LVer Qnetscher. Eine Geschichte aus Transvaal von Friedrich Meister« Das gibt ein Donnerwetter mit Bliß und Hagel und Wolkenbruch in den Diggings, wenn der »Sanste Lukas« wiederkommt und findet, daß einer seine Grube »gequetscht« hat,« sa te mit einer Miene tiefster Weis t der »Haarige Tom« zu der Ge ellschast von Miißiggängern, die im Schentzimmer des »Lehmigen Stie feis« herumlungerte. Und da war keiner unter den Anwesenden, der nicht zustimmend und versiändnißvoll mit dem struvpigen Kopfe geniclt hätte. »Zum lehmigen Stiefel« nannte sich nicht unpassend das größte der drei »Hotelö«, die in Merryberg, den neue sten Golddiggin s in TransvaaL wie Pilze aus der ere geschossen waren, obgleich man die seit dem ersten Gold sunde verätrichene Zeit noch bequem na Wo en berechnen konnte. as er te Erstaunen iiber den Fall, auf den Tom-Z Bemerkung Bezug hatte, war einer allgemeinen Auf regung Zewichem die so groß war, daß die igger, einer nach dem ande« ren, ihre Arbeit im Stich gelassen und, sich allenthaiben in Gruppen versam melt hatten, um ihre Gedanken über den bevorstehenden Sturm auszuma chen. Nur ein Mann wurde von die er Unruhe nicht angesteckt, und ge rede erwkatte diese Erregung verur sa t. ochten die anderen Vicke und ansel wegwerfen," er arbeitete unge stört am Gestade des Baches weiter und summte zu seiner eigenen Erbau ung ein Lied dazu. Hier sind ein paar Worte zur nähe ren Erklärung der Sachlage nöthi . Als vor etwa zwei Monaten zuert das Gerücht laut wurde, daß der Bo den von Merrnberg ein vielverspre chendes Goldlager sei, da befand sich unter den ersten Diggern, die, wie die Aasgeier u einem Kadaven von allen Seiten Ferbeiströmtem auch Lukas Guldendam ein Mann von Simsons gestalt und Simsongiraft, wiist und berwildert, wie eben nur ein Digaer verwildern kann, und dabei so streit siichtig, daß man ihn mit dem Humor jener Kreise bald nnr noch den »So-if ten Lukas« nannte. Da er bereits hin reichende Erfahrung als Goldgräber hatte, so ward eg ibm leicht, die er aiebigste Stelle ausfindig zu machen; diese nahm er ohne weiteres fiir sich in Besti- und Niemand tvagie es, ihm den »Claim'« oder Antheil streitig zu machen. Hier arbeitete er mit eiser ner Ausdauer vom Morgen big in die Nacht, so daß es auch in dieser Leist ung ihm Niemand gleichthun lonnte. Nach zweirnonatlicher Arbeit hatte Lu ias Gul endam für etwa sechghundert Pfund terling Gold zu Tage geför; deri. Dies reichte bin, um einige Wo chen herrlich und in Freuden zu leben, und dies zu thun, nah-n der Sanfte Lukas sich nunmehr vor. Er kaufte ein Pferd, legte das Gold in einem Leinwandbeutel vor sich über den Sat tel und ritt nach der ersten Stadt aus . englischem Gebiet, um hier das Golds in der Bank niederzulegen und sodann den dafiir erhaltenen Cheet nach Dig. - gerbrauch todtzuschlagen, das heißt, ihn einein mengchenfreundlichen Gast- » wirib einzuhän igen und nun bei die-— ; sem so lange zu zechen, zu schlemmen E und gleichgesinnte Brüder zu trakti ren, bis das Guthaben erschöpft war-, ; oder wenigstens vom Wirth fiir er-? schöpft erklärt wurde, was nicht immer i da elbe war. ! or seiner Abreise hatte er zur Si s cherunöz seines Anrechtg an den Claim ; teine esonderen Vorkehrungen getrof- J fen; sein Ruf als Raufbold und uns- ; besieglicher Kömpe und die Drohung, . jedem das Genick zu brechen, dem eg! einfiele, seinen Claim zu »quetschen«,s das heißt, von demselben Besitz zu er grei en, reichten hin, denselben unan tast ar zu machen. Er mochte