Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 03, 1906, Image 4

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    Straßenbahucn
lenken ein.
Ein Ucvreintommeu in
Definit, Mich. erzielt.
Libeksle Osietter.
Das zwischen Bürgermeister Codd
und dein Präsidenten der Stra
ßenlmhu - Gesellschaft vereinbarte
Uebeteinkommen soll zunächst dem
Stadttnth nnd dann in der von
diesem angenommenen Form bei
der Hetbfrwahl dem Volk zur all
gkmnnkn Abstimmung untetbtei
tet werden. —Während der letzten
Fiskaljahtes sind nach den V-ek
einigten Staaten Preciofen im
Werth von mehr als 40 Millionen
Dollnts importirt.
Detroit, Mich» 31. Juli. Heute
Unsre hier bekannt gegeben, daß Bür
Meister George P. Cosdd und Präsi
Jere O. hutchins von der De
tteit United Railtvay nach Monate
W "hrten Unterhandlungen be
tr Straßerrbashnfrage zu einein
Einverständntß gelangt find. Heute
schen-d foll der neue Freibrief mit den
daran «pr Bedingungen und
Ver « tungen dem Stadtrath und
dann in der von dieser Körperschaft
angenommenen Form bei der Novem
bertpahl dem Volk zur Abstimmung
untetsreitet werden. Die Straßen
bcrhu - ellschaft erbietet sich, wäh
ren-d der tnnden zwischen 5 und 8
Uhr Morgens und 4:30 und 6:30
Nachmittags zehn Tickets für 25 Cts.
und S für 25 Cis. währen-d der ande
ren Stunden des Tages zu verkaufen,
zu allen Stunden Umsteigeiarten aus
allen Linien zu verabfolgen, für das
Pflaiiern zwischen den Geleisen zu for
gen und eine Steuer von zwei Procent
aller Brutto-Einnahmen an die Stadt
zu bezahlen. Dafür sollen die Frei
briefe, unter denen die alten Linien
des Systems gebaut wurden, im Jahre
1909 auf fünfzehn Jahre verlängert
wer-den, nach welchem Termin die
Stadt das Recht haben soll, die Stra
ßenbahnen für ihren wirklichen Werth
u kaufen. Die betreffende städtifche
ordnung, die vom Bürgermeister
Codd und dem Präsidenten der Stra
henbahn - Gesellschaft Hutchins in
allen Einzelheiten geprüft und gut ge
heißen worden ist« bildet ein voluminö
fes Doskument.
Washington, -31. Juli. Diaman
ten im Werthe von 885,000,000 wur
den während des Fisialjahres 1906
nach den Ver. Staaten importirt ge
gen 27 Millionen im Jahre 1905.
19 Millionen im Jahre 1904 und 26
Millionen im Jahre 1903. Aus die
sen Zahlenangaben, welche in dem
soeben veröffentlichten Bericht des- ita
tiftifchen Bureaus des Handels - De
partements enthalten sind, ergiebt sich
ugleich, daß die Diamanteneinfuhr
s Landes nie stärker gewesen ist,
als in dem lenten Fistaljahre. Von
den importirten Steinen waren solche
im Werthe von 101X2 Millionen un
chlkffen und sollten erst in den
letfereien der Ver. Staaten ge-·
rannten werden, während der Werth
bereits geschnittenen, aber noch
nicht gefaßten Steine über 24 Mil
lionen betrug. Es hat eine bestän
dige· Zunahme der Einfuhr an unge
schltffenen · Diamanten stattgefunden,
wahrend die Einfuhr der geschnittenen
Sterne beträchtlich mehr schwankt
Der wessminiinerrh der in: J:l:re«
1900 importirten ungeschninerien
Steine belief sich noch wenig iiber 4
Millionen Tollar5, im Jahre ITHL be
reits etwas über 6 Millionen, ixn
Jahre 1903 stieg er ans etwa U Mil
lionen nnd hat sich seitdem ungefähr
auf dieser Höhe gehalten, während die
Einfuhr an geschliffenen Dianicinten
im Jahre 1900 etwas weniger als J
Millionen Dollars betrug, im Jahre
1903 über 15 Millionen und im
Jahre 1906 Tiber 24 Millionen. Die
Einfuhr ungeschnittener Steine hat
Ich überhaupt erst in den letzten Jah
ren entwickelt und betrug von dem
Jahre 1896 jährlich weniger als eine
Million, über-schritt diese Summe irn
Jahre 1897 und hob sich seitdem in der
angegebenen Weise Abgesehen von
den Diamanten im Werihe von 35
Millionen Dollars wurden während
des le ten Fiökaljahres noch andere
ges · ene und ungeschliffene Edel
steine und natürliche Perlen im Werthe
von mehr als 5 Millionen nach den
Ber. Staaten importirt, so baß das
Laub während des bezeichneten Ab
s ittei Pretiosen im Wert-he von
Mich 40 Millionen bezg? egen sol
che im Werthe M 83 i neu irn
M 31 Millionen Dolliars
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HMMKMMI
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da Bisses-: daselbst weilende IT
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sz «-.-· sen-erweckteme
eitsss ät- Mlk set-am
« " III- m so
— Zu La Tasse
Bis der Stigerisnd des Nord
Iefeassets stichsei Fest abhalten.
