Möcht-theer m M Lamms-L No. 214. — Wisse Sel was· mit heu; schon in die« ganz niere Ftuhtschet unser erschtes Kannsert un ich kann hne fonipl nn .W es gibt e Pietsch Jch schicke Ihne e Kompli menterrie un dann plies sin Se so gut un schicke Se en Rieporter, soc ask er unse wenig usfschretwe duht. Wisse Se, mer ewwe ja nicks drum, ob was in den hper stehn duht od der nit, awtver dieselwe Zeit how doch welche von die Lehdies, wo gern ihren Name in Print sehn. Also vlies sm Se so gut. Mir mache Fort chritte in unser Singe, das duiit einiges biete. Unser Prosesser hot ge sagt, so ebbes hätt er noch nie nit erlebt, es deht zu ihn grad gucke, als wann mir die Note fresse dehte; das is osf Kohts nit die beste Lengkoitsch, awwer der Prosesser is immer so en tussjiastick in seine Eckspreschens un do duht er nicks drum aewwe, wiss eraus komme duht. Well, wie das schöne Lied »O schöne Zeit-« so sesi gestanne hat, daß es noch kein Zei tluhn mehr umgeworse hätt. do hot cr gesagt, iell wär unser Drabingtahrd sor das etschte Kanzertx oss Rohrs könnte mer nit dra denke, mit den eine Lied e ganzes Konzert-Prod grämm ,zu fülle un er hätt deßwege gedenkt, wann mer als erschtes Pies die schöne Zeit sinqe debtr. Dann dedt mer e kleine Paris mache, sor daß die Piedels e Tschehns hätte, iwwer das was Le gehört herr, nach udentr. Besor as: se awwer ihren eind ufsgemacht hatte, miißt widdet ebbes annerschter komme un do wollt er e Pies an den Peiienno spiele Dann müßt die Pressendent en Spietsiä mache, biiahs es wär doch unser -tiftunqssest; dann müßte e aar von die Membersch ebbes Leiste in Solooorträg un gleich do drufs dehte mer mit die ganze Ahdienz den Stabe spänield Bänner singe. Das deht Ctnufsjassem hervor-bringe un zum Schluß dehte mer uss allgemei nes Verlange noch emol das-! Lied »O schöne Zeit« repiete. cir dedt deute, das war e seines Brabantan die Leut hätte genug for ihr Geld un in Fäckt niemand deht kehre noch mehr zu höre. Das hot uns alle einge leucht; ich sin pertideler froh gewese, daß mer das Lied zweimot since sollte; so e schöne-Z Lied kann mer gar nit ost aenug höre. Was mich ente nig Batter un Worrie gemacht hot, das ware die Solonummere. Wo heu mer die hernemme solle. mitaus zu Fehle-? Die Missus Wellebach bot gr: agt, sie wär willinag e Pieg zu singe· Wie ich das gehört den« hen ich puttinier gefedntett Se sollte se nur emol hörn! Sc hot gesagt, das Lied von die Achate in Wagners Freischiitz kött se daun piitt un e wör schnitt-, se deht en Hitt mit mache. Ahl recht, hot der Prosesser gesagt, das ics der Stoff; welche von die annereLeh dies will noch ebdes for das Kontrie duhn? Wie is es mit Zone Missus Wededweiler? Well, do bot er sich auch die schönste eraus gepicttl Die Weibes-weitern hot gesagt, sie tönnt ofs Kohrs keine schwere Sache singe. awwer wann er ebbes hen wollt, wag pappjuier wär, dann wär sie reddig. Das schöne Lied: »Efsribaddie works bot Vater« un »Ja den Schehd os die old Aeppeitrie« könnt se ari gut singe. Wet das is tschost der Tfchiex hot der Professer gesagt, Missus We desweiler, wann Sie eins von die swei Lieder loslasse, dann könne Se — ebbes erletve, domit bringe Sie