Ada. Roman von C. Israddon (12. FortfetungJ Das t siegst aller Frage. Bitte, ers-u Sie s k kurz, da ich nicht nie Zit e Ver «gung habe.« « Meinst ergnii en. Jch bin rg Redmann aus errin; viel t haben Sie von mir reden gehört. if Nun denn, ich bin ein Geldwe leiher, ein Finanzmanm ein Wucherer, wie immer Sie mich nennen wollen« »Das hat mit mir nichts zu schaf fen, mein herr, und ich weiß nicht, in wiefern es mich interefsiren tönnte.'« «Nein. gewiß nicht. ein vom Glück getragener Mann »leich Ihnen, der eine namhafte Jahresrente besitzt, braucht sich nicht um Geldverleiher zu kümmern; aber einer Jhrer Busen eunde bedarf des petuniärrn Bei ndes und hat mir Jhren Namen als denjenigen eines Mannes angege ben. welcher iiber ihn Auskunft zu er iheilen derma .« Guido Coln erwiderte mit kalter, «fteifer Höflichkeit: » «Jch wüßte ni t, daß irgend se man das Recht "tte, sich in die er Hin echt meines Namens zu bedienen." . n, derjelbe wurde mir ja nicht als Bürgsihat an«efiihrt; aber man machte mir bearei lich, daß Sie den alten Namen Tredegar nicht in den Staub treten lassen werden, da Sie durch das heilige Band der Ehe bald greit diefer Familie verwoben fein wer n.« »Das ift ein vollkommen falsches Gerücht! Diese heilige Versicherung kann ich Jhnen geben, Herr Red enann,« erwiderte Colin in eisiglaltem Tone. Sichtliche Befriedigung verrieth sich tn den Zügen Redrnanns, während er ruhia entgegnete: »Es ist mir äußerst angenehm, das zu vernehmen. Ich konnte es von Ih nen nicht glauben, nach Allem, was ich im Dorfe gesehen und gehört. Wollen Sie mit die Hand reichen, Herr von Colini Jch wünsche von Herzen, daß wir«einander bald wieder sehen mö gen. Colin reichte ihm die Hand, der Andere schüttelte sie mit dem Zeichen tlicher Bewegung und wandte sich ann wieder ab. »Der Mann muß verrückt fein,« dachte Colin. »Ich sehe keinen Grund für feine merkliche Rührung. Jvan Tredegar verbreitet alfo da offenbar irgend eine unaliick elige Verlobung-J gefchickte, und ein » eder, der sie hört, wird sich verfuchi fühlen, mich für einen Verräther zu halten. Nein, die Sache muß ins Klare kommen, und daß es bald geschehen möge, dafür will ich Sorge tragen.« Colin trat an seinen Schreibtifch nnd schrieb rasch: »Geehrtes gnädiges Fräulein! Können Sie mein langes Schwei gen entschuldigens Jch vermag es selbst kaum. Jch hätte Jhnen schon vor Tagen schreiben sollen, oder rich tiget noch, ich hätte die Gelegenheit des Schreibens vermeiden tiinnen, in dem ich frei und offen gesprochen, so lange Sie noch in Devetill waren; aber ich schrat davor zurück, Jhnen wehe thun zu müssen. Ihnen« einer jungen Dame, vor der ich große Hoch achtung besitze, wenn ich auch nicht als sewerbet um Jhre hand auszutreten in det Lage bin; ich dachte damals, es werde leichter sein, Ihnen zu schrei ben und das Mißverständniß ausein andekzusehem Nun aber finde ich, daß dies die schwierigste Aufgabe sei, welche ich jemals unternommen. Jch weiß, daß mich hattet Tadel treffen kann, aber ich gebe Jhnen trotzdem die Versicherung daß es niemals in mei ner Absicht lag, Sie zu täuschen, Sie itkezusiihren, und ich will nur hoffen, daß wir in der Zukunft ebenso gute sum eeunde fein mögen als wir in der IIZenheit gewesen. Mit den hetzlixse en Wünschen siir Wr ferne nes Wohlergehen , Guido von Colin.« Er sieaelie und adrefsirte den Brief hastig. Der Wagen war vorgefahren. und er hörte die Stimme des Pafiors im Bestibul. Einige Minuten später fuhr der Wagen rasch dem Walde zu, der Pa Wirt sprach und lachte lan und leb ,,Sie haben einen Brief aufzune ben?