Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 01, 1906, Image 4
Witte geht auf Reisen. Jst wegen-Tier Zukunft Rußlauds sehr befolgt ZureutherGefahn Eises der leitenden Parlamentsmits slieder erklärt, daß der Zur jetzt vsr die Alternative gestellt Ist, sich ent weder für die constitutionelle Ver fassung zu entscheiden, oder Ge fahr zu lautem daß er einer Revo tun-m zum Opfer fällt. —- Schipow kann seiner eigenen Angabe zufolge MAmt des Ptemies jetzt nicht mehr annehmeu, wenn es ihm an eboten werden sollte. — Aus ver chiedenen Städten werden Bomben atteutate gemeldet. St. Petersburg 28. Mai. Gras Witte, der frühere Premierminister und seine Gattin haben heute eine längere Erholungsreise angetreien. Nach einem längeren Besuch bei ihrer Tochter in Brüssel werden sie sich nach einem Badeort in Deutschland begeben. Zu Freunden, die sich hei der Abreise des Ex-Premiers aus dem Bahnhof eingefunden hatten, sagte er, daß er betreffs der Zukunft Rußlands sehr besorgt sei. St. Petershurg 28. Mai. M. Schwere-, dessen Name wiederholt in Verbindung mit dem Amt des Mini sterpriisidenten erwähnt worden ist, erklärte heute, daß er nach den im Unterhause des Parlaments am lesten Samstag angenommenen Beschlüssen das Amt des Premierminisiers nicht annehmen könne, selbst wenn es ihm angeboten werden sollte. Dem Zaren wkrde somit, wenn er dem Wunsche des Unterhausez des Parlament-s Mnung tragen sollte, gezwungen sein, die Mitglieder des neuen Cahi nettz aus den Reihen der konstitutiv nellen Demokraten zu wählen. St. Petersburg, 28. Mai. Pre uiierminister Goremytin hatte im Laufe des gestrigen Tages mehrere wichtige geheime Conserenzen mit dem Zeiten« über deren Zweck und Resultat « das strengste Stillschweigen beobachtet wird. Die eonstitutionellen Demokra tes verhielten sich gestern ruhig. Sie haben dem Zaren ihre Ansicht über seine in jener Beziehung ungenügende Antwort mitgetheilt und wollen nun den nächsten Schritt der Regierung ruhig abwarten. »Wenn die Regie rung es wirklich wagen sollte, den Dampf auszunehmen,« sagte gestern der Abgeordnete Kaki-schin, einer der ronstitutionellen Demokraten, »dann soll sie nur das Parlament auflösen. Der Sieg der Bureautraten wäre aber nur ein temporärer7 denn eine blutige Revolution müßte bestimmt folgen, die von der gegenwärtigen Re gierung auch nicht die geringste Spur Ihrig lassen würde. Ter Zar ist jene vor die Alternative gestellt worden, sich entweder sür eine consiitutionelle Regierung zu entschieden oder sich der Gefahr auszusetzemdaß er seineKrone, vielleicht sogar seinen Kopf, verliert.« ihren heutigen Ausgaben schlagen Ist sämmtliche Zeitungen einen pessi mistischen Ton an und machen aus den Ernst der Lage und die eventuellen Folgen der Weigerung der Krone, das Recht der Landenteignung anzuer kennen, aufmerksam. St. Petershurg, 28. Mai. M. Schatalotv, der Direktor des hiesigen städtischen GefängnisseT wurde ge stern durch vier Schüsse, die ein jun ger, kaum achtzehn Jahre alter Mann auf ihn abseuerte, schwer, wahrschein lich tödtlich, verletzt. Ein Straßen passant, der den Schießbold packte, um ihn der Polizei zu überliefern, wurde von diesem erschaffen. Trotzdem ge lang es, ihn zu verhaften und nach dem Stadtgesängnisz zu bringen, wo er der Polizei erklärte, daß er Schu- H tilmin heiße und zu einer Vereini gung jugendlicher Revolutionäre ge- l höre, deren« Absicht es sei, alle die jenigen Beamten aus dem Wege zu räumen, die