Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 09, 1906, Sweiter Theil., Image 15

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    ZugländtscheQ .
Inventars
Lieberose. —- Die Wahl des
Stadtverordneten Lehmann von der Z.
Abtheilung wurde von der Stadtver
ordnetenversammlung siir ungiltig er
klärt, weil bei der Wahl eine Stimme
an der absoluten Mehrheit fehlte, da
L. von 63 abgegebenen Stimmen nur
32 erhalten hat.
Lii bben. —- Jn voller geistiger
und körperlicher Frische beging das
Mühlenmeister Kackroiv’sche Ehepaar
das Fest der goldenen Hochzeit, wozu
demselben die Ehejubiliinmsdentmiinze
verliehen wurde,
Motzem —- Das Opfer einer nn
srnnigen Wette ist der 25jiihrige Ar
beiter Albert holzhiitter geworden.
Holzhiitter hatte in einem Restaurant
während des Statspiels gewettet, daß
er in kurzer Zeit in ganz kleinen
Zwischenpausen dreiviertil Liter Ruin
trinken könne. Der Leichtsinnige ac
roann auch die Wette, mußte sie aber
mit dem Tode büßen. Bald darauf
starb er an den Folgen der Aliohol
vergistung.
Orttvig. —- Der unlängst in
Bliesdors verstorbene Rentier Nestel
hat nicht nur sür die hiesige Kirche von
seiner bedeutenden interlassenschast
8000 M» sondern an siir die Kirchen
in Neu-Letvin und Neu-Damm grö
ßere Summen bestimmt, weil der Ver
storbene in allen drei Gemeinden län:
gere Zeit gelebt hat.
Inst-z Ohre-sein
Osterode. —- Eine Messerstechei
rei in der hiesigen geerberae bildete
den Gegenstand der rhandlung vor
der Strasiammet. Am 1·':;. November
waren der Bäckergeselle Gralv aus
Löbau, Fleischergeselle Herrinann ans
Zohentvalde bei Marienburg und der
ausmonn v. Niilomicz einigetehri.
Am späten Abend geriethen Von Di
tlowicz und Graw in Streit. Dabei
eilte der Demnaan hinzu nnd versetzte
dem v. Niilotvicz einen Messerstich in
den Kopf und zwei Stiche in den Arm.
Die Straftainmer verurtheilte ihn das
sijr zu sechs Monaten Gefängniß.
R a st e b u r g. Tag Zimmer
inann Lasiowstische Ehepaar in Gr.
Neuhoss seierte dag Fest der aotdenen
Hochzeit. Dem Jubelpaar murce ein
laiserlicbes Gnadengeschent von 50
Mart überwiesen
Ze n! p e l bit r a. - Die Brauerei
von D. Lur ist bis ans die Umfas
sunasmauern durch Feuer vernichtet
worden. Ein großer Geritenvorrath
ist 1nitverbrannt.
keiften Immer-.
Neustettin. --—- Das 2jiihrige
Söhnchen des Bauernhosbesitzers
Teich in Sparseesttlbban fiel in der
Waschkiiche in das heiße Wasser der
Waschbiitte. Es stellten sich Krämpse
ein, denen das Kind erlag.
Stolp. — Auf schreckliche Art
nnd Weise ums Leben gekommen ist in
Neu-Jugelow der zweijährige Max
Klasse. Das Kind war ohne Aussicht
in der Wohnung und tam dem Herde
u nahe, wodurch seine Kleider Feuer
Lilngem Als die kurze Zeit in die
achbarschast gegangene Großmutter
nach Hause lam, war das Kind schreck
lich verbrannt und start-, als man es
in Angst Und Rathlosigteit mit Was
ser begoß. nach wenigen Zuckungen
Swinemiinde. s-- Der Mjiihs
rige Sohn eines hiesigen Großhänd
lets hatte vor einigen Tagen seinem
Vater eine eiserne Geldtassette mit
5000 Matt Jnhatt entwendet und sie
im Verein mit zwei Alters-genossen im
Walde gewaltsam geöffnet und ihres
Inhaltes beraubt. Die Burschen fuh
ten nach Anklam, tauften sieh dort
theute Fahrräder und lebten in einem
Hotet Sie gaben so viel Geld aus«
daß man ausmertsam wurde nnd bald
hetausbetaim woher dieGelder itannni
ten. Die Ausreißer wurden sofort
zurückgebracht.
Inst-e Ists-.
