da. M Roman von E. Yraödom G. Fortsetzung.) Dulieft?« rief dec Andere luftia. Mein Opti, das ift an sich schon ein Feder-make Fau; ich hat-e mich nie dazu herbeilaHen können. zu lesen, auch in der Schule nicht. Freilich hab' ich es vielleicht deshalb auch nicht weiter gebracht Ich verstehe nicht, weshalb Du Deine besten Jahre mit Schreibatbeiten vergeudest Du über läßt Dein schönes Stadthaus den Spinnen und dem Staub, nnd das nenn’ ich eine Schande Warum in des Teufels Namen verliebst Du Dich nicht, heirathest und wirst somit ein nühiiches Glied der menschlichen Ge iellichüftV Guido Colin erröthete. »Ich könnte die gleiitte Frage an Dich siellen.« entgegnete er, bemüht, harrt-los und gleichgültig zu sprechen. »O, Du weißt, daß eg bei mir et was ganz Anderes ist. Ich habe kein großartiges Heim, feine bedeutenden Einkünfte: ich bin ein Landgtnecht und liebe alle Weiber. Ich kann nicht daran denken, zu heirathen, bevor mein Vater stirbt. Um feiner Laune zu stöhnen. habe ich das Garben-gi inent verlassen, und was bietet er mir dafiiri Nichts als lampige fünfma lend Gulden Das genügt ja kaum, am sich elegant zu kleiden, und wenn ich murre, so droht er, daß er meine Einkünfte noch mehr schmälern wolle. Feiiher oder später wird der Tag kommen, an welchem ich irgend einen verzweifelten Schritt begehe und dann erbt meine Schwester das ganze Geld des Alten« »Dein Vater wird niemals unge recht sein« erwiderte Guido ernst. »Natürlich nimmst Du seine Par tei! Du bift selbst verlnöcbert und nie jung gewesen. Ich wurde itn Institut großgezoaen, kam dann ins Gardere aiment und mag dort Mancheklei ges lernt haben, was Dir fremd geblieben ist. O, ich Weiß ganz aut, was Du sagen willst. Was kann denn ich da für, daß ich mit hübfcken Wittwen und schönen Mädchen vom Ballet klei ne Epiloden hatte. Nicht meine Schuld ist es, wenn die Weiber niich fiir un- . widersteblich halten! Nun«, fiiate et "· mit einem Blick nach dem Firmament , hinzu, »es scheint, als ob der Sturm andauern wollte, eine aute Aug-rede um m Deverill zu bleiben nnd denj Schloßhertn zu quälen. Ich tauche auf dem Balken noch eine Ciaarre, auf Wiederan später l« " Er drehte sich auf dem Absatz um - und sang mit einem schönen Bariton ein munteres Lied. Colin runzelte die Stirn. Jvan Tredeaar war der lebte Mensch, welchen er gerade jetzt zu sehen verlangte. Schön, fesselnd, setz-M. mit scharfem Blick für weib »liche Reize ausgestattet lonnte er viel · fin die Dauer eines Tages ein Als-der Liebhaber sein, flatterte aber btun alsbald zu einer anderen Blume, um sich an deren Duft zu er freuen. Der Wind artete zum Orkan aus-, Blihe erhellten von Zeit zu Zeit die . immer diiftu werdende Landschaft Coliu wandte feine Schritte der Bib liothek zu, sein Geist war erfüllt von tkein Bild des Mädchens-, welches er liebte. . »Meine schöne Ada, ictI offe. daß sie ; in Sicherheit ist, mein Lieblina,« flii sierte er vor sich hin, während ein wei riet Ausdruck in seine Züge trat. Sieb selbst dessen laum bewußt, trat er an eines der Fenster, von denen aus er "·k,siniil«et nach dem Heini der Geliebten blicken konnte. Das Toben der Ele mente schien dort am argsien zu sein. ; ,Wenn der Sturm vo über ist, so. muß ich nach jener Rich ung geben« slüslerte er vor sich hin. »Freilich schlä i der Blitz immer nur in di? en Spitzen ein, aber wenn auch das Schloß schon manchem Unwetter Stand bot, so ist es noch sehr dic. Frage, ob jenes zartgebaule Häuschen es deren-g« Seine Gedanken wurden durch das ; Rauschen eines Frauentleideg und durch einesFrauenslimme