Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 04, 1906, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Zozu der
Waffenlärm?
Die AMICI-Frankreichs
einein Kriegslager ähnlich
Oeffentliche BUT-te nnd Gebäude
bewacht.
Bulletin. Paris, L Mai, 12 Uhrj
30 M. Die streitenden Seher dieser1
Stadt formirten sich in Prozessioni
und versuchten nach dem Arbeiter
Hauptquartier zu marschiren, indem
iste Lieder revolutlvnären Inhalts an
.ftim1nten. Sie widersedten sich der
Polizei, die gezwungen wurde, von
ihren Waffen Gebrauch zu machen.
So viel bis jetzt bekannt ist, wurde
Niemand ernstlich verletzt oder ver
haftet.
F- « «
. Paris-, 1. Mai, 1 Uhr 30 M.
Nachm. Eine Schaar Kürassiere hat
den nach dem Champs Elyfee zu ge
legenen Place de l’Etvile besetzt.
Wachtpoften patrouilliren in deej
Nähe der Wohnungen der Minister
und am Quai d’Orfav. Mehrere
Polizisten sind vor der amerikanischeg
Botschaft pvstirt.
Bulletin. Paris, 1. Mai, 11 Uhr
20 Min. Soeben ist im Polizeihaupt
quartier die Nachricht eingetroffen,
daß es auf dem Place de Rgpublique
zu ernsten Ruhestörungen gekommen
ist und die Truppen gezwungen wur
den, einzuschreiten Es wurden 100
Verhafiungen vorgenommen. Die Ge
fangenen wurden sofort dem Polizei
richter vorgeführt, von diesem verur
theilt und dann nach dem Gefängniß
abgefiihrt. Soeben sind Truppenab
theilungen in der Nähe der Bank von
Frankreich poftirt worden.
Bulleiin. Paris, 1. Mai, 10 Uhr
55 Min. Der Börsenplatz ift von
Truppen besetzt. Am Haupt-Eingang
zum Börsengehäude ist ein Bataillon
Jnfantetie postirt, und an den Sei
tenfliigeln stehen starke Kavallerie
posten. Auf den Boulevards, dem
Place de la Concorde, dem Place de
kEtoile und dem Place de la Bourse
ist Alles ruhig. Arbeiter versammeln
sieh aus dem Place de la Råpubliqur.
Bulletin. Paris, 1. Mai, 6 Uhr
Morgens. Kavallerie- und Jnsanterie
Abtheilungen haben soeben die ihnen
zugewiesene Stellung in verschiedenen
Theilen der Stadt eingenommen, so
daß jest alle Vorbereitungen getrof
fen worden sind, um etwaige Unruhen
rechtzeitig unterdrücken zu können.
Vorläufig ist alles ruhig, und man
glnisbn daß der Tag ruhig verlaufen
wir .
Paris, I. Mai, 4 Uhr 20 M.
Morgens. Soeben haben starke Ab
theilungen Kavallerie und Jnfanterie
ihre Kasernen verlassen, um die ihnen
Fugetoiesenen Plätze in den Vorstädten
Fu besehen.
