der Schlag einer Uhr herüber. »Acht Uhr, Haderbeck, es ist Zeit, umzutehren, wenn wir noch um 9 Ub: im Kasino sein wollen« Der Angercdete blickte zerstreut auf nnd erwiderte mechanisch: »Nein Uhr." Darm fiel er wieder in nachdenkliches Ewigen-· « - s , · « t..c swm etc Mol, PCRLUUH pas-s der andere sori. der seinen Kameraden eine Weile beobachtet hatte, »ich werde ans Ihnen nicht recht klug. Sie reiten nun schon eine geschlagene halbe Stunde in solcher Trübsiknpelei. Gottesdonnerwetterl Fühlen Sie sich denn hier bei uns in Langenrode so un lücklich? st ja allerdings nur ein kleines Nest, as ist wahr! Aber doch hübsch in seiner Art. Sie sind doch riel hervorgekommen und haben alles rn« liche Schöne gesehen, anen kann do unmöglich der Zauber entgehen, der auch über unserer Mark liegt. Jch für meinen Theil ziehe Föhrenwald nnd Roggenfeld, Erila und altes Pfarrhaus dem ganzen Gold von—Nea pel vor, einschließlich Beine-, Sorrent und Tasse. Und unseren Sänger ha ben wir auch. Bin zwar schwach irr Gediichtniß für alles Musikalische und Dichterische —- ausgenommen unsere Signale —- aber das eine hab’ ich doch bei-altem weil es so kurz und so hubich Ist Blane Var-el, Grunewald, Grüff mir alle beide, Grüß’ und sag’, ich käme bald, Und die Tegel-r haide! J das nicht charmant, waö?« - » rüß’ und sag’, ich käme bald« — kviederholte der andere ——,,ja, dasisi schön, Nöder, das haben Sie mit au der Seele gesprochen -—und das-MS gerade, was ich so gern sagen möchte nnd nichä sagen dars: Ich komme bald! Und wenn auch nicht Grunewald und Jungfernhaide, aber doch das, was sie umschließen, die liebe Stadt, in der ich glücklich gewesen din.« »Na, nun isks ja ’raus. Also Ber iin liegt Ihnen noch immer in den Gliedern! Aber Mann! Jn anderthalb Stunden könne Sie mit dem III-Zuge da sein! Denken Sie mal. wenn Sie in Gumbinnen ständen oder in Saur barg, das wär’ doch noch anders. Aber offen gesagt, ·— ich laube gar nicht, das es Berlin ist, aoerbeck, —- der Gar-dringen den können Sie nicht oerwrnden.« Herr von haverbeck lächelte undsals seinem Kameraden voll in’s Gesicht. »Wie lange kennen wir beide uns schon? Seit der Kriegsschnle — nicht wahr-? Das sind runde zehn Jahre, nnd eine geraume Zeit davon haben wir uns Tag siir Tag gesehen« »Aus VII-Anstalt und Akademie.« · ,Ja, und in hannover —- das macht eine lange Frist, Roder, aber so rich tig-kennen gelernt haben Sie mich doch num.a »Na, ja, Pfycholcgie ist nichtmeinc starke Seite, da haben Sie :echt.« »Weiß Gott, denn sonst müßt-n «- e wissen, daß ich mir aus dem Gakde tand verflucht wenig mache!« »Als-) nur die Großstadtiufi — Kiinste und Wissenschaften? Tafüe waren Sie von jeher, das weiß ich!« »Auch nicht, auch nicht, alter Freundi Viel näherlie end, das, wo rauf jeder andere sgofori kommen würde, die lächerlich- alte Gefchichie2« »Du est la femme?" »Ja, lieber Röder, eine Frau, oder wenn Sie wollen, ein Mädchens »Na hören Sie mal, Haderbeck — da die Sachen so liegen, mag ich nicht mehr weiter fragen, aber dasiit doch nicht das Schlimmste.« »Sagen Sie das nicht, vielleicht ifi das gerade das Schlimmste; es kommt freilich ganz auf den Mann an.