Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 16, 1906, Sweiter Theil., Image 10
senta woiksburg. Roman von Elsbetb Horch-Ut. (14. Fortsetzung) Ueber nnes blutleere Lippen kam kein rt; nur seine taixe Hand drückte die des Freundes. Hans Joachim siel es nicht auf. Er hatte Eile fortzukommen «Lebe wohl, Johannes.« »Lebe wohl,« antwortete Johannes mit seltsam dumpfer Stimme, »und —sorge dafür, daß man die Komtesse —nicht’ ein zweites Mal um —Deis netwillen zu beleidigen wagt.« »Wede, wer es in Zukunft wagen solltet« Hans Joachim ftürmte hinauf-. Ein Jauchzen und Jubeln war in seiner tust. Für ihn bestand kein Zweifel · mehr, was geschehen war, aber er wollte es die Geliebte vergessen ma chen, was sie um ihn hatte leiden müs sen. Er wollte sie an sein Herz ziehen vor aller Welt und damit jeder, auch der gewagtesten und, wie et Tante Karla beurtljeiltr. der boghafteften Berleumdung die Spitze brechen.« « » Paflor Johannes avet trat Weder in die Kirche zurück. Er ging bis zu der Bank, darauf Senta vorhin ge sessen hatte, kniete darin nieder und legte den Kon in die gefalteten Hände auf das Pult. So verbarrte er re- ; ungsloö; nur ein leises Aech en und I töhnen verrieth, welchen schweren Kampf er kämpfte, daß er mit sich und I feinem Gotte rang um den Frieden reiner Mc den er verloren, den ihm ö Freundes G "tändniß geraubt III-e- Wsas blieb r m noch übrig?— «ntsagung! Jll, hats er denn je ge wagt, eine t orichte Hoffnung zu nah-— gkkf atte er nickt schanden ZEIT ugendlick an entsagt wo er sich sei- l ner Gefühl: llar wurde? Für ihn blühte dtfse Rose nicht, und dennochl glaubte er sie jetzt erst qanz verlorens nun ein anderer sie begehrte. Und die set andere hätte nur die band auszu- l strecken brauche;. nach einer anderen; lieblichen Blume, und sie wäre sein geworden. Arme Ruth! 1 Als er nach einer Stunde das Po- l storenhaug betrat, hatte Senta es schon i verlassen. Ob sie Rath ihr Herz aug- i Rschiittet hatte, wußte er nicht; denn; uth sprach nicht davon. Was er selbst ; heute erlebt hatte, verschloß er in fein » Jnnersles als etwas Heilige5. Sein; Wesen war gleichmäßig ruhia unds freundlich wie immer. Er hatte sichs . ja auch durclzgerungm wenn auch nicht J zum Frieden, so doch zu stiller-, erge- i bunggvoller Entsagung . i III Hans Joachim war nach der Wolss turg geeilt, um dem Oheim so schnell wie möglich Nachricht zu bringen. Er fand ihn bereits im Schlosse an wesend nnd eilte sogleich in sein Zim mer. «inel Maximilian, ich habe sie ge funden!" rief er schon auf der Schwelle. »Gott sei Dant!« Ein Seufzer der Erleichterung entfloh den Lippen des Grafen, dem man die ausgestanden Sor e und Angst noch vom Gesicht ahl en konnte. »Wo fandeft Du sie? hast Du sie mitgebracht?« »Nein, noch nicht: sie ist augenblick lich im Pastorhause bei Ruth und wird später nachkommen Ich traf sie in der Kirche, wohin sie oor dem Un wetter nnd — und — Onkel, ich muß Dir vorher sagen, was geschehen ist, warum —-—fie ——warurn'· — «Wie? Du weißt? Senta nannte Dir den Grund ihrer Flucht!« rief Marimilian mit allen Zeichen höchsten Erstaunens. »Ja, das heißt, sie sagte nur, daß sie- nn Jagdhaufe eine Unterredun mit Tante Karls gehabt hätte —- i miet warum —- und —Onlel — hegt Du dasselbe ahnen —— womög r wissen?