Len5, Frankreich, 1. Mai. Seit
Mitternacht haben hier in schneller
Aufeinanderfolge riesige Explosionen
Rattgefundem deren Einzelheiten bis
Mr noch nicht bekannt geworden
Paris,1 Mai. Gefiern wurden
hier mehrere Führer der Confedera
tion of Labor, Jmperialisten und be
kannte anarchistifche Agitatoren un
ter der Anklage der Aufreizung zum
Aufruhr verbafiet, und die Behörden
sind der Ansicht, daß sie dadurch je
den Versuch, im Laufe des heutigen
Tages lärmende Demonftrationen zu
veranstalten, vereitelt haben. Der
Schatznreister der Confederation of
Labor, Levy, gegen den ebenfalls ein
Berbafisbefebl ausgeferiigt worden
ist, konnte bis jett nicht gefunden
werden. Unter den bis jeht verhaf
teten Jmperialiften befinden sich be
kannte Männer wie Graf De Beau
regard, Major Feuillent, frübrerer
Commandeur der kaiserlichen Garden,
L. Bibert der Redakteur des impe
k,r-ialiftifc:hen Journals l’ Autoriiå«,
Capt Tamburin, Capt Volpert U
Anderr. »
YOU-M Ochs-sitz ;
siee Issuc W sei der Oele-ens
Iett ihm TI- i
Mey, canal - Inseln, 1· Mai ’
der Mike von Satt havaririe ge
der Passagsierdampfer «Courier«
mit Minore-is Excurfionisten und einer
Mel-oft m neun Personen an
M. Ehe ihm silfe gebracht wet
»Es-Wi- ss »Es-k- seis
M M us un e n a a
fanden Tod Ueber
H nähme- Miien des besa
E » Upfallj liegen noch seine
Gerücht-bestätigt
Pape Gaben soll von Revolutions
— ret erinmet worden feis. «
— , « H
Genaue ctlsinzizelheitesnbi « "l
; St. Petersburg 30. April. Nschj
einem Artikel in der heutigen Aus-;
gabe der »New-je Wtemja" ift derl
Pvpe Gapon, wie bereits wiederholti
früher berichtet wurde, von Revolu-l
tionären wirklich »aus dem Wege ge
räumt« worden. Er soll vor einigen
,Mona·ten mit einer Gruppe ver »Nim
Pfeitden Colonne« der radikalen Re
volutionäre in Unterhandlung getre
ten fein, und diese veranlaßten, um
Gapon’s Aufrichtigkeit auf die Probe
zu stellen, einen der Ihren, Namens
Rutenberg, ver dem Popen persön
lich nicht bekannt war, sich unter dem
Namen Martini mit Gapon in Ver
bindung zu setzen und ihm vorsichtig
zu erklären, daß er die Geheimnisse
der Umftiirzler der Regierung gegen
eine bestimmte Summe verrathen
wolle. Gapon soll auf den Leim·ge
gangen sein und erklärt haben, daß
er bereit sei, die Unterhandlungen in
der Angelegenheit zu führen. Ruten
berg verlangte anfangs 850,0()0 als
Abfindungsjumme, erklärte sich dann
Pope Won, der angeblich getödtet
worden ist.
aber bereit, mit 812,500 zufrieden zu
sein, worauf Gapon versprach, mit
ihm in Odarlki, einem kleinen unde
kannten Städtchen in Finland, zu
sammen zu kommen und dort das
Uebereinkommen endgültig abzuschlie
ßen und ist seit dieser Zeit, nachdem
er wirllich nach Finland abgereist
war, verschwunden. Kurz daraus
verschwand auch eine Jüdin, Namens
Holsteim die zur Gruppe der radi
kalsten Revolutioniire gehörte nnd
mit Gapon intim besreundet gewesen
sein soll. Man nimmt nun an, daß
die Nevolutionäre, nachdem sie un
zweifelhafte Beweise von der unauf
richtigen Gesinnung Gapon’s hatten,
diesen einfach aus der Reise nach
Finland absingen und für immer
»beseitigien«. Die Papiere Gapon’s,
die kurz daraus bei seinem Anwalt
Margolin eintrasen, sollen diesem von
Fräulein Holstein übermittelt wor
den sein, die dann auch spurlos ver
schwand. Soweit die »Nun-vie
Wremja«. Ein Vertreter der asso
ciirten Presse untersuchte das vor ei
nigen Tagen ausgesprengte Gedicht,
der Pope Gapvn hätte sich verborgen,
und entdeckte dabei, daß dieses Ge
rücht irrig ist und aus einer Ver
wechslung mit einem kürzlich aus
Wladiwostok zurück gekehrten Popen
beruht, der mit Gapon aufsallende
Aehnlichteit hat. ,
Wird allmählig besser-.
Günftigere Berichte ans der Umgegend
des Brian
Neapel, 30. April. Nach den aus
verschiedenen Ortschaften in der un
!mittelbaren Umgegend des Vesuvs
eingetroffenen Nachrichten hat sich die
Lage seit gestern dort bedeutend ge
bessert. Die Bewohner dieser Ort
schaften wurden nämlich in den letz
ten Tagen der vergangene Woche von
einem furchtbaren Unwetter heimge
sucht und waren gezwungen, ihre
Wohnungen, die in Gefahr schwebten,
von zu reißenden Strömen ange
schwollenen Sturzbächen mit fort ge
rissen zu werden, verlassen. Der größ
te Schaden wurde in dem Städtchen
Pccciano angerichtet. Heute ist das
Wetter schön; das Hochwasser hat sich
verzogen und die erschreckten Gewoh
ner sind wieder in die verlassenen
Städte und Dörfer zurück geiehri.
