Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 16, 1906, Sweiter Theil., Image 12

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Blutrache.
MWHsrsteL
i» s— · den sonnenbeglänzten Fluthen
-Uittelmeeres nmspült, mit den
rönten Granitspitzen in den
s. s himmel hineinstechend, ist die
« . »e! Kotsikn ein Schatzkästlein, das
M Bei landschaftlicher Schönheit
Messe und die größten Kontraste
»Im- Lieblichteit und romantischer
Mwheit aufweist. An einem Tage
Aan man mit Apfelssinen und Schnee
bclleu werfen und die nordafrilani
sche, provencalische und alpine Flora
bewundern Besonders ausgedehnt
und üppig sind in der mittleren Zone
die «M.archien«: Baumheide, Erdbeer
baum, Lorbeer, Myrthe nnd andere
dichtverschlungene, immergsrüneSträw
cher. Die goldenen «Sonnenstrahlen
funkeln aus den dunkeln. metallisch
glänzenden Blättern und küssen Mil
liarden von duftigen Blüthen wach;
und aus diesem leuchtenden, schweigen
den Buschtvald steigt ein Meer von
Wohlgetüchen aus, an dem Napoleon
mit verbundenen Augen auf weilen
weite Entfernung die Nähe seiner
Heimathinsel erkennen wollte. Dieser
undurchdringliche Buschwald, viewil
den Felsenhohlen und das granitene
sHtochgebitcge haben dem Korsen als
«tentein, durch jahrhundertlange he
toische Kämpe —gegen Genua und
Inle t gegen rankreich.—— vor Ver-s
wei lichung bewahrt, die alten Tu
genden übend, den Ueberlieferungen
treu wie den Freundschaften- aber im
höchsten Maße rachsüchtig; arm- undh
K
stolz. lampfluftig und zu jedem Uprer
bereit. Noch heute gilt dem Bergtors
sen der Feldbau als des freien Man
wes unwtirdig. Man entzieht sich ihm
nach Mglichkeit und überläßt ihn den
Frauen, die dort noch ganz die unter
triirfigen Dienerinnen des Mannes
sind, und den Lucchesen, den meistens
aus der Provinz Lucca stammenden
italienischen Arbeitern, die der aus der
Börenhaut liegende, »Scopa'« spie
lende, am liebsten nur Jagd und Ge
meindewahslen treibende Korse eben
wegen ihres Fleißes mit souveräner
Verachtung betrachtet.
Diese emsigen Toskaner haben in
feinen Augen noch eine andere üble
Eigenschaft- die sie noch verächtlicher
macht, als die Arbeit im Schweiße
ihres An esichts, nämlich die: nicht
ede Belei igung mit Strömen von
lnt abzuwaschen und die Blutrache
nicht zu vollziehen. »Der Korse ver
zeiht nie,« sagt ein Sprichwort, und
noch heute ist ihm wie zur Zeit Se
mira, der als Berbannter auf der Jn
el lebte, »sich u rächen das erste Ge
ei.« »Jhre indschaften und ihr
baß sind fast ewia," sagt ihr Ge
chichstsschreiher Filippini; doch gilt
fselbe au von ihren Freundschaften
Und ihrer teue. .
Sie rächen sich nicht so sehr, weil sie »
unter der Macht des alle anderen Em- i
pfindungen überioältigenden Zorne-E
strhen, — wenn auch der torsische Jäh
n jährlich eine Reihe von Opfern
ordert —, sondern hauptsächlich des
halb- weil die erlittene Kränkung sie
iozusasen unrein macht in den Augen
ihrer andsleute und wie ein Brand
mal auf ihrem Antlitz glüht, bis sie
blutig gesühnt ist. Wer daher nicht
alle Achtu verlieren, wer nicht mit
den Lucche en auf einer Stufe stehen
will, der muß sich rächen, und so zieht
der Betgtorse das unstete Banditen
M der Schmach vor, eine Kränkung
meiiihut zu lassen. Das verachtete
Gericht anzurufen wäre eine Feigheit,
selbst ist der Mann heißt es in der
Beziehung auf Korsita Man hat ja
ein sicheres und schnell strafendeg
Werkzeug der Gerechtigkeit in seiner
hand, einen »Achtungsbringer«, wie
man sagt: die sicher treffende Flinte
ur Noth auch ein Stilett mit der Auf
fchriftt »Vendetta Corsa« und, ,Morte
at nemico«, »Tod dem Feindek Es
kommen für den Korsen in solchem
lle drei »s« in Frage: »schioppetto,
’letto, strada,« ein Schuß oder ein
erstich für den Feind und dann
d· ucht. Denn sobald er seinen per
onichen oder politischen Gegner ge
Zdtet oder in heiß aufloderndem Zorn
einen Todtschlag verübt hat, fle t er
in die Macchien, um den Händen der
Existg und was er weit mehr fürchtet,
ache der Angehörigen seines
Opfers zu entgehen Er wird Bandit.
