Tod«-WAqu E Inst-Mk J ) ; No. 195. Wisse s Se, ich muß ? sage, die We s desweilern duht einiges for mich zu vliese. Wenn Se an einigen » May inweitet - is, dann fragt W se mich immer sor mitzugehn un wann ich das auch nie nii duhn deht, so kann mer doch sehn, daß se ebbes um eim gewwe duht un das is schon e große Sättissöcb schen sit mich. Es is dieselwe Ge schicht, wann ebbes in ihren Haus los is. « mer duht se mich frage e we ni er wer zu komme un in so en Kebs rerqu ich nie nit. Die Wedeswei lern duhi immer en gute Tehbels setze un se hot auch immer ebbes diesentes U drinke. Jch gen-we ja nit viel sor S Drinke, aivtver dieseltve Zeit gleich ich e Gläsche Wein einige Zeit besser wie das stehle Temperenz-Zeug, wo m r noch drei Dag lang fühle duht, as wenn mer Gräshappersch ver chluckt hätt. Wie en Mensch den toss itvwerbaupt stände tann, das kann ich nit sehn, awtoer die mehtschte von die Piepels sin ja auch dispeptisch bis in den siwwete Dekrie. Also sor widder uss die Wedesweilet’n zu komme. Wie ich gesagt hen, duht se mich immer die Ehr an, awwer ich skn den eltve Weg un se is auch bei alles dabei, was bei uns häppene duht, eck pt wann ich den Philipp, was mein Lock-and is, iwtver die Kohle ziehn un s kommt ost genug vor. E paar Däg zurück is se zu mich komme un t gesagt: »Seh, Lizzie, hot se ge aqi, der Wedestveiler hot do von e redgeller Kostiemer e kopoele TicketH sor e Konzert iaufe müsse, un wann di dazu sithle duhst, dann wolle mir Zwei beide die Tictetg juhse. Der We estveiier hoi in die erschte Lein die it nit zu ehn un dann is er auch o musikaliså dasz er sich osf Kohrs nit viel for Konzerte intereste duht. Es gibt e aria seines Kanzert un se den nur die allererschte Tällents in gehtscht. Jn die erichte Lein hen se awwer den beriehmie Peienist Studi Ireiningehtscht un der is auteseit; wie der Kottieiner den Wedesweiler gesagt hot, spielt er die Stamme von Portericko vierhändia uff den Peijenno un duht noch dabei die Maultronnnel apperehte.« Jch kann Jhne sage, die Wedesweileen bot mich das alles so schön verzählt, daß ich e ganz dummes Diehr gewese wär, wann ich nit mit sämmtliche hände zugegriffe hätt· »Wedesweilern«, hen ich gesagt, wann es sich um die Kunst drehe ht. dann jin ich in itt. Um welche Zeit duht denn der Schob fiarte?« ie Wedegweilern hot gesagt, se wüßt nit genau, awwer se deht noch aus ifnne un ich sollt nor so um ebaut siwwe Uhr bei sie fein. Ich tann Jhne sage, ich hen gehosselt wie der Deid Tnkey daß ich fertig sin geworde un n dann den Philipp geiaat, er sollt ausgucke, daß die Buwe tein Unglück anfielle deht. Ich will dich ebbes sage, bot er gesagt, ich komme an die Hahl un warte for dich bitahs es guckt doch nit schön, wenn zwei alleinstehende Lehdies Nachts allein heim gehn müsse. Das hat mich gut fühle mache, ich duhn immer alles epprieschjiehte, was der Phil in die Lein von auie Männerö von sich gewwe duht. Mer sin denn in das Konzert qange un die hohl war so voll wie e Worfchts hörnche. Die zwei erfchte Piefes hen ich ganz gut gegliche, bilahs es hot zu mich gesaunt als wann es das schöne Lied: Ewweribaddie worls bot Va der" wör. Das dritte Pies hen ich par nit gegliche un bei den vierte do m ich so miid ins Gesicht geworde, daß ich mei Auae nit mehr hen aff balte könne. Die Wedesweilern hot gesagt, das sollt ich nit meinde: in den Kanzert wär e aanze Latt Pie bels, wo nit den Differenz zwifche die Meistersinaer un »Aefter der Ball is ohfer« wisse: die hocte hier un fchlofe auch, arower morae verzähle se iw metall, wag das Aanzeri so groszar iig gewese wär. Well, ich heng nit den Wen sehn könne un ben gesagt, ich