Gestern Nachmittag fiatteten der akkm
zog und die herzogin von Ao
Städtchen Ottajano einen Beu uch ab,
uhrn znstsehem ob irgend wo Hilfe nö
t g r
:- saht-n in Untier-. »
Seitern besonnen nnd werden zehn
: Tage innern.
? Budapest, Ungarn, so. April. Ge
stern bega in U arn die Par
lamentswah en, diez en Tage dau
ern werden Bei fünf und dreißig
Wahl-TANZMEIS- . bts jeg ent
Geben wurde-, sind dretß In
Sdisntlf irr-syst wordenZ
FWTÆFWM IT
)
Räume- in großstädten
—
Ein Qtreienschnetn uns bedingen-;
sen sitt seine Ausführung
Ec
Isiaetee m Pärchen-tie- —2"er Ost-che
Lindenblüehetr Gefahren see Ilatatm
Pappeln nld Gattin Das Herbste-lieu
Iee sheeefqr.
Ueber die Straßenbäume in den
Großstädten schreibt ein deutschliindi-.
s cher Fachmann:
Zu den charakteristischen Eigenthüm- »
lichteiten der um die Großstädte sich«
herumlagernden Vororte gehört es, daß
die Straßen mehr oder weniger mit
Bäumen bepslanzt sind. Jn der Groß
stadt selbst findet man Bäume in den
Straßen nur dann, wenn diese breit
angelegt sind. Jn engen Straßen,
zwischen hohen Hause-tm kann tetn
Baum wachsen und soll auch kein
Baum stehen, denn er nimmt den Woh
nungen das wenige Licht, das gerade
noch in den engen Häuserschaft fallen
kann. Indessen, auch breite Straßen
der Großstadt lassen sich nicht überall
mit Bäumen bepslanzen. Einmal steht
der gedei lichen Entwicklung derBäume
in den Gtraszen das neuere Pslaster,
das das Erdreich hermetisch abschließt,
entgegen; ferner sind die zahlreichen
Rohrleitungen, die das Straßennetz
durchziehen, durch den Baumwuchs di
rekt aefäbrbet. Immerhin aibt es eine
ganze Anzahl Baumarten, die sich mehr
oder weniger gut zu Anpflanzungen in
Großstadt-Straßen eignen. Besonders
sind es Rüstern (Ulmen) und Linden,
die jeht mit Vorliebe gepflanzt werden.
Jhr eleganter Wuchs und ihre Wider- :
standssähigleit gegen Rauch machen dieJ
Rüsier hervorragend geeignet zur An
pslanzung als Straßenbaum in der
Stadt. Fast das gleiche gilt von der
Linde, die sehr lange ihr Laub grün
hält. Der Dust der Lindenbliithen ist
;eine angenehme Zugabr. Recht beliebt
war lange die Roßtastanie. Jhre gro
ßen Blüthenstande, die schon an ziem
lich jungen Bäumen erscheinen, bilden
einen herrlichen Straßenschmnck. Un
angenehm ist aber die Eigenschaft der
Roßkastanie, daß ihr Holz nicht sehr
widerstandsfähig ist. Erhält der B um
eine Wunde und wird diese nicht ruh
zeitig gegen Insekten geschünt, so be
ginnt von hier aus im Jnneren des
Astes oder Baumes ein langsamer Ver
kwesungsprozeß der äußerlich nicht
Zwahrnehmbar ist, bis eines Tages ein
!Sturm, manchmal aber auch nur ein
Ileichter Lustzug genügt, den Stamm
oder Ast zu knicken.
Ein prächtiger Straßenbaum i der
Spihahorn Seine hellgriinen B uthen
hiillen ihn friih im Jahr in einen dich
ten Schleier, unter dem sich das schöne,
edel geformte Laub schnell entwickelt,
das dann im Herbst prachtvoll gelb sich
färbt. Aehnlich schön ist der Berg
ahorn mit seinen stumpfgelapptenBliit
tern und großen Blüthentrauben. Da
gegen ist der Eschenahorn weniger zur
Anpslanzung geeignet, weil er schon
sehr frühzeitig gelbe Blätter bekommt.