ungefahr zehn Lage ad ; wesend sein« da erschien ein Mann im Di geriamp, der nur wenig mehr alg « aufek nnd Pieke mit sich führte. Ein schlankrr, jugendlich aussehenden bartloser Gesell, kaum mittelgroß, init ties gebranntem nicht unangenehmen Zügen und einem Paar grauer, klarer Augen, aus denen zugleich Verschlo gen ;eit, Entschlossenheti und unheug samer Muth blickten. Er nannte sich Greuels-nd Er schlug sein Zelt auf und schlenderte dann durch die Dig gings mit Sachkenntniß die verschie deneanaimö betrachtend. So gelante er auch an die anscheinend verla en lie ende Grube des Saniten Lukas. St n Blick ühetslog das Terrain; er nahm ein wenig Sand auf und prüfte denselben aus der flachen Hand. Dann fragte er den im Nehenclaim Arbei tenden, weshalb die Grube brach liege. Der Gesragte, iein anderer, als der haarige Tom, gab die gewünschte Auskunft, schilderte die Persönlichkeit des ahwesenden Eigenthümers nnd deutete dann auch an, welchem Ge schick der Vorwitzige anheim fallen würde, der diesen Claini »auetichen« sollte. Andere herzukominende Digger bestätigten Tatns Angaben. »Wie heißt denn dieser gefährliche gis-aw« fragte nun der Neue ganz »SanfterLukaö heißt er.'« «.Vat er nicht noch einen anderen Namen?« »O ja, Guldendam glaube ich,« sagte der Haarige Tom. »Na, wenn Mynheer Gulpendam zurückkammt, dann kann er sich einen anderen Claim suchen,« suhr der junge Mann sort. « ier ist Gold, das aber wish sich Greve and halen.« Die Umstehenden sahen einander erschrocken an, und dann versuchten gez dem lecken Gesellen von seinem rhaben abzureden Dessen Ent schluß aber wurde dadurch nur um so fester. »Ich will Euch was sagen, Leute,« versetzte er ruhig. »mein ganzes Ber mögen sind siins Pfund; die ver-wette ich gegen dieselbe Summe daraus, daß ich den Claim behalte. Und setzt Jht zehn gegen meine süns, dann quetsche ich auch noch sein «Huisje« Gänschen, Hütte) obendrein. « Diese Wette wurde angenommen; I daraus wies man dem kühn-en Fremd- i ling die Breiterhiitte des Tyrannen! von Metryberg und dieser nahm in ! größter Geiniithsrube davon Bestjen ! Er richtete sich häuslich ein Und be gann dann die Arbeit in der Grube. Zwei Tage später langte ein Och senwagen im Camp an und demsel ben entstieg Lukas Gulpendam. Die wiist derlebte Zeit hatte deutliche Spuren auf seinem gedunsenen Ge sicht zurückgelassen Sein erster Gang war in den »Lehmigen Stiefel«, wo ein Dutzend Digger soeben in lebhaf tem Gespräch iiber Greveland be gtissen war. OBeim Erscheinen des Sansien aber Verstummte jeglicher Mund, und eine Grabesstille verbrei ltete sich in dem von Schnapsdiinsten durchzogenen Raum. Verwundert, forschend und argivöhnifch sah Lukas sich im Kreise Unt, den Grund dieser langem-ähnlicher Id·1rseigsau!teit zu erfahren. Reif-r ist-er wollte den An fang machen, jeder scheute sich, den brutalen Menschen aus den jungen · zu benen, der durch seine Kühnheit und sein ruhiger-. zielbe wußtes Wesen bereit-J allgemeine Ach tung erworben hatte. Gulvendam aber hielt diese Unge wißheit nicht lange aus. »Was ist los-Z« rief er, den Nächst stehenden rauh bei der Schulter packend.· »Was gieht’-·3 hier?« »Da ist einer gekommen und hat Euren Claim geaueticht,« war die lanasame Antwort. Alles stand mit osfenem Munde, in »Erwartung des Ausbruch9, der nun Junvermeidlich schien. Der Sanste Lukas aber stand wie vom Donner gerührt. Er konnte den Gedanken gar nicht fassen, daß Jemand sich ge gen ihn so etwas herauszurrehmen wagte. Er schnappte nach Athem; er .vergaß sogar zu fluchen. Diese jWahrnehmuug war den Diggern so "neu, daß mehr cis eins der gebrann ten Gesichter sich su einem Grinsen ’verzog. ja, die Fernerstehenden sicher ien sogar ganz hörbar-. Ehe Lukas sich noch gefaßt hatte, sagte eine Stimme von der Thiir her: »Und Euer Huisje hat er auch ge quetscht!