miisii emol autseii aebn, soe e we nige frische Ehr zu leieae un dein dann widder komme. Jch lien mich auiseit in den Labbie in so e dunkles Koenek gehocki, wo mich niemand ge sehn hoi un sin eingeschlon Wie lang ich acschlose ben, weiß ich nii, awwer ich siei mit einmal wach aeloorde un do is alles siichduniei um sich erum gewese. Jubeiischubr Leis, do sin ich awwee doch geschieht-i aewesei Jch den in meine Deßpereehschen e Neus aemachi, wie e FeieriJnschein un do links nit lang genomme, do is en Fel iet komme, wo gesagt hoi er wär der Neitwaischmann un biet wiit sei Lahdschinghauö. Ich hen mich ge schehmi wie alles, biiahs was iann so en Felle-.- nii alles von eim denke! Jch den ihn aritagi, mich auiseit zu lasse un das bot er auch gedalm Ach sin arig stoh gewese, wie ich wid r an die Siriii komme sin. Ich hen osf Kohrs e Bielein sor beim gemacht un wie ich an Wedesweilerich ihren Platz komme sin, do hen die Fellersch inseii noch »Heili-heilo« gesunge. Do is mich erschi middee eingefalle, daß» mich der Philipp bot abhole wolle. Ich so schnell wie en Hund ganze duhi in den Saluhn un schuhr genug, do bot der Phil gespsse un hot kyrisches Tennor gesunge. Well, den hen ich awwer e dauniahling gewwe, die hot ihn soe sechs Woche gehalte. Er hot l gesagt: Wei is dann das Kanzert schon aus? Jch hen etscht in so ebaut e halwe Stand komme wolle. Well, ich kann Jhne sage, die Stich is mich doch nit einerlei gewese Nämlich die We desweilern is noch gar nit da gewese un es war auch noch lang keine zehn Uhr gewese, so daß also das Kanzekt noch gar nit hot iwet sein könne· Jch hen do gestanne, wie e Behbiezs was seine Dahlie in e Motthohl hot falle losse. Ich hen gar teine Ecksjuhs ge wißt un hen mich doch auch nit eweg gewwe wolle Von weae mein Schlafe. Ich hen gesagt, ich hätt nit gut ge fühlt un for den Riesen wär ich fort gange bifohr das Kanzett iwwer ge wese is Ich hen dann den Phit mit heim Rnommh awwet ich hen die ganze acht kein Auge zu duhn könne. Immer hen ich die Weibes-weitern vor mich gesehn un dann hen ich auch en Dtiem gehabt. Ich hen gedriemt, die - Wedesweilern wär gestorwe un ich hätt se uff mein Gewisse. O, es war chrectlich Jn mein nächste Schreiwe« bries will ich Jshne vekzäl)le, wie sich das Mißtekie verhalte hot. Mit beste Megade Juhrs, LizzieHanfstengeL —-«—-s-— Der »Werft-« des Meere-. Die wirthfchaftliche Bedeutung des Meeres wird in der »DeuischenWirth- ; sckaflszeitung" (Kiel) in einer inter- ? e anien Studie etörteti, die einen - deutlichen Einblick gewährt, wie viele im wörtlichen Sinn »unauggefchöpfte« lvirihschaftlicye Möglichkeiten das Meer noch überhaupt und besonders für Deutschland enthält Danach ist der Gesammtwerth der jährlichen Fischausbeute der Welt aus etwa 1 Milliarde Mart zu schätzen; gewiß an sich eine hohe Summe, aber doch nicht all uhoch; ganz große Fisch gründe sind sowohl aus hoher See als an manchen Küsten so gut wie ganz unerschlossen, und somit könnt-e ohne die Gefahr einer Erschöpfung der jährliche Ertrags an Fischen, der zur Zeit etwa 4 Millionen Tonnen be trägt, noch sehr erheblich gesteigert werden. Von den einzelnen fischerei treibenden Ländern sind an diesem Ertrag rund die Vereinigten Staaten mit 23 v. H» Großbritannien mit 22 v. ., Canada und Norwegen mit 13 . v. ., Russland das bekanntlich auch « einen großen Ertrag an Süßwasser: sischen hat, mit 6 v.-H., Frankreich mit 4 v.H., Holland mit 2 v..t«).. Deutschland, Spanien und Portugal mit etwa 21,T«- v. H» Italien mit 11,.