Nur sel en gelingt es den Gendarmen,
des Mördets habhaft zu werden, so
IV im Jahre 1886 bei 135 Mord
versuchen nur in 85 Fällen
Der korsiiche Bandit ist kein Räu
ber; tein Fremder wird jemals von
ihm irgendwie belästigt und ich kenne
kein Land, in dem der fremde Rei «
sende sicherer wäre, als auf Korsita
fürchten haben den Banditen nur
eine Feinde, die Spione, die ihn der
olizei in die Hände spielen wollen;
wer aber seinen Zorn oder Verdacht
einmal auf sich geladen hat der schläft
nicht mehr ruhig, und trotz aller Vor
tehrun en erreicht ihn die rächende
Kugel och früher oder später. Daher
dermeidet man es ängstlich, ihn zu rei
knz ja- man hat durchweg die größte
hmhathie mit ihm Man betrachtet
ihnnichi als einen Verbrecher, sondern
sit einen Ungliictlichenk Verwandte
Und Freunde verprodiantiren ihn in
kaise- Schlupfwinteln und leisten ihm l
hrerdienfte auf seinen Waderungenx »
.»tqutrnein sucht man ihn den Rachftel- «
. der Polizei u entziehen und
M ihn- ini sitzt gerhaus und in
Mete- tte die Dberiihrnte torsische
t. Daher kommt eB,
« er feine nde vorn R ub frei
«: Mater nur fein Lebe stiften
. List Widders-er anuneln will;
Wer m Wohl bereden eine
Z Use Mr erhebt so wird
diese ohneMvmu gewährt Des Ge-l
ber empfängt dafür j auch nicht
mehr, als er giebt, näm ich die Pro
tektion des Bank-Um die bei der
Furcht, die jener einflößt, und dem
Ansehen, in dem er steht- oft von un
bezahlbarem Werth ist. An der Ban
ditenlegende ergötzt sich das Herz Des
Volkes, und die ,,lamenti", die eine
»dendetta« oder die Leiden und wilden
Rachethaten der Banditen besingen,
sind die eigentlichen Volkslieder. Jn
Lied und Sage erscheinen die Bandi
ten als nationale Herden. Der Weid
rauch der Bewunderung der theils der
Sympathie, theils der Furcht ent
springende Wetteifer der Bevölkerung,
ihnen zu Diensten zu sein« der Ein
fiuß, den sie unter diesen Verhüllun
sen ausüben —das alles entschiidigt
sie einigermaßen für die schweren Lei
den ihres gehetzten Daseins-; diese aber
entflammen in ihnen die Rachgier ge
gen ihre Feinde nur immer wilder
und heißer. Sie zu vernichten, ist
nun ihr eigentli er Lebenszwech wäh
rend diese ihrerseits ihnen nachstellen
wie einem Stück Wild und die Polizei
auf ihre Fährte zu bringen suchen.
Die gegenseitige Verfolgung dauert
auch dann fort, wenn der Feind gleich
falls Bandit wird; denn auch für die
außerhalb der menschlichen Gesellschaft
stehenden Bewohner der Buschwälder
und der Höhlen bleibt der torsiscbe
Ehreniodex beilges Gesetz.
Ein jeder Mord, dessen Thäter ent
iotnmt, füllt den betreffenden Kanton
allmählich mit einer ftattlichen Anzahl
von Banditen, und zuweilen treibt die
Furcht auch die Angehörigen des Mör
ders in die March-im- Denn die Fami
lie des Ermordeten fordert Auge um
Auge, Zahn um Zahn, Leiche um
Leiche. Wenn man den Mörder selbst
nicht erreichentanm dann tödtet man
einen seiner Verwandten- zuächst arn
liebsten den gamilienstotzC um der
feindlichen ippe eine möglichst
schmerzliche Wunde zu schlagen. Das
hat aber die betroffene Familie wieder
in derselben Weise zu rächen, und so
wird aus jenem ersten Mord zuweilen
ein wahrer Nattentönig von Mord
thaten.
»Weint man um seinen ermordeten
Bruder?« fra te eine Mutter ihre
Söhne vorwurfsvoll und fügte zu
gleich die Antwort hinzu: »Nein, man
rächt ihn!« Eine andere Frau erklärte
ihrem Sohne: »Erst wenn Du den
Mörder Deines Vaters getödtet hast,
darfft Du an Deine Hochzeit denken«
Noch heute bewahrt man hie und da
die hiutbeflertten Kleidung-Mär der
Ermordeten auf und hält sie den jun
gen Leuten von Zeit zu Zeit unter die
Augen, um sie an ihre »Pflicht« zu
erinnern, oder die Mutter naht den
Söhnen zu dem gleichen Zweck einen
blutigen Fetzen vom Anzug des Vaters
an das Zeug. Jm Jahre 1887 tauchte
in Sartone auf offener Straße eine
Frau-die Fingerchen ihrer kleinen Kin
der in die Wunde des am Boden iies
cenden Vaters-, destrtch ihnen das Ge
sicht mit seinem Blut und ließ fie un
ter fürchterlichen Verwünschungeu
schwören, seinen Tod einst zu rächen.
