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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 2, 1906)
Senta Umolksburg Roman von Elsbetb Kokcbäkh (12. Fortsetzung.) »W- kommt Jhr her?«' fragte er Einheit ruhig, und nur ein feiner dachtet konnte sehen, daß seine Nusenfliigel leise zitterten. »Ich denke, Du wolltest nach Sonnenberg, Hans Joach-im?« .Jch war dort," antwortete Hans « Joachim. »Hei-but Reeden war nicht; zu Hause, deshalb kehrte ich Um und« wollte Johannes Degenhart aufsuchen. j Auf dem Wege dorthin trafen wirj uns, und da —- Senta denselben Weg z hatte, waren wir zusammen im Pasi storenhausr. Uebrigens -———— OnteH wir haben die Geschwister gebeten, Uns morgen Nachmittaq zu besuchen. Ei g Dir doch recht?« « wiß —- selbstverständlich! Doch Ium, Hans Joachim, bitte ich Dich, mich zu meinem Obetförfter zu be . legen, um bfürN unseren nachstgn i ang as öthige zu vera - rettetJz »Gem, Onkel Maximilian," erwi derte hans Joachim bereitwillFund ver-beugte sich vor Senta, die isher fchwei end daneben gestanden hatte. Aug Graf Maximilian verabschie dete sich von ihr mit kurzem Gruß, und beide Männer schritten dem Pakt zu. Senta ging lnagsam ins Schloß. Die vorherige fröhliche Stimmung war mit einem Male verflogen, nnd ein nach-deutlichen trüber Ernft lag auf ihren Zügen. Warum war der Onkel heute so steif und förmlich zu ihr gewesen, warum hatte er kaum das Wort an sie gerich tet? Was hatte sie gethan, um sein Mißfallen zu erregen? —- Und warum erwähnte er mit keiner Silbe mehr des verfprochenen Spazierganges in die Berges —Sie hatte sich schon so darauf gefreut. reilich, Hans oa chim war inzwis n gekommen. as war wohl ein annehmbarer Grund, aber er befriedigte sie nicht. Sie fühlte, daß es noch etwas anderes war, wenn sie auch nicht wußte, was es sein konnte. - Wie immer in solchen Fällen seeli fchen Unbefriedigt eins griff sie zu der einzigen Trösterrn, zur Musik« Und ihre Töne trugen sie fort über alles Irdische, sie sang sich die Seele frei. Nachdem sie auch heute eine Stunde lang gesun en hatte, waren die kleinen Lümmernisie vergessen, und nur das rose· iel, das sie erreichen wollte» and i vor Augen. Darüber ver ank alles andere in ein dunkles, wes enloses Nigtii Am nii sten Nachmittag kamen Ruth und Johannes Degenhart, wie Oe versprochen hatten, auf die Wolfs u Rath hatte ein himmelblauesz Waschkleid an; sie sah überaus lieblich darin aus. Auf ihren Wanaen brannte ein sanfte-J Roth, und ihre Augen leuchteten, als Hans Joachim sie io freundlich und vertraut begrüßte. Auf der Veranda war der Kasfeei tisch gedeckt, und Fräulein von Rupert machte die Honneurs. Sie zeigte sich heute sehr liebenswürdig und sprach ein ehend mit dem jun-sen Pastor. ach dem Kaffee begaben sich die iringen Leute auf den Tennisplatz. kautein von Rupert blieb auf der anda zurück. Das fröhliche Lachen und das Geräusch vom Schlagen der Hölle drang bis zu ihr hinüber-. Da trat Graf Maximilian auf die Terrafo Jn der Rupert Augen leuch tete es auf, sie erhob sich dienstbeflissen nnd reichte ihm eine Tasse staffee, die er dankbar annahm. Darauf setzte sie sich wieder mit ihrer feinen Handarbeit auf ihren Platz und erzählte ihm, daß die Gäste bereits ein etroffen wären und sich dem Ten nis piel hingäben. Wieder klang ein Lamen yerurerx es war das silberhelle Sentcis. Graf Maximilian erhob sich. Er wollte seine Gäste begrüßen, sagte er, I machte aner Haugdame eine Verbeu gung un verließ die Terrasse. Fräulein