sei-time IT- Dass-wo
SL Paul, 31. Juli. Jn der zum
Schluß des hier beendeten Sänger
seftes des nordwestlichen Sänger-dun
des abgehauenen Tagsatzung wurde
beschlossen, das nächste Sängerfest im
Jahre 1908 in La Crosse, Wisc» ab
halten. Nachdem hundert Dollars
"r die Armen St. Pauks und eine
Eiche Summe für die nothlerdende« n
» tfchen Sangesdrüder in San
Franciöco, Cal., bewilligt worden
war, wurden die folgenden Bandes-de
arnten wieder gewählt: Präsident,
Theodor Bebt-eng Von Chicago; Vice
Präsrdent, Otto W. Rohlander, St.
Paul; Selretär. Georg H. F. Riec,
Milwautm Schatzmeisfer, E. O. Kney.
Madisoth Wisc.; Bibliothelar, John
Wunder, Davenport, Jotoa. Bundes
Dirigent Theodor Kelbe von Milwau
tee wurde ebenfalls einstimmig und un
ter riesigem Beifallssturm wieder ge
wählt. Laut Bericht des Bunde-RA
kretärs Georq Kieck, Milwautee, be
steht der Sänger-bund des Nordwestens
jetzt aus 73 Gesangvereinen mit einer
aktiven Mitgliederzahl von 1.700.
Schatzmeister E. D. Kney, Madison,
Wisc» berichtete wie folgt: Einnahmen
ss,030.81, Ausgaben sL772.91, bleibt
Ueberschuß 81,257.90. Folgende Em
pfehlungen wurden angenommen: Der
Vortrag des Bundes - Motto soll in
Zukunft bei Beginn des Sängerfesteg
in Wegfall kommen: die erste Bundes
Tagsahung soll in Zukunft am ersten
e, am Empfang - Concerttage
tfinden und die legte Siyung am
Sonntag Morgen; das Gehalt des
Bandes - Diriqenten soll von 8500
auf 8750 oder mehr, ganz nach Ermes
sen der Bandes-behörde erhöht werden;
desgleichen das Salair des Bundes
Sekretärs.
Will uitlst bezahlen
Kurze Erklärung der Treus Allu
tie Fire Jus-make Ce.
Verlust vier Millionen.
San Franciseo. BI. Juli. Die
Transatlanttc Fire Jnsurance Co. von
Hamburg, Deutschland hat sich gewei
gert, ihre infolge des Feuers in San
Francisco erlittenen Verluste zum Be
trage Von 84,000.M zu bezahlen.
Durch einen ihrer hiesigen Lolalbeams
ten hat sie heute die folgende Erklärung
bekannt geben lassen: »Die Trank-at
lantir Fire Jnfurance Co. weist alle
Verpflichtungen aus dein Grunde zu
rück, weil sie durch eine überwältigende,
infolge eines Eingreifens der göttlichen
Vorsehung entstandene Katastrophe
verursacht wurden, für deren Folgen
die Gesellschaft niemals Vorbehrungen
zu treffen beabsichtigte noch Vorkeh
rungen trifft. Außerdem wird die
Gesellschaft durch die Haltung der wie
der versichernden Gesellschaft daheim
gezwungen, diese Stellung einzuneh
men.«
Weit-te steh zu helles-.
Frau nimmt den Plah des Motor
fiihrers ein.