« »Und auf das Mädchenf :Weniget, Rödex viel weniger! Die Frauen empfinden doch nicht so tief, wie wir, physisch wie geisti Sie können leichter iiberwinden, cschnelle-: ist-passen Es ist charakteristisch, i Familie, Heimath Nennen und ( nld aufgeben, mn einein Gatten ; ges-IN .sönnten wir Männer das? steckt-eh nicht, oder weni ,eit Um, wenn das Geschick zwi sie nnd den Mann ihrer Wahl «U«ttn A Sie recht-ver ehe, ist es M einshng Gier-Hishva bet aktzch n o e » »Es-:- ske- HW n Esse - » eine-Ihrs gebet-i Wenn es nicht ÆEM »Ein TITAN . —u an b —in schier ist-M " - MEDIUM-K lib. « Fidei. eine Peiuze sin iste M WI W »Ich weis nicht —- ach so! —-i ka pire —- — Nichts aus unseren ei sfem ileine Bourgeoifeik : »Auch das taum! —«— Aus dem Botti« Räder zog die Zügel an. fp daß siin Gaul sich auf die hinterhand fest-e: »Mein Gott—aber doch nicht ernst haft, Gewerbe-IV «Köllisch ernsthaft, mein lieber Rö der, «o ernsthaft, daß ich mir nur noch inming ob ich vor oder nach dem Fliåmiiver meinen Abschied einreicheis to .« « »Nicht möglich... pardon, «aner deck, ich bin zu ijberraschtk Wer onnte das aber auch ahnen? Sie haben ja auch nicht die leiseste Andeutung fal ien lassen!« »Ich mußte erst mit mir sexbsi fer biig werden!« »Aber Haderbeck, Haderdesch alter lieber Kerl! Haben Sie sich die Ge schichte auch ordentlich überlegt? Den Dienst auittiren, heirathen! —- das ist doch kein Butterbrod essen! Haken Sie bedacht, was Sie alles aufgeben? Was Sie dafür eintauschen?« «Wahres, echtes, einfaches Glück! Zufriedenheit die ich im Waffenroch und Ulanta nie gefühlt habe!« ! »Das hoffen Sie! Und Sie werden auch das Jhre dazu thun! Ader derf ander Theil?« »Auch der wird das Seine beitra-» gen!« I »Ist-lieu ——’ ja! Aber auch kön-; nen!?« .Jch nehme die Absicht fiik vie That!« »Sie-aber die Welt nicht!« »Die kümmert mich wenig.«' »Aber Sie werden sie doch nicht ent hehren können« ! »Doch! Ich kann Alles entbehren — Sie glauben nicht, wie wohl ich mich im Meinst-eh wenn ich beim Bauern im Quartier liege, unter den einfach ften Verhältnissen fühle Eine Schüssel Kartoffeln und ein Stückchen Dorf straße, das gemith »Sie sind ein Schwärmer! Zugege ben: es ist famo5, vierundzwanzig Stunden, fern von Madrid, in rusti kaler Einfachheit zu leben. Aber, lieber Freund, das große Ader ift: Sie kön nen zurück Zurück in unsere Welt, unsere Luft, unseren Kreisl Der Ge danke dieser Möglichkeit wiegt eine Hemisphäre. Wenn Sie jedoch heira t —h »Dann sind die Schiffe verbrannt. Und das hat auch sein Gutes-. Dann ftiirkts das »Muß« die moralischen «eerven.« »Und dann —- verzeihen Sie die Frage —- können Sie das finanziell durchführen? Das-Gehalt fkjllt weg und die Zulage —" »Auch, lieber Röder, denn meine Familie giebt natürlich keinen geboge nen Groschen dan fiir mich her. Jch muß eben Arbeit stehen- Glücklicher toeise habe ich vieles gelernt und eine gewandte Feder.« Eine geraume Zeit titten die Beiden stumm nebeneinan ter her. averbeck kitzelte mit seiner Gerte die hrerr feines Gaules. Röder sah finsteren Gesi tes seitwärts in’s Feld. Die Sonne war hinab-gesunken und vom Forst her strich eine tiihlere Brise über die abendliche Flur. »Nur noch eines,« unterbrach Röder das Schweigen —- »stirnmt die Dame —?nimnrt sie Jhe Opfer so leichthin an « «Jch habe mit ihr noch nicht davon gesprochen. Sehen Sie, Räder, zuerst mußte ich mit rnir im Klaren sein. Solange ich in Berlin in Garnison stand, und sie täglich fah, ist mir der Gedanke nie «ommen. Ich wußte gar nicht, was te mir war. Und als ich fortging, da nahmen wir beide Ab: schied —- ,,for ener«. Jch wärde sie bald vergessen, dachte ich; nun bin ich faft vier Monate hier, aber ich kann das Bild nicht loswetden, es kommt immer wieder, immer lebhafter und stärker... Es geht nicht anders! Jn meiner Tafche hier trage ich zwei Briefe: der eine ist an