Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 06, 1906, Sweiter Theil., Image 16
Gmasam Euttäuschung sie neue Taktik der Frau Jobn sitfå —- Fteund, Jvhn der diplo isatischcn Kunst seiner Gattin nicht Awachsem Mister EvitetL ( Wetllich, Mister Editer, alle Achs- ’ ing. sys, da muß mer merklich alle Achtung hawwe vor der Alti. Sie hot nämlich ich ganz neie Täcktickg. Jch sag Ihne, Mister Editer, in Dipte mätieks is die Frau gar nit ze biete. Un sie im ptuvt immer noch. Sie werd mit jedem Tag besser. Wann mer denkt, sie hätt de höchste Grad vun Vol lendung uu de Tap vun2 Voll kommenheit ge kitfcht, da kimmt sie immer mit em wichtigeVek-— besserung eraus un fchurpteift Einem durch en ganz neie Trick. For Jastenz in Vigatd ze Mir. bie Uaman itzt Taatias un im Pkäitisses un ihr Häbits immer vun Zeit ze Zeit, so daß mer nie weeß, wie mer dran is. Des is die Biutti der bei. Da is mer immer schur en Schurpreis ze hawtve. Also for Jnsienz erst diese Täg emsi. Da limm Its-Abends heim. M hawwe e Bißle geselebräted ge heft. Jch tveeß nimmer was, awwer « des macht nix. O yes, jetz fällt merk ei. Der Ischan bot sei Lies erneuert gekriegt uff finf Jahr, un in Konse MS dervo war er sehr gut uffqelegt, II da hawwe Wir, die Star-- un Tscharternrembers vum Stammtisch e Mr Battelchk druff augqewwe derfe II dann, wie die Reih, sie uffzeietze, su de Tschalli geiimme wär, da hot et, der Tschalli, propohst, eg ausze knp—ble, well, un Sie wisse ja, Mister cditer, wie es bei so Otiischeng geht s-— es war sehr fideL Un wie Jch heim bin, da ben Jch so in Meint stille Geist gedenkt: Viel leicht is die Atti schqu sehr früh in’s J seit un sie fchloft schon un es is« anything locky. Wann sie awrrser nit HGB Bett is, hen Jch so for Mich ge denkt, dann« gut bei! Des werd e schöne Moßexaminäfchen gewme un e Gejammer un e Geschimpf un dann e Predigt die halbe Nacht dorch, das-, mer beim beste Wille nit eischlofe kann. . Also die Atti war nit in’5 Bett.; (Osskohs nir, Mister Editer, wo werd sie dann?) Jch lien sehr vlessiint ge sagt: »Hälloh, Alti,« im ben bei Mir « schenkt: »Ich werd's los gehn-« Die Atti fegt awwet nach ganz ftentlich «Hälloh,John," un sie bringt , Mr Esset-n sie frägt Mich, ob Jch e Dattel Bier will Un sie bringt deSBier J tm fängt an, ganz frentlich mit Mir se talke. I »Sie merkt nix,« hin Jrh bei Mir gedenkt Well, es war ja aach nir der Mit-er mit Mir, blos e Bißle müd im Gesicht· Un dann fängt die Atti an, sich mit M ze Urmerhalte, merklich ganz bles siert un gemiithlich un Jch bin in’å Talke geiimme un hen ver-zählt un die ( Itcki hvt als noch e Battelche Bier ge bracht un bot so merklich plessänt ge tskit un als emol so e Frag derzwische wese, daß Ich Mir merklich bei tah erlischt-it heu. Ieiwelli hat die Atti gefragt, ob Jch « sit bevor dem Jnsbettgebn noch en Use Grog trinke thät un sie bot so- i sc selber e Schlückche mitgetrunke,! M sie hot offkohs Wasser der3u! Me, weil es ibr sunscht ze stark — Mc wär, un Ich bin immer mehr sit-s Takte gekimme un hen feinelli mit Ich hett Mir des blos ein Øicdi. daß Jch e Bißle ze viet ge « hatt hätt un mer sein woeß Gott noch e ganzes Stündche zefamme uffge blitowe un hatvwe aetaltt, Alles in Liebe un Güte un westlich ganz fideL sie Jch dann in’s Bett bin, da hen to e leise Angst gehatt, es tbät am d noch e Predigt Himme, aber no — tee