Namentlich die Frauen sind es, die
den Rachegeist schüren.
Den Vorwurf, den Tod eines Ver
wandten nicht gerächt zu haben- nennt
man ,,Rirndecco«, und wen dieser
trifft der gilt ais Feigling und ehr
loser Wicht Aus Furcht vor ihm opfert
Mancher seine ileberzeuguna und das
Glück seines Lebens; aus Furcht vor
ihm wagt manche triegsmiide Familie
nicht, die Streitaxt zu begraben. Da
her bestrafte das alte gennefische Sta
tut den »Rimdecco« ls AufreizunJ
zum Mord.
Eine solche sind auch die ,,Voceri«,
die wilden Todtentlagen der Weiden
die nach Rache schreien fiir das ver
gossene Blut. So wenig Lebensfreude
der Korse zeigt, so groß ist bei ihm
der Kultus der Todten und so ergrei
fende Töne des Schmerzes finden die
in niedriger Dienstbarteit gehaltenen
Frauen und Mädchen in ihren weh
müthigen Todtentlagen, Arie in den
wilden Racheliedern. Mit den letzteren
nur haben wir es hier zuthun. Jrn
Kreise sitzen oder stehen die Frauen urn
den Todten herum, der in seinem
schönsten Anzug auf der Tola (tavola)
in der Mitte des Zimmers aufgedahrti
ist. Nach einander ertönen unter feier
licher Stille die Voceri verwandter
Frauen und Mdchen oder berufs
mäßiger Klageweiber (Voceratriri), ;
die in poetischer, bitderreicher Sprachel
nach eintöniger Melodie das Leben-l
den Charakter die Verdienste, die Er i
mordung und den Schmerz um den
Todten besingen und gräßliche Fläche
gegen den Miitder schleudern, indem(
sie sich die gelösten haare taufen und
an die Brust schlagen Nach jeder
Stanze aber heult der Chor der Wei
ber: »Der, dee, dee! Man vergleiche
die Todtentlage um Hektor imSchluß
aesang der Jliade wo nach den vorni
Andromaches, Hekubas und Helenas
..rings nach seufzten die Weier
Diese Todtentlagen waren einst ebenso
verbreitet wie die Blutrache und haben
sich gleich dieser auf Rorfita und Sar
dinien werhalten Gregorooius hat in
seinem ilassifchen Buche iiber Korsiia
eine ganze Anzahl solcher blutrothen
Korallen« mitgetheilt. Sie- zei en,
Zrieltgee Ghetlhhker Feidmschfft irii set-;
en rzen o un wiedie poei
Sinn diesen fast ihr ganzes Leben
Ists teiltße Tränergekidäe Räumen
» amn n a dchen
sdie allein ttdria gedtieben sind der
sichern die Rachele auf sich neh
m zu wollen, dieschtpeftet eines
erneudeten Sau e,ten die ihren ooeero
WM Dis ich meine Spindel.
willich ichs- den
M sich gitrten mit samt ehe-,
Ha den Gurt thun die Ierzetta, I
ehmen will ich die Vendeita.« :
Wo so die Mädchen singen, da ists
das ganze Leben, Sinnen und Denken ;
eines Volkes von der Rache-durchdrun- Z
gen, und man wundert sich nicht, daß
ein Vater- dem ein Knabe durch einen ;
Sturz aus dem Fenster um’s Lebens
gekommen war, ausrief: »Wie bin ichs
ungiiicklichl Mein Kind verlieren undj
intch den Trost haben, es rächen zuj
können!«« i
Während man um den Ermordeten !
klagt, ist der Mörder entflohen; es
muß daher einer seiner Verwandten!
fljr ihn bluten. Da die Korsen durch- l
weg untereinander heirathen, dehntl
sich die Verwandtschaft gewaltig aus.
»Wir find fünf Brüder und 68 Vet
tern ersten und zweiten Grades«, sagen
die Durilli zu Pietro Juva, um ihm
den Werth Ihrer Freundschaft klar zu
machen. Ganz naturgemäß fchätztj
man «« die Macht des Einzelnen nach i
der Zahl seiner männlichen Verwand s
ten, und damit hängt — nebenbei be- I
mertt —- die Fortdauer der geringen·
Werthung der Mädchen und der die
nenden Stellung der Frau zum Theil ;
zusammen. Mancher zählt iiber 100
Vettern, die alle in seine. Familien
triege verfirickt werden.
