Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 16, 1906, Sweiter Theil., Image 15

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    YastätrsischeQ
Brandenburg
Fitrstenberd —- Dem Wasser
rautnspeitor Zillich in Fürstenberg a.
O. ist der Charakter als Baurath mit
dem persönlichen Range der Räthe 4.
Klasse verliehen worden.
.. Jukobsdorf. — Kürzlich ver
ubte der auf dem hiesigen Gute ange
stellte Jnspettor Selbstniord, indem er
sich den Hals durchschnitt Der Be
nzeggrund zu dieser That scheint die
turztich erfolgte Kündigung seiner
Stellung zu sein.
Landsbera — Jn der Kohl
ftpckschen Brauerei ereignete sich ein
todtlicher UnglücksfalL Der stährige
lrbeiter Ogorselgti, der seit ungefäer
sechs Jahren in der Brauerei beschä -
ttat ist, tiirzte in den nicht verdeckten
Fahrstuhlschacht hinunter, brach das
Genick und starb bei der Uebersiihrung
m’s Krankenhaus.
S ch ö n e b e r g. --— Beim Absprin
gen von einem in der Fahrt begriffe
nen Straßenbahnwagen ist ter « toll
mann Wilhelm Dir, Monumentstraße
7 hier wohnhaft, tödtlich verunglückt.
Its-M Ohms-m
Neidenburg. —GalizischeAr
beiter übersielen auf dem Dominium
Meischlih den Jnspektor Heitmann
und derwundeten ihn schwer am Kopfe
durch Messerstiche und Schlii e mit
anderen Instrumenten. Die rbeiter
tten den Sommer über auf dem
ominium earbeitet und beabsichtig
ten in ihre imath abzufahren. Von
der Gntsverwaltung mußte polizeiliche
«lfe ans Usdau reauirirt werden.
s handelt sich um zwölf Arbeiter, die
alsbald, nachdem ein Verhör an Ort
und Stelle durch Gerichtsbeamte statt
gefunden hatte, unter Bedeckung von
mehreren Gendarmen nach Soldau
transportirt wurden. Die Arbeiter
weigerten sich, die Messerstecher auszu
geben.
Osterode. —— Aus dem Eise des
Pausenfees eingebrochen und ertrun
ten ist beim Schlittschuhlaufen der
etwa 17jährige Arbeiterssohn Franz
Schmielewsti. Die anderen Jungen
scheuten die Gefahr« und ivagten ihn«
nicht zu retten.
P obet he n. ——— Ertrunten ist der
Arbeiter August Stompf. Er befand
sich im Pfarrher Pobethen und wollte -
nach Pobethen den Richttveg über das
Eis des Mühlenteiches gehen. Als er
in der Mitte des Teiches war, brachJ
das Eis und er ertrant. Nach länge- ;
ren Anstrengungen gelang es, die?
Leiche aufzufinden·
sei-ins Lehrerin-. s
N e u st a d t. --— Jn Waldenburgs
ist beim Besitzer Hoffmeyer das-Wohn- ;
gebäude niedergebrannt. An dem einen
Giebel explodirten mit furchtbarem
Knall mehrere hundert scharfe Infan
teriepatronen.
Riesenbur·q.--— Das dem Ma
lerrneister Gustav Lau in Elbina ge
förigg in der Kl. Kirchenstraße hier
elbst gelegene Grundstück hat der
Pöndler Berzinski für 13,750 Mart
auslich erworben.
Rosenberg. — Zum Neubau
der evangelischen Kirche in Gr. Al
brechtau, zur Grafschaft Finaenstein
gehörig, ist mit der Anfuhr des Bau
materials begonnen worden. Die
Wei der Kirche soll im Jahre 1907
statt indem
N ö sse l. — Das Gut Schwarzen
berg wurde von Herrn Schröder für
150,000 Mart an Herrn Speiser aus
Elbing verkauft.
Zovpot· —- Die Villa des ver
storbenen Bürgermeisters Dr. von
Wurmb, an der Charlottenburgerstr.
zeugen, ist für 42,000 Mart an einen
aufmann in Danzig vertaust wor
den. färner ind verkauft die Grund
stücke rgertraße Nr. 8 und Wil
helm traße Nr. 38 für 125,000 Mart
von entier Schiansti an Apotheter
Kaufmann hier.
Its-tin Its-er
Greifswald. — Dieser Tage
fand hier ein Zusammenstoß zwischen
einem mit Stroh beladenen Fuhrwerk
bei herrn Lüthen und der Jarmer
Kleinbahn statt. Der Wagen wurde
von der Kleinbahn esaßt und völli
ertriimmert, Herr ist n selbst aus
r einen Seite des Gleise-T der Kut
scher auf der anderen in den Graben
eschleudert. Die Verletzungen der
run liietten sind erheblich- doch nicht
aeiälir ich.
