Ju feiner Nachbars-EIN M Nitsch Esq. besucht feine Tochter - « im neuen Heim in New Jersey. Mist-r Editeri Es is schon e alter Witz, awwer es II merklich wahr: Wann die Leit ver rückt wem, da wem sie es gewöhnlich iuerfcht im Kopp. For Jnftenz Mei Tochter Lieben un Mei STIMM Jeksohn - its-kam Wisse Sie, was die gethan daw we? Ja die Kauntri fein sie gemuth Entw wet nach Jersey. Sie hawwse sich e Haus getaaft, da fein sie enei ge muvt· Un sie gleiche es großar tig. Es is e sehr feine Suburb un lauter sehe feine Sosseieti wohnes dort. Lauter i tschinuein Yänq Lieg. Un Meii Schwiegerfohn- 1 irr-law beiangt zu dem Klubb wo sie j da hawwe un wo e neieS Kluhbhaus bot, , wo immer Juckerparties un Strawbertifestiwwelå un Fairs un Btidge-Whisi«g abgehalte wem, for die Schulde, wo sie druff hawwe, ze be zahle Es werd Mir ganz schlecht un übel, un Ich muß immer en Wuppdich druff nemme, wann Jch die Lisbeth un die Atti talte hor, wie schön un fein un fieilisch Alles da drauße wär un was for schwell Piepelg da drauß-. wohne un zu die Parties un Dänzeg un Affährs vun den Klobb kimme thätr. Well. Mister Editer, Mir kann«s recht sein un vun Meiner Seit is ganz schut kei Kick kommend, dann Jch hen de Benefit detoo. Seit die Lisbeth in dem kreuzweis verrückte Nescht wohnt, do is die Alti ungefähr jede Woch fünf .Täg bei ihr. Also Mir kanan recht fei. wann’s Meim Schwiegersohn-in law recht is. Awwek des is ja e Leim sieder, der sich vun die Weibsleit Eini 1 ges gefalle koßt Gefiern bin Ich zum erste Mal an 1 e Wissitt enaus gekirnrne. Wie der Trähn gestappt hot un Jch un die Atti fein ausgestiege da watn die Lisbeth Un Mei Schwiegersohn- in- law (sei er ster Name is «Aloys«) am Dipod. Des Städt-he oder Willädsch oder wie met es falle will, hot e sehr gute Jmpreschen Itsf Mich gemacht. Jch hen glei beim Aussteige genohtißt, daß oppesitt dem Dipoh e sehr kertraueerweckender Sa kuhn wor. 1 Da bin Jch glei druss losgesieuert. »Am-II den Jch gesagt, »Aloys, Mei wolle en Drink nemme, Jch hen en thscht, daß Jch nimmer »bapp" sage kanns· Der Aloys hot so verlege ge hüstelt un bot sei Frau ageguckt un die hot die Alti ageguckt. un vie Alti hoi gesagt, Ich sollt es nit thun. »Warum dann nit?" hen Jch ge fragt »Hei en teen gute Stoff? Dann könne Wir ja an en annere Platz Jes hot Mei Schwiegersohn-in:law expliihänt, daß des der einzige Saluhn wör. qus der annere Seit nun die Teäcks wär es riftrilted. Un er hätt Angst, wann es Jemand sehn thät, daß er in den Platz enei gehn thät, da thät des bei die steilische Sosseietipie pels Aergetniß errege; er wär ja nit so un Jch könnt ja bei ihm so viel trinke, wie Ich wollt, blos thät er nit gern Aetgerniß erregen und so zetierä. »Du bist verrückt«, hen Jch gesagt un bin in den Platz enei un hen gesun ne, daß der Mann en ganz gute Stoff hei. Der Aloyä war einstweile mit die Weibsleit langsam vorausgegange. »Well, Mister Edjter, es is e ganz schöner Platz, den der ALahEi un die Lisbeth sich gekauft hawwe. E schöne oße Portsch un eGärtche drrfar un lles. Un e herrlicher Tag war eg each gestern un die Sonn hat so schön warm geschiene. »Es is weeß Gott arm enug, for usf der Partsch ze che. ring emal Stühl un Gläser un e Paar Battels raus un da wolle mer gemüthlich sei.