":.Friesicke’s Jntognita »Die von Reinhald Ortmann. EItIe Schriftstellerin!« : Blanstrumpf ——— pfui Teu Nil-. die fiir Zeitungen schreibt!« - ,Ætchkknlich Geschichten im Stil M «Stmplicisfimus«, man tennt ja W Sorte von Dichterinnen « Daraus darf natürlich niemals n!« Zins-IN Das ist doch selbstver Detr Anton Friesicke war zwar im III-ex derselben Meinung wie seine bes site "lfte. und er war es nicht etwa Ists nrcht, sondern allezeit aus ehr K Ueberzeuauna. Aber wie aus seh tiefsten Herzen kam seine Zu mmung doch nicht immer wie in Fall wo es auch nicht den leise Schatten einer Meinungsoerschie it zwischen ihm und seiner ebenso treuen wie wachsamen Gefährtin sei sei Lebens gab. Sie waren eins- in Mr sittlichen Entrüiiuna, und eins tn ihrer unbeugsamen Entschlossenheit des der Friesickeschen Familienehre stehende Unheil abzuwenden um jenen « vEin Brief ihres Neffen Hans Frie Schatte den Sturm in ihren sonst so en und friedfertigen Gemüthern lest. Dieser leichtsinnige Sprina » Altd, der augenblicklich als Nefe weder an einem Amtsaerichte beschäf ttgt war —- dieser aottlose Wind-bund Hmtrte sich nicht, ihnen mitzutheilem er im Begriff sei, sich mit der ta llen jungen Schriftstellerin Ada III-un der Verfasserin zahlreicher ’ stetselesener Novellen und Feuilletons, Fu bettelten und er bat die, gewisser »hs«Hen Eltetnstelle an ihm vertreten · Verwandten schließlich ganz un roren um die Erlaubniß, ihnen Ue Dame feines Herzens die zu dein seinen Ausfluge nach Zossen gern be Fett sei, vorstellen zu dürfen — Der oben mitgetheilte Schluß der Durch diesen Brief heraufbeschwrsire Ien Unterhaltung zwischen dem Ehe ·»»»Hc»ut Friesicke bewies zur Genüge, wie Wg sie geneigt waren, sich den ihnen zugedachten Familienzuwachs gefallen zu lassen. Und, wie es ihrer ganzen charakteranlage entsprach war na stattlich Frau Adelheid für rasches und energische-J Handeln. »Auf lange Korrespondenzen wollen T wir uns gar nicht erst einlassen,« ers klärte sie, »denn mit der Feder ist dir der Teufelsjunge doch über, Anton. Dieser Geschichte kann nur durch ver önliche Jntervention mit der erfor rlichen Schnelligkeit und Gründ ,lick,«keit ein Ende gemacht werden. Noch heute mußt du nach Berlin fah ten, Um diesem Grashupfer so tüchtig den Kopf zu waschen, daß ihm ein Mit-alle Mal die Lust zu derartigen Eilapaden vergeht.« Mit wahre-m Opfermuthe erklärte Es Anton Friesicle bereit, die schwere licht zu erfüllen. JED ist zwar durchaus kein Ver Jägern an einem bittertaltenFebruari s S aus der Bahn zu liegen,« sagte er ; senszend, »und sich nachher im Berti-—- ; set Straßengedränge die Rippen zer- ; schen zu lassen. Aber wenn das-Zt , - und Wehe der Familie aus dem i Spiele steht. darf man nicht mehr sit-; die eigene Bequemlichkeit denken. Laß J sie den Koffer vom- Boden holen, ! Liebe Adelheid — ich- tverde reisen.« . -Erst angesichts dieser großen Be ; veittvilli kett schienen Frau Adelheid1 einig denken zu kommen. : « ielleicht betrachtest du es halb» «- Und M als eine Bergnitaunggsreise,( , Untern« sagte sie mißtrauif-ck. »Es; Eos gerade jetzt sehr lustig in Berlin! . . n« Wh- · .. . . ( Seine geiranlte Miene bewies zur » Genüge, wie wehe sie ihm mit diesenl ( Worten gethan. Eannst du im Ernst so schlecht von i mir denken, Adelheid? Wann hätte ich ; dir jemals Veranlassung gegeben, an ; nie zu zweistan ( »Na ja, ich- traue dirs auch nicht; in. Denn wenn du in deinen Jahren s noch anfangen wolltest, Dummheitenj umsehen, es wäre wirllich der Gipfel l Lacherlichkeii. Du könntest ja » — W Großvater sein, wenn der Hirn ( o met es »so gewollt han« — Mit dem Nachmittags-tunc dampfte ·. " , inen