Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 02, 1906, Image 4

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    It Wohle des Sultans
Ie Aste-IM- YIFYMY »so-mu
Unter den vielen Kleintriegen die
Holland in allen möglichen Theilen sei
ner indischen Besitzungen zu führen
»Stil« nimmt der Kampf gegen die
"Djambi-Leute eine sehr beachtens
werihe Stelle ein. Das im Innern
Sumatras gelegene Land ist kaum er
forscht, und die Herrschaft, die die Hol
länder über einzelne der kleinen Einge
borenen-Fiirstenthiimer ausüber ist
iemlich illusorisch. Jm übrigen sind
·e Männer von Djatnbi ebenso tap
fere, wie überzeugte Mohannnedaney
und wie die Atchinesen auf der Nord
westspisze der Insel, nennen sie gern
ihren Widerstand gegen die Hollander
den ,,heiligen Krieg.«
Da ward plötzlich den Djambileuten
eine große und willkommene Ueber
raschung zutheiL Jn einer Nacht lan
dete bei ihnen Dr. Abdullah Jussus, ein
Abgesandter des Sultans. Er entbot
alle Distriktshiiupter zu sich und hielt
eine schöne und eindrucksvolle Rede.
»Zusammen leben und sterben,« hieß es
sin ihr, »der mächtige Sultan der Tür
kei ist mit Euch. Er wird seine Kriegs
schisfe senden, um den Gläubigen zu
helfen!« Die braven Dianibiwaren
sehr entzückt von der bevorstehenden
Ankunft der türkischen Schiffe. Be
wn ete Banden zogen umher. Der
mit ländische Kontrolleur Kroesen
wurde ermordet.
Die bolländische Verwaltung hatte
aber sehr wenig Sympathie für den
Abgesandten des Sultans. Sie finq
ihn mit einigen der widerspenstigen
Distrittshiiupter ein und machte ihm
den Prozeß. Das Gericht lümmerte
sich wenig um den schönen Namen Tr.
Abdullah Jussuf, sondern es nannte
den Abgesandten des Sultans, so wie
er wirklich hieß, nämlich Karl Hirsch.
Der Abgesandte des Sultans war einst
Kenner gewesen. dann Fähnrich bei der
berittenen Leibgarde des Sultans der
Türkei Augenblicklich wird sich der
Fortgang seiner Karriere ein wenig
ver-zögern Denn das Gericht sandte
ihn aus mehrere Jahre hinter die schwe
dischen Gardinen.
Das »Seit-schein«
Jn baherischen Telephonistinnen
kreisen erzählt man folgende hübsche
Beschwerdegeschichte, die einen uner
warteten, geradezu romanhasten Aus
gang nahm.
Ein behäbiger, etwas griesgrämiger
Brauereihesiher hatte vor längerer Zeit
am Telephon eine recht lebhaste Aus
einandersetzung gehabt, die in die we
nig galanten Worte: »Sie Gänschen«
ausllang Darauf Beschwerde ihrer
seits. Normaler Verlauf: KlagesieL
lung-Siihnetermin. Hier hatte »Er«
Gelegenheit, der Schwergekräntten vor
Hstellt zu werden. Wie hübsch sie nur
war! Jung, blond und dieses-Augen!