« Der Aloys hat wieder verlege gehü: teltu n hat die Atti ageguckt un die M hat gesagt: »Dort nit usf der Pottsch — was thäte dann dem Alayz di Nachbarn denkes« Un der Many-, I r Leimsieder, hat wieder was vun Art erniß vermeide gemarmelt. er sein also enei in’g Deininxp wom. Während die Listeth in de Kel- s let is, sar dieBattels ze hale hat der ; sichs die Bleinds etunner gezage.’ »Warum Machst Dues dann sa dun sel?« hen Jch gefragt Er hat gesagt, es i "t sich gemiethlicher trinke, hat der Iohö gesagt. Jch hen awwer lot-C die szbeth ausgesunne, daß sie Ist will, da dse Nachbarn die Battels Im die GLZ et uss’m Tisch stehn sehe. sit Ri- selher sehr gern ihr Gläs »; · te un aach als mal-e ." W awtoer mer wollt doch die Mpts Hei Aergerniß ewwe. zs J . Imagines-, hen ch gedenkt, ,- sen-M seid. was liegt Mir - akfa eägesehenkt un hen «« - t, dtiut heatwq Hi H » so« laut. Met kann Alles « w Haut WE- segt die Lis - [ W ganz sie-d meet · us unterdes-n e tim. i s l faa Ich, uff des - iiina zeigend, Spiel emol was, L sbeth, aus der Fledermaus oder fo.« »Am-ver Pat« fegt die List-eilt gan erschrocke. »Was sollte die Leit en e.« Jet war Wiss awwer zu dumm gerade-. Jhr könnt mit Eure treue weis verrückie Leit zum —- ergend weht gehn. Wann Jhr fchun so par tickeller seid, dann follt Jhr doch aach dra denke, daß Eure Dummheit Mir Aergerniß gebt, un Euer iänzi Sof feietipievels die kümmern sich auch nit drum. daß sie mit ihrer Heuchelei un Hippotrisie verniinftige Mensche Aet gerniß gewwe. Da dermit bin Ich uffgeftanne un bin fort — an den IBlag appesitt dem Dipoh un dann fein jJch heim geschen, des heißt in Happ cen hen Jch noch en längere Stapp gemacht. Jn e Jahrers sen oder fus zehn werd Ich vielleicht Mei Tochter wieder ecnol besuche, wann sie bis da di nit gefcheut geworn un wieder uns I ner vernünftige Mensche gernuvt is. Jhne des Nämliche wünfckerid Mit Rigards Yours John Nitsch, Esa. 125 Jahre alt. Jn einem Madrider Hofpitat lehtj seit 17 Jahren Maria Jofephinej Nieto, die am 7. Oktober 1781 ins Granada geboren wurde und daher! gegenwärtig fast 125 Jahre alt isttj Es ift ein kleines, derhtiltnißmäßigs fideles Weiblein, das nicht anders; aussieht wie eine Siedzigfährige. Jmi Alter von fünfzehn Jahren heirathetel Frau Maria —fo nennt man sie im Hospital —- einen Kaffeehaustellner. mit dem sie sich in Cadiz niederließ. Wann ihr Mann gestorben ist, weiß sie nicht mehr genau. Sie war zu jener Zeit Wäscherin im königlichen Schloß, zur Regierungszeit Karls des Bierten. Als tinderlofe Wittwe ver heirathete sie sich dann zum zweiten Male in Madrid. Von. ihrem JZweiten Gatten. einem Zimmermann amens Anton Gonzalez, hatte sie 22 Kinder. Sie erinnert sich dunkel an einige Er eignisse aus der Zeit der französischen Jndasion. Jer zweiter Mann ftarb 25 Jahre nach ihrer Verheirathuna, und die Greisin kann ihre Rührung nicht verbergen, wenn sie erzählt. wie der Tod ihr außer dem Manne auch ihre 22Kinder geraubt hat. Der Fall dieser Frau, die vielleicht die älteste Dame der ganzen Welt ist, erweckt natürlich großes Interesse, und das fteinalte Mütterchen empfängt täglich zazhlreiche Besuchen die ihr allerlei