sich bei der Behandlung der ihrer Aussicht anvertrauten poli its-hin Gesan nenen Grausamkeiten ha-; zu S ukden kommen lassen Scheialonn der seine Gefangenen fast Unmenschlich behandelt haben soll var wiederholt von unbekannter Seite daraus aufmerksam gemacht worden. daß er sitt seine Grausamkeiten be stast perden würde. Während eines - r gnest des? Stages der Thron -" ten sn Sebastopol WMTW ei Fesigottesdienstes III-se un seiten Gläubigen eine Bombe gewor Ddie els W, unter diesen Kinder Me, und mehr als Dundert verdeu Unter den Verwun »Schaut der versam- . l i Ussich der Zestu term- - W Senkt-I Neptun-s gings vers W made s thwer onen wurden unser s DWLW end u der sei-sitts »Mss »Es-n l i l l Leut-Gouveeueue Timosejew in Gesell fchaft des Polizeichefs Martin-pp eine Spazietfahrt unternahm, wurde i eine Bombe nach ihm geschleudert, die jedoch ihr Ziel verfehlte und nur einen der den General-Gouverneur be gleitenden Kofaken tödtete und den Kutscher verwundete. Als Rettungsengeb Spanier setgöxsnfdie zukünftige Gattin ihres Königs-. sit der Menschenfreundlichkeit. Madrid, 28. Mai. Prinzessin Ena von Battenberg, die zukünftige Köni gin Spaniens, rettete heute zwei Ver brecher vom Galgen in dem Augenblick als die Prozession nach dem Schafott bereits begonnen hatte. Sie sagte dem König, daß sie ihren Einzug in die Hauptstadt nicht mit der Hinrichtung von zwei Unglücklichen, die vielleicht durch widrige Verhältnisse zum Ver brechen getrieben worden seien, einge leitet sehen möchte, und König Al phonso, der bekanntlich in seine Braut sbis über die Ohren verliebt ist, zö gerte auch nicht einen Augenblick, ih rem Wunsche gemäß Gnade für Recht ergehen zu lassen. Er telephonirte dem Kriegsminifter, daß die Hinrichtung in beiden Fällen verschoben werben sollte, und berief dann einen Minister »rath, in dem beschlossen wurde, beide JVerbrecher zu begnadigen. Jn Basa :doz, wo einer der Todescandidaten seinem Ende entgegensah, traf vie Botschaft des Königs ein, als die Beamten mit dem Gefangenen den Marsch nach dem Galgen bereits an getreten hatten. Die Bewohner der Hauptstadt, die die jugendliche Braut Iihrer natürlichen Liebenswürdigteit jwegen aufrichtig bewundern, wissen seit gestern kaum Worte zu finden, ’uni ihre trefflichen Eigenschaften, die ’ sich bei der von ihr durchgesetzten Be lgnadigung von zwei Galgencandida ? ten offenbart haben, zu preisen. Sie ) ist in der That heute die gefeierte Hel din des Tages, und für die Achtung und Verehrung, deren sie sich bei den Spaniern überall erfreut, ist ein fAusspruch des Premierministers Mo ret bezeichnend, der dem König gestern Folgendes sagte: «Majestät, Sie ha ben uns einen Schaß gebracht. Möge es Gott gefallen, uns dazu anzutrei ben, diesen Schatz in würdiger Weise szu erhalten« Gestern Morgen be schied der König auf den speziellen Wunsch seiner Braut sechs Soldaten, sBertreter verschiedener Truppenabs jtheilungen nach dem Pardo Palast, jwo ihre Unisortn und Ausrüstung lvon der königlichen Braut genau in spizirt wurde, was auf die ersten Vertreter des Heeres und die Flotte einen überaus günstigen Eindruck machte. Am Nachmittag unternahm der König mit seiner Braut eine Automobilfahrt in den Partanlagen des Palastes. Später besuchte die zu künftige Königin die für die Hoch zeitsfeierlichteiten speziell geschmückten Säle und Gemächer im königlichen Schlosse der Landeshauptstadt· Rttitzug eingetreten. »Sie-den« will mit Geh-scheins