Wie zürnend und schmollend sie ihn
nur angucktenl Unter lebhaftem Be
dauern Zuriiclnahme der schweren Be
leidigung, reicher Obolus in die Llr
mentassr. Zuhause angekommen, liegt
ihm »Gäuschen« im Magen (?) — o
nein, im Herz! Kinderloser Witwen
erst 40 hinter sich, ganz vassable Er
scheinung —- das sagte er sich ost, vor
den großen Spiegel seines Schlafzitns
met-s hinttetend. Oh B. wohl ,,nein«
sagen würde? Das fragte er sich immer
und immer wieder. Jm Karneval aber
fragte er sie selber, und sie war wirklic
kein »Gänschen,« denn sie sagte nicht
«nein!«
»sama«-en bezahlt alle-L«
Der Arzt Dr. Böhm in Rirdorf bei
Berlin hatte eine gute Praxis, lebte
jedoch weit iiber seine Verhältnisse hin
aus, da er starke Neigungen für das
schöne Geschlecht hegte. Er gerieth
schließlich so in Schulden, daß er sich
vor seinen Gläubigern nicht mehr zu
retten wußte. »Mamachen bezahlt
alles!« Das waren immer die Worte,
mit denen er die Gläubiger, wenn sie
ihm gar zu arg zusehtem zu vertrösten
suchte. Dann verschwand er eines Ta
ges plöhli aus Rixdorf, und die
Gläubiger tten das Nachsehen. Jn
htttischeJndien tauchte der in Rirdorf
so schmerzlich Vermißte wier aus
Zöhms Lieblingsspruch »Mamachen
bezahlt alles!« hat sich aber in über
raschender Weise bewahrheitet: »Ma
machen,« eine schwerreiche, ältereDame,
tras jüngst aus Westsalen in Rixdors
ein und ließ sich von sämmtlichen
Gläubiger-n ihres Sohnes die Rechnun
gen präsentierte, woraus sie sie ans Hel
ler und sennig bezahlte. Die Freude
der Uix Geschäftsleute die die
Schulden MS schon in den Schorn
Steg geschrieben hatten, war natürlich
I « · .
Eigenthiimliches Rad
le r le i d e n. Eine ganz merkwür—
- dige Krankheit hat sich ein Hang Lar
fen in Racine, Wis» durch übermäßi
ges Radeln zugezogen Tag und Nacht
K er auf feinem Rade und jagte in
Stadt umher, nur äußerst selten
gkng er zu Fuß. Dabei tadelte er
immer mit start nach vorne überge
beugtem Isrper. Plötzlich erkrankte
er, hatte Ohnmachtsanfälle und sein-e
Krankheit war den Aerzten zunächst ein
MMeL Eine grkindliche Unter-«
ins-uns ergab schli;fs1ich, daß die
. J - « harrt des Magexe die innere
MEMMnd, infeiße des befkandigen
PW arti dieses Organ bei dem
strittigen und der fortwährenden Br
f iw faji durchgefcheuert war.
Its-am »Hu-spie
Ost seist- Ihlssetsis see solt III W
neunster Defects-Kinn
Jn Portsmouth England wurde
dieser Tage das gewaltige britische
Schlachtschiff WDreadnouth das
nach seiner Vollendung s7,500,000
kosten wird im Beisein des Königs
Edward vom Stapel gelassen.
Der Stapellauf der »Dreadnought,'
des größten und stärksten Schlachtschif
fes der Welt bedeutet nach dem Dafür
halten der britischen Admiralität den
ersten Schritt in der größten Leistung
auf dem csebiet des Kriegsschiff: baues.
Das neue Schl achtschiff ist das erste der
Fahrzeuge der sogenannten ,,Dtead
nought«.-.-Ktafse. lieber die Hauptaus
messungen des Schiffes bewahrt dir
britische Admiralität das strengste Ge
heimniß. Sie sagt nur, daß »Dread
nought« nach ihrer Vollendung ein De
plaeenient von 18,500 Tonnen, den
stärksten Panzer und die gewaltigste
Ariillerie unter allen Schiffen der Welt
haben wird. Während die britischen
Schlachtschisse bisher nur vier Zwölf
zoll-Geschütze, deren Projektile 850
Pfund wiegen, führen, erhält »Dread
nought« zehn schwere Geschütze eines
neuen Typus, die an der Mündung
eine Kraft von 49,568 Pferdestiirten
haben, statt wie bisher 33,622. Diese
Geschühe haben eine Schußweite von
25 englischen Meilen (40 Kilometer),
und ihre Projektile durchbohren auf
eine Entfernung von etwa zwei Meilen
einen 16 Zoll starken Panzer des här
