Ofen-r schreibst-tief m cis-it Imtstmgei. No. 200. Wisse Se. zu was für e Kantluhschen ich jetzt tom sin? Well, i wilks ane sag-. Sie ken ne mich schon lang genug un Sie, wisse auch was mein Kereeckier is. Ich Un in alle Din e keht un meine I gut mit jedem en e un for den Riesen eck fpecki ich an , daß jeder Mensch mich aug den Weg triete sollt. Ich sen a au meine Fahlts, awwer die m io schmal, daß mer se puttinier gar nii ehn dahi. FaFiickL mer kann se gar keine Je ler rufe, ich sin blos wann un dann e wenig peckjuliek, un as is all, was iig sin. Mein großiet unsch is dek, aß ich gleiche deht, wann alle Piebeis so gut un dieseni Hi un wäre, wie mich, mit einem ori, ich duhn gleiche, die Welt zu imptuh e un die Menjche auch. Aw toet, i hen jetzt e differente Oppin-·s nen; was is die Juhs, hen ich zu , i gesproche, bei allem was ich duhn, do ind ich nue Apposischen un die Leut duhn doch was ke pliese. Von e i an mach ich’s eck äcktlie wie der ili p, was mein Hof-band is. Der lebt o in den Dag einei, duhi sich um nicks workie, duhi blos xei eigenes Bißneß meinde un mehr chtendeils das nii emol, un is den Weg verdolli besser-ab, wie mich. Jedes duht ihn leiche, wo et hinkommt, do freue sich ie Piebels un wann ich wo hin komme ,do stecke se die Köpp zufamme un wischpeke sich in die Ohre; off Hohes duhn se itowek mich todte; un i wann fe auch mich ins Gesicht freund Uch sin, dann denke se doch, wann die doch liewet gar nit komme deht, die hoi doch bloß Fahltg zu finne un Niemakts iwwee annere Piebels zu mache. Nosser, von heut an hen iche onnete Pehtsch iwwekgedreht un ich in ichuhr, i sin verdollt besser av. ie Masken d, wo ich for die Kidg ussgeman den, die dot’s sor mich ge settelt. it blos, daß ich den schreck lirge Trudel un all die Eckseitement ae abt den« nosser, ich den auch noch schen-re Eckspenzejs eliabi. Denke Se nur einol. die miisgerabliae Kids hen La auch e ganze Latr Demmetsch in ie Hahi angericht So edaut e hal des Dutzend toare in den Waschrudm un den e Roh an den Schendelier Iteit un hen ich e Schwing gemacht en se sich ceschwunae un hens schtie lich dasch ganze Schendelier ab gerige Es war e großes Gfuck, daßj s Gäs adgedreht aehabt heu Denke Se emol, was das e Feuer hätt gewwe lönnet Die mehrfchte hen au? ihre Name mit Bluhpenzei an die rischgepehperte Wath geprint un ich den sor neues Pehper bezahle mii e. Wann ich Jhne alles sage wo t, was die Feger angestellt heu, dann lönnt ich noch bis morge schwatze, awwer ich denle Sie dudn doch nit sor kehre. Ich hen auch dies-not wid der eingeschn, daß die Wedegweilern an recht war un in Kuhzunst, wollt ich sage in Zukunft, will ich nit mehr so dumm sein. Jch hen mit den Phi iipp gesproche un ben bei itm e tliere Brest gemacht un hen ihn geprammiszt, da ich von jeg an ihn in alle Stücke fvge wollt. s as is der Stoff, hot er gesagt, un das is was ich schon längst von dich gewollt hen. Hier nemm emol en Schnuff mit mich, das beruhigt die iNödrss. Ach. den ich ge sagt, lo mit den Stoff in Ruh das is as e ligste, was en Mann alH e fäbbit hawwe lann un ich duhn wt che du dedtst den Schnufs ste «;.spe Do hot er en Kopp kriegt, der tear io roth, daß er gar nit mehr rother hätt sein könne. Liz le hot er gesagt, wann du mich sage duhst, ich sollt mich das Bierche adgewödne, dann kann ich dich nit biet-me awwer duhn duhn ich«s doch nit; wann du mich awwer sage dudst, ich sollt tein Schnuss mehr tiickele dann sag ich dich strebt eraus, dasi du mistehten dist, un daß das keine Frau von ihren Mann frage soll. Jch chsin e Member von den Bohrd off Ettjuledschen Zu den Schan brauch ich oss Kohrs nit viel Verstand awwer ds bische was ich brauche das lrieg ich von den Schnuff. Der Mensch is