v ) ? ( ODOGQOOOVODOOOT QOOOOOOGOOOQOOOOU s--oii·svsi o its ON MMW Malo-es Mitgift Roman von Gurt Darm-dort :-« III : X OHG Cis-« OOVG DOCOOOOOOOOOOOOCOOCDOCOU OOCODODGODOOQGOOOOOOQQODDOODGOOOGOQ LKapiteL Mit keiner wohlgepflegten, weißen grad, an deren kleinem Finger ein illani seine Strahlen warf, hatte der Geheimrath Breitenbach die Pa piete durchblättert, die der Bantdiret ior Scherneck ihm til-erreicht hatte. Ggen feine Gewohnheit hatte er heute nicht einmal den Ueberrock abgelegt. als er vor dem mächtigen Schreibtisch Pia-Hm rn, an dem er sonst täglich mehrere tunden zu arbeiten pflegte. Das luxuriös ausgeftattete Gemach, dessen gepolsterte Thüren jeden stören ten Laut von draußen abhielten, stand ja allein dem Herrn Vorsitzenden des Aus chtsraths zur Verfügung, und in er Randelsbant wußte bis Zum lepien assenboten herab jeder, eß uan in diesem Kabinett alle wichtigen n tfscheidungen und Verfü gungen getros en wurden. Auch die ganze Haltung, in weicher der noch jugendliche Direktor jetzt ne ben dem Geheimrath stand, war ein deutlcher Beweis für die dominirende Stellung, die dieser wohlbeleibte Herr mit dem gesund gerötheten, von bei nahe weißen Bartkoteletten eingefaß ten Antlik hier in dem palaftartigen Gebäude der weltberühmten Bank ein nabm. Der zur geschäftlichen Leitung des roßen Instituts berufene Direk tor ah in dem Präsidenten des Auf sichtsruths offen-bar einen unmittel baren Vorgesetzten, dessen Weisungen erbbedingungslos Folge zu leisten e Mit einem leichten Kopfnicken schob der Geheimrath die-Briefschasten zu tück. »Das alles sind Kleinigkeiien, lieber Scherneck, über deren Behandlung ich Ihnen weiter keine Direttioen zu ge en brauche. Jst sonst nichts vorge kommen?« e »Unten bei meinem- Kollegen Nan mann liegt noch ein Brief der Verei nigten Berg- und Hüttenwerke, err Geheimrathl Direktor Rodewitz t eilt uns darin mit, daß er dreimalhun dertiausend Mark auf uns gezogen bettund bittet um Jnschutznahme der ra e.« Breitenbachs bis dahin freundlich löchelndes Antlitz wurde plötzlich ernst. Eine Unmuthsfalte erschien zwischen seinen starken, weißen Augenbrauen .Schon wieder? Und abermals ohne vorherige AnsrageI Schreiben Sie — sodewi sofort, daß das aufhöre, zu deren s usstellung wir nicht unsere Einwilligung gegeben haben.« »Sehr wohl, Herr Geheimrathl Ader ich fürchte, dieser Brief wird sznfo erfolglos bleiben wie die «nberen, die wir in demselben Sinne an die Vereinigten Berg- und Hütten werke geschrieIn HERR »Sie waren sjedensalls nicht ener gesch genug gelernten Aber es ist wirklich die hdch te Zeit, diesen Rode wi darüber aufzuklären, daß er doch seh ießlich nicht ganz nach seinem Be lieben über uns verfügen kann. Jch werde selbst das Schreiben entwerfen. Es wird früh enug sein, wenn es in zwei oder drei «agen abgeht. Denn vorher werde ich kaum Zeit dazu findet-.in »Und die dreimalbunderttausend Izu-H die er jetzt aus uns gezogen »Der Wechsel muß selbsierstiindlich honorirt werden. Wir dürfen den Kredit der Gesellschaft, mit der wir so eng liirt sind, nicht erschüttern.« »Ich war derselben Ansicht. Haben Sie, Herr Geheimrath, sonst noch eine Anweisung zu geben?« »Nicht daß ich wüßte· Und Sie müssen sich nun wohl morgen oder iibermorgen ohne mich behelfen. Sollte etwas besonders Wichtiges vorsallen· so iönnen Sie mich ja televhonisch an rusen. Heriiberkommen werde ich in diesen beiden Tagen schwerlich tön nen« rFee Direktor lächelte berstiindniß no Das läßt sich begreifen. Wenn man ein so« bedeutsames Familiensest seiert!