Früher wurde die Vendetta ange
kündigt und auch wohl gesagt, bis u
welchem Grade der Verwandtschaft sie
sich erstrecken sollte. Heute istdiese
Kriegsertlärung selten; man weiß ja
au ohne sie, daß man fiir die That
des rwandten wie für die eigene ein
hesten und daher beständig auf seiner
Hut sein muß. Denn die Blutrachei
wird auf Korsita nicht im offenen
Zweikampf, sondern aus dem Hinter
halt vollzogen. Daher verlassen die
von der Vendetta Bedrohten ihre
Wohnung nur bei Tag, und auch dann
nur unter größter Vorsicht. Bewaff
net gehn sie an Irr Arbeit und stel
len auch wohl orposten aus. Ein
Damotlesschwert schwebt auf Schritt
und Tritt über ihnen. Müssen sie
über Land reiten, so lassen sie sich oft.
von einer bewaffneten Schaar ihrer
Vettern begleiten. Ihre diisteren
Steinhäuser verwandeln sie in Festun
gen, verbarritadiren die Fenster und
lassen nur einge Mieszscharten frei.
Jn solchem freiwilligem Gefängniß
bleiben manche nicht etwa einige Tage,
sondern Monate, ja sogar ganze
Zahn Der Acker wird wüst, der
ohlstand zerstört, der Eingfchlos
fcne, der an das Leben in der rischen
Luft gewöhnt war, ein Jammerbild:
und wenn er es- endlich wagt, sein
Haus zu vertassen, so trifft ihn, oft
beim ersten Ausgang die Kugel des
Feindes, der geduldig auf der Lauer
gelegen hat
Diese Familientriege lasten wie
Alvdriicken auf einem ganzen Dorf.
Jeder weiß, daß heute oder morgen ein
neues Opfer fällt, das wieder andere
nach sich ziehen muß, die Gedanken
drehen sich alle um diesen einen Punkt.
Die bewa fneten Männer mit dem
langen art, an den nach alter
Rächerfitte tein Scheermesser kommt,
die Weiber in den düsteren Kleidern,
die immer neuen Mordthaten» denen
zuweiien sogar auch Frauen zum
Opfer fallen,««das Kiagegeschrei über
den Leichen, die stetig wachsende Aus-s I
l
i
I
i
i
L
dihnung des Kampfes-s- dag ewan
des Verkehrs, die Gefahr, in der Dun- l
telheii infolge einer Verrkchselungen
schossen zu werden, das Alles lasiet
aus den Unbetheiligten so schwer, daß
schließlich Vermiuler —s-— ,,parolanii«
—- aujtretem welche die seindlichen
Familien zum Friedensfchluß zu be
waen suchen. Der Friedensfchluß ge
sckfiebt wie zwischen zwei lriegsiihreni
den Staaten durch einen von beiden
Parteien unterschriebenen Vertrag,
worin diese alle Feindseligleiten eins
zustellen eidlich geloben und die Ban
diien aus beiden Familien verpflich
ten, sich dem Gericht zu stellen. Es ist
rnii diesen Verträgen aber genau so,
wie mit denen zwischen den Staaten.
Sie dauern nur so lange, als leine
der Parteien ein Interesse daran zu
haben glaubt, sie zu verletzen.
m Anfang des M. Jahrhunderts
so en in IZL Jahren nahezu 29,0(-()
Mordthaten aus Korsila verübt wor
den sein- von 1359 bis 1729 etwa I
830,000 Menschenleben der Blutrache
zum Opfer gefallen fein, 40,000 mehr
als dieJnsel aus ihren 8722 Qua
sdratlilometern heute Einwohner zählt.
Von 1821 bis 1852, also in der Zeit«
wo die französier Regierung durch
das ortslundige Freiwilligenlorps der
»Volteggiatori corsi« eine energische
Banditenjagd veranstaltete, wurden
4300 Personen ermordet, im Jahre
1886 135 Mordanfchläqe augaefiihrt,
»denn Zahl zur Zeit durchschnittlich!
L100 im Jahre betraan mag. t
Die franzöfifche Regierung hat« mit »
Hihren bisherigen Versuchen, die Ven- ;
detta und das Banditenthum auszu
rotten, »aus Granit gebissen«. Wie«
der Granit der torsischen Berge, so
fest stehen beide noch immer irn Her
zen des Volkes
Man hat vorgeschlagen- alle öffent
lichen Wahlen auf der Jnsel abzu
schaffen, weil die-e —- namcntlich die
erbitterten Käm e um die Gemeinde
iimter, deren Be h die siegreiche Klique
sum Vortheil ihrer Anhänger und zur
Unterbriickun der Unterlegenen miß
brauchen ag- ——— die Veranlassung
man r ordthai sind, denen dann
die b utige Bendekta folgt; aber daran
ist im Ernst nicht sie denken.