testen Stahle5. Außerdem erhält die
»Dreadnought« 18 Dreizoll-Schnell
feuergeschütze zur Abwehr von Tor
pedoangriffen. Die ,,Dreadnought«
wird ferner das erste Schlachtschiff
fein, das Turbinemnaschinen erhält,
welche die Kraft fiir vier Propeller lie
Fern und fie zumde schnellsten Schlacht
chiff machen werden
Ueber das Schiff sagt eine eng
li che Fachzeitung Folgendes: »Wer
ze n Jahren waren die Schiffe der
«Majestic’-Klasse die prächtigsien der
Welt. Heute ist es keine Frage, daß
die ,Dreadnought’ aus 10 Kilometer
Entfernung eine ganzeFlotte von Ma
«festic5’ ebenso leicht in den Grund hoh
ten kann, wie die japanische Flotte die
rusfischen Schiffe bei Tschuschima zum
Sinken brachte. Die Schiffe der »Ma
jesiic’-Klasse würden thatsächlich un
fähig fein, das Feuer zu erwidern, da
ihre Geschütze in Wirklichkeit taurn
über 5 Kilometer hinaus wirken tön
nen. Die ,Dreadnought’ würde wahr
scheinlich imstande sein« ganz allein den
Kampf mit der gesammten deutschen
otte zu unternehmen.« Zu dieser
esten Bemerkung sagt der »Dailh Ex
preß«: »Man darf aber nicht vergessen,
daß Deutschland im Begriff sieht, ähn
liche Schiffe zu bauen, daß Japan be
reits an zwei derartigen Schi sen baut,
daß die Ver. Staaten den Bau von
zwei und Frankreich den Bau von
dreien dieser Kolosse beschlossen haben. «
Das Stelldichklm
Eine liebevolle Mutter fiir seine
Kinder suchte durch Heirathsanzeigen
ein Mann in Berlin, der sich bald Her
zog oder Hagen, bald Bauer oder
Brauer u. f. w. nannte. Junge Mäd
chen und Wittwen, die bereit waren,
diesen Posten zu bekleiden, fand er auf
jede Anzeige in Hülle und Fülle. Wenn
er eine engere Wahl getroffen und die
Auserlorenen näher lennen gelernt
hatte, so brachte er zum Stelldichein
hin und wieder auch eins von seinen
Kindern mit, um ihnen die neue Mut
ter zu zeigen. Die Mädchen oder Witt
wen gaben gern einen Theil ihrer Er
sparnisse her. Sobald aber der Freier«
der sich Postassrstent tituliren ließ, das
Geld hatte, war es mit der Liebe aus.
Er ließ sich nicht mehr sehen. Jüngft
folgte eine Geprellte, die durch ihren
Schaden noch nicht klug geworden war,
wieder einer Aufforderung zurn Stell
dichein und traf zum zweiten Male
ihren »Afsistenten.« Das Mädchen ließ
den Schwindler verhaften. Er wurde
als ein 28 Jahr-e alter herniannRefchle
aus Rixdprs festgestellt Der Verhaf
tete ifi verheiratbet und Vater mehrerer
Kinder.
Ein ceyter Wunsch.
Eine originelle Erklärung veröffent
lichte der Redakteur des Blattes
»Tscharnomorskaja Gazeta« in Peters
burg, der von einem Schauspieler, wel
cher sich durch eine in der Zeitung er
schienene Kritik beleidigt fühlte, mit
dem Tode bedroht worden war. Jn
dem Blatte war Foxgendes zu iesent
»Ich habe von dem berühmten Schau
spieler, Herrn Talsty eine Mittheilung
erhalten, worin er die bestimmte Ab
sicht vertündigt, mich zu tödten. Da
ich nun ein gezeichneter Mann bin,
bitte ich Herrn Dalsty um die eine
Vergünstigung, daß er den Tag fest
se e, an welchem seine strafende nd
nich tressen soll, damit ich it be,
meine Angele enheiten zu or nen und
mich angeme en auf die Reise in die
beste aller Welten vorzubereiten, wo es
keine Krankheiten keine Zeitungen und
keine berühmten Schauspieier gibt.«
Eine mertwijrdige
S t a d t ist Listen in Algeeien, in der
ein seltsames Doppelleben ab
s it. Jn der volkreichen Eingehen
nenstadt hekts i in Bauten und Sit
ten die Urspr« nglichieit der Mitkn
bewphnen während sich ein paar Tau
send tds davon das niederm Vis
ite-, n Städtchen mit setzengseadem
Wilh Ich schneidenden Straßen
n . I .
hmkr un satt-a
stir- eued Inst-It stim- IO Iqth des
sites-sang Its Ins-.
