Her Deserteur. Roman via O. Elster. . - « - .-.A.-.-.-.A--J m- -A.--.-A.--.-«4A.-.A.-A.-A.--d-O ? Es EMO (6. FertfejungJ Z —- ich denke wohl...« In Kuckuck —- verzeibt Aber ifils feiert Jhr denn keine Verlo c wes bun « »F weig es nicht« ." . « u —- u weißt es nicht?!« »Herr Hauviller meint, er habe Rücksichten auf seine Landsleute zu nehmen...'· « »Na, höre mal, bester Freund — das ist doch sehr sonderbar. Du wirft mir zugestehen, daß Du Dich da in etwas seltsames Position besindeit.« —Harald zuckte stumm die Achseln. Er hatte ja selbst schon gefühlt. dafz seine Stellung im Haufe Hanviller eine für ihn unwiirdige war. Er würde sich auch schon zurückgezogen haben, wenn die stumme Bitte der Augen henriettes ihn nicht immer wieder festgehalten hätte. Freudig war er damals im Walde auf den Vorschlag Monsieur Hauvillers ein gegangen und hatte getreu sein ein mal gegebenes Wort gehalten, in der Hoffnung, daß feine Prüfungszeit bald ein Ende finden werde Der erste Abends den« er« in der Ucuniiie Henriettes zubrachte. hatte 1sxine Hoffnung auch noch belebt. Hen rieite empfing ihn mit glückstrahlen den Augen und holdem Erröthen, Julie flüsterte ihm fchelmisch u: »Alle-Z Seht gut....Tante ist für Uns -- . Madame Hauviller kam Harald in der That sehr freundlich entgegen. Sie war eine zierliche, etwas tränk lich aussehende Dame oson etwa fünf undvierzi· Jahren, deren blaueAugen und hell londen Haare ihre deutsche Abkunft verrkethen Aus Karlsruhe stammend, hatte sie ihr-en Gatten in Baden-Baden kennen gelernt, das ror dem Kriege noch häufiger als gtzt von Franzosen besucht wurde. i zum Krieg-e hatt-: das Ehepaar auch glücklich zusammen gelebt; jeden Sommer brachte Madame Hauviller einiae Wochen in ihrer deutschen Hei-· math zu, Henriette erhielt ihre Aus bildung in Straßburg und Karl-Li ruhe, und Monsieur Hauviller selbst ging jedes Jahr auf mehrere Wochen nach Baden-Baden « Nach dem Kriege aberänderten sich diese Verhältnisse. Monsieur Hau vitier wollte von Deutschland nicht-« mehr wissen und brach jeden Verkehr mit den Verwandten seiner Frau ad. He:;:iette wurde nach Nanry in ein franxösrsckes Pensionat geschickt uno Madame Hauviller sah ihre Heimatl) nicht nieder. Sie war zu schwach, un- sich geaen den Willen ihres starr töpfigen Gatten aufzulehnem Um des lieben Friedens willen siigte sie sich duldend den tyrannischen Anordnun gen ihres Gatten. Um so freudiger begrüßte sie es, daß ihr Gotte den jungen deutschen Ossiziser in ihr Haus einführte. Sie sah darin eine beginnend-e Sinnesän derung ihres Mannes und hoffte, dzß die Liebe ihrer Henriette die Gegen sä e in dem Leben der Familie aus gie ckrn würde. Auxtr Henriette hoffte es, und Ha rald laubte zur-ersichtlich, daß er den Wider nd Monsieur Hauvillerå, der ihm im übrigen mit vornehmer, wenn auch zurückhaltender Gastireundiazast entgegenkam überwinden werde. Aber sie täuschten fich alle. Mon sieur Hauviller hielt an seinem-Stand punkt fest, er trat aus seiner Reserve nicht heraus und gab auch nichts das leiseste Zeichen einer Ermunterung iür Harald. Hcrald durfte seinem orte gemäß mit Henriette nicht über seine Liebe sprechen, er sand auch nie mals Gelegenheit dazu, mit ihr allein zu sprechen. Monsieur Hauviller wußte es so