Ænet schreib-krick von Tizzik Junkme ( ( i H ( ( No. 201. Der Phil, was meitx Hosband is, der hot schon so for ebaut zwei Woche for Stunde jeden Dag im Keller etum geschafft Wisse Se, er hotdo schon e lange Zeit zurück sich e Tuhlbaels angeschafft mit die Inten lchen, ijept alle Riepehrs, wo in den us nöthig wer’n dehte, zu fickse. r hat sich plentie Lumber getauft un Speits un Nehls genug for e Frei-m häusche zu bilde; awwer ich hen noch nie ebbes gesehn, was er werilich ge macht hätt. Wann ebbes zu riepehre gewefe is, dann hat er osf Kohrs e paar Dag lang dran erum gemontiet, awwer nachdem er e ganze Latt Lum ber verrujinirt gehabt hatt, do hen mer for en Karpenter schicke müsse. Was er ietzt immer in den Keller ge macht hat, das is zu mich e Possel ge wese un wann ich ihn gefragt hen. was er duhn deht. dann hat er immer e xchmarteö Fehs gemacht un hot »l- chi« gemacht un sagt, das deht ich all nach ausfinnr. Er hat auch e paar mal en Feller mit ins Haus gebracht un dann hen ie sor e Weil zufamme .geichaiit— Jch hen acnvhttßt, daß se auch allerhand Mefchinerie in den Keller geschafft heu. Usf eemol hen ich e schreckliche Suspischen iriegti Schiewiß, hen ich gedenkt. der Pisi lipp werd doch for Pittieiehts nit ins Kaunterfitting - Bißneß gange seini Ich kann Jhne sage, ich hen an mei ganzes Körperche geschiwwert. Denle Se doch nur emol, wag das ebbes Schreckliche- is, wei mir miifzte ja all in die Pennitenscherie Ich hen ihn emol gefragt, ob das wär, was er duhn deht. Da hot er gesagt, ich sollt tei größeres siaiiieel aus mich mache, als wie ich schon wär. Wie ich dann nur so fuhlisch sein könnt un an so ebkes denke. Weil do heu ich widder besser gefühlt, es wär awwer auch zu schrecklich gewese. Ich hen ihn alfa ruhig weiter schaffe lasse un hen mich cfreut dafz er gar nit bei den We sweiler gange is. Später hen ich off Kahrs ausgefunne, daß er sohr an den Wedesweiler war un daß er for den Riesen nit mehr hin gange is. Well, wie der Philipp mit sein Helfer emol fort war, do sin ich doch in den Keller gange un hen emol ausfinne wolle, was se ennihau schaffe. Do hen ich e ganze Latt Siapperwcierfch gefnnne un so Stoff un e hallves Dutzend Mehfen chiiar5, wo so en blauer Stoff drin war, der lzot ganz schrecklich geschmellt. Wann der Phil nit fo ftobbern wör, dann hätt ich ihn emol gefragt for e ifrtgplennehschem awwer wie ’—J war, hätt ich noch tein Wort mehr zu ihn driwwer geiproche un wann er verplatzt war. Es war ebaut drei Dag zuriict, do ig der Kunne zu mich tamme un hat ge sagt: »Lizzie, jetzt lann’g las gehn. Es is e Surpreis for dich, awwer du mußt for en ganze Dag aus den Haus fort gehn, for daß mir alles in Schehp dringe könne. Jch sin ichuhr, daß du dich arig sreue wirst.« Jch hen mich gleich gedenkt, daß widder emol en Unsinn aufs Daveht tomme deht. awlvet was duht e Frau nit alles for den häusliche Friede. Jch ben schon lang emol en Dag bei die Britschet spende wolle, was unsern verheirathe Bub seine Alte is, un do hen ich ge denkt, well, hen ich gedenkt, du besser dahst den alte Schon emol den Feh wer un gehst fort. Jch hen’s auch ge dahn un sin erlcht am Obend spät heim tommez die Buwe hen ich all mitgehadt un wie mer heim tomme sin, do sin die Feaer so ausgeteiert ge wese, daß se reiteweg ins Bett sin. Der Philis nit-heim gewese un do n ich mich noch e weniq hingenoar got das Pehper zu leie. Wisse Se. in en Karlie sei Haus do werd teine deutsche Zeitung gelese. Die Britschet is zu eirisch un der Katli der duht liewer die Sportnuhs in den enqlische Pehver lese. ·So e Schand muß mer an seine Kinner erlewet Wann der Vhil e wenig mehr besseres deutsch juhse deht, dann hätt auch der Kaklie mehr gelernt, awwer