« Gulpendam stierte einige Augen blicke wie abwesend um sich, dann aber sand er seine Zunge wieder. Nach ei ner Salve von Fluchen, die das Haus und die Gemiither wie ein Lawinen start ers-«ittertcn, schlug er mit der Faust drohend aus den Tisch. »Wo finde ich den diebischen Hund?« brüllte er in Muth »Ich will hingehen und ihm die Leber aus schneiden!« »Ich sah ihn vorhin in Euer huisje gehen, berichtet-: eine Stimme aus dem Hause. Der Sanste Lukas rannte wie ein toller Stier zu: Thiir hinaus. Die Digger folgten ihm, theils urn den Spaß mit anzusehen, theils auch um iu verhindern, daß der Wüthende dem jungen Greueland ganz und gar den Garaus machte. Inzwischen saß der ,.Quetscher« ruhig in Gulpendam·s Huigje und trank aus einem Blechtops seinen· abendllchen Thu. Da vernahm er draußen das Getrappel vieler eilig herankounneuden ist-ne, auch rue sluckende Stimme des zornigen Lukas vernahm er. Ein seltsames Lächeln überslog seine Züge, und wiederum bor) er den Blechtops an die Lippen. Gerade als er den letzten Tropfen hinunteraleiten ließ, wurde hinter ihm die Thiir ungestiim ausgerissen und der Sanste stürnite wie ein Un gewitter herein. Drauszen vor dem Eingang drängten sich die neugieri gen Digger. Grevekand verharrle ruhig aus sei nem Sitz, einem leeren Fasse; er er hob sich auch nicht, als der Besitzer des Huisjes mit der Faust aus ihn zulaim nur noch einige Schritt war der getvaltthätige Raufbold von ihm entfernt, da· wandte er den Kons, masz den Gegner init ruhigem Blick und sagte kalt: »Du, Lukas, las; das-. Zwei Jahre lang bin ich Deiner Spur gefolgt, durch ganz Siidastita, von Diaaings zu Diggings. Jetzt habe ich Dich ge sunden und nun tonnnst Du mir nicht wieder los. Du kennst niich.« Waren es diese Worte. war es der Anblick dieses ruhiaen und doch so unbeugsam energischen Gesichtes — aenug, die Erlchiitterung, die Lukas vorhin iin »Lebmigen Stiefel« erfaß te, war ein Zephyrbauch aegen den Schlag, der ihn jetzt tras. Die erho kene Hand sank schlass herab. sein Mund össnete sich, die Augen schienen ihm aus dem sahlen Gesichte zu quel len. Schwer setzte er sich nieder aus eine Bank. Soviel war gewiß. Grenelantz der Quetscher, hatte nicht zu fürchten, dasz er aufgefressen, oder date ihm der itops gespalten werden würde. Einige Minuten lang hielt der iLetztere seine Augen fest auf den ge Hduekten Poltron gerichtet, dann wen-» « dete er sieh gegen die Zuschauer. »Ihr könnt gehen, Kameraden,« sagte er. ,,Zu sehen und hören giebt’s heute Abend nichts mehr. Der Sanfte Lukas und ich haben nur noch ein wenig privatim zu verhandeln.« Was hernach noch in dem Huisje vorging, das hat Niemand erfahren. Am nächsten Morgen aber sah man Gulpendam die Arbeit in feiner Grube wieder aufnehmen, verdrossen, wider willie», aber fleißig und wie es schien, unter der Aufsicht Greveland’s. Und so ging es fortan Tag für Ta ; der Sanfte Lukas that die schwere rbeii mit Pieke nnd Schaufel, Greneland da gegen übernahm die viel weniger an- . strengenden Aufgaben des Waschenk und SortirenS. Sie fanden Gold,« viel Gold; aber mit dem aeleaentlichen » Lustigfein Gulpendam’s hatte es auf-— : gehört, dagegen brachten die beideni