·' .. » »-—-ich weiß — Gottlieb war tu etwaiger Zeuge des Gesprächs — ie theilte es mir auf meinen Befehl Eh --deihalb also schickte er mich fort "—- doi bestärkt meinen Verdacht. VII-Zieh ich beschwa dich—fage mir Jena —— das m nicht notnkak «Wie? Nicht nöthig, sagst Du? Wenn ich es aber wissen muß, wenn II mich und mich ganz allein angeht?« »Ich wii te nicht, was Du damit zu thun hätte .« Hans Joachim zuckte zurück und Kaste, doch nur einen Augenblick. »Sage was Du willst,« tief er im nächsten Augenblick leidenschaftlich auss. »Ich weiß doch, woran ich bin. sich verfchnideie das heutige Zwiege ptiich Sentaö mit Tante Horch Ich rat nicht blind gegen ihre Pläne, und -—vielleicht habe Ich ihr zu deutlich sezeiat, wie weni ich mii ihnen ein verstanden bin. « zeichnete Senta heute ans, ich — führte sie zu Tisch, Obgleich Taufe Karls mit Aita zuge dacht hatte —- turz und gut — ich« — »Du hast seht untlng gehandelt.« .Hel Maximiiian mit finsterem Blick ein« »Ur-klug? Rein, nm so. wie es mir sein Herz diktitte, denn — — ich liebe Centa ———iLI isliebte sie von der et , — Stunde an, da ich sie fass-— -—--— ich kann iekt nicht länger w- and bitt- Dicki —-—— giebt-sit ( q- zin me ks Ein dumpfet Laut kam aus Maxi milianz Bru . Er wurde saht und stähte ich wie wankend fest auf die Le ne eines Stuhles. inige "Minuten herrschte tiefes, beklemmendes Schwei en. Hans os chim beobachtete den Enkel mit an gen. »Hei Dich meine Werbung so sehr überrascht?« fragte ek. »Ja,« erwiderte Graf Wolfsburg Und sah jetzt auf. Sein Gesicht sah vkksiött aus und wie um Jahre ge a ert. »Du willst den Mut Sentagn den « Karla untergrub ————wiederherstel len, indem Du Dich mit ihr verlobst. Das ist eine edle Absicht, indes —-— indes ——— weißt Du, ob Senta — — sprachst Du schon mit ihr?'« »Nein —- noch nicht« «Glaubst du —- — daß-— —- sie Dielz liebt?« »«"a, Onkel, das ißt, ich hosse es —- aber ich werde te sra en, sobald ich Deiner Zustimmung icher bin. Du hast mir noch nicht geantwortet. Giebst Du mir Senta?« Maximilian wandte sich, ohne in antworten, ab, ing zum Fenster und sah hinaus. as Unwetter hatte nachgelassen, aber noch war der Him mel von Wollen bedeckt. die Sonne hatte sie noch nicht dnrchdrochen Hans Joachim ging ihm nach. »Ontel,« drängte er voll siedernder Ungeduld, »wie lautet Deine Ant wort?" - ;Min!« Hans Joactim stieß einen heiseren Laut aus und prallte entsetzt zurück. «Nenne mir den Grund dieser tnrzen Abweisung ——--— was haft Du gegen mich, Deinen Erben?« »Nichts.« Langsam wandte der Gras iicb um. so daß sein Gesicht dem Dunkel des Zimmers zugekehrt blieb. »Ich will Dich nur vor einer Thorbeit bewah ren." »Tborbeit?« fragte Hans Joachim zitternd vor Erregnn5i. »So nennst Du meine Liebe Thorheit?« »Du bist leidenschagelich und undul srv, Hans oachim. r Vorgang mit Karla bat ich beeinflußt ——-——- viel leicht bereust Du später den Schritt.« »Niernals —- -— ich liebe Senta und würde bei Die um sie eworben hoben auch ohne das letzte "eschedniß, und ich beklage es tief, daß ich nicht längst zu Dir gesprochen habe. Als meine Braut hätte ihr das nicht widerfahren tönnen.« «Allerdings nicht« Maximilian seufzte tief aus. « leibst Du jetzt noch bei Deiner .Warum I« « Der Gras zögerte nnd vermied es, in seines Nessen leidenschaftlich erreg tes Gesicht zu sehen. .Jhr seid noch zu jung," stieß er l endlich hervor. «Senta ist 17, ich 22 Jahre alt. JES baden schon Jiingere gebeirathet. let das Dein einziger Grund?