ich tann die Ett jutehschen von die Kids nit alleins mennetichr. Well, wie ich for e Weil do sitze, hen ich gedenkt, ich gehn emol in die Kitichen un hole mich e Drink Wasser; sobald ich die stitschendohr ussgemackt hen, hot e Bell gestart zu rinae. Was die Krenl, hen ich ne denkt, is dann das? Ich sin obstehrs in mei Bettruhrti sor mich ins Bett tu leae, awwer wie ich die Bettrnhmdohr ussmache fängt schon tvidder e annere Bell an zu singe un hot nit mehr ge tiappt. Bei Galle, hen ich gedenkt, is dann das Haus verhectst? Ich sin an das Fenster gelause un hen enaus gucte wolle, bitahs ich muß sage, ich sin arig oerschrocte gewese, awwer do hot wid der e annere Bell gerunge un wie ich wieder ebbes ussaemacht hen, is e neue Bell iosgange. Un schließlich do hot’s gesaund, als wann hunnert Kaus jede mit e Beil in den Haus erum lause deht. Well, ich hen getrembelt wie alles un ich sin ichuhr. wenn's noch länger gedauert hätt, dann hätt ich en Spell von nötwes Prasteehschen kriegt. M sin in meine Desperehschen zu den desweiler gelause un do hot der Philipp gesosse un wie er met verstör tes Fehs gesehn hat. do hot er gelacht· « ...-—. . — - I- « «--—-. daß er so roth wie en Labsiek geworde is. Js das nit e Surpteis fok dich gewese? hot er gesagt. Un dann bot er mich ecksplehni, daß das en Bnki leralaeni wär un ieyt könnt ich einiges beitr, daß uns nickg gesiohle«"sdebi wem. Er ist dann mit mich heim sange, sor den Alann zu stappe nn wie ich Licht in den Deiningruhm gemacht hatt, do Hen ich ausgehtan daß meine ganze Silwerwehr nn den Ben nie seine Sebfinggbönt mit siwioe Dahlet gestohle konk! Der Phil bot mich for blehme wolle, bikahs ich hätt die Dohr uffgelosse, awwer das sieht ihn widdek emol ähnlich. For nsag brauch ich en Bnrkleralann, wann die Spitzbutve doch erein komme nn stehle? Well, ich ben den Philipp e Piecs von mein Meind gewme, nwwek er bot es sich nit nein-ne lossc, daß so en Alarni e großes Ding wör. Jch denke er meint das blos, bilnbs er how ge sickst. Well, wenn die Bellt-« noch einol so ringe, dann mnhf ich, denn so ebbes kann ich nit stendr. Mit beste Rienards, Zwan Lizzie Hanfsteiiael. succinposfnuugem Als die Buren ihren Heldentanipf aufgaben, wurde ihnen möglichste Selbstregierimg unter englischer-Ober hoheit und Ersatz wenigsten-«- eine-I Theiles ihrer durch englische Ver heeriing ihrer Felder erlitteiien Ver luste fest versprochen. Aber das Mi nisteriuni Balfour hat nicht einmal einen ernstlichen Anfang oder Versuch mit Erfüllung dieser Versprechniigen gemacht. Seit dein Rücktritt jenes Ministe riurng erneuern die Buren, die den Muth nie sinken ließen, ihre gerechten Forderungen noch entschiedener. Dein-— niichst werden sie in Bloeinsontain, der Hauptstadt des vornicligen Qranfeg Freistaate5, einen Congreß abhalten. Und in einer Biirenversaminlnng ini noriisaligen Traunvaal - Freistaate machte General Hertzog bekannt, dasz der Coiigresz in Bloeinfontain auf eine verantwortliche Regierung hiiiarbeiten werdet seitAbsctiliiß des Friedens seien die Buren ein unteroriictteg Voll ge Iioesen, aber sie ständen heute am Vor abend einer iieueii Zeit Der uiisterbliche Reitergeiieral De wet ertliirtI Er habe bisher geschwie s,gen weil es eine unerträgliche De imüthigung gewesen sein iviirde vor Balfour und Shamberlain das Knie zu beugen lkfr hoffe, Gott werde den Engländern vergeben. was sie durch Chaniberlain’s nnd Balfour’i3 Schuld den Buren angethaii. Heute jedoch habe England eine Regierung, deren wichtigste Mitgleder stete- den Biireii gegeniiber gerectit iind sogar freund s lich gewesen. Er hoffe die Liberalen xin trngland iviirden jetzt, da sie eine sGelegeiiheit dazu hätten, den Buren i gerecht werden, ohne