Genossen re elmäßig zweimal im Mo- H nat ihren ewinn zur Bunt, wo er; unberührt liegen blieb und Zinsen; trug. - ; So ging es Jahr und Tag. Lukas-« i Verdrossenheit und innerlicher Grimm ; hatten sich in eine gewisse hoffnungs lose Ergebung verwandelt. Eines Tages verließ Greveland die Diggingö, ebenso plötzlich, wie er ge kommen war; den Sanften Lukas aber I nahm er mit; wohin, das erfuhr Nie- J mand. ; Etwa ein Jahr später machte sich« der ,,Haarige Toni« auf die Heinifahrt nach Holland. Sein Claim war er-; schöpft, er hatte jedoch fchon längstI sein Schäfaien in’s Trockene aebracht.; Jn Amsterdam lebt es sich gut undl behaglich, vorausgesjejßt daß man dies Mittel dazu hat. « an findet daher. unter den dortigen Rentnern manchen ’ ehemaligen Goldgräber aus Trank-s vaa . U Auch-Tom hatte sich hier zur Ruhe T gesetzt. Als er eines schönen Nach-» mittagss die prächtige Heerengracht entlang schlenderte, fiel ihm eine Cant page auf, die von einem Paar stattli cher Hochtraber gezogen wurde. Darin saßen eine Dame und ein Herr. Der Letztere, eine mächtige Gestalt in ele gantester Kleidung, hatte ein Gesicht, das ihn lebhaft an den Sanften Lukas erinnerte. Er fragte einen vor seineri Hausthür stehenden Bürger, wem jene schöne Kutsche wohl gehöre. ? »Die gehört dem Mynheer Gulpen- ; dam, oder vielmehr Mvnheer Gulden dam’g Frau,« war die lächelnd gege- i bene Antwort. « « .,Hat denn Gulpendam eine Frau?« »Gewiß, und was sür eine; dies Dame da neben ihm.« « Tom schaute die Dame an; auch die ’ mußte er schon einmal irgendwo ge sehen hoben. Die Equipage suhr jetzt dicht an ihm vorbei. Jetzt hatte er’5. Er riß erstaunt die Augen auf und schlug die Hände zusammen. »Sie scheinen die Dame zu kennen, bemerkte der am Thürpsosten lehnende Bürger freundlich. i »Ja, die tenne ich,« antwortete der ’ ehemalige Digger, »als ich sie aler das letzte Mal sah, da hies-, sie nicht Frau Gulpendam, da hieß sie Quet scher Greveland.« — Californiens« Flagge. Zur Richtigstellung mancher Jrrthüs mer. Von R u f u S. Wenn man von Sagen und Sagen haftem hört, dann versetzt man sich unwillkürlich in vorgeschichtliche Zei ten zurücl, damals gab eg noch teine Geschichte-schreiben welche das Ge schehene wahrheitggetreu niederschrie ben und es höchstens nach ihren sozia len, politischen oder religiösen Ansich ten ein wenig särbten. Damals er zählte der Vater dem Sohne, wag er selbst von seinem Vater und seinem Großvater gehört hatte, und absichts los und unwillkürlich that Jeder ein wenig hinzu oder schmückte das Ge« schehene aus. Aus der großenSchlange, die der Held im Walde erlegte, wurde der Lindwurm, aus dem wilden Stier der seuerschnaubende Minotaurus, und so entstand die Sage, die wett sche Darstellung des Geschehenen, mit einem mehr oder minder großen Körn chen Wahrheit und viel vhantastischer Zuthat. Jedes Volk hat solche Sa en, die Griechen, die Römer, dieDeut schen haben ganze Bücher derselben, uifid sie sind interessant genug zu le en. Avex auch die inngzeren Voller va ben welche, sogar das Bolt von Cali sornien. Jch meine nicht die alten Jndianerfaaen, die ss natürlich allem halben in Amerika giebt, auch hier. sondern ich meine die ganz modernen californischen Sagen, mit denen die Geschichte der Erstehung unsere-»O Staates sofort umwoben worden ist, u. A. die Sage von der Entstehun der californtschen Flagge. Anders it die Geschichte von Willard B. Farwell er zählt worden, anders von Fel. Mili eent W. Shine, anders in einem Briefe des General-J