Kallies. —- Dns Fest der gol
denen Hochzeit feierte hier dag Arbei
ler Beesle’sche Ehepaar.
L a u e n b u r g· » Hier fand die
Bierliche Einweihung des neuerbauien
- oltgebäudeg statt. An den Staats
xelretär des Neichspoftaniies, Kratele,
owie an den Oberpoftdireltor Ara
I.ich-Köslin wurden Begrüßunggteles
gxamme abgesandt. Tags zuvor fand
unter zahlreicher Betheiligung der
Zostbeatnten und der Bürgerschaft ein
k estlommers statt.
P re ro w. hier feierte der Jachi
schiffer Ludwig Ebleri mit seiner
Frau das Fest der goldenen Hochzeit.
Dem alten Ebepaare wurde eine Bibel ;
überreicht.
Schibelbein. Das Kind des
Arbeiters Oit’fchen Ehepaares ist im
hiesigen Kreiskranlenhause an den er
littenen Brandwunden gestorben.
Swinemiindr. Die bekannte
»Wuernschänle« von Eilentraut ist
vollständig niedergebrannt. Als nach
Meldung des Feuers die Feueewebr
erschien, konnte sie nichts mehr thun,
denn den leichten lVolzbau hatten die
Flammen verschlungen. -
—- Jn Koserow wurde der Fiichet
Iris Kelch, welcher im Walde bei den »
Holzfällerarbeiten beschäftigt war, von
einer stürzenden Kiefer erschlagen. Er
war 40 Jahre alt und hinterläßt eine
IWittwe und drei Kinder.
) Provinz sein«
J a n o w i tz. Die Wittwe Kuh
nert hier verkaufte ihr am Markt ge
legenes hausgrnndstücl für 47,000 M.
an den Besitzer Drews zu Gruntawitz.
U n r u h st a d t. Hier hat die Set
tion des in Chwalim erschossenen Wil
derers Dümke aus Kleinis stattgefun
den. D. hat einenKugelschußerhalten,
der ihm schwere innere Verletzungen,
besonders an der Lunge und Leber bei
brachte, so daß sein Tod sofort erfol
gen mußte. Erster Staatsanwalt
Gresfrat aus Meseritz war zwei Tage
hier, um persönlich die Untersuchung
zu führen. Der verhaftete Wirthssohn
Liersch ist inzwischen aus der Hast ent
lassen worden, dagegen wurde ein Bru
der des Freigelassenen festgenommen
und in das hiesige Gerichtsgefängniß
eingeliefert.
Umsic- zool-nein
Liiben. — Der Haushälter des
,,Gasthofs zum Rautentrnz« hier
Ente den Auftrag erhalten, den Be
r er zeitig zu wecken. Als er seiner
li t nachtam, erhielt er auf sein
» lop en teine Antwort. Er öffnete
Idaher das Schlafzimmer und zu fei
lnem Schrecken fand er die Frau des
Gasthofbesihers anscheinend leblos vor
ihrem Bett liegend vor und sein Brod
gxr la bewußtlos in feinem Bett.
r fo ort herbeigeholte Arzt stellte
Vergiftun infolge Einathmens von
Kohlenoxy gas fest. Den Bemii un
gen des Ae tes gelang es, das he
paar zum åewußtsein zurückzurufen.
Ratibor. — Auf der Gleiin
Ratiborer Chausseee wurde in der
Nähe von Marlowitz der Bauer Ada
mek aus Pawlau von feinem eigenen
Fuhrwerk, das mit Langholz beladen
war, überfahren und sofort getödtet.
Jrn vorigen Jahre kam die Ehe rau
des Berungsliickten auf gleiche « seife
ums Leben.
kraft-z zchkehsissxoksein
Süderbrarup. —- Johannes
SchmidLKiUS und Heinrich Jessen
Ulsnistirchenholz iauften den Besitz
des Herrn J. Jsesfen-Fahrtoft mit ca.