Chicago, 31. Juli. Passagiere in
einem in südlicher Richtung an halsted
Str. saht-enden Straßenbalyn n
war-den heute dadurch in große Au e
gzrnng versetzt, daß eineFrau aufsprang,
Motorfiihrer von seinem Sitz
drängte und die Führung des Wagens
selbst übernahm. Mit fast rasender
Schnelligleit fuhr der Wagen dahin,
eollkdirte mit mehreren Frachtwagen,
wurde aber nicht weiter beschädigt.
Man glaubte es mit einer Jrrsinnigen
u thun zu haben und befürchtete- jeden
ugenblick ein großes Unglück. Spä
ter stellte es sich beraus, daß die u
zu dein verzweifelten Schritt get eben
worden sei, weil sie einen nach Ener
green Parl til-gehenden Zug erreichen
wallte. Sie wurde zwar «verhaftet;
aber bald wieder frei gegeben
Jst Stücke gerissen-.
Begeht Selbstmord auf offener Straße
vor vielen Zeugen-.
Wellington, Kan» 31. Juli. Als
estsern Nachmittag die Haupt - Ge
fchäftsstraße dieses Städtchens von
Hunderten von Passanten belebt war,
stellte sich Graharn D. Dtbbs vor das
Gebäude der Wellington National
Bank, nahm ein Packet Dynamit aus
seiner Tasche, band es an seinem Halse
fest und zündete bann, während er den
Vorübergehenden Hutte-L daß sie fern
bleiben sollten. weil sofort eine Dy
namit - Exptosion stattfinden werde,
eine mtt dem Packet tn Verbindung
ehende Zündschnur an. Die Explo
eon erfolgte mit furchtbarem Krach,
und etne später angestellte Untersu
chung ergab, daß in die Straße etn
großes Loch und Dtbbs tn Stücke ge
rissen war. Der Selbstmörder war
etn An estelltet einer hiesigen Eisen
- ellschast und wer wegen un
Ilü t Liebe in Berzeoeksltmg ge
rathen.
RR"MUM PR«
ei ag n n n en
oll König rtevrich von Däneenaek
tn stehe-am sein Metd ens
med W betont haben, daß
verstorbene etn bewähren Due
ert des Uns-ten stets-ei gewesen
fet, Das seinen deutan Mut Sie
M keine sehr W
--. s. was-. .
Alte sit einen-seiner sit alle.
see fee-misse- ue ers- samt-se m
wsmemeiisqesmh
Sehr interessante, bisher unbekannte
Details tiber die vielbesprochene Meu
terei des I. Bataillons des Peokras
schensti-Regimentz veröffentlicht das
Zonrnal »Viel xx« (»Das zwanzigste
ahrhundert«). Diese Publitation
verdient in erster Reihe deswegen Be
achtung weil sie beweist daß die Gäh
rung n der ruf fsischen Armee enau
denselben Motiven entspringt, ro die
große revolutionäre Bewegung der gro
ßen Massen der Bevölkerung; aus po
litischen und wirthschaftlichen Grün
den verweigern die Regirnentet des Za
ren den Gehorsam ihren Vorgesetzten.
Tie Auflehnung des 1. Bataillons des
PreobrafchenslkRegiments trug durch
aus den Ehatkatter eines nach dem Mu
ster der Arbeiter infzenirten Streits.
Die Meuterer hatten ihre Forderungen
genauest ftipulirt und til-erreichten am
Tage ihrer Dienstvertveigerung ein aus
19 Punkten bestehendes Memorandum
dem Generalmajor Ozerow. Dieses
Schriftstiick lautet-:
I. Menschliche Behandlung seitens
der Offiziere und Vorgesetzten.
2. Befreiung vom Polizeidiensi.
s. Gewährung des freien Berlassens
der Kaferne und des freien Beweises
aller öffentlichen Orte und Lolale. J
4. Errichtung einer Lesehalle, für
die alle fportlichen Zeitungen und Zeit
schriften, deren Lettiire uns bisher ver
boten war, ahonnirt werden sollen. -
s. Wahrung des Briefgeheininifses.
s. Warum sind bisher die Soldaten
des dritten e’eal«:;rganges unter den Inh
nen? Die Voldaten des vierten Jahr-;
ganges sollen arn 1. Jänner 1907 ent-«
: lassen werden. H
» 7 Aufhebunq der-N « srnflichtung des«
; gegenseitigen Salutirens der Mann
; scheiter
f QAuftlärungen über den momen I
f tanen Berbleib unserer Kameraden, die
im Laufe des verflossenen Winters ver-«
hafiet worden find Wir verlangen j
daß diese Kameraden sofort in ihres
i früheren Rechte restituirt und zum Re
I girnent ziiriickaeichi ckt werden. i
I s. UUchnckUllg Der Kpsh UcM- I
- haupt soll mehr Rücksicht auf den Ge- I
schmack der Soldaten geübt werden
Erbsen müiien vom Speisezettel ver-I
schwinden, zum Abendbrot muß auchj
iFleisch an die Mannschaft vertheilt
werden Tas Brot soll besser gebacken?