Bidwell an Dr. S. H. Willen. Am toahrheitsgetreuesten ist, was Herr E. B. Holladay nach einer Unterhaltung, die er seiner Zeit, am 18. Mai 1894, im Hause des Gene rals Bidwell hatte, tnitgetheitt hat, und in Folgendetn will ich den Leserin die sich dafür interessiren, das Wesent liche davon mittheilen General x temont begann den Krieg gegen Mexi o ang pld lich, indem er eine Anza l After e, ie der Regie rung von extto gehörten und welche von der Nordseite der Bat von San Franciseo nach der Südsette gebra t werden sollten, und die unzweifelhat in dem Kampfe der eingeborenen Ca Zlifornier gegen die in Calisotnien swohnenden Ameritaner gebraucht( werden sollten mit Beschlag belegte. Sein Vorgehes war einigermaßen un tlug, denn es war übereilt — die Vlmerilaner in Californien waren nicht gewarnt worden und die Sache hätte leicht zu einem allgemeinen Ma - sacre derselben führen können. Als Fremont zum zweiten Male in Californien eintraf, im Oktober 1845» izum ersten Male war er schon im» Frühjahr 1844 hier gewesen), hatte er die größere Explorations-Expedition,l die er kommandirte, östlich von der Zierra Nevada zurückgelassen, und lam mit nur acht Mann auf dem ein- » zigen damals existirenden Emigran ’ten-Trail von den Bergen herunter und nach Fort Sutter, wo damals gerade Bidwiell in Abwesenheit des » apt. Sutter das Kominando siihrte. Er gerieth sofort in Streit mit Bib well, weil derselbe sich nicht sofort ihm anschließen und ihm alles, was er haben wollte, liefern konnte, und erst als Sittter zurückkam und mit Bidwell sprach, denselben auch mit einem Salut von 40 Schüssen im Camp begrüßte, wurde die Freund schaft wieder hergestellt. Bei diesem Salnt wäre Fremont beinahe erschaf fen worden. Fremont ging dann mit seinen Leuten weiter nach San Fran ciåsco und von da nach Monterey, um daselbst den amerikanischen Consul Lartin zu sehen. Durch diesen erhielt er die Erlaubniß, im San Joaquin Thal zu überwintern, und General Castto gestatte-te ihm, im Frühjahr feine Exploration big hinab nach dein aber zerfiel Fremont mit Castro, er mußte sich nach den Garilan Monu tains zurückziehen und entkam von dort vor den Schaaren Castro’s nach dem San Joaquinhal und von dort nordwärts nach dem Saeras mento-Thal. Er zog sich nach Ore gon hin, und dort erhielt er durch ei nen Boten der Ver. Staaten Regie rung jene geheimnifzvollen Ordres, die nie veröffentlicht worden sind« welche aber, wie allgemein geglaubt und behauptet worden ist, die Mit theilnng enthielten,. daß der Krieg zwischen den Ver. Staaten und Me xico unvermeidlich und beschlossene Sacke sei. Alles, wac- nun geschah, würde unertlärlich sein, wenn Fre mont nicht solche oder ähnliche Ordreg gehabt hätte. Er ergriff sofort die Offensive. Von Oregon siidwiirts eilend kam er mit einer kleinen ban zahl Leute nach Sonoma, und brachte alsbald den General Vallejo, seinen Selretör Victor Prudone, seinen Bruder Silrada Vallejo und seinen Schwager Ic.:ob T. Leese nach Fort» Sutter. Jetzt war thatsächlich der Krieg begonnen, obscbon von einem Widerstand, von Feinden etc. that sächlich keine Spur zu sehen war. Tfremont suchte tell-er nsit seinen Leu ten vergeblieh nach Feinden. In diesen Tagen begab sich Bid-» well nach Sonoma, um mit Fremont daselbst zufaininenzutreffen Er traf ihn nicht anwesend, sah aber dort an einem alten merilaniickten Flaggen maste, der nie vorher benutzt worden war, eine wunderliche Flagge. welche die daselbst stationirten Leute Fre mont’s daran angebracht