das haus erunner. Wenn Itzt noch eine von die Lehdies noch eb S an en Jn strument spile odder dlose könnt, das wär alles tvo i sor kehre. Un denke Se emol, do agt ia die Missis Stall-noch sie «tte arig seines Gräs sesohn un mit en tönnt te ebbes vor trage. Gut, sein, auteseit, hot der Prosesser gerufe, fest hen mer all was met wolle un ich kann Jhne sage, mir mache mit unseren Kanzert en Bitt! ch will Jhne reit hier sage, da mch en Stein vom Herze abge fa e is, dita s i sin immer effreht gewese, der rofe er deht mehbie an intch kahle sor en ortrag u ich kann doch in die Lein gar niäs leiste. Wann'5 hätt sein müsse, dann hätt ich zmehbie das schöne Lied »O, schöne Lisett« noch emol als e Solo singe i onne, awwer liewer is michs den iWeg5 dann kann ich doch e wenig Hirte, bitahs ich sin schuhr gewese, ldaß die drei Lehdies ihre Solos un ner alle Kanon sein dehte. Jetzt hot’g auch geheiße, Tickets zu verbettele un do hcn se in die erschte Lein an mich gelahlt. Osf Kohrs for so e ,,Solo" sin ich immer noch gut genug. Well, ich hen rnich en ganze Bonsch Zielet-Z gewlve losse un hen gepraminißt, daß ich for all die Tickets wo ich nit los dcht wer’n, das täiche Geld aus niein Paclet bezahle deht. Do hot die Schehrmann von den Pakt-Kamm ihee gesagt, dann kennt ich grad so gut noch siinf Un zwanzig Tickets mehr nemme. Off Kohrs hen ich sie gar teine Ennser gewwe, bilahs sellcr Rietwest is mich doch zu unverschämt gewese. Wie mer sellen Okend sor heim gestart sm, hen ich nit Fetriei. bilahs ich hen mich niein Feldzuass plaii ausgedentt. das meint den Weg. wie ich den Peil Ticketg los sollt iver’n. Zu die erschte Lein hen ich an den « ilchinann aedentt, den hei: ich for kein Preis der Welt vergesse derse. Dann is der Butfcher tomme, der wär auch mähd an mich gewese, wann ich ihn nit gefragt hiitt mich e paar Tickets abzulausr. Dann hen ich noch den Grocer in mein Meind gehabt un den Dehgo wo ich alle Samstag e Dotzen Beniiehnes ab: tause; den hen ich doch auch nit niisse der e; niei Waschlehdie war auch gut for e Ticket un dann erscht die Neh dersch! Wei die Kidg misse in jedes Haus gehn un ich will eniol den sehn, wo ressjuhse duht e Ticket zu laufe. D, ei tell juh, mer muß nor Sißteni in das Bißneß bringe, dann lann mer auch ebbes mache. Jch sin schiihi, daß ich all die Ticketg los ioer’n un daß ich mehr duhii tann, als wie ei nige von die annere Lehdies. Wann do auch e paar von die mit ihre So los strunze duhn, ich brinae das käsche Geld un das icz verdollt mehr werth. Mit allerhand Riegards Yoiirs Lizzie HansstenseL — Da beide Seiten behaupten gesiegt zu haben, ist also die Revolutivn in Guatemala ein vollständiger Erfolg. si- Q If Daß die Eier bisher noch nicht ver sätscht worden sind, hat seinen Grund 1darin, das; die Hennen ihr Produtt Laus weiser Fürsorge nur in Original verpackung abliefern. If II Ist »Mir unserer Hochzeit tüszie mich «mein Mann immer, wenn wir durch keinen Tunnei suhren.« —-— »Und tut er sdas jetzt nicht mehr?« ——- »Nein, jetz jtrintt er heimlich aus der Flasche.« I It III III ! Ein Mann, der eine Geldheirat Z,tnacht gibt zu, daß er in anderer Wei se tein Geld verdienen kann II sit E Jints: »9;tacht »hnen der Geruch i i I ! tz L ) 1 von verbranntem aub teine Kopf schmerzen?