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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 23, 1906)
Mdm Roman von C. Yraddon Clo. Fortsexungd Solin hs den Brit weimal, dann Miete et ihn fnxt m anisch zusam men se etinner e sich, Edith Tade ar eine sit-se egeben zu haben. Da sie c n darum ge ten, mer kaum an ders thun können. -t befand sich in einem fürchterlichen Dilemma. Es gab nur einen richti en Wegs. er mußte dem » käulein von tedegak die Wahrheit kennenz et begriff gar nicht, wiees möglich gewesen, daß die unglückliche; Situation sich gerade in dieser Wochei entfaltet hatte; hundertmal überdachte ! er jedes WOFL was am vorangegan-; genen Tage gesprochen worden, uan isstmw sich, daß er ganz wider feinen I ' Ellen in eine Liebesidyile hineinge-· drängt war. j Er begab sich in das Bibliothetzim mer und sperrte sich in dasselbe ein.i Der Gedanke, gestört u werden, war s i chpeinlich; er mu te eine heilige» · li t erfüllen, eine der unliebsamsten u gaben, die er je auf sich genommen. Edtth Tredegar’z leidenschaftlich auf ihn gerichtete Augen schienen ihn im Geiste zu verfolgen. Minute um Minute verging und immer noch lag das Briefpapier vor ihm. Er schob es zurück und trat an das offene Fenster. Der Sonnenschein fiel in goldt en Strahlen in das Ge mach. Die uft war herrlich und wohlt uend. Die Uhr verkündete die elfte tunde, nun würde bald die Zeit ranriicken, in welcher er Ada wieder eben konnte. Nein. momentan war er nicht in der Verfassung an Edith zu schreiben. Der Brief mußte warten; er wollte so ar bestrebt sein, im gegen wärtigen ugenblicke Edith Tredegar u vergessen. Er trat auf den Balton tinaus und sah dem Flug der Vögel und der Schmetterlinge zu. Die ganze Natur schien Liebe und Glück einzu aihrnen. Langsam schritt er in den Garten hinab und lenkte von den ge bahnten Wegen ab hinüber nach dem Walde. Er mochte eine halbe Stunde ge angen sein, als er plötzlich durch rascheludes Geräusch im Laubwerk aufmerksam gemacht wurde und, ehe er sich dessen versah, ein Mann vor ihm stand. Unwillkürlich umsaßte Colin seinen wuchtigen Stock etwas sester; der Fremde sah es nnd lächelte. «Sie brauchen mich nicht zu fürch- » ten, rr von Colin,« sprach er in ver- i bindlichem Tone; »ich bin doppelt so alt wie Sie, und meine Absichten sind keine bösen; vielleicht befinde ich mich unrechtmüsziger Weise auf Jhrem Grund und Boden, aber der he.rlichc Wald hat mich verlockt-« x Eolin sagte sich, daß er ein spötti ches Licht in dijxen dunklen ugen aufleuchten sah. nwilltiirlich fragte er sich. wo er demselben schon srüber begegnete. foenbar gehörte derFremde den besseren Ständen an. er war auch elegant gekleidet. Guido Colin war in der Regel ein friedliebender Mensch, aber er fand, daß in der Art jenes Mannes etwas Aggressives liege und die Röthe des Zornes stieg ihm in die Wangen. »Ich habe nicht die Ehre, Sie zu kennen, mein Herr,« sprach er kalt, »in Folge dessen würdige ich auch Jhre berirauliche Art nicht. Wenn mein Wald üter Sie hier findet, so werden Sie ch wegen Uebertretung zu ver antworten haben.