tes nichts zu thun haben. Greif-s Erklärung London, 28. Mai. Der hiesige «Standard« ertlärt in seiner heuti en Ausgabe, daß er mit den veröf fentlichten Nachrichten, denen zufolge die betreffs verschiedener Angelegen heiten in Persien zwischen England und Rußland schwebenden Streitfra gen beigelegt find und eine englisch russische Berbrüderung stattgefunden hat, nichts zu thun habe. Dieses kurze und bündige Dementi des «Standard« ist insofern bemerkens werth, weil englische Blätter bis jetzt es nie der Mühe für werth befunden haben, deutfchfeindliche Hehmeldungen zu wildern-fern selbst wenn der Rach weis dafür erbracht worden war, daß solche vollständig aus der Luft gegrif fen waren. Erst unlängst erklärte der britische Staatsseteetäe des Aeußeren, Sie Edward Geeh, daß ein englisch russisches Abkommen über Persien nicht eristirr. - steif-lasen Freundschaft. Kein dentfchfeindliches snglocknfsifehes Uebereinkommen. Si. Petersburg, 28. Mai. Deutsch land verfolgt die Unterhandlungen be treffs eines anglo -.rufstfchen Ueber eintommens mit dem größten Jn tereffe. Als Antwort auf diesbezüg liche Anfragen hat die Re ierung des Zaren dem auswärtigen mt in Ber lin offiziell mitgetheilt, daß Rußland auch nicht im entfernteften daran denke, ein gänz Deutfchland gerich tetes Ueberei oenmen mit England zu treffen und mit Freuden und fofokt bereit fei, die deutsche Regierung von allen Bestimmungen eines Uebetein tommens, wenn dieses wirklich zu stande kommen sollte, in Kenntniß zu fehew hier wurde heute behauptet daß Gro btitannien bereit fei, unter gewissen dingungen Rußlands For derung betreffs Oeffnung des Boöpoi tnz fiit die zum Geschmeide-e des Schwarzen Meeres gehörenden Schiffe en note-Mem Thiere-le wettet-W IS Instin- Ier sites Ist MIM vor eine- Oesttter. Die meteorologischen Stationen ver äffentltchen alltäglich ihre Wetter-be richte und künden nach sorgfältigen Studien und Beobachtungen die vor aussichtliche Witterung des folgenden Tages an. Doch gar mancher alttno dische Landmann blickt nur höchst skep tisch und mit-verächtlichem Lächeln in die Zeitung; denn er glaubt« viel sen siblere und genauere Merkmale fiir die Veränderungen des Wetters zu be sitzen, als sie ihm der feinste Barometer gewähren kann. Durch den jahrelan gen vertrauten Umgang mit der Natur hat der Farmer in Wald und Feld sichere Anzeichen ausgespürt, die ihm die Zukunft des Wetters enthüllen. Vor allem sind es die Thiere, die mit ihrem scharfen Jnstinlt am Druck der Lust und an tausend Kleinigkeiten einen Umschwung ahnen. Mancher Former schwört aus die Unfehlbarieit der Saatlrähe als Wet ierprophetin. Wenn diese Vögel, an statt am frühen Morgen schnurstracks auf die Felder zu fliegen, unruhig und ängstlich um die höchsten Zweige der Bäume fliegen und mit den Flügeln schlagend ein lautes Krähen unterein ander erheben, dann weiß der Bauer, daß- ein starker Regen bald niedergehen wird. Fliegen die Saatlrähen im Winter, um Nahrung zu suchen, aus« bevor die Sonne aufgegangen ist, und kehren sie erst heim, wenn sie bereits untergegangen ist« ziehen sie dabei laut los, schweren Fluges, fast den Boden berührend, langsam dahin, ohne ihr heiseres Krächzen hören zu lassen, dann wird scharfer Frost hereinbrechen. Nur selten entschließt sich die Haus gans dazu, ihren watschelnden Gang aufzugeben und mit schwerfälligem ilgelschlagen sich in die Luft zu er ben. Thut sie dies aber und noch dazu ohne einen ersichtlichen