«—— Junk: »O nein, Sie wissen ja, ich tauche türkische Zigars retten«. Eine andere Such-. -q--I-«s---».; .. s. "-- .s O- ««-«»1««H11- II « ss il II s. IX Q- XKL N Wes 7.’NZ.« N - WIL --« Z-- ..-«--«- »Ihr-— «... Zehn Mille Rigakken hat dir die Firma geliefert-? Jch kriegt us t 'mal hundert Stflck gewann-W —»Hm —- hundm Stück würde ich s icht auch nicht spinnt triegen!« j—I)—a·«5 Bexenstrttmpfleim Eine Frühlingsgeschichte aus längst vergangener it. Von Emil Pe chiau. Der junge Graf Udo, der sich ganz er Gelehrsamkeit ergeben hatte, ritt mit dem berühmten Doktor Bollenius langsam seinem Schlosse zu. Sie sprachen eben von einer neuen Wisch ung für den Schmelztiegel, als der Graf in den Zweigen eines frisch er blübten Fliederstrauches ein schneewei ßes, in der Sonne glänzendeö Ge webe erblickte. Er griff im Vorbeirei ten danach und starrte es nun wie be zaubert an, obwohl ja die Bauern mädchen der Gegend zu ihrer Fest tracht solche Seidenstriimpfe trugen und der Frühlingssturm, der das Wunder von einem Bleichrasen her aufgeweht hatte, noch immer durch die Wipfel brauste. »Seht nur, Herr Doktor!« sagte er endlich, noch ganz aufgeregt. »Ist es möglich, daß ein menschliches Wesen ein so allerliebstes kleines Fäßchen! hat?« Bollenius zuckte die Achseln. »Es! wird ein Kinderstriimpflein sein.« »Aber, aber!« fiel ihm der Graf ins T Wort. » zu paßt doch wieder das übrige nich. Seht doch, seht!« »Darauf verstehe ich mich nicht,« er widerte Bollenius mürrisch. Nach ri ner Weile aber, während sein Beglei ter noch immer entzückt das Wunder betrachtete und es in einer Art durch die Finger gleiten ließ, als fühlte er dabei etwas ganz Köstliches, fuhr er lachend fort. »So wird eg wohl ein Hexenstriimpflein sein!« Und nun lachte auch der Graf, denn er glaubte ebensowenig an Hexen, wie sein gelehrter Freund. Zugleich machte er aber eine hastigr Bewegung mit dem rechten Arm, so daß eH aussah, als ob die weiße Seide im Winde davon flatterte. Als fein Arm wieder herab gesunten war, ballte er sie jedoch ganz tlrin zusammen und ließ sie unter sei nem Wams verschwinden Und dann begann er wieder von ver Mischung fiir den Schnielztiegel zu sprechen. Am anderen Morgen, laum daß die Singdrossel ihr Lied ertönen ließ, ritt Graf Udo schon wieder aus . . . nach siem Dorfe zu. Er faßte den Ent schluß« das Wesen auszuforschen, das —- wie sich Dottor Bolleniug aus gedriickt hätte ----s die eigentliche »Ur sache des Phänomene-« sein mußte Und so ließ er denn, kaum daß der Morgen graute, seinen Braunen sat-« L :eln und ritt davon. — i Der Dorsschulze war über den ho lien Besuch zu so früher Stunde nicht wenig erschrocken, aber er erschrak noch mehr, als er nach seinem ehrerbietig sten Gruß mit den Worten angespru chen wurde: Ihr müßt hier im Dorf ein mit besonderen Kräften ausgestat tetes Wesen haben.