Wort. Alles in ver größtei stentlichteiL Jch bin in’s Bett inne- « wendig enei un hen glei gefchlofe wie so e iunger Gott. » Un am annern Marche, wie Ich; uffgewacht bin, da hen Ich aach seht-i gut gefühlt un war sehr gut uffge legt, weil Jch Mich so tiwwer die Atti ’ streut gehatt heu. ! »Bitte Marche, Atti,'« faq Jch, wie in’3 Deiuing-Room erunnet tim se, set-echt freundlich mit dem schönste Seht-reib Alte gute Geister lobe Gott --— — Wstet Editet, was war des for e Ge HN wo vie Atti gemacht hpm So all wann sie die ganze Nacht in , - Stude aetoete wär. Un dann II der vorwukfsvolle Aageaufschlag e un dann it ei los gegange! nie, Miit-et Edttett Its des Schlimmste derbei war, daß M met eigenes Testimoni vumAbend sz W borgt-halte wan is »Du ( » ei Ia gestern Abend selber« ge « t« des hat Mir die Atti immer « , W Jst en Uttempt ce its- it We Also des war’s! Die Alti hoi Mich in Sicherheit gelullt, um Alles aus Mir eraus ze kriege durch ihr Frage. Offkohs Jsch hen aach e ganze Masse Sache gesagt, ask-wer die Atti bot aach eganze Masse Sache blos gesagt, Jch hätks gesagt, Un Jch den Mich aach richtig bloffe lasse un ieh hen Jch de Trommel. Jes bin Ich gebuhit for e Paar Woche, daß Mir all die Misse thaie jede Tag dreimal vorgehalte wem. Jetzt frag Jch blos, Misiet Ediiek, ob des fair is? Awwer in der andere Art muß met der Alti werkklich Kreditt gewwe. Sie bot immer en neue SchurpkeiT Jhne des Nämlich-.- I ü.:!ckeno Mit Rijurds Youts John Nitsch Essa. Ueber die Thätigteit der Kriegs hin-de in der Mandsrh:1rei, die von dem russifchen Heere gebraucht wurden, werden jetzt in rufsifcten Blättern ei nige interessante Mittheitungen ver öffentlicht Bei der Auffindung oon Verwundeten, die in den Maigfeldern tagen, haben sich die Thiere bewährt. Jhre Intelligenz ift erstaunlich, te fonderg die englischen Hunde find fehr klug. Sie wurden in Charbin dressirt und ausgefchicii. verboan liegende Menschen durch den Geruch ausfindig zu machen- Die Folge da von war, daß sie nie einen Japaner irrthümlirh für einen Russen hielten. Während eines Kampfes wurden auf diefe Weise 28 Leute an Stellen ge funden, wo man sie nie gesucht hätte. alle waren Russen. Das ist febr be dauerlich für die Japaner, aber Hun de, die an Europäer gewöhnt sind, gehen nie zu Asiaten. Die Thiere wurden auch an eine Stelle geschickt, an der bermuthlich eine Anzahl Ja: paner lag, aber bei ihrer Rückkehr waren die Wasserflafchen unberührt, ein Beweis, daf; sie nicht an den Feind herangegangen waren. Ein Kaufe-schied Das Wüstenfchloß Anira mit feinen· wundervollen Wandgemälden hat in neuerer Zeit wieder die Runde durch die Presse gemacht und es verlobnt sich der Mühe, die Geschichte der Entdeck ung dieses Schlosses in Erinnerung und die nahe bevorstehende Veröffent lichung des Wurm-Wertes der Oeffent lichteit in Erinnerung zu bringen. Jm Frühjahr 1898 bewilligte die Raita liche Atademie der Wissenschaften in Wien dem Dr. Aiois Musil. der da mals zu Studienzwecken in Shrien weilte, einen Reifebeitrag zur Ausfüh rung einer von ihm geptanten Fr fchungsreife in Arabia petraea. as Ergebniß dieser unter großen Mühen und mit Lebensgefahr unternommenen Reise war die-Entdeckung des Wüsten schlosses Amra. Dr. Musil war es aber nur gegönnt, das Schloß zu be suchen, es auxzunehmen wurde ihm und dem ihn gleitenden Beduinen ftanrm durch