Wundervoll sind die amerikanischen
Eichen als Straßenbäume. Jhr trös
tiges Laub färbt sich im Herbst köstlich
roth und schmückt die mit diesen Bäu
men bestandenen Straßen in hervor
ragender Weise. Platanen, die eine
Zeitlang recht beliebt waren, sind in
Mißlrrdit gekommen, seit man ermit
telt hat, daß die feinen Sternhaare aus
ihren jungen Blättern, die sich mit dem
heranwachsen der Blätter ablösen, Au
genlrantheiten erzeugen. Eschen findet
man selten als Sttaßenbäume ange
vflanzt, sie wollen viel frische Lust.
Dagegen gedeiht der Christusdorn (Gle
dttschia) auch in geschlossener Lage noch
gut und bietet einen lockeren leichten
Schatten.
Köftlich ist auch die Birle, die aber
leichten Boden und auch viel frische
Luft haben will. Zudem wächst sie
sehr langsam. Jrn Gegensatz dazu
sind die Pappeln riesige Wachfer, die
freilich zwei große Fehler haben: ihre
Wurzeln wandern sehr weit, und ihre
Früchte streuen fo viel Samentrolle
aus« daß sie den Aufenthalt aus der
Straße unleidlich machen können. Den
kßteren Fehler theilen sie mit den Wei
den, die zumeist einen feuchten Unter
grund haben wollen. Sehr anspruchs
los ist die falsche Alazie lRobinia pseu
daeacia), deren weiße Blüthen einen
kostbaren Duft aushauchen. Der
Baum wächst schnell, und sein Schat
ten ist nicht dicht. Nicht minder schön
ist die Eberesche, die im Frühjahr mit
großen weißen Blüthenständen, im
herbft mit larallenrothen Fruchtstün
den beladen ist und sich außerdem durch
ein mächtiges Herbstlolorit des Landes
auszeichnet
Verheerender Zeitun
Auf den Gesellschafts- und anderen»
Südlees seln sind vor Kurzem durchj
einen Tei n etwa 150 Personen uin’z«
Leben gekommen, und der angerichtete
Unmögæäschaåen begaufttsig atkf etnåa
IM, ., an r 2 üpezä i.
luden « annfchaft « des dritisrhen
s chiffes .,, aunty of Roxbourgh,« wel
I tyährend des Orlans bei Torlava
Z "«der Gruppe der Staunens-Inseln
ftrandete, gingen loMann zu Grunde.
Der-i französisch- Schvouer »Ja-hi
tienne« sank mit dem Kapitiin und acht
Many txndlder französifche Scheoner
Mwaekjanl mit Mann und Maus.
Hei-,nmswsechc«szchwcs Mai-sur
sit-endete bei Mvmlii die May-scheit
Issxssdh » exists-L Außerdem ein-;
»Is- As I. - Sme 87 OW- Ists-leisest-i
««« «"-.-k;««g3i» »s : I; .
Größen für
jede Puppe passend
« Strümpfe für Puppen
jeden Tag umsonst weggcgeben.
Jedes kleine Mädchen welches eine Puppe ihr eigen nennt ist eingeladen, Mamma oder
dje große Schwester darauf aufmerksam zu machen, daß wir ein Paar echte Yarson
fafhionirte Puppenstrümpfe mit jedem Einkauf von Bnrfon Strumpfwaaren um
sonst zugeben. Nur für diese Woche.
Wir Mde MAM Dies-v voll-tosen Strümpfen die ganze nächste Woche ein großes
Ika DREI-ij tftjzigsien nqthloien Strümpfe die gemacht werden welche passen.
DieBmsspn Strümpfe werden auf einer
wunderbaren Maschine gewirkt welche sie so
formt als ob mit der Hand gestrickt. Bur
fon Strümpfe passen nicht nur« sondern sind
auch, da sie keine Nach haben, äußerst be
I quasi-keine Falten oder harten Nsthe die
Burfon
Strümpfe.
oa weytyaa und Hühnekaugen verursachen.
Näthe verdreht-I sich oft und sehen uafchön
aus. Die Butfans sehen stets elegant aus.
Garantie-Ein neues Paar für
jedes Paar das fehlgehL
« veseitulchh Its eben etse «
MUMM 3:2:.s:«.·-.trs;.»..:ssps" W!