Leckerbissen bringen, welche ihr Mai gen fehr gut verdaut. Die Aerzte, die sie jeden Tag besuchen, erklären, daß ihr Herz, ibr Hirn, ihr Verdau ungsapparat und ihre Lungen voll ständig gefund seien. fo daß sie, wenn nicht unvarhergefehene Hiwifchenfälle eintreten, ganz gut noch manches Jährchen leben kann. Zeit warm ist das Wort »Jede letu m Oel-raucht Noch gar nicht so lange ist es her. 1794 machte der Buchhandler Baum gärtner in Leipzig den Vorschlag in einein an die jungen ledigen Damen gerichteten Schtistchen, in deni es hieß: »Schon mancher Deutsche hat vor mir den Wunsch aehabt, Sie nicht mehr mit dem langen mißtönenden Wade ncoiselle oder dein pöbelhast abgekürz ten Mainsell, sondern aus deutsch Fräulein anreden zu dürfen: aber einer ist so glücklich gewesen« diesen Wunsch erfüllt zu sehen. Warum wen deten sich aber auch diese Herren nicht unmitelbar an Sie? Wenn Sie nur wollen, hat eine solche Verbesserung des Sprachgebrauchs nicht die gering sten Schwierigteiten. Noch vor 200 Jahren wurden nur die Fürstentöchter Fräulein genannt, und erst später eig net-e sich der Adelstand diese Benen nung zu· Warum sollten Sie das nicht auch können? Selbst unter den adeligen Damen, die sonst dabei am meisten interessirt zu sein scheinen, würden alle vernlinstiaen die Vertaus schung eines abgeschmackten ausländi schen Wortes mit einem passenden vaterländischen gewiß billigen. Wol len Sie also, so giebt es vor Ende diess Jahrhunderts in Deutschland keine Demoiselles und Mamsells mehr.« —- Der Vorschlag gesiel und langsam riorerst noch, aber siegreich ver-drängte das »Fräulein'« die »Waru seA«, bis ej allein regierte. I " I "· ! Sie (nach einem kleinen Streit): ! I».. . Jch will dir ja gern versprechen, ! ’ mmer lieb mit dir zu sein, Männchen —melyt kann ich doch nicht thun!« ! Et: »O doch! . . . . Dein Verspre chen ausch halten!« l Ver Tos Äteranders Il. Zum Löjtibrigen Gedeuttag. Von Ri " tolausNotowitssiu n den le ten Tagen des Monats Fe ruar 188 war Petersburg in sie berbafter Unruhe, man hätte glauben können, ein Unglück schwebe in der Lust. Am 18., dem Jahresta e des fTodes Nilolaus des Ersten, anden k troy der bisher für passend gehaltenen sBeriicksichtigung des Tages zwei Mille statt: der eine bei der Großfürftin Marie P-aulorvna, der andere bei der Fürstin Katschuboi. Kaiser Vierun der besuchte den Ball bei der alten Dame und ging dem bei seinerSchwie germutter aus dein Wege, und zwar aus dem Grunde, weil die Großfiirftin es unterlassen hatte, die Schwester der Fürstin Jurjewdti einzuladen. Und dieser Zwist der Damen hatte eine förmliche Palaftredolution im Klei nen zur Folge. Der Kaiser, von fei ner Gemahlin beeinflußt, nahm na iürlicherweise Partei gegen die Groß fürstin Marie Paulowna. Der 28. war ein Samstag, und am Samstag Pflegt nach altem Brauch die taiferliech Familie das Frühmal ge meinschaftlich einzunehmen Aiexans der benutzte die Gelegenheit. seinem Sohne Wladimir, dem Gemahl bonI Marie Paulowna, Vorwürfe zu ma-; eben, daß er am Jahresta e des To-: des seines Großvaters ein « est Veran- I fraltet habe. Der Throniolger nadmi lächelnd die Partei feines Brudersl und bemertte seinem Vater, er selber habe ja ein Fest ausgesucht, indem er sich auf den Ball der Fürstin Reitschu boi berfügt habe. »Schiveig!