« fraate er, als bei der Fahrt durch das Dorf Colin den Wagen an kalten ließ: als aber der Diener ab prang und ihm den Brief dienstbereit aus der Hand nehmen wollte, wehrte et ihn hafiig ah. Nein, es durfte keine fremde Hand das Schreiben an das riiulein von Tredegar berühren, iein emdes Aubg ees sehen «Weshnldg haben Sie den Brief nicht durch den Diener aufgeben las fen«i« fragte der Posten als Guido vom Posiiaften zurückkehrte »Wir-zu frommt et, Dienerschaft zu haben, wenn man fah nicht von ihr bedienen Wi Ich habe gehört, daß Sie Jhre Osmi- feisft versorgen, wozu denni« M ichs-e die Anhänglichkeit, die Thiere an mich haben nnd diefeihe lohnen zu mitf ÆUI katsssiieh das Mitg ift It ils-M Eber ich Mit Wiss handlungsweise tri - Ins-R » »Mein Gott, lieber Freund, Sie sollten doch wissen, daß das Thun und ; Lassen eines Mannes gleich Ihnen er 1 örtert und besprochen wird. Nicht Hintsonsi erlangt man durch das Bit cherschreiben eine gewisse Berühmtheit, Idazu kommt, daß Sie von sich reden ! machen, weil Sie die Besuche nicht er !widerten, welche man Jhnen in der Nachbarschaft abgestattet hat. Die I Leute beobachten Sie also und wissen alles, was Sie thun oder nicht thun. Jetzt, wo Sie Heirathsabsichten haben, müssen Sie schon Ihrer Frau zuliebe doppelt vorsichtig sein, unzd ich glaube, daß es siir Sie nur von Vortheil wäre, wenn Sie sich etwas mit der Nachbar schaft amalgamiren wollten! Jch sehe es als Jhre Pflicht an, den Leuten mit gutem Beispiel voranzugehen, Colin, Sie hätten es so leicht, der populärste Mann der ganzen Gegend zu werden. Geben Sie einen großen Ball zu Eh ren hrer Verlobung mit dem schön sten iidchen in ganz England. Jch bin ein alter Mann, aber ich glaube, daß ich mich selbst daran freuen würde, und wenn Sie mit Frau « Langton bezüglich ihres Vorlebens ir gend ein Gespräch haben können, wenn es Ihnen möglich wäre, det Vergan genheit aus den Grund zu tommen — Sie wissen, der Adel des Landes ist so sehr extlusiv, und ich meine es ge wiß gut! Jhr Träumer denkt an tausenderlei Dinge nicht!« Colin biß sich aus die Lippen und’ Junterdriicite eine scharse Entgegnung »Sie wissen, daß mir an der Mei nung der nachbarlichen Familien blut wenig gelegen ist," sprach er nach einer Pause ruhig. »Ich sehe die Rothwein digteit nicht ein, an Frau Langton über ihr oder ihres Gatten Vorleben irgend eine Frage zu stellen. Sie hat mir alles gesagt, was ich wissen wollte —- Friiulein Langtons Hertunit ist viel vornehmer als die meinige.« »Lieber Guido, seien Sie über zeugt, daß ich von den besten Moti ven geleitet werde. Jch habe Fräu lein Langton sehr gerne und möchte nicht, daß sie von dem Adel des Lan des über die Achsel angesehen werden ann.« ! »Was den Ball anbetrisft,« entgeg Jnete Colin ruhig, wenn auch mit et was geringschötzendem Lächeln, »so l sagt mir die Jdee ganz vortrefflich zu. Jch werde mit Fräulein Langton nnd ihrer Mutter heute noch dariilser Rück-« sprache psleaen und vielleicht sind Sie mir dann bei den nothtveiibigen Ar rangements behilflich« »Ausgezeichnet! Mit Vergnügen! Ermächtigen Sie mich, mit der Grä fin Feston zu sprechen, aeben Sie ihr freie Hand und seien Sie überzeugt, daß alles auf das Beste und Pas sendste veranstaltet werden wird. »O, Sie brauchen nicht zu zöaern, die Dame ist eine Ihrer aufrichtig sten Bewunderinnen; sie schwärmt siir Jhre Bücher und beklagte es immer, daß Sie kein Heirathstandidat seien. Sie wird sich durch die Kunde Jhrer bevorstehenden Verniählung angeregt und ersreut sühten.