Grund, dann ist ein Sturzregen unabwendbar. Wenn die Enten, statt sich im Wasser zu amiisiren, am Tage im Grase herum spazieren und auf die Schneckenjagd ausgehen, dann ist ebenfalls dem hei teren htmrnel und der hellen Sonne nicht zu trauen. Die größte Senfibilität und die feinfte Witterung für Veränderungen des Wetters aber haben doch toohl die Fische. Wer diese Bewohner der Tiefe in ihren Gewohnheiten genau beobach tet, wird an dem schnellen Hin- und Herschießem an der Aufregung unter ihnen, an der Art, wie sie das Futter nehmen, den genauesten Barometer sur jede Schwankung in der Temperatur und dem Wetter erkennen. Auch die Schafe ahnen das Unwetter voraus und drängen sich, lange bevor der Regen und Sturm beginnt, auf ihren Weiden unter dem Schutze eines Felsens oder Baumes zusammen, um nicht auf freier, ungefchiitzter Ebene den Unbilden der Natur preisgegeben zu sein. Besonders nahe scheint dem Wettermacher St. Petrus der dickfel lige, verschlafene und unintelligente Maulwurf zu stehen. Maulwurfsfan ger behaupten, daß man nach der Zahl der von ihnen gegrabenen Erdlöcher, nach der Reichhaltigieit, mit der sie sie mit Futter ausfiatten, mit Sicherheit auf die Witterung des Winters schlie ßen könne. Wenn die Maulwurfshöh len nicht zahlreich und nicht sehr mit Borräthen angefüllt sind, ist der Win ter mild. Vor Ausbruch eines Gewitters sind alle Thiere unruhig. Das iann man besonders in einem Zoologischen Gar ten beobachten, wo sich noch vor dem ersten Donnerschlag eine besondere Aufregung, Unstetigteit und Nervosität der Thiere bemächtigt. peitsctttel gegen Tusertulolr. Auf dem unlängft in Totio abgehal tenen Kongresse der ärztlichen Vereine von Japan erklärte der japanische Arzt Dr. Jschigami, daß er seit Jahren mit einem von ihm erfundenen neuen Anti toxin erfolgreich die Tubertulose be kämpft habe. Das neue Mittel fiihre irn Gegenst-i zu den anderen nicht zu einer Steigerung der Temperatur des Patienten. Dr. Jschigami gab sein Mittel zu Versuchen an 20 japanische spitäler, sowie an hochgestellte Mill riirzte ab. Die Versuche fielen zur allgemeinen Zufriedenheit aus. Ein Drittel der damit behandelten Patien ten tourde geheilt. Das Mittel zeigte sich allerdings in denjenigen Fällen, wo die Kräfte der Kranken bereits start ge sunken waren, alsin ach.tlos Juden ersten Stadien der Schwindsu t trat jedoch die heilung nach einer Behand lung von fünf bis sechs Monaten Dauer ein. Rath setichten aus sieben os titl lern wurden von 219 Schrot tich gen 79 absolut geheilt, 80 befanden in einem besseren Zustande als bei nn der Kut, 15 erlagen der Krankheit, und bei Gäranten mustreüdiånsezanrggtåg aus chiedenen n werden. De. Jfchigami steht in de Wes-; s-« ed . W Glückliche Gemeinden. m Landkteise Wiesbadem Dessen a au, gibt es noch zwei Gemeinden Die bergen und Nautod, die in der lücklichen Lage sind, keine Gemeinde scuern erheben zu müssen. Sogar die Kirchensteuern werden aus der Ge meindekasse bezahlt Befagte Gemein den vetkü en ber großen Roms-maul besih, nfonderheit über Wedel-nie Waldkändeteien. -« « ...