sie, der andere an den Kommandeur. Der erste geht mor n ab. Sagt sie »Ja« — dann fo tübermorgen der andere. Dann können Sie mich in vier We chen mit Bratenroek und rothem Re genfchirm bewundern! —- Und nun, Röder, die finsteoe Miene beiseite! heute bin ich noch lust· r Leid-Man Wenn es Ihnen recht i , treiben wir am Gekeife, das hier unseren Weg kreu t, entlang, bis Station Karziz. Es d ja nur ein paar Schritts-. Der Palmng eher giebt uns einen Tons «r nd wir fehen den Schnell n ahrenf Die Händ-U Je fich in tiefes-len nigte Gan art un erreichtenm weni gen Minu en das einsauv Statistis gebiinde, dessen Gehieter He freundlich willkommen ·sk; die Ganle wurden in einein uns-en u bracht, Tisch nnd Stähle auf den mitinen Bahnsteig gesestz dann nahm start -· Pru . « « önnen wir ein Glas Bier haben, heg Vorsteher?« »Gewiß! Jch werde den Nestern-ra teur heraus chicken, meine Herren!" «Wollen ie nicht ein Töpfchen mit uns trinken?« «Betbindlichen Dank —- jetzt nicht. Der Schnellzug ist in fünf Minuten fälli —- Sie wissen: ver Dienst! Aber tin-Z r sehe gern!« ach eini en Minuten erschien der Stationsvorteher wieder auf dem Bahnftei . Er warf einen prüfenden Blick au das EinfahrisigsnnL denn schon sah man die hellen niernen des nahenden Zuges, über dem der beleuch tete Dampf wie eine feurige Wolke f wehte. Immer näher donnert das f warze Ungeihiim nnd nun rast es — ein bkisendet Lichtstreif —- durch , fdie kleine Statisti. uin gleich darauf an der nächsten Kinde nett seinen kos tden Augen zu verschwinden s .So’n Zu tat doch was Geo k tigejf sagtssödet bewundernd u m Botstebet, der vie wide Dienst-eilte ktnit einer blauen vertauscht nnd sich1 neben den Ossizieten niedetläßi. I »Gegen halb 11Ube ist et in Ber ilin," bemertt HavetbeQ »wer do, sc Tmitlönnte, in die glänzende Meteo i pole!« ; »Möchten Sie gern dorthin, HektI Leutnant?- Ja, ja. alles schwätmtfiit "Betlin!« « »Nu! Sie nicht« Here Votsteheti« »Ich-nein! -— Jch mag die to fken Städte überhaupt nicht. Sie Cfind ungesund!« »Ja, freilich, die Wald-— und Wie fenlnft, die Sie hier bat-en ——-« Dann dachte ich im Augenblick we- 1 niger. Jch meinte ungesund fiik dies charakteteniwiciejung — psychisckej » Krankheits-beede« »Na, na, das ist doch wohl übee·s Ziel gesckxossen Jch habe mich-in Ber lin conz wohl gefüblt.« » ann seien Sie feob, Heer Lem nnnt, wenn Sie obne Knnx davonge tommen sind. Mancher bat sich dort eine Blessut fiiks ganze Leben geholt« »Ja. aber wie? Ich verstehe nicht recht! Worin sehen Sie denn die Ge fahr der Gtcßstadt? Vielleikbtheatek vdet Chantant? Oder glauben Sie. daß man dort einen kräftigeren Stie bel teinkt2« -. --« »Das Alles Ilsllcsk ts- lllw:, music erken. Jch sehe die schwärzeste chattenseite der Großstadt in dein näheren Aneinanderriicten der verschie denen Stände, an dem Sinten aller Schranken Sehen Sie, Herr Leut nant, hier auf dem Lande sind Sie der Offizier und ich bin der Beamte, nnd der Kerl da hinten ist der Knecht. Das ist Alles scharf aeschieden, jeder bleibt in seinem Kreis und wird da rin auch gtiickliih Jn Berlin rückt jalles auseinander, und der Garbe Rittmeifter ist in Civil vom sternmis isn Sonntagsanzng taum zn unter scheiden. Und mit der Weiblichteit steht es noch schlimmen Wo hört die Dame aus«-« Wo fängt der Dienstbote oder das einface Mädchen an? Und da entstehen dann jene Verhältnisse —oder gar Ehen —- ich könnte ein Lied davon fingen!« »Sie? Ach bitte, erzählen Sie, Herr Vorsteher! Das musz ja interes sant sein.