« Breitenbachs üble Laune war schon wieder verslogen. Wie ein Ausleuchten kreudiger Genucsthuung ging es über ein Gesicht »Man verheirathet allerdings nicht oftn eine Tochter, mein lieber Scher rech« sagte er jobial. »Aber ich Anschte doch, der Trubel wäre erst sitieklich vorüber Eine große Hoch seitiseier werden wir aus Wunsch mei Les Schwiegeesohnes nicht veranstal ien. Ader zu dem morgigen Polter i ! —" ikend habe ich doch mehr als hundert - sie im hause. Jch werde ja das gniigen ha«,ben auch Sie unter ih sen in sehen.« Der fljunge Bantdireitoe verbeugte Ich Mich »Die Einladung war mir eine ; M Ehre, here Geheimrath!« » Sie wissen, daß ich im all emeinen » uen von unserer ank ei- » - geh ten wünsche.k - — upda i sallt rnie ein, daß " Mi neuerdings gar nichts mehr von s WI» ali Proiuristen «- , ·Mte do alöi s s- .» in ein d eiiaei saftige chäst Mk etwas darüber Der Direktor berneinte. Alser1e doch die gespannte Miene des Geheim raths sah, mit der dieser scheinbar eine eingehendere Auskunft erwartete, fuhr er fort: »Es dürfte damit siir Roms ders auch seine Schwierigkeiten haben Soviel ich weiß, besitzt er nur ein feh: geringes eigenes Vermögen, und die dreißigtausend Mart, die unsere Bank ihm bei seinem vorzeitigen Austritt ausbezahlt hat, reichen für die Bethei ligung an einem größeren Unterneh men doch wohl nicht au5.« »Natürlich nicht. Er müßte schon jemanden finden, der seine tausmän nische Tüchtigkeit als ein genügendes Einlegetapital betrachte. Es war im Grunde doch eine unbegreifliche Thor heit, daß er ohne alle Noth seinen gut bezahlten Posten bei uns aufgab trotz seiner guten Aussichtenf - Schetneck machte ein verstätidniß volles Gesicht, und nachdem er sich durch einen prüfenden Blick auf das Antlitz des Ge imraths iiberieugt hatte, vdaß der llgewaltiae bei hin länglich guter-a La une sei, um eine derartige Bemerkung gnädig auszu nehmen, erwiderte er: »Die Aussichten waren ihm doch wohl nicht glänzend genug Wenn man sich in seinen Wünschen und Hoffnungen zu hoch versteigt wird man leicht enttöuscht.« Der Geheimrath zuckte mit den Achseln. »Sie meinen, daß die Verlobung meiner Tochter mit dem Leutnant Freiherrn von Degerndorf ihm eine solche Enttäuschung bereitet hats Lieber Gott« daraus hätte er sich als halbwegs vernünftiger Mensch doch niemals Hoffnung machen tönt-ein« Eine der gepolsterten Thüren wurde nach vorherigem Antlopfen diskret ge öffnet und einer der Vantdiener stectte den Kopf herein. »Ich bitte um Verzeihung Herr Ge heimrath der Handetexredatteur Schmeder ersucht dringend um ein turzes Gehör." Breitenbach winkte ungeduldig ab trehrend mit der Hand. »Sagen Sie ihm, ich hätte heute keine Zeit. Er möchte in drei Tagen triedertommen.« Der Bantdiener zog sich zurück, aber noch ehe die beiden Herren mehr als ein paar Worte miteinander hatten wechseln können, erschien er von neuem. »Jet: Schmeder hat mir diese Karte gege en und läßt den Herrn Geheim rath dringend bitten, sie eines Blickes zu würdi en.« »Der Biensch ist mit seiner Zu dringlichkeit geradezu unausstehlich,« sagte Breitenbach. Aber er nahm dem Diener doch dieKarte aus der fand und las die mit Bleistift daran ge ttitzelten Zeilen: »Angelegenheit von höchster Wich tigkeit —- duldet teinen Aufschub — größte Gefahr im Verzuge-« Der Geheimrath riß die Karte lang sam in kleine Stücke und warf die Fetzen in den Papierkorb. »Führen Sie ihn also in Gottez namen herein, da er ja doch nicht los zuwerden ist. —Sie lassen mich wohl mit ihm allein, lieber Scherneck!