doch manch mol o dumm wie auch e anneres Stil elche Vieh, mitaus daß er’s helfe kann un das höppend mich au als empl. Jn so en Kehs tiickel i rnich en Schnusf un dann kommt der Verstand wie e Leitnina in mein Kupp, dann werd met bische Brehn tliehr un i sin wie mer so uss deutsch sage uht »gohstritsch«, dann hen ich Eidies un die Annern sin all itrwer mich surpreist. Dich dehts euch kein harm, wann du als enrol en Schnuss nemme dehtft· Un dann noch e anneres Ding, die berühmteste Mön ner hen Schaut ariuhst. Do is for Jnstenz der S eins-biet Besor daß ver die Jungfrau von NuhsOrliens geschriwtve hat« do hot er e Pries ge ttickelt un die Jungfrau lelyt heut noch. Do is der alte Fritz, wo Emveree von Deutschland war un e Geschwisterttnd von den «ehtae Kaiser ts. Wei der hot in jede actet e Schnusfdacts aehabt; un dentst du, der hatt die Bättel von Waterluh gewonne» wann et nit vor: her ein dti mehrere Schnusss getäetett hätt? Do is der Schiller-, wo auch aanz gute Sache gemacht hat. Wieder die Jnsptrehschen zu den schöne Lied »Ich weiß nit, was soll es bedeute« kriegt hat« weißt du, was det Kags das u war? 1Zchw ill dich'z sage ho? sei Schn acks in e annere Kaht Pebabh un hokb kein Schnuffx tiiaeie onne un das hat ihn so sähd fühle mach e. J bleiwe dabei, jeder Mann, wo egute ttjuiehschen hat« wo tie feind is, un wo mit sein Kopp schaff e dicht, der duht Schnuss juhse Ach, schott ab, ken ich gesagt; ich denke, es is e bö es Häbbikun das is all; » ich hen noch nie nit gesehn, daß der Wedesweiler Schnusf juhse duhL Das is torreckt, bot der Philipp gesagt, awelvr is der Wedesweiler engebildeter Mann? Ei geß nit. Wenn er awwer emol e ute Eidie hat dann bot er sich en Hnuss bei mich getäckelt ge habt un erbot uiclg gekost. Wei, ihn-en Lehdies dubn e Priesche nit verachte Do is for Jnftenz die alte Kwien Victoria. Die bot doch schuhr genug ihr Bißneß verstanne un die bot auch dasselbe Häbbit gehabt. Well, ich hen nit gewußt, ob das all so ge wese is, wie der Phil qesagt hot un do ben ich auch meine Rubl nit breche wolle. Jch hen gesagt: Ahlrecht P il, mach was du willst, un do hot er Ich vor lauter Freud en Schnufs qetiictelt, wo en Ellefant drei Daa lang zum Schnieße gebracht hätt Ich hen mei Temper so getschehnscbi daß Sie mich gar nit mehr kenne. Mit beste Riegardg Yourg Lizzie HanfsiengeL penmthnti Fries-Eiche Sprach streifte-. Immer merkwürdiger und interes santer werden die Funde griechischer Papyri im egyptischen Boden. Jn dem soeben erschienenen »Hermes« (1906, l) veröffentlicht der Hallenfer. früher Würzburger, Historiter und Herausgeber des Archivs für Palm ruskunde etc. Ulrich Wilcken eine Ab handlung von 40 Seiten über ein im Besitz der Würzburger Papyrussamcw lung befindliche-«- Fragment, dessen Ankauf durch die Stiftung des Würz burger Mathematiker-s Prof. Dr. Prnm ermöglicht worden ist. Dieses griechische Fragment ist von außeror deutlicher Wichtigkeit, sodaß man Wilckens Ausspruch, es sei ihm schwer geworden, kein Buch darüber zu schrei ben, wohl begreifen kann. Es ent hält die Schilderung einer Seeschlacht im zweiten punischen Kriege, in der die mit den Römern verbündeten Massi lioten (Marseille) durch ihre Seetaktik den Sieg der römischen Flotte über die Karthager ermöglichen. Nach der auf der Rückseite des Pabyrus erhalte neu Aufschrifl rührt das Fragment aus dem ,,Vierten Buche der Bücher von den Taten des Hannibal« von Sosylos her, welcher der griechische Lehrer, Sekretiir und Kampfgenofse hannibals war und den zweiten ouni schen Krieg im Hannivalschen Lager mitgemacht hat. Wildens Aufsatz hat alles Wichtige aus dem aus 40 Fetzen mühsam zusammengesetzten, in der späteren Ptolemäetzeit, so um 100 vor Chr» geschriebenen