Frack und seine weiße; - sutolzjfriesicke nach Berlin. Ein Ver- ; e mit in denKosfer zu schmutz stien war unter Ad-elheid’z allgeaew » « sättigen Augen gar nicht über das? ers-, vorbereitende Stadium hinausi »k« gar-im Arm die Reisen-sie war kocht III einen ganzen Hund-ertmarlschein . als es die liebe Gattin ahnte· l « U Ikkß sich scholl was unternehJ « l Ein bebäbigrr und ledenisi nirieee » Herr in mittleren Jahren mit dem Anton Friesicke imCoupe bekannt ae i worden war-, erwies sich ais ein ge ’ sauer Kenner der Berliner Verhält-! n e, und zögerte nicht, dem Reise ; htten emtge ivohigemeinte Rath i ge zu geben« i ErSie kommen gerade noch zurecht kdere großen Künstlermqstenball .— Ehe-m Abend stattfindei und der! . ausgelqsiensie Fest der ganzen Mingsseit werden foll. Es wäeei » antworilich, wenn Sie sich dinei »Seit entgehen ließen, das Le « « käm Meine gewissermaßen j » M Fäeue zäckitudgeenk Z ·«Æ M en ern aus os »Ob« iWasser im Munde zu-. dienstlich wollte er alles " , . ais-f diese visit-erspa » ie z- wangen-. Aber die » sie III-We ihm einigeSorge »Sei-n Sie zu dein ersten besten Mastenverteiher und lassen Sie sich einen Domino geben. Wenn Sie dann noch eine Larve vor das Gesicht neh men, ist das Kostiirn fertig« und sofern IJhnen daran liegt, incognito zu bleis ’ben, erkennt Sie tein Mensch.« L , »Großartig!« sagte Anton Frirsrctr. »Ich dante Ihnen — dankeJhnen wirklich von ganzem HeräenK I Er hatte zwar sein-er Lebens-gefähr Iin versprochen, gteich nach- der An jtunft den pflichtvergessenen Reseren Jdae aufzusuchem damit wenn möglich »auch an diesem Abend jedes Band zwischen ihm und der blaustrumpfigen i da zerschnitten werde. A rerfand, sdaßes auch morgen noch rüh genug sein würde, diese immerhin unerfreu ;liche Pflicht zu erfüllen. Und er zwei kfelte nicht, daßes ihm um so leichter fallen würde, den leichtfertia veran lagten Neffen zur Tugend und from mer Sitte zu ermahnen, wenn er zuvor die Gefahren des Großsiadtlebens recht aus eigener Erfahrung kennen gelernt hatte. So befolgte er denn brichstäblich alle ihm von seinem freundlichen Reisege fährten ertheilten Rath-schlage Er er fragte die Adresse eines Mastenver leihers, wählte unter den ihm vorge legten iutteniihnlichen Dominog einen möglichst unauffälligen von brauner z arbe aus und gab dem Manne feine arte, damit er wisse, fiir wen der Domino im- Hoteis abzugeben sei. Als er nach Vornahme einiaer wei terer Besorgungen dahin zuriiettebrtr. fand er denn auch das Kostiim bereits vor. Er probirte egssogleich vor dem Spiegel und fand, dasz er sich darin äußerst würdevoll ausnehme. Hinter der schwaan Sammetlarve und dem seidenen Kinnlappen war sein rundes Gesicht so vollständig verborgen, daß Frau Adelheid selbst ihren Eheliebsten in dieser Bermurnmung unmöglich hätte erkennen können. Und Herr Anton Friesicke durfte also getrost die z allerlecksten Streiche begeben, ohne daß s die bleiche Furcht vor einer Entdeckung ; seine frohe Faschingislaune bätte zu! trüben brauchen. Eine Eintritt-starre sitt dieRedoutes hatte er sich von dem Hotelporter be- s sorgen lassen. Der Mangel eines Fraets machte sich unter dem Domino, den er natürlich während der ganzen Dauer des Balles würde anbebalteni müssen, nicht weiter bemerkbar. Ver ( wegen und unternehmungs lustig wies ein zu holden Abenteuern ausziehen- s der Jüngling hängte sich Anton Frie s sicke urn die zehnte Stunde den Paletot über die Schultern und stieg naeh kurzer Drosehckensahrt mit erwar tungsvoll pochendem herzen die breite von bunten Gestalten überslutbete Treppe zum Ballsaal empor. Da drinnen herrschte bereits ein! schier sinnenverwirrendes