« Der Fremde fuhr sich mit der Hand durch das üppige Grauhaar und er widerte lachend: »Ich danke Jhnen für die Drohung-, ich werde mich beeilen, Jhren Wald Iütern aus dem Wege u ehen. Jch iedaure. daß ich Ihr ißt-allen her an ordert. O, bitte, bemühen Sie W n cht, i kenne den Weg und hege Ein lehr in ung, daß wir einander bal wieder begegnen werden« Er lüstete den Hut und entfernte sich mit raschen Schritten. Colin sah ihm überrascht nach. Er war ärgerlich gegen sich selbst und gen den Fremden; er fühlte die ver Eatle Drohung, welche in dessen Wor sa »Wer und was ist er? murmelte er « vor sich hin. »Seine Augen scheinen mir bekannt, und doch wäre ich nicht im Stande, anzugeben, wo ich ihm schon im Leben begegnet bin-« Mit einer ungeduldigen Bewegung setzte er endlich seinen Weg fort und traf län st vor der festgesetzten Zeit an der telle ein, an welcher er mit Ida zusammenlomrnen sollte. Er mußte lange, lange warten, und die Einsamkeit leistete so drückend aus sei nem Gemüthe. daß er schließlich sich Weh et begehe eigentlich ein Unrecht, zu verleiten, aß sie so weit weg « von hanc in diese Wildniß gehe, urn » mit ihn gusnmmenzutreffen Wer Miste ihm asiir, daß ihr nicht auf dein Jene irgend ein Unheil wider tgsis , . . kcndlich war es bereits fünfzehn Ihn-ten bis zwölf. Er erhob sich Un nldig von der Meinst-unt auf s » et sich niedergelassen, da fiel ein Schatten auf den Weg, und mit i Freuden chrei eilte Guido Colin »des- iungxn "dchen entgegen. 14. »Ob«-, Altes-tel« Sie stand dpt ihm W ritt en Wangen nndtief M « Oe tsnusdmckh »Ach komme spät, ich weiß ei, und ich in rasch geg angen. Rein, berüh ren Sie mich nicht, Herr von Colin. Als ich heute Morgen ausstand, dachte ich nicht, daß ich Sie jemals wieder Leben würde, und nun bin ich doch ier »Den von Colin? Was ist gesche ben, Ada? Du dachtest nicht michj wiederzusehen ich soll Dich nicht be rühren! Komms laß Dich biet an meiner Seite nieder und erzähle mir . was sich zugetragen Du mußt sehr müde sein.« »Ja, ich bin müde« hauchte sie tauni ( verständlich. »Und ich bin nur gekom inen um Jhnen sür immer Ltebewobl zu sagen. Es ist grausam, mich mit tächelnder Miene anzublicken, Herr von Coliii, und ich hätte gar nicht kommen kollenk ( Er gri f nach ihren zitternden Hän- . den und zog die widerstrebende Gestalt ! des Mädchens an sich. »Ada, sei nicht thöricht, « sprach Co ltn »ich weiß, was Dich verstimmt. ( Du sahst mich Testern mit einer jun gen Dame au r Eisenbahn« Die Röthe s Zorneg stieg-Nu in die Wangen. »Ja, ich habe allerdings gesehen, daß eine schöne junge Dame von Ih nen Abschied nahm; ich sah sie auch einsteigen und erfuhr durch einen Zu fall, daß sie das Fräulein von Tade acr sei, daß sie als Jhre zuliinstig ei raut gilt; ich aber bin nur einj f lichtes Landmädchen, welches man! leicht hintergehen kann ni Ein Zeitvertreib, weiter nichts!« 4 »Du bist ein Engel, Ada, und Du wir mein Weib werden« j ch will Jhren Worten nicht mehr i lauschen, herr von Colinf rief das! junge Mädchen, indem es in Thriiiien 4 ausbrach und das Antlitz mit denj Finden bedeckte »Fh will Ihren orten ni tweiter ufchen,« wieder Ylte sie.» rau von Buitler muß iin mechte gewesen sein; ich glaube siei niuf Verdacht geschöpft haben, denn sie agte mir, es könne niemals Gutes daraus entstehen. wenn ein vornehmer rr einem Landmiidchen fchöneDinge agt.« f » — « »« »und wer ist diese mooerne Mi nerva, die sich auf das Vrovhezeienz verlegt« forschte Colin ungeduldig- : »Die einzige Freundin, welches Mama und ich haben. Lassen Sie mich heimgehen, wenn ich bitten darf.'« »Nein, Geliebte, Du sollst erst Alles höre-, was es zuhören giebt, und wenn Du mich dann je herr von Co lin nennst, dann —nun dann liisse ich Dich eben! Ada, höre mich an und glaube meinen Worten,« fügte er hin zu, bestrebt, in ihr abgewandtes Ant lit zu blicken. »Der allzu herzliche Abschied des Fräulein von Tredegar trar mir eben so peinlich und uner zwartet als Dir. Vertraue mir, mein ;Kind. Wenn Du nicht Zeugin dieses sAbschieds gewesen wärst, so hätte ich lDir ja selbst davon erzählte Jch habe IDir auch gest vielerlei Zu sagen, und lich weiß, aß, wenn u von Allem Punterrichtet bist, Du sie nur bedauern wir t.