dazu gedrängt zu ! ein Hoffentlich wird Deivet in seinem hochheriigen Vertrauen zu der jetzigen liberalen Regierung England-«- nicht getäuscht! Eins aber ist sichert Obgleich Ste phanug Johannes Paulus Kriiger jetzt in seinem Ehrengrabe zu Prätoria ruht, ist sein Geist noch ganz wach und lebendig unter seinen Bitten. s« Eine-n sittlichen Vetefe der »Rreuz-3eitung« entnehmen wir folgende Mittheilungen über zwei Vorkommnisse aus jüngster Zeit, die den Beweis liefern, wie unreif noch das tettische Volt ist und wie wenig es noch Verständnifz hat fiir das gro fze Wort »Republik'«', für das sich so viele von ihnen blutige Köpfe holten. Beide Geschichteii haben einen start humoristischen Beigeschmack. Deutsche herrschaften in Riga bezogen von ei ner einfachen, braven Landfrau sehr gute Milch schon seit Jahren. Eines schönen Tages tiindigte die Frau und theilte mit, sie sei Gutsbesidtzerin ge worden. Auf die erstaunte Frage, wie dies gekommen sei, erwiderte sie, sie . habe soeben von einem revolutionären I Comite fiir 1000 Rubel Ersparnisse ein Paftorat getauft. Soviel steht aber jedenfalls fest: das Paftorat erhält sie nicht, aber um 1000 Rubel ärmer ist die Frau geworden. Ebenfalls bei einer deutschen Herrschaft in Riga stand eine junge Lettin in Diensten. Es fiel der Herrfchast auf, daf; seit einiger Zeit das Mädchen jeden Nach mittag um dieselbe Stunde der schwand, eine Stunde tveablieb, dann aber wieder ruhig ihrer Beschäftigung nachging. Eines Tages befragt we gen ihres täglichen Aiisbleibens, wollte sie nicht recht mit der Sprache heraus, endlich aber gestand sie ein, daf; sie täglich eine Tanzstnnde neh me; auf die sehr überraschte Frage, warum sie dieses brauche, antwortete sx verschämt, jedoch mit gewissem »tolz: sie müsse tanzen und griifzen lernen, denn sie sei erwählt zur »Hof dame der zuliinftigen Königin der lettischen Republil«'! Unser Mobilmachungs - Plan gegen China soll an irgendeine Weise an den Ta gebra t worden sein — einen neuen tauchen wir deswegen doch nicht. O O Vater: »Bei der Wahl einer Gat tin sollte man nie nach dem Aeußeren gehen.« —- Sohn: »Das stimmt; oft haben die hübschesten Mädchen das we nigste Geld.« Eins Gewinn. Bild ans dein Leben. Von Cz. Das alte, faltige iPergamentgesiebst Binseners beugte sitt) seit zwanzig Jahren über das Pult. Denn Binse ner gehörte zu Jenein die verwachsen mit ihrem Platz, anf dem sie einmal stehen. Die ftrebende Beweglichkeit fehlte. Jüngere, aktive Kräfte als er, von denen einzelne alr- Volontäre die ersten Begriffe der Versicheriingg-Ge: sellschaft ans seiner Hand, ans seinem Hirn bezogen hatten, waren aufwärts geriiclt in der Rangleiter. Jetzt stand Mancher als »Voraeset3ter« iiber ihm, der Vergessen l)attc, wo er die Fibel teines Bernseg gelernt. Binsener schickte sich drein: er rä sonnirte nicht. Oder doch nur daheim, im stillen Kamme-klein wo Niemand ihn hörte. Das geschah immer dann. wenn »Die da oben« ilm wieder ein mal so recht deutlich ihre Geringschätz. img hatten fiitslen lassen· Diese-J er c)aoene, nnnecruge Lament, nur oern man einem ausardienten Gaul das Futter hinschiittet! O, er wußte es wohl: wenn sie ihn einmal los wer-« den konnten ·-- auf gute Art sie würden nicht zögern. Aber gegen feine Arbeit war nichts zu sagen. Die blieb sich gleich——----heute wie vor zwan zig Jahren. Eher merlte er jetzt noch svkgfältiget aus, um sitzen zu bleiben im alten Sattel. Warum sie ihn nicht mochten? Er hätte es nicht sagen können. Viel leicht nur deshalb, weil er teine « i aur" machte. Weil er ein einfaches, altes Möbel war und teine Steinen aen trug. Weil seine Hofe glänzte, fein Rock diinn und abgeschabt war, und weil sein Schlips unterm Umteae-· tragen