-. » ) Die minnen-. J Die see « m Its-euere im sma ; « II rserssmk Ueber »die Berbreitun stoeise der Er reger der Genickstarre nd neuerdings jinteressante Ausschlüsse gewonnen wor den. Professor Flügse in Brezlau hat san Grund von eobachtungeu in sOberschlesien angenommen, daß die sGenickstarreerreger durch anscheinend »ganz Gesunde verschleppt werden. Es H handelt sich dabei um Personen aus der JUmgebung von Kranken mit Genick starre. Was diese Personen zeigen, ist höchstens eine Entziindung der Nasen Rachenschleimhaut, die sie wenig oder gar nicht belästigt, insbesondere nicht behindert, an die Arbeitsstätte zu gehen und mit andern zu verkehren. Flügges Assiftent, Dr. Ostermann, hat in sechs Familien, wo Genickstarre vorgekommen war, 24 Mitglieder, die an Nasenentziindung litten, auf das Vorkommen von Genickstarreerregern lMeningococcen) im Nasenrachenraum untersucht. Bei 17 davon waren Me ningoroccen vorhanden. Jn jeder Fa milie fand sich zum mindesten ein Me ningococceniräger. Diese anscheinend gesunden Personen verschlevpen die Genidstarreerreger vermittelst des Na sen-Rachenfchleims, sei es, daß dieser in Tröpfchensorm ausgehustet oder durch die beschmutzten Finger übertra gen wird. thermann stellt iiber das Wesen, die Verbreitung und die Ver hiiiung der Geniclstarre die folgenden Sätze aus: Zur Zeit einer GenickstarreepidemiH finden sich die Erreger der Genickftarre bei vielen Menschen auf der Sei-leim haut der Rachenwand. Sie veranlassen dort manchmal veriiörlte Schleimab fonderung, auch wohl Schnuvsen; in anderen Fällen rufen sie keinerlei merk liche Beschwerden hervor. Die Erreger werden von einem Menschen auf den andern verbreitet: 1· durch die Finger,· mit denen man Mund und Nase be rührt hat, durch Küsse, gemeinsames Eß- und Trinkgeschirr; 2. durch den Auswurf, der beim Huften und Räuspern aus dem Rachen entleert wird, und durch Nasenschleim; s. durch beim Huften und lauten Sprechen ver fpritzte unsichtbare Tröpfchen, die von andern Menschen eingeathmet werden können. Die Verbreitung der Erreger muß durchaus verhütet werden« weil diese auch auf solche Menschen ina mentlich Kinder) gelangen können, bei denen nicht nur leicht Rachenentziin dung entsteht, sondern die infolge einer besonderen Empfänglichkeit durch die-I selben Erreger an schwerer, oft tödt licher Genicksiarre erkranken. Daher beachte jeder, in dessen nähere Umge bung eine Erkrankung an Genickftarre vorgekommen ist oder der mit jemand aus der nähern Umgebung eines sol chen Kranken in engem Vertehr gestan den hat, drei Wochen lang folgende Vorsichthaßregeln: I. Man meide je den unnöthigen Verkehr mit andern Menschen, besuche namentlich keine Lo lale und Versammlungen, wo zahl reiche Menschen zusammenkommen. Beim unvermeidlichen Verkehr halte man sich in möglichster Entfernung von den andern Menschen und vermeide Ve riihrungen, Küsse und gemeinsames Eß- und Trinkgefchirr. 2. Auswurf und Nasenschleim nehme man in Lei nen- oder Mullliippchen oder in Pa piertaschentiichern auf, die sofort zu verbrennen sind. Benutte Taschen tiicher milssen zehn Minuten in kochen dem Wasser gehalten werden oder eine Stunde lang in Kresolwasfer eingelegt werden. Mit Auswurf oder Schleim in Berührung gekommene Finger sind mit dieser Lösung zu waschen, derart beschmußte Fußbodenstellen und Klei der reichlich damit zu beseuchten. Z. Während des Sprechens und husienz halte man sich etwa auf Armliinge von andern Menschen entfernt. sehe nnd Gepa. Jn Spanien, so schreibt ein Bericht erstatter des »Beriiner Tagehlatts,« lann sich iein «liger solcher Volls thijmlichleit rü men wie der heilige oses. Die halbe Welt heißt Jose oder osefine beziehungsweise Pepe oder Pepa. Da ist zum Beispiel meine bie dere hauswirihin Pepax sie hat einen .Sohn Pepe und eine Tochter Pepa, ersterer hat