« s r trat näher an das junge Mäd chen heran, er faßte nach einer ihrer Ihände, und sie ließ es geschehen, daß ler sie in seine Arme zog. l «Bin ich thöricht, Gutdo?« fragte sie ; leise. »Ich habe bisher nie an Dir ge .zweifelt, aber diesmal übertam mich seine sinnlose Angst, Du könntest mir ldie Treue brechen. Jch hatte die Ene pfindung, als hönne ich Dir nie mehr in die Augen blicken, als wollte ich nie mehr rnit Dir sprechen, und ich fühlte mich so namenlos unglücklich« »Meine arme Ada, ich alaube, ich bin jetzt froh, daß Alles L seelommenl Es ist das schönste Lie s tenntniß, welches Du mir hättest ablegen kön nen. Welch' widerspänstige kleine he e Du bist! Und darf ich nun auch wissen, was Frau Buttler iiber mich gesagt? Ich denke, sie ist doch die Die nerin Deiner Mutters« »Bitte, sprich nicht von ihr, Colini Sie hat uns gut und treu gedient, und ich hatte ihren Name-. nicht nen nen sollen. Du weißt ja, wie miß trauisch diese Frauen nach dem alten Schlage sind, wie erne bereit, aus irgend einer geringfügigen Thorheii Uebles zu prophezeien. Sie erräth manchmal einen jeden meiner Gedan ien und hält lange Predi ten über die Sünde der Bersielluna. ch war ge stern ganz zornig, Martia aber hörte alles ruhig mit an, und deshalb wagte ich nicht, Klage zu führen. Es war recht ärgerlich, Colin, denn ich weil; ja, daß ich die kleinste Verstellung au die Länge der Zeit nicht werde fort siihren können. Als ich Dich dann an der Eisenbahn sah —« Mit einer stigen Bewegung wandte er ihr ho des Antli dein sei nen zu and preßte einen Izu aus ihre Lippen. »Ada. sprich nicht, ehe Du meine volle Rechtsnti ung vernommen! habe Dirsovie zu sagen. Das Frau lein von Tredegar kenne ich seit lan er, langer Zeit; ihr Bruder war schon n der chule rnein Kamerad. Sie ist ein klugei, unterrichtetei Mädchen, wir hatten oft lange Gespräche zusam mrn und verstanden uns sehr aut. Sie war immer äußerst theilnahrnöooll gegen mich und bewunderte dieBiicher welche irg» schrieb. Das schmeichfelte mir, ich iitte lein Mann sein mn en wenn es spurlos an mir abgeprallt wäre. Ich lie mir aber niemals träumen, daß e in mich verliebt sei. und ich schäme mich est fast es ein ggefteheir. Du ent nnst Dich des turmes vor zwei Tagen? Nun, als ich damals nach un erer legten BeTea nung nach hause am fand ichTa g; Fräulein von Trede ar und ihren ruder auf dem S losse; ehatten einen Ausslug mit ihrer Yachte macht, waren vom Unwetter übrrra chi worden und suchten Schuh in meinem Keim. Ich wollte natürlich mein -.oglichfteö thun, ihren kurzen Aus enthalt in meinem Hause zu einem an genehmen zu machen.« Colin hielt siirnrunzelnd einen Mo ment inne. da Ada aber leine Silbe sprach, fuhr er alsbald fort: " »Ich sollte bald zu der Erlenntnisz kommen, da Editb in mir einen schüchternen » erehrer zu sehen glaubte, der dessen was er wolle, eigentlich selbst nicht sicher sei Ich lauschte ver bliifft halb belustigt ihren Worten und wußte taum, wie ich es anfangen solle, ihr die Illusion u nehmen von welcher sie offenbar befallen war. Jch bedauerte sie, denn man sah daß es ihr ernst sei. Jch erforschte mein Ge wr igen und lam zu der Ueberzeugung, mich keinerlei Schuld treffen könne an ihren Empfindunaen. Viel leicht hiitte ich erkennen sollen daß ihre reundschast teine durchaus pla tanife war, aber ich bin unerfahrener als andere Männer meines Alters es vielleicht wären und ich habe an Liebe nie gedacht, bis der ufall mir mein Alpenbeilchen in den g siihrtek Seine Stimme nahm einen sanfte