Opalenihm — Vor Kurzem
wurde dem Stationsassistrnten Krahn
beim Rangiren der untere Fuß abge
fahren. Nachdem Herr Dr. Krüger
ihm einen Nothverband angelegt hatte,
wurde der Bedauernswerthe sofort
nach Posen ins Krankenhaus beför
deri.
Oftrowo. —- Das Labisch’sche
Vottverk in Kwiattow hat Handels
mann Carl Nytlewirz hier für 43,000
M. töuflich erworben.
Rawitsch. -- Ein Gyrnnasial
Pension-It wird von der Königlichen
Regierung demnächst hier in Nawitsch
für auswärtige Schüler, welche das
hiesige Gymnasium besuchen. gegen ge
ringere Pensionszahlung errichtet.
Cirka 15 Pensionöre werden in dem«
Alumnat Aufnahme finden. Das
ganze Unternehmen wird einem Gan
nasial-Obertehrer unterstellt der auch
dort Wohnung erhält, ebenso ein« Can
didat. der die Arbeiten der Schüler
beaufsichtigt-. Dem Alumnnt steht
außerdem eine hausdame vor.
NMIII Fest-Its
Oppeln. — Jn Feiedenshütte
wurde der Gendarm Klein bei einem
nächtlichen Pairouillengang von fünf
Einbtechetn durch mehrere Rede-wer
ichüsse schwer verletzt. Für die Er
geeifung der Thäter letzte der Regie
eungepeäsidenl elne Belohnung von
laufend Mart out-.
Glehviy » Die Gieiwiyet
S»aftammer verurtheilte den Res
dasteur des polnischen Blattes »Gloz
Schlonski«, Stanislaus Rozanowicz,
wegen Aufreiznng verschiedener Be-;
völlernngsllassen zu Gewaltthätigtei
ten gegeneinander zu drei Monaten
Gefangniß.
Trachenberg « Beim Ringen
vernngliickte der Arbeiter Fleischer in
Sackerschöve tödtlich. Jm Ringtampse
mit seinem Kollegen Stober zog Flei
scher den Kürzeren und wurde von ski
nem Gegner so unglücklich zu Boden
geworfen, daß ihm der Schädel zer
trümmert wurde und er in zwei Stun
den eine Leiche war.
Za brze. —— Bei einer Revision
der hiesigen evangelischen s-chull!asse
ist ein Fehlbetrag in Höhe von unge
fähr 18,000 Mart entdeckt worden«
Nach den bisherigen Feststellungen sind
die Unregelmäßigkeiten während der
Zeit, als der verstorbene Kreisa1
fchußselretiir Vren die Kasse verwal
tete, begangen worden.
Provinz zchceoilgs Hat-ein.
K ie l. ——— Gegen den Freisprnch des
Oberkriegggerichtg in Kiel im Prozeß
gegen die Torpedoheizer Wunnenberg
und Pelikan, die von der ersten Instanz
wegen militiirischen Anfruhrs zn je
fünf Jahren Gefängniß nnd Entfer
nung aus der Marine verurtheilt wor
den waren, hat der Gerichtsherr Revi
sion angemeldet.
A r n i s. W Der Flecken Lunis-, der
einst eine bedeutende Küstenschifffahrt
und Schiffsbanerei trieb, besitzt einen
Schiffsversicherungg - Verein aus dem
Jahre 1845. Dieser löst sich nach 60
jährigem Bestehen auf, da wegen Nikel
ganges der doltigen Segelslotte die
Betheiligung bis auf etwa zwölf
Schiffe herabgegangen ist. Das beste
hende Vereinovermögen wird an die
Mitglieder vertheilt.
Eider ste dt. — Wie lzoch aller
beftes Marschland bezahlt wird, zeiat
ein hier ftattgesundener Verkauf. Für
13 Demat Land im Simongberger
Neuen Rog, dem Landmann Ketel Pe
terfen in Ebiill gehörend, zahlte der
Landmann Friedrich Thomsen in Rö
demis ca. 29,000 M.
Inst-ei Indien nnd Thüringer-.
C a m b u r g. «--— Auf dem hiesi« en
Bahnbof wurden demZugfiihrerTgæ
ler aus Zeitz beide Beine abgefabren.
Er wurde sofort in die Klinil zu
Jena über-führt« wo er alsbald starb.