160 Heitscheffel Land fiir 110,000 M.
Sult. —- Der Verlauf des Lister
Landes, der Nordfri e unserer Insel,
scheint nun doch zur hatfache zu wer- "
den. Dieses Mal sind es Berliner
fman spricht auch von der Deutschen
Banl), in deren Hände das Gebiet
übergegangen ist. Der Preis beträgt»
385,000 Mart- doch wird den beideni
bisherigen Besitzern der Biehbeftandl
verbleiben. Die Uebernahme erfolgt!
zum 1.April nächsten Jahres-. Die
Rücktrittstlausel ist so scharf gefaßt,
dafz man den Verkauf als endailtia
betrachten kann. Das Lister Land
nebft Ellenbogen gehörte bis zum
Jahre 1864 zu Ripen Daher kommt
es, daß in dem Dörfein List am alten
Königshafen, welches 60 Einwohner
zählt, fast ausschließlich dänifch ge
sprochen wird.
Voorde. Bierfuhrmann Eh
lerg u Rothenhahn wurde bei Ru
mohrgiitten von mehreren Rowdieg
überfallen, vom Wagen gerissen und
mißhandelt. Während dag herrenlos
gewordene Fuhrwerk nach Schierenfee
jagte, blieb Ehlers eine Zeitlang, aus
mehreren tiefen Kopfwunden blutend,
am Wege liegen, bis er sich so weit
erholte, daß er sich unter großen
Schmerzen und bedeutendem Blut
verluft tn das nahe gele ene Kähl’fche
Gewese begeben ionn e. Da dem
Ueberfallenen Geld und Uhr und der
gleichen nicht enommen- schließt man
auf einen pgacheatt Die Rowdies
konnten ungetannt entkommen.
Weffelburen. — hier starb
der Amts- und Gemeindevorsteher der
Landgemeinde H. Th. Löh, der seit
1892 an der Spitze dieses Gemein
wefens stand. .
kennt-s Hasses met Juki-gern
Erfurt. — Das Kriegsgericht
hat den Obersten und Kommandeur
des 96. JnfanterieMegimentg in Gera
v. Donap zu einer Gefängnißftrase
von sechs Wochen und Dienstentlas
sung und denjOberzahlmeifter Mi
chaelis von demselben Re iment zu
vier Wochen Gefängniß un Amtsent
hebung verurtheilt, beide wegen Ver
gebens im Amt· Die Verurtbeilten
hatten die Unterhaltungstosten eines
nichtetatsmäfzigen dritten Pferdes
rotfchriftswidrig aus Staatsmitteln
bestritten.
Glöthe. —-—-- Die Frau des Ar
leiierg Weber ließ neulich, als sie
Besorgungen zu machen hatte, ihr 4
jähri es Kind allein zuHausr. Als
die utter zurückkehrte, fand sie ihr
Kind mit gräßlich-en Brandwunden
bedeckt als Leiche unter dem Tische
siegend. Das Kind hatte sich wahr- »
scheinlich am Ofen zu schaffen gesi
macht. J
Gollme. — Ein jäher Tod er-»
eilte die Æjöhrige Wirthschafterin
Hunger, welche bei Herrn Rentier
"henze in Dienst stand. Noch gesund
und munter hatte sich dieselbe zum«
Mittagessen niedergeseszt, als sie proh
»lich von einem Unwohlsein befallen
» wurde, dem schon nach wenigen Minu
:ten der Tod folgte. Ein Herzschlag
Ihm- dem Leka ein jäher Ende be
reitet.
Zwintschöna. —- Das von
Herrn Schmiedemeister Dorn an der
haltestelle Dieskau der halte-Leipziger
Strecke neu erbaute und auch der Neu
zeit entsprechend eingerichtete Bahn
hoftreftaurant ist um 35,000 Mk. in»
lden Besitz eines herrn aus Leisnig
übergegangen. » »
: Liebenwerda. s— Die altefte
fPerson in unserer Stadt, verwittwete
Frau Emilie Schaffen ist im 89. Le
bensjahre verstorben. Als frühere Wir
thin im ersten hoteh des Meißen
Roß« hier, war dieselbe auch iii weite
ren Kreisen bekannt.
Lochau. —- Der landwirthschaft
liche Arbeiter F. Stohe von hier hatte
das Unglück, durch Ausgleiten derar
tig zu Fall zu kommen, dasz er einen
komplizirten Beinbruch erlitt.
DIE-M III sehsth
Diisfeldorf. —- Der »sich·in
strafschärfendem Rückfalle befindliche
Fabritarbeiter Otto Franke, welcher
am 13. November den Farbenfabriien
in Levertusen über 700 Mark «Lohs
nungsgelder estohlen und in lieder
licher Gesellschaft verjubelt hatte,
wurde von der Straftammerhier zu
1 Jahr Zuchthaus und 5jahrigein
sbürgerlichen Ehrverluft verurtheilt.