-1». v.H. und das rührige Japan mit 10 v..H. betheiligt. Diese Zahlen lassen erkennen, wie sehr Deutschland noch an einer Steigerung seines jährlichen Fischertragg gelegen sein muß; denn wenn auch der Ertrag der deutschen Hochseesischerei seit den letzten 15 ahren um das Zehnfache gestiegen ist, To ist er mit rund 10,000 Tonnen och im Vergbich zu dem der anderen Lcrsahrenden Länder noch recht beschei en, und entsprechend zahlt Deutsch land immer noch Jahr siir Jahr an das Ausland allein siir gesalzene He ringe 35 bis 50 Millionen Mi» siir sonstige Fischereierzeugnisse 30 bis 40 Millionen Mart, während seine Aus suhr in Fischereiprodutten, obwohl seine Bücklinge, Kieler Sprotteu, Rollmöpse, Bratheringe u.s.s. auch im Auslande sehr beliebt sind, nur erst sich in ziemlich bescheidenen Zissern bewegt l1904 betrug dieselbe ins-ge sammt f5,585,s)00 Mart). Von beson derer Bedeutung siir die Hebung der Hochseesischerei ist natürlich die Stei gerung des Verbrauch-s im Binnen lande, der in den letzten Jahren auch in Deutschland außerordentlich ge wachsen ist. Geestemiinde, gegenwär tig der besteingerichtete Fischhafen Europas, sowie Hamburg, Stettin und Danzig versorgen Deutschland, und nicht nur den Norden, mit den Erzeugnissen des Meeres, auch in Siiddeutschland sind außer München bereits Reutlingen, Gyziugen und Stuttgart Seesischmärtte qeworden, und zweifellos ist der Seesisch geeig net, noch in viel höherem Maße als heute der Voltsernähruug zu dienen. Aber«nicht nur im Fischfang, sondern auch in der industriellen Verarbeituug der Fischereiergebnisse kann Deutich land noch wesentliche Fortschritte ma Jchen, so in der Erzeugung von Fisch Hund Walthran, Tischguaum in der «Verleu: und Verlmuttersischerei. im Fang und der Verarbeitung von Wa len und Robben. au denen es sast gar nicht betheiligt ist. Daß nahezu alle Robbenselle der Weltausbeute l1902 betrug diese 470,7Z:t Stück im Ge sammtwerth von 7,816, M Mt.) zur Verarbeitung nach London gehen, und somit sast alle Pelirobbeni (Sealstin) eTaetetts unserer Damen der dortigen « ndustrie entstammen, könnte, so meint Eckert gewiß mit Recht, der deutschen Industrie wohl einen Anlaß zu neuer Bethiitigung ihrer Regsam keit geben. -»«—-. E r g e b u n g. ännnerdar sann nik endssvo ! egen knh’n auf ankern Thatenx FDanP dem Schöpfer für das Stroh, Wenn der Roggen Dir mißrathenl Dicht-er Egoismus. Frau: »Wenn Du soviel Wein trinka wird Dein alter Rachenkatarrh wieder zurücktommen.« Mann: »Ja, möchtest halt gerne, daß ich nickt hafte, damit Du in der »Macht gut chlafen tannst.« - Die Tonleiter-. Stizze von Jean Ple·yber. Er war ein glücklicher Mann, der Organist Chprien Trillard. Klein, ucitersetzt und gemiitblich, das Gesicht mit großen Thränensäcken, immer glatt rasirt· Um die sehr niedrigen Kragen trug er eine schmale Krawatte von weißem Batist, und bekleidet war er mit einem weiten schwarzen Rock mit langen Schößen, der ihn noch brei ter erscheinen ließ und ihm einen etwas komischen, veralteten, unmodernen An strich gab. Aber schon bei den ersten Worten, die man mit ihm wechselte, wurde man durch seine seine, be strickende Liebenswiirdigkeit gefesselt. Alles in ihm lachte. Seine kleinen, blinzelnden, grauen Augen warfen fchelmische Blicke, sein Mund Jnit den schmalen Lippen öffnete sichv weit und zeigte eine Reihe gesunder, wenn auch etwas gelblicher Zähne. Cyprien spielte in der Kirche St. levit die große Orgel. Um seiner runden und sympathischen Erscheinung einen tünftlerischen An strich zu geben, trug er langes lockiges Haar, das er hastig mit einer bezeich nenden Bewegung der rechten Hand nach hinten strich. Den Kopf bedeckte ejn hoher Hut Init start gebogener irrempr. Man mußte ihn Sonntags an fei ner Orgel beobachten, wenn er ihr mit fast