ren Klang an und es leuchtete leiden schaftlich auf in seinen Augen »O, Guido, ich sanae an zu be greifen, aber wie schrecklich muß es doch sein, wenn ein Mädchen einem Mann den Hof machi!" »Wenn Du mir den Hof machtest, Geliebte» würde ich es gar nicht so schrecklich finden. Edith Tredegar hielt mich sür einen Träumen dessen Seele erst geweckt werden müsse; sie dachte, daß ich mir selbst unbewußt sie liebe, un meinte, daß ich diese Entdeckung erst machen würde, wenn es zu spät sei, es wäre denn, daß sie mich sriiher zu dieser Erlenntniß erwecke.« »Es war aber unweiblich, so vorzu gehen, wie sie es gethan. Jch kann ihr ganzes Wesen nicht entschuldigen, wenn auch Du vielleicht unbewußt es hervorgerusen haben magst.'« »Unbewuszt, das will ich zugeben,» und dann tonnte ich nicht rechtzeitig die Gelegenheit finden, der Szene ein4 Ende zu machen, weil der Pastor hin zulam, und das Fräulein von Tade gar entsloh." »Der Pastor überraschte Edith also bei einer tompromittirenden Szene?« »Ja, und um Deinetwillen mußte ich ie Situation ausllären.« »Um meinetwillen? Hast Du ihm etwas gesagt?« »Ich habe ihm Alles gesagt und Ioir sprachen von Heirathsaussiche en.« »O, Guido, ich fürchte mich. Es wäre mir recht gewesen, wenn noch lan eNiemand von unserer Liebe ge wu t hätte! Wenn Mama und Frau TButtler davon Kenntniß erhalten, so iwerden sie nur schelten. Ich bin arm »und Du so reichl Du solltest gewiß eher das Fräulein von Tredegar hei 3rathen, sie ist reich und Dir ebenbür stig, und ich bin nur eine arme Bett l lerin." ! Guido Colin zo sie näher an sich. . «Still, ich will Solchen Unsinn nicht hören! Wenn das Fräulein von Tre ;drgar das ein ige weibliche Wesen aus iErden wäre, Po würde ich es nicht hei srathenl Jch begleitete sie zur Bahn, »sand aber leine Gelegenheit, ihr eine menschenwiirdige Er lärung abzuge ben. Ich zögerte, das hei le Thema zu beruhren, nun werde ich ihr schrei ben und ihr von unserer Verlobung Mittheilun machen, und sie wird be greifen das ich nicht nur in meinen räumen lebe, daß ich von der Wirt lichleit des Daseins doch auch so man chen Begriff habe und nicht nur in höxren Regionen s webe.« da schauerte in ich zusammen. »Sie wird mich ha e , Colin, sie wird mich über alle aszen hassen! Eine Frau pflegt derlei Dinge nie mehr zu ver eihen!« - ,,Du thu mir unrecht, Ada; ich laube, ei bestrebt alle Urkchn einiges Mitleid iir uempsin n, doch nun geben wir das Fräulein Trede ar aus Zenit reden wir tvon unstseäbis lDiJ a orwarn’ ganzenzii ,ae ihm die Mittlkilung von unserer Ber lobung machte.« , »Nicht entzuett, Guido .-" irae-te das junge Mädchen in ängstlicheni Ton. »Er verliert seine neue Organisiiii nicht gern.« »Mit er Dir das gesagi?' fragte sie, iiber und über erröiheiid. »Ja, und auch noch mehr! Und die Gesundheit Deiner Mutter ist eiiie zarte, und Du wünschest etwas Geld zu verdienen —- qrnie Ada! Mein Liebling soll sich uni derlei Dinge nicht tummern, die tiiiiftige Herrin von Deverill.« »O still,» Colin, mir ihui»das Herz weh. Ich fürchte, ach. ich furchte gar sehr, daß ich iiie erreichen werde, wo von Du triiiiirisi.« »Es soll und inuF sein! ch habe rnein Glück ebenso ehe ins uge zu sassen'ioie das Deine! Du siehst, dasz ich selbstsüchtig bin. ch habe dein astor versprochen, da ich gleich mit «riiu Langtoii rede — heute noch, wenn Du es gestatten, Geliebte! Es is: das einzig Richtigel -Jch brauche überdies eini e Zeichnungen siir inein neuestes Bu » und Deine Mutter wiirde mich glücklich nia n, wenn sie dieselben übernehmen wo te. Weshalb soll ich mein Geld an Fremde be ah en? Auf solche Art könnte ich te in der natürlichsten und einfachsten Weise tennen lernen.'