Der Gesammtwerth des Handelsm
tehrs zwischen den Ver. Staten und
Jtalien belief sich im Fislaljahre 1905
auf s77,500,000 und Einfuht und
Aus-fuhr standen einander ziemlich
gleich. Als ein Absatzmarlt für ameri
lanische Produkte übertrifft Italien
Belgien, Ruhe-, Australien und Argen-»
tinien und überragt um mehr als 100
Prozent die Absaygelegenheitem welche
der ganze afritanische Kontinent uns
bietet. Die Aue-fuhr aus den Ver.
Staaten nach Italien wurde fiir das
letzte Fistaljahr auf 838,740,067 ge
schätzt, während unsere Einfuhr aus
dem genannten Lande während dessel
ben Jahres 5538628579 betrug.
an den 30 Jahren des Bestehens
unserer Handelsvnbindungen mit Ita
lien hat sich der Gesammtwerth auf
weit iiber sl,000,000,000 gestellt und
davon waren auf die Einfuhr etwa
s486,000,000 und auf die Ausfuhr
etwa s530,000,000 zu rechnen.
Rohseide macht die Hälfte unserer
ganzen Einfulir aus Italien aus und
die andere Hälfte setzt sich hauptsächlich
aus Niissen, Olivenöl. Maltaroni,
Käse, Wein, Schwefel, Weinstein, Hü
ten, Marmor-: und Steinsabritaten,
Seidenfabritaten,Kunstwerlem Flachs,
Dank Holz und daraus bergestellten
Fabrikaten zusammen.
Unter den Ausfuhrartileln, welche
wir nach Jtalien senden, nimmt Roh
bautnwolle die erste Stelle mit zwei
Dritteln des Geiammtwerthes ein und
Kupfer, Mineralöl, Baumwollsamens
öl, Tabak, Wolle und daraus herge
stellte Fabrikate, tünstliche Düngemit
tel und Paraffin theilen sich während
des letzten Fislaljahres in die verblei
benden 512,000,000. Jnt Vergleich
gegen das Jahr 1895 hat sich unsere
Aus-fuhr nach Jtalien im Jahre 19073
verdoppelt
Die überraschten Diebe.
Jn der Pariser Vorstadt Pasiy
wohnt ein reicher, sehr origineller Herr
in einer Villa, die mitten in einem geo
ßen Parte gelegen ist und die er mit
allen Erfindungen der modernen Zeit
ausgestattet hat.
Jn einer Nacht drangen Einbrectier
in den Part und suchten in die von
ihnen undervohnt geglaubte Van zu
gelangen. Dabei stießen sie etwas hef
tig gegen eine Thür, was sofort eine
sehr liirmende elektrische Glocke in Be
wegung setzte. Der Villenbesiheh der
noch in später Nachtstunde in seinen-.
Laboratorium arbeitete — er ist näm
lich ein Forscher auf eleltrischem Ge
biete —— erkannte sofort, um was es
sich handelte und griff nach einein Um
schalter. Durch einen Druck wurde
pliiylich der ganze Garten taghell er
leuchtet· Tausende leuchtende Blumen
erstrahlten an den Bäumen und auf
den Beeten, und die Einbrecher waren
über dieses unerwartete Schauspiel
dermaßen erschreckt, daß sie in aller
Eile die Flucht ergriffen. Dabei schei
nen sie gleichfalls vor den elettrisch er
leuchteten Statuen sich besonders ent
setzt zu haben, da man Blutspuren be
merkte. als ob sie dagegen gestoßen
seien. Sie ließen sogar ihre Verbre
chervorsicht fallen nnd schrien vor Ent
setzen so laut, dafz die ganze Nachbar
schaft sie hörte. Trotzdem gelang es
ihnen, vor der Antunit der Polizei zu
flüchten, aber mit Hinterlassung ihres
sehr tomvletten ,,Arbeitsmaterials.«.
Das Paris-r als Verräther.