Treiben. l Man wußte taum, wohin man zuerstj sehen sollte, so viel der reizvollen nnd anmuthigen Gestalten wirbelten da« wie ein lustiges Märchenspiel durch einander. « Sicher im Bewußtsein seines un durchdringlichen Jneognitos begann der Onkel aus Zossen tritisehe Muste rung unter den weiblichen Masken zu halten. Da. es nochten kaum fünf Minuten seit seinem Eintritt vergan gen sein, tippte ihm jemand aus die Schulter und sliisterte ihm ins Ohr: »Guten Abend, Herr FriesicteL Es· ist hübsch von Ihnen, daß Sie uns Berlinern auch mal das Vergnügen machen«· Der Angekedete war in seiner ersten Bestiirzung keines Wortes fähig. Und als er sieh zu einer Frage auskassenz wollte, war der Sprecher schon wieder im Gewühl verschwunden. Es mußte. einer von seinen hiesigen Bekannten gewesen sein, das unterlag keinem» Zweifel. Aber wie der Mann es sertigj gebracht hatte, den Schleier des Ge beimnisses zu lüften, von dem Anton Feiesicke sich umgeben wußte, war und blieb ein vorläufig noch unlösbares RäthseL Immerhin trat es dem kleinen Herrn an dieser Stelle des Saales ettvas unbehaglich geworden, und langsam schob er sich durch das mun tere Gedränge nach der anderen Seite hinüber-. Fast aber wäre er vor Schrecken in die Knie aetnidt, als ihn eines knall bunten, schellenllingelnden Harlelins treischende Stimme ilberlaut anschrie: »Grüß Gott, Anton! Hat die deine Alte in Zossen auch den nöthigen Ur laub gegeben?« Schallendes Gelächter erhob sich .ringsumher. · Und Anton Friesicle glaubte nichts anderes, als daß plötzlich die Augen sämmtlicher Anwesenden nur noch aus ihn allein gerichtet wären. Er hatte den sehnlichsten Wunsch. daß der Bo den des Saales sich unter seinen Füßen öffnen und ihn cnitsammt die sem abscheulichen Harlelinj der nur der Gottseibeinnö in eigener Person sein konnte. verschlingen möge. Scheu drückte ser sich an der Wand entlang, um einen Nebenramn zu gewinnen. Urkd es war durchaus leine bloße Vor spiegelung seiner erregten Sinne, als er auf diesem Weae ein paar Mal ganz deutlich hinter seinem Rücken saaen hörte: »Das ist Herr Anton Friesiete ans Kassenl« Exschövst und verzins .stiat ließ et sich an einem der kleinen erweckten Tische nieder-, die in dein Re deneanrne meine-stellt lauten. , » Erinne- Sie mir eines Flasche Sel temnsetk rief er dein ernsten-senden W in. Und der Meers-T lette, text te silns »Min später M Ver-L letng M- ihm IMME- DWMT gen Grinse zu sagen-: «- « »Bitt- sch n. Hm Wind-» im Flasche SeltersX « Nun aber war es mit der M eine allerliebste kleine Hand sich bJsi b ne tigend auf seinen Arm legte un »Ist es erlaubt, sich bei diesem-Edle Getränt zu Gaste zu laden, W Maste2« · « , Das war wenigstens endlich seist seinem Namen anredete. Und überdies war es einsWesem dessen Gesellschaft eine schlanke, schmiegsame Vier-rette, deren dunkle Augen in lustiger Schel merei aus den OefsUUUSM dkk Sam metmaste blitzten - Beteitwillia räumte ibr Anton ein. Und er oersiieg sich soaar zu der tiihnen Frage, ob man statt des Sel terwassers nickt vielleicht lieber eine Flasche Seit trinken wolle. Aber die lieine Pierrette schüttelte mit Ent schiedenheit den Kopf. Sie t inte nie etwas anderes als Wasser, erk ärte sie. dabei bleibe das Herz schön ruhi und der Kopf hübsch klar. Nichtsde we niger war sie von einer so überspru ,delnden Laune. als hätte sie schon eine Menge Champagner aetrunlen. Und von Minute zu Minute wuchs Anton sFtiesickeS Entzücken Nie in seinem Leben war ian ein anmuthigeres und gescheiter-es Mädchen vonelocnmen als »diese muntere lleine Per on. Er ließ sich schließlich sogar dazu hinreißen, seiner Bewunderung ossen Ausdruck zu geben und sie mit beinahe unerlaub die Frechheit, mit eiqu wmkki des Gepeimgtm zu Ende tax-— thend wie ein gereizter PMWI eben aus den Kellner losscheetd III sehr angenehme, weiche Stimme sagte menschliches Wesen, das ihn nicht IN» man sich wohl gefallen lassen tonnte,« Friesicke einen Platz an seinem Tische ter Wärme um ein Lüsten der Maske zu bitten, die ihm das Allerschiinste neidisch verhüllte. Mit leisem Kichern lehnte sich Pier rette in ihren Stuhl zurück. . »Erst sollen Sie mir sagen, siir was Sie mich halten!