Paul Beurde stellt im »Sei-wit« und
in seinem Buche »Hu these« als ein
sachste Lösung« die Anwendung der
Geer hin, , zeichnet dat»aber selbst
als einen s ' en Traum. Er a t:
»Es gibt vie e Hundstern weites le
Most-thaten gibt; es gibt viele Morb
thaten, weil viele Ungerechtigkeitens
geschehen und rnan sich selbst Recht
holt, es giebt viele Un erechtifkertem
«weil- man kein Gefühl iir Ge Wich
keit hat« und rnan schafft sieh eldst
Recht, weil man kein Vertrauen zur
öffentlichen Rechtspflege hat. Frank
reich hat seine Mission dort nicht er
füllt. Die Korsen nahmen vorher an
keinem geordneten Staatswesen theil,
ein jeder hatte nur auf sich und die
Seinen zu zählen, um sich Achtung
zu verschaffen. Die verschiedenen fran
zösischen Regierungen haben die Kor
sen nur korrumpirt um wohlaesinnte
Deputirte zu erhalienZ Ihr Einfluß
ist stets in den Dienst eines ,,clan" —
eines Familienringes, deren es eine
Anzahl aus Korsika giebt und die un
tereinander um die Herrschaft im öf
fentlichen Leben streiten -—- »zu einem
Wahlzweck gestellt worden« und die
Verwaltung« deren Aufgabe es gewe
sen wäre, ausgleichend zu mitten, die
Erzieherin dieser zurückgebliebenen
Bevölkerung zu sein« ist nur ein wei
teres Mittel der Unterdrückung in den
Händen der siegreichen Partei, eine
Ursache der Demoralisation gewesen«
Jch möchte noch darauf hinweisen,
daß erst kürzlich die erste Ackerbau
schule auf der fruchtbaren und nur.
zum kleinsten Theil bisher angehalt
ten Jnsel errichtet worden ist.
Erst dann, wenn das tapfere, be
gabte Voll wie zur Gesetzlichkeit, so
auch zur Arbeit erzogen sein wird,
kann das wundervolle Korsika von der
furchtbaren Geißel der Blutrache be
freit werden.
Die Perlen.
Eine Faschingsgeschichte von E.
F- a h r o w.
Die hübsche tleine Wittwe war fest
entschlossen, dasz kein Mensch sie auf
dem Maslenball erkennen dürfe, der
im großen Rathhaussaale stattfand.
Und doch, woher eine Maske nehmen«
in der sie »Kat! der Große« nicht er
kennen würde?«
Karl der Große, so genannt, weil
er nur knapp das Militärmaß erreich
te, hatte Frau Minni Bettler erklärt,
er wette Tausend gegen Ein-, daß er
sie in jeder, absolut jeder Vertleidung
erkennen würde· --— llebemüthig wie
gewöhnlich hatte sie die Wette ange
nommen« und selbst der Nachsatz hatte
sie nicht erschreckt, daß Herr Karl
Wille, Trilotwaaren en gros, dek
Weiteren geschworen: wenn sie die
Wette verliere, so sei dag ein Schick
salswinh und sie rniisse dann endlich
seinen treuen Werbungen Gehör ge
n.
Also schwierig war die Sache dies
mal!
Minni Bettler liebte ihre Witwen
freiheit sehr, aber andererseits fand sie
doch auch manchmal, es sei nicht gut,
wenn der Mensch allein sei. Nur wuß
te sie nicht, sollte sie die Tritotwaaren
en gros, oder den eleganten Herrn zur
Weiden nehmen, der ihr ebenfalls aus
Tod und Leben den Hos machte? Er
ivar zwar biutarni —— aber ---— »zur
Weiden« --—- das tlang beinahe adligi
Nun, einstweilen mußte man alle
seine Gedanken aus das Koitiim ton
zentriren, das sie vor den Blicken ihrer
Verehrer verbergen sollte! Und zu die
sem Behuie hatte sie sich mit ihrer
Freundin Wollt Sturinhofer zu einer
listigen Jntrigue verabredet. Walli
trar aschblond, Frau Bettler tohli
schwarz. Das erste war also, dasz
Wallis Kraubaar tohlschwarz ge
sätbt wurde.
Man verbrannte einiae Bogen Zei
tunagpapier, und die Friieurin zerrieb
die Reste niit ein wenig Oel und Spi
ritus zu einer tadelloien pechschwarzen
Mischung. mit welcher der blonde
Kopf eingerieben wurde. Die Wir
tuna war verblüssend. Walli tanzte
in der Stube umher, stand still vor
dein Spiegel, lachte, daß ihr die Au
gen übergingen und überlegte, ob sie
nicht siir alle Zeiten diese schwarzen
Locken beibehalten solle. Frau Minni
verglich inzwischen mit tieseni Ernst
ibre Gestalt mit der der Freundin.