einzurichten, daß er selbst stets zur-regen war. Die Zusammen tiinfte Hei der »guten Quelle« hatten natärtich ausgehörtx hrnriette selbst hatte das Versprechen, nicht mehr dorthin zu gehen, ihrem Vater gege ben, nachdem ihr dieser gesagt, daß sarald bei ihnen verkehren werde. Sie»·war glücklich über das Zuge ständnis ihre Vaters aber bald ollte auch sie einsehen, das sie dadur nur der harmlosen Freude des sam mensetni Intt dem Geliebten raubt war. Ein vertrauliches Wort wurde zwiickcn ihnen nicht meist gewechselt Der ganze Verkehr vollzog sich unter den fsisars beobachtenden Augen des Vaters und bewegte sich in den« ge wöhnlixken Formen eines rein gesell sckaktliten Zusammenseins. Das wirkte auf die Dauer nieder drücend nnd peinlich aus Henriette und Herold. Beide keilngten ihre Freiheit verloren zu haben, die schönen Stunden im tauschen Walde, in denen ihre Seelen ge ime Aussprache halten konnten. in denen fee nichtstetz unter der Aussisckn der scharfen Augen Monsieur Hauvillers standen .Dn hast auch Rücksichten zu neh men« Gestalt-I sub-r Lulu nach einer Weile fortw MFTZEL uns nicht mehr davon spre s-« heäkjkektstxirirh Ist wenigsten-. ern . HM t« nicht« versprechen nnd bitte Dich nochmals, nicht mehr da riiber zu reden.« .Wie Du willst —- ich meinte es gut." Mi ge immt lebnte er sich in· sei nen tul zurück. Beide schwiegen und hingen ihren Gedanken nach. An dem großen Tische brach in die sem Augenblick ein unbändiges Ge lächter aus. »Was gibts denn?« seagte Lulu, sich erhebend und zu den Kameraden zurücktretend. »Ein famofer Witz!" rief ein jun ger Offizier. »Jack kann ein neues Kunststück!« Jack war ein raubbaariger Wint scher. welcker eigentlich dem Adjutansi ten Leutnant von Fuchs gehörte, aber sich derartig emanzibirt hatt-e, daß er fast ganz aus eigene Faust lebte. Er kannte jeden Soldaten der kleinen Garnilon und begrüßte jede Uniform mit einem freundlichen Wedeln seines lutzenStummelschwanzes. Aber wäh rend er«Unterosfiziere und Soldaten nur mit diesem kurzen Gruß beglückte, schloß er sich den Offiziersen ganzta meradschastlich an. Traser auf feinen Streifziigen einen Osfizier, dann be gleitete exihn ein Stück Weges, bis er eine neue Unterhaltung fand. Er kam und ging, wie es ihm gefiel. Am Abend blieb er so lange da. bis der leyte Ossizier sich entfernte, diesem folgte er dann, um in dessen Woh nung zu schlafen: « , c . .-c». chskc lllcccllllllslgc PUBLI, INIWTL bei den Soldaten der .,.tleine Adia tante« hieß, war außerordentlich ge lehrig. Er niefte aus Kommando, er stellte sich todt. er nahm von eine. »Franzoien« nicht das schönste Fleisch. er strich mit den Pfoten die Asche von der Zigarre und was der gleichen Kunststücke waren, die ihm von den jungen Offizieren beigebracht wurden. »Juki-i bat ihn ein famoses Kunst stiick gelehrt!« rief ein junger Osiizien »Fräulein Henriette wird sich sehr da rüber freuen.« Es toar bekannt, daf: der lange Adjutant sich vergeblich unt die Gunst ver schönen Französin bemüht und einmal sogar eine etwas derbe Zurück toeiiuna erhalten hatte. »Laßt die Dummheiten seini« warnte Lulu mit einem Seitenblicl auf Harald. Aber die übermütbiae Laune der jungen stiziere ließ sich nicht mehr zügeln. »Laß Jacl das Kunststück machen, Fuchs!