« Dem Grafen entging diese Wirkung nicht und so suchte er ihn sofort zu beruhigen. »Jh kennt mich doch,« sagte er ernst, »und wißt, daß ich an Hexen und derglei chen nicht glaube. Ich meine beson dere natiirliche Kräfte, die ich in mei nem Laboratorium ftudiren und zu chemischen Experimente-I verwenden möchte. Laßt also durch den Aussru fer alle · . . alle Jungfrauen . . Er stockte, aber der Schulze glaubte, ihn verstanden zu haben. Wenn es sich um besondere natürliche Kräfte handelte, mußten also die stärksten Mädchen des Dorfes zur Wahl. »So zwischen zwanzig und fünfzig Jah ren?« fragte er. »O, nicht doch,« meinte der Gras. »Wir können schon mit siebzehn an fangen, sogar mit sechzehn. Und dann wird es reichen, wenn wir bis fünf undzwanzig gehen. Die älteren . . . Er unterbrach sich wieder-, als wä» er seiner Sache nicht ganz sicher, und befahl endlich dem Schulzen, die Miid chen in der Rathsstube bereit zu hal ten. »Wie lange . . . wie lange wer den sie wohl brauchen?« fragte er dann noch. »Wenn sie hören, daß eine von ils neu aufs Schloß gesucht wird. we: den sie nicht im Arbeitstleid Graf Udo niette. »Recht so. Sie so! len im Sonntagsstaat kommen. In einer Stunde können sie fertig sein Dann bin ich wieder hier.« Als er ganz pünktlich nach einer Stunde zurückkam, lud ihn der Schulze lnit strahlendem Gesicht und einer tie sen Verneigung ein, in seinen Garten zu treten. Die Rathsstube hatte nicht gereicht, so viel Jungfrauen zwischen» sechzehn und fiinsundzwanzig Jahren gab eg im Dorfe. Und nun war eHs ein ganz wundersamer Anblick, wie aus dem Nasen, der sich zwischen blij henden Obstbäumen hinab nach dem Mühlbach zog, auf langen, aus dein Wirthshaus herbeigeholien holzbän «’en still und stetig die Mägdlein ne Dieinander saßen, alle in rothen Sammetmiedern, schneeweißen denkb iirmeln, schwarzseidenen Röckeky weis ßen Schürzen, weißen Seidenstriim pfen und schwarzen Schnallenschuhen, und scheinbar immer kleiner werdend wie die Papan auf der Landstraße. Der Gras ging, von dem noch immer glückstrahlenden Schul en begleitet, die Reihe hinab und wie er hinaus und dabei wurde ihm immer seltsamer. Es loar ihm, als ob das Strümpfchen, das er unter dem Wams trug, einer jeden passen müßte . . . ’ stene drei oder vier ausgenommen on diesen abgesehen, hatte eine wie die andere « nach ihrem anmuthig erhobenen Füsz l ! i I solch zierliche Fäßchen. Was aber jetzt thun? Das mit den Experimenten war ja nur ein im Morgenfieber ge tommener Einfall . . . auf diese Art hoffte er, die ,,Ursache des Phäno meng« zu entdecken, das Wesen, das sogar noch durch eines seiner Klei dungsstüeke eine solche Zauberkraft ausüben konnte! Jetzt aber schwebte ihm kein anderes Experiment vor, alH dasselbe, das er schon mit dem Strümpflein gemacht hatte. Aber er konnte doch nicht alle diese Jung frauen ebenso abküssen, um zu erpro ben, welche die richtige war! Fünf lange Wirthshausbänke voll Mädchen! Und dann — wenn er auch wirklich die Hexe herausfand —- was weiter? Es wurde ihm nur immer noch selt samer und er sah ein, daß et doch ei gentlich viel mehr wollte, als die »Ur sache des Phänomens« ergründen. Ja, er ertappte sich sogar schon auf einer völligen Sinneswendung Während eg ihm bisher immer war, als müßte eine Frau doch die schrecklichste Stö rung im Leben eines Mannes sein, tam es ihm so vor, als würde das- bei derjenigen nicht der Fall sein, der das