« Der Direktor zog sich zurück. Er sah nur eben noch durch die andere Thür den Gemeldeten eintreten, dessen höf lichen Grug er mit einerr sehr herab lassenden opsnicken e ..ndette. -Dieser" sogenannte Handels-redak teur hatte allerdings nicht das Aeußere nnd das Auftreten eines Mannes von starkem Selbstbewußtsein. Boniaum mittelgroßer, schmächti er Gestalt machte er in seiner ge ugten hal trug und mit seinen scheu umher blickenden Augen vielmehr ganz den Eindrck eines demüthigen Bittstellers. Auch seine Stimme hatte einen lei sen, schüchternen Klang. als er sagte ,,Der Herr Geheimrath wollen ver zeihen, da ich mich nicht ohne weite res abwei en ließ. Aber nach all dem Wohlwollen, das Herr Geheirnrath mir bis erzei te, mußte ich es für meine P licht ha ten, Sie zu warnen.« Breitenbaeh hatte ihn nicht ausge sordert, sich zu sehen. Alle Jovialitiit und Bonhamie war aus seinem Gesicht verschwunden Es war talt und un durchdringlich —- das Gesi t eines Mannes, der gewohnt ist, eine Ge danken zu verbergen. »Mich zu warnen, Herr Schmeder? ——·Wovor?« Der Journalist schob sich ganz nahe an den Sessel des Geheirnraihs heran, um den-Klang seiner Rede bis zu einem kaum noch vernehmlchen Flu siern dämpfen zu können. »Der »Herold« wird einen Artikel gegen die Handels-dank bringen — einen sehr gefährlichen Artikel. Ich hebe mir unier den größten Schwie rigkeiten noch vor der Drucklegung einen Abzug verschafft —- und im Vertrauen auf hre Dislretiomherr Geheimrath —- a, lesen Sie selbst!« Er läutte zwei längliche, bedruckie Papier reifen entrolli, wie sie beim Korrigiren des Zeitungssatzes benuyt uerden und legte sie vor den Geheim kath aus den Schrei-zusch. Als er die Ueberschrifi las, run glte Breitenbach leicht die Stirn. enn am Log-se des Attilelö war in Men Buchsta en zu lesen: »Die an tisan und die Vereinigten erg und Hüttenwerte. Eine Warnung in zwöl ter Stunde.'« ,. ine von den veriodischen Anzap - ungen vermuthlich, an die wir na s gerade schon gewöhnt sind. Es wird kaum der Mühe werth sein, daß ichs lese. Der Kurszettel beweit zur Ge nüge, wie wenig das Pu likum sich tarurn tiimrnert.« Schmeder athmete ties auf wie ie iand, dem eine schwere Last aus dem Herzen liegt. Und es tlang sehr be klommen, als er sagte: »Sie lollten es doch lesen,.ßerr Ge beimrath! Denn es ist diesmal nicht laß ein allgemeines Raisonnetnent, sondern es find thatsiichliche Angaben darin --s— tomprotnittirende Angaben, deren Veröffentlichung unabsehbare Folgen haben tönnte.'« Breitenbach hatte den von einem breiten Schildpattrande eingesaßten Zwitter ausgesetzt und sich in seinen Sessel zurückgelehnt Die Papierstrei sen weit von sich abhaltend, las er den Artikel vom ersten bis zum letzten Wort. Aengstlich hingen die Augen des Journaltsten an seinen Zügen. Aber das Antlitz des Lesenden blieb unbeweglich, nur daß das mächtige» ausrasirte Kinn sich noch etwas weiter rorzuschieben schien, den ener ixchen Charatter des großen, breiten tchts sast bis zu einem Ausdruck der Bru tctlitiit steigernd. Als er zu Ende war, fragte er kurz: »Von wem hat Jhre Zeitung das Material zu diesem Artikel erbalten?" »Ich weig- eS nicht« Herr Geheim rath; wahr aftig, ich habe teine Ah nun ." »Die wissen es nicht? Soll der Aufsa denn nicht im Handelstheil des » erold" erscheinen? Und steht dieser Theil nicht unter Jhrer Redak tton?