unterbrochen. « »Deine Herr von Colin, ich wage es kann-, vor Sie hinzutreten. Hat Fano n wenigst stens die Gemoaenheit ge bl, für mich Um Entschuldigung zu bitte-If Er bestand darauf, hierher kommen zu wollen und das war ja auch ganz besteisliclx denn Jhr seid M so alte reunde Als er aber »Am Diener chaft gegenüber einen i seiiete nTon anschlag, fühlte ichj mich versu ,niiir ihn um Entschuldi l MMO zi- s Soli- aszten nach der fchlanlen wei- · , welche sie ihm entgegen-s , nnd streifte ntit vollkommener ; Meichqslt seit die schöne Gestalt des innen M ne »Ist-an thut im Schlosse stinken-» theils, was ihm beliebt, Fräulein J re degar, man kann ihm nicht leicht züc nen,« ptach ek, ihre Hand freigebend. Sie a r sank in einen Stuhl. »Sie sind befchä tigt wie immer, Herr von Coiin. J letztes Buch hat eines ro n Erfolg zu verzeichnen ge habt, in davon entzückt; aber füh keg Sie sich nicht manchmal enitäufckit durch die numsglichen Ideale, von : Wu« Sie träume-ji« , »Ich halte sie eben nicht für unmög j lich, Fräulein Tredegar.« · z Sie zog die Augenbrauen in die sHöbe und ein Lächeln unrspielte ihre zLippen. ; »Ich dachte an Ihre jüngste Schö Z pfung »Genifrede«, ein reizendepWerkx Zuber zu engelhaft, um wahr sein zu tkönnen Ein Weib versteht die Un tvollkommenheiten ihre-J Geichlechtg, ; wie ein Mann dies nie im Stande sein jwird. Wahre Liebe obne Eifersucht zgiebt es niemals, und tein Zorn tann jarger sein, als jener, den eine Frau . un Herzen trägt." « Fräulein Tredegars blaue Augen veriethen ein paar Sekunden lang sehr befiiges und intensivez Empfind-ern ; dann richteten sie sich auf Colins hohe, ; gebietende Gestalt. I Jch halte meine Genisrede nicht für sunwahrscheinlich,« sprach er endlich; ,,sie hat seit Jahren und Jahren in kmeinen Träumen gelebt und jetzt ist Hsie als lebendige Wirklichkeit an dass s Tage-sticht getreten.« i » in Antlitz war, während er diese i Worte sprach, nach der Hügettette bin » übergerickkteh hinter welcher Adas itHeini laa. Fräuiein Tredegars Herz Jaber pochte machtiq; sie fragte sich, ob Idas Kompliment für sie gemänzt sei ——--erwachte der Märchenprinz zu Le-« ben unter dem Bewußtsein der Liebe? »Wir erwarteten bestimmt, Sie in; der Stadt zu treffen, Herr von Colint H sDie Unterhaltungen der Saison wa ren, von meinem Standpunkte aus« recht matt. Welche Schmach unds Schande doch Alles isi! Empfänge, Balle, Neitpartien, Spazierfabrten» Triumphe und im Grunde genommen nichts als Eifersucht. Wie oft habe ich mich nach den Wäldern und nach der See gesehnt. Jch hasse alles Ge tiinstelte und könnte ewig mich nur an den Schönheiten der Natur erfreuen,·' sprach Fräulein Tredegar. »Wir haben gemeinsame Sympa thi en Fräulein Tredegar« ries Colin »Mir sind die Schmetterlinge des ge feltschaftlichen Lebens verhaßt! Worin besteht ihre Mission? Sie kennen nichts als vie Sei bsisucht! Tie qanze Welt sollte ein paradiesischer Garten sein und jedes glückliche Paar nur siir sich allein existirenf »Sie träumen von einem irdischens Paradiess« meinte Edith während ihre Augen austeuchteten und its-: Aunik sich vekniikir. »Ihr Elysium s müßte al o nur von einem Mann und ; einem Weibe bevölkert se: n?« »Es wäre allerdings nicht volltom men, lvenn die Beiden nicht vereint sein tönnten.« »Sie sind also zu dieser Erkenntniß erwacht, herr von Colin2 Und ich dachte immer alle Frauen wären für Sie gleich, doch ich vergaß, Jhr Jdeal scheint plötzlich aus der Phantasie zur Wirklichkeit herniedergesiiegen zu sein und eine menschliche Gestalt angenom men zu haben.