jugendlichem Feuer die Akkorde feines »Marche triomphale« entlockte, während feine kleinen Füße eifrig das Pedal traten, und er auf der durch den Gebrauch geglätteten Bank hin- nnd herglitt, wobei er den Kon fo stark bewegte, daß die Haare ihm um die Stirn flogen und feine Augen mit ge radezu prophetischer Vegeifterung an oen Taften hingen. Jn solchen Aug-n dlicken war er glücklich, erhaben, der Welt entrückt. War der Marsch aber verklungen. fo fiel prrien aus feinem Himmel. Er stürzte mit dem Eifer eines nach Fliegen schnappenden Hundes auf den Pedalzug feiner Orgel, änderte das Spiel und während atn Altar eine Harmonie das Kytie Eleifon beglei tete, ruhte er und überlegte einen Au genblick, um kurz darauf die Lituraie tvieder aufzunehmen, die im Chor aus hallte. Er erwartete mit Ungeduld dag Of fertorium und konnte sich dann von neuem seinen überströinenden Phanta sien hingeben. Bei der Elevation senkte er den Kopf, schloß die Augen uno spielte mit einem geradezu riihrendeii Ausdruck, nachdem er nicht ohne reif liche lleberlegung die Porzellauariffe des Tremolo und Celeste gezogen hatte. Noch Beendigung oer großen Messe, während der Priester sich in die Sakri stei zuriickzog und die Gläubigen lang sani die Kirche verließen, spielte er noch einen »Marche triomphale", seinen zweiten. Dann schloß er behutsam den Deckel, trocknete sich die Stirn und stieg die kleine, steile, von der großen Orgel führende Treppe hinab, um die Glückwiinsche seiner·zahlreichen Fami Eie in Empfang zu nehmen« Cypriens Ehe zeichnete sich nämlich durch großen stindersegen aus« Die Reihe der kleinen Trillardg wollte kein Ende nehmen. Deshalb erfreute sich Cyprien bei der Bevölkerung nicht nur rls Organist und Komponist, sonderi auch als Familienvater des besten An sehens. Frau Trillard war ebenso wie ihr Gatte klein, rund und wohlgenährt. Sie besaß einen nie versagenden Hu mor, und immer heiter, immer lächelnd scharrte sie mit aufrichtiger Bewunde rung zu ihrem vielfcitig begabten Gn prien empor. Ein Jahr nach ihrer ehelichen sp« bindung wurde den Trillardsz ein TM terchen geboren. Man nannte sie, ohne eigentlich zu wissen, weshalb, Don-. tienne. Die beiden Ehegatten hatte-i sieh einfach iiber diesen eigenartigin Namen geeinigt. Ein-rieth der seine Kunst liebte, nannte das Rind. uer italienischen Skala folgend. nicht ais der5, als mit der ersten Eilhe feine-I Namens-: Do. Fünfzehn Monate später tam das Zweite Kind. Es war ein 4Knabe-, nnd der Organist, der sich gewissenhast nach der Reihe der Tonleiter richtete, Jab seinem Thronfolger den Namen Renn Daraus wurden im Laufe der Jahre Michel. Fabienne, Solange nnd schlich lich ein Knabe geboren, den Cypxien trotz senier Abneigung gegen alttefta cnentarische Namen Lazarug tauste. Zwei Jahre verflossen, ohne daß ihnen ein weiteres Kind geboren wurde. Cyprien lvar ganz trostlos. Sollte die Reihe mit Nummer (- zu Ende sein? Die Tonleiter tviirdc damit nicht vollständiq werden. Obgleich er nicht reich war, hätte er gern eine qanze Jahreseinnahme geopfert, wenn der himmel ihm nur das Siebente senden wollte. Der Schmerz sing an, ihn zu über wiilttgen. Die Begeisterung, mit der er Sonntags beim Anfang seinen Marche triomphaie un am Schluß den zweiten spielte, lie sichtlich nach. Die einzelnen Nuancen kamen nicht se kein wie früher heraus. Die Jnnigteit eines Vortrages schien gelitten zu ha ben, feine Kraft ihm ausgegangen zu sein. Endlich jedoch erbarmte sieb- der Himmel seines Dieneke. Frau Tril lard fah einem freudigen Ereignisse entgegen· , Das gab eine Freude für Cyprien. In seinencsüberfirömenden Glücke trug er die Neuigkeit von Haus