Strümpflein paßte. Und schon trip pelten die siiszen kleinen Füßchen ne ben ihm durch sein Leben, nicht bloß im Laboratorium, sondern überall, überall! Er war völlig vehextl Und so rief er endlich mit dem Ungestüm eines unentschlossenen Menschen, der seiner Verlegenheit gewaltsam ein Ende machen will, den Mädchen plötz lich zu: ,,Zieht eure Schuhe ausl« Da gab es aber einen gewaltigen Schreck! Die ganze lange Reihe der eben noch so rosigen und freundlichen Mädchen war jetzt leichenblaß und nnr eine einzige regte sich slint, um dem Befehl zu gehorchen. Diese war aber auch nicht bleich geworden, sondern im Gegentheil feuerroth, und als Graf Udo, nachdem er einen Augenblick lang chen gesehen hatte, in das so lieblich erglühte Gesicht schaute, da sagte ihm das jähe Pochen seines Herzens, daß es die rechte war. »Es ist gut,« stammelte er hocher regt. ,,Zieh’ deine Schuhe nnr wieder an . . . Wie heißt du«-« Und schon hatte sie auch sein neues Gebot befolgt nnd jetzt stand sie, noch immer glühend, aufrecht vor ihm undsj lnirte. . s ,,lllla Götti.« s »lan Götti . . . Hast du noch El tern, illla?« i ,,"Jtur meine Mutter." Er sah ihr in die Augen, die in Thränen schimmerten, obwohl jetzt ein gliielseliges Lächeln iiber ihren Lippen lag, und wandte sich ab. ,,t.7ine brave Frau?« fragte er den Schulzen, der sich sofort zustimmend verneigte, so tief, als es ihm sein Wanst gestattete. »Der Herr Graf könnten leine bes sere finden fiirs Laboratorium. Sie ist so sanft, daß fie noch nie ein Ges Ulla——« Mutter«und Tochter noch Vormittags tu mir auf’s Schloß tommen.« Dann nickte er Ulla freundlich zu, grüßte die andern Mädchen mit einer flüchtigen Handetvegung und ging, vom Schulzeit begleitet, zum Thor hinaus, wo der Geselle sein Rößlein hielt. si- e- si bereits Hochzeit gefeiert. Bei einem das schnell, wenn er nur will. Alle die Jungfrauen aber, die an jenem Tage als Ulla’s Genossinnen auf den Bänken im Schulzengarten saßen, ärgerten sich bis an ihr Lebensende Iüber das Glück, das sie durch eigene ’Schuld verloren hatten. Die meisten von ihnen waren ja nicht weniger hübsch als Ulla, einige noch hübscher, leine hielt sich siir häßlich nnd erröthet wären sie wohl alle, wenn sie die Schuhe ausgezogen hätten. Aber leine that es, denn jede hatte wie der Chronist berichtet . . . ein Loch im Strumpf. Heute wäre das nicht mehr möglich . . . . -——-.--.--—— llnangenehm fiir den Zaren, daß von allen russischen Berufsgenossen fchaften gerade die Duma nicht streiten will. -i- sss st 1· Trainp: »Hast du Glück gehabt auf der Arbeitsuche"?« 2. Tromp: ,,Glück? Pech! Jm ersten Haus schon hätte ich sie bald gefunden.« Dis Ik Il Von den Mitgliedern der Legisla tur in Kansas sollen 30 gebudelt ha ben. Es ist natürlich nicht nötig, eine ganze Gesetzgebung aufzutaufem eine Majorität genügt. III si »Und belästigen denn Ihre 50 Hühner nicht die Nachbarschaft?