« « »Ja," erwiderte er einfach. Fräulein Tredeaar starrte ihn an; sie hatte ihre Lippen halb geöffnet, aus ihren Augen sprach Erwartung. Jn diesem Augenblick hörte sie die Stimme ihres Bruders hinter sich, der mit der Cigarre in der Hand auf sie beide zusam. »Halloh, ich hoffe, ich störe Euch nicht. Der Sturm ist vorüber und wir haben in kurzer Zeit wieder blauen Himmel. Warum läßt Du nicht einen ordentlichen Hafen bauen, ColinZ So ristirt man ja immer, vom Sturme an die Felgtlippen geschleudert zu werden. Der Steuermann war soeben hier, um mir zu berichten, daß die ,,Sonnenblume" einigen Schaden ge nommen. Du mußt uns schon einige Tage beherbergen, die Yacht muß zu erst reparirt werden, was fast Du da zu, Edich Laß mich das Telegramrn an den Papa nicht vergessen.« Jvan’5 plötzliche Dazwischentunst hatte die Schwester verdrossen. aber sie lächelte trotzdem verbindlich. »Die »Sonnenblume« unbrauch— bar,« sagte sie sich mit heimlichent Triumph, während sie verstohlen zu Colin hinüberblickte. Er war ärgerlich ja vielleicht sogar ornig über dan, aber mit der Schwester desselben brach er doch freundlich und liebenswürdig «Schloß Deverill steht zu JhrerVer fügungy Fräulein Tredegar. Jch bin nur ein stiimperhafter hausherr, aber Sie müssen Nachsicht mit meinen Schwächen üben, hoffentlich finden Sie Einiges, was Sie interessirt. Die Bildergallerie, die Treibhäufer, das Museum, Eos-n kennt Alle3.« »Ich ha aber an der Gesellschaft meines Bruders für eini eZeit gerade genug,« sprach sie, und van gab sei ner Freude Ausdruck, dass die Speise gloete eben läutete. Is. Nach einer Stunde schon war der Himmel woltenlos. Die Vögel fan« gen prächtig ihre Lieder in den Lüften nnd man athmete balfamifche Luft em. »Es ist mir unangenehm, daß ge rade jetzt die Yacht unbrauchbar ist und ein paar Tage zur Reparotur be darf. Wenn Du Dir aber nichts da raus machst, Gelin, so kann ich mich( wohl damit abfinden. Sind wir Dir j jedoch im Wege, so wollen wir mit der Bahn abreisen Dir liegt daran, Dich wieder in Deine Arbeit-bade zur-Zickza zieherr. Tbue es, ohne im Geringste-h aus uns Rücksicht u nehmen« «Du täuschest .svan! Jchj pslege man-raten der Ruhe und nehme ; reine besondere Arbeit vor.« i »Dann siir diese höfliche Aufforde ; tun-U ich werde m meinem Yachtanzuz. herumgehen müssen. Evitlr aber scheint ! sich eine lomplette Garderobe mitge » bracht zu haben. Frauen sind in dieser ! Hinsicht einzia. Jch möchte mir eins Pferd augleihen Colin haft Du it t gend etwas Brauchbares in Deinen! Stallungen? Jch muß nämlich nacht dem Städtchen hinüberrciten und dein i Vater telegraphiren Er sorgt sichl sonst um uns. Edith ist sein Augapsel Doch, wie ich aerade sehe, tann ich in diesm Aufzug nicht reiten, sonderni muß fahren.« »Thue gan , wie es Dir beliebt, Jvan, Du bist ja hier zu Hause. Jn zwischen werde ich mir ein Vergnügen Daraus machen, Deiner Schwester das Schloß zu zeigenI . Jvan warf seiner Schwester einen verstrhlenen Blicl zu, er sali, wie deren blaue Augen ausleuchteten. Das Gabelsriihstüct wurde servirt, nach demselben begaben sich die Herren wieder aus die Terrasse. wo Tredegar sich eine Cigarre anzündete und tri tisch um sich blickte. »Ach bin im Monat Juni nie hier gewesen und hatte leine Abnunc. wie schön die Lawschast einenilich sei. Du list ein glücklicher Buriclse ezu nennen ireil Du all’ das besitzest " Guido Colin lächelte vor sich hin »Ja, ich bin stolz aus mein Heimf sprach er einsach »Ich arbeite selbst täglich im Garten und freue mich an jeder Pflanze, die gedeiht. « »Aus recht gut Und recht impli, aber eine Frau und Kinder fehlen hier —doch erlaube, daß ich Di darauf aufmerksam mache. Wenn u keine ernsten Absichten hegst, so gieb es nicht zu, daß meine Schwester Edith Dir in schmachtende Blicke zuwirft.