« rief man diesem zu. Der lange Adjutant grinsie ver gnügt und spöttisch. »Wenn Jhrs durchaus wollt!« sagte er. Dann rief kr: «Jael, tomm ein mal her. du Schlingel!« Monsieur Jack kam langsam näher und sah seinen errn mit einein spitz biibisclzen Gefi t an, während er langsam mit dern Stummelschwanz wedeltr. Fuchs er riff ein Stück Zucker, so fort setzte ftch Jack auf die hinter beine. - « »"ch3n.» aber wie macht Hen riett « fragte der Adjutant. Bei dieser Frage stellte sich Mon sieur Jack hoch auf die Hinterbeine und streckte vie Zunge heraus. Tie Offiziere brachen in ein tolleö Gelächter aus« Man wußte, daß aller dings nickt Fräulein benriettq wohl aber die übermüthige Julie dem Ad jutanten einmal die Zunge gezeigt hatte, als er unermüdlich vor den Fenstern der jungen Mädchen auf und »als promenirtr. « »Du-ro Jack!« rief man lockend. »Komm het —- wie macht Jetichen. famoHL « Und Jack bekam von allen Seiten Zucker »Ich werde morgen vor dem Fenster Jetteiens dzs Kunststück probirens sagte der Adjutant Jn diesem Augenblick fühlten eine Hand sich schwer auf feine Schulter legen. Eine zornig liebende Stimme sagte: »Sie werden das gefölligst unter lassen, Herr von Furt-BE »Nanu?« Fuchs fah in das ernste, zornige Gesicht haralds. · »Ach, Sie sinds, heineckl — Na, Sie werden doch einen Spaß ver Richt, wenn es sich um eine ge schmacklofe Verspottung einer jungen Dame handelt, mit der ich zu verkeh ren die Ehre habe.« Leutnant von Fuchs wurde eben falls ernst «Ei handelt sich um keine Dame der Gesellschaft, « sagte et. »den Leutnant von Fuchs Sie werden das Wort zurückvehnienl« rief Damit-, bleich vor Etregung. »Ich nehme nichts zuriiix oder Sie enii ten mir erkläre-h m welchem Bet hält JJsie zu ueeDaiue sieben,.« Juni nichts zu er klären» «Dami habeieh auch nicht- zurück zunehineaä Sie li« lsitzeer siehet-e Vfsiiiete dieSitei Laden TM mit et Oe it Händ-W i W w Hart-III qthmete heftig. Er hatte den Spkktt des Adjutanten seht poht ver standen, er sollte nicht nur enrtette, sondern auch ihn selbst tres en. Die geschimacklost Art und Weise dieses Scherzes erbitterte ihn, er bebte vor Zorn. s »Ich werde rnir Jhee Erklärungen iibee prr fonderbares Benehmen aus t—itten, Herr von Fuchs!« stieß er hervor. »Ich stehe zu Diensten, Herr von Heineck,« entgegnete dieser mit fühlet Ueterlegenbeit »Ich denke jedoch,süe jetzt ist unsere Unterrednng zu Ende.« Er setzte sich wieder und trant ge lassen ein Glas Wein. »Komm, Harnld,'« stiisterte Lulu dem Freunde u. »Da hast Du’ö — das find die änlgen...«. »Ich werde sie zu tragen wissen," entgegnete Harald und entfernte sich mit dem Freunde. 10. Kapitel. . Der erste Verdacht. Arn anderen Tage wurde Harald zu dem Kommandeur, Oberstleutnant don Gimderg, befohlen. Harald wußte. daßes sich um das Duell mit Leutnant von Fuchs-han deln würde, denn er hatte diesem am Morgen seine Sekundanten, Leutnant Krumbholsz nnd Leutnani von Stranstn, geschickt und dieser hatte selbstverständlich die Forderung an genommen, welche aui Pistolen lau tete und am folgenden Tage ausge tragen werden sollte. Wie es die Vor schrift bestimmte, hatt-: man auch dem Ehrenrath Meldung gemacht und die ser hatte die Meldung an den Kom mandeur tveiiergegeben. Oberftleutnant von Gimlserg ern pfing Harald in seiner Privatma nung. Sein Gesicht war ernst und man« konnte eine gewisse Unruhe an dem sonst so gleichmäßig ruhigen Of sizier bemerlen. Als Harald bei ihm eintrat, erhob er sich rasch von seinem Schreidtiscl« wo er ein umsangreiches Aktenstück gelesen hatte. Harald stand in dienstlicher Hal tung vor ihm. »Herr Oberstleutnant haben befoh len...