einer längst veraessenen Mode angehörte. Vielleicht auch, weil feine Gutmiithigkeit Alles ertrug, wenn auch nicht verzieh, nnd außer Stande war, dem riicthaltslofen Angreiser mit aleicher Waffe zu dienen. Kurz: Bin sener gehörte zu den Stillen, den in sich yturiirtaezoaenen, die überall den Ambos bilden, ans dem die Lärmer zu ihrem Vergnügen hernmhiimmern Zu ihrem Vergnügen! Binsener war das ,,.Karnielel« des aanzen Bu reaus. An ihm wetzte sich der dürftige schnoddriae Witz des Achtsehnjährigem wie der beißende Hohn des Vierzigers, der siir sein fetnnaclloses Frühstück Rache an einem Unschuldigen nahm. Sie Alle waren so unendlich erhaben iiber jenes »vertroctnete Gewächs-« dort am Pult! Sie Alle bliihtcu in so herr licher Schönheit und Mannhaftigteit aus aus ihren Biiraersalten, daß es ihnen ganz natiirlich schien: Binsener, der Grautops, dem das Arbeiten un ter der Gasflamme eine treisrunde Tonfur aus den Schädel ausaebrannt, sei tu ihrem Amiifement da. liteaen alles das hatte sich Binsener wohl im Ansanae zu wehren Versucht: er war heftia aeworden. Aber als er bemerkte-, wie dadurch das Veraniiaen der Anderen noch erhöht wurde, wie dass Halloh der Lärm, sich zu thieri sajem Gebrüll verstärkte, da beschloß er. zu schweigen und mit stiller Ver achtuna die Gedanlerilosen als Luft zu betrachten. Binsener wurde stumm. Aber er beschloß gleichzeitig sich aus diesem unerträglichen, nnwiirdigen Zustand zu retten. Er sann Nächte lang. Mit einem Wechsel der Stellung durfte er nicht rechnen. Erstens wars nicht leicht siir ihn, wo anders unterzutommen, und am Ende war die Unvernunft ein sehr verbreitetes Uebel, das ihn überall plagen konnte. Unabhängig mußte er werden! Wie? Das war die Frage, die ihm Wochen lang das Hirn zer-« auälte. Die abenteuerlichsten Pläne hectte er aus bei Nacht: im Tageslicht besehen, zerflossen sie wie Nebelgebilde, « » die man nicht greifen kann. Wie er T auch grubelte: er fand nichts. Und so klammerte sich seine Hoffnung an den Zufall. Er tanfte sich ein Lolterieloog. Dann war doch die Möglichleit bei ihm, eine neige Hoffnung. Und von Stund' an saß sie hartnäckig neben ihm am Pult und fliifterte, wenn’«s gar zu arg wurde: Wartet nur, bis der Hauptaeivinn kommt! Dann »s« Er iani nicht. Jahre gingen driitier hin. Lange Jahre. Der Spieler ver ior und gewann -—— Kleinigkeiten Meift verlor er. Die Tonfur auf dem Schädel zoa immer größere Fireisex« die Falten in der Peraainenthant arti. ben sich tiefer Und tiefer —-— Binfener hoffte. Da, eines Morgens, als er bei fei nem Friibftiict am Pult die Zeitung aufschlug und die Getvinnlifle prüfte, entfuhr ihm ein heller Schrei, ein fo: freudiger, unwilliiiriicher Schrei, dass, dag ganze Personal an sein Puls» ftiirztr. Binsener zeigte mit zitterndem, hin und hergieitendem Finger auf die Liste ’ und ftammelte: ,,Geivonnen! Gewon » nen!« ! Z«toan,ig Frager stürmten auf ihn fein. Man wollte die Nummer wissen, l die Höhe des Gewinns. Aber sie hör ten nur: »Viel! Viel!« Andärlitig interesfirt flarrten Alle ! auf das Blatt. Dach einen fchnoddri » gen Witz fand -—— Inerlwürdiger Weise l -— - Niemand mehr. : Das ,,Karniclel« war fchon todt. Mauletodt mit einem Schlag. Der i alte, ehrwürdige, reiche Kollege Binfe ; ner laß dort am Pult. s Saß schweigend wie vorher. Nur mit helleren Augen, mit gestraffter Gestalt. Der große, fchwarzbiirtige Barmit vorfteher tnictte förmlich zufammen: «Mtine Gratulaiivnl Weiß Gott, i i i i i i i ( i i i i i i i -..- .....-.- -—«--.. --.».-... . tvenn ichs einein Menschen gönne, sind Sieg-. Sie verdienen eg!