« F ,, a —·- denn» Senta ist noch ein Kin ——-— ich will nicht, daß siesich jetzt schon bindet." - t sester Stimme ar . » Werg-tätig . Das wurde mr sprochen, nnd doch lag ein bestemden- ( der Klang darin. i »So warte ich —- nur lasz mir dies Hoffnung ’ »Du bist hartnäckig. Hast Tu denj Muth, zu warten?« ’ »Ich habe ihn, wenn Du mich nurz nich ganz abweisest.'« j Wieder entstand eine Pause. Der Gras rang mit sich. »Ich will Dir eine Frist von zwei Jahren eben. Jst Deine Liebe dann noch so art wie heute, so magst Du wieder ansragen.« «Zwei Jahre? OGott, dasist eine» graigame Krist« » . erlier Du den Muth jetzt trinkt« »Nein, nein, gewiß nicht, aber sannst Die rnir denn nicht nachfiihlen, wies bei t, zu lieben nnd zwei end los lange obre warten zu mii en, die Unruhe und Ungewißheit im s r nd zin tragen? —- —Folterqualen n e .« Der Graf disz ttcrp aus vie Lippen, und fein Gesicht verzerrte sich. ,,Wodl —-— ich begreise es. und —-— dennoch muß ich noch mehr von HTir sordern.« II »Was-K fragte Hans Joachim ton . ps. »Du wirst erstens Senta ge;eniiber steine, auch nicht die geringste ndeu tung von Deinen Gefühlen mathean »Und —-——- weiters« W— « »Ja den zwei Jahren darfst Du Tweder eine mündliche, noch schriftliche -Anniiherung suchen-« ——— ; »Und drittens- Onkel «-——— drit Itens?« s——— drängte er mit Aechzetr. »Drittens reifeft Du morgen mit dem ersten Frühzug ab. ohne Senta nochAeiämai gesprochen zu haben.« Dank Joachim bedeckte sein Gesicht mit beiden hönden und sank stöhnend in den Stuhl. »Du weißt nicht, was Du verlangst. Onkel. Du list hart und graut-um« Ueber Mariniliani Züge lief ein Zucker-; aber a antwortete Nicht. « »Was willst Du i sagen, wenn ich morgen ohne ein bfchiedswort vvn hier ge, ?« frag-te Hans Joachim nach einer eile. Irgend etwas, vielleicht» daß ein Regimenisbefelzl« ——— . -. «Gu,t Jag- tht das« "-,—-— fiel ee be pend ein nnd spenna auf. »So wem ich eben p-— tebe wohll« — ,.. Joachim. gieb mir Dein Elstenwoth daß Du meine Bedingun gen etfiillsi.j — Hpnä Wachim blieb vor seinem Qßkrm steZen und zö erte. Während de en betrachteiihn af WORK-um« mit intensiver Spannung. l »Es bleibt mit nichts anderes übrig « »sich muß es geben,« Löhnie Jan-II Joachim auf, »ohne Deine Zukün mung kann Senta nicht mein werden -—— ich bin darum gezwungen —- hier —— hast Du meine Hand, ich — gebe --—- mein Ehtemooci!" . »Hu-is Joachim —- mein Sohn« Maximilians Stimme winke —— Jede Ivohl." Noch ein Händedruck, nnd Hauz Joachim ging hinaus. Aufsiöhnend bedeckte Graf Maxi milian sein Gesicht mit beiden Hän den. »Egoist — erbärtnliiher Egoist!" Es war ihm. als hätte jemand ihni diese Worte zugernsen, und es war doch nur seine ei ene innere Stimme gewesen, die er ge ört hatte. « Er ili elte imb gab dem alten Gottlieb efehl, niemand vorzulassen; er wolle allein bleiben. Senta je t ii sehen, irsar ihm unmöglich, un He würde von selbst nicht kommen, ie würde nicht das Vertrauen zu ihm haben und ihm erzählen, was ihr be gegnetfvar. Sie war so stblz und rrb in ihrer Menschheit, und die Wunde« die Karla ihr geschlaaein mußte um so tiefer sein, wenn sie Hans Joachim wirklich liebte. Wie sollte er das jedoch ergründen? Würde sie es ihm gestehen? Konnte er sie da nach fragen? Nein, das war ihm nn niöglichs Wie nun, wenn eie lich doch so berbieltes Kalter Schweiß trai, auf seine Stirn. — War es dann nicht ein Fre vel. sie von ihrem Glück zu trennen, ja, durfte er hindernd zwischen fie, die im Alter und in allein übrigen so gut zi.sammen