But-san Strümpfe sind dauerhafter
als irgend etwas in dieser Branche.
Its-Yok
Æif fo"
»Bos- «
FI
z
Pforten-e sit Gusche-II see latet-Use
I du«-ahn- au Sees- sn sanfte-.
) Es gibt einen Verein von 13,000
TMitgliedern in Deutschland, von dem
Flaum irgend jemand etwas weiß. Er
Heißt «Verein fiir Lateinschrisi.« Sein
jZiel ist« die deutschen Buchstaben in
ISchrift und Druck durch die lateini
sschen zu ersetzen· Was dieser Verein
iin der Agitation versäumt, das hat J.
jSchrattenholz (Berlin) jetzt in einem
Hinteressanten Artikel in der »Frantfur
iter Zeitung« aufgenommen. Er weist
Hdarous hin, daß die größten deutschen?
JGelehrten und Dichter — Goethe, her
sdey Wieland, v. Humboldt, Grimm«
und andere —- und vor allem der frü
here preußische Minister o. Alvens
leben sich der Frage angenommen habe.
Aloensleben hatte es dahin gebracht,
daß sogar das preußische Geseybuch in
Flateinischen Lettern gedruckt und ein
sGeseV zur allgemeinen Einführung der
ilateinifchen Schrift entworfen und aus
earbeitet wurde. Da starb Friedrich
ilhelin II. und das Gesetz gelangte
nicht zur Ausführung Bismarck soll
sein Gegner der lateinischen Schrift ge
lwesen sein und das gleiche wird von
ssaiser Wilhelm Il. gesagt.
Iraleiur oder Zusiun
s Schrattenholz bat durch eine En
quete den Nachweis zu führen gesucht,
daß die deutsche Schrift fijr das Auge
s1chädlich ist, nrn der Sache vorn ge
jsundbeitlichen Standpunkt beizukom
jtnen. Es ist von den bekanntesten Au
genärzten die Antwort fast übereinstim
imend eingelausen, daß die lateinische
Schrift der deutschen vorzuzieben ist.
! Das deutsche ABC braucht nach
sSoennecken 107, das lateinische 68
ITatte, also 11:7. Lateinisch hat 86
Prozent weniger Druckstellen nnd 60
Prozent weniger Absetzungem d. h.
sBuchstabem die mit den folgenden nicht
sperbunden werden können. Und das
Ialles, weil der alte Jrrthum noch weiter
sprichleppt wird, als ob es sich um eine
Ldentsche« Schrift handelt. Und doch
ist es nichts als verschniirtelte latei-«
nische Mönchsschrist. Geheimrath We- «
iber (Darmstadt) hat schon vor 25 Jah- ;
sder er für das Lesen tanm eine Disse- -
Hrenz der ausgewendeten Augenarbeit
Janertennt so lange nur die Größe deri
Buchstaben zur Breite des Durchmes- i
sers mit 1.5: 20 silr Fraitur und mit
»1.75. 2.0 sitt Antiqua eingehalten wird.
» Beim Schreiben dagegen, besonders
bei dem Schreibenlernen in den Ele
mentarschulen, erfordert die Ausfüh
rung der deutschen Schrift mit ihren
sinken Endungen einen ganz bedeutend
M eren Sehanswand. Er erachtet die
tsche Schreibschrift wegen der-Ueber
anftrengnng, welche sie siir die Augen
bedeutet, als hauptnrsache der Kuts
gteit, und verlangt deshalb ihre
bannung aus der Schule.
« sie-er Feuers und Unfallseldem
Ein Berliner Blatt schreibt:
Gegenüber den in den Großftädten
bestehenden Feuer- und Unfallmeldern,
die vom Laien erst in Beirieb gesetzt
werden können, wenn er die in einer
Beianntmachu beschriebenen Hand
habungen durch tudirt hat« zeichnet sich
kein neuer Meldee dadurch aus. daß er
weiter nichts verlangt, aii das Drehen
"eines Zeigerö auf einer Scheibe. auf
der sich eine Reihe Ausschriften befin
den, die angeben, was durch den Melder l
mitgetheilt werden soll. Aus der Mitte I
der Scheibe ragt eine Achse heraus, die «
Jden Zeiger trägt. Mit der Drehungj
ides Zeiger-I wird gleichzeitig ein Laus- -
Tit-ers im Melder ausgelöst nnd ein?