Elberfeld· —— Vor der hiesigen
Strasianimer hatte sich die Frau
Schreiner Gutav Thelemann zu ver
antworten. or einigen Jahren hei
rathete die Angeklagte ihren jetzigen
Mann. Beide brachten gleich 12 Kin
der mit in die Ehe. Frau Th. behan
delte ihre Kinder gut, die ihres Man
nes indessen fchle t. Sie bekamen
nicht halbfatt zu e en, dafür aber
umsomehr Schläge. Das Gericht ver
urtheilte die Rabeiimutter zu 6 Mona
ten Gefängniß,
Goch. —- Die Leiche des aus der
Niers gelandeteii Schlossergesellen
Straeiinann von hier wurde obdu irt.
Nach dem Ergebniß der bisherigen
Untersuchung ift anzunehmen, daß
iSiraetmann in die Niers geworfen
Fivorden ist«
» Trier. — Nach amtlichem Lei
chenbefunde sind der am 19· November
in die Mosel gerathene Winzer Hen
nen aus Keiin und der im Biewerbach
todt gefundene Steinbrecher Kirsch
aus Wasserliefch nicht ermordei wor
den. Es liegen nur Unglücksfälle vor.
zannnernirsdrainisdmip
Göttingen. --— Der kürzlich
hier verijbie Mord und Selbftinord
des Kutschers billemaiin hat noch
etwas Schreckliches im Gefolge gehabt.
Der 12jährige Sohn, der gerade in das
Zimmer trat, als der befiialifche Va
ter die Mutter abschlachtete, ist infolge
dieses entsetzlichen Aiibiickes irrsinnig
geworden und mußte der Provinzial
Heil-— und Pflegeanftalt zugeführt wer
den.
Hann. Münden. —- Hier war
der Jahrestag des erschütternden Un
glücks, bei dem Oberlieutenant Neu
mann und Vizefeldtocbel Sachs vom
hiesigen Pionierbataillon bei einer
Sprengiibung vor dein iommandiren
den General auf einer Waloblöße in
der Gemartung Holzhausen zerschmet
tert wurden. Zum Gedächtniß der im
Berufe gefallenen Kameraden wurde
an der Unglücksstelle ein Denkmal er
richtet, welches aus Feldsteinen besteht,
die in Form einer Pyramide zusam
mengefügt find.
Neu - Oelsbura. —- Die Ehe
leute Hüttenschmied Nier feierten das
Fest der goldenen Hochzeit. Nier ist
76, die Ehefrau 73 Jahre alt. Erste
rer versieht noch heute seinen Posten
aus der Hütte.
Nie n b u r g. —- Die neue Fußgän
gerbrücke über die Wefer ist jetzt fer
tiggestellt. Zur landespolizeilichen
Ahnahme hat der Regierungspräsident
Termin anberaumt.
Its-XII Oele-·
Höringhausen. —- Auf dem
bena harten Gute Mallberg stürzte
der rbeiter hesse vom Boden auf der
Scheune herab, brach das Rückgrat und
verstarb nach zwei Stunden.
.Kilianstädten. — Dem Ar
beiter Weißmüller von hier wurde
durch herabstürzende Erdmassen ein
Ober- und ein Unterschentel des rech
ten bezw. linken Beines gebrochen.
M a r b u r g.——Dem Laut-gerichte
rath Kind hierselbst wurde der Cha
ratter eines Geheimen Justizraths
verliehen.
Wächtersbach. — Aus Anlaß
seiner silbernen Hochzeit stiftete Fabri
tant Christian dahier seiner Arbeiter
tafse 2000 Mari.
Wolfhagen.—- Jn dem benach
harten Bründersen brannte dem Land
ioirdth Alheid eine gefüllte Feldscher-ne
me er.
Iescensurk
L a a g e. —-—— Vor einiger Zeit feierte
Senatok Korfs den Tag, an dem er
vor 25 Jahren als Rathsherr hiesiger
Stadt gewählt war.
Neustrelitz. Den Tag ihrer
goldenen Hochzeit konnten der Aufseher
der Orangekie, Müller, nebst Frau be
gehen.
P la u. ——— Der Klempnermeister
H. v. Schwanewedel hierfelbft beging
die Feier seines fünfzigjährigen Mei
sterjubiläums.
Oregon-summ- Hefe-.
Da r m st a dt. — Unlängst hat sich
Jder 24 Jahre alte ledige Kunstglaser
T Josef Hirsch in seiner Wohnung in der
ILandwehrstraße dahier erschossen.
i Alsfeld. —- Letztens ist der in
Zweiten Kreisen bekannte und beliebte
fPächter des hofgutes Augenrod, C.
HstannstieL infolge eines Sturzes in
sder Scheune durch die hierdurch erlit
ttenev Verlehungen gestorben.