« — »Keineswegö. Als ich sie kaufte, trieb ich sie zum Hof hinaus, so daß sie dachten, sie gehörten meinen Nach barn, und seit dieser Zeit bleiben sie regelmäßig bei mir." II It· J Jn Oregon haben sich die Männer geweigert, den Frauen das Stimm recht zuzuertennen. Es wäre in teressant, festzustellen, wie viele ver heiratete und wie viele unverbeiratete Bürger en die Gleichberechtigung gestimmt aben. Für die Einwän ner ist et jedenfalls ein Glück, baß die Abstimmung geheim war. schirr zerbrochen haben kann, und die »Es ist gut. Sorge dafür, daßi Acht Tage später wurde im Schlosse F Grafen, der schon selber regiert, geht; W steure Luft-allons. « « Berliner Slizze von E u g e n J s o l a n i· Jch war neulich einmal, an einem schönen Frühlingssonntage, hinaus spaziert mit einem guten Freunde in den Grunewald. Als wir in Paulsboun Station machen-wollten, stand da am Eingang vom Restaurant ein Mann, der jene bunten .Kinderlustballons seilhielt, rote, blaue und grüne. Wie eine große bunte Riesenweintraube schweb ten sie da vor ihm in der Lust, leicht vom Winde hin- und hergetrieben. »Daß man vor diesen Lustballons nie und nirgends sicher ist!« sagte mein Freund unwillig, als er den Händler sah, ,,sie können einem den ganzen Frühling verderben!« »Aber was haben Sie denn gegen diese harmlosen Dinger, über die sich die Kinder freuen! Ohne solche Luft ballons kann ich mir gar keinen Frühling und Sommer für die Ju gend denken!« antwortete ich. ,,Erstens,« meinte er, ,,passen die grellen Farben dieser Ballons gar nicht in unsere Vegetation hinein. Meine Augen tun mir immer weh, wenn ich die Dinger ansehe. Elia, und dann, und hauptsächlich —- na, aber lassen wir das lieber, ich möcht’ mir nicht den schönen Frühlingstag verderben!« Wir ließen uns nieder im Garten. Mein Freund war nachdenklich ge worden. Plötzlich entstand um uns herum ein Lärm, die Leute lachten und guck ten in die Höhe. Auch ich sah auf. Es war das be kannte große ,,Ereigni5«, das an je dem schönen Frühlings- und Som- s mersonntag in Berlin und um Berlin l i herum sich hunderte Male in öffentli chen Gärten ereignet: einer jener bun ten Balkong war in die Höhe gefahren, der Faden war gerissen oder dem Kin de, das ihn gehalten, aus der Hand entschlüpft Mir hat einmal ein ersahrener Kri minalist gesagt, als wir solchem satt sein bekannten Schauspiel auch zufäl- » lig beiwohnten: ,,Seien Sie vorsich:s tig; es soll Taschendiebe geben, die sol: ! che Ballonschlüpserei in Szene setzen. Wenn all nach oben schauen, haben sie s unten lei te Arbeiti« Wie nun diesmal anch wieder alle lachend dem entflohenen Ballon nach starrten, sagte mein Freund halb-s laut, so beinahe wie siir sich: »Na ja, so lvar’5 damals auch!« »Na, Berthold,« sagte ich, »nun schießen Sie schon losz- mit Ihrer Luftballongeschichte. Dann ist’5 her unter vom Herzen, nnd Sie können wieder an andere Dinge denken. Jch weis-« mir geht’5 auch so, wenn mich eine Sache beschäftigt, muß ich sie erst erzählt haben, und wenn ich’5 zu mir selber sagte. Aber es muß heraus, sonst kann ich an nichts anderes den ten!« Na, mein Freund mochte das ein sehen. denn er begann wirklich zu er zählen: Rannten Sie den dicken Wilhelm,» der Hausbiener bei meinem Vater im Geschäft war? Ach, natürlich kann-. ten Sie den! Jn der ganzen Gegend da bei uns war er bekannt wie ein bunter Hund. » Ein tüchtiger Kerl! Kraftstrotzend!’ Rote, dicke Backen! Die Leute, die ihn so dann und wann sahen, meinten, das sei Vom Trinken. Aber der Wil helm war gar nicht solch furchtbarer Trinterl Nu ja, nach dem Frühstück ’n Nordhäuser oder ’ne kleine Meißel Oder mal so mit’m Rollkutscher zu- ; sammen aus der Flasche! Aber davon : wird man nicht gleich so rot! s Gesundheit tvar’s, Kraft, Rasse! Und all das gelnickt und dahin durch l solch buntes Ding!« s »Aber, wie kam das? Erzählen Sie doch!« » »Ganz einfach war"s. Der Wil helm hatte einen lieben Jungen, ein» Diitael, so etwa fitnf Jahre alt. Gold- I blondes Haar und große blaue Au aeitl lssin Staatslind! Wenn die Frau mal mit dem Jungen den Wil l;eli.i vom Geschäft ·-kl«-olte, dann freuten sich alle mit dem Kind. Paus- l biickig, ein richtiges-, dralles, rundes, rotes FlinnergesichU Der Junge war nun sein einziger Gedanke. Wenn er ein schönes Mütz chen sah, dann sagte er: »Das war was für meinen Otto!« -—-- »Aber Wilhelm, das ist ja gar keine Jungen miitzel Das ist ja für Mädels!« « »Schad’t nickits!« meinte er, »der Otto kann alles tragen! Alles Schöne lleid’t den!« ; Die ganze Woche hindurch tiiftelte ; er sich aus, wohin er am Sonntag mit Frau und Kind gehen könnte. Wenn er ’n Trinkgeld wo kriegte, steckte er’s ein und fagte dann manch mal, wenn s jemand gesehen: »Das bleibt für’n Sonntag! Für Otto!« Dann ließ er’n im Zoo auf’m Kamel reiten, und was er nur alles mit dem Jungen anstellen konnte. Seine Frau räsonnierte oft darüber-. Sie war fparsam, gönnte sich selbst nichts, und wollte lieber was fiir die Zukunft vom Kind zurücklegen. Na, und so lam denn der Sonntag, wo das mit’in Ballon geschah. Der Wilhelm hat uns am anderen Tag alles dann jammernd erzählt. Jm »Gehst-eigen Adler« in Schöne betg war Kinderfest Das hatte Wil H helm irgendwo herausgelexem da wollte er mit’m Jungen h Die Frau holt n vom Geschäft ab amit dem Kind. Jch seh’ sie noch heute weg gehen alle drei, der Wilhelm und der Junge ein Staat anzusehen. Na ja, die Frau sah immer etwas vermuckert aus. Hat sich schinden und abarbei ten müssen, eh’ sie genug zusammen spart, daß sie beide heiraten konnten. Sie fahren mit der Elektrischen runter durch die Potsdamer nach Schönebergl Am Botanischen sehen sie ’n Mann mit« Ballonö. »So’n Ballon soll der Otto haben!« Da der Wagen gerade hält, kommandiert Wilhelm: »Aussteigen, das Stückchen geh’n wir noch!« Die Fran zantt: ,,So’ne Ballons kriegst du dort auch noch jenug!« Aber Wilhelm, der nicht schenll genug siir seinen Jungen et was kaufen konnte, ist schon ’runter vom Wagen mit dem Jungen aus’m Arm und tauft’n Ballon, sie räson nierend hinter ihm her. ,,Wat kaufft de da nu wieder dran! Entweder läßt er’n wegfliej’n, denn is det Jeld rausjeschmissen, oder det Ding is een’n nachher bloß zur Last!« Er kümmert sich aber nicht um das Ge red der Frau und freut sich über die Freude vom Jungen. So kommen sie bis zur Akazien straße und wolln’ ’rüber überm Damm nach’m «Schwarzen Adler«! Die Frau nimmt den Jungen an die Hand, Wilhelm hinterdrein. Da reißt der Faden vom Ballon, das rote Ding geht in die Höhe, der Junge reißt sich von der Frau los, die hat unwillkürlich dem Ballon nachgesehen, und eh’ sie den Jungen, der den den wideer fassen wollte, erwischt liegt er unter einem Wagen, der aus der Atazienstraße um die Ecke biegt, und wird vor den Augen von Vater und Mutter von den Pferden zer trampelt!