· , .Lieber Himmel, eine Geschichte wie tausend andere. Wenn es Sie nicht langte-eilt —! Es sind an die dreißig Jahre, da hatte ich ——einen Freundin Berlin. Er war-—- sagen roir Assefsor —es ist ja gleichgültig— iedenfalls »in sehr geaehteier Lebensstellung Er war tein ,,lumen mundi". aber ein fleißiger Mensch —- das tann ichihnz nachsagen —beliebt bei seinen Kante raten —oder Kollegen —- geaihtet von seinen Vorgesetzten Eines Tages lernte er an einem Sommerausslug nach Moabit ein Mödel tennen. Moo bit, müssen Sie wissen, meine Verren, war damals das, was heute Schlach tensee oder Tegel ist —ein Aus-flugs ort von Berlin, doch das nebenher. Das Mädchen, eine echte Verlinerin vorn Wirbel bis zur Sohle, naiv und aufgeweckt, gutiniithig und ncalitiös ugleich. Kurz und gut-er verliebt sich in sie bis über beide Ohren, und wiewohl sie nur ein einfaches Kind aus dem Volke war —- er tam nicht mehr los-« »Aha! Sie hielt ihn fest!« »Nein, sie nicht — er tonrte nicht mehr «anders. Sein Verstand sagte ihm Es ht nicht! Aber das Herz ———?! lso er heirathete und gab um ihretwillen alles aus« Karriere, Fami lie, Freunde. Sie ollte ihm—.das Al lee ersetzen. Eini . it ging das anch, so lange seine Oparpfenni e reichten. Der-an tam der Uinschlag. sitt Bitter keit mußte er gewahr werden, daß es etwas htmmeltoeit Berschiedencs ist, ob man als Staatsbeamter dienstlich mit Vorgesetzte-n oder als Privat mann mit Geschäftsleuten zu thun hat. Der ganze Kodex von Roblesse und Tattgefiihl muß da iiber Bord etoorsen werden —und das fiel ihm urchtbar ehwer. Das ist vielleicht ein Iounder nntt unserer Staats-berufe die-heran arbeiten siir die Ehre, nicht sur materiellen Gewinn- Und da draußen nn Leben ist ei nachher ge rade umgetehrt.«k «Druven, Jenmte des grokzcn Wat se:s, ifi das ande-rs!« »Richtig —- aher dahin lonnte er nicht, er verstand keine Silbe Englisch. So wurde der Kampf urn das tägliche Brod ein hart-r, und damit schwand auch die Liebe. Seine Frau scheute( sich nicht, ihm zu sagen, sie hätte an jedem Fabtitarheiter eine bessere Par iie gemacht als an ihm, und eines; schönen Tages war sie ausgeflogen —- J aus Nimmerrviederfehen.« - » »Armer Kerls Und wo ist er geblie ben?'« « »Er hat sich nachher hier nnd da herumgeschlagen —- ein gebrochener Mann. Endlich gelang es ih:n. eine kleine suhalterne Stellung im Staats dienst zu erlangen; da arbeitet er nun seit fast zwanzig Jahren.« »Und fühlt er sich leidlich glücklich-«M »Im meine Herren,« sagte der Vor steher, und feine Stimme zitterte ein wenig, ,er fühlt sich glücklich. Er hat gelernt, daß man auch entsagen tim nen muß. n der Selbstiiherwindung liegt auch e n hohes Gut, has Zinsen trägt. Guts-gen muß ein jeder ein-— mal im Leben. Ei tømrnt nur darauf an, an richtiger Stelle und zur rechten seit zu entsa . Und nun entschul tgen Sie arch, meine Herren. Ich muß noch einige Fahtfcheine zum Gü terzug ferii stellen, ver mn halb U passirt Besuchen Sie mich einsamen Mann recht bald :viedet. Sie bringen mir einen Bauch aus alten Tagen — als ich noch kjung war!