einen feindlichen Ueber-· fall unmögiich. Nach sorgfältiger VorbereitnäiJg und Ausriiftung unter-« nahm Dr. ufil Ende Mai 1900 feine - weite Forschungsreife nach dem üftenfchlosse. Tiegmal gelang es »ihm, den Plan des Schlosses aufzu !nehmen, die Wandgemälde zu photo )graphiren und deren Beschreibung an uferti en. Die Schilderung des chlo es sowie die · mitgebrachten Photographien und Pläne machten einen nachhaltigen Eindruck. Die Kai feriiche Atademie beschloß, Dr.Mufit in Begleitung des Kunfimalers A. L. Mietich in die Wüste zu entsenden, um womöglich die Aufnahme des Schlaf fes zu ergänzen und die Wandgemiilde aufzunehmen Diese letztere Aufgabe ift Herrn Mielich gestellt worden, und fee hat fie in trefflicher Weise gelöst tDas Verdienst, das Schloß aufgefun Iden, seine Bedeutung erkannt und es kaufgenommen zu haben, bleibt Dr. !Musil ungeschmälert. i — Friedrich der Orier med Linden. Vor der ersten Theilung Polens Patte Friedrich der Große eine Zu ammentunft mit dem Kaiser Joseph dem Zweiten. Jm Gefolge des Kai sers defand sich auch der berühmte Feldmarfchall London, mit dem Fried rich der Große im siebenjiihrigen Kriege oft genug hcte kämpfen müs Esen. Bei der Tafel fand es sich, daß TLaudon erade dem Könige gegenüber Esitzen fo te. Der aber berief i n an feine Seite, indem er sagte: »" etzen Sie sich zu mir, denn ich habe Sie diel lieber mir zur Seite, als mir gegenüber!« ! Feinschmecken ; «Und wie konnten Sie sich aus den Piinden der entsetzlichen Menschenfas et retten?« »Ro, Sie wissen doch: fovielKöp;e. soviel Sinne. Der eine empr l, mich nach englischer Weise zu til-erei ten, der zweite trat fiir die utche Küche ein, der dritte gar fiir die ie net. . ., nnd während fich die drei bald darum ritten, empfahl ich mich auf Französi ch.« « ante Inspielnnp Vater: ,,J denn Dein Komiliione Müller, mit» m Du fo viel verlehrft, ans tnftandrger mrlie?« So : »Re- un ob, apa! Er be kommknja fopae monatzch 25 Mark mehr alt seh-« "7jii"dkk· Straße-»dann Nach einem Erlebnis von Elsa Staatl. Es goß in Strömen. Ein scharfer, kalter Nordostwind durchschüttelte und durchriittelte die wenigen Basis-m ten der Straße und ließ sie bis in’s Mark ersehnt-ern Die Wagen der elektrischen Bahnen waren übersiilli. Jn einem Wagen der vom Norden in das Innere der Stadt fiihrenden Linie war gerade nur noch ein Sitz platz vorhanden, als ein altes, dürkes Männchen im dünnen, ganz abgesta genen Mantel denselben bestieg und sich. erleichtert aufseufzend, anf den freien Platz niederließ. Entsetzt lzog die neben ihm sitzende Dame ihr ele gantes Tuchkleid näher zu sich heran, um es nicht in Berührung mit feinem häßlichen, nassen Mantel und seinen fchmntzigen Stiefeln lcsmmen zu las sen. Dabei wars sie ihm einen Blick zu, ali- wolle sie sagen: »Wie kann es f . . . Inur eine to grenlrche Kreatur geben zwie dichl Und wenn du nun schon Jmal da rist -——— was- dranchst du mit janständigem sauberen Leuten in ei nem Wagen zu fahren ?i« » Der elegante 1unge Herr aus der »anderen Seite des alten Mannes Friickte ebenfalls-, ohne den Blick von ; seiner Zeitung zu erheben, so weit wie imiiglich von ihm ab. s Der alte Mann tümmerte sich nicht ; um das Mißfallen, das er erregte; er "schien es nicht einmal zu bemerken. JGanz in sich zusammengelauert, saß Her da. Das runzelige, elende, alte jGesicht mit den grauweißen Bart