zu Haus. Erst lief er zum Pfarrer, von ihm zu den Vitaren, die ihm gnädig lächelnd zuhörten, dann holte er sich die Glück wiinfche der Eltern seiner Schüler und Schiiierinnen Auch dem Glöck "ner und dem Meßner, die fein Glück ;zwar nicht begriffen, aber aus Höf Ilichleit ihrer Freude Ausdruck gaben er die frohe Mär. Selbst den Bälgetreter weihte er am Sonntag vor idem Gottesdienst in sein Geheimniß Lein Der alte Mann verstand ihn iivohl nicht, denn er wußte nichts zu I fügen. Das Kind war ein Mädchen. Man nannte die Kleine: Sidonie· Der Oraanift triumphirte. — · Seine Freude kannte keine Grenzen. —- Eid lich war es gelungen. Die Tonleiter war fertig und konnte sich sehen lassen. Do war zu einer holden siebzehnjäh rigen Jungfrau herangewachsen. Re und Mi waren stwsas wilde, aber her zensgute Jungen. Fa war zwar ni.ht ganz fehlerfrei. Es würde sich aber schon machen. Sol und La waren rei zende Bälge, die bereits mit dem Kla vierspiel begonnen hatten. Chprien war in jeder Beziehung glücklich. Dazu kam, daß die Zahl seiner Schüler ständig wuchs Er hatte sein reichtiches Auskommen und er freute sich einer eisernen Gesundheit, Iso daß er voraussichtlich noch viele l Jahre arbeiten und auch etwas fiir f: in f Alter sparen konnte· ; Jn seinem glücklichen Heim herrschte ldabei eine ununterbrochene Folge an Tonleitern und Fingerijbungen, die ei ! nen weniger heiteren und widerstand-; fähigen Menschen lrant gemacht hät sten· Eines Tages jedoch gestand ihm sseine Frau, daß ein neues freudiges t Ereigniß bevorstandr. Cyprien war ganz geknickt. Er nu gerte sichtlich ab, sagte aber nichts. Was sollte nun aus diesem unglückli shen Kinde werden, das in so häßlicher Weise die Harmonie seiner Tonleiter Mkte Denn eine achte Rote gab es Ja nicht. Und zum ersten Mal in sei-« neni Leben fing es an, in dieser einfa then und milden, harmlosen nnd glück lichen Seele zu tochen. Der Tag näherte sieh. Cyprien lebte . nicht mehr Sein Geist verdiisterte sich E bedenklich ; Es wurde ein Knabe. Er wog arist l Pfund. Der Vater hanchte einen Zins-, auf seine Lippen Am nächsten Tage sollte die Taufe stattfinden. Cyprien schloß wahrer-d der Nacht kein Auge. Am Morgen kleidete er sich langsam, träge an. Ter Frohsinn und die Heiterkeit seiner Ritt der, deren Stimmen aus dem Neben zimnier zu ihm drangen, schmerzten ihn. Er raffte sich aber auf, rief sie mit trauriger Stimme nnd führte sie » zu ihrer Mutter. , Nachdem er seine Gattin fel)iiierzl.ch ; bewegt geküßt hatte, wollte er sich ent « fernen, alsZ Frau Trillard fragte: »Wie toll er heißen?« --— Cyprien erhob die Augen gen Himmel. »Gott wird mir den richtigen Na men schon ringeben,« sagte er. Und während seine Gedanken bei seiner leider so verunstalteten Skala weilten, schritt er seufzend, gesenkt-n Hauptes, dein Gotteshause zu, wo der Pfarrer selbst die Taufe vornehmen wollte. Als alles »in der heiligen Handlung fertig war, fragte der Geistliche lä rl,-elnd: »Wie soll das Kind genannt !.-erden?« Da richtete Chprten sich plötzlich selbstbewußt auf. Seine Augen leuch teten und snit lauter Stimme, die über dem Gewbibe widerhallte und bis oben zu den Pfeifen der großen Orgel hin ausgetragen wurde, rief er Octabe! t o s s s t ) l t I Wasser ato Zchmenbetdiuvungw mittel. Während vor einiger Zeit die Ent dedung angeliindigt wurde, daß de stillirtes Waffen wenn es nach der Art von Kotain und anderen Lösun gen eingeführt wird, zur örtlichen Be täubung dienen kann. find jetzt die er ften Erfahrungen mit der Anwendung diese-:- Vorfchlang inc Brilletin fiir all gemeine Therapie Veröffentlicht wor den. Dein Verfahren wird zunächstj nachgeriilunt, daß