- werden
I 10. Jene Trupp-en, die nicht ver
I pflichtet find sich leim Regirnent zu lse
Itöstigen, dürfen nicht gezwungen wer
den, ihr Reluturn fijr die Vertöitigung
Iin Form von Naturalien sBrot oder
" Gemüse) in Empfang zu nehmen. . «
11. Gewährung genügender Wäsche
und besserer Unisormirung.
12. Sorgfaltigere Behandlung der
- Kranken in den Spitälern
13. Aufhebung der Verpflichtung
vor jedem Ofsizier aus der Straße
»Front zu machenf
14 Bei Versetzung in die Reserve
soll jeder Soldat eine toenplette Uni
form zweiter Klasse erhalten«
15. Wir verlangen das Recht der
! freien Beschwerdeführung vor den Vor
I aesetzien und das Recht der Versamm
Ilungsfreiheit zum Zwecke der Bera
ihung über unsere Bedürfnisse
16. Gewährung der freien Fahrt
auf den Eifer-bahnen siir die beur
Ilaubten Soldaten.
I 17. Wir erklären uns solidarisch
mit jenen Durnamitgliedern, die die
Ig Auftheilung des Grundbesißeg verlan
I
I
I
Ig18. Wir verlangen die vollkommene
Freiheit der politischen Ueberzeugun
I 19. U ere Devise lautet: »Alle ä
. einen —- e ner für alle!«
Perwegenes Räuber-frisch
An dem Eingang in den Yosernite
Nationalpari, Kal» wurden neulich an
einem Tage nacheinander fünf nach
. den-. Yosemite- Thal bestimmte Kut
z schen rnit Reisenden von einem Stra
ßenräubee angehalten welcher dabei
eine beträchtliche Geldsumtne und
Schmucksachen erbeuiete Ter Schan
platz der Raubthat war unweit einer
Biegung der Landstraße bei Ahwahnee,
»genau an derselben Stelle, wo vor
; einein Jahre ein Räuber mehrere Tou
risten ihrer Werthsachen beraubt hat.
lTie Kutschen suhren in einiger Ent
sernung von einander, urn den Staub
- wolken, die jede davon auswirbelie, so
viel wie möglich aus dein Wege zu
·.gehen Als die erste Kutsche an der
iBiegung der Straße angekommen war,
trat der Räuber, der sein Gesicht ver
deckt hatte, aus seinem Versteck, legte
«sein Gewehr aus den Kutscher an und
befahl ihm, anzuhalten. Ein Theil
der weiblichen Passagiere begann zu
schreien, während andere hastig ihre
Werthsakgi u verstecken suchten. Der
Räuber aål allen Passagieeen, ihm
ihr Geld un ihre Werthsachen zuzu
werfen und als seinem Verlangen ent
ochentvorden war, gab er dein Kni
L die Weisun, weiter zu fahren.
n e Minuten piiter kam die zweite
chean und der Räuber seriigte die
selbe nnd die Passagiere ingleicher
Weise ab. Er wiederholte dies Ver
gruhkseåmmiiden d leriikhehmgrlg eåredenPaIeei
un et a a
mn ihre Werthsachen Dann
thing er sich seitwärts in die Büsche.
erin Oblie« nenntmaii
dendie ur t
LMÆFWs e- d
; Verschwindende Wälder-.
Der its-eile Only-berie- ar M
besass-se in Dissens-.
Inn-eilest erstere Indes-saht Ie- CI
seIsUeII-Intelses der Ihnen-Ostens
lee—sernoviqseemi--—0Meseuei—solsi
stserlasn—sl.sbshtes.