« rief ihm zornig der Kaiser zu, »man fragt Dich nicht um Deine Meinung. Du würdest besser thun, Dich mit Staatsangeleäenheiten zu beschäftian, vielleicht bist u schon morgen Larfer.« Der unglückliche Monarch konnte unmöglich denken, daß er die Wahr heit sagte; es beachtete auch niemand die düsterr Propdezeiuna; erst nach der Katastrophe erinnerte man sich ihrer. Gras Loris Melitow, der nach dem Dejeuner bei der tatserliclcen Familie eintraf, ersuchte die Fürstin Jur jewgli. den Kaiser zu bewegen, die Besichtigung eines Pionierbataillong, die andern Tages in der Reitbabn ftattfinden sollte, aufzuschieben, da das Gerücht, es drohe dem Kaiser am r. März ein großes Unglück, im Um lauf wäre. Am Abend des 28. sagte der Kaiser zur Großfürftin Alexandra Josedbina, bei der er einen Krankenbesuch abstat tete, er werde den nächsten Tag, den Sonntag. zu Haufe verbringen. »Ich bin durchaus wodl,« fügte er hinzu, »aber Melitow gibt mir Ar re t.« .Wie schade," erwiderte die Groß fürstin, »mu: en bei der Revue sollte mein Sohn onftantin Eurer Mase stät als Ordonnanzoffizier vorgeftelltl tret-den« »Da-S hatte ich allerdings ganz ver gessen; aber beruhigt Dich, ich werde Melilow ungehorsam fein." Am andern Tage arbeitete der Kai ser mit Metitow bis elf Uhr. Er be trat fodann die Gemächer feiner Ge-— mahlin, umarmte sie und versprach ihr, »recht artig« zu fein; er wollte eken das Gemach verlassen, als seine kleine Enkelin Katharina ihn auf der Schwelle zurückhielt mit den Worten: .Papa, Du hast mir heut noch lei nen Kuß gegeben.'« »Was habe ich da für einen gefähr lichen Gläubiger!« rief lachend der Kaiser, »er verweigert mir jeden Kre dit. Komm denn und umarme mich, Dein Kuß foll mir Glück bringen!« Alexander fuhr in gefchlossenern Wagen fort umringt von einen-c Komainndo der Garbe- UKofalen Jni Galopp ging es durch die Manna SadotoaiasStraßr. unter welcher die Nihiliften eine Mine angelegt hatten. von der niemand eine Ahnung hatte. Das Publikum begleitete ihn ’mit be feisierten Zukuer und der Kaiser chien in der beften Laune Er nahm die Reoue ab, beglückwünschte den jungen Großfiirften Konstantin zu feinem Eintritt in die Armee und ließ der Großfiirftin Alexandra jagen, er wäre liietlich daß er ein ihr gege beneö ersprechen habe lten tönnen; alles wäre, Dank dem Himmel vor trefflich abgelaufen. Als die Befieh tigung zu Ende war, verweilte er noch einen Au äenblick bei feiner alten Tante, äroqfilrftin Katharina Michailowna der er eine Tasse Kassee zu sich nahm. Er änderte den Weg der Rückkehr Und befahl dem Kutscher-, durch weni ger lebhaite Straßen zuz fahren, in dem er voraus-setzte, daß die Terrai sten ihm in entlegeneren Staditheilen nicht auflauern würden. Kaum hatte die Eauipage den Quai am Kathari na-Kanal erreicht, als ein junger Mann, dem Anzu e nach ein Muichii. eine Bombe unter te waer sie trepikte mit einem furchtbaren Knall, tödtete den Kofatem der auf dein Bock neben dein Kutscher faß, zwei Leute der Es forte. und einen kleinen Fischerjungen, det einen Korb auf dem Kopfe trug. Die Equipage lag ausgeworfen zer trümmert am We e. Zum großen Erstaunen der in Fels-. der Dei-ma ition berbeigeftrömten enge entstieg der Kaiser den Trümmern —er war tadtenblænaber völlig unverleyt Die ge hatte den Mörder er zriffen und schleppte ihn vor den atser. . »Dein Name?