« »Was willst Du damit iaaen?« »Was ich damit sagen will? Hm, das ist doch tlar genug. Dein berz muß ein reiner Eigblock sein. Wenn mich ein Weib ansehen würde, wie sie Dich anblickt, dann würde ich ihr je denfalls in der allertiirzestenZeit einen Kuß geben, Du könntest an eine Schlimmere gerathen. Mir wärst Du als Schwager ganz recht. Jch sage Dir, Edith betet Dich an. Hätte iie eine Ahnung, daß ich Dir dies mit-. theile, dann freilich würde sie mich tüchtig zausen. Nun muß ich aber wegsabren, damit das Telearamm an Papa nicht zu spät tommt. Wie sieht-Z denn in hiesiger Gegend aug, hübsche Mädchens Doch ich vergaß, Du hast ja nie ein Auge siir derlei. Na, ich will mich ’mal morgen selbst umsehen. Tschau, Freundchen.' , Mit diesen in srivolein Ton-e ge sprochenen Worten entfernte sich Jvan Tredegar lachend, indem er sich fragte, weshalb denn Colin so ärgerlich die Stirn gerunzeltb abe. Diese Träu mer und Poeten waren und blieben doch immer seltsame Gesellen; sie be wunderten eine Blume, einen Schmet terling, einen Vogel, und ein schönes Weib ließ sie kalt. »Er lebt in seinen unmöglichen Schöpfungen,« sagte sich Jvan ver ächtlich. »Es war gar lein undank barer Einfall von mir daß ich mir dir Mühe gebe, ihm ein wenig die Augen zu öffnen. Edith hat sich Hals über Raps in seinen romantischen Stil und in sein Schloß verliebt, und ich tann mir vorstellen, daß es nicht schwer sein dürfte. ihn zu einre Heirath zu bereden. Ein samoser Schtvagerl Ich schutde ihm so noch Moncherlei aus der Jugendzeit --—- warum sollte ich ihm’ö nicht heimzahlen?" Langsam schlenderte er zu den Stallungen und ließ einst-rinnen »Ich werde selbst tutschiren, danlel Jch brauche Niemanden mit,« ries er. Und zehn Minuten später lenlte er den Wagen durch das Hofthor, dem Städtchen zu. Anfangs trällerte er ein Lied vor sich hin, dann wurde er immer stiller und schweig amer. Er muß es thun, er so es thun." murmelte er leise vor sich hin, als er vor dem kleinen Ortswirtdsdause an hielt und dem Stallknecht die Zügel zumars. »Gut füttern und abreibenl In Einer Stunde werde ich wieder hier ein." »Schon recht, Herr!« Jvan trat einen Augenblick in das Schanizimmer, ließ sich ein Glas En phon reichen nnd plauderte Unsinn mit der hübschen Kellnerin »Ich bin eiaens aeivmmen, um Sie In sehen, Poldi. Jch kann nicht fern von Ihnen bleiben, ich träume Tag nnd Nacht nur von Jhnen.« »Wie ihörichi Sie sprechen, Herr von Tredegar. Nennen-Sie mich vor Allem nicht so vertraulich: Pult-ji« Sie sprach diese Worte in tadeln dem Ton, ertöihete dabei aber doch var Vergnügen. »Es ist Niemand da, der mich hört, und in meinen Auaen bleiben Sie im mer die schöne Poidi. Jch habe ver sucht, Sie zu vergessen, aber es ge lingt mir nicht Geben Sie rnir doch einen Musik« Die Angst-« des Mädchens leuchteten aus, ver sinten sich ayer alsbald wieder mit Tbriinen »Ich glaube, Sie scherzen nur mit mir —— Sie sind ein vornehmer Heer kund ich ein armes Mädchen; es ist kaum-sann wenn — wenn« i »Wenn wa3?« Er faßte nach ihrer Hand und fügte dann biniim « , »Ich g aube doch, daß Sie·nnch ein klein wenig gern haben, Politi, nnd ich l 7s - --- .- —- - ...