«« ' »Ja, Herr Leutnant, ich habe eine ernste Angelegenheit mit Ihnen zu be sprechen. Sie haben Oberleutnant von Fuchs aeforderti« »Ja Befehl. Herr Obersileutnant.« «Wollen Sie mir den Grund Jhrer Forderung sagen? Jn der Meldung des Ehrenrathes wird nur von einem persönlichen Konflikt gesprochen.« »Oberleutnant von Fuchs erlaubte sich einen unpassenden Scherz iitcer eine mir bekannte Dame und weigerte sich wegen dieses unpassenden Scher-» zes um Entschuldigung zu bitten.« »Ist diese denn die Tochter der Gutsbesitzers Louiö «hauviller?« « a...« - äie verkehren in dem Hause diesesl Vermi« »Ja -—- seit einigen Wochen« »Sie interessiren sich fiir Fräulein Hauviller?« » a. »Nun gut-ich findeez ganz ge rechtfertigt, daß Sie sich den unpas senden Scherz des Leutnants von Fuchs verdaten. Jch tann Sie auch nicht hindern, Rechenschaft zu fordern, aber meine Pflicht als Kommandeur und älterer Kamerad ist es, zu versu chen, einen Ausgleich zwischen Ihnen herbeizuführen Sie lennen die Ka-« binetsordre Sr. Maiestät, nach wel cker alle Streitereien und unnöthigen Duelle zwischen den Offizieren der mieden werden sollen. Se. Maiestiit hates ausdrücklich ausgesprochen. dass er es nicht dulden werde, daß die Ehre eian Offtziers in frivoler Weise an gegriffen wird, hat es da gen als eines Ehrenmannes für dur ans nicht unwiirdig erachtet, fiir ein unbesonne nez Wort um Entschuldigung zu bit ten und solche Entschuldigung anzu . an's-most « ' I ------------ »Ich kenne selbstverständlich die Kabinetgordrr. Herr Oberst!eutnant. Doch ist es nicht an mir, um Ent schuldigung zu bitten." »Würden Sie die Entschuldigung des Leutnant von Fuchs annehmen?« »Wenn er zugleich Fräulein Hau viller um Entschuldiguan dittet...« »Ah « das ist etwas anderes!« »Herr Oberstleutnant, die Beleidi aung ist gefallen, während mehrere Gäste in dem Cafe anwesend waren . . auch ivilpersonen waren zugegen. Die , naelegenheit dürfte daher bald öfsentlieh bekannt werden, ebenso wie der unangemessene Scherz des Leut nant von uch3. Dieser äußerte sp gar die Abrcht, seinen Scherz wieder holen zu wollen. Jch muß also daraus bestehen, daß auch die Entschuldi ung eine genügende ist, welche der Oeffent lichieit—jedensalls aber der amilie der beleidigten Dame —- tannt wird.« »Ich werde Leutnant von uchi das Unangemessene seines « retö nicht varenthalten,« entgegnete r Kommandeur ernst. Jch rnuß Sie aber zugleich darauf aufmerksam machen, daß die Familie des Deren Pauviller außerhalb unserer Gesell chast steht und day darin ein gewisser Mitberungigrund iir LeutnantFuehi« «Leutnant von Fuchs wußte, daß ich in der Familie vertehrie·« HO» das ist es, worüber ich ehe alli mit Ihnen prechen wollte. F hätte auch ohne d en Zwis n a mit Ihnen dariiher gespr n. Sie müssen diesen Ver-lehr abbrechen.«" »Das ist unenIgslieh herr Oberst ceutnantt« « · . ,.Weshald·i« »Weil.das der Familie eine neue Beleidigung zufügen hieße und weil... weil...