Eine junge Dame in Geni, Schweiz,
die sich verheirathen wollte, hatte ihre
intimsten Freundinnen eingeladen, sich
die Hochzeitsgeschenke anzusehen. Als
sie fort waren, merkte sie, daß ein
werthvolles goldenes Armband das
Geschenk ihres zukünftigen Gatten,
fehlte. Da niemand als ihre Freundin
nen in dem Raum gewesen waren, so
konnte nur eine von diesen den Dieb
stahl begangen haben. Während die
junge Braut unter Thriinen das leere
Kästchen emporhebt, fühlt sie auf ein
mal ein starkes Veilchenparfiim dem
selben entstriimen, von dem sie weiß,
daß es das Lieblingiparfilm einer ihrer
Freundinnen ist« Nun weiß sie auch.
wer der Dieb gewesen ist; die start
parsiimirte Hand hat zu deutliche Spu
ren hinterlassen, als sie den diebischen
Griff ausführte. Die Schuld des
Mädchens war durch diesen mer-irritir
digen Selbstverrath so augenscheinlich
daß ez nicht leugnen konnte. Die
Braut aber ist mit einer Brautjungser
weniaer zum Altar getreten.
Eine hellische Sulta
n i n. Heute, da Marollo im Vorder
grunde des Interesses steht, dürfte es
interessant sein, zu erfahren, daß unter
den Stammnrüttern des gegenwärtigen
Sultans von Maroilo auch eine Hean
lich befindet. Es ist die Mutter des
Sultans Jnfid (1790——1792;, die
vierte Frau des Sultans Mulai Ab
dullah. Wie der schmählich bei Fez
ermordete Dr. Genthe in feinen Reise
schildetungen erzählt, berichtete der
österreichische Hauptmann Segur, der
acht Jahre lang in Marollo weilte, die
Mutter Jnfrds sei ein aus helfen ge
hiirkigeg·, in Srlsre ei verkaufte-Z Mied
chen Namens Saaitta gewesen« «
Durch llnfiille umge
i o m en e n sind im letzten Jahre auf
den« Eilendahnen des Staates New
ork 903 Personen, verlept wurden
M
sei-Mel tu fest-s.
stsretremw s
Ali Transportrnittel filr Menschen
und Waaren werden in Peling die ver
schiedenartigsten Thiere und Fuhrwerle
verwandt. Vor der zweirädrigen
überdachten und an den Seiten mit
Fenstern versehenen Karte eines Man
darinen reiten oder marschiren Sol
daten mit den treisrunden, chinesischen
Abzeichen auf Brust und Rücken; ohne
den Kopf zu wenden, sieht der hohe
Beamte durch die schwarzen, sehr gro
ßen Gläser seiner Brille, die die blasse
Gesichtsfarbe noch deutlicher hervor
hebt, auf das Treiben neben seinem
Gefährt. Die meisten Chinesen und
Chinefmnen bewegen sich zu Fuß, nicht
selten sieht man jedoch auch Reiter und
Reiterinneu; letztere bevorzugten als
Reitthier den Esel, auf dessen äußerster
Kruppe sie mit weit vorwärtsgeitrectten
Beinen rittlings sitzen, so daß man
glaubt, sie werden jeden Augenblick hin
ten herunterrutschen.
Außer den kleinen, auch von Kindern
gerittenen Eselchen werden Maulthiere,
Pferde und Kameele als Reit- und
Transportthiere benutzt. Langsarn nnd
vorsichtig tastend, den Hals scharf in
s-Fortn nach unten wie ein Schwein
durchgebogen und die Nase hoch in die
Luft genommen, so daß man die wol
ligen Stirnhaare kaum -ieht, schreitet
das Leittameet, mit se nen runden,
dunkelbraunen Augen nach den Seiten
schielend, ohne feine gravitätische Hal
tunn zu verändern. an der Spitze der
liarmvane Den folgenden Kameelen
ist ein Knebel durch die Nase gezogen
worden; ein zwei bis drei Meter langer
Strick reicht von dem Knebel bis zum
vorhergehenden KameeL an dessen Sat
tel oder Traglast er gewöhnlich be
festigt ist. Meist find die Thiere zu
sechs zusammengeloptselu das letzte
Kameel trägt am Halse eine große
dumpstlingende Glocke, ähnlich den
Kuhglorten die bei jedem Schritt er
tönt, damit der an der Spitze gehende
Karawanenfiihrer weiß, daß seine Ka
rawane noch vollzählig ist.