G i e ß en. —- Als Nachfolger Wil
helm Onckens auf dem Lehrstuhl für
neuere Geschichte ist der Privatdozent
Professor Dr. Hermann Oncken, in
j Berlin berufen worden.
M a i n z. — Schulrath Karl Bril
maher, der frühere Kreisschulinspektor
von hier, erlitt einen Schlaganfall, an
dessen Folgen er alsbald starb.
Ilsensan.
B oke l. —- Bor einiger Zeit feier
ten die Eheleute G. Frölje und Frau
das Fest ihrer goldenen Hochzeit.
H e p p e n s. — Ihre Silberhochzeit
konnten der Heizer Groß und Frau,
sowie die Eheleute H. Brüggemann und
Frau begehen.
gönigreich zahme
K a me n z. ——— An Stelle des zum
Bürgermeister nach Kahla berufenen
Herrn Rathsassessors Dr.Heinzig ist
Herr Assessor Dr. Steudiener aus
Leutersdorf bei Zittau, früher Refe
rendar am Landgericht Chemnitz, zum
Rathsassessor der Stadt Kamenz ge
wählt worden.
KriebethaL — Es wurde am
Fabrilwehr in Kriebeihal die Leicae
des am 1.'st. November beim Ueberfa -
ren über die fchopau verun bückten
Wirtkschaftsbertzers Brodlor aus
Krcki ch aufgefunden.
Königsbrück. —- Aus Furcht
vor Strafe erhängte fi der 22 Jahre
alte Fahrer Karl Frie rich Emmrich
vom 12. Feldartillerie-Regin1ent (rei
tende Abtheilung) zu Königsbrück
L e i Pz i g. —- Es starb in Leipzig
der sfrühere Pfarrer der dortigen evan
geli ch-reformirten Gemeinde, Dr. ; o
hann Georg Dreydorff, im 72. te
bensjahre.
Olbersdorf -—— Aus Anlaßdes
Löjährigen Bestehens der Jutespinne
rei und Weberei von Gustav Wäntig
in Olbergdorf bei Zittau stiftete Herr
Wäntig !;0,000 Mark.
N o ch l is — Kürzlich wurde hier
auf dem illni er Staatsfortrevier
der aus der Anfktalt Sonnenftein be
urlaubte 85 Jahre alte Kaufmann
Kluge erhängt aufgefunden
Untat-ich zum-.
Es wurde aus dem Bahnkörper zwi
schen den Stationen Gspenhausen und
Kausering die Leiche des Händlets
sohnes Peter Alas von Schwabhausen
ausgefunden.
Nürnberg. — Hier ist da515
jährige Dienstmädchen Babette Dilling
aus Hartmannshosen in schlaftrunke
nein Zustande aus ihrer im vierten
Stocke gelegenen Kammer in den Hos
kaum hinabgestiirzt und war sofort
todt.« "
«Oberauerbacl;. -- Letztens
spielte das 4 Jahre alte Töchterchen
Hermine des Schuhmachers Valentin
Leiner von hier mit einer Perle. Das
Kind steckte die Perle in den Mund
und verschluctte sie. Die Perle gerieth
in die Luströhre des Mädchens und
dieses erlitt den Erstickungstod
Pfarrlirchen —-—- Der hier in
der Nähe liegende Schloßbesitz Loder
ham, bisher der oerlvittweten Varonin
Ida Schleinitz gehörend, wurde vorn
Hauptmann a. "D. Geora Freiherr
,Foel1ner v. Hiittenbach täuslich erinnr
ell
Blicks-satt
T i r m st e i n. s Durch einen nn
erwarteten Trauerfall wurde die Fa
milie des Gutsbesitzers Christian Jan
fon in tiefe Trauer versetzt. Derselbe
erlitt, nachdem er seine Knechte ge
weckt hatte, einen Schlagansall, der
feinem Leben plötzlich ein Ende be
reitete.
Düribeitn. —- Der wegen Kör
tseroerletzung steckbrieflich verfolgte
Otto Wagner von Herxheim a. B
wurde nach Frankenthal in Unter
suchungshaft abgefiihrt.
Ernstweilen —- Alå die Ehe
fran des Telephonarbeiters Franz
Heil in ihre Wohnung zurückkehrte,
fand sie ihr 5 Jahre altes Töchterchen
mit Brandwunden bedeckt als Leiche
auf dem Boden liegen. Das Kind
war offenbar dem Ofen zu nahe ge- J
ioinxnett. ’
Franiweiler. —- Hier ereig
nete sich in einem Steinbruch ein Un
glüdsfall bei dem der 88 Jahre alte
Steinbrecher Friedrich Leinert sein
Leben einbüßte. Er stürzte ab und
zoa sich fo schwere Verletzungen zu,
das-, einige Stunden später der Tod
eintrat.