istoppeln und den trüben, entzündeten J Greisenaugen schien ganz in den alten HMantel hineintriechen zu wollen. Die l adgearbeiteten Hände mit den von der Gicht geschwollenen Qualen-versteck ten sich wörmesuchend in den Nennen-. Ab und zu fchauerte der Greis in sich zusammen -«-—— er trot. An der nächsten Haltestelle stieg eine junge Frau ein, die ein tleines Kind auf dem Arm hatte, sorqiam in ihr große-, grauwolienez Tuch einge schlagen. um es einigermaßen vor Wind und Regen zu schützen· Sie sah adgehetzt, müde und elend aus, und auf- dem Tuch heraus drang ein tliiglicher, bellender Hutten. Sie wollte in den Wagen eindringen, aber der Schaffner hielt sie zurück: »Es ist kein Play.« »Ach Gott, und du«-· Kind hat so den husten.« Die Dame im eleganten Tuchtleid wendete sich empört an ihre Nach darin: »Wirllich. unerhört, rei dem Wet ter mit dem tranken Feinde heraus zugehen!« Der alte Mann stand schweigend aus und überließ der jungen Frau sei nen Platz. Draußen stand er dann schaudernd, vor Kälte zitternd, in sei nem fadenscheinigen Mantel und ließ sich Sturm uno Regen ins alte Ge ficht treiben. Er lannte das. — Da muß man heraus mit so einem elen den, trauten Wurm, muß die Wo chenarbeit abliefern oder auch zum Armenarzt gehen s--— oder was so arme Kreaturen sonst siir Wege ba ben — dann bekommt man teinen Platz im Wagen — steht draußen in Wind und Wetter —- und andern Tags ist das Kind todt und lalt — ersticlt im Crouphnftrn Ja. ja, er kennt das ganz genau, arn eigenen Fleisch und Blut hat er’s ersahren — einmal vor langen, langen Jahren. Der alte Mann wischt sich mit der zitternden Hand über die Augen. Da zupft ihn jemand leis am Arra. Ein liebliches, verlegenes Gesichtchen sieht zu ihm herunter-, und eine helle, freundliche Stimme sagt: »Bitte, sehen Sie sich aus meinen Plan, ich möchte draußen stehen!" »Aber -—- aber« -«—— » »Bitte, thun Sie es doch. Jch hin jung und kräftig und wärmet ange— zoaen als Sie.« Eine kleine Hind im eieakinten Glacehandschuh schiebt ihn sanst bei seite, und wie im Traum silzwantt der alte Mann ins Innere des Wagens. So was giebt es nack; ——- so was Liebes-, Gutes-, Mitleidigest Steht siir ihn draußen im Wind und Wet ter — das seine Fräulein. iür ihn, den alten, elenden, verachteten Stadt armen. Der Alte streicht sich wieder über die feuchten Augen. »Sie find doch gut, die Menschen« wenn man auch manchmal alt wird. bevor man es herausbetonimt·« Drinnen im Wagen sind einige Menschen, die können den alten Mann und das junge Dina da draußen aus dem Perean jetzt nicht recht ansehen. Aber die seine Dame im clegcinten Tuchkleid wendet sich an ihre Nach darin: »Gott, wie auffällig von deni jun gen Ding! Das soll nun so was heißen!« MON Jmhnu Insesdlissecr. Vater: »Wie, wenn Jhr eine Dummheit begangen, stiegst Du im mer zuerst Prügel?« Arno: » , der Lehrer schlägt uns nach dem lphabet.