Vorschriftönräfrtg in den Tod.
Vor Kurzem erschoß sich der Borste-—
her der ungarischen Gemeinde Kerepes,
Stefan Tburanni, im Salonrock vor
seinem Schreidtische sitzend. Die Un
tersuchung ergab, daß der Selbftmörs
der seine gefarnniten amtlichen Agenden
in tadelloser Ordnung hinterlassen
hatte. Auf dem Schreibtiiche, vor dem
die Leiche des Selbfirnörders im Sessel
lehnte, war das vom Verstorbenen ge
führte Sterdematritelbnch aufgeschla
gen. Auf die letzte Seite hatte Thurm
nyi unmittelbar vor dem Selbstniorde
den eigenen Todesfall eingetragen. Alle
Daten waren pünktlich oerrnertt, Zeit
und Ort des Todes; als Todesursache
hatte er angegeben Tod durch die Ku
gel. Zum Schlusse hatte er sich als
Anmelder und als Matriielführer un
terfertigt. Der Minister des Inneren
hat nun die seltene Matrileleintragung
annullirt rnit der Begründung: »Der
Todte war nicht berechtigt, feinen eige
nen Todesfall zu immatrituliren, und
könne nicht als Anmelder fungiren.«
Die kassirte Eintragung wurde dann
mit demselben Terie durch den Matti
kelfiihrerftellvertretet eingetragen. ’
steif-studierte der Bee. Staates-.
Bezüglich der Versorgung des inter
nationalen Marites mit Fleisch spie
len die Ver. Staaten die erste Rolle.
m Jahre 1904 belief sich unsere Aus
hr an lebendern Schlachtvieh nach
zwölf wichtigen Ländern auf 337,000,
000 oder 34 Prozent ihrer Gesammt
einfuhr an solchen Artikeln. An
Schlachthaujprodntten wurden aber
aus den Ver. Staaten Waaren im
Werthe von 8151,000,000 oder 45
Pro ent der Gesammteinfuhr der be
tr enden Länder exportirt. Die Ein
fnhr der zwölf Länder an Schlacht
hausprodutten aus den Ber. Staaten
während des Jahres 1904 belief sich
auf den folgenden Prozentsatz ihrer
Gesammt-Fleifcheinfnhr: Kuba 67
Prozent, Deutschland 58 Prozent, die
Niederlande 57 Prozent, England 42
Prozent Oefterreich-Ungarn 36 Pro-:
nt, Italien 31 Prozent, Norwegenl
Prozent, die Schweiz 17 Prozent,l
Spanien 12 Prozent nnd Ruleand 5!
Prozent. Schweden eint-fing von uns ;
überhaupt leine Schlachthausprodultp
Bestrafung eines Thier
fr e un d e S. Ein Kutscher in Tres
den hatte von seinem Fuhrherrn ein
Paar alte, abgetriebene Pferde erhal:
ten, die wenig Futter erhielten, aber
schwere Arbeit leisten sollten. Aug
Mitleid mit den Thieren nahm der
Kutseher auf dem Bahnhoi von einem
Wo gckrr Heu einige Gebund unp gab
Ia einen hatbverhungerten Pferden.
i Gericht verurtheilte den Mann
zu der harten Strafe von vier Mo
naten Gefängniß, weil er schon früher
einmal einen Diebstahl begangen hatte.
Leichenberhrennungen
in Engla n d. Die Zahl der Leichen
perhrennungen in England betrug im
Laufe des Jahres 1905 600, gegen 566
im Jahre 1904 und 475 tm Jahre
1903. Während des Jahres 1905 sind
itvei Krernatorien. eines zu Leeds nnd
eines zu Bradford, neu errichtet war
bes, während eln drittes zu Sheffield
in An ritt genommen wurde. Die Ge
samm zahl der in England seit der Er
richtung des ersten eernatoriums in
Wing (1885) vollzogenen Verbren
nungeu beträgt 5018. . »
Die Königin der Schan
fpielerinncn lobt Pera-um
Fräulein Juli« Mart-we.