« ) »Liebe: Pastor, ich überlasse mich ! ganz Ihren banden und jenen der . Gräsin. Jch bin überzeugt, der Ball, welchen Sie veranstalten, wird groß artig sein, und ich sehe ihn gewisser maßen als eine Pflicht gegen meine künftige Gattin an.« Der Pastor lachte vergnüglich. »Nun, so ist es meiner Beharrlich lett doch gelungen, Sie, wenigstens in einer Hinsicht, zu überreden. Ah, welch hübsches Bild sich unseren Au gen bietet « titgte er« hinzu als sie jetzt in die Nahe des häudcheng tanien welches Frau Langton bewohnte und man Adcks ansichtig wurde, die mit dem Taichentuche winkend, an der Gartenpsorte stand. «Frisch wie eine Waldrose, ein An blick. bei beiwelcheni ser das veran cherte Mannerherz ohee schlagen sind « ries der alte herr ganz begei - ert. 23. Der Wagen hielt an und Guido war Ada beim Einsteigen behilflich. »Wie schön Du heute Morgen bist, Geliebte,« slüsterte er. »Ich weiß nur, daß ich mich na menlos glücklich fühle," entgegnete sie erröthend. »Lassen Sie sich nicht abhalten, wenn Sie Jbrer Braut einen Kuß ge ben wollen,« meinte der Pastor lä chelnd. »Doch, da sehe ich Frau Lang ton, die mit ihrer Dienerin aus uns zufchreitet und eine Menge guter Dinge mit sich bringt. « Unter sröblichem Lachen wurden Körbe und Packete in den Wagen ge ihoben, dann stiegen Frau Langton und Marie Buitler ein und die Fahrt ) wurde fortgesetzt Die Mutter lehnte l sich einigermaßen müde und erschöpft in die Kissen zurück und lauschte dem fröhlichen Geplauder der jungen Leute; . sie waren glücklich und die Mutter freute sich dessen. «Sißen Sie Fu Maine-P nen, Guido, ganz gut nnrM ichbin ichm innrer so furchtbar Initi- aqu vie rang-u Jahre U mfblizn harren- nnd Dos sekw fügte sie reif-: hinzu, »das-ou1 an meinem Lebensmari genagt und mir die ganze Krast gzwmmem Je t, wo die Zukunft mein Kindes ge - chert ist, werde ich mich vielleicht nach und nach erholen.« Man fuhr an der Besihun der Gräfin Fesion vorüber. Der Klasior machte aus die Schönheit der Lage aufmerksam, man bewunderte ein zelne Partien des prächtigen Parles, dann fuhr man weiter und suchte sich eine Stelle, an welcher gelagert und ern meiß eingenommen werden konnte. Nach demselben war es der Pastor, welcher den jungen Leuten die Gelegenheit bieten wollte, allein und ungestört ihrem Liebesgliicl leben zu können. Er unternahm einen kleinen Spaziergang mit ihnen und wollte sie dann unter dem Vorwande plödlicher Ermüdung ihrem Schicksale überlas sen. Ada aber war ein weites Stiick vorausgeeilt, so daß Colin sie gar nicht mehr sehen konnte, und er legte daher eine ziemlich weite Wegstrecle al lein zuiirck, um sie zu erreichen; bläh lich aber blieb er wie gebannt stehen, denn in geringer Entfernung vor sich sah er Adcks weißes Kleid. vernahm er ihre Stimme, sah er, wie sie mit Jvan Tredegar scheinbar unbefangen plaudertr. »Ja,« hörte er jeßt Jvans Stimme deutlich sagen, .ja, Guido und ich sind als Knaben wie Brüder zusammen ausgewachsen. Er ist eine famose Par tie, mit·meiner Schwester verlobt, wie Sie wohl wissen werden. Entschul den Sie, Fräulein Langton, daß ich Sie neulich durch mein plötzliches Er scheinen erschreckt hatte, und gestatten Sie mir, Jhnen heute zum Ausdruck zu bringen, wie sehr ich es bedauere.