Papyrus herausge holt, den Wilden vielfach ergänzt hat. Die erste und vierte Kolonne sind nur dürftige Reste, die dritte und vierte haben zusammen ungefähr 70 Zeilen von 15 bis 20 Buchstaben. Einiges aus Wilckens auf ausführ lichen gelehrten Deduktionen beruhen den Resultaten soll kurz wiederholt werden: Sosylog, ein peloponnesifcher » Grieche, ist bei Polybios, Corneliuss Nepos und Diador als Historiker ge nannt. Das nunmehr gefundene, aus seinen "7 Büchern allein erhalteneffrag ment stellt Sosnlos als ernster zu neh inenden Vinorirer hin, ais man nach einen( sehr absprechenden Urteil des Polhbias über ihn erwarten durfte. Als Grieche kann er die Niederlage der Karthager, aus deren Seite er kämpft, um so leichter zugehen, als ja seine Landsleute, die griechischen Mas silioten, durch einen Gegenzug gegen eine gewisse vhönitische Taktik den Sieg herbeigeführt haben. Die Ge gentattit gegen einen »siuiulierten Frontangriss, Hindurchsahren durch die seindlichen Schiffe, Flantenangriss nach vollzogener Wendung« hatten die Massilivten aus früheren Jahrhunder ten in Erinnerung. wie Heralleides von Mylassa sie in der Schlacht von Arteniision gegen die Perser ange wandt hatte, indem er hinter der ersten Schissssront in gewisser Entfernung eine kampsbereite Reserveslotte ausge stellt hatte -—--, so daß das Soshloös Fragment auch noch Licht aus die Schlacht von Arteniision vom Jahre 480 v. Chr. wirst, ohne sich allerdings rnit der Herodotischen Schilderung gut vereinigen zu lassen. Endlich versucht Wilcken die Seeschlacht des Soshloss Fragmentes mit der an der Ebromiin dung irn Jahre 217 v. Chr. zu identi sizieren (Polhbios lll, 95, 5 ss. und Livius XXIL 19. 5 ss.) und scheidet den Seesieg des M. Vaterius bei Clu pea (208 v. Chr.) und den des Jahres 207 aus. —- Zahlreiche Probleme sind durch diese hochtnteressante Publiku tion angeregt, die die Althistoriter, Philologen und Seestrategiter noch ost und lange beschäftigen werden. ----.- -—.--—-—· Muß es denn gerade ein Streit sein? Es gibt doch auch andere Aug tcden für das hinauftreiben der Koh lenpeeisr. Und schließlich ist ja unser Publitum so geduldig, daß es sich auch ohne Begründung oder Auörede Alles gefallen läßt Q- . Nur die des Lebens Tiefe geschaut, stehen auf der Höhe. Die Kußmafchine. Hitmoreste von E l s e M e e r ft e d t. Die »Harnionie«, einer der größten iznd angesehensten Vereine der Stadt, veranstaltete eine Wohllhiitigteitsvorx ftellung zum Besten der Armen. Das in den Zeitungen veröffentlichte Pro arainni rief großes Aufsehen hervor, denn eH tündigte als Clou die Vorfüh rung der ,,Kußmaschine« an unter Beifügung der Bemerkungen: »Neu! Originelll Noch nie gefehent Unter LJiitwirtungsvon sechs der schönsten jungen Damen des Verein-M Alle Weit zerbra sich den Kopf über die-« sen räthselha ten und vielverheißenden Gegenstand, besonders die Herrenwelt zeigte sich förmlich elettrisirt, die Bil Ietg gingen reißend ab, und die Vor ftellnng fand vor einein bis aus den letzten Platz besetzten Saale statt. Die Außmaschine stand als letzte Pirce auf dem Programm. Die Er wartungen iraren aufs höchste ge spannt, als endlich der sehnlichft her beigewünfchte Moment erschien nnd der Vorhang der Bühne sich hob. Zu nächst erblickte man freilich nur einen Herrn im Fract, weißer Weste und Chapeau Claque. « »Bei-ehrte Herrschaften!