Aus Chippewa, Wis» vermeldei ein
Berichterstatterx
Noch vor 50 Jahren erstreckten sich
an beiden Seiten des ChtppewasFlnsses
unermeßliche Wälder, und nicht weni
ger als 40 Sägemühlen waren dort im
Betriebe. Heute sind die herrlichen
Fichtenwälder an den Usern des Flus
·es nahezu ausgerottet, und nur noch
zwei Sägemiihlen sind in geringem
Maße ihätig. Ein alter Mühlenbe
sitzer und Holzhändler der Gegend hat
vor 40 Jahren behauptet, daß damals
bereits 5,000,000,000 Fuß Bauholz
aus jenen Waldbeständen gezogen war
den seien; es ist jedoch erwiesen, daß
dte Beef Slough Companh allein in.
früheren Zeiten jährlich 500,000,000
Fuß Baumstämme den Fluß hinab
slößte und diese Riesen des Waldes
allein 20,000,000000 Fuß Bauholzi
ergaben. Die erste Sägemiihle bei
Chipbewa Falls wurde 1836 errichtet!
und ist heute noch im Betriebe: aberj
aus der alten Mühlr, welche höchstensj
1,000, 000 Fuß Banholz im Jahre
schneiden konnte, hat sich das größtes
Sägewerl der Welt entwickelt, aus wel- i
chem jährlich 7U,c-00,000 Fuß Holle
und Waaenladungen von Schindeln1
hervorgehen (
Es erscheint befremdlich, daß diel
PionievHolxsäller die weitesten Strei
len zurückleitem um die Stämme nachs
ihren Milhlen zu fördern, obwohl die
Sägerrerle selbst von den dichtesten,9
nntzbrinnendsten Wäldern umschlosieni
waren Jn jenen Tagen fiel es aber
niemandem ein, von der Regierung
Ländereien zu erwerben, sondern man
nahm mit vollen Händen, was ein un
erschöpflich scheinender Naturreichthum
dem Ansiedler bot. Jn der Gegend der
Belile’å Fälle Und des Court de Or
reilles-Flusses wurden die ersten und
ansgedehnteften Holzfällereien betrie
ben, nnd da Cbipxsewa die einzige Nie
derlassung war, von welcher Nah
rungsmittel und Vorräthe bezogen wer
den konnten. mußten die Proviantwas
gen der Pioniere ast füns Tage wäh
rende Fahrten aus primitiven, durch
die Wälder aehauenen Wegen zurück-«
leaen. ehe sie die Laaer erreichten. I
fEin einfacher-es Mahl, als das, met-i
ches in jenen alten Tagen den nach vol
Lager zurückkehrenden Holzfäller vor J
gesetzt wurde. läßt sich kaum denken;
gepötelteg Schweinesleisch, Aleie Mehl
Molasses und Thee oder Aassee mei
stens ohne Zucker und Milch bildeten«
den täglichen Speisexetteh und da es zu J
Zeiten nicht einmal eingesalzenes
Schweinesleisch gab, begnügten sich diese s
anspruchslosem schwerarbeitenden Leute z
mit getrocknetem Codsisch Gegenwar- i
tig hat jedes Lager seinen eigenen Koch
und Butter Eier, Pies dürfen niemals
fehlen, wenn die Zufriedenheit der Arsl
heiter erhalten werden soll Auch dasj
Pölelsleisch steht nicht mehr in Anse-!
heu, und nur die besten hinterviertel
werden ohne Murren angenommen. i
Nicht minder großen Einfluß hat dies
moderne Zeit auch aus die Art der
holzsällerlager selbst ausgeubt Früher
war es eine aeräumiae Blockhütte. welche l
den rauhen Söhnen des Waldes zum
Unter-schlufo diente, nnd in welcher sie
über offenein Feuer in großen eisernen
Kesseln ihr sruaales Mahl bereiteten
während in einer Ecke des nachge
schtoörzten Raumes roh gezinirnerte
Schlafstätten der Bewohner harrten.
Jn unseren Tagen aber besteht ein
Holzfällerlaaer aus einer ganzen An
zahl kleiner und großer Hütten und
Schuppen, ja, zuweilen entsteht in den
dichtesten Wäldern ein kleines Dorf,
rnit Officegebäuden, Laden, Schmiede
werkstätten, Schleifereien und Baar
dinghänsern, deren Speisezeitel selbe
denjenigen der Hotels einer Großstadt
Ehre machen würde.