· Delitzscb --—- Auf dem Gebiete
des nahen Ritterguteg Benndorf, und
zwar am Paupitzscher Wege, ergaben
die dort vorgenommenen Bolrruncen
das Vorhandensein eines bedeutenden
Braunloblenlagers. Wie verlautet,
ist die Ausbeutung des Kohlenfeldes
beabsichtigt
E ge l n. --—— Vor Kurzem setzte der
im Altentheile befindliche frühere
Handelsmann Jlse das seinem Sohne
gehörende Haus in Brand. Bei dem
Erscheinen der Feuern-ehr, die das
Feuer schnell löschte, schoß er sich eine
Kugel durch den Kopf; er war auf
der Stelle todt. In dem Haufe bat
es bereits mehrere Male gebrannt
und es ist wohl mit Sicherheit anzu
nehmen, das; Jlse auch die friilzeren
Bräude angelegt bat.
Eise n a ch. « Generalmaior
Rate von Pappenbeim ist im Alter
von 62 Jahren gestorben.
E i s l e be n. — — Wie schon gestiel
det, hat der in Hornburg verbastete
Bergmann Otio Hildebrandt einge-«
standen, den tödtlicl;en Schuß auf den
Förster Grunert bei Aebtischroda ab
eegeben zrl hab n. Er hat im übrigen
ein volles Getändnifz abgelegt. Auf
seine Angabe hin wurden auch die Ge
webre, die in einem Ackerstiick vergra
ben waren, aufgefunden. Die Fest
nabme Hildebrands erfolgte auf die
Angaben des verhafteten Bergmanng
Wäldcben hin, der Hildebrandt als
denjenigen bezeichnete, der den tödtli
gien Schuß auf Grunert abgegeben
at.
K o l led a. —-— Der Rentier Lonis
König aus Vogelsberg, ein Mann von
81Jahren, hatte sich auf dem Heim
wege nach Vogelsberg verirrt und war
im Felde ermattet niedergefunten·
Morgens wurde er in bedenklichem
Zustande aufgefunden und nach dem
rantenbaufe geschafft, Ivo er gestor
ben ist. Bei dein Manne wurde eine
Baarschaft von 8000 Mark vorgefun
den.
sdeiukud nd sehnte-.
Do r t m u n d· s « Wegen Untreue
ist am l. Mai vom hiesigen Laubge
richte der Kaufmann Fritz Reuter zu
vier Monaten Gefängnis-, verurtheilt
worden. Er war Bierverleger bei der
’Gerrnania-Brauerei und hat in acht
Fällen eintassirteg Geld theilweise
nicht abgeliefert. « Er legte Revision
ein. Das Reiclxgaericht hob das Ur
theil aus nnd verwies die Sache an
das Lanaericht weita- Der Annellagte
sei Handlungebevollrnächtigter und« es
sei ihm deshalb erlaubt gewesen« über
das Geld zu verfügen.
Diillen. Der Bantdirettor
Böumges von der Ditltener Gewerbe
dant ist gegen eine Kaution von 20,
000 Mart aus der Hast entlassen wor
den.
Elberseld. « Die 58-sährige
Wittwe Ritttser aus der Poststeasze tani
dem Osen zu nahe, sodaß ihre Kleider
gener fingen. Sie erlitt so schwere
erleßungem daß der Arzt jede Hass
nnng aus Erhaltung des Lebens.aus
gegeben hat. ·
Jser l ohn. --— Zum Andenken an
ihren verstorbenen Gemahl, Landtags
abgeordneter Kommerzienrath Her
mann Herberts, hat die hinterbliebene
Wittwe die Summe von 20,000 M.
dem Vaterlandischen Frauenverein sitt
den Kreis Jserlohn Und 30,000 M.
zu Händen des Königlichen Landraths
Nauck für ein hier zu errichtendes
Voltsheim überwiesen.
L i n g e n. —-—— Zwischen Verssen und
Haken soll eine Brücke über die Ems
gebaut werden, zwecks Erleichterung
des Verkehrs mit und zwischen den an
beidensSeiten des Strome-Z liegenden
Ortschaften. Der Bau einer Brücke
iiber die Ems aus der bezeichneten
Strecke ist dadurch, daß die Fähre ein
gegangen Bediirsniß geworden. Der
dem Selbstmorde ist unbekannt.
S t o l b e r g. -—— Hier verschied der
bei den hiesigen Messingwerien von
Asten und Lynen beschäftigte Arbeiter
Wilhelm Wammig, der 68 Jahre lang
ununterbrochen in treuer Pflichterfül
luna während dreier Generationen sei
ner Firma gedient hat. Als Anerken
nung waren ihm das Allgemeine Eh
renzeichen und das Kreuz des Allge
gieinen Ehrenzeichens verliehen wor
en.