« Er gin , vie Ulanen iauschien einen Bxick des - inversiändnisses und stiegen wie-der zu Pferde. Schweigerb trat ten sie vie Straße nach der Garnison zurück. Als sie dicht vor der Stadt dieFlußbriicke paisiktem pakiste Ha Vekkieck feinen Gaul. - · «Einen Augenblick, Rödcrl'« Er nahm zirei Briefe aus dem Uebettock und riß sie in Fetzen; di wnrf er über das Geländer in das Wasser. Der andere aber drückte ihm warm und fest die Hand. scheint-rissest Verse-Geh Jm All eineian ist die Ansicht ver breitet, daä alle Personen, die- ror Ge richt gestellt werden, durch die Presse bekannt gemacht werden« Indessen haben die Gerichts-disk namentlich in England, ihre tuelieimnist in die selbst die Presse zuweilen nicht zu dringen vermag. Vor eini en Wochen stand vor einem Londonet .richt3hos ein gut geklei deter Mann von nornehmem Aeußern unter der Antlage, Gegenstände im Werthe von etwa fünfzig Pfund ge stohlen zu haben. Der Angeklagte war offenbar ein Mann von guten-. Hers tammcn und glänzender Erziehung und nannte sich vor Gericht A. Fami ner. Jin Lau e der Verhandlung ftellte e Ssich heraus, daß das nicht sein rich tiger Name wac, sondern daß er einer vornehmen Familie angehörte. derer-. verschiedene Mitglieder hohe Stellun gen im englischen Berwaltunnisdienst innehatten. Seine Verwandten waren beim Gericht eingelommen, man möchte die Jdentität des Schuldigen nichtbe lannt machen, nnd dem Wunsch-. wnrde Rechnung getragen. Der Mann wurde zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt, vernexgte sich elegant vor dem Richter, der die Strafe ausge sprochen, und verschwand in feiner Zelle, nachdem er sich zum sofortige-i Antritt der Strafe bereit erlliirt hatte. Wer er war, wird nie öffentlich be kannt werden. Der Name einer der -geaehtetsten Familien des Landes wird so vor dein Schirnp" gerettet werden. daß eines seiner Mi glieder als Dieb verurtheilt worden. Häufig führen die Angella ten, die vor Londoner Gerichtshöfen er cheinen, ganz andere Namen, als sie gewöhn lich angeben. Hinter dem Namen versteckt sich häufig ein Name, det« wenn er bekannt würde, große Sen iation in den Zeitungen erregen dürfte. Jst das Vergehen nur gering iiikig, so lüftei man zuweilen den Schleier, um nicht etwa unschuldige Personen unniiß ins Gerede zu brin gen, mit denen man den wirklich Schuldigen verwechseln könnte. doeh in ernsteren Fällen wahren die Ge richtshöfe ihr Geheimniß. Vor einigen Jahren war ein be lannter Berichterstatter zufällig bei einer Verhandlung anwefend, die große Sensation erregt hätte, wäre sie öffentlich bekannt geworden. Jn die sem Falle wurde der-Name des Ange llagten —ein sehr vornehmer Name s-—verschwiegen, da die Verwandten sehr hohe Stellungen innehatten. Der Gerichtshof hatte während des Tages einen großen Einbruihsdieb stahl verhandelt. Um vier Uhr hob der Präsident die Sitzung aus, die Jurh entfernte sich, die Anwalte ver ließen das Gerichtsgebäude, und das Publikum eilte auf die Straße. Die Lichter wurden zum Theil ausge löscht. Der Justiz war offenbar an diesem Tage Genüge gethan. Aus reinem Zufall lehrte der Reporter, der ein Buch in dem Gerichtssaal verges sen, noch einmal zurück und fand hier wieder den Richter auf feinem Präsi dentenseffel, einen Angellagten hinter der Schranke, eine Jurh, eineiiStaats-. anwalt, einen Vertheidiger und eine Reihe von Zeugen. Es follte eine Verhandlung stattfinden. Au«er dem Reporter war nicht eine Beten vom Publikum anwesend, obwohl die Thit ren offenstanden. Die Verhandlung aucrte nur sehr lurze Zeit· Der lann auf der Anlla bant wurde schuldig unden und n auf mehrere Jahre Gelingniß lautendes Urtheil aus prochen. Der Berichterftatter mer te fo ort, daß es sich hier um eine geheimni olle Persönlichkeit handelte, und obwohl dies an ihn herantretende Versuchung ziemlich siark war, war er doch llug genug, zu schweigen. Vor ein oder zroei Monaten erschien in den englischen Zeitungen ein Bericht über den Tod eines