von Rupert biß sich amer lich auf dieLippex aber sie hütete sich ihm ihre Begleitung aufzubrängen nnd blieb auf der Terrasse sitzen. Gras Maximilian aber näherte sich langsam, von den Spielenden nicht bemerkt, dem Tennigplatz. Da lachte Senta von neuem auf. Pastor Johannes hatte eine Ungeschicks lichteit beqangen. Aerr Pasior, Herr Pastor,« rief sie. »Wir werden unseren Feinden noch erlicgen müssen, wenn Sie so weiter spie Jch bin ein schlechter Spieler, ver zeihen Sief antwortete Pastor Johan nis, dessen Gesicht vor Anstrengung Ind« Eifer ganz geröthet war Eos ihn nur, Senio« rief Ruth, - Ue Deus Joachim zum artner hatte, M dtiiben Bessy ein schlechter « er un ein guter Mensch als s Usekehrt « .Du hast Lch In reden Ruth, « gab Mo mäen se Antwort. »Ihr ge Mk Melis« wir werden unt- wollen euch «tvarf nun auch HansJoachim . «-, » , d Z d s ;"äk.·’»"’;u MERMIS its-! feel-beten npch tian un Wchiere « i·"«3a »Alle das Gegeniheil von Johan nes?« fragte et und kam von seinem Pla herum zu Senio. Sein Blick tau te mit heißer ·nnig!eit in den ihri en.«,,Ein uter ÄMieter und-— ein chlechter "ensch, Senta?«« »O Hans Joachim, nein, nein, bei des-gut.« « «Senta.« Er wollte nach ihrer Hand fassen, ließ jedoch die seine, die schon ausge streckt war, jäh wieder sinken. Wie aus der Erde gewachsen stand plö lich der Ontel vor ihnen. r zog den Hut. Johannes und Ruth brachen ihr Spiel ab und kamen, den Grafen zu begrüßen. Graf Maximilian drückte beiden Ge chwiftern mit Wärme die Hand. r freue sich. sie einmal feine Gäste zu nennen, agte er, sie möchten ihm öfter die Freude machen. Dann fragte er Ruth, warum sie jeßt so selten nach der Wolfsburg käme. Ruth erröthete heiß und stammelte etwas Verwirrtes, kaum Verständ liches. Der Graf nickte freundlich, er hatte wog kaum hingehört. Sein Blick flog zu enta, die noch immer mit heißen Wangen neben Hans ’-oachim stand. »Lassen Sie sich im Spiel nicht sto rrn, ichsehe gern zu,'« sagte er jetzt. »Wollen Herr Graf nicht meine rtie weiter siihren?« fragte Pastor « ohannes. »Ich» bin zu wenig geübt und möchte erst vom Zuschauen ler nen.« »Spielen Sie nur ruhi weiter, lie ber Pasior,« ermunterte ign der Graf, »wenn Sie auch einmal daneben schla gen. Au anderem Felde sie en Sie wieder. - eder in feiner Weifef »Der Herr Graf sind sehr gütig, aber —————"· ich schäme mich meiner Un gefchicklichteit dennoch« —- — »O, o, so viel Eitelkeit hätte ich Jhnen gar nicht zugetraut!" fcher te der Graf. »Doch nun lassen Sie ich nicht aufhalten.« — Pasior Johannes zögerte und stand abwartend da. »Gehen-Sie—— man wartet auf Sie, und — —- Jugend gehört zu Ju gend.« Durch seine le ten Worte klang eine tiefe Bitterkeit. einer der Umstehens den fühlte sie wohl heraus. NurSenta hob den Kopf und fah ihren Onkel an »Willst Du es nicht einmal versu chen, Onkel MaximilianN »Aber Kind —- -— welches Ansinnen ——-—- ich habe wer weiß wie lange nicht mehr gespielt« Ueber sein Gesicht flog ·ein Lacheln; das gab Senta Muth. »Unsere Sache steht schlecht ———— wenn Du mir helfen würdest, sie zu gewinnen —- — so« »So ———— hättest Du Deinen Wil len wieder einmal durchgefeßt.« Sie zuckte leicht zusammen und wandte sich ab. »Nun, so tornm, führen wir unsere Sache.