« »Nun. vollenden Sie.« »Weil bedbsichtige, in eine noch nähere Ver indung mit der Familie zu treten . . ." »Sie wollen Fräulein Henriette heirathen?« »Ja, kerr Oberstleutnant. Und ich hosse, da dieser meiner Absicht nichts entgegensteht. Die Familie Hauviller ist eine der angesehensten und ältesten des Landes-daß lHerr auviller ein sehr wohlhabenderMann it, erwähnte ich nur nebenbei. Fräulein Henriette ist in Deutschland erzogen, ihre Mut ter ist die Tochter eines höheren Be amten in Karlsrube... meine hei rath würde mithin durchaus standes gemiiß sein.« . »Ich will Jhnen hierin nicht«-wider sprechen . . . ja, ich glaube, man würde gegebenen alls erne solche Verbin dung zwis en einem deutschen Offi zier und einer einheimischen angesehe nenFamilie nicht un ern sehen. könnte dadurch den deut chen Sympathien im Lande ein Vorschub geleistet wet den. Dennoch ist Jhre Verbindung in diesem Falle unmöglich. Haben Sie nicht bedacht, Herr Leutnant, daß Monsieur Hauviller einer der wit tkseendsten Gegner des Deutschthmns l : « »Fei- treiß.es, hosse aber-—ja ich ’ bin essen gewiß, daß sich diese Ansicht zdes Herrn mit der Zeit ändern wird. HJedensalls tann die politische Ansicht jdes Vaters nicht maßgebend siir das «Gliick einer Tochter sein« . er selbst, zHerr berstleutnant, hat mich zu dem xBesuch seines Hauses ausgesordert.« T »Wissen Sie o bestimmt, daß er dabei nur aus Rücksicht aus seine Tochter gehandelt hat?« . »Wesbalb sollte er mich sonst aus aesordert haben? Er wollte mich näher - kennen lernen, ehe er mir das Geschick »seiner Tochter anvertraute.« »Das glauben Sie -—tiinnen aber nichtwissen, ob er nicht ir end weiche geheime Abtcht dabei verfolgte Hat der Herr mit Ihnen niemals darüber gesprochen, ob eie nicht bereit wären, nach Frankreich überzusiedeln?« »Ja der That-er sprach einmal davon. Er besitzt beiNancy noch ein Gut. . . und er meinte, daß ich— das heißt wir —- seine Tochter und ich dort wohnen tönnten.« »Ah, seien Stel« »Ich wies natürlich einen solchen Gedanten energiich zurüa." »Ich habe nichts anderes von Jhnen erwartet. —- Aber lesen Sie doch ein mal dieses Schriftitück der Landes polizeibehörde. Es ist durchaussetret und ich erwarte von Ihnen, daß Sie ej als setret behandeln. — Bitte, lesen ) l ( l l Cic Er reichte Horald ein amtlichesl Schriftstüch welches folgendermaßen lautete: 4 »Was die Angelegenheit der Besee Itionen anbetriffi, so ist jetzt durch ge heim-e Bücherchen festgestellt, daß ein Angesessener Lothringens die Hand dabei im Spiele hat und die Soldaten durch prächtige Anerbietungen und Idurch Vorspiegelungen aller Art zur JTesertion verleitet. Man hat den Be treffenden noch nicht unzweifelhaft feststellen können, der Verdacht richtet Tsickx gegen mehrere Personen, in Lützek burg gegen den dortigen Grundbesitzer Louiö Haut-Hirn der Ländereien und jWaldungen bei Nancy besitzt, welche an die deutsche Grenze stoßen. Durch igeheimeRecherchen in Nonen ist fest sgestellt, daß die letzten Deserteureuuf seiner Ferme gehange, welche zu den iBesitzungen es p. Hauviller bei jNancy gehört, übernachtet haben und dort verpflegt wurde-n. Es ätehtaber noch nicht fest, ob mit oder o ne Vot nsisisden des Besitzers. — ie Londeäpolizei-Behörde ersucht Euer Hochwohlgeborem auf den u Hauvsillen dessen Familie, Hausstand und Verkehr ein wachsamez Auge zu haben, namentlich ob nicht ein gewis ser Pierre Gaspard, Kot-let imWalde von hayange, bei hauviller verkehrt. Sollten sich noch nähere Anhalts punkte ergeben, werden Euer hoch tåohlgeboren sofort benachrichtigtwers n...