hatten. Vqu derselben war ein ,,coclsino«, wie eit die Merilaner nannten. Einer der »Bor)s« hatte den Vorschlag gemacht, einen Grimm-Bär darauf zu malen, ein Anderer wollte, dafz der Griley gerade dabei sein sollte, einen Conote niedersenkt-lagen Jn Ermangelung eines Künstlers, der das malen konn te, hatte man sitt schließlich damit be gnüat. einen Bär, oder so etwas, wasz einen Bären vorstellen sollte, darauf zu malen, mit rother Farbe. Das war die erste Bären-Flagge, doch ist dieselbe niemals offiziell gebraucht worden, niemals haben Californier unter derselben marschirt, und die ganze Geschichte mit der »Republic California«, Welcke von dem halb närrischen halb enthnsiaftiscken Wil-l liam B. Ide, dem ,,Co!nrnander« von Sonoma, wenn Frexnont nicht da war, ausgegangen war, ist nur ein inie ernst gemeintes Intermezzo gewe en. Colorado-Rider auszudehnen. Bad Es sind allerdings damals in So noma von einem lsoinite dahin ge hende Beschlüsse gefaszt worden und dem unterdesz von den Staaten einge troffenen Leutnant Gillegpie wurde ein Bericht unterbreitet, in welchem es hieß, daß die Unterzeichneten die Un abhänaigteit Csiliforniens erklärt hät ten. Dieser Bericht wurde in Sow ma Und anderen Orten vorgelesen und allenthalben von den Amerika nern unterzeichnest — aber die Bären-: slagge ist nie aus Sonoma herausge kommen und als einige Zeit darauf Fremont, Gilleivie und Andere von dort nach Monterey kamen, hatte da selbst Commodore Sloat schon im Namen der Ver. Staaten die ameri tanifcheFlagge aufgehißt. Auch Sloat hatte damit Ordres vorgegriffen — er erhielt aber sehr bald von Commo dore Stocktom der auf der Frexiatte »Conareß« ankam, die Nachricht, daß der Krieg gegen Mexico ofsiziell er klärt war. Damit wurde Alles, was von Fremont, Sloat und Anderen vorher gethan worden war,legalifirt. Der Kris« wurde bald beendet und Californien wurde den Ver. Staaten anaegliederL Die Bären-Flagge war damit ,,«erledigt« und die Sterne und yStveifen flatterten in unserem Staat und werden daselbst für ewige Zeiten flattern. W Mitm- Frauen. Zu den Frauenberufen, die nie mals überfüllt sein werden, gehört das Bändigen und Vorführen wilder Thiere. Diese unbehagliche Beschäfti gung ergreifen meist nur die Töchter berühmter Thierbändiger, wie zuni, Beispiel Frau List, die Tochter Ha genbecl’s. Solche Frauen mit starken Nerven haben sich· schon in früher Ju gend mit den wilden Katz-en vertraut gemacht, die Gewohnheit hat sie abge stumpft und ihnen das natürliche Grauen von den Bestjen überwinden helfen. Daß sie aus Liebe zu den Thieren oder aus Verlangen nach den Aufregungen der Bändsigung ihren kühnen Beruf gewählt haben, braucht man nicht immer zu glauben, trotzdem siie es so oft in den beliebten Inter views versichern, die natürlich für die Wirkung auf die Oeffentlichkeit be stimmt find und denNinibus der Bän digerin vermehren helfen sollen. Jn Wahrheit mag wohl jede dieser kiihnen Frauen im Herzen die unterdrückte Furcht vor ihrem gefährlichen Begin- ; nen tragen; sie haben meist auf ihrem; Körper einige Narben, die Zeugniß von der Tücle ihrer Psleglinge ab legen, und wissen, daß fie niemals vor Ueberfällen sicher sind. Das Gold zieht die Frau in den Dressurkasig; denn die Zähmung der Bestie ist ein sehr eintraglicher Beruf, der in einer Woche mehr abwirft, als durch einen bürgerlichen Beruf in einem Jahre zu verdienen wäre. Zu den bekanntesten Dompteufen, die man gegenwärtig im Cireus oder auf den Varietebühnen fehen kann, gehören die