paßten, treten? Mit solchen Grübeleien vergingen die Stunden. Graf Wolfsburg rührte keinen Bissen an von der Mahlzeit, die Gottlieb ihm gebracht hatte. Aber spät in der Nasid als alle-Z ichlies, da drangen aus seinem Zim mrr die Töne einer Ainati bewar. Niemand vernahm sie als der Spieler allein. Von Meiiierhand wurde der Bergen geführt. Den Wolsiibiiraern liegt die Liebe zur Musit im Blut, und Mattinilian wollte ihre Kraft, ihren Einfluß auf sein Gemüth nnd seine Nerven, der sich schon so oit be: währt hatte, auch heute erproben. Ob er das Gefuchte sank-? 1 5. K a p i t e l. Während Hans Joachim bei seinem Lntel um Sentas Hand nearly war Senta selbst auf bie Wolfsburg zu rüdgelehrt. Sie hatte sich nur kurze Zeit bei Rath aufgehalten. Es war eine Un ruhe in ihr, es wogte und aöhrte in ihrer jungen Brust. Sie hatte zu Rutb nur geäußert, daß sie sich mit Tante Karla erzürnt habe, aber sie hatte das Nähere verschwiegen. Das war etwas, trag selbst der besten Freundin gegen iiber nicht über ihre Lippen wollte, nnd sie trug schon schwer genug bei ran, daß sie das Geheimniß mit dein alten Gottlieb theilen mußte, obgleich sie wußte, wie treu dieser ihr ergeben war. Mit Zittern und Bangen trat sie den Wes nach der Wolfe-barg an. Was so te sie dein Oheim antworten, wenn er sie fragte, warum sie die Ge sells st imlieh verlassen hatte? Wiir er ich mit der Erklärung, die sie hans Joachim gegeben, zufrieden llen lassen? Wiirde erste nicht lin isch nnd eins-kindlich s lten nnd ihr vorn-ersin, ihn nnd eine Familie durch ihre luiht tompromittirt zu habe-? s- spie waren ja so stolz, die Wo anegee —str gaben ja so viel auf seinen. Und nun sollte lie noch dazu auch weiterhin mit jener Person unter einem Dache leben, die sie in so hinter listiget Weise zu der Tante aesiith damit diese fie mit Schmahungen überhäusen lonnte sie sollte auch die ser Tante, die ihr die schlimmste Schmach angethan hatt-, wieder be gegnen! Nein - das überstieg mensch liche KrästeS Entweder sie müßte vor Scham vergehen oder ihr ihre ganze Verachtung zeigen. Und, wie sollte sich ihr sernerer Verkehr mit Hans Joachim gestalten? Jede Harmloftgteit war ihr 1a genommen. Sie hatte nicht mehr mit ihm plaudern und lasen können, ohne den Nebengedanlen: o tettirst Du auch nicht mit ihm — kann er nicht denlen du bemühst dich um ihn? Welche peinigenden demü thigenden Vorstellungen! Und doch erschien ihr das alles noch gering ge n die Furcht, dar den Onkel treten ist seinenZ Züeen vielleicht das gleiche Urtheil, das Vfeine Schwester so hart »und grausam gesallt hatte, lesen Zu müssen. Und daß er ebenso dache. brwres ihr zsein in den letzten Wochen i iseltsam ver ndertes Wesen ihege gæew . jäher-, zu dein sie bis heute oeeg lich nach dem Schlüssel gesucht hatteg Und hier unter diesen Menlsåm tm die sie verachteten, die sie nted Gesinnunaen für fähig halten ten, sollte sie noch langer bleiben? Nimmermehrt Fort denn, zurück zur helli en un",«l « — , M nchås si« I ihr Trost und Irre Als si; VII Schloß durch eine Sei EMEIUT um von niemand bemerkt zu ’«.-en· betrat, war ihr Entschluß ge rag. ie ie hinauf in das stille Thuriiifixbsgye2, in dem die alte Wolfsbargeri hauste. »Tante Sol-ine, die Zeit ist gekom men, hilf mir-« Mit diesen Worten trat sie bei der Alten ein. - Die Malrone sah sie eine Weile er schrocken an. »Mein Engelchen. was willst Du, was ist geschehen?