« Das Blatt entsank der Hand Ha ralds. Er war blaß geworden und es flimmerte ihm vor den Augen. »Die Polizei musz sich irren, here Oberstleutanat,« stieß er hervor. »Das ist möglich,« entgegnete der Komamndeur achselzuctend, »sie kann aber auch recht haben. Jedenfalls wer den Sie einsehen, daß mit einem sol chergestalt oerdiichti en Manne ein Verkehr unmöglich iæK »Wenn aber der Vedacht falsch i t s« »Das wird sich bald herausstellen müssen. Jst es aber nun nicht vent bar, daß man den Vertehr mit Ihnen gleichsam als Deckmantel benüht..." »Den Oberstleutnant!? —dai ist unmöglich! Madame hauoiller und genriette sind mir mit Offenheit und erzlichteit entgegengetommen. Ma damehauviller ist eine gute Deutsche.« »Ich nehme an, daß ie Damen von dem oerbreeherischen Treiben dei Gat ten und Vaters nichts wissen. Sie sonnen ebenso gut getäuscht sein, wie re.—-Abee sei dem, wie ihm wolle, eh muß von heer Ossizieroehre er warten, daP ie den Verkehr abbre chen. Sie ehen das eini« Ja, here Dberstleutnant,« entgeg ne haeald waldi. »Nun ut-ich erwartete ei nicht anders. ch erwarte aber au , dasz Sie Band Ier gegeniibee tetne ndeus takes machet-» aus welchem Grunde Sie sieh zurückziehen Istee schulde .- —. .-- ——.« V Protest. - .-...-. - - -1--4«-ssmnsUIF-ZLÅ.IITII-II1 ,,Wns ist denn das bei Direktots für ein fürchterlicher Spektakel?« Hm wissen Sie, der Herr Direktor wünschte, daß in dem neuen Stück seine k tau eine stumme Rolle übernehmen sollte!" — — so darser nicht ewarnt werden; wir müssen ihn unsziidlich machen. Was hre Angele enheit mit Leutnant p uchs anbetri»st, so werden Sie den «pruch des Ehrenrathes abzuwarten gaben. Jch verspreche Ihnen, daß Deutnant von Fuchs Jhnen volle Sa tisfaktion geben soll, indem er sich vor den Theilnehmern an jenem Scherz bei Ihnen entschuldigt — sind Sie damit zufrieden?« harald vermochte nicht zu unterbr ten· Die Erregung raubte ihm die Sprache. Der Kommandeur betrachtete ihn mit theilnahmsoollem Blick. »Ich ver stche und würdige Jhre seelische Erte-» gung, lieber Heinect,« sprach er wen-i ger streng. »Sie gereicht Jdnennur ur Ehre. Aber bedenken Sie, daß Sie Ossi ier sind, daß Sie ernste und» strenge Hslichten aus sich genommens haben, denen Sie Ihr persönliches Eint-finden unterzuordnen haben.! Diese Unterordnung ist oftmatss schmerzlich, ich weiß es, sie ist abers nothwendig, um unsere hohe Aufgabei als Führer und Erzieher der uns ans-I vertrauten Söhne des Bolles ersiilleni u können. Jch weiß, Sie sind ein Qochherzigey wackerer, ehrenhafter Ossizier des Königs, Jhre Boroäter haben ihr Blut aus den Schlachtfel dern des Vaterlandes bergosfen -—— siel sind als Helden gefallen —- tönnteni Sie nicht Jhr Her, Jhre Liebe dem( Vaterlande, dem Könige, zum Insekt bringen?« · Harald richtete sich straff empor und sah seinem Kommandeur fest in das Auge. »Ich werde es versuchen, Herr Oberstleutnant . . .'