T r i e r. — Das neue Riesenwasser
reservoir auf dein Petrisberge ist nun
mehr sertiggestellt und bereits· gefüllt
worden. Es faßt 6000 Kubitrneter
Wasser und ist dazu bestimmt, der in
Trier in heißen Sommer-n schon öfters
in die Erscheinung getretenen Wasser
noth abzuhelsen
status Haus-er sur- Drsnnfswetp
D e d e n se a. — Beim Holzabfah
ren ist im Gümmer Holze der Fuhr
lnecht Fritz Tiria verunglückt dadurch,
daß er vom Wagen fiel und sich über
fuhr. Das Hinterrab ging ihm über
beide Beine, die gebrochen wurden.
Der Verungliiclie wurde ins Kranken
haus nach Hannover geschafft.
lsimbeckhausen —- Der vier
jährige Heinrich Pape hatte das Mal
heur, daß ihm beim Spielen auf Pe
ters Hofe eine Scheunenthiir auf den
Kon fiel, wodurch er eine erhebliche
Wunde an der linken Seite des Kopfes
davontrag.
Hii pede. — Der etwa 20 Jahre
alte Knecht Hermann Bonderhus aus
Bennigfen, beim Hofbesitzer Ernft We
ber hierfelbft bedienstet, wurde beim
Pferdevutzen von einem Pferde ge
schlagen und erheblich am Knie verletzt.
Kreienfen. — Jin nahen Har
riehaufen starb ein Veteran von der
alten Garde der Holftein- und Lan
aenfalzakömpfer, ehemaliger Korporal
im Hannover’fchen Kronprinzen:Dra
goner-Regiment G. H. Koch im Alter
von 85 Jahren.
Inst-s Delikte-ihn
M a r i e n b u r g. —- Ehemalige
"Ziialinge des Lehrerseminarå in An
aerburg und Marienburg wollen ih
rem früheren Seminardireitor Schul
rath Schroeter auf feinem Grabe in
Marienburg einen Grabstein setzen.
Das Denkmal ift ein Obeligk von
2,:35 Meter Höhe, aus polirtein
schwarz fchivedifchem Granit, auf
einem Eoclel von fchlesifcherii Granii.
P r e ch l a u. -— Die Dampf
fchneideiniihle Schönthal bei Prechlau
ist niederaebrannt. Sie stand iiber
ein Jahr unbenutzi.
T hor n. Wegen Wechselfäl
schlqu verurtheilte die Straftammer
in Thorn den Attordarbeiter Preiß
aug Brieer zu einer Woche Gefäng
niß. Wegen Anftiftung wurden zwei
Polen, Gornsti zu zwei Wochen und
lszentleivsli zu drei Wochen Gefäng
niß verurtheilt
stecken-urs.
W a r n s m ji n d e. —--— Eine beson
dere Ehrung wurde dem aus dem Amte
scheidenden Vogt Rechtsanwalt Kirch
ner anläßlich des im Restaurant P.
Jungrnann stattgehabten »Schoß-Es
sens« zu Theil.
Ziegendors. « Kürzlich kam
in dem Wohnhause aus der Häuslerei
No. 29 des Tischlermeisters Feuer auf.
Dasselbe ging vom Rauchboden des
Hauses aus und legte das Gebäude
theilweise in Asche.
scheuten-.
Elssleth —- Dem Herrn Ger
hard Brau, welcher ununterbrochen 25
Jahre im Geschäfte der Firma J. D.
sBorgstede hier thätig ist, wurden zu
Fseinem Jubiläumstage von nah und
J sern Glückwiinsche dargebracht.
i Großherzogthu- Hefe-.
Ober : Jngelhein1.—--aner
hiesigen Spar- und Darlehenstasse
wurde ein Fehlbetrag von 2000 bis
OWN) Mart entdeckt. Die Staatsan
Iwaltschast Mainz hat Untersuchung
Ieingeleitet und den provisorischen Kas
i sierer Joses Huber wegen des Verdach
: tes, beim Verkauf der Sparlarten-Un
jterschleise begangen zu haben, verhaf
i tet.
Os se n b a ch. —-— Zur inneren Aus
schmiickung des alten Jsenburger
Schlosses stiftete Kommerzienrath Lu
do Maher 20,000 Mark.
kreisen pries-.