« Herr Schmeder schien noch mehr in sich zusammenzusinlen. »Ach, daß es mit meinem Einfluß als Redakteur nicht viel aus sich hat. ist doch dem Herrn Geheinfrath längst tein Geheimnisz mehr. Jch bin auch eigentlich gar nicht berechtigt, mich so zu nennen. Der Berleger hat mich ge gen den Willen des Chesredalteurå Herrn Tr. Ellhofen dazu ermächtigt, weil ich mich aus solche Art leichter bei den Bauten einführen lann, die mir Jnsertionsausträge siir den »He rold« geben sollen. Jm übrigen reicht meine Macht nicht weiter als zur ge legentlichen Lanrirung kleiner, unver siinglicher Notizen. Jn allen Angele genheiten von einher Bedeutung tris t einzig und allein der allmächtige Che - redatteur die Entscheidung« »Daß Jhre Stellung- eine so unter geordnete st, höre ich heute zum ersten Mal. Finden Sie nicht selbst, Herr Schmeder, daß Sie sich unter sol en Umständen — hre angebliche Thiitig eit in unserem nieresse viel zu hoch ho noriren ließen?'« Der verächtliche Ton der xFrage fchmetterte den Journaliften zu oden. »Ich habe jederzeit für die Handels lsanl gethan, was in meinen Kräften stand,« vertheidigte er sich tleinlaut. »Wenn es bekannt wird, daß ich den Leiter der Buchdruaerei durch Beste chung veranlaßt habe, mir jedesmal Mittheilung davon zu machen, sobald ein-as über Ihr Jnftitut oder über die Vereinigten Berg- und Hüttenwerle gebracht wird, so verliere ich nicht nur augenblicklich meine Stellung, sondern es ist mit meiner journaltstischen Laufbahn überhaupt zu Ende.« »Nun, wir wollen in diesem Augen llick nicht untersuchen, wie viel oder trie wenig Jhre Dienste für unsere Bank werth gewesen sind. Sie haben ja jetzt Gelegenheit, uns Jhren guten Willen zu beweisen, indem Sie die Ausnahme dieses Artikels verhindern. Sein Inhalt ist selbstverständlich von Anfang bis zu Ende erlogen; aber er darf nichtsdestoweniger unter teinen Umständen erscheinen.« »Das habe auch ich mir sofort ge sagt. Wahr oder unwahr—er würde jedenfalls eine verhängniszoolle Panit unter den Attioniiren hervorrusen. Aber ich kann nichts dazu thun, here Geheimrath —- wahrhaftig, ich tann nicht.« «Reden wir deutsch miteinander, lHerr Schweden Jch zahle Jhnen drei tausend Mart, wenn der Artitel un terdrückt wird.« Der Journalist wand sich wie in heftiken körperlichen Schmerzen. · » nd wenn Sie mir hunderttausend bitten, ich dürfte see nicht annehmen. Denn was Sie von mir verlangen, steht nicht in meiner Macht. Jeh dürfte nitch einmal verrathen, daß ich etwas jvon dem Artikel weiß.« »Aber Sie können doch vielleicht den Vermittler machen, fiel Breitenbach ungeduldig ein. »Jrgend einen Weg gibt es in solchen Fällen immer. Un auf ein paar tausend mehr oder weni ger kommt es durchaus nicht an." »Der Artikel ist von der eigenen kund des Doktor Ellhosen mit dem Herr-nett »Wichtig! Eilt sehr!« ver sehen worden. Und es gibt nur einen einzigen Menschen beim «Herold«, der seine Aufnahme verhindern kann. Das ist Dr. Eltbosen selbst. . Aber mit Geld, Herr Gebeimrath, mit Geld ist da nichts zu machen. Und ich beschwöre Sie um Gotteswillem es nicht zu ver suchen-« »Ja« wenn nicht mit Geld, womit denn sonst? Orden habe ich nicht zu verschenken.