« Das Mädchen war ganz blaß ge worden. »F weiß nicht« was ich dazu sagen oll, olin, ich weist nur, das ich mich iirchte, dass ich Angst davor ade, daß mein Traum zu Ende eht.« »Mir damit eine Letztere Wirllich teit be inne. Soll i heute oder mor gen m Deiner Mutter reden, Ge liebte? Auf eine längere Frist lage ich mich nicht ein. Du mußt Deine at ter nicht aus meinen Besuch vorberei ten. Joch stirchte mich vor der bösen Frau uttler und meine, daß es bes ser sein wird, sie zu iiderrumpeln.« Das Mädchen ilatnmerte sich ängst . lich an seinen Arm. « » «Thu’ es morgen, morgen Nach Emittag, da ist Mama frei und Du iwirst sie am leichtesten sprechen tön inen. Doch,« siigte sie hastig hinzu, s«ich habe das Gefühl, als ob wir von HJemandem beobachtet würden. und es ’ist die höchste Zeit. daß ich mich ent ferne.« . »Armes, bebendes, kleines Vögel chen, wie ängtlich Du bist und wie - tücklich wer ich sein, wenn die Stunde schlägt, in der ich Di sür immer an mein herz nehmen ann! Es ist Niemand hier. der uns be obachten tann, beruhige Dich!« Er schlang seinen Arm um ihre Mitte und schritt langsam an ihrer Seite dahin »Morgen, Geliebte, werde ich Dich vor aller Welt die Mei i e nennen dürsen,« fliisterte er. »Nicht wahr, Du hast Vertrauen zu mir?« » a, o ja. aber ————" ,, ber was, mein Liebling?« »Kiisse mich noch einmal, Guido, vielleicht ist es zum letzten Moti« »Wenn Du so redest, so werde ich sent gleich mit Dir bis nach hause gehen. liebe, kleine Ada. Fa, ich tüsfe Dich nicht nur einmal. ondern ost, und in der Zukunft hoffe ich noch un zählige-Time von Dir zu betommen.'« Sie nahmen von einander Abschied, und er solgte mit den Blicken ihrer zzerlichen Gestalt, solange er dieselbe nur irgend bemerken konnte. « 20. Der Brief an Fräulein von Tade gar wurde nicht abgesandt. Guido Colin konnte sich nicht überwinden. ihn zu schreiben. Seine Verlobung würde ohnedies bald publil werden und dadurch war er der Nothwendigs teit einer weiteren Mittheilung liber hoben. Langsarn schritt er durch den Wald dahin, es war ihm, als könne er den folgenden Tag laurn mehr er warten, und als er endlich anbrach und die Stunde schlug, in welcher er sich zu Frau Lanaton begeben sollte. pocht-e sein hert gewaltig Wiirde Ada seiner harren? Würde tie arn Fenster stehen, urn schon von Weitem seiner ansichtig zu werdens Mit unruhigem setzen öffnete er die lleine Gitterpforte, welche zu dem Vorgarten des Häuschens fiibrte, das Frau Langton bewohnte. Bedächtig schritte er auf die hauitbiir u un feste den schweren Metallp r in Bewegung, welcher ier Einlaß ver schaffen sollte. Eine mürrisch und unfreundlich aussehendr alte Frau er schien auf der Schwelle und fragte forschend nach seinem Begebe. »hier wohnt doch Frau Langton?« ·h «?Ja, Herr, was wünschen Sie von r r « »Ich bebe mit dem Pattor gespro chen, und er theilte tnir rnit, daß Frau Lan ton eine Künstlerin fei.« « , find Sie es oilleicht auch? »ch glaube nicht, daß rneine herein n besonderes Bedürfntß in sich ver spürt. die Leute von der Gilde len nen zu lernen-" «Gute Frau. ich dürfte vielleicht in der Lage sein, Jbrer Gebieterin man chen Dienst zu erweitern latlen Sie ! mich also gefölligft vort.«- « 3 Abe- Narne, mein herr?" l «Der thut nichts zur Sache, der Htastor kennt mich und bat mich auf ; gefordert, herzutonimen.