« Gut sue-Fadens Sprich-m un hat-s rat-: »Aus Lan et e«l spät-ils hetzte eiMMlbst gäloäsz e: in, . an i Laster Rufe-ein« g ,« n In Flenjburg bestand zur Späne-i zeit eine Schstengilde, die sich Runds gilde nannte und ihren Ursprung auf König Kund den Großen zurückführir. Jhr Silberschap barg manchen Hum pen, ihre Truhe manches uralle Pri vilegium, das Dänenlönige ihr beim Königsschuß verlieben hxiiein Dai ekfkenlichste Privilegkeim dünlie der Gilde aber die nölliae Steuer und Abgabenfreiheit zu sein, die der Schüsenlisnig nnd keine Acllermäns ner befaßen. Nach oek Einverleibsmg täumte die preußiiche Gesetzgebung mit diesem schönen Vorrecht auf. Als nun im Jahre NR der König Wil helm zum ersten Miit-: nack- Flenslssirg lam, Dei-fielen die beiden Keller-trän ner der Gilde asli den Gedanken, ein Königgschießen zu Wrnnstnltm dem König die Schiincxlöninizwiirdc zn verkchaffen und ils-n dann den Ge danken unter den Flle zu Oben dass » alle Vorrecht tride onileben zu las » sen. Wie diese Geschichte ablief, dasl erzählt Christule v· Tiedemann ins feinem Lebensbncne »Aus siebenJahrs l zehnten« lLeipzicU in erxidtzlicherWeiset also: Unter der Habe der Gilde befand sich eine Scheibe mit einein absonder lichen Mechanismus. Ein Schuß, der das Centrum traf, berührte nämlich. zugleich eine Feder, welche zwei höl zerne lehrnggrosze Grenadiere aus ihrer liegenden Stellung mit warten dem Geräusch emporrichtete. Die bei den Aeltermänner hielten es nun für das Klügste, dasiir zu sorgen. dasz die beiden Grenadiere unter allen Um ständen, auch wenn der Schuß in·s Blaue ging, ihre Schuldigteit thatenl und den Schiitzenlönig vrotlatnirten. « Tie schalteten also den Mechanismus aus, brachtest in einein Hohlraum un ter der Scheibe einen Arbeiter unter und schärsten ihm ein, im richtigen Auaenhliet aus die Feder zu drücken. welche die beiden Grenadiere aus ihrer Ruhelage emporstachelte. Der eine Aeltermann reichte nun dem Kö nige zunächst einen mächtigen schäu menden Volal vsum EhrentrunL Jst das Milch? fragte der König scher nd Nein, echter Champagner er widerte der Aeltermann mit feiern-; chern Ernst: dann setzte er ausfiihrlich Z auseinander, daß das Erheben der beiden Grenadiere ein untriiglicher Beweis für einen Kernschusz sei. Die « Büchse. die der zweite Aeltermann nunmehr dem Könige reichte, schiert etwas schwer zu sein: denn der König wag sie zunächst in der Hand und fragte dann, oh es gestattet sei, auf iulegen Gewiß, lautete die Antwort; der König sah sich um. ich trat vor und hat um die Ehre, als Stütze die nen zu dürfen. Der König zielte lange: endlich trachte der Schnß, Pause. Die beiden Aelteriniinner er hiaßten und sahen sich hilfesuchend um. Plötzlich ertönte ein tnarrendes Geräusch, und die beiden Grenadiere erhoben sich in Lehensgrösze Ma— Majestiit haben das Zenit-unt getros sen, stotterte der eine Aeltermann Der König brach in ein herzlicher Ge lächter aus. Kinder, macht mir doch nichts vor. Sitzt nicht ein Kerl unter der Scheibe, der die Maschine gedreht hat? Jsa —— Jawth Eure Masestötl Allgemeine Heiterkeit Der Kriege-rni nifter Rot-n lachte, daß ihm die Theti nen herahfielen, selbst der ernste Ge tmkai v. Moine schritten- sich. Duns !nig, den die Szene lebhaft ergötzte, beruhigte freundlich die fassungglosen Aeltermlinner; es thäte ihm recht leid, daß er nicht auch König der Knudgilde geworden sei, jetzt müsse er sich schon mit seinem eigenen Königthum be gnügen. Damit schritt er. immer noch vor sich hinlachend, zu seinem Wagen, um zum Prantmahl in der »Harmonie« zu fahren. An der Tafel rannte mir ein Die ner wiederholt leise zu, draußen seien » zwei Herren, die sich schlechterdingss nicht abweisen ließen. Als ich endlich möglichst unhemertt den Saal verlas sen hatte, fand ich zu meiner Ueber raschung die beiden Aeltermmiinner in höchster