« Dieser reichte ihm die Hand. « »Ich danke Ihnen, lieber Heineck,«l sagteer bewegt. »Ich habe mich nichts in hnen getäuscht Und die Amen-« gen it« Jhrer Forderung überlassen! Sie nur« Fuchs wußte schon dienst lich von dem Verdachte, welcher aui Hauoiller lastet, daher wohl seine! Weigerung, sich zu entschuldigen, ichl werde aber mit ihm sprechen und ich denke, er wird Jhnen vollste Genug thuung geben. Sind Sie damit ein verstanden?'« »Ja...« Jn diesem Augenblick tloditees an der Thür. « - Fortsetzung folgt. W cekeönte als Modell-. Die Großen der Erde sind es nicht immer gewöhnt, still zu sitzen, unds ihre Ungeduld macht den Male-m, die-« ihr Bad fuk die Zukunft fes-thatka sollen, häufig Viel zu schaffen. Ader( es giebt auch rühmliche Ausnah men unter den Herrschern, die» den Künstlern ihre schwerej Arbeit nicht noch schwerer machen.! Papst Pius X. z. B» so plaudert eine. engl. Wochenschrist, isi von geradequ rührender Geduld im Stillhaltenl Wenigstens berichtet so der delanntez amerikanische Maler Thaddeus-, der! vor nicht allzu langer Zeit den heiligen: Vater porträtiren durfte. »Nein Bess russmodell," so erzählte der Maler« »hat mir je so gut Modell gestanden.I Als ich ihn in seinem Stuhl zurechtge-l seht hatte, saß er so ruhig wie eine. Statue. Einmal fragte ich ihn. ob erj müde wäre, da antwortete er beschei-? den: »Ich wäre Jlinen dankbar, wenns Sie mir erlauben würden, den Kopf( ein wenig zu bewegen.« Niemals vor- s her sah ich solche Geduld; niemals auch soviel einfache Güte in einem Ant link Damen sind nerdoser und un-« ruhiger, und selbst eine so liebenswür-l dige und freundliche Herrscher-I wies Königin Alexandra von England hatj nicht immer die langweilge Prozeduw einer Sitzung ruhig ertragen. Als derj englische Maler Frith vor einer Reihe; von Jahren die damalige Prinzessin von Wales malte, verzweifelte er fast daran, die Linien dieses stets beweg lichen Antlitzed wiedergeben zu können! und er beklagte sich bei dem Prinzew darüber, daß die Prinzessin nicht still halte und er daher wohl iein gutes Bild von ihr zustande bringen würde. »Sie müssen sie nur einmal tiichtig ausschimpsem Mr. Frith,« sagte der Prinz, »ja, wirklich, wir wollen sie ein mal beide gehörig ausschelten, das wird vielleicht niigen . . .« Kaiser Wilhelm gilt siir eines der liebenswürdigsten und angenehmsten Modelle, das sich nur ein Maler wün schen kann. Alt vor einig; Zeit ein englischer Künstler nach erlin beru sen wurde, um sein Porträt zu malen, wurde der Maler bei derersten Sihung in einen hohen, ziemlich kahlen Saal Ede- Pqiasns geführt, wo- der nasse ihn erwartete. »Ist Jhnen dies Zim mer recht?« fragte der Kaiser. »Mitt den Sie vielleicht einen anderen Raum lieber aben?« »Nun ja," antwortete der Kunstler, »ein kleines, behaglich und luxuriös eingerichtetes Zimmer wäre mir lieber.« »Kommen Sie, wir wollen einmal sehen, ob wir so etwas finden tännen," sagte der Kaiser-, und dann schritten sie zusammen durch den Palast und suchten, bis sie schließlich ein Gemach fanden, das allen Wün schen des Malers völlig entsprach. »Nun,« sapte derKaiser, »geniren Sie sich nicht und malen Sie, wie ann Sie zu Hause wären. Machen Sie sichs bequem! Wie malen Sie denn am liebsten?