« fragte Alexander. Der Mann gab einen Namen. «Schiimst Du Dich nichts« rief Ale xander und wandte sich hinweg und »dem Schlitten prriewstij zu, als er I l ;in Fetzen. Etwa zehn Verwundete, von einein Ofsiztsr angeredet wurde. der ihn vg, ob er nicht irgendwo ver wundet et. »Gott Hei Dani. nein!« »Noch age nicht« Gott sei Dankt' ries in diesem Au enbiick ein anderer wie ein Muschit ge letdrter Mensch und eine neue Bombe explpdirte —«dieötnai unmittelbar vor den Füßen des Kai sers. Einen Augenblick verschwand die Szene in Feuer und Rauch, im nächsten gewahrte man den in einer Blutlache liegenden Kaiser. »Mich friert!« stöhnte et. Er hatte noch so viel Kraft, sich aus zurichten und sich wider die Quaisj mai-er zu stüyem Seine Uniform hing ! Ossiziete und Soldaten, lagen um ihn ber· unter ihnen der Polizeimeister Ge neral Dtooriewsti und der Chef der Geheimpolizei- ein Kapitän Koch. Diejenigen, welche verschont geblieben waren, huben mit großer Vorsicht den Kaiser auf und trugen ihn nach dem Schlitten. »Mich friert!« stöhnte er abermals. Ein Soldat deckte ihm sein Taschen tuch über-? Angesicht. Der junge Gras Guendritow schwang sich auf den Hin tersiß des Schlittens und ftiitzte das Haupt des Sterbenden, das er mit sei nein Helm bedeckt hatte. Kapiiän Kn lebiatine, obwohl selbst verwundet, tniete aus dein Boden des Schlitters nieder, um den Körper des Kaisers zu stützen-. »Du bist verwundet?« fragte der Kaiser theilnahmsvolL »Gott im Himmel!" antwortete wei nend der Ossizier, »was müssen Eure Majestät ausstehen!« Jn diesem Augenblick erschien der Großfiirst Michael Nitolajewitsch. «Sascha. Du bist verwundet!« rief er seinem Bruder zu. »Mein Sohn . . . wo ist mein Sohn?« Diese Worte stieß noch mit äußerster Anstrengung der Kaiser het vor. Dann war’g vorbei. Grausige Zerstörungen hatte die trepirende Bombe am Körper des Kai sers verursacht; der Magen war her ausgerissem die Kniee waren zerschmet tert. das Gesicht war völlig zerstört, das Rückgrat gebrochen- Als die Leiche im Palais anlangte, wurde man «ge wahr. daß es unmöglich war, sie an ders alg auf einem Teppich zu trans portiren, in der Befürchtung sie noch mehr zu zerreißen. Die Fürstin Jur jewsti. sofort von ihrem frühzeitigen Wittwentbum benachrichtigt, hatte die Kraft nicht. bei den Ueberresten ihres Gemath zu weinen —-— sie fiel in Ohnmacht und diese Ohnmacht dauerte 36 Stunden. — Ein neuer Inst-rinnt Ein neuer Rembrandt ist kürzlich in Friekland zum Vorschein getom men. Seine Echtbeit ist nach dem Ur theil von Dr.A.Bredius über allem Zweifel erhaben. Das Gemälde stellt eine Sastia vor und hat hinsichtlich der Behandlung große Aehnlichkeit mit der Dido. Sastia sitzt in reich-er Kleidung in einem Lehnstuhl, ein eth licher. reich mit Gold gesäumter an tel hängt über ihrem schweren silber brolatenen Kleid. Jn der linken Hand hält sie ein großes Pergament: rechts von ihr steht ein aus einer Kotosnuß eschnitzter Becher uitd eine tunferne schale. Die Aermel sind dieselben, wie