« begann dieser. »Ich stelle mich Ihnen vor als den Jmprefario, den Erfinder und Berfertiger des bisher in der Welt ein zigen Apparates-, dem ich den Namen Kiißinafchine gegeben habe. Der Zweck des Apparates ist einfach folgender-: « Wie Sie wissen, ist es in Wohlt iitigs trüg-Vorstellungen, in Wohlt eisig Ileitgbazaren u.s.w. üblich, daß be-: E sonder-Z altruistisch enipfindende junge »Damen zur besseren Förderung des H edlen Zweckes sich gegen hohes Entgelt tüfsen lassen. Das ist aber meist für zdie betreffenden Damen genirlich und « peinlich, und doch ist im Interesse der Charitag dieses segenspendende, hoch herzige und begliictende Opfer nicht zu entbehren. Jn der Rußmaschine stelle ich Jhnen daher eine sinnreiche Vor richtung vor Augen, welche das Küssen möglich macht, ohne daß die sich ovfernden Personen, wenn sie sich tits sen lassen, gescheit werden· Jch bitte die verehrten Damen, die sich im Jn teresse der guten Sache lzur Mitwir tnng bereit ertliirt haben, sich mir zur Verfügung zu ftelleii.« Mit Spannung schauten alle An wesenden auf: wahrhaftig sechs der reizendsten jungen Mädchen der Stadt erhoben sich, hold erröthend, von ihren Plätzen und stiegen die nach derBühne führende Stiege hinan. Drei stellten sich zur Rechten, drei zur Linien des Jmpresario so standen sie einige Minuten, damit das lebhaft applau: dirende Publikum sie genügend be wundern tönne· Dann erklärte der Arrangem, die Vorführung der tinsz « inaschine werde sogleich beginnen. s Der Vorhang sentte sich. Wohl zehn «Minuten verflossen in gespannter Er wartung, dann hob er sich wieder. Auf der Bühne erblickte man ein etwa einen Meter im Durchmesser halteiides, zdei Meter hohes, viereckigeg GestelL ais iunduni dicht mit schwarzen Vorhiiu Hen verhiillt war. Aus der Vordersten Oraperie sah man einen tunstvoll ge malten lieblichen Mädchenlops in na: türlicher Größe, anscheinend auf stur ten-. Carton dargestellt. Die Stelle aber, wo sich lder Mund befand, zeigte nicht diesen, sondern eine entsprechende Oeffnung. Neben dem Apparat stand der Entrepreneur, im Hintergrunde standen die sechs jungen Damen. »Die sich tüsseii lassende Person« deinonstrirte der Schivarzbesractte. »verbirgt sich ini Apparat. Ta sich sechs junge Damen zur Verfügung ge stellt haben, so wird die Proztdur in sechs Abtheilungen vor sich geben« k«oischen jeder Atstheilung wird sich der Vorhang siir einige Augenblicke senten. Es erhöht den Reiz der Sache wenn die tuleustigen Herren nicht wii sen, iren sie tüsseu. Die Maschine funktionirt sehr einfach und prii.-.i-.-..· sie ist ein vollkommener Autoinat. Ter ieflettirende Herr toder auch die Dame, wir nehmen Geld von allein tritt auf die Bühne nnd wirft ein Goldstück in die rechts von dein Da Zineiitopf befindliche zweite Oeffnung i der Maschine; sobald die Miinie iiiite:. aufschlögt, erscheinen die Lippen der die Maschine bedienenden Person in der Mundöffnung und der Kuß wird lapplicirt. Der Autoinat reagirt aber. ; wie ich ausdrücklich bemerken will, nur laus Zehn-· und Zwanziginartftilae. Während der Prozedur spielt die Ma schine den Kußwalzer·« Wieder fiel der Vorhang heran Einen Augenblick später erhob er siih wieder. Die Damen waren ver schwanden. »Ich ziehe jetzt die Maschine aus,« erklärte der Entrepreneur und drehte daraus wohl zwölfmal einen richtigen Schlüssel in einem an der Seite des Apparates angebrachten Riesenschloß herum. Sofort vernahm man die be ftrictenden Töne des Kußivalzerg, von iiner Spieldose, einein Leierlasten oder iiåein ähnlichen Instrument ausar i ri. « »Jc·.t möchte wissen, welche von den sechs darin ist,« sagte einer der jungen Herren zum anderen. »Das ist Geheimniß —-— ec« soll eben vermieden werden, daß man hinterher iniit de111«5euß tenommirt. So ist's-s siir idie jungen Damen weniger genirettb.« »Alle sechs sind "ja entzückend,« ni-«.1te ein dritter. »Ich hätte so gern Fräulein Agneg Hochstiidt gewählt,« ein vierten »Und ich Fräulein von Wunsiedel,« ein fünfter. «Eine gloriose Erfindung!