« »Ja, das ist allerdings furchtbar, solch bliihendes Meschenleben!« warf ich ein, da mein Freund eine Pause machte »Das war ja nur der Anfang fuhr Berthold dann fort »Na, ich will’s kurz zu Ende erzählen Frau, die ja nie ’ne Heldin war anY was an der Lunge hatte, war in wi nigen Wochen dahin , So lange wars mit ihm, dem Wilhelm, noch gegangen Dann wars aus Jm Geschäft machte er alles verkehrt, seine Kleidung wurde im mer liederlicher· Und früher hatt’ er was auf sich gehalten. Mein Vater meinte, er trinke jetzt heimlich. Aber wir legten uns alle auf die Lauer, es war nichts zu merken. Dabei tonnt’ er wohl dein düstern Ausdruck nach den Eindruck des Trinkers machen. ZiunaL wenn man ihn so früher ge tannt hatte. ’« Na, schließlich war ich’s, der durch Zufall seinen Zustand erkannte. An einem Sonntag schlich ich ihm nach. Er ging die Potsdamer zu, bis nach’m Botanischen. Da stand wieder solch’n Mann mit ’ner Ballon - Weintraube. Der Kerl schien ihn schon zu erwar ten. Als er den Wilhelm kommen sah, trat er vor. und dann kaufte ihm Wilhelm eine Menge Ballons ab, so Stücker zwanzig oder mehr. Dann bog Wilhelm um, die Potsdamer wie der ’runter. Jch schnell ’riiber zu dem BalloniMann und srag’ ihn aus. Da hör’ ich, er kommt jeden Sonntag und lauft so beil, wie er für’s Geld das er bei sich hat, kriegt. Dann trollt er sich weiter. »Berkauft er denn die wieder?« frag« ich. »Das glaub’ ich nicht,« meinte jener, »der scheint über geschnappt zu sein! Wenn er sie wie der verkaufen wolte, braucht’ er sit ja nicht bei mir zu holen!« Jch als schnell hinter Wilhelm her. Der geht geraden Wegs — es war eine heil lose Strecke, die ich zu laufen hatte, «— in seine Wohnung. Als er vor sein Haus kam, stellte ich ihn. Da fährt er zusammen! Ich frag’: »Was tun Sie denn damit?« und zeige auf die Ballons. Da stürzt eine Trä nenflut aus feinen Augen, und er sagt: »Es ist nur, daß die Kinder sie nicht in die Hand kriegen! Da tause ich sie auf, so viel es giebt!« Zwei Tage später war er natürlich in der Jrrenanstalt: eine ganze Meng: Ballons zusammengeschruins velt, fand man in seiner Wohnung, Hunderte. Jn ’nein Jahr war er er löst! Wir bezahlten unsere Getränke und brachen auf. Nicht weit von Paulsborn trafen wir wieder auf solche bunte Wein traube, an der ein Mann hing, und fröhliche Kinder schaarten sich um ihn, und die siindergesichter strahlten, wenn sie solch roten oder blauen oder grünen Ballon erhielten. Und wie ich in solch frohes Kindergesicht sah, sagte ich zu Berthold: »Aber wegen eines solchen fürchtet lichen Falles möcht’ ich doch diese bunten Ballons nicht missen! Die Ge schichte, die Sie erzählten, ist ja ent setzlicht Aber das lonnt’ auch ohn Ballon passieren!« W »Sie sehen ja so vergnügt aus« »Ja, ich habe den ganzen Tag nach ei net passenden Wohnung gesucht." — ,.Und das nennen Sie ein Vergnügen« Sie haben natürlich etwas extra gute gesunden?« —- ,,O nein; aber ich freue mich, daß ich in keinem von den Flats Säbel-bar brauche, die ich angesehen