M a : b u r g. —— Wie schon kurz ge
meldet, wurde in der St. Elisabeth
tirche eingebrochen. Der Dieb ist allem
i Anscheim nach an dem Blitze-breitet bis
tus die Gallerie getlettert, hat dort ein
Fenster eingedrückt und ift dann mit
telst eines Strickes in das Innere des
Domeö gelangt. Am Altartruzisix hat
er hieran mit seinen mitgebrachten
Werkzeugen für etwa 5000 Mk. Edel
steine herausgebrochen und ist dann
durch ein vorhandenes oder eingebilde
tez»Geräusch davon abgehalten worden,
sich noch mehr Schätze anzueignen.
Niederaula. — Jm Hausedes
Landwikths H. Lipphardt in Kleba
entstand Feuer, das durch das schnelle
Eingreifen der Bewohner glücklicher
weise bald gelöscht wurde. Die Ge
meinde Kleba besitzt bis jetzt noch keine
Spritze, deshalb ist beim Ausbruch
eines Brandes die größte Anstrengung
der Bewohner nöthig.
Bacha. Hier fand die landes
polizeiliche Abnahme der umgebauten
Theilstreete der ehemaligen Feldbahn
Von Vacha nach Derndorf statt.
W o lfha ge n. —— Die Ehefrau
des Tagelöhners Kranz, welche ihren
Mann erschlug, wurde verhaftet.
»Mit-TO IMM
Schönheide. -—— Das an der
oberen Straße gelegene sogenannte
,,Frenzelhaus5«, dem Baumeister Ber
ger gehörig, ist völlig niedergebranntz
ebenso auch eine reich gefüllte Scheune.
Die Bewohner des Hauses mußten
durch die Fenster flüchten·
Sie benlehn. — Am Mulden
wehr nahe der Burgniühle in Gleis
berg wurde der seit längerer Zeit ver
mißte hiesige Schlossermeister Paul
Auerkwald todt aus dem Wasser ge
zogen.
W a h r e n. —- Seinen schweren
Verletzungen erlegen ist im Leipziger
Krankenhause der 21 Jahre alteBahn
arbeiter Dähnert von hier, wetcher
auf dem hiesigen Rangirbahnhofe von
einem Güterzuge überfahren wurde.
Z e i t h a i n. —- Jm Barackenlager
ertrant in einem Wasserbasin der
Ulan Retrut Müller. Er war beim
Wasserschöpfen ausgeglitten und in
das Bassin gefallen
Zette r i tz. —— Hier erschon sichin
Folge andauernder Krankheit der
Wirthschaftsbesitzer Ernst Hahn.
Zfchachwitz. — Jm Alter von
88 Jahren verstarb hier die Wittwe
des bekannten Schriftstellers und
Dichters Dr. Julius Hammer Gru
der deg bekannten Jagdmalers Guido
Hammers
Ztoiclau. -—-— Kaufmann Stadt
rath Heitzig hier ist, 57 Jahre alt, am
Schlagansall gestorben.
zöttsreitsdaym
Kirchheim — Unlängst brach
im Anwesen des Bürgermeisters Gru
ber Feuer aus, dem das ganze Wohn
haus sowie der angebaute Stadel und
die Stallung zum Opfer fielen.
Kothgeisering. —— Der Ge
hilfe Anton Schmid ist bei Ausübung
eines Kontrollganges von einem Zug
überfahren und schwer verletzt wor
den.
Mir s bach. — Der Bergmann
Joseph Ball wurde im Abort seiner
Wohnung todt ausgefunden Die
Leiche weist in der linken Rückenfeite
eine Stichwunde auf.
N e u m a r l t. ——- Jn der Station
Seubersdorf wurde der Stationsdie
ner Rothenhammer überfahren und
getödtet.
N e u -1llm. — — Beim Art-semini
Iren eines Zuges wurden dem Sta
tionsgehilsen Ludwig Zoller beide
Beine abgefahren.
Nonnenhorn. —- Um den an
beiden Oberschenkeln schwer verbrann
ten Küfer Karl Schlotter bei Jakob
«Witzigmann zu retten, hat der Küfer
l
i
s
Karl Fischer bei Weinbiindler Giehrer
in Hege 27 Stückchen seiner eigenen
Haut hergegeben, uni sie auf die Wun
den des Kameraden übertragen zu las
sen.
P asina. —- Jn der Papiersabrik
wurde der 85 Jahre alte Fabrikarbei
ter Xaver Heizer von der Transmis
sion erfaßt und getödtet. Der Verun
glückte hinterläßt eine Frau mit zwei
) Kindern.
R am ste i n. —-— Hier erhängte sich
der 65 Jahre alte Johann Wenezel in
seiner Wohnung.