« lachte ein sechsters--— und eine ganze Anzahl dränate nach der Bühne. Der Imme sario hatte recht: die Kußmafchine unttionirte tadellos. Klingt fiel das Goldstück nieder ——-— die Mundöffnung füllte sich mit ein paar frischen rothen Lippen, der Getdspender preßte die seinen darauf und verließ beseligt den Platz, den sofort ein anderer einnahm. Sechs-mal schlon und hob sieh- der Biihnenvorhang; die Zuschauer amti sirten sich königlich und jubelten laut Beifall. Geradezu stiirinischen Ap ril-aus aber entfachte folgendes Inter niejzm Einer der Herren wars ver sehentlich oder zum Spaß ein ein saches Martstiick in den Einwurf. Da gab eg teine Rosenlippen, sondern ein zweiter aus Leinwand gemalter Da inentopf rollte iiber den ersten herab, ebenso reizend und lieblich, aber mit der ausgestreckten Hand vor dein Räs chen. Und die Musik der Maschine in tonirte dazu die Weise: »O du lieber Augustin, alles ist hin, hin, hin, 's Geld ist hin, ’H Möbel isthin, o du lieber Augustin, alles ist hin!« » tEndlich toar die Vorführung been tc . »Ich werde Jhnen nun das Jnnere der Maschine enthüllen,« erklärte der Entretireneun Vorher habe ich den verehrten Anwesenden die hocherfreu liche Mittheilung zu machen, daß die Produktion der Kuszinaschine ganz allein die Summe von 820 Mark fiir unleren edlen Zweck ergeben hat. Jch danke herzlich allen edlen Spendern nnd auch Ihnen, meine lieben jungen Danten,« ——-— bei diesen Worten tauch ten alle sechs jungen Damen aus den Finlissen auf, rechts und lintg je drei — »die-sitt die gute Sache so heroische Opfer gebracht haren«. Die Anwesenden staunten - da standen ja alle fertig Mitwirkenden eben aber hatte die Maschine doch noch getiifitt Wer befand sieh denn darins Lacixetid hob de. Jnipresario die vor dereDraperie empor und enthüllte - « die stattliche Gestalt eineg jungen, in Fiille der Gesundheit prangenden Tieiistiiianneg, der sich sreundlichst lächelnd vor dem Auditoriuni ver« beugte· Zwei Selunden herrschte totale Ver bliissung, dann brach ein Gelächter los, wie es diese Riiume wohl lauin je vernommen hc·.tteu. »Es lebe die Kußmafchinei« schrieen alle, nur die Getäuschten schrieen nnd taki-ten nicht rnit, sondern ma« ten lange Gen-Her und dienten den ganzen Abend und noch mehrere Tage ihren Bekannten als Zielscheirse -deS Scherzes und Spottes-. »Verzeihen Sie den Scherz, meine Herren!« tröstete der Jnipresario »Aber den jungen Damen konnten Sie doch so etwas wahrhaftig nickt zumu then, ««uud außerdem war es Ihnen allen doch sickserlich nicht iiiiideiistiifi, sondern die Förderung unserer edlen Bestrebungen zu thun. Aufzerden diir sen Sie den Trost mit nach Hause ueh men, das-, die Itusxniaschiue weder Sie noch andere je wieder hineinlegen wird, denn ihr Geheininisi ist nun enthiillt. und sie wird nie wieder sunttiouiren.« »Und ich hatte mir so fest eingebil det,« fliisterle einer derlsieprellten sei nein Freunde zu, »ich hätte die anibros fischen Lippen der schönen Agneessge tiifzt. Man hätte uns- toenigstens in I« der süßen-Täuschung belassen sollen. ——--.-. ——— Die Witsdsorsuntsorm. Aug London wird gesctiriebenxDer schöpseriseixe Geist des als Former Georg« bekannten dritten enclischen Königss- aus dem Hause Hannover ist fiir eine Neuekung verantwortlich ge wesen, die sich mertloiirdigerloeise bis in die Neuzeit erhalten hat. stönig liteorg der Tritte hat die Windsbr tlniforin geschaffen dag Kleidung-Z stück, das slönig tsdward der Siebente mit zarter Aufmerksamkeit dein ton jervativen Ztaatemann Artbnr Jamee Balfour verehrte, als dieser in den ersten Dezembertagen bon der Leitung der Landesgeschäfte znriirtt:at. Herr Balfonr darf, je. er mus-, sogar in der Windsor lluiform am königlichen Hof erscheinen, so nft König Eduard in Schloß Windsor weilt und ihn drots hin« einlädt Die Windsorstlniforin