« »Wenn Sei noch·beute mit ihm re den würden —- natiirlich unter irgend einem Vorwonde und ohne zu verra t n, das Sie schon etwas von dem 7 nssatz wissen —-und wenn Sie ihn über engen könnten, daf man tlIn mit fals en Angaben tiiu cht hat-— .Wos denken Se! Soll tchetwa als W Bittstellee u dem Manne gehen-zu diesem does-mittinnen Verkn, der das ose ntliche Gewissen in einer wichti gen Persönlichkeit verlornert glaubt und beständig wie Don Quixote einen starrin gegen Windmii len übri? Er ist mein Freund nicht, br err Chef redatteur, und er und Ich, wir beide irissen zur Genüge. wie-wir miteinan der daran sind.« »Aber es gibt doch teinen anderen Weg —- glauben Sie es mir, Herr Geheimratht llnd Sie brauchen nicht zu fürchten, daß Doktor Ellhosen sich durch persönliche Voreingenonmienheit beeinflussen läßt« Er hat ja seine Einer-betten und ich möchte durchaus nickt behaupten, daß es ein Vergnügen ist, mit ihm um.ugehen. Aber er ist clsolnt unbestcchiich — in jeder Hin sicht. So wenig er seinen eigenen Sohn schonen würde, wenn es seiner Meinung nach gilt, einen öffentlichen Schaden auszudeelen, so wenig wird er sich durch persönliche Abneigung zu einer Handlung der Ungerechtigleit oder der Gehässigleit hinreißen lassen· iir ist ein Ehrenmann, das muß man il,-m lassen. bei all seinem Eigensinn.« tilergerlich siel Breitenbach in den l.csti hervor esprudelten Wortschwall des - ournalisten. »Hören Sie aus! Was kümmern mich die guten oder schlechten Ei en schasten dieses Doltor Ellho en! Wann sollte der Artikel erscheinen?« »Er ist sür die morgige Abend nuåsgabe bestimmt. Wenn er zurück gezogen werden soll, müßte es bis heute Abend geschehen sein.« »Und wann irisst man den Herrn Obesredattuer sicher in ,seinem Bureau?« »Er arbeitet allabendlich mindestens bis zehn Uhr ans der Redaktion.« »Es ist gut. Ich werde mir’s über legen, was da zu thun ist. Lassen Sie mir diesen Abzug hier zurück.« »Gewiß, Herr Geheimrath, er ist ja fürs Sie bestimmt. Aber ich bitte Sie nochmals inständigst, verrathen Sie mich nicht! Es tostet mich mein Brod." »Seien Sie unbesorgt, ich werde Sie nicht preisgeben.« »Ich verlasse mich ans Jhr Wort. Es ist ja nun mal mein Unglück, daß ich nur ein armer Teufel bin, der mit aller Mühe und Arbeit nicht in die Höhe kommen kann. Das Geld, das ich heute der Buchdrueterei für den Abzug da gegeben habe, war buchstiib lch das le te, was ich besaß.« Breiten ach verstand den Wink nnd Friffs in die Tasche seiner weißen let »D haben Sie fünfzig Mark,« sagte er, die Goldstücke geringschätzig auf die Schreibtischptatte werfend, »Wenn der Artikel unterdrückt wird, können Sie sich wieder bei mir melden. Dann soll es Ihnen an einem ent sprechenden Lohn sür Jhre Mitthei lnn nicht sehlen.« meder bedankte sich demüthig. nker das schmerzliche Zücken in seinem gelben, mageren Gesicht bewies, daß doch wohl noch nicht alles Ehraesiihl in ihm erstorben war. Mit einem schüchternen Gruß, der keiner Erwie derung gewürdigt wurde, schtich er hinaus. Gortsetzung folgt-) Skala swalfgbutg Roman von ElsbethBorcharL (19. kyortsetzung und Schluß) »Du hast Größeres vollhrachi, als Dein Vater ersehnt hat, mein erzeug weih. Du hast mich ni t a ein mit ihm versöhnt sondern u hast mich auch gelehrt, ihn zu verstehen und zu begreifen. Jch hin vorurtheilssrei ge worden und« —er lächelte — »Die sollte ich auch nicht? Habe ich doch selbst —— eine Opernsängerin gehei rathet. « Das war das rechte Wort gewesen, den trüben Bann zu brechen. Je t lag wieder ein lüdseliges Löche n in ihren thränenna en Augen als sie ihren Gatten ansah und den Brief zusammesaltete und sest unt schloß. »Das soll der Talisman, der Hiiter unseres Gliietes werden, Geliebten« Maximilian küßte sein junges Weil-, das sich so vertrauensvoll an ihn schmiegte. Und der Talistnan schien sich wirt lich zu bewah h.ren Nach einem glücklichen thhr schenkte ihnen der himmel das chste Glück —da3»Kind, den Erben. 