« fragte sie. Senta setzte sich neben sie, streicheln ilsre runzligen Hände und erzählte hier obne«Scheu, was ihr begegnet war. Es dauerte eine Weile, ehe der Geist ter alten Wolfsburgerin das Gehör-e ist-griff- - »Sa, so, die liarlal Hint, trau es ihr zu -—— sagt gern den Menschen Böses. Und — wie stehst Tsn mit dem Haus Joachim-e- . »Mein Gott, Tante Saltine, wie Du fragst! Du wirst doch nicht etwa an mir zweifeln nnd giauben«... »Unsinn, Kind-nen, die alte Savine hat viel erfahren im Leben, sie durch ichaut die Menschen wie helles Glas-. In dem Spiegel Deiner Seele ist Reinheit und Keuschheit... aber ich lande. ich kenne auch der Rai-la seele.... Laß gut sein, Kind-ten wer anderen eine Grube gräbt, falli selbst gnein.». Es Hist ask-Z cor liber, u vergißt das Zeit-. Die alte Walssbnr erin hat einst schlimmen-e Leid ersa ren und . .. es vergessen .. nein, n cht vergessen. es lebt zu Zeiten aus. Doch lassen wir da2..· Wag willst Du than, Engelchen?« »Ich will satt. Tante Sabine.« ,, oei von der Wolfsbnrgk Willst der alten Sabine den letzten Sonnen stradt ihres Lebens rauben-I« »Es muß sein... iv schwer mir das Scheiben von Dir :vird.« , »Ja, ja . .. hab’ ja daran gewartet mit Angst, aber es muß einmal fein, hast recht. Haft Du mit dem Maxi niilian schon s,eivrocheni« »Nein. Tante Sabine, e: aaei es nicht wissen; er würde inicti nicht zie hen lassen.« »Hm... hast Di- iinn gesagt, nur« die Karla Dir angetban nat?« »Um Gottes willen, ich erträae die Schmach nicht!« »Er hätte sie wohl gerächt."... »Odet. » er tbeilt ihre Ansichi.« ,.Wiesa?s« «Et war ander-«- zu mir in den letz ten Wochen.« · »So so... Tu willst also heim lich gehen?« ,.Ja,« kam eiI zögernd nnd stöhnend über Sentah Lippen. »Hihil·-i... wie Dein Vater ging inan verstieß ihn darnni« . .. »Tante Sadine!« » »Was willst Tu, Kind-stunk Ten iclzesl Du nicht Häheres ein?'· »Ja,« erwiderte Senta. nnd ihr Kopf senkte sitli tief auf die Brust· »Und womit tann die alte Tante Dir helfen, Engelcixeni« Da sah Senta anf· «Tante Sabine. borge mi: etwas Geld zur Reise zum Studium; wenn ich majorenn bin und über mein Geld ver-fügen lann, erhältst Du alles zu ru .« »liindgtops! habe ich Dir nicht ver sprochen. Dir beizustehen, wie ich dem Robert beistandi Wenn Du knajorenn tiit. liege ich längst in der Gruft. Ich brauche das Geld nicht, es iii Dein .. Still. sage nichts darüber. Wann willst Du sort2« »Morgen srillx.« »Altein?« «Brigitte soll mich beileiten.« »Das in gut, sp hin Du nicht sha Schutz Wenn man euch aber über rascht, wenn ihr das Schloß verlaßt?« «Lasz Deine Dienerin uns durch den unterirdischen Gang führen, dann sind wir stehen« »Sie soll euch führte-. Du kommst morgen noch einmal und nimmst Ab schied von mir, ich werde Dich früh erwarten. Dach das Geld gebe ich Dir heute. Watte ein weniiei« » Sie stand schwer-sit ·g aus und Zug zu der alten Stube am Kantin. alt-dein sie-eine Zeitlang darin e ttaint hatte, brachte sie einen Ha n von geschnistem Eichenholz zum Vor schein. Daraus entnahm sie eine An Ziel-li Rassenscheine und reichte sie n a. Mann Kind, das wird siik die ei eZeit eniigen. brauchst Du mehr, so schreibæ Du. die alte Sabine ver liißt Dich nicht. . »Tanle Schine, das iii zu viel!« rief Senta, von der Höhe der Summe überrascht Die Akte wehrte ab. »Nein, es iit nicht zu viel, Du weißt noch nicht, was inm Leben draußen in der Welt gehört; warte es nur erst ab.« »Wie soll ich Dir danlen, Tante Sabine!