« Colin trat mit finster gefurchter Stirne vor. Die Stimme des Pastors ließ sich vernehmen, er rief nach Ada, denn er schien bemerkt zu haben, daß Colin sie nicht gefunden und wollte ihm dabei behilflich sein. Das junge Mädchen hörte ihn alsbald, antwortete und gesellte sich zu ihm. Jvan und Egid-o traten einander allein gegen u r. ,,Blicke so finster drein als Du nur irgend willst,« rief Jvan spöttisch; »ich will mich in keinen Streit mit Dir einlassen! Wir stehen einander doch näher als Brüder! Was ist der Zufall der Geburt verglichen mit unserer Freundschaft? Jch verließ Deverill, von dem Entschlusse beseelt, Di zum Zweitampfe aufzufordern, un ich kehrte zurück mit dem Bewußtsein, daß ich ein Thor war, der Dir schweres Unrecht zusiigtr. Jch besaß nicht das Recht. Dein Haus, fo wie ich es ge than, in berauschiem Zustande zu be treten. Jch schäme mich dessen jetzt. Gieh mir die Hand und starre mich nicht an. als seist Du plötzlich wahn sinnig geworden.« »Was hat Dich hierher gebracht, Tredegar?'« fragte Guido in drohen dem Tone. »Nun,'« erwiderte der Andere mit gutgespielter Ueberraschung »in erster Linie der Wunsch, Dich zu sehen, dann auch der Umstand, daß ich meine Dorf schöne nicht vergesse. Allerliebftes kleines Ding! Sie ist die Göttin. von der ich Dir gesprochen, aber sie ist so fürchterlich scheu gegen mich gewe sen, bis ich ihr sagte, daß ich ein Freund von Dir sei. Welch schlauer Geselle Du doch bist! Du entschä digst Dich siir verlorene Zeiten, indem Du hübschen Mädchen den hos machst. Jch war im Schlosse, hörte, daß Du mit dem Pastor und einer ganzen Ge sellschaft ein Picnic unternommen, und ich ging aus die Suche nach Dir. Glücklicherweise gelang es mir, bald Deiner habhaft zu werden, und da bin ich nun.« Colin war sehr bleich geworden. Unwilltiirlich preßie er die Zähne aus einander, und ein paar Sekunden lan wollte es ihm gar nicht gelingen, aus nur ein einziges Wort hervorzusioßen. Endlich wandte er sich mit sehr ernster Miene an seinen Gefährten und sprach leise und fest: »Du warfi mein Freund, Tade gar, obzwar ich glaube, daß ich eigent lich immer eine gewisse Dosis von Verachtung siir Dich besessen habe. Willst Du diese meine Verachtung in Daß umwandeln? Du sprichst von Fräulein Langton als von einer «Dorfschiinen«. Schon dadurch, daß Du ihren Namen aussprichst. ent weihsi Du denselben. Jeder Blick von Dir ist eine Beleidianna!« - Jvan Tredegar blickte Guido ver-" blitfit an. »Bei Gott, Du gehst zu weit," rief et heftig. »Was iit Dir das Mäd chen? Was kann sie Dir gelten?« »Sie ist meine künftige Gattin, hörst Du wohlt« Jvan starrte dem Anderen fas sungslos ins Gesicht; er ließ die Ci garre aus- der Hand fallen. »Du bast mich durch Deinen tbiirictp ten Scherz erschreckt, Colint Um des Himmels willen, Du wirst doch nicht behaupten wollen, daß Du irn Ernste redeM Wie iit es denn um Edith be stellt?« Er ballte die Fäuste, seine Augen schienen aus den Höhlen treten zu wollen« aber Colin hatte sich wieder gefaßt und schien jetzt ganz ruhig. «Es war alles ein Jertbum, ein entsetzlicher Jrrtbumt Ich habe Deiner Schwester nie den hof gemachtz ich habe sie in dieser Weise nie geliebt. Wie ei gekommen, weiß ich taum, aber ich fand nicht den Muts-, das erklä rend Wort zu ihr zu sprechen. Ich batte die Empfindung, als ob tch ge dadurchhtlsreuetsenensæes a s isese und deintttlstqn aber the geschrieben, und sie wird es verstehen lernen.« Er hielt inne, denn aus Tredegars Augen praeh starre Verzweiflung Er ählte ich ganz entnervt, der fong Ho rohli Jvan. Alkgkin frohes o - en eh en rnit einem ale von ihm lzu Irei en, und tro all’ feiner Fe er lieste er ja feine chwefter dochw ri li.«. »Ich werde sehen, wie Edithdag auffaßt, was sie dazu zu chen hat,« murmelte er mit ftei endet rre ung. Dann entfernte er ch mit ha igen Schritten. 