sich rnit seiner Base Pepa sverheiraihet legtere mit einem Herrn, der auch den ungewöhnlichen Namen Pepe führt. Beide Ehepaare haben bisher zwei Töchter-them die wiederum auf den Namen Pepa getauft worden sind. Deren Paihen heißen gleichfalls iPepa u. s. w.; das Dienstmädchen Hnenni sich zur Abwechslung Pepa, ihr s Bräutigam Pepe, und geritchtweise ver s lautet, daß der erste Spröszlingndiesez vielversprechenden Paares wie den Namen des heiligen Josef tragen soll. Geschwindigkeit der Erdbebentvellen. DieRegis stririnstrumente der hauptstation siir Erdbebensorschung am Oamburger Physitalischen Staats - Laboratorium verzeichneten genau den Eintritt und Verlauf des talisornischen Erdbebens. Die heftigstett Erdbebentvellen legten die Strecke von Kaltsornten bis Harn barg in einer Stunde, also mtt einer Geschwindigkeit von etwa 2 bis 3 Meilen in der Seinnde, zurü . Dutchschniitlich 3830 E r d st ö ß e von bemerkenswerther Stätte finden nach dem Seizmologen Montetsus de Bollore in einem Jahre statt, also ereignet sich irn Durchschnitt alle 22 Stunden ein Erdbeben. f " « Die »Mus- M; Ast-use- III sahstttes M m Im seen verschlqu cu. i Die Wahrheit iiber Bineta scheint " jeßt erkannt zu sein. Jrn 10. Jahres bericht der Geographischen Gesellschaft sie Greifswald, Pornmern, hatW ecke darüber berichtet. Die alte Wunderstadt soll ndrdlich von der Jnsel Usedom liegen. Dort sollen gelegentlich die Glocken aus der Tiefe klingen, und die Paläste sollen von Sonntagstindern gesehen worden sein. Jn Wirklichkeit ist dort eine Un tiefe und ein Riss- das nach Vineta ge nannt ist. Bis jetzt war man nicht darauf gekommen, die Berichte der alten Chronisten genau aus ihre Wahr scheinlichkeit betreffs Binetas zu prü fen, sondern hatte einfach an mehr oder weniger grundlofe Sagen gedacht. Aber diese Berichte enthielten eine bedeutsame Wahrheit. Der Pommersche Chronist Kanßow hat um 1550 erzählt, daß er selbst mit langen Stangen den Boden untersucht und dabei Steinblöcke in be stimmter Gruppirung gesunden habe. Er hatte erwartet, Ruinen und Mauer wert zu finden, und schrieb daher sicht lich enttäuscht: »Allein seint die großen Fundamentsteine noch vorhanden und liegen noch so an der Stelle und an andern Orten etliche noch droben. Dar unter seint so große Steine an drey oder vier Orten, daß sie wol Ellen hoch über Wasser scheinen.« Er zeichnete auch einen Lageplan dieser Steine und erhielt bestimmte Figuren, so daß er glaubte feststellen zu können, »daß die Statt in die Lenge ist gebawet gewest und hat sich mit der Lenge erstrecket von Osten bis Westen.« DerPlan Kanhows sieht einem Stadtplan sehr ähnlich. Ein paar Jahre später noch, ehe dieser Plan veröffentlicht wurde, hatte ein anderer Wißbegieriger Namens Lubbechius ebenfalls die sagenhaste Meeresftelle untersucht und das Gestein planmäßig aufgenommen; er lam zu ganz ähn lichen Ergebnissen wie Kanßoto Dieser doppelten Zeugenschaft ist Drecke nun mit dem gebührenden Ernst näher getreten. Die »Steine noch dro ben« hat er als Decksteine erkannt, die auf andern ruhen, und die ganze An lage als eine prähiftorischr. Nichts an deres als Dolmen oder Hünengriiber sind es nach seiner Meinung. Die gro ßen rechtectig gelegten Steine sind dem nach Steineinfriedigungen, wie sie in runder Form z. B. das berühmte Hei ligthum Stonehenge in England bil den. Bedeutsam ist auch die Oft-West Anlage dieses Vineta, die bei den Steinanlagen die Regel ist. Auffallens