schöne Mifz Heliot, die »Löwenbraut«, und Tillh» Bebe. Miß Heliot lennt angeblichi lein Angstgefiihl, wenn sie mit grazio fer Verbeugung nnd reizendem Lächeln allabendlich zu ihren Berberlöwen tritt und mit den »grculichen Katzen« spielt und tändelt. Sie liebt ihre Thiere, un;- diese vergelten die Zunei gung ihrer lieblichen Lehrerin so warm, als ob sie nicht afrikgnifche, sondern Salonlötven wären. Aber auch Miß Helin ist schon öfters angefal-; len worden und wird dag Gefühl nicht l unterdrücken können, daß sie in furcht barer Gefahr schwebt, wenn die natür liche Wildheit, die in dem Thier nur schlummert und nicht schläft, einmal zum Ausbruch kommt, ohne daß diei kräftigen Doggen, die ständigen Be aleiter der Dommequ den ersten An- f prall abzuwehren vermogen Ein all-l gemeineg Bändigunggshstem gibt es nicht. Die Mittel sind oft die gleichen, aber ihre Anwendung darf nie zur Schablone werden. Jedes Thier ver: i langt ein genauer,v Studium seiner Eigenthiiinlichieiten und jeder-« Thier, das der Bändigerin überceben wird,’ ist fiir sie ein neues unbetanntes Ge biet, das erst erforscht werden muß. Die Bestien mijssen die Bändigerin fürchten und sich ducken lernen, wenn ihr Blick droht. Tilly Bebe, die Ri vglin vn Miszsseliot und so genannt; wegen ihrer ttleinheit und Zierlichleitj ihrer Erscheinung, hat in ihrem Käfig fünfzehn bis sechzehn prachtvolle Lö wen, unter denen sie sich völlig zwang log nnd ruhig bewegt, während sie die leise knurrenden Thiere allerlei Grup pen und Finnftftiice vorführen läßt. Neben der Abrihtung zu der eine fast übermenschliche Geduld, Ausdauer und Ruhe gehört, hat die Bändigerin noch fijr gewissenhafteste Pslegei ihrer Zöglinge zu sorgen, die natiirlich ein sehr großes Kapital repräsentiren. Denn ein Tiger, der ungezähmt etwa RU) Dvllars kostet. hat nach seiner Zähmnng und Abrirtftnng, die oft zwei nnd mehr Kehre in Anspruch nimmt, den zehnfgchen Werth. Thierbändiae rinnen sieht man selten mit mehreren Thiergrten arbeiten wag in der That noch viel gefährlicher und schwieriger ist und meist nur von männlichen VIindiuern gezeigt wird. Auch Ma dame Morelli. die Jaguartiinigim ver wendet zu ihren Gruppen nur Ja anare, und bringt nicht« wie es Hagen beck gethan bat. dreffirte Leoparden, Tiger und lkisbären zusammen Sie bat die tückiscien Thiere aanz in ihrem Banne und spielt mit ihnen wie mit Katzen. Aber auch das Beainnen, sich ieden Abend in den mit den bunten Wagnaren aefiillten Käfig zu wagen, ist srton gefährlich genug und vermag dem Zuschauer das Gruseln beizu bringen. T. C. -—’-v —- - Sprüche der Weisheit Hat jemand dir was Gui’g gethan, l so sollst du allezeit denken dranzund» that dein Nächster dir ein Leid, sei zur Versöhnung stets bereit. ’ Its Il· si Aug’ und Ohren sind die Fenster und der Mund die Thür in’s Haus: hat man diese wohl Vettoal)et, geht nichts Böses ein und aus. Ik Iß si Alles wahrhaft Große geht in der Welt nicht unter, und fob es schon scheinbar unterainge, osenlt die Pflanie, wenn sie abstirbe das Sa nienkorn in dieErde aus der es sei netzeit, wenn die Sonne des Früh lings den Keim weckt, Verjiingt wieder hervorgeht sit si- st Wohl unglückselig« ist der Mann, Der nnterläßt das, was er kann, Und untersängt sich, was er nicht ver exht Kein Wunder, daß ee zugrunde geht. Ein heissem-blose- Fall. Arzt: »Sie müssen das Trinken aufgeben, lieber Manni« Patient: »Aber, Herr Doktor, ich habe seit Jahren keinen Tropfen gei stiger Getränke zu mir genommen!