Hinterweidenthat —-«-- Der
Tanner Gg. Hrch.- Lippg von hier
wurde von Arbeitern in der Wieslatk
tei todt aufgefunden.
sättigt-its spürte-seyn
tt irchheim u. T. —- Die Stif
tunaen fiir Armenzwecke, vie in hiesi
aer Stadt recht beträchtlich sind, wur-v
den vor kurzem um 20,000 Mi. ver
mehrt, die von den Erben des verstor
benen Privatiers Ernst Traub ausge
folgt wurden.
PLU llin ge n. — Unter zahlrei
cher etheiligung wurde vie Besitzerin
des Gasthof-s zum Lamm, die in wei
ten Kreisen geschätzte Wittwe Bulach,
zu Grabe getra en. Das Lamm war
neben dem Hir ch die Hauptherberge,
in ver einst ver Dichter Hauff viel
verkehrte, und besaä noch vor unge
fähr einem alben «ahrhundert jenen
historischen riet, den Hauff an den;
erterlvfen Hirsch verle te. s t
Saulgau. -— n Riedbaufen
wurde an Stelle des wegen Alters
und Kränilichteit zurückgetretenen I
Schultheißen Volk der Gasthaus- (
bestärkt Frtck zum Ortsvorsteher ge- l
Wo .
prohpersestsim Vase-.
: Lienheim. —- Die hierselbst im
Rhein geländete Leiche wurde als die»
der 12 Jahre alten Tochter des Fabrik- ’
arbeiters Bucher in Glattselden er
kannt.
M a h l b e r g. — Unlängst brann
ten der Schreiner Rieder Wwe.2 An
wesen, ferner die Anwesen der Rath- »
schreiber Handafcher Wwe., Heinrichi
Baher Wwe. und des Karl Nieder, so !
wie eine Scheune des Wagners Ehreti
nieder. i
M a n n h e i m. — Der Baufiihrer i
Karl Heinrich Müller von hier ghätt sich »
mittelst Salzsäure vergiftet. otiv:
Lebensiiberdruß.
cklajsdiathriugew
S t r a s-; b u r g. —- Kürzlich muri-n
der wegen Unterschlagung von Dienst
geldern steckbrieftich verfolgte Ober
leutnant Schönenberg vom 15. Tradi
bataillon in Brüssel verhaften
»Der hiesige Historiler Professor Dr.
Meinecke (neuere Geschichte) hat einen
Ruf an die Universität Freiburg i. B.
erhalten.
A r s a. M. -—— Der 21jährige Berg
ccrbeiterMaih Blum aus Ars, wohn
haft zu Schöfflingen ist in einem
Bergwerk zu Riimlingen von einem
Erzblock so unglücklich getroffen wor
den, daß ihm der Schädel gespaltet
wurde. Er war sofort todt.
Blei-» —- Jn der Schenne des
Landwirths Th. Körber brach Feuer
ans, das alsbald auch Wohnhaus und
Stallung ergriff nnd alles in kurzer
Zeit einäscherte. Der Schaden wird
aus 12—15,000 Mark angegeben·
Bollweiler. —Hier wurde die
80jährige Wittwe Mechler in ihrem
Bette ermordet aufgefunden; sie be
wohnte das letzte Häuschen an der
Sulzer-Straße allein.
Freie Städte.
Hamburg. — Die Stadt Ham
burg hat 800,582 Einwohner gegen
705,788 im Jahre 1900. Staatsge
biet 872,028 Personen gegen 768,349
vor fünf Jahren.
Sein 25jähriges Geschäftsjubiliium
beging Oscar Jenrich, ein an der hie
sigen Börse allgemein bekannter und
geachteter Kaufmann, der es verstan
den bat, sein Zucker - Engrosgeschäft
von den kleinsten Anfängen auf eine
solche Höhe zu bringen, daß es jetzt
zu den ersten seiner Brauche zählt·
Ein schwerer Unfall ereignete sich in
der Nähe des Hafens. Der im Eich
holz No. 21 wohnende Hafenarbeiter
Gottlieb Winkler wurde von einem
Laftwagen überfahren und sehr schwer
verletzt. Der Verungliictte wurde in’s
Hafentrantenhaus gebracht.
Vor einiger Zeit fiel von einem
beim Schuppen 73 liegenden Ober
länderkahn der Schiffer H. Chr.