Empfiehlt Beim-tm berzlichst für vie Nerven.
J n einem kürzlich an die Peruna
Medicine Co. gelangten Briese
von FrL Julia Marlotve ans New
York, schreibt dieselbe das Folgende
über Perunm
»Es steut mich- Ihnen meine
Anerkennung sitt das grossen-Use
Heilmittel, Pettina- ols Nerven
Tonie zollen zu lännen.«—Julia
: Mart-we.
W
Nervosität ist bei Frauen ziemlich
allgemein. Dieser Zustand entsteht in
den anämischen Nerven-Tentam Die
RetoemCentren sind die Reservoir-s
der Neu-entme Diese Centren wer
den blutleer und müssen die richtige
Pflege haben.
Dieses gilt besonders von der Früh
jahrssaisom Jedes Frühjahr erzeugt
eine Menge Invaliden, die direlte Ur
sache hierfür sind schwache Nerven.
Dieses kann leicht durch den Ge
brauch von Pernna permis-den« werden.
Peruna saßt die Wurzel des Uebel-B
-----«
svsvvvss
I
indem es die Verdauung körderh Ver
dauung liefert Nahrung ür die Ner
ven-Tentam Richtig verdaute Nah
tnng ver-sorgt dieses Reservoir des Le
bens mit frischer straft, was Zu star
len, ruhigen Nerven führt, nnd da
durch die Lebens-kraft pflegt
Peruna erfreut sich bei Frauen gro
ßer Beliebtl)cit, besonders bei solchen
die einen Beruf haben, der das Ner
vensystem angreift. Peruna liefert
die straft für die Nerven, die solche
Leute haben müssen.
TausendeZeugnisse von Frauen ans
allen Theilen der Ver. Staaten treffen
jedes Jahr ein. Solche nnausgesors
der-ten Zengnisse beweisen sicher-.
Pernna ohnegleichen dasteht als Ner
ven-Taufe und Krasterzcngen
Kanft heute eine Flasche Pe
trus-. Wenn nicht aller Nutzen
von Pernna erfolgt, den man kr
ummen schreibe man an Dr. S. B.
Hatt-now Gesamt-ils Ohio.
Ins isirJiiiInsiisjnp
Die »Mutter der Sonne« im öftliehen
Theile Rhodesins.
sites-natur ato seine-in Auf des-r Its-ten
der sue-er Hirtenan der Kuchen nnd
Irr-bete Iflaveufoch der Frauen Treib
fsgd mit Reise-.
Tags bebsttertite Gebiet Rhode-fier
das-« iir der diktictxe Theil diese-;l Lande-«
zwischen Sanrbesi nnd Linipopry wird
von Vielen tleineren Ginkreooreneix
stammen bewohnt, die sich unter rein
Namen Malalanga Minder Der
Sonne) vereinigen. Sie gehören zum
großen Sprachstannne des Bantu und
ähneln in vielen Beziehungen den He
rero, welche den Deutschen so viel zu
schaffen machen. Es dürfte daher von
allgemeinem Interesse sein« Näheres
über das Leben und Treiben dieser
Eingeborenen zu erfahren.
Wird ein Kind geboren, so nimmt
fr gewöhnlich die Großmutter fiir die
er ten paar Tage des Neugeborenen an.
Kann die Mutter ihren täglichen Be
schäftigungen wieder nachgehen, dann
wird das Kleine mit einem Fell oder
Stück Kaliio auf ihren Rücken gebun
den, so daß die Fäßchen an beiden
Seiten hervorgucten. Jn dieser Stel
lung verbleibt es den ganzen Tag, ob
es heiß oder lalt, ob Sonnenschein oder
Re en iit.
m Alter von etwa fünf Jahren
tritt bei den Kindern ein Unterschied
in der Erziehung ein. Jst das Kind
ein Mädchen, so beginnt es, sich den
weiblichen Arbeiten zu widmen. Es
lernt Wasser und Holz tragen, llfu
stampfen und kochen, Bier nnd auch
Salz bereiten, eventuell Töpfe formen
nnd brennen und besorgt mit der Mut
ter die Feldarbeiten. Hat es ein Alter
bon ungefähr zwölf Jahren erreicht, so
wird es von den alten Weibern fiir
rathsfahig erklärt, und es hat die
rchterltche Tortur des Tätowirens
« rehzumachen, die die Dame »Mode«
serfordert.