4 « Grafm Ratta ruhrte vemane ver Schlag, als sie es erfuprz fie tiagte ihren Bruder der Jn amie an und atte für Senia nicht minder herzliche Eigenschaften zur Benennung. Auf den,» der am meisten dabei ver lor, auf Hans Joachim, machte die Kunde nicht den niederfchnietterndcn Eindruck, den man erwarten kannte. Nicht etwa. daß er fich fo schnell in feine veränderte Lage gefunden oder den beiden großmüihig ihr Glück ge gönnt hätte-nein, er war auch nur ein fchwacher Mensch. Aber etwas anderes hatte sich inzwifchen ereikzneh etwas, das ihm das Leben wieder lieb und wert machte. m lehren omnier hatte er feinen Ue aub bei einem Kameraden zuge bracht, dessen Vater ein großes Ritter gut befah. Da traf es sich, daß - ohannez De enäart in dem dazu ge öriaen Barke Ha or war. Ein Zufall führte de Lege nnna herbei, nnd so peinvoll es zuer ans -oachim war, dem Mit wiffer einer iebe und feiner Nieder ia e u be egnen. fo brachte Johan ne ’ rzl I, armiofez Entggem samtnen iba bald ariiber hinweg. Johannes indes sah,in Hans Joa chim den Mitleidenden und nicht mehr ten Bevorzugten wie ehemals. Das Freundschaftsdand wurde somit er neuert, und Hans Joachim besuchte den jungen Post-In der einsam und unvemählt in seinem Häuschen wohnte, fast täglich. Der Name Senta siel ebensowenig wie der Name Rath zwischen beiden. Doch eines Tages, als Hans Joachim girade den Pastorgarten betrat, sah er dort Ruth stehen« wie er sie einst mals in Wolfsburg qetrosfen hatte, csm Gartenzaun lehnend. Er erschrak heftig, und auch Rath wurde leich:n l:laß· Sie chatte nichts von seinem Hiersein geahnt und war bei diesem unverhofften Wiedersehen sprach- und rathlos. Warum hatte ihr Johannes das nicht geschrieben? Dann hätte sie Jren lange geplanten Besuch bei dem « ruder noch aufgeschoben Hans Joachim hielt sich jedoch nicht mit langen Fragen aus. Er fand schnell seine Fassung und merkwürdi gerweise auch den alten, heiteren Ton wieder. Als Johannes nach einer Weile heraustrat, sand er die beiden schon in vertraulichem Gespräch. Nachher freilich machte Rath dein Bruder Vorwürfe, daß er ihr Panz Joachims hiersein verschwiegen ade. I Er strich liebtosend über ihre heißen Backen. »Ich vergaß es zu erwähnen. Schwesterchen, aber ich weisz nicht, warum Dich Hans Joachim-Z Anwe senheit im Herrenhaase stören sollte.« Daran war Rath heiß erröthet und hatte nichts mehr geantwortet. Ueber Johannes ernstes Gesicht flog ein glücklicher Schein. Ob er ein wenig Vorsehung hatte spielen wollen? Wenn es so wars dann hatte er Glück damit. Hans Joachim kam-täg li? ein- —- zweimal »im Vorüber ge en«. Und seine alte Liebe zu Rath erwachte dabei von neuem. Eines Abends — Johannes war nicht daheim — betrat er sehr ausge r( t den Garten, darin Rath gerade be chästigt war. Und hier war es, wo er ihr seine ganze Liebes- and Lei densgeschichte beichtete. »Ich wandelte auf Jrrwegen; ich glaubte, Senta za lieben, and sehe nun. daß ich einem falschen Glücke nachjagte. Da allein bist mein Glück. Kannst Da mir vergeben, Ruth?