»Ich bin ein bischen ooller.« sagte
fie, »aber das wird man nicht gleich
bemerken, besonders unter den wal
lenden Gewändern nicht.«
Die Damen wollten »Perlen« vor
stellen. Jede hatte ein sederleichtes
Gehiiiise aus Pappe, das zwei bunte
Muschelschalen vorstellte. Rechts und
lints in dem tleinen Haus besanden
sich Schlingen. in die man die Arme
teate und mit denen man die Muschel
aus- und zutlapoen konnte.
Klappte sie aus, so sah man ein
märchenhafteö Wesen von grünen und
bläulichen Schleiern überwallt. Der
Gürtel, der balssitinuel und der Klei
derbesah bildeten lange Schnüre von
Perlem Es sah reizend aus.
Wollt stand sertig angezogen in
ihrer Muschel und peobirte das Aus
und Zutlappen Es ging sehr schön
und leicht ·vor sich. Bei Minnii Mu
schel sungirte das Scharnier nicht
ganz so tadellos, aber immerhin tam
zurecht damit. Und nun wurden
ie beiden Muscheanser von einein
Dienst-sann in die Garderobe des«
Iatbhauses gebracht, und die Freun- »
; dinneti folgten trn Wagen. »
; Karl der Große und Herr zur Wei
’ den saßen bei einem Glase Rothwein
in einem Nebensaale. Karl war seht
betrübt, denn et hatte seine herzdame
wirklich noch nicht entdeckt.
Guido zur Weiden zuckte die AchsehL
Er war blasirt und bestand nicht
darauf, daß gerade heute die schöne
M sich entscheiden sollte. So ein
Mastendall tvar doch etwas schrecklich
Oedes, sand er. Die einzigen nied
lichen Masken seien die beideeren,
die Zwilline evon Geheimrath Miller.
Außerdem tten sie mächtig vielGeld
»Wieso wissen Sie denn so genau,
daß es dieZwillinge sind?« sragteKarl
Wille· Er war gereizt und hätte gern
einen Streit voim Zaune gebrochen.
Zudem trug er das Kostiim eines Don
Inans, was wunderlich genug aus
seiner kurzen Gestalt saß.
»Komischeffrage!« versetzte der vor
nehme zur Weiden mit hochgezogenen
Augenbrauen. »Das sieht doch jedes
Kind, daß dies die beiden Zwillinge
sind —- beide haben außerdem das
tohtschwarze Haar, das ja berühmt
ist. Jm Uebrigen sehe ich bei einer
Dame immer nur auf die Füße: die
rosa Seidenschube der beiden Perlen
tenne ich; die trugen die Zwillinge
beim letzten Juristenball.«
»Das ist ja nicht wahr!« piepste
eine verstellte Stimme hinter ihm. .
Er suhr herum « da stand die eine
Perle und tlirrte mit ihren Perlen
tetten Er sprang aus und bot ihr
seinen Stuhl an. »Was ist nicht
wahrZ« fragte er.
»Es ist nicht wahr. daß wir aus
dem Juristenball dieselben anhatten.
Wir tragen ein Paar Ballschuhe nie
öfter als einmal·«
»Ah!« machte Guido mit einer Ver
beugung, ,,nun haben Sie wenigstens
zugegeben, wer Sie sind.«
«Die Perle stieß einen äußerst na
türlichen Schreckensruf aus und
tlopste sich aus den Mund der Sei
den larve:
,,Herrjeh, nun habe ich mich « aber
Sie irren, mein Herr, ich bin gar
kein Zwillina!«
Herr zur Weiden lächelte nachsteh
tig. Er hatte seine Maske abgenom
men und Karl der Große desgleichen.
Zwischen Beiden saß ietzt die niedliche
Perle, deren trause Löckchen das nai
iiirtichste Schwarz zeigten.
»Hei-e doch Deine neidische Larve
ein wenig,« bat Karl, »ich möchte
gern Dein kleines Kinn einmal se
n.« -
»Warum?« quiette die Perle, die
ganz allerliebst das R schnurrte wie
eine Russin.
»Weil ich überzeugt bin. Du hast
ein Grübchen im Kinn » so ein sü
ßes, winziges Grübchen, in das man
sich verlieben musi.«
»Warum willst Du Dich denn
durchaus verlieben?«
,,Glauben Sie ihm nicht,« mischte
sich Guido in das Gespräch, ,,er ist
bereits bis über die Ohren verliebt.«
»Ach, in, wen denn? Sag mirs
doch!« bettelte die Perle.