. Auch in der Beförderung des ge
schlagenen Holzes haben si große
Amt-erringen vollzogen. Jn a ten Ta
fgen wurde der entästete roh behauene
JRiesenstatnrn rnit dein schwereren Ende
ian ein plumpes schlittenartiges Holz
gestell gelegt, welches von einem Paar
Ochsen über holprige Waldpfade nach
dein Fluß geschletst wurde. nie be
dient man sich großer, 8 Fu breiter
Doppelschlitten, welche nn Stande sind,
20 Baumstämme zu tragen und von
vier Pferden aus den ebenen, durch die
Wälder gelegten, künstlich hergestellten
hartfefrorenen Eisbahnen rnit Leich
tigket gezogen werden können.
Mann mit Straußens
m a g e n. Jn einem Londoner Kran
kenhause starb neulich der 34iöhrige
nsieer Naysmith Aus Schottland
ersich. von Ort zu Ort durch
Strasenvor ellungenim Ver chlucken
von langen Hutnadelm Mi
M Nägeln und andern unverdau
Gegenstanden bis nach London
durchgesochtem hier erkrankte er dann
Zecher-er nnd erzählte den Aerzten tm
trinkean tvat er alles zu sich ge
neenha . Sie vernahmen seinen
W mit entschiedenstern U lauben
nnd hielten ihren Patienten list ver
rlkekt Ali dann aber nach feinem
Use die Obduktion stattfand, anden
tu seinem Magen über 80 sont
ud Wein
,
Mcnsisak Wink-H
Ists-II m Ost-sechsta- streuen-.
— seesustdsteetieeteeu
Der Umstand, daß in den Ber.
Staaten ahlreiche brasiltantsche Dia
manten - Sergwerts - Unternehmen ge
gründet werden, welche zum Theil.
völlig schwindelhaster Natur sind, hat
den amerikanischen Konsul Anderson
in Rio de aneiro veranlaßt, dem De
partement iir Handel und Arbeit in
Washington, D. C» einen Bericht iiber
brasiltantsche Diamant-Bergwerk zu
überinittelw Anderson tonstatirt« daß
er nicht so verstanden werden möchte,
als ob alle derartigen Unternehmungen
in Brafilien Schwindel seien; es sei
möglich und sogar wahrscheinlich, daß
manche derselben sich als profitabel er
weisen könnten, aber nichtgdestoweniger
habe die Thatfache, daß hie und da
Diamanten gefunden worden seien,
einen großen »Boom« in Diamantgru
ben veranlaßt und zu Gründungen von
Bergwerts-Gefellschaften geführt. deren
werthlofe Attien in den Ver. Staaten
unter schwindelhaften Borspiegelungen
abgeseßt würden. Thatsaehe sei, daß
nicht eine einzige in dem sogenannten
brasilianischen Gold- und Diamanten
Distritte gegründete Gesellschaft je Di
vidende bezahlt habe.
Die Ber. Staaten und Großbritan
nien, speziell die Städte New York,
Chicago und London bieten das Haupt
operationsfeld fiir »Prornoters,« welche
niemals selbst ein Bergwerk gesehen
haben, und diese versuchen, die Aktien
von sogenannten Diamantengruben
Gesellschaften und anderen Vergl-outs
Unternehmungen im Publikum unter
zubringen, obschon man in den Bu
reauö dieser Gesellschaften selbst in den
meisten Fällen taum Auskunft darüber
geben lann, wo die betreffenden Gru
ben eigentlich belegen sind.
Die Berichte von Bergwerlz-Jnge
nieuren besagen, daß in gewissen Ge
genden Brasiliens Gold und Diaman
ten sich vorfinden. Aber die Schwie
rigkeiten der Ausbeutung sind enorm.
Die betreffenden Distrilte sind von der
Eisenbahn abgelegen; die Entfernun
gen 5 bis 50 Tagereisen ver Maulesel.
Die Diamanten werden dabei nicht, wie
in Südafrila, in großen »Pockets« ge
funden, sondern in tleinen Quantitä
ten, die über ein Areal von vielleicht
Tausenden von Luadratnieilen ver
streut sind. Moderne Mafchinerie wird
nur ganz vereinzelt benutzt. Ta, wo
rnan sie verwendet. muß sie durck
Maulthiere an Ort und Stelle ge
schafft werden, was schon an und fiir
sich des bergigen Terrains halber
schwierig ifi. Dazu kommt noch, daß
in der Regenzeit diefer Transvort fast
unmöglich wird, da es teine Brücken
gibt, mit deren Hilfe die angeschwolle
nen Strome passirt irerden tönnten.