esJ einfach ist, keine ! Vergiftung erzeugt, demzufolge auch nicht zu Uebetteit und Erbrecheu führt i und außerdem weder fiir das Herz noch fiir die Lunge noch fiir die Nie ren irgendwie schädlich ift. Augeblich tritt auch nach Vollendung der Opes ration kein Schmerz ein. Bisher find die Wassereinfpritzuugen 51mal ge braucht worden, und zwar einmal beim Bauchfchnitt, 39mal bei Opera tionen an Hämorrlwidem smal bei: Fifteln des Mastdarins, anal bei Adergeschwiiliten u. f. w. Dr. Ste bens, der Urheber der neuen Methode, hat sich nur einmal in jenen 51 Fällen genöthigt gesehen, nach der Wassereins ; spritzung noch eine Betäubung mit Aether vorzunehmen. Die eigenthiim- - ltche Wirkung des Wassers wird ein-« . fach dadurch erklärt, daß es die Ner- i venenden ausdehnt und dadurch un- T empfindlich macht i Die Königin aller Brücken. Jm dunkelsten Herzen Afrikas sand ror wenigen Wochen ein Erei niß statt, das aus den Handel Und an del des jetzt nicht mehr so ,,schwarzen Welttheils« aller Wahrscheinlichkeit nach bereits in der nächsten Zukunft einen bedeutenden Einfluß auszuüben bestimmt sein wird. Es war dies die formelle Betriebs übergabe der Brücke über den Zambesi fluß, welche etwas unterhalb, aber im vollen Angesichte der berühmten Vik toria-Fälle den Strom an einer rei ßenden Stelle überschreitet. Damit ist »die schwierigste Stelle in der großen Itransasrilanischen Eisenbahn, welche »das Kap der guten Hoffnung mit Kai «ro in Verbindung bringen wird, glück lich überwunden, und zugleich einer der sehnlichsten Wünsche des verstor benen Cecil Rhodes, des ,,ungelrönten IKönigs Afrikas«, seinerVerwirklichung um ein Bedeutendes näher gerückt I Obwohl der Bau der großen Bahn ,strecke an manchen Stellen mit bedeu tenden Schwierigkeiten verbunden war, so verschwanden dieselben imVer-- s gleich mit der Errichtung jener Brücke, die jetzt, was ihre Höhe anbetrisst, die Königin aller Brücken ist. Die Brücke über den Zambefi, allge mein die Victoria Falls Bridge ge nannt, hat eine-Höhe von 420 Fuß über dem WasserspiegeL Das Part Rom Gebäude in New York, vom Straßen niveau bis zur Turmspitze, ist 382Fuf3 hoch, oder 48 Fusz niedriger wie die Viktoria-Brücke; die Brooklhn Brücke liegt, genau in der Mitte, d. h. an ih rer höchsten Stelle, 125 Fuß über dem Wasserspiegel; in anderen Worten, die Viktoria-Brücke ist dreimal so hoch,lvie die Brooklyn Brücke. Von derKapstadt:Kairo-Bahn, wels che-nach den Plänen Cecil Rhodes’ eine Gesawtlänge von rund 5700 Meilen when-wird sind im Süden 16531 Mei .l.ens" fertig gestellt, nämlich die Strecke -KavstadtBittoria-Fälle, während im Norden die Bahn bereits im Betriebe ist, eine Entfernung von 1400 Meilen. Zusammen macht dies eine fertige Strecke von 3081 Meilen, oder bedeu tend über die Hälfte der ganzen trans asrikanischen Bahn. Die Viktoria-Brücke bietet, vom technischen Standpunkte aus betrach tet, viele interessante Einzelheiten, ob onhl sie sich weder in Größe, Länge oder Gewicht besonders auszeichnet. Die Gesamtlänge ist 650 Fuß und setzt sich zusammen aus der Hauptöffnung, welche aus- eineni einzelnen Bogen von 500 Fuin Länge besteht, und zwei tteis neren Bogen, die auf beiden Seiten verankert sind. Die Breite der Brücke zwischen den Geländern ist 30 Fuss-. Ein zweigeleisiger Schienenstrang ist über die Brücke schon jetzt gelegt, ob wohl die Bahn selbst, von Kapstadt ibis zu den Viktoria-Fällen gegenwär tig nur eingeleisig ist. Das Gesamt gewicht des in der Konstruktion der Brücke verwandten Siahlmaterialg war 1650 Tonnen, und der Gesamt banprei5, einschließlich vollständiger Montage, nur Mk )l),.