der ist die große Zahl von zusammen liegenden Gräbern, was aber auch sonst, z. B. auf Rügen, vorkommt. Drecke erinnert auch daran, daß man noch im Jahre 1771 drei große auf rechte Steine in einer Reihe auf dem Riff kannte; damals scheiterte nämlich ein holländisches Schiff daran Heute sind die Steine alle verschwunden, da man sie beim Bau des Swinemiinder hafens sehr gut verwenden tonnte. Augenscheinlich sind die Steine durch eine Erdsenlung unter Wasser gekom men. Eine solche bat in der That in prähiftorischer Zeit der Ostseeboden er fahren. Ruhig sanken die Grabsteine mit ihren Deckplatten unter das Was fer soweit daß bei ruhigem Wetter »die Steine noch droben« über der Oberfläche erscheinen konnten. Also ein Vineta hat es gegeben, nur war es nicht eine prächtige, gottlose Handels stadt voll rastlosen Lebens, sondern eine Todtenstadt, ein Friedhof. Abschnitte dass als Taliömam Jn der Nähe des eufsischen Dorfes Ssytjatino wurde die Leiche eines Kna ben mit abgeschnittener Hand gefunden « Der Körper war mit vielen Stichwuns den bedeckt. Der Fall blieb lange Zeit Jätblelhaft Die Polizei hörte nur ’dunlle Andeutungen, daß der Aber . glaube bestehe, eine bei Lebzeiten einem jMenschen abgebackte Hand mache den ! Dieb, der sie bei sich trage, unsichtbar-, luud lasse ihn bei Diebstahtm stkascpg i das-ankommen ; Man hatte bei Haussuchungen im IPachotnn Ussad bei drei Bauern blu stige Kleidungsstücke gefunden. Diese s drei Bauern übten einen Druck aus die j übrigen Dorsgenossen aus« die der Po s lizei teine Aus-sagen über das Verbre ; chen zu machen wagten. Nach der Ver Thastung der Kompromittirten saßten »die Bauern jedoch Muth und sagten !au3, daß mehrere Bauern die abge s schnittene Hand bei Diebstiihlen in den Nachbardörsern bei sich geführt hätten. Später fanden die Behörden auch die abgeschnittene Hand des ermordeten Knaben unter dem Dach eines Bauern hauses, an einer Stelle, von der sie die in die Sache eingeweihten Bauern jederzeit nehmen ionnten, urn sie alt Talisinan bei Diebstiihlen zu benutzen. Die Mordthat war nach einem vor bedachten Plan verübt worden. Der un lückliche Knabe wurde in eine luchi ges levpt. Unter den Leuten. - die Ydorth n zerrten. befand sich auch ein tei des Knaben. Er konnte je dochb das» rauenvalle Schauspiel, aki "seinern N en die band abgeschnitten wurde, nicht lange ansehen und liä davon. Von Gewissensbissen gequält, hat er später ein Geständnisz abgelegt und die übrigen Theilnehmer am Ber btechen angegeben. Die »Goidene Rose« ift vom Papste der Königin von Spanien, der früheren Prinzessin Ena von Bat tenberz während ihres Brautstandes verliehen worden. —.--... Im Iesiesstsesde Laie ist oftmals das Resultat einer oernachlii fig ten Verstovfuna der singen-ein und tr er Leber, sodaß die Hartleibigteit chronitch wer den kann. Dieser Zustan ist Demn· unbe kannt welche Dr. Rings Neiv Life Pills ge brauchen, die besten mildefien Regulatoten für Magen und Cingeiveidr. Garantiet von Apotheler A. ID. Buchteit. Preis 25e. sehen-weise der .Jineile. —-. sefshlss nnd Inst-VIII Ite stiehlt-staut ihres tustinieisen handelnd. Jn einein interessanten Buche schil dert der Straßburger Privatdozent K. Escherich die Lebensweise der Ameise. Er tritt den Forschun, die den Amei sen ein menschenähnliches Schlußveri mögen, eine fast menschliche Moral und menschliche Intelligenz zuschreiben, ebenso sehr entgegen wie den Gelehr ten, die in ihnen nur reine Reflexauto