besteht, nebenbei bemerkt, nur aus einem sileidungsstiich einem blauen· Icsorn doppelt ülserselilagenen Frack mit scharlachfarvenem Kragen und Still pen. Aus den fiinf verroldeten sind pfen ist die tönialiae Krone und der löniglicl,e Namens ug angebracht Alle Welt glaubte, daß diese Windsor llni form mit dem Tode der Königin Vit toria vom Hof verschwinden werde. Aber lurt vor der Antunst des Rö niglz der Helle-rein der im verloichenen Oktober hier aus Besuch loar, bat König Eduard die von seiner Mutter erlassenen Verordnunaen iiber das Tragen der Windsor llniform bestä tigt Diese Verordnungen geben ge wissen Minister-r und Hosbeamten das Recht zum Tragen der Windsor Uni form Wenn diese Leute vom Amt zu rücktreten, diirfen sie die Windsor Unisorm nur mit besonderer Erlaub niß des Königs tragen. Diese Erlaub niß hat Herr Balfour erhalten, der sonst im purpurnen, mit Goldtressen bedeckten Rock eines Geheimrattses bei Hof erscheinen mußte. Vor den Wünschen, die ein Weib im Herzen hat, brauchst Du Dich nicht zu fürchten, wehe Dir aber, wenn sie Wünsche im Kopfe hat« Kürzlich heiratete ein Mann von 101 Jahren eine Frau, welche 100 Lenze erlebt hatte. Den Depefchen zu folge war dieser späte Liebesbund sehr romantisch; sollte wohl heißen thea motifch. i Die samt-enden von sonsti. Die Geschichte der Katakomben vom Paris reicht bis in das 17. Jahrhun dert zurück, alte Steinbriict;e, die seit dem fünften Jahrhundert in Ge brauch· aus der Ebene von Montsou ris bis in die Nachbarschaft des Mont Ste. Gcnevieoe gewählt worden wa ren, und seit Jahrhunderten schon verlassen nnd in völliger Vergessenheit lageu· DieKatatomben erstrecken sich in - seiner stundenlangen und breiten Aus » dehnung von Oft nach West unter der Südhälfte von Paris bis fast an die ISeine Nur eine Erdtruste von nicht allzu beträchtlicher Dicke trennt diese noli-reichen sQuartiere von den Ab .ariinden, die snh so weit und lichtlos » unter ihnen dahinziehen. Wenn man . die Katakombcn durcliwandert, so wirkt die schauerliche Stille besonders ans den Besucher, das Rollen der Wa gen, die oben, in Paris iiber die Boule oards, Mont-Parnassc und Mont rouge, oder durch die RucBaugirard und Sksdres laufen, ertönt wie der fer ne Schall eines dumpfen, ununterbro; chenen Donners-. Mehrfach aber auch und namentlich gegen das Ende des vo rigenJahrhiindertS, kurz vor dem Ang s bruch der französischen Revolution, s vernahmen die Bewohner dieser Gegen s den einen furchtbaren Donner aus der ! Tiefe, der Boden unter ihren Füßen l schien zu schwanten wie von einetnErdi sbeben, einige Häuser sentten sich und » mehrere wurden gänzlich verschlungen. I Es waren die Warnungkrufe der Ka I tatomben· ! - Man hörte fortan nicht auf, sich zu . erinnern, daß Paris aus einem Grabe I stehe. Ein Grab ..... dem die To » ten fehlten. Schon im Jahre 1777, als » man die Katakomben gleichsam wieder ; entdeckte, hatte der damalige General ; Leutnant der Pariser Polizei, Lenoir, i den Gedanken, in Verbindung mit den Katatomben ein Projekt auszuführen, das ihn zu jener Zeit beschäftigte. Zu- . erst mit Schrecken, dann mit wachsen dem Staunen hatte man den ungeheu ren Raum kennen gelernt, der unter der Erde zur Verfügung stand, während es dem Paris iiber der Erde von Jahr zu Jahr mehr an Raum fiir die zuneh mende Bevölkerung gebrach. Damals befanden sich nämlich alle Friedhofe noch im Jnnern der Stadt, teils in den Kirchen, teils in ihrer un mittelbaren Rähe. Seit undentlicher Zeit hatte man die Toten aus diesen Kirchhofen so ,3usanimengepackt, dafz sie nicht nur einander, sondern auch den Lebenden im Wege waren; diese Kirch- . böse-, ganz abgesehen von ihren gesund-· ! heitsfchädlichen Folgen, hemmten das » Wachstum der