« Thräne blinlte in feinem Auge. , , Binsenet lächelte. Nicht bog-hast. jNicht höhnisch. Das konnte er nicht. k Nur ganz fein spielte ex« um die dün s nen Lippen. Aber die angebotene Hand sah er nicht. » . Er sah all die Hände nicht, die sich sihni entgegenstrecktem blickte auf das Häupter, auf sein altes Pult und tauchte immer wieder die Feder ein, ohne es zu wissen. Und lächelte dabei. i · i Eine » Bis- iin Hin-— nnd Hergeschwiitze die Worte fielen: . . . paar Pullen Wein . . ei- nur wie aus der Ferne; aber das ) liirniend3, jaiirl).;eiide lfctxo schreckte ihn s dedi. i Merkwürdig, wie er gewachsen war i in der letzten Stunde! lind znni er: isten Mal wohl ini Leben fiel ihm zu ; rechter Zeit dass rechte Wort ein: » »Meine Herren, im wasche keine Man iben. Nehmen Sie Seife.« H sOchweigen Verlegener Abmarsch Hanf die Plätze Dttnllesz lijegrolle — » Inzwischen hatte der Bnreanvorste: ’her die Mär bon einer halben Mil lion -- aus-s Geradewohl — ins en get-c Direktionszinnner getragen. Zwei ehemalige Volontiire tamen im Sturmschritt herein. Sie redeten viel zu dem Gewinner Gratnlation· Vllte Erinnerunaen Dankbarkeit Nie mals die Zeit der Lehre vergessen, nie! Alte Freundschast bei einer guten Flasche gelegentlich aufwärinen Und so weiter. . . zum Besten geben » .« Er hörte ’ ler niit Wein, die mich bescbimbst ha l Binsener sah ihre Oande nicht. · Als Letzter kaiii der Direktor. Lang iaiii, gemessen, vornehm. Er ergriss einfach beide Hände des (Fleivinners: »Mein lieber Biiisenert Heute ist ein wahrhaft glücklicher Taa sür Sie! Wie die Zufälle doch initiinter spielen! Hören Sie: ich bin gerade im Vegrifs, Ihnen einen vortheilhaften Antrag zu machen-— ich aebe aerade meiner Ent riistung, meinem Erstaunen darüber Ausdruck, daß man einen so alten, verdienten Beamten seit Jahren eins so unveraiitwortliche Weise vernach lässiat ich will Ihnen einen Sitz als iiieine rechte Hand iiii Direktiongi hureau anbieten — da toniint mir die Runde von diesem verfluchten Gewinn s —s entschuldigen Sie. Hoffentlich ha ben Sie nicht die Absicht, ung- ;n ver . lassen.« Vinsener ward-: schwarz vor den» H Augen- Geivaltsani brach seine Rüh- J - riing hervor: »Nein. Herr Direktor, - . ich bleibe. Niemand solt inich iiiidanl- ! I bar schelten.« t « »Bravo! Sie sind iii Eharatter, l iHerr Binseiier. Weine Herren!« iDer Direktor wandte sich ans Perso nal: »Ich hoffe, daß gewisse Dinges sich nicht wiederholen Wer sich noch einen eiiiiigeii leisen tiebergriis argen diesen alten, ehrwürdiaen Rerrn er laubt, der ist hier gewesen· Jiii Uebri - gen ist Herr Viiisener, den ich Ihnen »als leiichtendeg Muster der Pflicht-— treue zur Nacheiserunq eiiivsehte, von heute an Ihr Vorgesetzten Was ich zu beachten tsittel Adieii!« . Einige schlichen herbei und baten» um Verzeihung: die arößten Latinen Binsener stand ans der Höhe seines Triumphes i Fast wäre er wieder hinab und iii sich zusaiiiinengesunkeii. Als er in der Mittagspause seinen Kollektor besuchte, stellte es sich her aus, das-, der Gewinn in der Zeitung um zwei Niillen zu hoch angegeben Wut. Er überwand die Enttäuschung, be zwang sich und schwieg. Und ioeil es glücklicher Weise genug war, uin dein Direktor so viel zu bor gen, wie er brauchte, blieb’s auch bei der Beförderung Der Geburtsüverschusk in Frank reich nähert sich mit Riesenschritten dem Nullpunlte. Nach einer soeben abge schlossenen Statistik betrug die natür liche Bevölkerunggzunahme, d. h. der Ueberschusz der Geburten, der nach Ab zug der Todesfälle verbleibt, im Jahre 1904 genau 57,l):36 gleich LEJ ans je 1000 Einwohner, während aus dar« Jahr 1903 noch This-G gleich 1.9 Pro Tausend entfielen. Vergleicht man diese Zahlen mit denen des Deutschen Reiches, so ergiebt sich ein gewaltiger Unterschied, denn dort belies sich der Geburtenüberschuß aus nicht weniger als RILRIFU Köpfe. gleich ls.9 pro Tausend; er erreichte also im Verhält niß zur Einwohnerzahl daH Sieben sache und war 1903 schon nm 78(),7:34 Flöpse grösser als in Frankreich Der Geburteniiberschuß allein im Deut schen Reiche war grösser als die Ge sammt-kahl aller liteburten in Frank reich, die sich aus Hinsing belies. und nm 28,()l7 geringer als im Jahres durchschnitt des letzten Dezenniums war; sie betrug- 21.