« i Die alie Frau inurmelte irgend et » was vor sich bin und verließ dann den ;Flur, in welchem sie bisher immer Inoch gestanden. Colin folgte ihr in idas lleine Wobnzimmer. Die Ein richtung war alt, der Teppich faden icheinigz aber es legte Alles Zeugniß ab von einer gewissen wobltbuenden Bebaglichleit. Die Baien waren mit frischen Blumen gefüllt, die herrlich dufteten. Auf dem Kainin ticlte eine tete Colin allein in dem gemiitblichen kleinen Wobnzimmer. Die Untern dung brauchte ieine lange zu sein, sagte er sich, dann würde er mit Ada sprechen können, die vielleicht nur durch eine Wand getrennt im Neben zimmer seiner harrte. » ch vermuthe, die Alte, welche mich so biirbeißig empfangen bat, ist Frau Buttler,« sagte sich der junge Mann, »aber ich darf nicht unduldsam über sie irrt-eilen. Ida behauptet, baß sie vortreffliche Eigenschaften Mike-« Er trat ans Fenster und blidte in den kleinen Garten hinauf-. Es war Adas Blumengartem welchen sie ihm schon häufig geschildert, dann hörte er, wie leise eine Tbür geöffnet wurde und unmittelbar daraus ftand er Frau LMton und der alten Dienerin ge g ber Colin verbeu. te sich vor der 'ernsien, bleichen Frau, ie sehr an Ada erin antile Uhr. Langia-n schlichen die - Minuten dahin und immer noch wars ; nerte, nur blonder war als diese und hellere Augen hatte. Ein Ausdruck tiegr Trauer la in ihren Zügen. us seinen ipven schwebten die Worte: »Sie sind Adaö Mutter, Sie sind Frau Langton,« und er erröthete in steigender Verwirrung Endlich raffte er sich gewaltsam auf, und einen Blick auf die alte Dienerin werfend. forschte er in fragendem Tone: »Frau Langton, wie ich vermuthe? Der Pastor hat mich ermächtigt, Sie aufzusuchen. Heißt es zu viel begeh ren, wenn ich um eine Unterredung unter vier Augen bittei" · Frau Buttler runzelte ärgerlich die Stirne und die Dame des hauseg schien mit Milbe eine gewisse Erre gung niederzutiimvfem »Ich werde das Zimmer verlassen, wenn Sie es befehlen, gnädige Team« bemerkte Frau Buttler in zäniischem Tone, »nur möchte ich mir den Rath erlauben, den vornehmen, eleganten Herren nicht zu trauen —- sie sind nie viel werth." Kopfschiittelnd verließ sie das Ge mach, nicht ohne dem Fremden einen gitterbösen Blick zugeworfen zu ha n. »Meine Dienerin ist ein Original, Sie müssen sich nichts aus ihrem We sen machen,'« bemerkte Frau Langdon in entschuldigendem Tone; »sie ist seit meiner Kindheit bei mir und nimmt sich gewisse Vorrechte heraus, die ich ihr nicht gut zu wehren vermag.« Sie lächelte matt und wartete auf das, was Colin nun sagen werde. Dieser aber sprach lebhafter, als es sonst in seiner Art lag: »Ich werde sofort zur Sache kom men, gnädige Frau. Ich bin ein Nachbar von Ihnen und heiße Guido von Colin. Wie Sie vielleicht gehört haben mögen. lebe ich auf Schloß De verill. Sie lennen mich nicht, das ist tein Wunder. bin ich ja doch meiner eigenen Dienerfchaft fast fremd, da ich den größten Theil des Jahres auf Reisen zubringe.« "» Er hielt inne, denn er mertte, daß Frau Langton todtenbleich geworden war. CFortsetzung folgt.) Ante-ostlsflasederei. Aus meiner Jugendzeit erinnere ich mich eines iamosen Lehrers, dem wir mit Leib und Seele ergeben waren. Bnmer frisch griff er hinein ins volle 7 enschenleben und packte da die inte ressantesten Themata mit einer Kühn-« heit beim Schopfe, daß wir entzückt waren. Vom alltäglichsten, prosatsch sten Gegenstand tatn er im Hans-um drehen auf die poetischsten Dinge; wir flogen mit ihm in die entfernteften Länder und Zeiten, und im Nu hatten wir ein Dutzend Nutzantoendungen für die Gegenwart. Wie aus einer soeben abgefeuerten Pistole geschossen tam er eines Tages in die Klasse gestürmt. »MeineFreunde." begann er, «habt ihr euch schon einmal ein Automobil ge nauer betrachtet?'