« Er nahm dem jungen Pastor den Schläger ab, und das Spiel begann. Mit Interesse verfolgte es Pasior Johannes. Auf beiden Seiten tobte ein heißer Kampf. Graf Maximilian erwies sich Ials ein gewandter Spieler; seine Be tregungen hatten etwas jugendlich Kraftiges. Und er und Senta blieben Sieger Zum Schluß klopfte er feinem vom hei en Kampf erregten und Lerötheten Ne fen auf die Schulter. . »So leicht besiegst Du mich doch nicht, mein Junge." »Es scheint so, Onkel Marimilian. Was Du spielft, ist nun einmal stets meisterhaft.« Maximilian wußte, worauf diese Anspielung hinauslief. Er brachte da rum das Gespräch auf ein anderes Tkmm Johannts und Ruth verabschiedeten sich nach einer Weile, zum baldigen Wiederkommen aufgefordert. und gin In ihrem Heim zu. Rath hatte sich in B Bruders Arm gehängt und« plan derte lebhaft. Der Nachmittag war so schön gtwesern er hatte n· ts Trii - ftimmendes in ihr hinterla en. Johannes aber blieb merkwürdig ern und nachdenklich 13. Kapitel» Vier Wochen war Hans Joachim nun auf der Wolf-barg· Der August neigte sich seinem Ende zu. Anscheinend hatte sich nichts Wichti ges in dieser Zeit zugetra en, und doch machte sich eine gewisse ndlnng in den Gemüthern bemerkbar. Hans oachim umgab Senta mit jenen zar en huldigungen, wie sie nur die Liebe et innen kann. Gerade da rum, weil so unausdringlich und zart waren, nahm Senia ge als etwas Selbstverständliches hin. ie war von den Eltern so selxr behütet worden, daa weder Schme chelei noch über he ndes Lob je zu ihren Ohren ge drungen war. Trotzdem ihre Stimme schon, als sie noch Kind war, bezau bernd und süß gellungen atte; war dieselbe von den klugen ltern nie dazu ausgebeutet worden, um damit zu prahlen. Senta hatte nur vor den nächsten Verwandten und Freunden, die der Eltern Wunsch gemäß mit ihrem Lohe largten, singen dürfen. So war sie durch Schmeichelei nicht verwöhnie ja sie haßie dieselbe. Hätte Hans Joachim ihr in irgend einer Hinsicht gefchmeichelt, io hätte er von vornherein verlorenes Spiel gehabt. Aber der fchneidige Leutnant, der es gewöhnt war, den Damen seiner Be tmntirbaft Galanjerien au sagen, fand bsier Senta ceaenüber leine ein zige Ihr zurückhaltendes, oft stolzes Wesen ilößte ihm Hochachtung ein, Ihr lindlich heiteres und offenes Gemiith lezauberie il)n. eFür keins von beiden peniiqte ihm die iade Gnlanierir. Da für umgab er sie mit hundert kleinen Aufmerriamrertem die so geringsugig schienen und doch sür Gebet und Em pfänger gleich beglückend waren. Und Senta fühlte sich beglückt. Die Wolfs burg hatte ihr bisher so wenig Anre gung zu Lust und Heiterkeit, woan ihre rosige Jugend doch nun einmal Verlangen trug, gegeben. Hans Joa chim hatte sie ihr gebracht. und sie fühlte sich darum zu ihm hinge ogen. Jhr kindlich hakmtoser Sinn er annte weder etwas Böses darin, wenn sie mit dem lustigen Vetter lachte und plauderte, noch die Gefahren, die da rin sür sie lagen. Hans Joachim suchte ihre Gesell schaft: mit List wußte er die kluge Hausdame und Ausdasserin hinters Licht zu führen und sich dadurch oft-« mals von· ihrer lästigen Gegenwart zu befreien. - Diese kleinen Kämpfe trugen nur dazu bei, seine Liebe und Leidenschaft für Senta zu steigeru. Wenn er die selbe auch vor seiner Umgebung-zu verbergen suchte, so konnte er doch nicht verhindern, daß seine Augen aus leuchteten, wenn Senta ins Zimmer trat, daß er ihre ganze Gestalt mit Gluth nd Sehnsucht umfing, daß alles an ere an Jnteresse für ihn ver lor, sobald sie in seiner Nähe war. Das konnte unmöglich der scharf sichtigen, mißtrauischen Dame ent gehen, und sie beeitte sich, ihre Wahr nehmungen der Freundin mitzutheilen. Gräfin Karla Arenberg war empört und bot alles auf, den Maioratserhen von der Wolfsburg und aus