()00 Jn Anbe tracht der ungeheuren Schwierigkeiten, die der Transport des Materials und die Errichtung der Brücke darboten, ist der Kostenpreis ein überraschend nie-« .driger. Die Aufträge für das Brül lenmaterial wurden Anfangs Mai 1903 einer englischen Firma übertra- - gen, und mit dem Bau wurde an Ort : und Stelle im April des folgenden; Jahres begonnen. » Jn Folge der großen Tiefe des Schlundes und auch wegen der rei ßenden Strömung des Flusses war es nötig, das Bauinaterial vermittelst einer Kabelleitnng von Ufer zu Uferj zu transportieren Hierbei mußte das i Höchftgewicht eines jeden Teiles auf zehn Tonnen festgesetzt werden« so daß i das Gesamtgewicht einschließlich dec Tragtorbes nicht fünfzehn Tonnen per ; Ladung überstieg. Außer dein Kon strultiongstahl mußten aus diese Weise ; noch mehr denn tausend Tonnen-Brii i clenmaterial nach dem jenseitigen Ufer I befördert werden Vom technischen Standpunkte aus betrachtet war dieser i Teil der Arbeit der interessanteste bei dem ganzen Unternehmen. Sämtlichc « Nietarbeiten, Aufziige und Beleucli J tung geschahen vermittelst- Elettrizität, J fiir welchen Zweck speziell eine elektri ; sche Kraftaulage in der Nähe der ffiillc ; errichtet worden war. I Nicht mehr denn fünfzig Jahre find s verflossen, seitdem tiihne, furchtlose ] Forscher unter entsetzlichen Mühen die Viktoria-Fälle entdeckten. Heute drinat die alles tnltidierende Eisenbahn den Neisenden in modernen, luxnriös ans gestatteten Salonwagen vom Rad der Guten Hoffnung bis an die Brandnng dieser gigantischen Fälle, die, wie un ser majestäiischer Niagara, zu den gro s ßen Naturwundern der Welt zählen. s An den Viktoria Fällen fließt der t Zambesi etwa YOU Jus-, iiber dem Meeresniveau, und windet sich dann in einer leichten Niederung durch das Tasellaud jenseits des Rataratth Die geologische Formatiou in dieser Ge gend besteht aus Basaltfelsen, zwei selsohne vullanischen Ursprunge5, ausnahmsweise schwer, hart, kom Pakt und von rötlicher Färbung Durch diese Felsmasse mußte die ungeheure Wassermenge ihren Weg finden, und die Enge des gähnenden Schlundes unterhalb des Falles deutet darauf hin, wie langsam und schwierig der Prozeß der Zersetzung gewesen sein muß. Oberhalb der Fälle ist der Fluß bei- l nahe zwei Meilen breit, und an den Fällen selbst ist die Flußweite noch be- » ..- -.. . 07 deutend über eine Meile, während die Höhe des jähen Abgrundes, über den· das Wasser hinunterstiirzt, 420 Fuß .ist. Diese Meile fallendet Wa et Tmassen zerteilt sich in verschiedene Iselbstständige Kataralte, ein Umstand, l der aus das Vorhandensein kleiner Jn seln am Rande der steilen Klippe zu rückzuführen ist«- Unterhalb der Fälle verengt sich die Kluft an einzelnen Stellen bis auf 650 Fuß Weite, wäh rend der Schlund selbst, in den der Strom hinabstürzt, kaum 100 Fuß breit ist. Der verstorbene George Layey be suchte im Jahre 1868 die Fälle. Unter den schwierigsten Verhältnissen nnd« nach den unsäglichsten Mühen und Strapazen gelang es ihm, sich einen Weg nach dem Fuße des Falles zu bahnen, und Von diesem Punkte aus das herrliche Naturschauspiel betrach tend, schrieb er: ,,Der Anblick war in der Tat wun derbar. Die Fälle, welche man grei sen zu können glaubte, dehnten sich nach links und rechts in einer chier unendlich dünkenden sentrechten as sermasse aus, an dem hohen Abhange von einzelnen selsigen Vorspriin en unterbrochen, von denen einer an er linken Seite spärlich mit Bäumen be wachsen war. Säulen weißer Wasser massen bäumten sich zischend und to bend aus und nieder, und ein halbrun der Regenbogen in mannigfachen Far ben tanzte durch den schäumenden Gischt. Das sallende Wasser zerteilte