· Keiner hatte es, denn damal lag der Automobilismus noch in den Windeln. Und nun be gann eine genußreiche Stunde. Jm Nu war eine Zeichnung an der Wandtafel entworfen, die verzwietten Mechanis men zu veranschaulichen. Und dann ging es in's Kulturhiftorische, ins Na turgeschichtliche, Volks-wirtschaftliche und Moralische. Jmmer höher wuchs unsere Achtung vor dem Auto mobil. Was konnte man nicht alles vom Automobil lernen, wenn man es durch so verschiedene Brillen betrachte te? Schade, daß ich nicht alles mehr behalten habe, was uns unser Lehrer an dem modernsten Unterrichtsgegem stand vordemonitrierte; so gut es aber geht, will ich mich bemühen, hier we nigstens einiges wiederzugeben: Gehen wir von dem erplosreblen Ge-· menge verdampften Benzins und at mosphiirischer Luft aus. Entzündung bringt dies Gemenge zur Entladung efesselter Kräfte, die durch geeignete echanismen zur Drehune der Räder gezwungen werden« Wir emerten so sort, daß uns der Faden der Kultur geschichte hier iiber die Gastrast- und Dampsmaschinen zum Schießpulver uriickfiihrt. Wie wunderbar! Fortge setzte Explosionen, dergleichen ehedem zum Menschenmord und Mauerein sturz dienten, nunmehr in das tadellos funktionierende Staatsgetriebe eines Verkehrjtnstrumentes hineingebannU Die Explosionen, früher seindliche Stöße vermittelnd, spielen ieht eine friedliche Rolle. Vom Schießpulder um AutamobiL vom Krieg zum Frie en, vom Ver-nichten zum Helfem vom Zerstören zum Aufbauent Vom Schieszpulver zum Auto --—— das ist eines von den vielen Beispielen, daß die Erfindung neuer Kriegswas- s sen auch zur Erfindung friedlicher-lud l iutgüter führt. Wie nahe standen doch noch ein Leonardo da Vinci und ein Galilei dem Kriegshandwert, in- i dem sie jungen Adeligen Unterricht in i Vetteidigungss und Festungöanlagen l erieilten; dieselben Männer, die zuerst 4 die Gesetze der beschleunigten Bewe- » sung ersorschten und das Zeitaltee der ; INaturtvissenschasten beraussiibrten. : »Von der Theorie der beschleunigienBe- ’ Wegan zumal des freien Falles, kam man zur Praxis beschleunigter Güter und Personenbesördetung durch Dampsschiss, Eisenbahn und Amt-mo bil. Die Gesetze vom Fall führen, band in and mit der Verwertqng des Schie pulvers, zur Umwälzung aller Verhältnisse, zur Umwertung vieler Werte. Jst nicht der Wagen ohne Pferde und doch von selbst lau fxid die veriörpeeie Umwertung einetl ffriilzeren vermeintlichen Unmöglich teit i Die Erfindung des Schießvulvers Hist in Dunkel gehüllt. Sie soll in En "rova selbständig gemacht worden sein; Tatsache ist, daß die Ostasiaten, stei; mal die Chinesen das Pulver srit rannten. An den Chineien, die so wichtige Erfindungen wie Schieszpuls ver und das Papier außer Landes ehen ließen und zu ihrem Schaden fehen mußten, was die Europäer alles daraus zu machen verstanden, sollten sich die Deutschen ein warnendes Vet spiel nehmen: sie zertrümmerten Pa pins Dampsschiff aus der Wesen lie ßen Erfindungen wie den in der Pa pierinduftrie gebrauchten holländer, ferner das Streichholz, den Telegras phen, its Telephon, die drahtlose Te legravhie und viele andere immer erst außer Landes gehen und dort Ver besserungen erfahren, so daß dies tö richten Deutschen dem Auslande fttr Dinge tributpflichtig wurden. die bei ihnen zur Welt gekommen waren, undi wofiir sie hätten Geld aus dem Ans lande ziehen tönnen -— ganz zu schwei gen von der neidisch-iurzsichtigen Art, in der außer den Erfindern die Denker und Dichter von den deutschen Lands leuten behandelt werden. Auch das Automobil, obwohl in Deutschland er funden, nahm seinen ersten industriel len Aufschwung im Ausland: aus ver