Stadt und sperrten die Zirtulatiom Pielfach daher und immer lauter ward die Anlage neuer Begräbnis-stät-: ten an entfernteren Aufzenpunlten der Stadt verlangt; wohin aber inzwischen mit dem Inhalte der alten, dem Moder von anderhalb Jahrtausenden? Zus gleich mit der Auffindung der Kata tomben schien die Frage beantwortet; doch starb Leonir, bevor man zur Aus führung schreiten tonnte, nno diese blieb seinem Nachfolger vorbehalten, der dag Wert sogleich in Angrifs nahm. Am 7. April 1786 wurden die Kata- - totnben ihrem neuen Zwecke feierlich; übergeben, indem der Erzbischof von . Paris sie mit einem Gottegdienst zur Aufnahme der Toten tonsekrierte, und » nun begann jene Leichen--Odt)sfee, die, ’ « wenn man es recht bedenkt, etwas z Gräßlicheg an sich hat- Man machte l den Anfang mit der Räumung der Ci metiisre des-' Jnnocent5, die den Platz in der Nähe der heutigen Zentralhallen ! bedeckte. Dieser Kirchhof, der schon ( im Jahre 1186 fiir alt galt, umfaßte im Jahre 1785 iiber eine Million mehr l oder minder wohlerhaltener Särge; ( ein einziger Totengräber, der letzte die fes stirchhofes, hatte im Verlaufe einer gesegneten Wirksamkeit von dreißig Jahren Flaum seiner llltitmenschen zur ewigen Ruhe gebettet. Der Einigrass tion dieser Million schlossen sich in gro .f;er Anzahl die übrigen stirchhöfe von Paris an. Während eines Jahres hat man unauggesetzt, selbst bei Fackel schein, an der Wegschaffung der« Lei chen gearbeitet, um Paris von den Re sten seiner Vergangenheit zu befreien. Man schaffte sie nach den Katatomben und schüttete sie durch eine in der Stra fze der Tombe Jfoire befindliche Grube hinein. » Man hatte sich lange nicht Rechen-v schaft darüber geben tönnen, wo die Revolution ihre nach Tausenden und Zehntausenden zählenden Opfer ver scharrt hält? Der Weg zu den Kata » tomben war ja gefunden; hierher brachte man zuerst die Opfer der Kämpfe und hierauf die Opfer der Massacres und der Guillotine. Wäh rend der Revolution waren es nur die »Masfenkondutte, die man hierher leite: s ie, wie jener qranenhafte Leichenzng ivon mehr als Dreitausend nach den Sepieinbertagen des Jahres 1792·, später aber leerte man hier auch die eigentlichen Revolutions : Begräbnis siätien aus. Da wurden die dreizehn hundcrt Geiöpften des Cimetiiske von Picpus in die Kaiakomben geschafft; und dort unten fanden sich St. Inst und Robespietre mit AndrfsChenier nnd dem Fräulein v. Coignh wieder. Danton und Pethion vereinigten sich dort unten, umsich nie mehr zu tren nen. Marai liegt da zusammen mit der Prinzessin von Lainballe. Mira beau, den die Revolution wieder aus« dem Pantheon der großen Msimer riß, W Inachdem sie es ihm kaum angewieer ! wanderte hinab in das große Grab; » und wer weiß, ob nicht in einer unbe tannten Ecke der Schädel Boltaires den Schädel des Chevalier Ruban 2Chabot angrinst . . . .? denn auch » Voltaires Leiche ward mit der Raum au’s auö dem Pantheon entfernt, als die Bourbonen nach Paris zurückkehr ten. Jn der Tat, die Katatomben wurden immer mehr das allgemeine Reservoir, in das Paris seine Toten absiihrte, wenn sie anfingen ihm lästig zu werden; der letzte Friedhof, der seine stillen Bewohner aus demBiirger und Proletarierstande hier unterbrach te war, im Jahre 1861, von Bangi rard. Jm Jahre 1805, unter dem ersten Kaiserreiche, wurde damit begonnen, etwas Ordnung in die dort ausgeschüt teten Knochenhanfen zu bringen. Sie wurden gleichsam nach den Jahrgangen nach der Stätte wo sie gefunden wute den, den Veranlassungen, die sie hier-» her geführt hatten, sortiert, und zu den wundersamsten Phantasiegebäuden zu sammenaestellt Man glaubte wohl einen Akt der Pietät zi» erfüllen, als man in symme trischen Reihen zusammenstellte. Man denke sich