« Und Rath vergab mit seligem Her zen. Sie war über· lüeilich, sich von Hans Joachim gelie t zu wissen; er war ihr-, da er nicht mehr Majoratsg erbe, andern ein einfacher Leutnant war, bedeutend näher gerückt. Als Johannes zurückkam, fand er ein strahlendes Brautvaar, und seine noch immer etwas schmerzlich entsa gangsvollen Züge erhellten sich, als er ihnen von Herzen Glück wünschte. »Wie wollte ich Dir ein gleiches Glück von Herzen gönnen, Johannes,« tagte Rath später zu dem geliebten Bruder, der noch immer leine Anstal ten machte, sich eine Frau zu suchen. »Was ist denn ein evangelischeg Pa storhaas ohne eine fromme, tugend same hausfraa?« Sie hatte wohl eine Ahnung von dem, was er verschwiegen in seinem Herzen trag, aber sie meinte, ein Mann könne einer anglücklichen Liebe nicht so lange nachtraaern als das zarter empfindende Weib. Johannes lüclxelte denn auch. »Ich glaube es Dir, mein Liebling -—— sobald ich eines rau finde. die Dir gleicht, nehme ich Ie,« scherzte er. Rath gab ihm dafür einen scherz haften Schlag auf den Arm and blau derte ihm noch den ganzen Abend von ihrem Glücke vor. Am nächsten Ta e reiste iie nach Wolssbarg u den thern zurück. wo hin ns oachim ihr bald fol te, am ich der Eltern Jawort za er it ten. Und einmal in Wolfsburg, konnte Lang Joachim nicht umhin, Mel-Wolfs barg zu besuchen, die er niwt mehr hatte etreten wollen. Doch er hatte ja seine Rath am Arm, and mit dieser zugrmmen wäre er ohne Bangen dem easel egen abergetretem wieviel mehr der s iinen, iieben, jungen Schloßherrin, die ihn so freundlich und herzlich empfing. als ei nie etwas zwischen ihnen geschehen, deren Glückwitnscheso recht von her zen kamen. Auch Gras Marimiiian zeigte seine unverhohlene Freude iiber die Verlo bung eines Nessen mit Ruth, und ehe band zoachim Abschied nahm« um in seine arnison zurückzukehren hatte er ihn so weit get-tacht. daß er das Rittergut Buchdors ais Hochzeitsge schent von ihm annehmen wollte. Um Nuths willen hatte Hang Joachim sich iilerreden lassen. Einiqe Wochen später wurde der tleine Diethetm geboren, und Hans Joachim und Rath wurden zu Pathen geladen. Beide nahmen dieses Ehren amt mit Freuden an und trasen mit den anderen Gästen pünttlich aus der Wolf-barg ein So war auch die Versöhnun mit hans Joachim mschlossem nur oben schien noch immer u ziirnen. Senta ctte ihm verschied ne Male geschrie n, ihm das frohe Ereigniß mit e theilt nnd ihn zum Pathen ihres K n tes gebeten. Daraus hatte Robert ge antwortet, er niihme das hohe Ehren amt selbstverständlich an, aber sie mäe ih hin nicht oziirnem wenn er der Taste nicht pers lich beiwohne. Er könne sich jetzt noch nicht entschließen, sie wiederzusehen; spiiter vielleicht. Und wirttielzt am er später, nach Jahren, ais ie alte Tante Sabine im Sterben lag und nach ihm ver lanstr. So wurde der Tod der alten Wsiburgerin die Brücke, die die bei den Verwandten, die sich einst wie M Schwester und Bruder nahefiandem wieder zufammenfiihrtr. Schon zur Taufe ihres Erfitgeborh ncn hoffte Senta auf dieerer voller Zuversicht, und darum fiel trotz Ro berts Ablehnung lein Schatten auf den frohen Tag. Jn der feftlich gefchmiickten Dorf lirche vollzog der alte Paftor Degen hart, der auch fchon das glückliche El ternpar getraut hatte, den Taufalt an dem lleinen Majoratserben, den der ehemalige Erbe mit feiner Braut zu fnmmen iiber der Taufe Hielt Auf der Wolföburg and darauf eine feftliche Tafel statt, an der man-« ches Glas Champagner auf das Wohl nnd Glück des lletnen Diethelm ge leert wurde. Als aber die Gäste fort waren, be traten die Eltern noch einmal Hand in Hand das Kinderzimnier und beugten sich über die mit ro afeidenen Vorhängen gezierte Wiege, arin ihr Gliiel schlief. Die Fäuftchen feft an die rosigen Väckchen gepreßt, lag der lleine Bube da und träumte feinen unfchuldvollen Kindertraum Maximilan aber zog fein junges Weib an sich und lußte es. »Die danle ich mein Glück, geliebtes Weib, und tausendfach möchte ich es Dir ver gelten.