« Senia bückte sich und küßte die al ten, runzligen Hände. Die Greisin aber nahm ihren Kopf und liißte sie auf die Stirn. »Mein Segen begleite Dich, werde, was ich nie werden durfte: ein Stern am Himmel der Kunst. « Als das junge Mädchen zur Thiir hinaus war, stand die alte Rufst-ur gerin eine Weile regungslos iibee den Tisch ewi, auf den sie sich mit bei kämM nden Mitte, und sah auf die Plii lich lam Leben in die glanz «loien nen, in die lleine veran cherie alt. Sie richtete sich auf »und hol- die Hand wie zum Schwur lgen himmel. »Das soll Sabinens Rache an den Nachtommen des Qschlechtx das tie um Glück, Raan und Liebe betrog, sein, da sie der lebten Wolssburgo tin zur s lacht aus dein Sch koise ver hilft, ihr die Wege ebnet, eine Künst lertn von Gottes Gnaden zu werden. hihihi . . . sie ist gerächt!« Senta eilte zu Brigitte, um sie von ihren Plänen zu unter-richten Brigitte schtua zu Tode erschrocken die hände zusammen. »Sentachen um Gottes willen, wag hast Du vor? . . . Wie kommst Du zu solchen abenteuerlichen Plänen? Jch bitte Dich, iibereite nichts, Du könntest es brreuen·« »Du weißt, was man mir angethan hat, nnd verlangst, das; ich noch län ger hier bleiben soll?«« fragte Senta vorwurisvolt »Wer ...fmt Dir etwas angethan? Die hochmiithige Gräsin allein, und wenn der Herr Graf es witßte, er würde seine eigene Schwester nicht I schonen-« »So? Meinst Du, Brigitte? Wenn er nun aber ihrer Ansicht wäret-« »Sentack.en, das ist nicht mögiich, jprijse doch erst .- .sraqe ibn" . l .Du sprichst, wie Du es verstehst, PfigirteA »Mit Werke-nich das thut jeder-. lEage ihm itenigstens, taß Du fort möchtest « ..· « - s- is j «Zs»vm tm llmeh Sag er mrazknim paghen laßt. Ich kann aber nnmdglich Peinger auf der Welscan bleiben, ich erträge weder dies-—«.Gefellichnsi Fräu lein von Rn ris. noch wiirbe ich mich ,einer mögli en Benennung mit Tante LKatla aussehen. Ich bin allen hier von Anfang ein Dorn im Auge ge wesen; die hochmüthige Sivve kann ) es mir nicht vergekerh daß ich eine blit kgerliehe Mutter hatte.« »Sentachen.« »Habt ich nicht hundert Beweise Idafiiri Jeh weiß schon, wag Du sa ,gen willst, Brigitte: der Ontel mache « eine Ausnahme. ihn lriise mein hartes Uriheil nicht« gelt? Man es sein« wie es trill, die Worte Tante Karlas sind Imir wir ein Brandmal auf die Stirn gedrückt und kleben an mir wie ein ,Zeichen. Soll ich ihm damit gegen iiiberitehen nnd es extremen, daß er smich verachtend nnd qeringschätzend nur hier duldet? . . . Verlanae alles . ron mir, nur dac- niclit, Briaitte. Ich Etverde ihm schreiben nnd ihn bitten« Hmir diesen Schritt zu verzeihen. ’Mehr tann ieb nicht thun.« - T »Er ist Dein Vormund, Kind, bei » denke, daß er Dich zwingen kann. zu rückzukehren.« » »Er wird es nicht thun . . . O Gott, . Brigitte. mit wie vielen Bedenlen quälst Du mich-! Du treißt nicht, was mich der Entschluß, heimlich zu gehen, ohnehin tofket!« » .LTet-!ina. wie aufgereqt Du hist» wie Du zitteritl Sei ruhig, ich thue, ; was Du verlangst. ich begleite Dich» bis ans Ende der Welt nnd Gott möqu uns in feinen gnädigen Schutz neh-? men.