Senias Nähe zu locken. Sie arrangirte Jag den, von denen Senta, die nicht rei ten konnte, ausgeschlossen war, oder gab Herrendiners. bei denen nur sie und ihre Töchter als einzige Damen erschienen. Hans Joachim hatte sich anfangs, wenn auch mit Unlust, darein gefügt, doch endlich wurde es ihm zu viel, vielleicht erweckte Tante Karlas Be mühen auch seinen Argwohn —- kurz und gut, er sagte die letzte Einladung rundtveg ah. Das schlug dem Faß den Boden aus· Gräsin Karla gab Senta die alleinige Schuld an dieser Absage, belegte die Ahnungslose mit den schmähli ten Ausdrücken und be rieth mit der upert, die ganz und gar ihre Vertraute geworden war, wie sie Hans Joachim aus den Netzen der »Komödiantendirne« befreien könnte. Die Rupert, die es dem stolzen, trotzi gen Dinge noch immer nicht vergeben rannte, daß es damals bei der von ihr beabsichtigten Niederlage den Spieß umgekehrt hatte, bot freiwillig ihre Hand zu dem Komploti. Auch noch auf einen anderen machte die wachsende Zuneigung der jungen Leute einen Eindruck das war Graf LUiarimilian Seine Miene wurde im mer ernster und undurchdringlicher. lsr nahm Hans Joachim, sobald sich Gelegenheit bot, auf die Jagd, suchte ihn von Senta sort in seine Nähe zu rächen, lud Johannes und Nuth Te genhart aus die Wolfsburg Oh er das alles that, weil er die Piäne seiner Schwester kannte und ihr behilflich fein wollte? Oder ob er Senta nicht zur künfti gen Majoratgherrim zur Gemahlin Hans Joachim-, wünschte? »Lieber unter den Gauklern!« Er hatte es soeben, als er erwägend und nachdentlich arn Fenster seines Studierzimmer-I stand, laut ausgeru ien und erschrak nun selbst iiber seine Worte. Er stöhnte auf. der kalte Schweiß perlte ihm aus der Stirn. Haftig griff er nach Hut und Reit veitsche, um sich durch einen Ritt wie der ins alte Gleichgewicht zu bringen und einen Grund zu ersinnen, Hans «oachin:s Urlaubzeit auf der Wolfg urg abzutiirzen. Denn das stand bei ihm fest: ans Joachim mußte fort, ehe es zu pät war. Langsam qing er die Treppe hinab. Als er das Bestibiil betrat, klangen aus dem Flügel, darin der Musiisaal lag, Töne zu ihm herüber. Von magischet Gewalt angezogen, ging er ihnen nach und machte vor der Thiir des Musikfaales Halt. Senta sang. Er hatte sie noch nie singen hören. öne wujoitenem Liebreiz, von be rauschender Zank-erfülle schlugen an sein Ohr. »Du mein Gedanke, Du mein Sein und Werden, Du meines herzens erste Seligkeit, ich lieb Dich wie ni is auf dieser Erden, ich liebe Dich n Zeit und Ewigkeit.« Man fii lie, daß ihre Seele san , daß sie ou ins in ihren Tönen, da sie ihrer get ebten Kunst ganz und gar angehörte. » Vertauscht und «n erissen lehnte Graf Morimilion Yoiksburg an der Zhiårt und lauschte wie »ein Dieb in der a Reis-·- mu sang sa ipr Fri- weu die -eli n Liebesworte, .Du meine erste keitW War die holde Biüthe e - j Kuchen oder konnte die Kunst alle n o Ausdruck vorbei en? i rtoaudtefich eui da .Dieles-’ ien Töne waren tun n. und —·i niemand sollte ihn hier-. den· ; Mit fMen Schritten ging er deml W Stalle zu. besahl, sein Pferd zu sat te1n, und ritt wenige Minuten später davon· Senta hatte ihren Gesang- beendet und packte ihre Roten zusammen. Hans Joachim war von seinem Freunde, Gras Reedern, zu einem Ritt abgeholt worden und wirtde vor Mii tag nicht wiederkommen Die Zeit wollte sie benutzen um wieder einmal zu Ruth Degenhart zu gehen. Sie war in den le ten Wochen sehr selten im Psarrhause gewesen. Trotzdem haiten sich die ofreundinnen öfter gesehen. Gras eMeariniilian hatte Ruth ja ost genug aus die Wolssburg geladen. Doch Ruth war so sonderbar zu ihr gewesen aar nicht mehr so lieb und ijerziich wie früher Sie hatte es schon oft voraehabt, zufragem »Was hast ITU Was that ich Dir?