« fSie fah mit inniger Liebe zu ihm an . »Vetqiß nicht, Maximilian, Du fchenlleft mir schon alles, was Du besitzeft: Dein Herz und die Heimath." (Ende.) --—---— » Ilieespenslon in Inst-allow Ein interessanter Altersversor gungsplan wird von Melbourne berich tet. Er ist das Ergebnisz der Korn missionserhebungen, die auf Veranlas sung des australischen Staatenbundes unter dem Borsttz des Generalpostmei sters veranstaltet worden sind. Der Plan schlägt in der Hauptsache vor, die Bundesregierung solle allen Personen im Alter von 65 Jahren die andauernd 25 Jahre innerhalb des Bundesgebiets gewohnt haben, Pensionen von wö chentlich 10 Schilling auswersen und zwar unter gesetzlichem Rechtsanspruch und nicht als Spende der Wohltätig leit. Die Kosten werden auf andert halb Millionen Pfund Sterling angeschlagen und sollen der Bun destasse zur Last fallen. Diese Pensionen sollen alle vierzehn Tage ausgezahlt werden und zwar durch die Postanstalten im gan zen Bundesgediet. Jn besonderen Fäl len soll schon mit sechzig Jahren der Bezug der Pension gewährt werden. Zum Bezuge der Pension sind alle die jenigen berechtigt, die nicht iiber 26 Pf. St. (520 M.) Jahreseinlommen be sitzen. Geistestranlen und sonst tör perlich Hülfslosen wird die Unterstütz ung durch Anstalten zugute gebracht werden und Trunkenbolde sollen unter Aussicht gestellt werden. Chamberlains Gedanke, die Privatunterstiitzungs und Krankenkassen zur Durchführung des Altersversorgungsplanes nutzbar zu machen, wurde von der Bundestom mission hauptsächlich aus dem Grunde verworfen, weil die genannten Gesell schaften durchweg dem Plane abgeneigt seien und weil die von diesen Gesell schaften gemachten Anlaufe, durch Bei träge eine Altersversorgung einzurich ten, an dem Mangel an Beteiligung der Mitglieder gescheitert sei. Das deut sche System fand ebenfalls als Plan im ganzen keinen Antlang, doch schlug die Kommission dor, ihren eigenenPlan durch gewisse Züge des deutschen Sy stems zu erweitern. Es tönnte zum Beispiel die Belastung des Pensions fonds dadurch erleichtert werden, dasz die Regierung einen Bersicherungsplan ins Leben riese» der es Eltern möglich mache, durch Präinienzahlungen nach dem Grundsatz der hinausgeschobenen Leibrenten die spätere Zukunft ihrer Kinder zu sichern. Der neue Alters oersorgungsplan ist von der Kommis sion einstimmig genehmigt worden und soll alle Aussicht haben, in der nächsten Tagung des australischen Bundesvars lamentes durch-zugeben Beim Durst-reden Bauer: «Bader, gib mit a Mittel fika Zahnwelx i kams- nimmet aushal ten vor Schmet- en1« « V a d e r : »F wacht. Michi, sütt Sah-weh balk I jet md niz hab-dam Aber a ganz a neues ittel fürs Bauch weh hab i da, bös nimmst mit; kost« auch net met-U s- ti- O Natürlich müssen wir ein Schlacht schtss bauen, das noch größer i als Ue »Dreadnought«. »Bitte lo e dekfe mer uns nit.« f I i Die Welt in sein Herz zwingen Isa nen Jst mehr wett, als tm Ei durchfahtem « lang