() pro Tausend ges geniiber ::4.9 siir das Jahr 1902 im Deutschen Reiche. Aufzerchelicher Abs lunst waren dort 8.77, in Deutsch land 8.5 v.H. der Lebendgeborenen; hierin besteht also lein erheblicher Un terschied zwischen beiden Ländern. Ge storben find in Frankreich 761,2()3 Personen, 7,597 mehr als im Vor jahre. HO-— Jn No. 22 der Saale-Zeitung wird berichtet: »Ein hiesiger Geschäftsmann hat sich unter Mitnahme seiner Wirt schaft, jedoch unter Hinterlassung zweier Häuser im Nordviertel von hier heimlich entscrnt.« Es wäre ihn wohl auch schwer gewesen, die beiden Häu ser mitzunehmen, zumal heimlich! Ballousport tu Amerika. Es ist bereits mehr als ein Jahr hundert verflossen, seitdem der erste Luftballon sich vom Boden erhob. Und doch,.erst seit etwa einem Jahr- . zehnt tann man von ihm sagen, daß er nun endlich wirklich ,,zu Ehren ge kommen« sei. Vorher eine Art von Artistenutensil«, wie das Turmseil, das Travez und dergleichen, ward er in Europa nun auf einmal zum bevor zugten Vergnügungsvehitel einer zahl reichen Gesellschaftgtlasse, die sich, zu meist aus den besten Kreisen, zu Luft schisfahrtsvereinen zusa nmensehloß Es ist dies eigentlich eine merkwür dige Erscheinung Wenngleich solider und rationeller konstruiert, besitzt der heutige Ballon doch alle die sundamen talen Mängel seines Ahnen von vor hundert Jahren. Seine Fahrtrichtnna ist nicht blos von der allgemeinen Windrichtung abhängig mag an und fiir sich nicht so viel zu sagen hätte, weil fast stets die Wahl frei steht zwi schen ganz verschiedenen Richtungen der Luftströmunq auf den entsprechen-« den Niveaus - und dag Niveau läßt sieh ja bekanntlich tvechseln), sondernj auch von all den kleinen Latinen und Streichen des Windes, die es mit sich bringen, das; niemals zwei gleichzeitig aufsteigende Ballong denselben Weg einschlagen, und dag letztere ist wirk lich demiitigend. - sjstweitens wird sein Flug mit einer eigentlich sünd haften lsjaåverschlvendnna bezahlt. Am Schluß der einmaligen Fahrt geht die ganze teure Gagsiillung un wiederbringlich verloren, denn nur entleert und zusainniengesaltet läßt sich der riesige Ball nach seinem Auf bewahrunggort zuriicktransportierm Und um überhaupt eine längere Fahrt riskieren Zu können, ist mehr alH das doppelte von jener Gasinenge und Ballongrösie erforderlich, die genügen würde, die Passagiere blos emporzu lzeben und zu tragen. Zum Beispiel: Der soeben noch so lustig steigende Gasball kann im nächsten Moment so ,nntoiderstehlicl) und so schnell zu sin len anfangen, wie ein Stein im Was ser, blos weil er vielleicht in die küh lere, feuchtere Lust im Schatten einer Wolke eingetreten ist. Das Gas- be sitzt geringe ,,spe,-3ifische Wärme«, dass heißt, es- iindert seine Temperatur be trächtlich, wenn eg nur kurz einer er wärmenden oder abtiihlenden Einwir kung ausgesetzt war. Jrn vorliegenden Fall wird eH plötzlich stark abliihlen, zusainmenschrnmpfen und schwerer werden, eine Art seiner Thau wird sich außen und innen ans den Ballon: stoss niederschlagen und dessen Ge: tviclit vergrößern, die tiihle Luftschicht lzat meist selbst eine absteigende Be wegnng und wiirde den Ballon auch ohne Uebergewith mit sich nach unten » ziehen: wo aber dag« Lastschiff sos plötzlich tatsächlich schwerer geworden ist als- die Lust, die ek- verdriingt, wird