24. Die Gesellschaft kehrte auf dem turzesten Wege nach Schlo Deverill zurück. Colin und Ada sa en neben einander. während der Viiar sich Frau Lanogzton widmete ., iein lieber Guido," sprach der Priester in dringendem Tone, »treiben Sie den Kutscher nicht zu allzu großer Este an, es liegen ein paar Stunden Tageslicht vor uns, und ich bin rcher, daß die Damen sich des Aufrnt ltes in der freien Luft erfreuen. Nach mei nem Dafürhalten giebt es nichts Be-. litftigenderes, als an einem schönen» Juniabend spazieren zu fahren, dann um Sieben emiithlich zu joupiren und so den festlichen Tag würdig zut befchließen.« Coiin antwortete nicht, erwünschte inständig, daß der Ta vorüber wäre. Auf die Fragen, we ehe man übers Herrn von Tredegar gestellt, hatte er n.ir kurze Antworten ertheilt; alle Welt fühlte, daß irgend etwas nicht richtig ei. Colin war tir rlich über sich fclb und zornig auf da, weil sie den Schmeichelworten Jvan Trede gars gelaufcht; er hatte ihr getöthetes A:.ttiß, ihre leuchtenden Auqen ge sehen und fühlte sich enttäuscht und empfindlich. Er wollte sich gerne mit ’ihr aussprechen und fühlte, daß er teine Ruhe haben werde, bevor es ihm niclit gelungen, das Mädchen vor Tre deaar zu warnen. Alle empfunden es als Erleichte rung, als der Wagen endlich im Schloßhos einfuhr, und die Mahlzeit oerlies ziemlich einsilbig. Der Pastor errieth theilweise die Ursache von Guido Colins Berstim muna. »Es ist recht schade gewesen, daß der junge Tredegar vermuthlich aller hand Unsinn mit Fräulein Langton gesprochen, aber er that es in aller Un schuld, und Sie haben ihm nun be züglich seiner Schwester hoffentlich den Standpunkt tlae »emacht. Jhri beiden jungen Leute, åie und Ada,i müßt nun auch ins Reine tommenJ und dann ist alles wieder aut.« Der Priester lächelte. als Eolin das Zimmer verließ, um draußen im Pakt seine Braut zu suchen· Behaglich zün dete er sich die zweite Havannacigarre an, kam er ja doch nicht oft in die Geleaenheit, ein io gutes Kraut zu rauchen. Ada hatte sich inzwischen nach dem Treibhaug beaeben. Sie liebte Blumen leidenschaftlich. heute aber beachtete sie deren Schönheit taum. Aus dem einen oder aus dem anderen Grunde war ihr Verlobter unzufrieden mit ihr, das fühlte sie, und Adas Herz war da durch wesentlich bedrückt. Sie hatte sich auf einen vergnügten Abend im Schlosse riesig gefreut und Pläne siir das neue Leben ausgesponnem welches sc nake vor ihr lag. Colin hatte leb haft iir eine baldige Verheirathun plaidirt und Frau Langton sollte auli dem Schlosse ihr heim ausschlagen. Wie gütig, wie riiasichtsvoll Guido doch wart »Und ich lannn ihm so weni geben· Lan-eilen tust es doch den indruck rvor, als hege ich dre Empfindung, da ich Diejenin sei, welche spendet un nicht er. ein Liebling! Mein König! Mein Gott!« Sie stieß einen leisen Schrei aus« denn Colin stand plöklich neben ihr. st vor-our Cooll blickte ee sie an. ie wandte ch um, schlang die Arme um seinen Nacken und legte das haupt au seine Schulter. ide schwiegen eine Weile. sie hat ten die Empfindung, als ob sie nichts hörten als das Pochen ihrer ei enen rzen. Endlich richtete das Mii chen ch aus, und indem sie Guido Colin unverwandt in die Augen blickte, fragte sie leise: - - »Habe ich Dich geargert Lievttrr re Er runzelte die Stirne. Jm Geiste sah er noch das freudig erregte Antlitz vor sich, welches sie seiner Meinun» nach Jvan Tredeaar zuaewandt hatte »Geistgert?« wiederholte er mit bit teretn Lachen »Ja, auf eine Weise, die es mir schwer werden wird, zu ver g."essen »Was habe ich gethan?