Weines-ke
M e h l i n g e n. —s— Auf dem Fröh
nerhos gerieth vor der Heinmer’schen
Wirthschast derTagner Jakob Reichert
mii dem Brandinetzger Theobaldälltiinch
2. von Neulirchen in Streit. Hierbei
stieß Reichert dem Miinch ein Messer
in die Brust. Münch ist schwer ver
letzt, lann jedoch mit dem Leben da
vonlominen.
M u n d e n he i m. —--—- Die Wittwe
des Nikolaus Weiß von hier erhielt
vorn Prinzregenten ein Geschenk von
100 M. Weiß ertrant vör einigen
Jahren im Rhein.
P i r m a se n »Is. -- Hier entfernte
sich die Ehesrau des Fabritarbeiterg
Franz Stephan, nachdem sie Feuer in
den Herd gelegt hatte, aus der Woh
nung, ihre 3 Kinder allein lassend.
Als sie kurz darauf zurückkehrte, stand
ihr 8-iähriges Mädchen in hellen
Flammen. Das Kind, das wahr
scheinlich dem Feuer zu nahe kam, ist
an den erhaltenen Brandwunden ge
storben.
Wörth. — Dem Tagner Jakob
Kauier schlug beim Holzfällen im
Bientvalde ein unisallender Baum
stumm das Bein vollständig ab.
Zweibrücken. —— Vor Kurzem
wurde von einem Posten in der Ge
sangenenanstalt hier bemerkt, wie aus
einer Zelle des Zellenbaues Rauch ent
wich. Es ergab sich- daß der Gesan
gene Daniel Heß von Dannstadt in
seiner Zelle sein Bett in Brand gesteckt
hatte. Heß selbst wurde bewußtlos
aus der Zelle herausgeschleppt Der
Avoeblugtq der offen-Def- kmx1«·.lirt, will
"""—ff - III
vsn dem ganzen Vorgang nichts ww
fM Das Gericht erkannte wegen
Sachbeschädigung auf drei Monate Ge
fängniß.
zwisrets Dürre-users.
f Hornberg. —- Die hiesige Ar
beiterkleider- und Hemdenfabril C. Th.
Trauttvein ist in Zahlungsschivierig
leiten gerathen. Den Verbindlichkei
ten im Betrage von rund 600,000 Mk.
stehen ungefähr 150,000 Mark an
Bermögenswerthen gegenüber.
Ravensburg —- Auf dem hie
sigen Bahnhos wurde der ledige Geo.
Bucher von Meckenbeuren von dem letz
ten von Ulm herlonnnenden Zug über
fahren.
Reutlingen. —- Es starb hier
infolge Herzlähmung der Besitzer des
hiesigen Amtshlattes Gustav Bvsinger.
S ch r a m b e r g. — Wie verlautet,
hat Bierbrauereibesitzer Wilhelm Faißt
seine Bierbrauerei um die Summe von
110»000 Mark an Karl Schinke »Zum
Hecht« in Rheineck am Bodensee ver
kauft.
Tübingen. —- Bor Kurzem hat
sich in einem Gasthof dahier der 88
Jahre alte Bierbrauer Gottlieb Hans
von Aach in seinem Zimmer erschossen.
Qrosdmagtpmn Daten.
Heidelberg. — Jn Leimen er
schoß der Gastwirth Diehxn den ledigen
Schmied Ullrich, da dieser der Auffor
derung, die Wirthschast zu verlassen,
keine Folge leistete.
Herdwangen. — Der 76jäh
rige alte Wittwer und Waldhiiter Jo
hann Keller von hier wurde hinter der
Wohnung des Sattlers und Kaus
manns Fecht todt aufgefunden.
RadolszelL —- Die Brauerei
Kässer mit ,,Germania«, ,,Pfälzer
Hos«, ,,Badischen Hos«, Restanration
Weissenrieder und Schweizerischer
Neubau in Singen ging um den Preis
von 500,000 Mark in den Besitz der
Höllenvrauerei über.
» Wallstadi. —- Hier hat sich der
31 Jahre alte Maurer Johann Stru
bel erhängt.