Aufregung vor. Nur mit Hindernisse-n denn einer unterbrach immer den andern, trennten sie mir klar machen. worum es sich handelte, der König hatte in der That das Zen Jtrum getroffen. Rath der Ahsahrt des " Königs waren die Aettermanner zur Scheibe gegangen« um den Arbeiter wegen seiner Unaufmertiamleit zur Rede zu stellen. Dabei war ihr Blick zufällig auf die Scheibe gefallen, und sie hatten zu ihrem höchsten Erstau nen entdeckt, daß eine Kugel mitten im Fleck stecke. Jetzt rangen sie wegen ihrer Ueberschlauheit verzweiflungs voll die Hände. Als ich beim Seme dem Könige Mittheiluna machte, lö chelte er etwas ungläubig. Als ich ihm aber sagte, die beiden Aeltermiin ner seien durchaus ehrenwerthe Leute, die bei einer Untersuchuna unter Eid nichts Unwahres behaupten würden, meinte er, unmöglich erscheine ihm die Sache allerdings nicht, er habe beim Zielen ein gutes Abtommen gehabt. Die Aeltermänner, der Arbeiter und einige einwandsreie Zeuan wurden denn auch vernommen und bestätigten die Darstellung. Der König nahm die Schüßentiinigstviirde der Knudgilde an; zugleich traf ein Geschenk des skiz nigs ein. Das Privilegium der Steuersreiheit läßt allerdings bis auf den heutigen Tag noch immer auf sich warten. — Wie die Ilten sinken ete. «saben Euch Eure Eltern nicht verboten, mit Zündhölzchen zu spie len?« .«.A' na— der Vater is ja versicheru« Der siethrtl der tief-euren Während die Japaner ihre geringe Körperlänge schmerzlich empfinden und gerne länger werden möchten, hat man im Abendlande immer angenom men, gerade ihre Kleinheit habe ihnen Him russlschen Kriege einen nicht zu unterschsähenden Vortheil gegeben, und .jetzt wird ihnen in der Zeitschrift "»Nature" dieser Bortheil sogar von einem Herrn John Tioigg zahlenmä szig »nacl)geiviesen«. Twigg geht dabei von der siir einen modernen Krieg zu verlässigen Annahme aus, daß die Geichofse durchschnittlich gleichmäßig iiber das durch einen menschlichen Körper dargestellte Ziel vertheilt sind, und daß ein Mensch ein Ziel bietet. das der Fläche nach gleich dem Qua drat seiner Körperlänge ist. Die letz tere Annahme ist freilich etwas merk würdig, weil sich kaum Menschen fin den, die ebenso breit wie lang sind. unter den Japanern am wenigsten. Es mag dabei die feitliche Bewegung deg Menschen in Rechnung gezogen sein. Twigg hat sich nun ferner aus völtertuudlichen Forschungen zuver lässige Bestimmungen iibcr die durch schnittliche Körpergrösze bei Japanern und Rassen besorgt. Sie wird für die Japaner im Mittel auf 158!-«·" Zentimeter, siir die Russen auf 1642 Zentimeter veranschlagt. Die Grund lagen fiir diese Zahlen find allerdings ungleichmäßig indem sie iiir die Ja paner nur aus Messungen von 2500 Leuten festgestellt worden sind, von denen nur 1260 Soldaten waren, während iiir die Berechnung für das russrsche Heer die Messunaen von sast 178,l)()0 Ausgehovrnen im europäi: schen Nußland benutzt werden konn ten. Das Verhältnisi der io erhaltenen Ziffern ergibt, daß der russische Sol dat im Durchschnitt um sast Bli- v. H. größer war als der japanische, und wenn das Quadrat dieser Zahl siir die Größe des durch den einzelnen Soldaten gebotenen Ziel-I genommen wird, so bätte der russisebe ein um 7 v. H. größeres Ziel gebildet alr- der iadanischr, und um etwa denselben Betrag hätte ans diesem Grunde das Feuer aus russifcher Seite weniger lririsam