keheirnnißvollen Jndividuums, welches unter eigen-« thümlichen Verhältnissen starb. Es war ungefähr 65 Jahre alt und hatte unter dem Namen Challoner im Weit end von London gelebt Eines Nachts fand man den Mann lchiverlrant auf der Straße liegend und brachte ihn in ein Krankenhaus Er gab den Namen Challoner an, nannte die Adresse sei-i ner Wohnung, ließ aber über feines Bekannten und Verwandten lein; :Wort verlauten. Rachforlchungem diej ,rnan nach feinem Tode anstellte, be-; «wiesen, daß Chnlloner ein alter Ver Hbrecher war, der häufig mit den Ge Hrichten zu thun gehabt und mel)rmots’ Iwegen Betrags verurtheilt worden separ. Wie er eigentlichhieh war das jGeheinmiß des Gerichts· Seine Iden titiit war der Polizei wohl belannt, doch er lelbtt wollte nie lagen. werer war, und ließ lich lieber als unbe lannte Person vor Gericht jtellen und berurtheilen, als daß er seinen wirt lichen Namen nannte. r wetgertej sitlt standha t. Schande iider feine Fa-« mitie zu he gen, indem er seine Iden iitiit mthllltie Er war ein Mann von hervorragend guten Manieren; hatte eine ete ante Erscheinung und eine vorzllgkli Erziehung. nnd seine Aehnlichkeit mit einer öffentlichenPers iönlichteit, die höufi in den illustrie ten Zeitun n ers ien, mach-te ihn um Gegen and vieler Scherze. Die ijbolde hatten teine Ahnung, welch· ausgezeichnete Erklärung fiir diese Aehnlichkeit Challonet hätte gehen tön nen, wenn er hätte sprechen wollen« Er zog es vor. fein Geheimnis mit ing Grab zu nehmen. Ah und zu lieft man in englischen Zeitungen von geheimnißvollenseu aen, deren Namen und Adreiien nicht Erkannt gemacht werden, sondern die ihre Namen auf Zettel schreiten und dem Ri ter einhiindigen. Gewöhnlich weigert ich der Richter, daraus einzu gehen, und verlangt die öffentkickeNem nung ges Namens-. Doch es gibt in »so!ck;em Falle Rickter nndRiclJter. Zu derren, die auf öffentlicher Namennew nung bestanden, gehörte der bekannte Rechtsgelehrte Sie Franeisi Jenae, und .er erklärte einmal, die Veröffent lichung des Namens und des That t«e tandes in den Zeitung-en wiiren eine vorzügliche Hilfe. um unbekannt ge bliebene Thatsachen eventuell zu ent hüllen, ganz abgesehen davon. daß derartige Berichte stets einen ad fchreckenden, heilenden Einfluß übten. « Jm Jahre 1896 fand ein großer Prozeß ge en die sogenannte »Hei rathsvermit elungå - Gesellschaft der anzen Welt statt, die das Ziel ver olgte, die hohe Provisronrn bezahlen den Kunden mit reichen Wittwen zu verheirathen Die Polizei hatte in diesem Falle mit der Schwierigkeit zu kämpfen daß niemand als Zeuge ge gen die Schwindler auftreten wollte, denn gerade die Kunden« der Gesell schaft scheuten sich einzuseftehem daß sie sich mit Betrügern abgegeben hat ten. Die Frage wurde dadurch gelöft, daß man den Zeugen gefiattetc, ihre Namen nur dem Richter zu nennen, der sie dann unter dem Siegel des Berufögeheimniisez dem Vertheidiger mittheilte. Der Präsident traf die Bestimmung, die Leffentlichkth with rend der Verhandlung auszusckließem nnd das Publikum erfuhr nie, rver die meisten der Zeugen überhaupt wa ren. DerGerichthhof bewahrte fein Geheinrniß, nnd derartige geheimnis; volle geeugen sind häufig vor engli schen richten erschienen. In clllkm "iFCllc. set Ilcy vol unges siibr einem Jabrc abspielte, erschien eine Dame als Zeugin, iiber deren Jdentität man sich in London allge mein den Raps zerbrach. Sie ner iebr elegant gelleidet, ihre Stimme tlang besonders melodiök, und eine gewisse Vornehmbeit zeigte sich