Knoch in den Hasen und verschwand
in den Fluthem
Kürzlich stürzte der Arbeiter Pfalz
graf in einem Speicher in der Spal
dingstraße aus der Luke der vierten
Etage, wo er ausalitt, in eine hinter
dem Speicher im Fleet liegende Schute
und war sofort todt. Die Leiche wurde
in’s Hafenkrankenhaus gebracht.
zumute-.
L u re m b u r a. — — Es starb biet
in der Marie-:Theresienstraße im Alter
von 88 ahren Herr Cam. Wampach,
Sohn es Herrn. J. P. Wanipact),
Unterbureauchef in der Postverwal:
jung.
Altlinster. — Kürzlich ent
stand in dem Anwesen des Herrn Nit.
Bestgen, Großgrundbesigen eine
furchtbare Feuersbrunst wag Haus,
Scheune und Stallungen branntenE
ganzlich nieder. -
schriebt-Unsinn
Wie n. — Kiirzlich stürzte der 49
jii rige Gerichtssetretär Dr. Karl
Zawatcheh als er in der Station
arlsplatz einen nach Hütteldorf ver—
kehrenden Stadtbahnzng besteigen
wollte, so unglücklich von der Wag
gftngreppe daß er bewußtlos liegen
te .
Bla n sto. —- Theo Weis, Gast
wirth im nahen Eisenwerte Altgrafen
hätte- begsing mit seiner Frau Emma
seine silberne Hochzeit.
Bregenz. —- Vor einiger Zeit
hat der Leutnant Hugo Ouinz vom
14. Jnfanteriegtlieaiment seine Ver
lobte, die Tochter des Bankiers Veith,
und dann sich selbst im GasthofLannn
in Vorlloster erschossen.
Brünn. — — Stürzlich kam der in
Schimitz wohnhafte 15jährige Agent
sehn Fr. Czernn zu der Franz Josef
traße Nr. 119 wohnhsaften Biiglerin
Franziska Sid:ebinq, um Wäsche ab-v
zuholen Der Knabe wurde plötzlich
von Unwohlsein befallen und verschied
in der Wohnung.
HGB-ch
Z o f i n g e n. —--- John Zimmer
mann von Brqu in New York schenkte
dem hiesigen Bezirtsspitnl die Summe
von 25.0()0 Fer um Andenken an
seine verstorbene « ritter, Frau Zim
mermann geb. Seelmatter, gebürtig
von hier. Die Gabe ist siir ein Frei
bett bestimmt.
Z ii r i ch. — Aug der Hinterlassens
schast des verstorbenen Herrn Dr. W.
H. Doer in Zürich gingen demSchwei
zerischen Landesmuseum einige werth
volle Bücher, vor allem aber zwei
prachtvoll bemalte, als Wandschmnct
bestimmte große Medaillons aus
Nyonporzellan als Geschenke zu.
Stoßseufzer-.
Wirth (eines Aussichtspunktes):
»Wie greszartig heute die Berge sind!
. . . Da werden die Touristen vor lau
ter Schönheit wieder aus«-I Essen und
Trinken vergessen!«
Ein nüka Kahn-ab
Nutz der .,f-»11 Zisztp «)
So erfreulich der Rüclblick
mirthschafjliJe Entwicklung u
Landee nähran des Verflosscnen
reg ist, «fo betrüben-d lautet die L
tistit Der Bett-ruhen« namentlich T
brutaien Blnttk-aie11.
Einer nichtamtlicken Zufammens
lang zufolge, die sich lediglich auf d
telearaphifchen Zeitungsmeldunge
stützt, somit eher zu niedrig als zu
hoch gegriffen ist, starben im verflosse
nen Jahre 9,212 Menschen im Bun
desgekiete eines gewaltsamen Todes.
Vo-! ihnen waren nicht weniger als
582 Opfer von Straßenräusbern, Ein
brechern nnd sonstigen Band-it«en. Die
Zahan fiir das Jahr 1904 lauteten
8482 und 464; es ist somit eine sehst
beträchtliche Zunahme zu verzeichnen.
Im Jahre 1881 fiel im Bundes
g«.b1e:e von je 40,588 Menschen einer
durch die Hand eines Miirders oder
Ttrdschlägers im verflossenen Jahre
einer auf je 8250. Selbst wenn man
dem Einwande gebiixgrend Rechnung
tragen will, daß diie « erichsterstattung
vor einem Vierteljahrhundert weniger
ausgedehnt und zuverlässig war aW
heute, so kann sich der vorurtheilssreie
Beobachter doch nicht der bescheimenden
Thatsache verschließen, daß bei keinem
zivilisirten Volke der Welt — Nuß
land ausgenommen — das Menschen
leben auch nur annähernd so tief im
Werthe steh-t, wie in unserem- gesegne
ten und erleuchteten Lande.