« Arzt: »So? Na, dann müssen Sie aufhören, zu tauchen!« Patient: »Geraucht hab’ ich über s haupt nie!« z Arzt: »So, so! Ja, das ist freilich jsschlimm, dann bleibt Jhnen nichts Anderes-, das Sie ausgeben könnten, als den Geistl« Gründtichck Besehen-. Herr: ,,Also Dein Meister ist Miy lich gestorben?« Lehrbube: »Ja, sein Herz und seine Hand haben seit gestern aufgehört zu schlagen.« Künste. Ein Diener, der eben eine«Schiissel auf den Tisch setzen wollte, ließ die selbe sallen, so daß sie in Stüne zer brach. »Das ist keine Kunst,« sagte sein Herr, »das kann ich auch!« ,,Hm,« schmunzelte Johann, ein schlagfertiger Junge, ,,nachdem ich’s Jhnen erst vorgemacht habet« Mildctuder Umstand. Richter: »Sie haben also Jhrem Nachbar am Biertisch ein Glas mit solcher Wucht an den Kopf geworfen, daß es in tausend Stücke zersprun gen ist?« Augeklagter: »Gezäl)lt hab’ ich die Scherben nicht, aber ich denke mir, das Glas wird schon einen Sprung gehabt haben!« Zwei Seiten. Gast: »Nun, Herr Wirth, wie ge fällt Jhnen mein Kollege, den ich Ih nen vosr vier Wochen als Gast zuge fiihrt habe?« « Wirth: »Was foll ich sagen —- er gefällt mer nit!« Gast: »Wie denn das« Wirth: »Er ißt für zwei und fiiuft für drei, das gefällt mer—aber er hat sehr oft ,,zusällig« lein Geld bei sich, das gefällt mer nit!« Variabmiden-Monolog. »So, jetzt hat meine Weste jliicklich blos noch drei Knöppe un drei Klump löcher, die nich ausjerisfen find. Be scheiden, wie ick nu mal bin, würde ick mir Damit ja ooch bejniijen, aber da muß nu mein janz persönlichet Pech wollen, det die drei Knövpe oben sitzen un die jefunden Knopplöcher sich un ten befinden. Nu frag’ ick eenen Menschen, ob det nich Schickfals Nie dektmcht ist« ’ ReinfalL »Von der Univerfitiit schreibst Du doch auch hoffentlich recht oft an mich, Huao?« Studim »Gewiß, Onkelchen, be ftimme nur gleich, um wieviel jedes mal.« Aur- der Justruttionsftundr. Leutnant: »Wie schreibt man Sig nal?« Rekrut:,, Signal wird nicht ge schrieben, Signal wird nur geblasen.« ARE-ironisch Fram »Du bift abscheulich, ich lasse ni.ich von Dir fcheiden!« Mann: »Und dazu soll ich Dir wohl wieder eine passende Toilette machen lassen?« Seine Ansicht. Bauer (der beim Notar soeben ein Scbriftftücl mit drei Kreuzeln unter fertiat hat, als ein anderer eine Ur tunde ebenfalls mit drei Kreuzeln un lirf-.t;reibt): »Du schau, Alle, der heißt auch so wie ich!« sei-streut Professorggaltim ,,Dent’ Dir nur, Will;selm, Dein Kollege Duselmeier ist lei einem chemischen Experiment in die Luft s»eflogen!« »Nun --— er wird schon wieder her untertoinmeu!« Immer derselbc. Rittmeifter: »Höre mit Bedauern, lieber Schneidig, daß Verlobung zu riielgegangen!« Leutnant: «J was, Herr Rittmei fter -—«— andere Millionäre haben auch schöne Töchter!« Erster Gedanke. BuchhalierJ »Herr Meier, Ihre Gattin ist mit dem Kaisirer auf dem Antoniolsil durchgebrannt« Herr Meier: »Hofientlich haben str acniigend Benzin milaenommen!« Großer Verdienst. Dame: »in eg- richtig, Herr Pro fessor, die Chinefen sollen schon vor kreiiausend Jahren das Klavier er funden haben?« Professor: »Ganz richtig, aber ihr größtes Verdienst ist, daß sie es vor zweitausend Jahren schon wieder ab geschafft haben« Mist-L Das Kleid gefällt mir gar nicht« Du wählst Dir aber auch immer das Schlechteste!« »Da hast Du recht ----darum habt ich auch Dich genommen.« Der angestreaqte Doktor. l ,,Jun·qer Mann, werden Sie nur flein Arzt! Gestern LBube ikb bis ein Uhr Naelths allein echnnnaen für meine Patienten geschrieben·«