---«.. lielte Sie von ganzer Seele. Mir liegt nichts daran, wer uns steht; ich bin mein eigener Herr-X . Er beugte sich vor und drückte einen Kuß auf ihre Lippen. »So. das besiegelt unseren Bund, und nun gehören Sie mir an." Das Mädchen war verblüfft: aber helle Freude leuchtete aus ihren ichs nen Augen »Sie«haben meine Liebe errnngen und ich- werde Ihnen ftets treu blei ben«, ftammelte sie: »aber ich lann mir nicht vorstellen, wies das Alles enden foll! Jhr ftolzer Vater und Ihre nicht minder stolze Schwefter -—- ach. was würden die sagen! Ich fiirchtete. Sie würden nimmer zu mir kommen. und ich fiihlte mich deshalb fo unglücklich, nun bat es aber den Anschein, als ob Sie mich wirklich liebten.'« »Hab’ ich Jhnen das nicht schon wiederholt gesagt?« fragte Tredegar vorwurfsvolt Können Sie wirklich noch an mir zweifean Einmal aller dings haben Sie mich derb zurückge iviefen -—-—« ,,Ja«, gestand sie erröthend zu, »da glaubte ich, daß Sie mich zum Besten hielten. und ich habe ein unglückseli ges Teniperament.« »Ich sollte meine Poldi. meinen süßen. kleinen Engel betrügen!" »Jetzt glaube ich es ja auch nicht mehr, ietzt bin ich überzeugt. daß es Ihnen ernst ist« daß Sie mich wirt lich lieb haben.·' »Dann lassen Sie mich auch einen Kuß auf Jhre Rolenlippen drücken, Kleine! Sie gehören mir an und fallen eines Tages eine vornehme Dame wer den.« »Was hat Sie eigentlich hierher ge bracht, JoanCM »Hab’ ich Ihnen das nicht längft gesagt, Kind? Sie find der Magnet, dem ich keinen Widerstand entgegen zusetzen berinochte.« « Die schwarzen Augen des Mäd chens leuchteten gliickfelig auf. Tredes gar warf einen Blick auf die Uhr nnd tagte dann: »Ich muß für eine lleine Weile aus-. I Athen. Können Sie errathen wozuH Poldi?« i »Wle soll tm dass-· « »Nun denn, so will ich es Ihnen sa aen. Jch weisz von einem hübschen kleinen Rina. der aerade an Jbren Finger vortrefflich passen würde.« Er wars ihr eine Kußliand zu nnd trat aus die zu dieser Stunde sast menschenleere Straße hinaus-. ,,Nettes, kleines Ding,« sagte sich Tredeaar, »so sind die niiesten Von ihnen, wenn sie biibfas sind, Poldi tann aber fürchterlich heftig sein, so-. bald man sie rein. Das Gänschen glaubt Alles, wag ich ihr saae, das ist eben eine aroße Schwäche der Weiber, daß sie Alles sür baare Münie neb men. Wenn man ihnen ein Kompli ment macht. wenn man sie liifit nnd ihnen Geschete aiebt, dann träumen sie alsbald rson der Möalichteit einer Ehe. Einsiiltiae kleine Dinaer.« Er setzte seinen Wea sort. bis er endlich vor einem großen Ziegelbau stehen blieb. Er zog die Hausglocte, nnd als ihm eine niedliche Dienerin öffnete, überreichte er ibr eine Karte und fragte gleichzeitig. ob Herr Red niann zu hause sei und ob er zu spre chen wäre. Die Dienerin kommt-vit tirte sich in teiner Weise, sondern er widerte ruhig« sie müßte erst nachsehen und siibrte den Gast nach einein ziem lich düsteren Wobnzimnier. Er war bereits nicht wenia ungeduldia. als sie mit der Mittbeilung zurückkehrte herr Redmann sei bereit. den stern den Herrn im Bibliotbetziminer zu» empfangen. »Ich danie, ich lenne den Wen, ich bin schon öfters dort aewesen,« sprach Jvan, die Begleitung ablehnend. Er schritt an ihr vorbei nach dem Gen-sche. in welchem sich der Herr des bauses befand, pochte an und trat ein. Redrnann erhob sich und bot ihm die Hand. »Ein unerwarteter Besuch. Herr von Tredegar.« »Ja. ich bin sür einige Tage aus Schloß Deverill und tonnte der Ver suchung doch nicht widerstehen, ber öberzuiommen. Es lag mir daran, Sie in einer wichtigen Angelegenheit zu sprechen, die aber nichts mit den Geschäften meines Vaters zu thun hat« , F »Als-P » Herr Redsnann runzelte die und sah fragend empor-. »Ich bedarf etwas Geld, und ich vermuthe« daß ein Finanzier der rich tige Mann sein wird, mir dasselbe zu verschaffen Sie haben dem Papa schon welches geliehen, leben folglich, daß es bei uns ein Familieniibel ist, nicht aus-kommen zu lönnen.