es in eine Falldewegung geraten, die trotz des Lustwiderstandes desJ Bal- » lonlijrper5, der schliesslich kein Falls I schirin ist, sich nach ihren eigenen Ge- l setzen bald aus bedentliche Weise be schleunigen dürfte. Jst nun der Batlonfiihrer unerfah ! ren und wirft zu spät und zu viel Ballast aus-, um das Sinken zu hem men und der Ballon tounnt plötzlich aus dem Wolkenfchatteu heraus und in die wahrscheinlich auch aufsteigende Luft des vollen Sonnenlichts, so schießt er vielleicht plötzlich nach oben wie eine Ratete und ,,verblutet« sich dabei im wörtlichen Sinn. Die Son nenwiirme dehnt das Gas aus, ein Teil davon strömt aus dem ,,Sicher heitsventil« unten heraus, beim Stei gen gelangt der Ballon gleichfalls in dünnere Luft, das Gag expandieri entsprechend nnd verlässt wiederum seine Hiille und der Führer, erschreckt iiber die atemraubende Höhe, weiß sich in der Eile nicht anders zu helfen als —-—— noch mehr Gas auszulassen. Wehe ihm, wenn er nun schnell wieder Bekanntschaft mit der liirzlich ver lassenen Luftschicht machen sollte. Weit mehr Traglraft ist verloren gegangen, als nur entfernt dem Gewicht des vor hin ausgeworfenen Ballastes ent sprach; um überhaupt mit heiter Haut auf dem Boden anzugelangen, muß er nun wahrscheinlich all’ den Ballast auswerfen, der noch vorhanden wor, und dann leinen Augenblick zu spät die »Reißleine« ziehen, den Strick, an den. ein Zug beim ersten Beriihren des Bodens den Ballon von unten bis oben spaltet und die ganze Gasmasse on Mur- freigiebt. Andernfalls tann man vom Wind unter Umständen lwenn der Anker nicht faf;t) iibcr Stock und Stein fortgeschleift werden wie vom Steigbiigel eines durchgehen den Pfades-. -- -- lfin erfahrener Füh rer lveifz solche Extrenie freilich zu vermeiden, aber auch er wird als Si cherheitsiuaßregel einen bedeutenden, durch Ballast tonipensierten Gasiiber schuß beanspruchen, obschon es in den Kreisen mehr und mehr zur Ehren sache wird, mit der Hälfte des ur sprünglichen Ballastes auf dem Boden anzulommen. Macht die obige Schilderung es nun auch klar, daß die heutige Popus larität des Ballonfahrens viel der ei gentlichen Würze eines jeden SportsJ einer nicht übergroßen (viele Damen beteiligen sich), durch Geschick und Geistesgegenwart zu überwindenden Gefahr zu verdanken ist, sowie dem Ehrgeiz, durch Erzielung der längsten Fahrtdauer die überlegene Bemeifte tung jener Schwierigkeiten zu bewei .sen, so begründet sie dennoch nicht völlig die Tatsache, daß die Sport möglichteiten des gewöhnlichen Bal jlvng erst so spät entdeckt wurden. s Die wahre Ursache scheint aber da s tin zu liegen, daß der durch Fahrrad, Hlutomobil und Motorbvot geweckt-e zSinn für die Freuden einer un e ihemmten Fortbewegung, indem er « schließlich auf das freiste aller Gebiet-, das Luftreich, wagt, sich des Ballonö nur als eines vorläufigen Noibehelss bediente· Aber eg gehört nicht viel Propheten gabe dazu, um voraussagen zu kön nen, dasz man nicht mehr lange bei ihm stehen bleiben wird. Durch Santvg Dumont, Zeppelin und die Motorballvn in’5 Leben getreten und hat auch in anderen Händen vieler ortss seine iiberlegenen Fähigkeiten be währt. l ! Nachdem die Luftschifsahrtsdereine sich bereits iiber ganz Deutschland und Frankreich ausgebreitet und in allen übrigen Ländern Europas mehr oder weniger festen Fuß gefaßt hatten, war der nötige moralische Druck vorhanden, der es ermöglichte, der allzu praktischen nnd öfters allzu lurzsichtigen amerika nischen Intelligenz es glaublich zu ma chen, daß in der verachteten Lastschiff fahrt Sportsmöglichkeiten lägen, mit denen sich kaum irgend welche anderm messen können. Die Initiative ging von derjenigen Organisation aus, die mit den der