« »Für eine Dame vom Theater,« ries er. »Oder vielleicht für eine Lehrerin, da Sie so schrecklich viel wissen.« «Fehlgesct;ossen! Da traue ich mir doch-bessere Menschentenntniß zu. Soll ich Ihnen sagen, sür wen ich Sie halte?« »Nun —--— das wäre ich doch neu gierig!'« « «Fiir Herrn Anton Friesicke. Jn haber einer BaumwolleniWeberei und Druckerei in Zassen!«' Der Unglücktiche fuhr in die Höhe, als wäre er von einer Schlange gebis sen worden. Brühsiedend heiß lief es ihm unter der Maske und dem Do mino über den Körper. »Das iann nicht mit rechten Dincen zugehen. Sagen Sie mir um des himmels willen, mein Fräulein. wo ber Sie das wissen » oder ich verliert den Verstand!« " Sie wollte antworten, aber ein Dritter hatte sich zu ihnen gesellt, ein stattlicher junger Mann im Kostüm des fliegenden Holländers. Ohne seine Maske zu lüften, streckte er herrn Anton Friesicke über den Tisch hinweg die Hand entgegen. «Guten Abend, Onkel, hoffentlich haft du die liebe Tante Adelbeid auch mitgebracht, damit ich auch ihr meine Braut vorstellen kann, mit der du dich wie ich zu meiner Freude sehe, inzwi schen bereits bekannt gemacht hast« Es währte sehr lange, ehe Anton Friesicke, vollständig niedergeschmet tert von dem Uebermaß des Narrn-ar teten und Unbegreiflichen, ein Wort herausbringen konnte. Durchdrungen von der Zwectlosialeit des Bemühen-A sein Jncognito hier noch vor irgend jemnadein aufrecht Zu erhalten, nahm er die schwarze Larve ab und zeiste dem Referendar wie seiner reisenden Pierrette den Anblick eines recht kläg lichen und zertnirichten Gesichts. »Nein, die Tante ist nicht hier.« sagteer tleintaut. »und der Himmel verhüte, daß sie jemals etwas von mei ner Anwesenheit auf diesem Masken ball erfährt. Die Augsickten fiir die Bewalirung des Geheimnisses sind al lerdings schlectJt aenua. Denn hier wußte ja wie durch ein Wunder jeder meinen Name-U »Das Wunder, lieber Ontel, erklärt sich aus eine ziemlich einfache Weise. Du träast ja deine Visitenlarte hinten an der Kapuze deines Domino mit dir herum.« In hellem Entsetzen suhr Anton Fresicke mit beiden Händen nach der bezeichneten Stelle. Und da fand er dann richtia die Karte, die er vorhin dem Mastenverleiher einaehändiat und die dieser an dem Domino fest gesteclt hatte, um eine Verwechselung zu verhüten. ice i ;-..·s",:- dcrctkixtsslaHr kreisIr ar- « rciaten Leser iiberlzssen sein« sitt das. weitere auseumaten Anton Friesicke selbst hat über das, was noch ferner-— hin in dieser Nackt geschah, stets uns » l vektskiichiicheg Stillschweiqu heim-W Aber der Ausführung seines Vor habens in Bezua aus den Referendar und Fräulein Ada Rüstau müssen sich ( doch wohl allerlei unübertvindliche« Hindernisse entgegengestellt habe-H Statt den Bund ihrer Herzen kamt sam zu zerreißen, lehrte er ats»e n be- ; redter iirsprecher dieses Verlobniises . in so en’i heimische »Gesilde zurück und zum ersten Mai tvahrend der gan- ; neu Dauer seiner glücklichen Ehe ge "Mh es, daß er seinen Willen gegen« der aeliebten Gattin « surchyusesen ( Mußte Von seine-n Redwtenabenteuer i That Frau Adelheid glücklicherweise nie( etwas