« -—— aber sie sbatien sich nie allein sprechen können. Este-net wollte sie sehen, ob sie sich ei diich mit der Freundin aussprechen konnte. Als sie den Pastorengarten betrat, shorte sie ein leises Schluchzen aus der sLaube herübertlingen. Leise ging sie hin und schlug die Zweige des wilden Weines auseinander. Dort saß Ruth den Kopf in die Hände vergraben, und schluchzte bit terlich »Ruth. Liebling, was setz-It Dir?« Frschrockem fast verstört sah Ruth au Senio. Du?« Senta setzte sich neben Ruth, legte ihren Arm um deren Schultern und zog re zärtlich an sich arum hast Du geweint Ruth? Vertraue mir doch Deinen Kummer an. Wir sagen uns doch alles. « . »Alles?« Ruth machte sich aus centas Armen frei und sah sie durch Thränen forschend an. »Sagst Du mir auch alles?« »Wie seltsam Du fragst. « »Du weichst mir aug. Du... Du. »Ruth liebe Ruth, was quält Dicht Was habe ich Dir gethan?« Da schlan Ruth einer plötzlichen Eingebung olgend, die Arme um Sentas Hals und barg den Kopf an ihrer Schulter »Vergieb mir, Sentak »Was denn, Ruth?« »Ich war in letzter Zeit so ab stoßend, so» schlecht zu Dir.« »Schlecht? Das lannst Du ja gar nicht sein, aber nicht so lieb und traut wie früher» . ich abeeö wohl em pfunden. Doch das oll vergessen sein, wenn Du nur jetzt wieder die alte bist. « »Ja, es soll wieder wie früher sein ich schäme mich so sehr.« »Das ochhast Du nicht nothig.« schluchzte Ruth »ich war scan Dunchristliiii ganz.« »hattest Du mich denn nicht mehr lieb?« »Senta Du weißt nicht wie lieb ich sDich habe Laß darum alles vergessen ern »Alles, Liebling. trockne Deine fThrijnen und laß uns wieder fröhlich ein·« gsjarinch umianungen innen oie ou den Freundinnen und dlauderten noch ein Stündchen. lind Senta ahnte nichts von den beißen stamper in der Seele der Freundin. sie ahnte nicht« wozu diese sich durchaerungem Miches Opfer diese-H kleine, tapfere Herz siir sie zu bringen bereit war. Gräsin Arenberg hatte ein Fest ar rangitt, und zwar sollte dies ein Aug slug nach der Felsenruine Morstein, die sich aus einem Berge hoch über der Wolssburg erhob, werden. Bis zur Halste des Weges zu einen-. tleinen Jagdhaus sollte gefahren, da raus ein kleines- Diner eingenommen und der Ausstieg noch der Ruine zu Fuß fortgesetzt werden. Die Familien der Nachbarschaft traren dazu geladen worden. Je zahl reicher die Gesellschaft, desto günstiger siir meine Absichten, dachte die Gräsin Sie wollte dem Majoratserben Gele genheit geben, sich ihrer Tochter Ast-: zu nähern, und ihn endlich zu der er sehnten Aussprache bringen. Dein Schicksal ein wenig unter die Arme zu greifen, wäre ihr nicht schwer gefallen, wenn sich ihr nicht ein mach tiges hinderniß entgegengestellt hättet Senia. Arn liebsten hätte sie Senta sern gehalten, doch war dies ihres Bruders wegen, bei dein Hans Joachim doch nun einmal zu Gast war. nicht gut rnö lich. Doch aus irgend eine Weise mugte sie ihn aus ihrer Nähe zu ziehen versuchen. Zur sestgesehten Stunde suhren die Wagen an dein Jagdhaus vor, und die Gäste stiegen aus. Es war eine stattliche Anzahl . . . die gräflichen fa rnilien der Umgegend und einige O si ziere aus der nächsten Garnison. Als einer der letzten Wagen suhr der Wolssburgische vor. Fräulein von