« »Wieviel bedürfen Sie und welche Sicherheit bieten Sie mir? sJch bin in Geschäften ein barter Mann! Wenn man mein Vertrauen mißbraucht, werde ich erbarinungslog. das wissen Sie auch! Indern Sie mein Geld neb men, verlaufen Sie sich mir bis zu dem Zeitpunlte, in welchem Sie mich wieder bezahlt haben. Das Geld ist meine einzige Gottheii." «HH!M Sie auf, Redmann, Sie re den in einer geradezu unaemüthlichen Weise. Zkirn’ Ich brauche nur vierhunderij Pfund. Wegen Sicherstellung ist leine « Veranlassung da, gen; ich rachte die Sache als eine Ehrenschul . und die zahlt ein Edel mann immer. Jch weiß, daß der Va ier sich's-i ziemlich in Ihrer Gewalt befindet, und wenn ich reit Herr auf sich zu beunruhi-I Bei-daran bin. dann wollen wir die» Mit-er in Berawerle umwandeln· Ja, ja ich weis, baß Sie damit ein- - W « verstanden wären, das gleich zu thun, i aber mein Vater —« z Der Finanzmann hielt Schweigen « gebietend den Finger in die höhe. s »Ich bin heute ausnehmend beschäf tigt, Sie sollen es bekommen, und ich swerde es als eine Ehrenschuld anse « klein« » « Redinann schrieb eine Anweisung s und reichte dieselbe Tredegar. . Der junge Mann musterte sie genau ; und entgegnete dann ruhig: · »Besten Dant, ich werde das Geld ssosort eintassiren und Ihnen den Be Ez trag zuruckbeiablem sobald ich es nur g irgend vermag.« g Redmann unterbrach ihn. i »Zweiseloohne von Ihren nächsten ZGewinnsten beim Derbtn Jch werde Sie und Jhre Schwester an Ihr Ver sprechen bezüglich der Minen erinnern, ;oeraessen Sie es nicht. guten Tagt« l Tredegars Antlitz war geröthet und 1 s .- durch ein häsiliches Lächeln entstellt. , »Guten Tag. mein Herr,« erwiderte ler ziemlich unwirsch, das Zimmer undI das Haus oerlassend ; F Erst in der freien Lust athmete er! kerleichtert aus. Er saltete die Anwei- : i sung nochmals auseinander und mu- ! Isterte sie genau. ! »Es ist Aue- in vonstek Richtigkeits tvierbundert Psuud,« sliisterte er vor Jsich hin, »ich habe gerade noch die IZeit, es in dem tleinen Banthause, in welchem er mir das Geld angewiesen, abzuholen. Der alte Fuchs ist im Grunde genommen gar nicht so schlimm! Die Geschäfte, welche mein Vater mit ihm hat, vermag ich nicht zu hindern, und ich will mir mein Nest weich machen, so lange sich mir die geringste Möglichkeit dazu bietet; wenn man aber in Pendaron nach Mi nen sucht, das ist doch wohl ein Ge danke, bei dem unsere Ahnen sich in ihren Gräbern umdrehen würden! Was aber der Vater zu thun gedenkt das weiß ich nicht: wenn nch die Situation nicht bald ändert, wird gar nichts mehr da sein« wag er tin-schin terlassen tönnte! Kein Ziegelstein wird ihm gehören. Dieser Nedmann ist mir ein Geheiiiinisi. Ein Finanz mann, der die Geschäfte, anscheinend wenigstens-, sehr leicht nimmt. Nun, Geld scheint er zu haben. und er macht es auch Niemandem schwer, sich das selbe von ihm iu verschaffen.