« »Du treue Seele, ich wußte es ja, Du tviitdest mich begleiten Doch nun packe meinen kleinen Handioifer, mor gen friih verlassen wir das Schloß und fahren mit dem Zuge, ver um 6 Uhr abgeht, nach Berlin·'· Während Brigitte mit itmflorten Augen und zitternden Händen das Mithiqfte iiir Senta und sich packte, saß Senta in ihrem Zimmer und schrieb an den Onkel· f I- P Am niicksten Moracn . . . eJ war siinf Uhr, und alles im Schlosse schlief noch . . . össnete sieh die Thiie von Hans Joachimg Zimmer. tfr trat heraus, teilesertia, den Koffer in der Hand. Er sah bleich und übernätbtigt aus, nnd um bie sonst so munteren Atmen Itaaen tiefe Schatten. Wie ein Dieb I so heimlich mußte er sich hinausschlei schen. ohne Ytbichiebstvotn ohne Ab ischiedsblick Wie aanz anders hatte ler es sich vorkiestelln die Wolssbura zu verlassen! Er hatte aetriiumt, Senia als seine Braut im Arme zu halten« von ihr zu hören, hast sie seine Liebe erwidere, daß sie an ihn denken, ihm schreiben wolle, bis sie siir immer vereint wären. Und nun hatte er ihr nicht einmal sagen dürfen. wie leiden schaftlich innig er sie liebte: er sollte damit warten zwei lanae Jahre. Wo zu gab Onkel Marimilian ihm diese lange Frist? Wenn er wenigstens die Gewißheit hätte, daß ihr Herz siir ihn schlug, das; sie ihm bis dahin treu bleiben würde! Ein schwerer Seuf zer entstiea seiner Brust. und zugleich packte ihn wilde Verzweifluna »Gehe bin zu ihr, sage, was du fühlst, halte sie für dichl« so rannte der Versuchen aber eine andere Stimme sprach da gegen: »Du gabst Dein Ehrenwort.« Aus halbem Wege blieb er stehen und sah uriict. Die Fenstereeihen des Schlo es blintten in der Morgen sonne. Er kannte Sentas Fenster ge nau, aber kein lieber Kopf, kein liebes Augenpaar zeigte sich, um ihm den legten Abschiedebliel zu spenden. So ging der künftige Male-rate herr aus ern Schlosse ohne Abschied und Geleit. Von been Onkel hatte er sieh gestern schon verabschiedet; er wollte ihn so früh nicht stören. Auch den Wagen nach der Station hatte er abgelehnt. Er war zu Fus- gelern tnen, nnd ebenso wollte er auch wieder gehen. Um 6 Uhr ging sein Zug und er hatte reiehli Zeit dazu. . Doch einen le ten langen Blick nach den Fenstern, hinter deren seidenen Vorbiinge er die Geliebte schlafend wähnte. nnd er wandte sich mit enee i schetn Ruck ab und schritt vorwär s Da wurde an dein einen der Fen ster die Garblne zurückgeschoben nnd X Graf Mecximiuan erst an die Schei ben. Mit seltsamem Ausdruck fah et han« Joachim nach. bis die Baume ihn feinen Blicken entzoaen. »Skrmer Junge, daß Du is WN mu .« arauf wandte er sich ad und trat ins Zimmer zurück. Sein Gesicht Mk blaß und traurig und trug die SM ren einer durchmachien Nacht Er hatte seine Kieider anscheinend gar nicht zur Nacht abgelegt, und ikkn Bett ftand unberührt. Jett nahm er Hut und Stock- UM sich durch einen Morgenfpaziergang· zu beleben und zu erfrifchen. Spaier wollte er das zur Ausführung brin gen, was er in der Nacht beschlossen hattet die Hausdame sollte heute das Schioß verlassen, und fiir Senia wollte er eine Pension in einer größe ren Stadt ausfindig machen. Ihre-. fBleibens war hier nicht mehr, so oder o. Lanasam itieq er die Treppe hinab und ging dem Parie zu. · Fast zu gleicher Zeit, als Hans Joachim das Schloß verließ. fiand Senia ebenfalls reisefertig mit Bei aitie in dem Thurmitiibchen der alten Wolfsburgerin nnd nahm den letzten Abschied. Zögernd machte sie darauf den »er ften Schrift in den dunklen, unheer lichen Gang, der ihr der Ausgang zu einem neuen Leben werden sollte und den Tante Sabines Dienerin nur einem Laternchen in der himdeka voraufgefchritien war. Jhr junge-« Herz zitterte, nnd die dumpfe. moF drige Luft im Gange nahm ihr faii den Athem. »Sind wir noch immer nicht drau ßen?