Sonderrieth. --— Ver 20jäh
rige Sohn des hiesigen Landwirths
»Kemps, Namens Michel, wurde im
FSteinbruch des Gotthard Hacl von
I Boxthal von einem herabstilrzenden
; Stein erschlagen.
scfafzsstoidrkugew
Mülhausen. —— Wegen saht
lässiger Tödtung des eigenen Bruders
hatte sich der 16jährige Seilerlehrling
Escolin vor der Straslammer zu ver
antworten. Der junge Mann hatte
im Oktober v. J. seinen 18jährigen
Bruder aus Unvorsichtigleit erschos
sen; er wollte diesem-den Mechanik
mus de-: neugelausten Flobertpistole
erklären; als er den Hahn der Waffe
auszog, entglitt er seinem Finger, der
Schuß ging los und die Kugel drang
dem Bruder in die Schläfe, sodaß der
Tod in einigen Stunden eintrat. Der
Angeklagte wurde zu 1 Monat Ge
I fängniß verurtheilt.
Freie Ztädtr.
Lübeck. --— Eine bedeutende
Schenkung ist, wie schon berichtet, von
Senator Possehl vollzogen worden.
Dadurch ist der Streit um den Bau-s
platz fiir das neue Stadttheater auf
einmal geschlichtet word-en. Bekannt
lich wollte man das Stadttheater nicht
mehr in der Beckergrube errichten, weil
sfiik den Platz des alten Theaters von
der Kasinogesellschast 465,0()() Mark
gefordert wurden. Senator Possehl
hat nun diese Summe geschenkt.
Jst-month
Luxemburg —- Es sind inden
Borstädten Hilfspostämter errichtet
worden, mit deren Verwaltungen sol
gende Einwohner betraut worden
sind: in Clausem Herr Hoffmann,
Triererweg; im Grund: Herr Hatto
Coisfeur; im Pfaffenthal.: Herr L
Hem·mer, Coisseur, Eichthorstraße.
Stadtgrund. — Herr Alfons
Gengler, bisher Vikar im Stadt
grund, wurde zum Pfarrer in Ober
pallen ernannt.
Oesmetyssnsarw
Wien. —— Jn seiner Wohnung,
Neustiftgasse 64, ist dieser Tage der
Architekt Baurath Max Fleischer im
65. Lebensjahre gestorben.
Gras. —(— Hier erschoß sich auf
dem Schloßberg-e der pensionirteOber
landesaerichtsrath Roman Lewicnii
aus Serajewo infolge eines unheil
baren Leidens.
ächwåp
Y v o n a n d. —- Vor Kurzem wur
de der 70jährige Francois Gaillard
in seinem Hause tödtlich verletzt und
beraubt aufgefunden. Bald daran
starb er an den erlittenen Verletzun
gen.
Ziirich. — Der 78jiihrige Ge
schichtsschreiber Pasquale Villari,
früherer Unterrichtsminister, der am
grauen Star erblindet war, ist von
einem hiesigen Augenarzte glücklich
opetirt worden.
Wolswil.—— Auf dem Heimwege
vom Tanz geriethen einige Burschen
von hier, die gleich wie zwei Jüng
linge aus Aarwangen einige Mäd
chen nach Hause begleiten wollten, mit
jenen Aarwangern in Streit. Dabei
gab ein-er der letzteren auf den 20jäh
eigen Robert Kißling, der ihn provo
zirt zu haben scheint, einen Revolver
schuß ab Die Kugel traf in die Brust
Kißling wurde schwer verletzt
Der Wandel der Leim-»
Der Frankf. Zig; wird geschrieben:
Die alten Deutschen lannten Steuern
nicht. Ja, solche zu entrichten, galt
stir ungermanisch. Die Osen, sagt
Taxitus in seiner »Germania« sind
erwiesenermaßen keine Germanen, —
denn sie zahlen Steuern. Wohl dien
ten in Zäsars Heeren Germanen, de
ren Stamme er durch Kampf oder
Vertath besiegt. Ihre Reiter halfen
ihm durch ihr unwiderstehliches Unge
stüm seine Siege gegen die Gallier »er
fechten. Sie netzten mit ihrem-Blute
die damals bekannte Welt und schufer
bei Pharsalus Zäsars Alleinherrschast.
Die gleiche Blutsteuer zahlten sie
Augustus. Als aber dessen Feldherr
Varus sie neben dem mit den Ruchen
biindeln und Beilen und auch mit der
römischen Steuer-schraube beglücken
wollte, da erhoben sie sichs und vernich
teten ihn mit seinen Legionen im Ten
toburger Wald. Die Liebe zum Waf
senhandwerk und die Unlust zum
Steuerzahlen blieb den Deutschen
auch in der Zeit der deutschen Kaiser.