«Jn eine Wittwe, die sich nichts
aus ihm mach-W
»Und in die er ebenso verliebt ist!«
unterbrach ihn der Don Juan, von
Neuem gereizt. «
Unsinn! Verliebt bin ich teine"5—
wegs in die tleine Wittwe Sie ist
ein appetitlichrs Persönchen, aber »das
Pulver hat sie nicht ersunden.«
»Hast Du das etwa erfunden, Do
mino?« fragte spitz die Perle.
»Ich habe ein Pulver erfunden
Bellamin —-- ein Prävarat, um ältere
Damen trügerisch jung aussehen zu
machen -—«
»Bieten Sie es doch Jhrer schönen
Wittwe an! Oder hat sie es noch nicht
nöthigt«
»Na,« sagte Guido, geleitet von
dein Bestreben, dem reichen Geheimen
Kommerzienratthöchterlein zu ge
fallen, es geht sv an! Alt ist sie ge
rade noch nicht, aber jung auch nicht
mehr. Was will sie neben Ihrer blit
henden Jugend bedeuten, Fräulein
Millet!«
Don Juan stand aus; er langweilte
sich bei dieser Kurschneiderei, und er
wollte auch auf alle Fälle noch einmal
versuchen, seine herzdame zu finden.
Die Perle trallte inzwischen heim
lich ihre, kleinen Händchen zusammen,
so wiithend war sie iiber das indis
lrete und salschherzige Benehmen des
eleganten herrn zur Weiden. —- Mit
taubensanster veritellter Stimme
suchte sie weiter seine wahren Gesin
nungen auszuhvrchem was nicht so
schwer war. Jn det Meinung, zu der
sehn-Erreichen Zwillingsschtvester zu
sprechen, verrieth er deutlich, daß er
Minnt Bettler nicht so sehr liebe, wie
ihren Geldbeutel, und daß er mit tau
send Freuden Fräulein Milier heim
siihren würde, sosern-sie nur wollte.
Schließlich erhob sich die schwarz
lockige Perle.
»Kommen Sie mit,« lispelte sie,
»ich will Ihnen einen Ehrenposten
anvertrauen.«
Er folgte ihr, das sonst so gleich
gültiqe Gesicht voller Erwartung.
Sie geleitete ihn zu einein Muschel
haug und hieß ihn darin Platz neh
men.
,,Schließen Sie sest die Muscheln
zul« hauchte sie. »Sie sollen hören,
wie ich Sie belohne siik all’ die siisxen
Dinge, die Sie mir gesagt haben!«
»Aber ich stehe hier etwas unbe
quetn,« sagte er dumpf aus Papp
schale heraus.
»O, das macht nichts für mich
thun Sie es ja gern!« schmeichelte sie,
Und dabei machte sie sich an dein
Sehn-kniet- zu schasfen, das nicht ganz
in Ordnung war.
Zwei Minuten später hatte sie ihre
» Larve gerade in dein Moment »zul«cil
« lia« gelüstet. als der lleine Don Juan
vorüberging. Er erkannte sie mit ei
nein Freudenschrei und stürzte auf sie
zu.
»He-F —- ertannt! Sie sind die
Ver e," ran Minni — ob, wie glän
lich bin ich, daß ich meine Wette ge
wonnen habet«
»nu, her-u Sie mau- iagie sie mit
ihrer natilrltelnn Stimme, »das Mu
nen Sie eine Wette gewinneni —
bin überhaupt anz böse aus Sie —
vorhin wollten le sieh ja durchaus in
fremde Kinngriibehen verlieben!«
»O, wie ungerecht!« sagte er -«ge
kränkt. »Ich wollte blos das«Kinn
der reizenden Perle sehen, well Ich
wußte, daran mußte ich unter Tau
senden Sie erlennen?« »
»So. Sie lieben mich also lebt?
»Angebetete, einzig siisze ....'« «
,,Bst! Wir sind hier nicht alkkllb
Aber kommen Sie doch einmal »d! «
an mein Muschelhaus heran, bims
»Denlen Sie mal, lieber FFGUNJB
hier in meiner Muschel habt Ich JM
greulicheg Reptil gefangen —- etye
ganze falsche Katze —- ein Charm
leon!« ,
»Nanu·? Was ist denn das für ein
Fabelnxsen?« ·
»Es ist ein Scheusal, glauben Sie
mir das! Und zur Strafe siir seine
Falschheit mag eg jetzt eingesperrt
bleiben bis zum Schüttsse des Balles."
Jn diesem Moment wurde durch
Fanfaren das Zeichen zum Demaslis
ren gegeben·«
Mitten im Saale stand dass Mu
schelhaus, darinnen Ietzt vergeblich
Herr zur Weiden nach Befreiung
trachtete. Er rumorte, er polterte —
fergebenQ die Mufchel blieb geschlos
en.