«' frag-te sie ruhig; aber sie war doch bis in die Lippen bleich etoorden. »O nichts, u hast nur mit lächeln deni Antlitz den Schmeicheleien eines Mannes zugebiirt, der mit jedem» Weibe tändelt, der Dir die Beleidi gurggn zufügt, auch Dich bewundern zu en . Er that sich Gewalt an, ruhig zu. sprechen, denn er sühlte, daß er nahe daran war, sich von seiner Leidenschaft binreißen zu lassen. ahre fort ich werde mich nicht ver idigen, bis Du ausgesprochenv ch habe nichts mehr zu aaen, e niigs nicht das, was ich gerefdetW g chhsa esist sogar viel uviel wenn chanch wenichta mInz im c aren darüber bin, u mich eisentlich be schuldiaes willst here tmI Tredeg ar hatte sich all Dein Freund vor estellt und sagte, daß er gerade tevom re komme. Er entschnidtte sich bei in r weit er in weint-z iae vorher tni Verse a nnd tagte er habe mi fiir eine Dame seiner Be ianntscha t Gehalten. Du machst mir nun einen orwurf daraus, daß ich mich fiir ihn interessire. Kann ich es anders, wenn er mir so t, daß er ein Freund Deiner Kindhet ieii Daß kine Schwester Dich heirathen wolle egehrst Du von mir, baß ich in Zu kunft nicht mehr mit ihm rede, so werde ich es natürlich unterlassen; auälst Du mich aber aus Eifer acht, ohne einen speziellen Grund haft zu haben, so beleidigst Du mich damit gröblich Lieber will ich Dich mein ganzes Leben lang nicht wiedersehen, als es erleben zu müssen, daß Du mich so anblictft, wie es im gegenwärtigen Augenblicke gefchieht.« Jhre Lippen bebten, ihre Augen wa ren ihränenfeucht. »Ich bin nicht eifersiichtig, Aben« erwiderte Coltn reumiithig; »es ärgert i mich nur, daß Tredegar Dich mit so "frechen Augen anzubliclen wagte. O, Geliebte, verzeih mir," fügte er lei denschaftlich bewegt hinzu. »Ich weiß ja, daß ich unvernünftig bin und Du ein Engel bist.'· Er nahm sie in seine Arme und iiißte sie. Dann schwieg er einen Augenblick still, sie aber sprach ernst haft. Gortsetzung folgt.) Frauenschsrnt. Von Alters her erschien uns die Vorliebe für Schmuck als Eigen tümlichkeit des weiblichen Ge schlechts. Bornehmlich den gerauen » zuliebe spinnen die fleißigen iden Jwiirmer, fiir sie öffnen die Diaman tenfelder in Indien« Brasilien und am l Kap vorsichtig und sparsam ihre Ju-l -welenlaften, für sie tlopft man die tri ; stallisierten Strahlen des Regenbogens mühsam aus dem Gestein, fischt Per »len’ aus dem Schoß des Meeres-, mor det Millionen und Aber-Millionen reizender und nützlicher Vögel. Jn jeder größeren Stadt sind der weib » lichen Putzsucht große Tempel errichtet, wo die Luxusstoffe wie ein schillernder Strom mit weißem Wellengelriiusel »der Straußcnsedern zwischen Beeten .!iinstlicher Blumen unablässig dahin fließen; Leute mit hervorragendem Schneidertalent können sich ungestraft Thrannenlaunen gestatten. Viele Frauen, deren Mittel nicht fiir echte Brillanten reichen, hängen sich Simili Diamanten ins Ohr; bis in die unte ren Schichten belastet die Sorge um ein schmuckes Aeuszeres oft unverhält nismäßig das Budget der-Familie und lockt manche vom Pfad der Tugend. n der Gesellschaft gleicht die Frau in ellen, farbigen Kleidern, geschmückt mit den tostbarsten Erzeugnissen des Pflanzen-, Tier- und Mineralreichs, einem glänzenden Schmetterling, wäh rend der Mann im tristen, schwarzen Frack wie eine Raupe oder eine dunkle Küchenmotte aussieht. Aus seiner Ge wandung ist jede augensällige Pracht verbannt, bunte Samete und Stiele reien sind längst auszer Mode, und neuere Versuche. dem Kleide etwas mehr Farbe zu geben, sind immer ge scheitert. Jm Gegensatz zur Kulturmenschheit legen bei wilden Völkerschaften die Männer meist nicht nur denselben Wert aus Schmuck wie die Frauen, sondern übertreffen sie häufig noch; vollends umgekehrt ist das Verhältnis bei der höheren Tierwelt. Hier ist mit vers windend