Woran liegt das? Die Rativisten
sind natürlich sofort mit der Erklä
rung bei der Hand, daß die gesehlosen
Fremden mit allem anderen Unheil
auch die Mordseuche in das Land ein
schleppen. Die Behausptun läßt sich
aber leicht widerlegen. m— Jahre
1905 fanden im Bundesgebiete 138
Hinrichstungen statt, Und zwar 51 in
den Nordstaaten und 82 in den Süd
staaten. Diese Thatsache allein sollte
eigentlich schon ·enii9en, die Unter
fchiebung zu ent räften, daß die Ein
wanderung die Mordlust fördere. Im
Uebrigen weiß jeder Kenner von Land
und Leuten, daß die amerikanische
Mordstatistit bereits recht ungünsti
von der europiiifchen abstach, ehe n
die Masseneinwanderung einsetzte.
Die wahren Gründe für das furcht
bare Ueberhandnehmen der Blutthaten
sind wo anders zu suchen.·Erstens in
der allgemeinen Nichtachtun der
Rechte und Sicherheit des Nächsten,
zweitens in der Unzuverlässigteit der
Justiz und der sehr gelxinden Bestra
funa der Mörder ils-Z Hinrichtun en
auf :t,212 Opfer), und drittens in er
allgemein verbreiteten sluchwiisrdigen
llnsitte ves- Utevvldertragens.
Es mag großer und vieler Mühe he
dürfen, um unser Volk zu höherer
Achtunes vor dein- Menschenleben —
namentlich auch in den Industriebe
trieben ---— heranzuziehen; verhältniss
mäßia leicht wäre es aber, dem Un
fuae des Nevolvertragens ein Ende zu
machen· Wenn Polizei und Gerichte
da ihre Schuldigkeit thun wollten,
tviirde der weitaus größte Theil jener
Blutthaten unterbleiben, dsie in auf
wallender Leidenschaft, in plötzlich-er
Aufregung im Streit und in der
fTruntenheit verübt werden, und die
tin ihrer furchtbaren Gesammtzahl
-eine Schmach fiir unsere vielgepriesene
Zivilisation bilden.
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Aus der deutschen Zettungiwelt.
Für Deutschland ist vor kurzem
eine Statistik des Zeitungswesens aus
gestellt worden. Danach beträgt die
Gesamtzahl der gegenwärtig in
Deutschland erscheinenden Zeitungen
rund 350(); und reichlich ein Drittel
davon, nämlich über 1400, sind täglich
erscheinende Blätter. Bei dem Ber
gleiche des Zeitungswesens in den ein
zelnen deutschen Staaten resp. den ein
zelnen Provinzen des preußischen
Staates muß man freilich aus die sehr
verschiedenen Größenverhältnisse die
ser Reichs-teile Rücksicht nehmen. So
hat z. B. Bayern die absolut größte
Zahl von Zeitungen, nämlich 863, und
erst dann folgt die Rheinprovinz mit
läth Zeitungen. Verhältnis-mäßig ges
nonnnen aber entfallen auf 100,000
Einwohner per Woche in Bayern nur
5,8:Z, in der Rheinprovinz aber 6,07
Zeitungen. Jn Mecklenburg kommt
schon auf 9000 Einwohner eine Zei
tung, in sttpreußen erst auf 34,000
Einwohner. Was speziell die Tages-.
zeitungen angeht, so steht die rührige
Rheinpfalz an der Spitze. Dort er
scheinen 78 Prozent aller überhaupt
veröffentlichten Blätter täglich, und
schon aus 15,()00 Einwohner kommt
eine Tageszeitung, während in Schle
sien erst aus 89,()00 Einwohner, in
Ostprenßen gar erst auf 107,00() Ein
wohner ein täglich erscheinendes Blatt
entfällt. Ebenso groß sind nun auch
die Verschiedenheiten in der Bedeutung
der Blätter. Hat z. B. die Provinz
Schlesien verhältnismäßig weniger
Tageszeitungem so verfügt doch keine
darunter über weniger als 12,000
Abonnenten, während es in Pornrnern
Tageblätter gibt, die nur 400 bis 500
Abonnenten zählen. Die Verschieden
heiten in der Erscheinungsweise der
Ausgestaltung Und Art der Presse
sind in Deutschland vielleicht größer
als in irgend einem anderen ande
und bei manchen Nachteith
dies- doch einen großen !
Individualität in die
welt.
»Mei
Wort
meine
lar.«