bei der Saskia in Madrid. Das Stück ist äußerst träftig, satt in der Farbe geschildert und tros einer stil beren Re aurirung noch voller Leucht trast und in ziemlich gutem Zustande. Der Hintergrund ist grau und wird nach Entfernun früherer Retouchi rungen ldiese rbeit wird Professor Hauser in lin übernehmen viel schöner und larer erscheinen. Das Gemälde wird auf der im Juli in Lei den zu veranstaltenden Aussiellung rcn Kunstwerten von in Leiden gebo tenen Malern zu sehen sein. , Hochzeltiaebeäuche der Chieeefem Ueber die Ehefchließung in China macht P. Arsenius Völling interes sante Mittheilungen. Der Bräutigam wirbt durch einen Unterbiindlet bei den Brauteltern um die künftige Gat tin. fiir die er eine Brautaabe von etwa 12 bis 150 Dollaes zu erle en bat. Der Hochzeitstag wird festgefg t und oon den Eltern, die ihre lchle - teften Kleider angelegt haben und wei nend auf i eem Gehbfte umherwanlen, nimmt an iefem Tage die Braut Ab schied. Als Trauernde nehmen die Brautettern an den Hochzeitsfeierlich: reiten nicht Antheil. Jn einem ge wöhnlich feuerrothen seidenen Kleide, die Flitterttone auf dem Kopfe - - Beides meist nur geliehen s— wird die Braut in eine rathe Sänfte gehoben, die symbolisch mit Blumen und Vö geln bemalt ift. Jn feierlichem Zuge be leiten die Verwandten fie. Den Fe tzug etöxfnet ein Blöser oder Aus-« rufen um ie Aufmerksamkeit zu er regen. Dann· folgen Schildttii er, auf deren rothen Tafeln Glliawiinfehe und dergl. drangen. J nen schließen geh die Verwandten der eaut an, die se Hochzeits eschente: Tische- Stil le, Schmutz Kåen u.f.w» braun o e roth an estti n, tragen. Die Braut liinfte it von Knaben mit Festxiihm ehe-n umgeben. Den Zug befchlie t die gochseitsmusit Vor dem hause der ehwiegeeelieen angetan t, wird die Braut von ihrem Brit er aus der Sänfte gehoben und der neuen Fa milie iibee ben. Bot dem sauca tar nnd den entafeln trlft e, noch immer veef leiert, zum er n Mal mit dem tiinsti en Gatten zusammen. Das Paar trint nun na? verschiedenen Gebeten aus einer Ta e Wein zusam men, ißt gemeinsam von einem weißen Hahn und der Ehebundi geschlos sen. Jedt wird die junge — rau ent chleiert und der «- gate sie t sie zum ersten Mal von - ngesichi. ann muß die Aermste aus einem aus den Tisch gestellten Schemel Platz nehmen und sich stundenlang von den Hoch izeitsgiiften begassen, loben oder tadeln lassen, ohne ein Wort sprechen zu dür fen. Nach zwei Tagen macht die junge Frau in der Nachbarschaft ihren An kkittsbefuch und der Ehemann stellt sich jetzt auch im Geburtsorte seiner Frau den Verwandten vor. Damit finden die Hochzeitsfeierlichteiten ihren Abschluß. Es maq noch erwähnt sein, daß hinfort die Frau ohne Erlaubniß des Gatten nicht mehr das Haus ver lassen nnd nur zwei Mal im Jahre: zum Neujahrssest und zum Todten opfr, ausgehen darf. Ein ver-gesenkt- Just-entstamm. Etwa zwanzig Meilen östlich von Ruhme-nd auf dem rechten Ufer des Patnunley, von dem sie den Namen nehmen, sitzen noch heute 1.63 Pamun ten-Indiana als letzter Rest der Pom hatan, die nach dem großen und klu en Häuptling genannt werden, der in so wechselreiche Beziehungen zu dem ersten Helden der vitginischen Rola nie, Kavitän Jvhn Smith, trat. Aug