schiedenen Gesichtspunkten heraus soll te man also den Krastwagen als be wegliches Dentmal siir die Völkertors heit betrachten, die Erfinder und Ent decker, Denier und Dichter schlecht be handelt. »Die Art und Weise in der man sich lange auch dem Automobil feindlich gegenüber zeigte, erinnert an das La chen der Geringschähung mit welcher die Gelehrtenwelt einst Frontlins Be hauptung von derJdentität des Blitzes mit dem elektrischen Feuer ausnahm, an den Hohn undSpott, mit dem man den Bau der ersten Eisenbahn und später der ersten Bergbohn begleitet-» an die albernen Einwendungen gegen die Einführung der Postkarte, der Gasbeleuchtung, der Damustrost siir die Bewegung von Schiffen. Weil man ihm Furcht vor dem Ausgelachti werden einredete, unterließ Hughes seineBeobachtungen über drohtlose Te legrophie, so daß diese Erfindung erst ein Vierteljahrhundert später zur Ent wickelung tam. Die Berliner Univer sität verweigerte einem der größten Elektriter nller Zeiten das Recht, in ihren Lehrsälen Vorträge über die mathematische Erforschung der elektri schen Stromgesetze zu halten« dem be rühmten Ohm. Und der Berliner Physitorosessor Poggendors behandelte zwei der glänzendsten Entdertuaiägen des neunzehnten Jahrhunderts, «rn lich das Mancrsche Krosterhaltungsgeo setz und die Reissche Telephonbeschreii hung, nicht bloß mit Unverstand, in dem er die Arbeiten nicht til-druckte, sondern auch mit Rücksichtslosigteit, indem er nicht einmal eine Antwort daraus gab, noch die Arbeiten ihren Versassern zurückschicktr. Und da sagt man, die Zeiten des Mittelalters, in denen man einen Kolumbus und Ga lilei verhöhnte. lägen glücklich hinter uns? Jedes Automobil, als das End produtt hundertsältiger Entdeckers nnd Ersinderarbeit, sollte uns daran maho nen, in welcher Barbarei wir noch stecken. Doch wenden wir uns zu dem, was das Automobil uns naturwissenschaft lich zu erzählen weiß· Die Stoßkräss te, die es vorwärts treiben, schlum mern zuvor im Benzin, und das Ben zin wird aus dem Petroleum gewon nen. Die Geschichte des Steinäls siihrt ober unter die Erde und in eine Vergangenheitstiese, die sich nochJahr· millionen bemißt. Spricht so aus dem Automobil eine millionenserne Vergangenheit, so re det noch vernehmlicher die Gegenwart, wenn wir ins Auge fassen, ous wie kleinen Anfängen sich die ersten Auto rnobilsabriten zu Weltwerlstätten ent wickelten. mit Tausenden von Arbei tern. Riesenwerle menschlicher Lei stungsfähigkeit Sorgen wir, daß diese hier vertärpert vor uns erschei nende Energie auch in uns Energie ausläse. Vielerlei lehrt so das Automobii, wenn man es so zu betrachten versieht wie unser zu sriih verstorbener Leh rer, von dem ich kürzlich geträumt habet Dr. G. Bredentapn »Ein Ding ist’s, das mich, wenn ich einen Vergleich zwischen mir und dem tranten König Edtvard ziehe, ermu tigt," sagte der Patient, als man ihn nach dem hospitai brachte. »Aber Jhre Krantbeit ist ja ganz verschieden von der desKönigs Edward,« warf die Wärterin ein« »Das weiß ich,« ent gegnete mit Zuversicht der Patient »an dem König jedoch arbeiteten sitnf oder sechs Aerzte herum. Sein Risiko war also bedeutend größer als mei nes.« i I O .Sie sollen ja einBildertenner sein,« zagte deirheslliiilligxrörhzmb Wetteim d: eitpeit n r n ichto »da behauptet dieser Esel von Mer Kompagnom daß das Bild, das II vorige Woche fiir 20.000 Dotlars . lauft habe, tein echter Ruhms el. Wenn ein lebendiger Mensch es sollte, ihm Recht zu geben —- alle chen im Leibe w rde ich ihm seid tel gen. Nun bitte ich Sie, sich das ild anzuschauen und mir Ihre aufrichtige zMeinung zu sagen"