Die Autorität Schsillers möge mich der
detaillirten Beweisführung durch ein
Zitat aus seiner »Geschichte des drei
ßigjährigen Krieges-« entheben. Nach
Gustav Adolfs Tod hatte Oxenstierna
die vier oberen Kreise des Deutschen
Reichs zu einer Zusammenkunft in
Heilbronn bewogen. Schiller schreibt:
»Der vornehmste Punkt der Verach
schlagungen war, die Mittel zur Fort
setzung des Krieges und die Beiträge
der Stände zur Erhaltung der Ar
meen zu bestimmen. Die Maxi-:
«Oxenstiernas, von den allgemcMn
Lasten so viel als möglich was auf
die Stände zu wälzen, vertrug sich
nicht mit dem Grundsatz der Stände,
so wenig als möglich zu geben. Hier
erfuhr der schwedische Kanzler, was
dreißig Kaiser vor ihm mit herber
Wahrheit empfunden, daß unter allen
mißlichen Unternehmungen die aller
mißlichste sei, von den Deutschen Geld
zu erheben« -
Die Zeiten ändern sich und wir mit
ihnen »Heute gilt bei uns die Steuer
schraube als Symbol des kulturellen
Fortschritt-T als ein Beweis für die
Hebung des nationalen Wohlstandes,
und der Enthusiasmus in der Bewil
ligung von lneuen Steuern gilt als
Gipfel des Patriotigmus.« "
Sehnsucht-innige Kinder und Ein
want-erring.
Kürzlich wurde eine brave deutsche
Einwanderer-Familie nur unter der
Bedingung zugelassen, daß der Vater
ein schwachsinniges Kind nachDeutsch
land zurückbringe, und jetzt ist eine
brave deutsche EinwanderevFamilie
unter der Bedingung zugelassen wor
den, daß die Mutter ein schwachsin
nigeg Kind zurückbringe. Aus Ellis
Jsland wird nämlich gemeldet: Die
fiinsunddreißig Jahre alte Frau
Magdalene Krebs kam mit ihren
sechs Kindern an, um sich zu ihrem
im Westen wohnenden Gatten zu be
geben. Eines der Kinder, ein fünf
jähriger Knabe, wurde von den Ein
wanderungsärzten als Jdiot bezeich
net und daher die Familie rnn der
anuisition ausgeschlossen. Der Gatte
stellte sich mit einem Freunde auf der
Jnsel ein und erwirtte ein neue-J Ver
hör. Der mitgekommene Freund er
klärte, daß sich seine Frau der Kinder
annehmen werde, damit die Mutter
das kranke Kind nach Europa zurück
bringen könne. Aus diese Angabe hin
bewilligte die anuisition die Zulas
sung der siins gesunden Kinder, wäh
rend die Mutter mit dem tranken
Kinde die Rückreise antreten sollte.
An dem Tage, an welchem Mutter und
Kind zur Rückreise auf den Dampser
gebracht werden sollten, erkrankte die
ses geistesschwache Kind an Scharlach
und Diphtheritis und wurde nach dem
Hospital gebracht, wodurch die Bevor-«
tation verhindert ward. Das Kind
starb bald und hierdurch erhielt der
Fall eine neue Wendung. Einwande
rung-s-Commissär Watchorn berichtete
die Angelegenheit nach Washington;
und da keine Deportation mehr nach
dem Gesetz nothwendig war, erhielt
Frau Krebs ein neues Verhör und
wurde zugelassen. Betrübt iiber den
Tod des Kindes reiste sie ihrem Gat
ten und ihren lebenden Kindern nach
in den Westen.
—
»Das ist nicht das erste Mal, daß
Sie mit einem Beamten von der Po
lizei zusannnengerathen sind,« sagte
der Anwalt, der die Aug-sagen des
Zeugen erschüttern wollte. ,,Aller
dings nicht,« gab der Zeuge zu. »Und,
wenn ich mir die Frage gestatten darf,
was war das Resultat Jhres ersten
Rentontres?« »Hm er wachte aus;
er war nämlich aus seinem Posten ein
gesch-lasen.« f «
So viel läßt sich jetzt schon über
das Resultat der MarotkwKonserenz
verrathen —— der Sultan von Moral
to muß aus alle Fälle die Kosten
zahlen.
st- Ilt It·
Am liebsten entsagt man, wenn
Ersatz da ist.
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Der Streit der New Yorker Chori
sten ging schnell vorüber —- die Kunst
geht eben nach Brod.
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Wer sein Vaterland genau trnnev
» l-rnen will, der reife in’5 Ausland.