der romantischen Erzählung von Kapitän Smith, dem Hauvtling Powhatan undsseiner jungen Tochter Pocahontas findet man selbst in deut schen Volksichullefebiichern einzelne Züge. Die jugendliche Pocahontas rettete Smith wiederholt das Leben und war die erste Jndianerin, die das Christenthum annahm und einen Wei ßen heirathete Sie starb in Graveg end in England im Jahre 1617, wo hin sie ihren Mann John Rolfe bes gleitete, nnd wo sie Rapitiin Smith wieder getroffen hatte, der aus Furcht, oben anzustoßem es nicht wagte, sich von ihr Vater nennen zu lassen, wie sie verlangte; war sie doch eine Kö nigstochter, der man in England den Ladhtitel gewährte, und Smith ein gewöhnlicher Sterblicher! Die naive Herzlichteit der jungen Jndianerin bringt in der That einen warmen Ton in die Geschichte der amerikanischem Koloniengriindungem die wahrlich an? solchen Zügen nicht überreich ist.Man1 versteht es deshalb. wenn sich aus An laß der dreihundertjährigen Feier Jamestvwns im nächsten Jahre. die betanntlich international abgehalten werden wird, eine Vereint ung gebil det hat (zum Theil von tachtommen der Pocahontas, darunter einigen der befthetannten Familien von Virgi nien), die ihrem Andenten ein Stand bild errichten will. Auch ihre Gebeine auszugrahen und auf dem heimischen Boden zu bestatten, ist angeregt wor den. Die weniger vornehmen Reste ihrer Stammesbriider führen, wie ges-— sagt, ein bescheideneg, aber ehrenhaftes Dasein am Pamunteh als Former und handwerter mit Schule und Kirche, aber auch noch immer mit einem Häuvtling, und einige von ihnen lhnnen sich rühmen, ihr Jndianerblut rein übertommen zu haben. Wie ernst es ihnen mit ihrer Stammes-ehre ist, bewies dieser Tage eine Gerichtsszene in Richmond. Ein Jndianermädchen, Lula Collins, war iikerfiihri, ein Kleid gestohlen zu haben: da trat vor ihrer Aburtheilung der Häuptling Coot vor den Richter und trug mit bewegten Warten vor,n ie zuvor sei ein Stam mesmitgliedsverhastet worden. Sein Voll fei in tiefer Trauer, denn seit der Zeit, da sie mit Kapitiin Smith be fteundet waren, hätten sie ein Leben in Ehren gelebt. Sie gedachten. an Ier Jamestowner Ausftellung theilzui nehmen, und es dürfe nicht gesagt nerden, daß ein Stammesangehöriger die Demüthigung erlitten habe, im Gefängniß gewesen zu sein. Die Rede des alten häuptlings muß die Anwe senden ergriffen hahen, und selbst der Richter ertliirte, er werde dem Gou verneur des Staates ein Beanadi aungssgesuch einreichen, damit die Strafe, die er verhangen müsse, er latsen werde. Die Korrespondenz see Fürsten. Herrscher haben täglich eine große Korrespondenz zu bewältigen; der Po it hält den ,,;Retord« denn er erholt durchschnittlich 22,000 bis 23, (-00 Briefe und Zeitunaen täglich. König Eduard der Siebente tommt als zweiter in Betracht, er empfängt aber nur 3000 Zeitungen und 1000 Briefe tii lich. Der rusfische und der beut aiser miissen sich mit 600 bis 700 begnügen, der König von Italien mit 500 und KZniain Wil helminchen mit 100 bis 150. Der Papst öffnet allerdings seine recht um fangreiche Korrespondenz nicht persön lich, er beschäftigt vielmehr 35 Selte täte speüche Der Lebens-einem Weh Dem, der zu der Wahrheit geht durch Schuld: sie wird ihm nim mermehr erfreulich sein Schiller. Hist Wer will, daß sein Urtheil Glauben findet, spreche es tatt und ohne Leiden schastlichteit aus. Schvpenhauer. o« i o l Und wenn man Böses von Dir sagt,: Laß, Freund, esch Dich beliimmern Du tonn mit lfreier Stirne eh n, Wenn fre das e g ne Herz DiFsprlchr Ostens-kit Detn »Ich möchte das Zimmer mie then, bin Student·« Frau: »Bei-ame, ich been-O das Miethgeld.