wenigen Ausnahmen das «·nnchen weit reicher mit Kör perzier bedacht, als das Mädchen. hochzeitstleider hat man die prachtvol len Kostiime genannt, die manche Männchen anziehen, wenn sie auf Freiersfiißen gehen. Sonst ziemlich unscheinbare Abgel stecken dann stolze Federbüsche aus« legen blisende Jabots an, spannen prahlerische Fächer auf; das Gefieder schimmert von goldenen, silbernen, kuvfrig roten, perlmutters farbigen Reflexen. und zuweilen blit zen Tupfen aus« deren wunderbare Farbe kaum zu destnteren ist und die wir sonst in der ganzen Schöpfung vergebens suchen. Bescheidenere Vögel schminien die Hornhaut um den« Schnabel rot an, hauen sich in ein leb bast gestirbtes Röckchen und binden eine bunte Krawatte um. Einige le gen den Schmuck, der sie vor den Gebrltder Lebaudn ist der praktische Weibchen auszeichnet, überhaupt nicht ab, so der gespornte Sultan des hiihnerhoses. Unter den Fischen strahlen die Stichlinge in herrlichem Smaragdgriin und Karminrot, als trügen sie eine Gliihbirne in transpo rentem Leibe, die Goldgrundel leistet sich einen den ganzen Körper über ziehenden Schmuck von Türlisen, der Bitterling vereinigt alle Farben des Regenbogens in seurig irisierendem Gemisch. Der träge, phlegmatische Molch schmückt sich mit einem viel zackigen Nackenlamm wie ein Minia tur-Drache und prangt mit einer Weste, so rot wie die legendäre Revo lutionsweste Thöophile Gautiers. Bei den Jnselten kriecht das Weibchen zu weilen elend irn Staube, während der sonntäglich angezogene here Gemahl in den Lüsten gaulelt. Einzelne tro pische Schmetterlinge scheinen aus dem schillernden Azur des hellen himmels oder aus hauchdiinnen Perlrnutter platten geschnitten, andere haben Flü gel ans tiesleuchtendern griinem Samt, ) er mit ller ApplilationbArbeit ge Iriindert st. Das weibliche Geschlecht ist bei diesen Arten auch n recht lurnrtöt gekleidet, aber die arben sind weniger mannigfaltig, glanzloser nnd Richter-. - I Darwin hat siir diese Erscheinung eine Erklärung gegeben, die zwar viel fach an esochten, aber noch nicht durch eine be ere erseht worden i . Die Weibchen haben nach ihm die gro te Aehnlichkeit mit der Stammtorm wahrt und sich von dem tiirichteu Au wand der Männchen sreigehnltetz der nur die Blicke der Feinde ansieht« ohne von vrattischem Nu en zu sein Das Leben der Weibchen st wesen der Nachkommenschaft der Natur to chtiger als das der Männchen. Wenn ie Weibchen also selbst auch aus Schmuck verzichten, so sind sie doch ewiegte Kritiiey und der männliche met terling, der das schönste Farbenspiel auswieg, das Nachtigallenmiinnchem das am schmeizendsten seine Liebes sehnsucht klagte, der Auerhahm der am besten balzte, kurz, jeder Freier, der sich von der banalen Menge ab hob, hatte die meiste Aussicht, Gotte und Vater zu werden. Sie vererbten ihre Schönheit auf ihre Nachiommen, und sie stieg so von Generation In Generation, bis endlich zuweilen prächtiqe Männchen so verschieden was vom WeLbchem daß beide gar nicht dei ;selben Art anzugehören schienen. : Das Männchen spielt demnach,wen iwir menschliche Urteile in die Tiertve stragem keine sympathische Rolle, es i "der eitle, leichtsinnige Verschwender, während das Weibchen voll Kunsisinj und treuer Sorge um die Nachtean ist. Die Frau der Arbeiter - Bari-ask die Samstagabend ihren Mann an der Schwelle der Fabrik abfängt, damit et nicht den zum Unterhalt der Familie bitter notwendigen Lohn in der liirmens den Kneipe vergeude, herumschwadros niere und sich mit einer stattlichen Men ge genossenen Alkohols ausspiele, erin nert etwas an die in der