sein müssen. Csuteäntchung eines Thier-Correct Räuber-G Sie hatten ihren besten Freund ver laren, die Damen, die im Dämmer des Abends die Berliner Bellevue Allee entlang wandern. Nicht mehr ganz fung, die beiden, aber mit einem tiebengwiirdigeri Zug in den noch im mer frischen Gesichtern, der jetzt von einem teisen Hauch der Trauer um schattet ist« Sie tragen gemeinsam ein ; Patri, anscheinend recht gewichtia, zierlich mit einem blauen Bande um wunden. Die vrafane Hülle birat, wag sterblich lvar an dem ehrwürdi: aen Kater Murr, der im ist. Jahre seines Lebens · infotae Herzverfettung von seinem Erdenwallen abberusen worden ist. O, Fluch der Grvßstadt, die teinen würdigen Begräbnißvlatz für die Haustbiere tennt! Wie einJ Räuber, der im Tuntel der Nacht auf E einen Pompadonr im Thieraarten « virscht, also schleichen die beiden Frauen auf dem stillen Pfad entlang! »Wie ist die Steue, wo wir unseren liebensrrerthen Genossen, den trauten Gesellen unserer einsamen Häuslich teit binbetten?« Schon will die jün-! aere den tteinen Spaten ziicten, den sie unter ihrem Mantel verborgen trägt. Da tritt ein Herr heran —- sebr schneidig, mit einem eigenen vorneh men Atzent. Die beide Mädchenbers lzen beginnen zu ttvpse . Der Fremde wünscht in schicklicher Weise einen »guten Abend«. Er bittet um die Er iausniß, die Damen ein Stück zu be gleiten. Ein tteineg Zögern -—-— man sagt weder nein noch iat Aber schon beginnt der interessante Mann von seinen Reisen zu erzätktem Er berich tet von der Mitternachtosonne, wendet sich dann den Rosen des Südens zu, die seiner schetznischen Versicherung nach keinen Vergleich mit den Berline rinnen ausbattetr. uMeine verehrten Damen, es ist siir mich als Kavalier J geradezu demüthigend. tvenn ich seite, « wie Sie sich beide mit dem Patet ab »miiben. Es wird fiir mich ein Ver gnügen sein, es zu tragen.« Beide ich nen ab —- destodringlicher wird der Fremde! Eben biegt man in die Cis-k lottenburger Chanssee ein, ein Stra ßenbahntvagen in der Richtung nach dem Brandenburger Tbor kommt in Sicht. Mit einem gewaltigen Griff hat der Begleiter das Patet an sich gerissen, eilt mit Riesenschritten dem Wagen nach, schwingt sich aus den Vorder-verrate und sauit von dannen. — Arme Mädchens Armen betroge ner Gaunert Armen armer Murr! — HON Dte setft««etnes Mutterton-m Ein wirtlicher Riese an Krast muß der Champignon -- gemeint ist der Pilz »Psalliota c(ampesttis« »s— fein, von welchem ein sranzösisches Fach biatt zu berichten weiß, daß er, unter einem seit Jahresfrist liegenden As pbaltpslaster wachsend. den Aspbalt gehoben und schließlich gesprengt habe, um sich seinen Platz an der Sonne zu sichern. Möglich, daß die bei der Ent wicklung des Champiqnons austre tende Wär-ne den Ast-halt schon stark erweicht bat; immerhin glaubt Pro fessor Vuillesnin in Nancy. dusz der von dem Champignon aus-geübte Druck gegen den Ast-halt etniae Ducend von Kiloararnmen betraaen o statemean Jn einer Familie tri i gerade in dem Augenblick, als man ch zu Tk seiest pat, die Nasricht von dein --" eben einer naheste enden lieben Pet könlichteit en. Tief bekümmert de pricht ma das traurige Ereignis, wobei schmerzliche Thränen vekg en nkerden und man des Mittage ens ganzlich vergißt. Da steht plöditch der vierjähtiqe Willy. der rathlos von Einem zum Anderen, dann tiefbeiriibt auf seinen gefüllten Suppenteller ges blickt hatte, von seinem lade auf feht zur Manto und flii ert dieser chmeichetnd zu: »Mamnchen, wollen wir nicht erst essen und dann w e i n c n Z« Raunen-innen Werkmeister izum neueingetretenen Arbeiter. der ihm auf sein Nisen mit Profit eantwortet hat): »So, jetzt passen hie auf, tvie ichs mit dem Nie sen ern gehalten hab’: Zum Prinzi pal sagt man: »Hm Genesung!