Da machte et eine gewaltige An
strengung und Nutz-die Muschel
fiel um, und da sie nun auseinander
trachte, konnte das gesungene Repiil
zur höchsten Erheiterung der übrigen
Gäste aus seinerSchale herausiriechen.
Als er sich bestaubt, zerzaut und
zornig umfah- erblickte er das kaut
paar Berlier——-Welle, das ihn strah
lend anliichelte. Wan Sturmhöser
aber etschte ihn aug. —- Ringsum gra
tulirten Minni fröhliche Menschen. —
Guido zur Weiden hat seitdem eine
Aversion gegen Perlen.
De: soff des Minute-.
Der Zopf, der hängt ihm hinten,
dem schlitziiugigen Sohne des »blami
gen Reiches der Mitte«, das toeiß ein
Jeder. Daß aber die Chinesen die
absonderliche Zopftracht erst um die
Mitte deg· 17. Jahrhunderts und nur
aus höheren Befehl angenommen B
ben, dürfte weniger bekannt sein. «e
Tracht datirt aus der Regierungszeit
des ersten Mandschu-tt"aiiers, des
Eroberers von Peting. Dieser Kaiser
sandte bald nach der Eroberung Pe
tings Schaaren von Barbieren durch
das unterjochte Reich mit der rothen
Amtsstange, die der chinesischt Barbier
noch heute als Zeichen seiner Würde
führt. Die Einwohner wurden vor die
peinliche Alternative gestellt: entweder
das Haar herunter oder den Kors.
Nicht wenige wurden Märtyrer die es
selbstherrlichen, merkwürdigen Gebo«
tes3 die Mehrzahks der Chtnefen be
kannte sich aber schnell um Zopfe,zu- ·
mal der Kaiser diese saarforrn bald
zum Mertmal aller ehrlichen Leute
erhob. Noch heute werden allen Ver
trechern in China sür’s Erste die
Zöpfe abgeschnitten, und die Titus
srisur ist im Reiche der Mitte alsoein
Sträslingsabzeichem Uebri eng tennt
der Chinese auch den »sals en« Zupf.
Da dem Haupthaar oft die zu einem
würdigen Zopse nöthige Länge fehlt
werden Pferde-, Menschenhaare und
Seidensäden in den Zops mit einge
flochten. Sein Handwerk, das Aus
rasiren des Schädel-B und das sfiechte
des Zopfes, verrichtet der Bari-irr a
osfener Straße. Vor Beginn der Ver
schönerungsprozedur stößt er die rothe
Amtsftange, an der die Handtitcher
hängen, vor sich in die Erde. Nur
wenn der Chinese Trauer hat, dar er
während sieben Wochen weder en
Kot-s rasiren, noch den ps slechten
lassen. Stirbt ein Kai er, so sgilt
diese Trauertracht sür alle Untertha
-nen aus die Zeit von 100 Tage-.
W
Ein ,,Amphihienboot«.
Ein eigenartiges Vertehrsmitteh
das sozusagen eine Amphibien-Natur
hat- indem es sowohl zu Wasser als
zu Lande gebraucht werden cann, ist
von dem dänifchen Jngrnieur Mag-re
len tonstruirt worden. Es ist seit
einiger Zeit in einer bei Kopenhagen
gelegenen Villentolonie im Gebrauch
und leistet dort sowohl als Autornobil
trie als Boot vorzügliche Dienste. Bei
dieser Villentolonie befinden sig
nämlich zwei große Seen, die dur
eine Landzunge von einander getrennt
sind. Bei dem lebhaften Bootveriehr,
der in Kopenhagen und seinen Vor
stödten und Villentolonien herrscht,
bildet diese Landzunge ein Hindernis,
dessen Beseitigung fchon lange ange
ftrebt wurde, bis jetzt aber wegen der
hohen Kosten nicht ausgeführt werden
tonnte. Nun hat der genannte Juge
nieur durch fein ,.Amphibienboot«
doch einen Ver-lehr ermöglicht. Das
Boot ruht auf Rädern und besitzt eine
Schraube. Die Räder dienen zur Fort
bewegung auf dem Lande« die Schrau
ben zu der im Wasser, und beide wer
den durch einen gewöhnlichen Anto
rrobilmotor angetrieben. Kommt das
Boot an das Ufer, so wird eineSteues
rung umgestellt; der Motor fängt an
auf die Räder zu wirten. und das
mertwiirdi e Gefährt rollt dann Init
feinen Jn assen iiber die Land-Junge
hinweg, um an ihrem ienseitigen Ufer
wieder in's Wasser zu gieiten und als
Boot weiter zu fahre-.
Utibegreiilich.
Frau A.: »Und Kränze er ielt der
cHchauspieler Lobreieh- etwa viinfzi .«
Frau B.: »Das begreife ich ni t·
wo der das viele Geld hernimmt für
die vielen Kränze.«