« Tredegar beaab sich in einen Juwe lierladen und kaufte dort einen biibs schen Brillantrina fiir Poldi Spicer, die Schantlasiirerin Sie liebte der lei hübsche Dinae, und ein kostbarer Ring war im Grunde genommen im mer noch leine werthvolle Gabe in: Vergleich zu ihrer Schönheit-. lsfortsetzuna solatl s- ----——-. Tat Gold der Wettstreit-« In alten Saaen und Märchen wird uns viel voraesadelt von den Schätzen des Meeres. Wir hören da von prachtvollen diamantenen Grot ten, in denen silberprangende Fern uns ans goldenen Volaten herrliche Tränte darreichen Wer lennt ser ner nicht die Saat von dein reichen, üdviaen Vineta, das seit Jahrtausenden auf dem Grunde der Ostsee schlummert? Aus den « zahllosen Fabeln aller Völker geht geht hervor, wie lebhaft sich seit al tersher die Menschheit in ihrer Phan tasie mit im ·Meere verborgenen ge waltigen Schiißen, bestehend aus uner meßliehen Mengen von Gold. Silber und Edelsteinen, beschäftigt hat. Die heutige Welt ist niichterner ge worden. Wir sind aus dem Reiche der Träume in die liihl herechnende Wirtlichleit getreten. Niemand wird heutzutage glauben, wenn er mitten im Arlantischen Ozean sich von Bord einer-Tl modernen großen Damvsers in die kühlen Wogen stürzen würde, sich lar; darnach in den Armen einer gli tigen Fee zu befinden, die ihn in ih rem goldenen Palast am Meeresgrund empfängt. Und ,doch haben wir weit mehr als unsere Vorfahren Grund dazu, das Meer aus seine Reichtümer zu präsen. Es ist in letter Zeit viel davon gesprochen worden, daß das Meer ungeheure Mengen von Gold, wirklichen Golde-L enthält, nach denen man nur zu greifen brauchte. Wir wollen uns einmal ein kleines Bild machen, wie es nrit diesem Golde des Ozeans steht. Zunächst die Frage: Wie kommt das Gold in die-See? Betanntkich süh ren alle Flüsse Gold in ihren Gewiis fern, das sie out ihrer langen Reise durch sandige Gebiete lot-gewaschen hoben. So del-schwindend tlein der iedesmalige Betrag auch ist, der Mit lionen von Jahren fortwährende Pro zeß genügt, um geradezu geioaltige Mengen Goldes im Meereswasser ouszustapeln. Folgende Vorstellung loird uns dies am besten illustrieren. Denkt man sich die gesamten Meere gleichmäßig iider die ganze Erde ver teitt, so würde sieh iiber unseren häuvtern eine Wassersiiule von 2500 Metern, gleich zweiundeinholb Kilo metern, erheben. Ein Würsel von ei nem Kilometer Meeresivosser enthält nun. wie man durch zahlreiche Annw sen festgestellt hat, sür mehr als 50 Millionen Doktors Gold, das heißt über jedem Quadratlilometer unserer Erdobersläche würde ein Goldeswert von mehr als 125 Millionen Dollars stehen. Wie steht es nun mit der Gewin nung dieses Schatzes? Zunächst müs sen wir uns sragen, was geschieht, wenn wir das Meereswasser eindompi sen. Wenn man ein Kubitmeter desselben verdnnslet, so bleibt eine sfefte Masse zunich die nicht ganz den dreißigsten Teil des Getoi - tes und, räumlich ausgedrtickt, wa ein dreiundsechzigstel des Was seroolmnens betragen würde. Denkt man sich die ans der Lösung der Gesamtmasse des Meereswafsers auggefchtedenen Stoffe in trocke nem Zustande auf die ganze Etdlugel ausgebreitet, so wiirde sich eine Schicht von vierzig Metern Dicke ergeben Was diese Zahl bedeutet, kommt uns zu klarem Bewußtsein, wenn wir de )denken, daß das Gesatntvolurnen die jka Schicht ziemlich genau so viel be »trägt, daß die iiber das Meer aufta denden Kontinentalmassen von Europa jund Nordamerika mit allen ihren Ge » birgen und Hochländern daraus ausge baut werden könnten. Bon dieser Schicht fester Stofse bestehen nun ein-· unddreißig Mtter aus gewöhnlichem Kochsalz. Der Rest enthält die lkloride von Kaliunt und Magnesium, sowie Kalt. Give, Pottasche und Mag nesia. Wie aroß wiirde nun die Schicht Goldes sein, die sich angesichts der großen Schwere dieses Metalles natiirlich am Boden befinden tviirdei Ein Kubiltilometer Meerestvasser ent hält secbzig Tonnen Gold« das heißt zweiundeinhalb Kubitlilometer ent halten 15,000 stilogramm Gold oder 750 Liter Gold. Die Berechnung