’Typenring mit dem Unierbrechnngssz
Qlwcvbiezdfdontati in Verbindun
gebrann. Der Lypenrrng pasnrr mirs
seinen Ein- und Ausschnitten den Kon
tatt und bewirkt die Stromunterbrech
ungen in der Leitung und sornit die
Meldung nach der Empfangsstatiom
Der Apparat von etwa 60 Centime
ter höhe und 25 Centimeter Weite hat
Raum sitr 30 Meldungen. Es können
folglich in jedem Apparat, sosern er nur
siir Feuermeldungen verwendet werden
soll. die urn seinen Standort gruppir
ten 30 Straßen einzeln gemeldet wer
den« Da bei den jedigen Einrichtungen
durchschnittlich aus 5 bis 6 Straßen
ein Feuermelder kommt, ergibt sich, daß
bei der gleichen Anzahl Melder neuer
Art jede einzelne Straße sich aus den
umliegenden 5 bis 6 Meldern wieder
holt, d. h. der Meldetreis jeder einzel
nen Straße dehnt sich soweit auf-, daß
der Fall, der Meldende könnte einen
Apparat aussuchen, aus den die Mel
dung nicht vorhanden ist, ausgeschlos
sen bleibt.
Hauswirthschastliches
M u s e u rn. Jn Berlin ist dieser Tage
das »haugwirtbschaftliche Museum des
Lettevereins« eingeweiht worden. Dab
sür jede haussrau interessante Museum
enthält in Lehrmitteln und Modellen
alles Wissenswerthe über den Körper
des Menschen, eine Hilseleistung, Klei
dung und Gebrauchsgegenstönde. Heiz
nnd BeleuchtungsrnitteL Desinseltiom
Nahrungsmittelproben und deren che
mische Bestandtheile, Gewürze, Säng
ltngöernäbrung, Kochgeschirr, Geräthe,
Pudrnittel u. s. w.
Die Kasseeetnte auf
S u m a t r a ist quantitativ der von
Java fast gleich geworden. Die leh
tete Insel ist kleiner, aber bevölkerter
als Sumatra und hatte schon Koffer
pflanzungem noch ehe die Pflanzungen.
Sumattas im Kasseehandel der Welt
eine Rolle spielten.
« Unmut von dkntschm Schifko
M Initi- sssllbe »in« bei sey-schmis
sen vis- »0«In«·sahrmisnc.
Jn einer unlängst abgehaltenen
hauptversammlung der Aktionäre der
hamburg-Arnerita-Linie in Hamburg
brachte ein Attionär ein merkwürdiges
Monitum vor. Er erklärte, daß er die
vielen Namen der »hapag«-Dampser,
die aus »ja« endigen, nicht gesetz-nack
voll und zweckmäßig finde, weshalb die
Gesellschaft mehr als bisher dazu über
gehen möge, gute deutsche Namen zu
wählen, wie z· B. der Norddeutsche
Lloyd, der sonst seinerseits ganz gern
etwas von der hapag »abgucke." Was
habe denn die harnburg- Amerita- Linie »
mit dem Fetdgeschrei des Esels zu
thuni Er, der iritische Aktionär,
möchte wohl wissen, was Namen wiej
,,«Alesia, Ambriaf ,,,«Nauplia »Nun-I
tia,« ,,Rumantia,« »Sambia,« »Seid-s
tia,« «Segovia,' »Sithonia« eigentlich;
bedeutetenx darum erbitte er vom Bor- (
standstische authentische Auskunft. Und !
etUhob sich Herr Ballin und erklärte ;
Er danke für die Anregung; der her-r 4
Altionär hätte aber seine Futen-MO
tion vorher antiindigen so en danni
fätte die Direktion schleunigst nachges!
chlagen, was eigentlich die Namen s
,,iMcar a,'« «Numantia« bedeutetrnl ?