niaten sehen, die aller Empfindung bar blindlings aus äußere Reize reagiren. Für ihn ist vielmehr die Ameise ein mit Empfindungen reichlich ausgestat tetes Wesen, das ein gutes sinnliches Gedächtniß besitzt, individuelle Erfah rungen hat und auf einer hohen Stufe des instinktiven Handelns steht. Die meisten Handlungen werden ihnen durch ihren Reinlichleitstrieb nahegelegt. Ohne die veinlichste Sau berleit würden sie sich gegenseitig nicht erkennen noch irgend etwas mittheilen können, da der Zusammenhang des einzelnen Jndividuums mit den Ge nossen nur durch den Geruchssinn her gestellt wird. Besonders müssen die Fühler stets sauber sein, denn nur durch sie steht das Thier mit dem gan zen Stamm in engster Verbindung Durch diesen Reinlichteitstrieb läßt sich auch eine Gewohnheit der Ameisen er klären, über die die abenteuerlichsten Dinge erzählt werden. Es sind die Begräbnisse, die die Ameisen aus be stimmten Friedhösen vornehmen sollen und bei denen sie die Leichen in schän sier Ordnung reihenweise hinlegen. Aber die Thiere haben dabei nicht etwa die Absicht, ihren Todten eine lehte Nuhestätte zu bereiten, sondern sie fol gen nur ihrem Reinlichkeitstriebe, der sie alle Absälle aus dein Neste entfernen und nach einem bestimmten Ort schaf fen läßt. Ebenso besitzen die Ameisen einen starken Vertheidigungstrieb, der sie dazu führt, besondere Sicherheitsmaß regeln sitt die Weibchen und die Brut zu treffen. Sie lassen die Ein- und Ausgänge der Nester von einer Anzahl Arbeiter sorgfältig bewachen, die bei stimmte Alarmsignale von sich geben, wenn der ind herannaht. Wird das Nest irgen wie angegriffen, so stürzen sich die einen wüthend auf den Frie densstörer, andere suchen die gefähr dete Brut zu schützen; wieder andere aber haben gar keine Lust, das Vater land zu schützen und zu vertheidigen, sie flüchten sich, verstecken sich, ja bleiben sogar manchmal bewegungslos liegen, um durch diese instinltive List des Scheintodes jeden Vorwurf von sich abzuwehren. Bei den gelegentlichen Wanderungen treten die Unizugslustis gen ganz nahe an die andern heran, liebkosen sie mit ihren Fühlern, ziehen sie an sich und laden sie schließlich aus ihren Rücken, um sie in das neue Nest zu tragen. Am nächsten stehen den Aeußerungen des menschlichen Mitleids die Hand lungen,.dir die Ameisen mitunter an ihren tranken Gefährtinnen vollziehen. Sie üben dann eine ausgesprochene Krankenpslege aus, indem sie die lei denden Thiere sorgfältig belecken, dann umwenden, wieder belecken und mit den iihlern untersuchen. Der Erfolg die er Kur ist gewöhnlich vollständig, und das Thier, das ohne diese Behandlung gehet sterben würde, wird wiederherge ellt. Selbst Versammlungen finden bei den Ameisen statt; so treten plötzlich an einem hellen Tage alle Thiere zu sammen. wenden die Köpfe einander zu und bleiben ganz ruhig stunden-, ja tagelang beieinander, wobei sie nur die Fühler langsam und gemächlich hin und her-bewegen Was sie freilich da verhandeln, das hat noch tetn mensch licher Verstand herausbringen können. «- Der Sells i Floio Circus wird hier am Sonnabend den s. Juni sein Erscheinen machet-. Paßt auf für die große sanonee in nächster Nummer-! Bier. ---,s«»«. IsH.-1«t..J n-- t« sulls »Es Lsk . I««I-( «-«-«l (-:«.s «tts»-n in Is.u«, « 1.n Its-T Alles Ist-im m( Pulte USE sill !«11»I«14:«;1s—tu1 " - -·1«s: . ·1 tin-O must unt !«:«,1.H·c;1s,k.ik kn. 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