in ihren Wor ten, trenn sie aus dairs Kreuze-ernst des Avvolaten antwortete. Sie iäirentete offenbar, von dem Publitum erkannt zu werden, wenn sie ibre sit-ge zeigt-, und hatte deshalb die Vorsicht-Imagi regel getroffen, einen dichten, schwar zen Scheier umzttnehmen, der ihr Ge sicht vollständig verhüllte. Wer sie war, wurde nie öffentlich belannt· Jn den Zeitungen sigurirte sie nur als die Dame im Schleier. Man zerbrach sich den Kopf iirer ihre Idealität doch nicht eine der Annahmen war richtig. Ter Anwalt des Stliigere schrieb der: Namen der Zeugin aus ein S:iick Pa pier, steckte es in «n vieles Konvert und händigte es be Nicht-er ein« und dieser verbrannte das Papier sorgfäl tig im Beisein des Gericht-Zwies. Bor eini en Jahren befanden sich in dem Geangtisz zu Betinc zwei Damen, Zwillinggschwesterm die man immer nnd immer wieder bei Leid-is diebstählen absaszte. Sie kirren uns zerlrennlich bei ihren Streichen und erschienen stets zusammen auf der An llagebanl. Wer sie wirllieik waren. war ein Gerichtggebeimnisz, nnd das Pnbllinm konnte ibre wirtlicheJden tität nie er künden. Sie waren nalye mit einem eriilnnten geistlichen Wür denträger verwandt, der sein ind« lich Les gethan hatte, um sie zu be ern, und ebnen sogar ein jährliche-It Ein tomrnen ausseyte, das siir ibre Be dürfnisse vollaux ausreichte: er ver langte nur, sie dltten aus der-. Lande leben, weil die Versuchung des Steti lens dort nicht an sie herantreten würde. Eine Zeitlang nahmen sie, nachdem e wieder einmal aus dem Gesängni entlassen waren, sein An erbieten an, doch die alte Versuchung war u start site sie nnd sie fanden sehne wieder denWeg nach dem West end von London und von dort nach der Nella baut und der Gefängniß elle.· Un r falschem Namen wurden te wiederholt verurtheilt Nie öffne ten sie den Mund. urn zu sa en, wer sie wirllich waren, und der .erichtb th achtete ihr Geheimnist. Ist Unwesen. A.: Jch will Ihnen mal was erzäh len. B.: Nun, nnd? A.: Jch habe einen Onkel, der ist in jungen Jahren nach Amerika ausge wanbert und höchst wahrscheinlich ist er drüben lehr reich geworden, ich« ver mutbe auch, baß er nicht geheirathet bat und natürlich wird er vor mir Esterbem ich werde also iein Erbe sein. ; B.: Nun, und? AJ Können Sie mir auf diese Erb schaft nicht einstweilen zehn Mart vor jftreck eni --——--- « » Der ichs-ersteige Chef. r Beamter: »Ich habe vie Ehre!« ’ Chef: »Sie haka doch jeden Tag was anderm« treu-mi- ndre-m stumm-« Bei Weitem nicht so zahlreich. und auch nicht so tunstgerecht hebend-li mie die egnpt schen and sonstigen »Mu ien der alten Welt, · d diejenigen welckt in· unserem S indessin Mk entlich gefunden worden sinks» Ja stiele wissen bis jent überhaupt nichts von den lenterem während erstere fast in allen Museen der Welt vertreten sind. v Die einheimischen Mumieil stam men aus den berühmten vor-geschicht lichen Klippenhöblen - Behausungen in Gehirns chluchten Ieise-nat sowie auch New eriloö nnd des siidllchen Californien. Nicht Gelehrte, sondern Edelmetallsucher haben sie berlausig entdeckt. Für die Wissenschaft sind aber ge rade diese Mannen von aroßern Wserth, oder werben dochf von igr thh ge chätit Zum Theil it es e en e nrosre Seltenheit, welche die Werth schätzung dieser Mnmien erhöht: aber man erwartet von diesen Ueberresten auch noch einige Aufklärung überldte seltsamen Menschen, welche dlefrilhes s:e, irgendwie bekannte Civilisation auf dem anlerilanischen Festlande vertraten, und vom Aeufzern dieser Menschen erhält