« zum Wettfiihren »Ge undheit!" zum Ak better: »Prosit!« und zum Lehrling ,.Halt’-3 Maul!« » Jst der HENuuieuichulr. ! Lehrerin: »Was ist eine Ohn macht?« ! Vacksisch: »Ein- Macht du Fraun l ? Zwei Daseniiifgr. . Professor: »Atso, Johann, wenn »meine Frau nach Hause kommt, dann sage ihr, daß ich weggegangen bin und den· Hausfchliissel mit enomtnen gabe, weil ich spät nach Hause komme. - s rauen Sie sich, das zu sagen?« · Dann allerdings Richter: «Angetlaater« hat Sie denn die Stimme des Gewissens nicht ge warnt, ebe Sie die That be singen?« Angeklagter: »Schon möglch, daß sie dös than hat, aber i bin halt a wenig fchtoerhörig!« · Die moderne Köchin. »Aber, Emma, Sie können ja noch nicht einmal Feuer anmachen?« »Ist auch tein Wunder, gnii’ Frau; ich habe bis jetzt nur etettrische Herde bedient!« Tat-um« Richter: »Aber wie konnten Sie dem Ktäger nur gleich die Honigbiichfe an den Kopf werten?« Angellagter: »Es stand Schleuders honig« darauf-« Erfolg. Freundin: »Nun. hast Du mit der Behandlung des Atntmannit Erfolg gehabt-« Aerztim »O gewiß, gesternxhat et sich mit mir verlobt!« tstetprissisrachr. inrathioermittleu «·..Also von meinem Konkurrenten haben Sie Jhre Frau bez en... die hätten Sie bei mir aber oflohijner getriegt!« Der Kunst-roh »O, Heer Maier gehen in Trauer? ...Wer ist Ihnen denn gestorben?« »G’siorben —— niemand! Wissen S’. unsereins tann sichs in Trauergeh’n auch schon wegen an trepirten Kana s« etnvogel leisten. Eine tidele Stadt. Fremder tzum Nachtwächter): »Euete Straßenbeteuchtung läßt aber seh viel zu wünschen übeia!« »Ja wissen S’, die Studenten lö schen die Laternen immer aus, und da stinken wir sie lieber gar nimmer ant« Auch ein Geist-. Bekannten »Was hat denn bre tFrau gesagt, als Sie gestern so piti heimtamen?« , Pantoffelhetd: »Gar nichts. Ich habe vot lauter Angst die ganze Nacht nicht schlafen tönnen." Jmmer derselbe. »So, so, also vertobt hast Du Dich, Hei-i . Hat sie ’ivas?« »Weder, Papa, Du weißt ja, daß ich ’n Gemiithimenfch bin; na und ohne Geld gibt-J doch teine Gemüthlichs s teit!« ! Euer Gef. Chef: »Was ist denn mit hnen los; Sie trinken zum Frühstii eine Flasche Wein?'· Buchhaltet (bescheiden): »Mir aus nahmsweiie, weil ich heute gerade fünfundzwanzig Jahre in Ihrem Ge fchäfte bin.« .Chef: »Wie, und dazu laben Sie mich nicht ’mai ein?« Uns-sann Frau: »Eben hat mir eine Zigeune rin aus der Hand wahrgeiagt. Sie sagte knir, daß ich alt tverde." »Na, siehite, die sagt es auch!« Basis-In Sommerfriichler (der am Tage fei ner Ankunft ein fehr zweifeigkieiei chendeö Fischgericht von den ethi leuten vorgesetzt beiommt): »So en Sie ’rnal, huberbiiuerim Sie Wien wohl schon einige Tage früher auf uns gerechnei?« Peetäee Stettin-. A.: »Nun, hast Du eine feste Stei luna?'« »Q: ,. a, —— siehft Du, mein Chef will nii fiir feine Tochter angeln« und fobald der einmal merkt. daß ich die nicht nehme, fliege ich hinaus -— und so ichtveb’ ich nun its-mer Zwi schen Thiir nnd Anael.«