Rupert nnd Senta saßen im ond des bequemen Landauers, Gras arti-ri lian und ans Joachim aus dem Niicksih. r alte Gottlieb thronte mit derschriiniten Armen neben dem Kutscher aus dem Bock. Die eine Stunde währende Fahrt war im langsamen Ausstieg zurück gelegt wordm Sie führte an den «malerischen Felsgruppen vorbei, durch dunkle lachten, am Abhange dahin, inndse hs r man kam, desto schöner swurde der Ausblick· i Senta und hanc Joachim hatten jihter Freude darüber dster Ausdruck iverliehern Maximilian und die hindert fee-hielten sich jedoch ziemlich schweig am. Nun hielt der Wa . Arenber - sche Diener eten deswein en den Schlag und iisin Arenberg grüßte fir.sie bemächtigte na- ipgieich ve O Majoratsetben, ohne von Senta die’ mindeste Rotiz zu nehmen. » Senta stand mit stolz zurückgewor fenem Kopf allein, denn auch der On- » tel und Fräulein von Rupett waren mit Begriißungen beschäftigt, und sie trat gänzlich fremd in dem Kreise. Doch blieb sie nicht lange unbesch -tct; ihre jugendliche Schönheit fiel bald auf. Man hatte sie noch nie ge fehen, man fragte, wer sie sei, und als nmn es erfuhr, drängte man sichutn den Grafen Wolfgburg und bat um; die Vorstelluna. ( Graf Wolssburg siihrte Senta zu nächst zu den älteren Damen, vor de nen sie sich mit so anmuthsboller Na türlichteit verneigte, aus gestellte Fra gen so bescheiden und doch frei ant wortete, daß sie sich im Sturm alle Herzen gewann. Die jüngeren Männer aber waren wie verzaubert. Alles drängte sich um sie, und sie sah sich plötzlich in einem Kreis von Ossizieren als einzige Dame stehen. »Sie ist wie ein Traum so schön, lüsterte Gras Winterfeldt seinem Ka meraden Biela ins O r. Dieser nickte und drängte sich mehr vor, um auch ein Wort von ihr zu erhaschen. Hans Joachim stand neben Ast: Arenberg wie aus Kohlen. Er sa es, wie man Senta huldigie, un er tonnte nicht zu ihr, nicht schützend an ihrer Seite stehen. Eine heiße Eifer sucht loderte in ihm empor. »Hans oachim, warum bist Du so zersteuti u giebst mir teine Ant wort auf meine wiederholte Frage, sagte Asta pilirt. Sie hatte recht wohl bemerkt, wohin Hans Joachims ver sto lene Bli e gingen. r wandte sich ihr erschrocken zu. »Verzeih, Cousine Asia... etwas Kopfschmerz . .. ich will nur ein Glas Wasser trinken, dann wird es besser werden. Du entschuldigst mich." Ehe sie noch etwas erwidern konnte. war er an einen Diener herangetreten und hatte sich ein Glas Wasser aus gebeten aran stürzte er das Was-« set mit ei m Zuge herunter, aber an tatt nun wieder zu Asta zurückzukeh ren, durchbrach er den Kreis der O « siziere und stand plötzlich neben Senio. Er sah, wie es in Sentas Au en ausleuchtete, und sein Herz schlug i m lsis ziemt Halse hinaus. » statten Sie, daß ich Sie zur Tafel sühre,« sagte«er, sichchor ihr ber beugend, »ich bat schon einmal um die Ehre.« Nun wußte Senta sich zwar nicht zu erinnern, daß er sie schon einmal da rum gebeten hätte, aber sie legte, froh, von den berückenden Huldigungen der ihr sremdrn Menschen erlöst zu sein, die and in Hans Joachims Arm. A ta Arenberg, die sich schnöde allein gelassen sah und bemerkte. wohin Hans Joachim ging, traten Thriinen vor Zorn und Wuth in die Augen. Sie eilte zu ihrer Mutter. Das Zeichen zur Tafel wurde gege ben, und die Paare ordneten sich. Da trat Grösin Arenberg an Hans Joachim heran. »Aus ein Wort, Hans Joachini.« »Ja Befehl, Tante Karla.