Und die Maschinerie muß häufig von
einein Orte nach einein anderen trans
portirt werden, wenn eine der kleinen
»Pockets« ansieheutet ist und bei einer
anderen Versuche gemacht werden tol
len. Dies verursacht bedeiiTende Aus
lagen, und großes KapitJl ist erforder
lich, urn diese Graf-en esnzzukeutm
Eine andere Schwierigkeit bietet der
Umstand, dafi in Brasikien fortwäh
rende gerichtliche Sirejtiateiten über die
Besitztitel im Ganae sind. Tie drast
lianischen Bergwertsstseietze sind sehr
unvollständig und unzureichend Un
geheure Areale tönnen in den Berg
wertsdistritten siir sehr wenig Geld
erworben werden, aber gewöhnlich geht
es so, daß, sobald etwas werthvolles in
einem Distritt entdeckt worden ist, je
mand anderes bereits einen früheren
Anspruch daraus hat oder zu haben
vorgibt, und das Individuum, oder die
Gesellschaft die ihr Geld und ihre
Energie aufgewendet haben, um den
werthvollen Fund zu machen, werden
der Früchte i rer Bemühungen beraubt
oder müssen doch wieder bedeutende Be
träge anwenden, um die Angriise auf
ihre Besitztitel zurückzuweisem
Der arme Millionär.
Einer der reichsten Bergweris- und
Ranchhesitzer Mexitos, Jameö M.
Bringas von Guayarnaz, ist willens,
sein ganzes Vermögen im Werthe von
85000,000 siir die Wiederherstellung
seiner Gesundheit zu opfern. Te:
arme Reiche leidet an dem schrecklichen
Aussatz und seine vergeblichen Bemü
hungen, Heilung von der schrecklichen
Krankheit zu finden, haben ihn schon
mehr als eine Million gekostet. Brin
Za a,i der 55 ahre alt ist, hat sich das
eiden vor s ns Jahren in Australien
zugezogen. Er reist jetzt zum dritten
Male nach Europa, Um dort die besten
Aerzte zu Rathe zu ziehen, in der Hosi
nung, daß es ihnen gelingen werde, ein
weiteres Umsichgreisen der Krankheit,
die bereits die Fingerniigel zerfressen
hat« zu verhindern. Schon vor einem
Bahre osserirte Bringas ein Million in
old stir ein heilrntttel gegen Aussatz
und seht ist er bereit, sein ganzes Ver
aussen file seine iluns heLzugeben
scr hat eine Fatnl re estehend ans
! ran, sieben Töchtern und einem
ohne musz sich aber von seinen An
igen serv haltet-, um sie nicht der
Magsgesahe auszusetzm Jn den
lässt-u Jahren hat er sich von 15 ver
denen Speiialisten in Amerila und
Europa sruchtlos behandeln lassen
Be den Marmorbriichen
zu est Rutland, Bi» wurden jüngst
vier Marmorhlöcle im Gewichte von se
20 bis 25 Tonnen gesördert Aus
der Marmorblöele soll einer der
wen für das Mesinleystenlmal in
sussalo, N. Y» ausgehauen werden.
Freies
Magen
Mittel !
Man schreibe sofort. Ein Pack-I eines
steten Heilmittels it ei an Alle!
III-Museum Schwindel, Eritis-m
Netvositöt. Ursache: schlechte
Bett-unaus.
Wenn br mit einem kranken Magct
oder den durch hetvorgerufeyen Urm
chem als Betst-Muth Lebe-leisem Hä
motrhoidcty Kossschmetzkm saurem Ins
stoßen, Sovbketmeth stimmten-, Schqu
lssisteih geistiger Ritter eschla enhkiL
Vermesse-h Retvösiiät, aseu stattf
Magenseschwürem Magens-ask Gefühl dc
somit-est nach dem Essen. Unsstssien
Zaun-wen in der Magens-send text-is
Zunge, bitterem Geschmack ins Mund.
Appetitlpsigseit etc., behaftet seid, dar
sendet mir Euren Namen und Adresse, it
werde Euch cin freies Vackct von mcimz
Mancnmbkctten scndrn, welche Euch it
Hütte heilen werden« So wobltbncnk
knicken diese Maactxtablettem daß setze-.
chZc sei-Miit wurden, wo anscheinend kci
ne Si sc meist möqiich wars Es ist c.«.
wunderbare-s Mittel, welche
Euch in kurzer Zeit heilen wird. Ein it
lustrirtcs Wie-itsqu Buch, welches Eures
Fall genau besdncitch wird. fendc its
Ebenfalls frei. Schickt kein Geld obs-«
Vosxmarkcm denn ich will. daß jede
kankc dieses köstliche Mittel erst ak:
mcänc Kosten moan Man adressikc:
Jvlm A. Smith, 185 Glorie Ouilding
Etwas-leg Yiseonsiw
Skalpjägec in Lands-Ich
sie Ordnung nistet-see Vater-trostr
utd thr- utf«0a.