« »Roct aus, Hut auf. Pfeife im Mund,« antwortete der Künstler turz und bündig. »Gerade so sollen Sie auch bei mir malen,« sagte der Kaiser, »und so möchte ich Sie einmal malen. Also nun richten Sie sich? he auem und häuslich ein und wir wollen etwas über England plaudern.« Auch König Eduard nimmt es mit den Sitzungen sehr genau. Als der Maler Fildes den Austrag erhalten hatte, das Porträt des Königs im Krönungsornat zu malen, fand er in dem Herrscher das angenehmste Mo dell. Piinttlich zur Minute hielt des Königs Brogham vor dem Atelier, (?d11ar-d«trat mit freundlichem Gruße herein und nahm sofort die vorgeschrie bene Stellung ein. Die Sitzung dau erte eine halbe bis eine Stunde und; während der Arbeit plauderte der Kö nig iiber alle möglichen Dinge mit dem Maler und vergaß dabei doch nie die nothweudiae Ruhe zu bewahren. Frei lich aber sind nicht alle hohen Herren so gnädig und gar mancher sträubt sich dagegen, überhaupt zu sitzen. Raps lean, der bekanntlich tein geduldiges Modell war, hat einmal seiner Gering schätzung des Porträiiens in der stolzen Antwort ausgedrückt, die er dem Maler Gros gab· »Wie lange wird diese schöne Leinwand halten, M. Groö?« »Wenigstens 600 Jahre, Sire," sagte der Maler. »Dann lohn te es sich wahrhaftig nicht, dasz ich auf eine solche Kleinigleit so viel Zeit ver wandt habe.'« « —-.« « . . — Wie Viel Willyc ylll cö Occnscl ge macht, fiit fein Verfailler Krönunka bild all die hohen Würdenträger zum Porträt-Sitzen zu bewegen! Von ähnlichen Erfahrungen erzählte auch Frist-, als er die Studien zu feinem Gemälde der Hochzeitsfeierlichteit des Prinzen von Wales machte. »Unter den Anweienden,« berichtet er, ,,war auch ein Herzog, der bekannt war als der Besiner eines großer-. breiten Schlavphutes und eines febr glatten Gesichte5. Auf meine Bitte, intr eine Sitzung zu gewähren, fchried er folgen des: »Ich habe keine Luft, mich por mätiren zu lassen. Wenn meine Fi gur durchaus auf Jhr Wert herauf foll, dann will ich Jhnen meinen Hut zur Verfügung itellen und sie können ihm mir so tief über die Ohren ziehen, daß man, mein Gesicht nicht feben kann-« Die Königin der Belgier weigerte sich geradezu, das Koftiinn das sie bei der hochzeit getragen hatte, dem Künstler fiir eine Stizze zu leihen, wenn er nicht feierlich versprechen wür de, »weder zu tauchen noch Bier , u trinken,« fo lange die Robe im Atel er wäre. Auch der Maharaja Duleev Sinle dessen farbenvriichtige Erschei nung auf dem Gemälde nicht vermißt werden follte, machte ebenfalls große Schwierigkeiten, als ihn der Maler darum anging, fein druntvollei Ge wand und Beine unvergleichlichen Ju welen zu le heu. Da diefe Wunder orientalifchen Pranles wirklich einzig und von unfchiittbarem Wertbe waren. fp tonnte man fein Zögern begreifen. Nachderntsichdie britiiche Regierung fiir den Künstler verwendet hatte. wil ligte er ein« die Kostbarteiten herzu« geben, aber nur unter der Bedingung, Begangene Fehler können nicht besser entschuldigt werden als mit dem Ge ständnis, daß man sie als solche witt lich erkenne. I . I Wissen, daß man weiß, was man weiß, und wissen, daß man nicht weiß, was man nicht weiß: Weisheit. s i O - Eis ist heuek fo teuer, daß spat jame Ehemännee die Efsstiicke aus den i«hiahballi« mit nach hause nehmen«