Tierwelt zu beobachtenden Gegensätze. Für den Umstand nun, daß besonders in den oberen Klassen der Kulturvöller fafi ausschließlich die Frau als eigentliche Schmuckträgerin erscheint, gab kürzlich der Gelehrte Edmond Perrier in einein sehr interessanten Vortrage, den er in den heiligen Hallen der Akademie Fran eaise hielt, eine Vermutung kund, die wenigstens recht galant ist· Er kla t die Frauen nicht leicktfertiger Pittzsu t an. sondern schiebt alle Schuld in die Lackstiefel ihrer Männer. Wenn in den höheren Schichten der oerkiinstelten menschlichen Gesellschaft, führt Perrier aus, die Frau durch ihre Vorliebe fiir den Schmuck eine Ausnahme zu bilden scheint, gibt sie gewissermaßen nur ein Bild der überfpannten Tätigkeit und Verschwendungssucht der Männer. lin ter allen Kulturvöltern der alten Welt gab es nicht eines, wo nicht die Frau in strenger Abhängigkeit vom Manne er halten worden wörr. Der Reiche und Mächtige umgab sich, um seine Bedeu tung hervorzuheben, mit Genofsinnen, als deren Herren und Meister er sich erklärte, und überlud sie mit kostbaren Stoffen und Edelsteinen, er fand sie so schöner-, seiner würdiger, er machte aus ihnen lebende Trnphäen seines Glücks. Nachdem die Frau sich zum größern Ruhm des Mannes schmücken gelernt, schmückte sie sich auch fiir den Liebhaber, siir die Oeffentlichkeit, siir sich selbst. Der Mann dagegen machte sich iii sei nem Bedürfnis nach Tätigkeit und Ve wegung immer mehr von dem Ilitiets wert los, unter dessen Bann er seine Gefährtin nicht ungern bleiben sh. Die Erklärung Perriers it rtreibt wohl die an sich nicht zu leugnende Ein wirkung des Mannes aus die Punsucht der Frauen. Warum soll die fran, we nigstens als sie kein willenlo es Stils Ware mehr war, ihre lbrperliche Schön heit nicht aus eigenem Antrieb durch Schmuck erhöht haben, um Verderber anzulorten oder den Erlorenen gsrler zu fesseln? Schon sriih hatte die heit des Weibes, die freilich zu verschie denen Zeiten und bei verschiedenen Vill kern sehr verschieden aufgefaßt wurde, bei der Auswahl eine große Bedeutun Da die Vorzüge des Mannes nicht o sehr in Schönheit, als in Kraft bestan den, ging sein Schmuck weniger darauf hinaus, die Schönheit zu heben. als fei nen Anblick imponierend, böchrecklich zu machen· Der martialif e baratter des männlichen Schmucks hat sich bis in manche moderne Unisormen erhalten« irn übrigen ist er mit den iriegeriichen lelüren immer mehr zurückgegangen Da aber bei den Männern der Sinn file weibliche Schönheit immer seiner wur de, da ferner der aus höhern Kulturstui ien häufig eintretende Müßiggan der Frau ihre Beschäftigung mit R tin teiten die Puhsucht ungemein förderten, mußte der Schmuck der Frauen sich wei ter entwickeln, wenn auch die massenhass te Zierart der erlesenen und klug be rechneten wich- Nachdem die Verlieh siir Schmuck einmal, man kann sasi sa gen, ein weiblicheö Geschlechtörnrrknral geworden, ist es natürlich,daß übertrie bene Putzsucht beim Manne weibisch und deshalb lächerlich erschien und die Frauen eher abstieß als mäon ähnlich wie eine mädchenhast he e Stimme oder ein weihliches Aeuszeres. Jeden falls ist die Darlegung Perrters ein Wink sür nächste Weihnachten,die glück licherweise noch sern liegen. Kann ein lliann seiner Gattin den gewünschten Ring oder das Perlenhalsband verwei gern, wenn sie ihm mit Berufung aus den Gelehrten Perrier naturwissen schaftlich und philosophisch nachweist. daß die Eitelkeit der Männer solche Wünsche in ihre Seele aepslanst habe und baß der Saite die Sappe autlcss sein müsse, die sein Geschlecht ihm ein sehr-Cis