Lustschiffahrt am nächsten stehenden sonstigen Sportvereinen in Europa am meisten Fühlung hatte: dem »Automobile Club of America«. Und so wie in Deutschland praktischer Ballonsport zuerst bon denjenigen an geregt wurde, die derufshalber mit Ballons näher bekannt geworden wa ren: den Osfizieren der Luftschisfer Abteilung, so war es im Automobil Srlub ein Mitglied, das in militärischek Eigenschaft zu Signalzwecken sich län ger mit Ballons befaßt hatte, das den Stein ins Rollen brachte: Kapitän Ho mer W. .L)edge. An Augustus Past fand er einen weitsichtigen und modern gesinnten Helfer, ebenso an S. M. Butler, der sich früher an jenen Ballen czperimenten mit ihm beteiligt hatte. Der neue Klub entwickelte sich mit einzig dastehender Schnelligkeit. Als Mitglieder fanden sich zunächst die fortschrittlichsten Angehörigen des Autornobil-:Filub5, darunter eine ganze Reihe Lichter unter den »Vierhundert«, wie ja überhaupt der Luftsport in Eu ropa ultrafashionable geworden ist. Sodann, und dies kann nicht genug ge schätzt werden, vereinigte der Klub alle jene wissenschaftlichen und technischen Kräfte. die Amerika trotz seines späten trrwachens siir den Luftsport bis dahin set-on in reicherem Maße als irgend ein anderes-z Land siir die Eroberung der Lust in Dienst gestellt hatte. Die ge sammte TUtitgliederzahl ist bis jetzt aus gegen 250 gewachsen. Veranstaltat wurden bereits-Vorträge, die erste wirk liche aeronautische Ansstellung in der Ltleligeschichte in Verbindung mit der dieszjähriaen Ansstellung des Automo dil liluds und die erste sportliche Bat lonaufsahrt. Letztere, als Winterereig nis zwar in bescheidenem Maßstabe, kleiner Ballon mit einem Passagiet und Leutchgasfiillung, war dennoch sehr malerisch und interessant, und er innerte durch die Beteiligung des mill ttirischen Elements an ihremAusgangs printt in Westpoint lebhaft an die europäische Vereinspraxis. Eine der ersreulichsten Nachrichten Nachrichteniider den neuen Klub ist aber, daß verschiedene Mitglieder be reits Motorballons bauen lassen, und daß es sich herausstellt, daß die Ameri kaner nicht leicht den europäischen Sport übernehmen, ohne ihn zu verbes sern. Und aus die Motorballons dürfte hier-, im Lande ihrer Geburt, demnächst die eigentliche Krone des Luftsports, die vogelgleiche dynamische Flugmaschine, folgen. C. Dienstbach Studium-e Frauen in Deutschland Ueber das llniversitätsstudium der Frauen in Deutschland im laufenden Wintersemester berichtet die »M. A. 'Z.«, daß auf denjenigen deutschen Uni versitäten, welche Frauen als ordent liche Besucher zulassen, nämlich auf den badischen, banerischen Universitä ten in Tiibingen. insgesammt 138 Frauen immatritulirt sind gegen 137 im letzten Sommersemesier, und zwar in München 523 gegen 44, in Heidel berg 42 gegen 49, in Freiburg 35 ge gen ::4, in Tiibingen 4 aeaen 4, Re lanopn ? Hof-on J ssiicisxs.«»». « —-.-pn 2. Die Mehrzahl studirt Medizin, nämlich 7:: (gegen 75 im Sommerst mesterjix ferner Philosophie, Mathe matik und Naturwissenschasten studi ren 59 fgeaen 57), Eliechtgwissenschaft It (gegen 1), Staatswissenschasten 3 tciegen Zi. Also tukm 1..... . .»«U Hörerinnen studiren auf sämmtlichen deutschen Hochschulen musgenommen Greis-Jwald, wo weibliche Studirende nicht ausgeschieden sind) insgesammt 1769 Frauen; davon in Berlin 666. in Bonn Uti, in Breslau 154, is Freiburg 26, in Gieszen 32, in Göt tingen 94, in Halle 75« in Heidelbers 27, in Jena 44, in Kiel 25, in Kö nigsberg 101, in Leipzig 111, it Marburg 18 in München 39, is Münster 6, in Rastock 6, in Straß burg 187, in Tübingen 24, in Würz burg 4. Die Fakultät ist bei diesen Hörerinnen nicht bezeichnet, die meisten tdreiben wohl kein berufsmäßiges Str sum.