« sieisekspkkchmd Güsts »Die Speiseiarte ist ja schon sehn Tage alt, Kellnet!« · Kellnen »Schadet nichts; es ist noch alles da.« Aufklärung »Die junge Aetztin Rosa Mater hat ja schon so viele Patienten! Jst sie denn fo geschickt?« »Nein, gar nicht —- aber sie hat eine seht große Mitgift . . .’!« Glaubt-Ist »Mein Sohn schreibt jedt auch manchmal, und seine Sachen werden von vielen Menschen rnit Interesse ge lesen.« »Da schreibt er wohl Humor-Uti iches?« »Nein -—-- die Speisetarte!« . Bauernschtnnbeit »Also, Biermann, wie ist's mit un serer Wette? Jhr habt gewettet, 40 Tage nicht zu essen und 40 Nächte nicht zu schlafen ——« bleibt’5 dabei?« »Natürlich! J hab’ schon vorgestern die Wette ang’fangen!« »Na, und wie geht’s? Berspiirt Jhr noch nichts von Hunger und Schlaf?« »Nicht im Geringsten. J ess’ halt bei Nacht nnd schlaf’ bei Tag!!" Ein Bauer besteht sich in der Stadt das Universitätsgebiiudr. Zwei Stu denten, die im Fenster sitzend, die Beine herausbaumeln lassen, rufen ibrn zu: »J, ja Bor, her es ein Schür F(Scheune).« E Bauer: »Dat tab i, de Flegei han lgen am Fenster raus.« heiteres ans der Schale. In der Schule zu N. ereignete sich jüngst folgender Vorfall. Der Lehrer stillt vie Schüleriisten aug. »Wie heißt Du?« »August Schutze.« »Wie beißt Dein Vater?« »Auch August!'« »Was ist Dein Vater?" »Arbeiter!'« »Mit wohnt ihr?« »Na, nu höre man balle nff, Du scheinst mir ziemlich neugierig zu sind!« antwortete etwas unwirsch der kleine Patron. Im Getünchte-L Somcnerfrifchler Czum Baum: »Ich weiß gar nicht, früher fah man auch bei der Dorfsiraße manchmal Ziegen. das hat sich so nett gemacht; giebt es denn jetzt gar teine mehr?' Bauer: »O ja. Aber seitdem wiss Hotel im Orte haben, lauft der Wirth alle zusammen . . . . bei ihm geht der Gemshraten gar so start!" PrattiiQ Kollege (an dem Amt erzählend): »Sehen Sie, meine Herren« ich nehme jeden Tag in der Küche zwanzig Laf feebohnen aus der Büchse, außerdem fünf Stückchen Zucker nnd eine Fin gerspitze Ther. Das summte ich dann in drei großen Düten und schenke die jedes Jahr meiner Frau zum Geburts tag.«' IM- doch. »A.: »Was fehlt denn Deiner Frau —--— sie hat ja ganz vermeinte Augenl« B.: »Ach, tindische Laune ist’s, wei ter nichts. Weil ich ihr ein Perlen halshand, das sie sich wünschte, abge schlagen habe, heult sie!« A.: »Mit dem Sprichwort «Perlen bedeuten Thränen«, hat es alio doch noch seine Richtigkeit !« Ante-Indus sit-t. Unteroifizier (zurn Kur sichti en, der immer weit daneben trif ): «Eie sehen wohl gar nicht den Punkt in der Mitte der Scheibek Soldat: »Aber gewiß, here Unter offizier, ein Ziel, auf's innigfte zu wünschen·« Kastkuenhtfiliitise. s d IJ »O . Untekossizieu »Nati, dai Ioll ein Varus-morsch fein? Ihr hüpft ja ba ;hek wie ’n Nabel - Warmen-» — Fæstjungfkauu tm