« fragte sie ein über das andere Mal, nnd die alte, lveißhaariaeDie nerin iröiiete sie init »Wald, baldi« Diefes »Wald« aber düntie ihr eine« Ewige-Er Endkich drana der eriie Lichtschein durch dir Lriinuna. Die Dienerin tletterte die Stufen hinauf und fchlug die Falithiir angewendet Ein tiefe-J leufaidmen gina durrii Hentag Brust Mit einem Satz stand-« ur draußen auf der Erde und zog die ftiicin, harziae Waldluft ein nnd be ariifzie das Himmelslicht das erwär niend ihre iaiicn Wieder durcon Fortsetzung folgt.) W Bei-einei- e Institut-Oh Die venezuelaniiche Armee hat durch das Gesetz vom l«. August 1904 eine beträchtliche Betrachtung erfahren. Sie besteht seitdem aus 20 Vanilla nen Jnianterie zu je 30 Köpfen ::: 6000 Mann und 8 Batterien Artilies rie zu ie 200 Köpfen -:- 1600 Mann. Außerdem ift jeder Bürger im Kriegs falle zum Dienst isn Heer verpflichtet vom 18. bis 45. Lebensjahr Dadurch wird die Streitmacht Venezuelas auf eine Stätte von s.;0,000 Mann bracht werden können Seit dee e endiguna der Blocke-de durch die deut schen und englischen Kriegsschiffe, im Januar 1903, bat Präsident Castto sein ganzes Augenmert daran gerich tet. Waffen und Munition siir die Armee in ausreichender Menge zu be schaffen und durch Aufstellung mo deenee schwerer Geschütze, namentlich in La Guaira, diesen tvichtiasten Ha sen des Landes in guten Vertheidi aungszustand zu setzen. Diese Arbei ten wurden sehr geheim betrieben, und es ist nickt-S Näheres darüber in die Oeffentlichteit qelanat. Man weiß nur, daß alle Geichiitze, wie auch die Handseuetwassen und die Munition aus Frankreich bezogen worden sind, gegen dessen Schiffe sie vielleicht Bee tvenduna finden nieeden. Die Artenzmarme Benerueias ver dient diesen Namen einentlicki noch we niger als im Jahre 1902. Sie besteht zur Zeit mic- den 4 tleinen Kanonen bootent Belisar und Resiaurador mir je 70 Mann Beiayitng, 570 Tonnen Ver-drang und is kleinen Geschützen von 7.t3 Zentimeter abwärts, sowie Miranda und Hutnbador mit ie 30 Mann Besanuna und 130 Tonnen Berdrang, Z kleinen Geichützen von 5 Centimeter abwärts. Im Auguit ivoriaen Jahres bat Coitro in Genua il Torpedobootsserttiirer und 6 Tor spedoboote beitellt, die aber noch nicht i aboeiiesert sind. ) Dem gegenüber besteht das Frank I reich zur Zeit zu einer Kundgebung in Westindiichen Gewösiern zur Verfü aung stehende Geschwoder aus dem Panzerireuzer Desair mit 7700 Ton nen Verdronxr, R ichweren und 20 leichten Geichiiken und 513 Mann ’Beiatzung, dem großen gefchützten Kreuzer Jurien de la Graviere von 5700 Tonnen mit 8 schweren und M leichten Geichiitzen und 480 Mann Betonung. dem kleinen geschützten Kreuzer Chosselouv - Laubut von 3900 Tonnen, t-' schweren und 13 leichten Geschäften und 330 Mann Betonung, sowie dem kleinen geschütz ten Kreuzer Troude mit 2000 Ton nen Beet-rann 4 schweren und 11 leichten Geschütien und 190 Mann Besatunin Wenn man erwiiqt, daß an der Blvckade der venezuelanischen Däsen im Winter 1902X3 5 deutsche und 8 englische Kriegsschisse beibri liqt waren, so ergiebt sich klar, daß Frankreich viel mehr Schiffe nach Be nezuela schicken muß, wenn es von See aus einen erfolgreichen Druck auf Castro ausüben will. Von einer er iolareichen Landuna wird nicht« die Rede sein können. —-«.-«.-s-s Trustaktien haben die größte Aehn lichkeit mit ischsiichem stupid-entrissen Meister-teils Waisen