« Er ließ sofort Sentas Arm los und trat mit der Gräsin abseits. ,Asta ist Deine Tischdame, es ist Peit, daß Du sie aussorderst,« slüsterte re ihm zu. , « Hans Joachim wurde bleich. »Verzeih, Tante, ich deute, es ist freie Wahl, und ich forderte Cousine Eenta fchon auf der Wolfsbura auf.« »Das ist gleich; Tu wirst die Gast grberin nicht durch eine Ablehnung oerleszån wollen. Denn ich dachte Dir eine uszeichnung zukommen zu lal fen, indem ich Dir meine älteste Toch ter bestimmte." « »Du bist sehr gütig,« stotterte Hans Joachim, also in die Enge ge trieben, ganz verwirrt, »doch so leid ei— mir thut, Dich verletzen zu müssen --— -—— wenn ich mein Wort brache, würde ich inich für untoiirdig halten, noch länger das Gastrecht auf der Wolfoburg zu genießen. Ueberdieg lennt Asta die anderen Herren —-—— Senta ist ganz fremd hier.'« »Du bist ja außerordentlich um Teine Cousine besorgt,« sagte die Gräsin spöttisch, und ihr Gesicht färbte sich gelblich grün, »so will ich Asta Deinen Korb bringen-« Sie sagte es mit haßfuntelnden Augen und entfernte sich. Hans Joa chim aber eilte auf Senta zu, zog ihre Hand durch seinen Arm und führte sie zur Tafel. Hätte er nur einen Blick aus Tante Aarlas Gesicht geworfen, er wäre viel leicht gtutzig und vor ichtiger geworden. So a er gab er sich ern Glück, Senta erlämpst zu haben, vollständi hin. Er konnte dem Leuchten seiner singen nicht mehr gebieten, ebenso wie er seine überauellende Laune nicht zu zügeln vermochte. Senta aber war wie immer zurück haltend heiter, frei und offen. Sie ahnte weder, was Tante Karla vorhin mit ns Joa im gesprochen hatte, noch aß die e te während der Tafel scharf beoba tete. Gräfin Karla hatte vorher noch eini leise Worte mit der Rupert ge we selt, wozu diese beistimmend e nielt hatte. Während der Tafel ler sie das Paar nicht aus den Augen. Sie ing jedes Lächeln Sentas aus, sah, wie es in Dan- oachims Augen von Zeit zu Zeit vor eidenschaft ausblihth wie er manchmal leise zu ihr sprach, sich zu ihr hinabbeugte. Sie suchte ihre Empsrung zu verdecken, aber in nerlich kochte es in ihr. Und wie im mer in solchen Fällen, traf auch ihr aß und Zorn den« unschuldigsien hell, das arme Madchen, das in kindlicher Harmlo teit sich der Auf merksamtei n des eint-» seiner un . W terhaltenden Laune sreute und nicht« von der Jntrigue ahnte, »die langft gegen sie im Schilde gefiebrt wurde. Sobal es irgend an angig war hob Grä in Karla die Ta el auf, und der Aufftieg nach der Rutne sollte an getreten werden. » Soeben wollte Hans Joa im·sich mit Senta den bereits vorange chritte nen Herrschaften anschließen, als Fräulein von Rupert an Senta DOM trat. »Einen Augenblick, Komtegxa flu erte sie leise, doch Hans achIMS charfe Olfren hörten es, «an Jhtet oilette it etwas in Unordnung ge rathen, folgen Sie mir schne ins Ja dhaus zurück.« » åenta sah an ihrem Kleide herab. und obgleich sie nicht-z Derangirteö daran bemerken konnte, folgte sie doch der Dame. . Hans Janiim hatte Miene gemacht, auf Sentas iicllehr zu warten, doch da näherte sich plötzlich Asta mit eini gen anderen «ungen Damen· Sie riefen ihm so freundli , als ob nichts geschehen wäre, einige « orte zu. Er gab Antwort, und die Unterhal tung war im Gange. Ilnmertlich war Asta dabei vorwärts geschritten,»itnd er hatte, um nicht gar zu unhoflich zu erscheinen, an ihrer Seite bleiben mü en. sAuch atte er Tante Karlas Ab ichten in ezirg auf sich längst durchschaut und wollte von seinen Ge fühlen fiir Senta nichts merlen las sen, die er noch tief versteckt in seiner Brust zu tragen wähnte. So tam es, daß .er sich immer niebr vorn Jagd haus entfernte. Jm stillen ffte er, Senta bald wieder zu sehen; ie mußte ja längst wieder die Gesell chaft er reicht haben. llrrterdes war die Rupert rnitSenta langsam, sehr langsam dem Jagdhause zugeschritten. Das Haus lag ganz einsam. Die Herrschaften hatten sich alle entfernt. und die Tafel, welche die Diener so eben abdeclten, stand mesrere Schritte entfernt im Walde, von äuinen ganz verdeckt. »Bitte, treten Sie einl« sa te fest die Rupert und« öffnete dieT iir. Abnungslos trat sie ein. Fu ihrem Staunen fand sie Tante Kur a, die sie bei der Gesellschaft wähnte, im Zim mer, und als sie sich nach der Nupert umfah, war diese verschwunden. Was bedeutet das? Eine Beklem mung leg-te sich auf ihre Burst. »Senta!« ertönte sent die scharfe Stimme der Taute. »Du befieblst?« fragte Senta, blieb in ihrer stolzen, geraden haltung in der Nähe der Tbür siegn und blirlte frei und offen zu der ante aus. · Der baßsprühende Blick. der sie traf, ließ sie zwar leicht erschrecken, doch hielt sie furchtlos stand. lFortsetzung solgt.) Wie die Perle entsteht. Die Perlensischereien sind fiir die Jesel Cenlon svon großer Bedeutung. und die Unsicherheit, die mit dieserJni dustrie verbunden ist, hat der indischen Regierung schon ost Anlaß zu Sorge gegeben, so daß sie jetzt eine gründliche Untersuchung über die Natur und Ge wohnheiten der Perlenauster hat an stellen lassen. Man hofft, die Perlen sischerei auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen und wenigstens einige der jetzigen Beeinträchtigungen entfernen zu tönnen. Die bereits aus gesiihrten Untersuchungen haben be merkenswerte Tatsachen enthüllt, und von ganz besonderem Jnteresse ist eine genauere Erkenntnis der Art, wie die Perle sich bildet. Gewöhnlich hat man angenommen, die Perle sei die Folge eines in die Muschel gelangten Sand tornes; dadurch werde die Auster so gereizt, daß sie um den Eindringling eine Anzahl Schichten periiger Sub stanz gelegt hätte. Es hat sich sedoch gezeigt, daß in der großen Mehrzahl der Fälle die Perle in Wirtiichteit der Anwesenheit eines tleinen Wurmes zu verdanten ist; um die tugelrunden to ten Puppen dieses Wurms legt die Auster die zahlreichenPerlmutterschich ten und bildet aus- diese Weise die hoch geschätzten Perlen. Es war daher wichtig« die Lebens geschichte dieses parasitischen Wurme lennen zu lernen, und schließlich fand man, daß bestimmte Arten hornfische, dieSchalentiere fressen, von dequrm durchdrungen werden; durch sie wird die Jnfettion wieder aus die großen sischfressenden Rachen oder haie über tragen, die sich von den hornsischen nähren. Jn diesem Rachen erlangt der Wurm seine Reise und scheidet eine zahlreiche Emdrnofamilie in das Meer aus, die in die Auster dringen und ih ren interessanten Lebenslauf be innen. Die » Aufeinanderfolge oersch edener Tiere als Wirte ist siir den parasiti schen Wurm nötig; folglich würde es ohne hornsisch und Rochen die chöne orientalische Perle nicht geben. rch halten infizierter Rochen in großen Kästgen in der Nähe von Instanbets ten tann man daher möglicherweise die Erzeugung orientatischer Perlen nie sentlich vermehren. Wie verlautets sollen dte Zweit-ot .larstiicle, die zur Erinnerung an die Ausftellung von Jamestvwn geprägt werden, vielbegehrt olein Andere Münzsorten etwa nicht i- s- i Auf Japans Mal-nun gut Marga niiation feiner Armee w r England vermutlich antworten, das ei kein Bündnis gebraucht hätte, wenn es In jener gewillt wär-.