die Wände rechts und lian auf Stundentveite, sechs Fuß hoch, mit Menschenknochen bekleidet wie mit ei ner Tapete» und verziert mit Larnitu reen und Linien, mit Kreuzen und straänzen von IJtenschenschädeln . . ss. Ja man blieb dabei nicht stehen, als man erst einmal Geschmack an dieser nnterweltlichen Ornumentik gesunden; man errichtete Säulen und Pfeiler, Kanzeln und Altäre aus Knochen, schmückte die Giebel mit Schlüsselbei nen, man hatte ja reichlich Vorrat da von. Die verschiedenen Quartierc beta men Namen und Nummern, die mit den Straßen über ihnen korrespondie ren. Man zog längs der Decke hin ei nen schwarzen Strich, der in diesem Toben-Labyrinth als Aridane-Faden dient, und stellte Gedenktafeln aus, de ren Jnschriften dem Wanderer, der sich hierin selten genug verirren mag, er zählen, wo diese Totenköpfe gefunden worden sind. Wenn man sagt, daß Paris mit sei nen Straßennamen und Dentmiilern die monumentage Geschichte Frank reichs sei, so bilden dieKatakomben das traurige Nachtbild zu dieser Sonnen seite deH Ruhmg. Wer giebt dem Be schauer von diesen Millionen Schä deln, die hier von der Decke mit leeren Augenhöhlen herabstarren . . . ihren Namen?. . . Und doch. . . fie find die Schädel von Feldherrn, welche die Welt mit Schrecken erfüllten, Staats inännern, Dichtern, . . . »Racine«, wo bist du? . . .Moliere, . . . Corneille, . Mazarin, . . . Miraheau, Bitten-L . . . Conde, . . .Vendome, wo seid ihr, zierliche Marquis, ihr galanten Herzöge, . . . . tvoLeid ihr, schöne Herzoginnens du tapfer msionts pensier . . . und du . . . La Vallierelt . . L-—-a V-——a—l—----l——i—e——r—-e . . . hallt das Echo wieder . . . Mein Ruf verstummt in dieser Oede . Alles stumm . . . stumm . . . rings umher. . . .Jhr Alle seid hier! . . . Niemand giebt Antwort aus meine Frage. Ein getreues Bild dieser Totenstadt mit ihren Monumenten, ihren Straßen und Plätzen wurde vor mehreren Jah ren in einer Serie von Photographien, die- er dort unten bei elettrischem Lichte aufgenommen wurden, herausgegeben Mitten unter all den Darstellungen einer totenstillen, mächtigen Einsamkeit nnd Leere macht vielleicht den eigen tiimlichsten Eindruck das Bild eines Brunnens, des einzigen Brunnens, der sich in den siatalomben findet, La Sa inaritaine genannt. Dieser Brunnen, in dein sieh daH hier und dort durch snternde Wasser sammelt, speist eine kleine Fontaine, deren Geplätscher das einzige Geräusch im Schweigen der statatomhen bildet, und beherbergt le bende Wesen, die sich permanent hier aushalten wo sonst keine Spur von Leben ist: ein paar Fische. Schon wenden wir uns zum Rückzug ».lu«5 dein Rei che der Toten«. Wie wenn sie auferstehen könnten. . . die berühmten Verfasser der Neuen Heloise . jene Dichter, Helden, Herzöge, . welch ein anderer-Schauspiel wür den sie heute vom Mont Valerien aus sehen . . . . wo die Bewohner des ehe-— maligen Paris in den Katakomben lie gen . . . . Wie im Taumel mischte ich mich unter die Menge, schon zogen blei sarbene Wolken der Rachi iiber die mit hellem Licht bedeckten Straßen von Pa ris . . . . ich versuchte die Erinnerung an das Reich der Toten vergeblich zu verwischen . . . . die Großen, die Mächtigen, die Namenlosen und die Berühmten, sie ruhen in vollkommener ,,«freiheit, Gleichheit und Brüderlich teit« in den Fratakoinlien von Paris-; F. Biedermann. Es ließe sich alles trefflich schlichten, Könnte man die Sachen zweimal bet richten. -——-.—-s---——- « l Vom Münchener Faschingr »Zn sivelchem Kosliim raten Sie mir. . . . »ich möchte möglichst unerkannt blei lheiess »Es-mass ais ,,Wukst«, da weiß ma’ ja nie, wag drin steckt.« s- Ils If Der Duinme kann vom Klagen im Umgang nichts lernen; der Kluge lernt aber viel im Usngcmg mit Dum men.