man nur durch die paar Mumien eine dirette Vorstel lung, unbestimmt wie dieselbe au ist. Man hält jene Ber«llippen- "--h lenrnenscben meistens ür Toltelen, zum Theil auch für Astelem von de nen die Toltelen verdrängt wurden. Die Kenntniß über diese beiden Vollsftärnmr. namentlich was die Toltelen anbelangt, ist eine höchst lückenhaste, soweit sie sich an Ueber resle tniipst. Das hängt damit zu sammen, daß die Leichen, auch die der Vornehmere-n gewöhnlich verbrannt wurden, und wahrscheinlich jeweils der ganze Hausratlf mit ihnen. Auf versiegelte Behälter mit verbrannten Gebeinen sind Forscher namentlich is Arizona sckon häufig aeftoßenz aber dieselben boten sog-at wie lein- Aus llärung, zumal es an Jnschristen ge in diesen Gegenden ist etwas so Sei-« tenes, daß ein neulicher Fund dieser Art, in einer entlegenen Seitenschlucht am Gilaflu , sehr lebhafte Beachtung erregte. Dienbar toar die Felshiihlc, in welcher man diese Mumie sand, eigene fiir dieBestaitung der Leiche gegraben werden; nirgends anderswo im llmlreis von 100 Meilen von die setStätte hbat man jemals eine Mumie entdeckt. ie Mumienhöhle, die nur etwa vier Fuß hoch und sieben Fuß lang ist, hat wohl auch nie iiir einen anderen Zweck gedient; denn sie sah nicht wie eine Wohn- oder VorrathL stammer der Klippenhöhlendewohner aus. Im ersten Augenblick sahen die Goldsueher.« welche die Höhle fanden, nichts Aussiilliges an derselben; aber alsbald bemertten sie im hinteren »Theil etwas, das allem Anschein nach Hein besonderes Könimerrken in der ; seiten Granitwandunez bildete, welches ; mit einer Art Cement verichlossen war. ssptltg man diesen Verschluß abgebro ichen und dann noch ein: Steinplatte i gehoben hatte, tam ein zur Muknie ge wordener Menschentiirper zum Vor ) schellt. Es war der Körper eines Mädchens von ungefähr läufst-Ihrem wohleined slönigstöchterlei1:s, und man schätzt, daß er vor ungefähr 700 Jahren hier Lestattet und in eine Mumie verwan delt worden ist. Als die Entdeeler den tleinen Körper in die Höhe hoben, drang ihnen noch ein Geruch von Bal sam und hat-i in die Nasen. Man hvsst, daß dieser Fund immerhin nicht der letzte seiner« rt sein wird-. Wh» c biete Weiber-Innern » Frau (zu einer Freundin, welche nach längerer Krankheit zum ersten Male ausgeht und einen unmodernen Hut trägt): »Du holst wohl jegt die Moden nach, die Du durch Deine Krankheit versäumt hast?« krach. - Aber die Ausfinduna von Mumien ’ Lindtiche Rache. Bräutigam tzur kleinen Schwester seiner Braut): Höre mal, Lieschen, braucht denn Erna immer so viel Zeit zum Antleideni Das währt ja außer gewiihnlich lange. Wir kommen ja viel zu spät in das Theater!« Lieschen: »Ach nein, Onkel, ich will ei Dii sagen, warum es heut so lange dauert. Erna hat mich heute Morgen tüchtig geharret-»und dastir habe ich ihr die Zähne versteckt, die sie seht wie dumm sucht.« Eine bwbaite Rang-. Paulchen (der von seiner Tante, die ibn manchmal schlägt, heute einen Kuß bekommt, weit sein Geburtstag ift): »Weißt Du, Taute, wenn Du mich schläng das ist schon icheußlich, wenn Du mich aber tiißt, das ist noch scheußlicher.« Noch garnicht-. Preuße: »Die alten fchiefen häuiet von hitdesheint haben auf mich einen unvergeßtichen Eindruck gemacht.« « Bayer: »Die hätten Sie erscht amo niit an Rausch sehen sollen« cb webt »Nun, Sie waren auch gestern bei Professors zum Dinet? Dort wollten Sie ja immer schon gerne mal hin. haben Sie denn nun Ihre Neugierde befriedigt: « «Allerdings, aber meinen Appetit nicht!« ,