sich nicht in ruhig sließender Weise, sondern zersprang, zerschellte und überschlug sich in riesenhaften Effekten. An Stellen, wo es den selsigen Massen zu nahe kam, zerschlug es in schneeigem Schaum gleich weißem Dampf. Der Donner von tausend Kanonen schien die Atmosphäre in Bewegung zu se tzen; dröhnend und sausend durchbebte es die Lust in unregelmäßigen Rhyth men. Die ganze Welt schien in Auf ruhr zu sein. Gischt kochte und bebte, rollte vor wärts und rückwärts in lodernden Massen, stieg auf und sank steil hinab, hier gewaltig und schwer, dort sein und durchsichtig, bis er sich endlich be ruhigend in durchsichtigen Wolken auf löste. Der strahlende Regenbogen zur Linken, obwohl in Wirklichkeit unbe weglich, schien sich in graziösenSchwin gungen hin und her zu bewegen, als wenn er nach den Melodien der stür zenden Wassermassen in lustigen Rei gen sich wiegte. Der starre Felsen, auf dein wir standen, schien vor er betäu benden Wucht des anprallen en Was ser-H zu erzittern, als wenn ihm sein Fundament von bösen Geistern hin weggerissen würde. Selbst die Sonne, zu der man durch die sprühenden Was serwogen hinaufblickte,schien etwas von ihrer Unbeweglichleit verloren zu ha ben. Es war, als wenn auch sie, Von dem spriihenden Chaos angezogen, mit in das wilde Spiel einstiminte. Sah man dann tiefer hinab, nach dort, wo das Wasser aufschlug, so war der An blick schier unbeschreiblich. Da gab es leine Ordnung, kein System; wild und oerzweiselnd iiberschlug sich gigantisch Woge über Woge; es spritzte, sauste, donnerte, schäumte und wirbelte unab lässig. Der Fall war rasend, tout schnaubend, betäubend und zerschmet ternd. Strudel und Wirbel, Gegen strömungen und Wogen, Wasserstrah len und Wasserhosen waren in unent wirrbarem Knäuel vermengt. Eine brandende Woge mit schneeweißenKöp: sen war dein Auge nur iin Teil einer Selunde sichtbar; kaum erblickte man sie, als bereits tausende ihrer Gefähr ten aus sie herabstiitzien, Inn gemein sani gleich riesenhaften, mit weißen Spitzen besetzten Wellen sich in ein noch wildere5 Chaos zu zerschlagen Dann, ehe noch der Strudel zu Strudel wur de, schien es, als wenn hunderte von tleinen, griinlich schimmernden Pyra iniden schäumend zusanmienstiirzien, dass ganze Chaos- noch wilder machend. So ging eLs vor unseren Augen bestän dig vor sich, nnd uns wnr eg, alsJ wenn wir Vor dieser unendlichen Rnturtrast nicht weichen konnten. Wir standen wie angen.utr«ieli, betäubt von der All gewalt dieser jäh lieraliftiirzendemdon« nernden lltiiifserinassenA Oenrn L. Meißel tssuitiiufelm Dir lmtte soeben die Universität ver lassen und seiu Entschluß stund fest, im politischen Leben seiner Vaterstadt eine Rotte zu spielen, obgleich er kaum einen znsamtnenhängenden Satz spre chen, geschweige denn sich in einer län geren Rede olme Stotiern oder Stam ineln Eins-gern konnte. Trotzdem wurde getlatscht nnd mit Füßen aetkanipelt, ali- er seine thnasernrede hielt, und voller Stolz begab er sich »in dem Lisch der Presse, nnd als er dort einen Mann damit beschäftigt fab, Stizzen in entwersen, staate er ihn, so als ob ihm persönlich nichts daran läge: »Sie toiirden wohl gern eine Zeich nung von mir machen?« ,,(-5)·ern,« antwortete der Zeichney indem er rnhia sein Buch schloß. »Sie werden sie dann drucken las sen, nicht wahr?« »Es war so meine Absicht,« war die Antwort. »Das wird ein gutes Mittel sein, um Ihr Blatt bekannt zu machen, denke ich. Uebrigens, fiir welches Blatt zeichnen Sie denn eigentlich?« »O, ich zeichne nicht für eine Zei tung,« war- die in respektvollem Ton gegebene Antwort, »ich suche nur Mo delle für komische Ansichtspolttartem·