T Die Frau ist die Sklavin des Man
jnes, sie muß ihn durch ihrer Hände
iAebeit ernähren, und infolgedessen ist
»der Kaufe-reis, je stärker die Frau ist,
ein defto höherer- Da sie von frühester
Kindheit on keine Liebe kennen gelernt
t, st ihr dieser Begriff vollständig
eind; fie wird tote eine Waare ver
kauft und findet nur Befriedigung
darin, wenn ein recht hoher Preis fiir
fie be ahlt wird.
der Geburt von Zwillingen wird
immer einer, der durch prophetische
Wurfhölzer dazu bestimmt wird, leben-«
in einemToof etrc n, wo er
d eine heute der nub irren-irde
Die Leiche eines· Feindes ivird nie in
einer Höhle beigesetzt, sondern wird mit
Steinen beschwert, im nächsten Fluß
versenkt.
Einem Knaben stillt im Alter von
etwa fünf Jahren das wichtige Amt
eines Ziegenhirien zu, und damit er
dies aufmerksam versehe, bekommt er
eine Ziege als Eigenthum Während
er der Beschäftigung des Hüteng nach
geht, iibt er sich im Wersen mit Stei
nen, im Bogenschießen und Fallenstel
len, findet aber auch noch reichlich Zeit,
Früchte und Maislolben zu suchen, um
sie sogleich zu verzehren Jii er zum
Jüngling heran-gewachsen so aoancirt
er zum Fiubbirten und lernt in seinen
Mußestunden Korbe und Matten flech- s;
ten, Netze aus Bastseilen machen zum ;
Fischfang und zur Treibjagd und, salls
sein Vater Schmied ist, Specie, Pfeile
und Messer herstellen.
Die Hauptaufgabe des jungen Man- z
nes besteht darin, sich Frauen zu I
suchen, und bat er sich je nach seinen
Ansprüchen eine genügende Anzahl er- i
worden, so legt er sich aus die Bären- ;
baut und läßt die Frauen die Arbeit
besorgen Der Mann stellt nur die
Ackergerciibe her, während den Frauen-«
das Bestellen und Abernten der Felder
obliegt If t der junge Mann reich und—
kann den siir das Mädchen geforderten
Preis in Geld oder Vieh zahlen,
führt er bald die Frau heim, ist er aber
arm, so kann er jahrelang bei de
Vater der Zukünftigen arbeiten, wenn
er nicht vorziebt, bei einem Weißen Ar
beit zu suchen, um durch größeren Ber
dienst sein Ziel schneller zu erreichen s
Zu den liebsten Bergniigungen der
Malalanga zählt die Jagd, zumal diej
Treibjagd mit großen Netzen. Letztere
werden aneinandergereiht, so daß sie
sich über eine Länge von iiber eine ?
Meile ausdehnen, und dann wird das i
Wild in diese getrieben. Hat sich ein
Stück Wild in ein solches Reh vers !
wirrt, so wirst der neben seinem Neß i
hinter einem Baum verborgen stehende
Jäger dem Thier seinen Speer in den
eib Da die Netze sehr start sind, so «
werden aus diese Weise selbst die größs ,
ten Antilopen, wie Eland- und Säbel-.
antilope erlegt -
»m. ....-. .-.«-.
D e r »F ii r e i g«
iitstenthum Li tensien n, -
ilbee dem Meer beginnt nnd e
Maschqu nkg inquisitor-Ei
lt unter die til nften und eornan
its fien Felsenpfade der Alpenweli -
Die « Petrolea« Gaville
sind ldieb Endprodutte deeFaulschlam i
Were . der ausser Mnläelane
andenenh Eunnelloblem
zizrnnM an
—