Natürlich allerseits große heiterteit «
Wie die Hamburg- Amerika- Linie;
neuerdings schon mit Eiser dazu übers ;
egan en ist, ihren neuen Seedampsern
ts Namen zu geben, und zwar-s
theils nach Mitgliedern des Kaiserhauij
sei, iheilsdm na gro ndeu tschen Mön
neen unddeu F ndern nnd Städ
ten, ass- WMI dies Bestreben auch
tilelich auch die Namen liberseeischer
Länder, Städte und wichtiger geogra
phischer Punkte heran (z. B. »Kat)
Frio,« »New Blanco«). Es sind dies
meist Rhedereien, die überseeisch thättg
sind. Jm Uebrigen aber herr-"cht das
Bestreben vor, nach Möglichkeit deut
che Namen zu verwenden. So nennt
te Deutsch-Australische Gesellschaft
ihre Schiffe vorwiegend nach deutschen
Stödten und geschichtlich berühmten
Ortschaften (»Varzin«), und ihr folgt
darin eine Reihe anderer Rhederetenz
die Bretner hansa, die hauptsächlich
nach Jndien fährt, hat ihre stolzen
Dampfer beinahe durchgängig nach den
schönen Punkten und Weinen der
Rheinlandschaft getauft, so daß Na
men wie »Rheinfels,« »Stolzenfelö,«
»Scharlachberger,« «Riidesheimer« die
Rheinpoesie bis in ferne Weltweiten
tragen. Die Kosmos dagegen bevor
zugt noch ganz fremde Namen wie
»Jsis,« »Meinphis,« «Neto,« Mada
mes,« ebenso die Levante-Linie, deren
Schiffsnamen durchweg griechisch sind.
Die deutsche Ostafrita-Linie wählt Na
men von Ständen und Würden, wie
«Kurfürst,« »Hetzog.« »Gouoerneur,«
»Bürgermeister.« »Peäsident,« dann
auch «Bundesrath« und »Reichstag,«
während die Woermann-Linie einen
überquellenden Namenreichthum in der
eigenen Familie Woermann findet.
Am mannigfaltigsten aber und dabei
größtentheils deutsch find die Schif ö
namen des Norddeutschen Lloyd,
auf gegenwärtige und historische Für
stennamen zurückgreift (»Königin
Luise,« »Barbarofsa,«), dann Städte
und Ströme heranzieht (»Bremen,«
»Stettin,« »Nbein,« »Neckar«·), auch
die »Nixe« und »Najade« nicht vergißt,
ebenso das Thierreich berücksichtigt
( hecht,« »Fotelle«); nur in der ost
ahatischen Fahrt begegnet man zuwei
len mongolischen Namen. Von den
147 großen Seedanipfetn der Dam
burgssmeritvLinih die in Fahrt sind,
tragen bisher nur etwa zwei Dukend «
deutsche Namen nach Personen, Län
dern und Städten, alle übrigen sind
die beanstandeten JasDampfer.«
Landwirthlchastltche Frauen-lehnte.
Eine neue haus- und landwirthi
schastliche Frauenschule ist kürzlich in
»Arwedshos« bei Elbisbach Sachsen,
eröffnet worden. Der wesentliche Un
terschied zwischen dieser jüngsten
Schule und ihren Vorbildern besteht
darin, das Arwedshos ein landwirtlp
schastlicher Betrieb an sich ist, mit
Ackerbau und Viehzucht und daß seine
Nebenbetriebe: Gesliigelzucht, Molke
rei, Obstbau, Fisch- und Bienenzucht
selbstständige Geschäfiszweige sind, in
welche die jungen Mädchen praktisch
eingeführt werden und nicht« wie bei
enen, nur den Zweck von Lehrfächern
ben. Neben den landwirthschasiiichen
Fächern wird auch aus die hauswirths
chastliche Beihcitigung Gewicht gelegt.
Alle weige des Rechens, dir häusliches
Rein gungsarbeitew Masche-n Tisch
decken, Servirem Nähen u. s. w. wer
den Freundlich geübt. Das sächsische
Mini riutn hat einen Betrath zur Un
tersttihung der Leitung ernannt. Der
Kurs dauert Cohne Ferien) vorn 15.
annar bis lö. De arber. Es ist
laß fiir 30 Schiller nnen, welche 17
Fabre alt sein und die hs re Töchter
chule absolvirt haben mii en.
’Die neue Universitäts
stetnwatte in Straßburg im
Elsas übertrifft an Großattigkeit alle
ähnlichen Institute, fetbst die berühmte
Sternwarte in Gtrwtpich bei London.
Der Refraktoc der Strahl-arger Stern
warte hat-allein- los-wo Mel gest
. H. H. GLOVER COMP’Y.