Ot schon hat man sich darüber ge
wun ri, woher es tommen mag, daß
die ländliche Bevölteruns des fiidlichen
Frankreichs an die Ste e ihrer origi
nellen und ileidsamen Bauertrachi
längst moderne Kleidung gesetzt hat,
während man-im Norden und im Her
zen des Landes noch allgemein, vor
allem bei den Frauen und Mädchen der
Bretagne, der Auvergne und des Li
rnousin, dem heimathlichen Bauernta
ftürn zu begegnen pflegt. Tie ländliche
Schöne des Südens trägt fast überall
Lchon ihren echt Pariser Modehut statt
es huntseidenen Kopftucheö, das ihr
früher ein fa frifcheg. toketteg Ansehen
gegeben hatte. Die Bretonin und Au
vergnatin dagegen hält noch heute mit
wahrhaft erstaunliche-r Zähigteit an
ihrer eingeborenen Koekfbedeckung der
eng anfchließenden Haude, feft.
Die Erklärung frir diefe ismethin
auffallende Erscheinung bildet zugleich
ein interessantes Kapitel französischer
Kulturgefchichtr. Frantreich ist be
kanntlich das Vaterland der Perücke,
der tünstlichen Nachbildung des natür
lichen Haakwuchsed unter König Lud
wig XUL von Frankreich war legtere
in den verschiedensten Formen, insbe
sondere als »Allongeveriiae,« die in
langen Locken bis zur Mitte des Mii
kens herahfloß, allgemeine Modetracht
gewesen. Trotzdem aber die Mode im
18. Jahrhundert außer Gebrauch kam,
gibt es noch in unseren Tagen außer
ordentlich viele Franzofen——und Fran
zösinnem die falsches Haar unterm
hute tragen, mehr als in irgend einem
anderen Lande der Erde. Sobald ihr
haar licht oder grau zu werden be
ginnt, nehmen sie ihre Zuflucht nicht
erfi lange zu allerhand unbequernen
und unwirtfamen Färbemittelchen,
sondern greifen vielmehr gleich zur
künstlichen Flechte, zur Perücke. Fri
feure, Periickenrnacher und Aufkiiufer
von Menschenhaar machen infolgedessen
hier glanzende Geschäfte und haben oft
alle hönde voll zu thun, urn der Nach
frage in ihrem Artilel zu genügen.
Wer aber hat die Kosten dieser so
allgemein verbreiteten Kotetterie vor
allen Dingen zu tragen? Es sind die
jungen Mädchen der Bretagne, der Au
vergne, des Limousrn und zum Theil
auch Schwedengt Die Bretagne liefert
vorwiegend den Bedarf an braunem
Saur, Auvergne und Limoufin die hel
ren Farben, und Schweden das ger
manische Blond. händler und Haust
rer wandern in den genannten Gegen
den jahraus, jahrein, von Dorf zu
Dorf, von Martt zu Marti, wie rich
tige Stalpjäger; sie schneiden den
Töchtern der Bauern, denen sie Tuch
reste, wertblose Schmucksachen oder et
liche Groschen baaren Geldes dafür in
Tausch geben, die dicken, schweren
Doppelzöpfe vom Kopfe; mit ihrer
leicht errungenen Beute ziehen sie dann,
einmal im Jahre, nach der alten fran
Mchen Bl chpsssiadt Limoges, wo ten
fe des onats Juni ein origineller
hackten-est die »Jin aur Thebens-K
a halten zu werden psl t. «
uch heuer wieder hat d sonderbare
Messe in Llrn es stattgefunden Die
Mädchen aber, ihren schönen Car
schenuck der Scheere jener Stett äger
zum Opfer beachten, verhüllen nteri
her ihr tablgeschorenet Daupt unter
festanlchließendm dank-en. Auf diese
einfache und natürliche-Weise erlisrts
sich das große Geheimnis wes lb die
ländlichen Voll-trachten si Oe
btete jener arvertäufee Unser als
anderswo er tten haben und wettet
erhalten verdeu.