er giebt fiir die aus der gesamten Erd oberfläche ausgeschiedene Goldmenge ein ganz diinnes Hiiutchen von einer Stärke, die den Betrag von sechstau sendstel Millirneter noch nicht erreicht So winzig dieses Blättchen auch er scheint, so würde es doch hinreichen, um die ganze lkrdoberfläche zu vergolde Bei diesen Tatsachen ist es nicht zu verwundern, daß man sich auch schon mit dem Problem beschäftigt hat, das Gold ans dem Ozean zu heben. So bat sich in London vor kurzem ein Konsortium gebildet, das unter der Leitung des bekannten Ehemilers Namfan steht, der berühmt geworden ist durch die Entdeckung von fiinf neuen Elementen in der atmosphiirischen Luft. Ueber-legt man, daß das inter essante-sie unter diesen, das Heliurn, in der Luft in viel lonzentrierterer Form enthalten ist, als das Gold im Meere, so ist man zu den besten Hoffnungen berechtigt, das-: Rantsan zu einem Er folge gelangen wird. Etwa-J abentenerlicli erscheint der Plan, durch dcu elektrischen Strom das Gold abzuscheiden. Man hat nämlich vorgeschlaan die großen Ozeandampfer, die alle Jahre Tau sende von Rubilmetern Meereswafser durchschneiden, mit Apparaten auszu rnsten, vermöae deren es möglich wür de, aus dem durchfalsrcnen Wasser das Gold elelteolntisch abzufcheiden· So genial der ljiledante auch ist, so schwie rig diirfte er sich jedoch in die Praxis umsetzen lassen. Der Englander Beile hielt im vorigen Jahre in Süd afrila einen Vortrag und siihrte darin ans, dasj die Abwässer der Cyanids goldwiifchereien in Südasrika einhau dertmal mehr Gold enthielten als das Meeresmasser. Trotz vieler Bemühun aen iit es jedoch bis jetzt noch nicht ge lungen, jene goldhrIUigen Abwiifser ih res tostbaren Schatzes zu berauben. Wie viel weniger Aussicht tft da vor handen, die winzigen Goldmengen des Ozeans zu gewinnen! Wenn sich in der Entwicklung unse rer technischen Fertigkeit nicht in ab sehbarer Zeit uns ganz unaeahnte hilfströfte zur Verfügung stellen, ist daher unsere Hoffnung in diesem Pro blem noch felir gering. Inzwischen traaen die Flüsse unauf hörlich neue Goldegmenaen dem ge waltigen Weltmeer zu. Das Empfeh lenswerckeste siir den Slevtitee diirste sein« zu warten, bis die Konzentration so groß geworden ist, daß die Gewin nung teine großen Schwierigkeiten mehr erfordert Das Genie jedoch wird in vielleicht nicht allzu ferner Zeit zweifellos uns auf den richtigen Weg bringen, fo das-, jedermann instand gesetzt wird, frei und unangefochten im Ozean nach Goldmoletiilen zn fischen. - Schreibt man Marotko englisch ·Mororeo'«, so kommen drei Pullen in dem Worte vor. Wenn die Möchte mit ihren Beratungen fertig fein werden, wird man es vielleicht mit sieben Nul len schreiben können A O I Jn Ohio steht der Name eines fünf jährigen sinaben als Page auf Der Zahlliste der Leaislatur. Kein Wun der, daß«die Politiker von Ohio im ganzen Lande berühmt sind. Wer mit iiinf Jahren schon S2.50 täglich ver dient, hat unbegrenzte Aussichten. I E O «Erzählt nicht Maior Longbeau aufregende Gefchichten aus dem Bür gertrieg?« - · »Ja, sehe interessante!« -s—---—»Auf welcher Seite war er?« — »Auf der anberen?« -—— «Auf der tonföderierten?« -—-- »Nein, auf der an deren Seite des Ozeans.« II k f Ein Modeblatt schreibt: »Ehe wirklich nette Baby-A115ftattung kann man schon für 88000 bekommen.« Das ist genug um zum Rassenfelbftmord zu treiben. f L I Beinahe zwei Meilen in der Mi nute ist die erreichte Fahrgelchwindigs teit vom AutomobiL Wenn nur jept eine Erfindung gemacht würde, durch die die Geschwrndigteit des Ausweii chens erhöht wird