ersah-en. - s l E haft Du Dir etmi ein beseit xstretten Dir hundert Schi- nfrohe - einen Löffel hie-. t i l 4 l Die größte Strafe. Stizze von M· T h i e r n. Autorifrrte » Bearbeitung von A. F r i e d h e i m. · « Als Jacgues Trotiet auf die Straße Erst. athmete er wie von einer Laft be M Inf. Bis zum lesten Augenblick satte er gefürchtet daßirgend etwas, Ug- loußte er nicht recht, seinen Plan streitetn würde. Seine Frau hatte , ohne eine Frage gehen lassen; die - , welcher die tleine Saft be M nahm all ihr Denten und Sin sut ts Anspruch. Jacques hatte sich W— hütet, feiner Frau durch eine set-verging in die Erinnerung zu ru fen. daß an dem Tage Rennen statt fand, und Frau Trotier hatte nicht versucht, den Gatten zurückzuhalten Er winkte eine Drofchte, wnrde mit dem-Kutscher über den Preis einig,«und bald-fuhr er, wie fv viele andere, dem Arc des Triomp e zu. Alles lacht un scherzt. Aber er, Jacgues Trotier, dentt nur an eing; er macht sich nichts aus der geputzten Menge, er fährt nicht mit der Absicht zum Rennen, die Pferde zu sehen; er will nur wetten! Weiß er doch ganz .beftimmt, weiche Pferde siegen werden Iund dementsprechend will er wetten. ) Leichenbtaß, obgleich die Hihe wahr Zhaft erftictend ist« folgt Jacqnes Tro Htier mit dem Fernglas der buntfarbi tgen Gruppe der Jackeys. x Viermal nat ek gewettet: dreimal fchan verloren. Aber fein Vertrauen »in die Auskunft, die er heimlich durch einen der Jockens hat, iit felfenfeft. Jedesmal hat ein unglücklicher Zwi fchenfall gerade das von ihm gewählte Pferd getroffen. Dagegen tann man sich nicht fchiisem das ift schon den be ften Pferden passirt « Da lommen die Pferde dahergefauft, alle zufammen... näher nnd näher jagen tie.·. ach! jetzt itieben sie aus einander ein taufendftimmiges Hurrah begrüßt den Ziegen Das Rennen ift aus« Mit alanzlosem Bticl folgt Trotier eine Sekunde dein Pferde, nus das er geschi, eins von den letzten kommt es ans Ziel. Plötzlich springt Jacaues von dem Stuhl, auf den er aestiegen, herab» . und ballt die Hände als wollte er gleich irrend jemand siir sein Pech verantwortlich machen Wahkhastigl immer bat et Pech! ewig und ewig geht das- schon so! Und nun? Nun handelt es sich blos noch um das Ende. Er will aus«-ein Leben scheiden . .· was soll er auch weiter noch anfangen. Schwankend. als wenn er betrunken wäre, verläßt Jacaues Trotiet den Rennplatz Mit der Menge treibt er . wird dem Ausgang zugescheben und dann geht er plan- und zieklos weiter. Der Strom hat sich verlaufen und endlich ist er fast allein. Ganz verein zelt gehen ad und zu Spaziergänger an dem einsamen Mann, der in dum pfem Brüten ans einer Bank sitzt, vorbei. Doch plötzlich hört er sich beim Na men rufen. »Trotier, Jaraues. kennst Du mich denn nicht tnehr?« »Sarter!« ruft er, nachdem er den vor ihm Stehenden eine Sekunde prü send angesehen. »Das nenne ich aber einen Zufalls« sing Sartee wieder an. «75reue mich. der Menschenmenae entflohen zu sein und Du was machst Du denn hier so alleini. . Siehst ia ganz elend aus. .il"ihlsi Du Dich trank?'« Trotier zwingt sich zu einem Lächeln. »Krant nicht... nur ein bischen müde... sreue mich aber, Dich wie derzusehen, alter Jugne... bist wohl auf Urlaub aus Afrita hier?'· Sartek lachte: »Ganz srisch von drüben tornme ich nun zwar nicht... aber rnit dem Urlaub itinimi’5... ist heiß drüben hergesangen». na, ich hat-? wenigstens zum Major aebracht »in meinen Jahren immerhin schon ganz nett . . . aber Du, was treibst Du denn? Habe gehört, daß Du den Dienst quittirt hast... warum? Es hat mir leid gethan, dachte, Du wärest mit Leib und Seele dabei·.· als wir uns trennten, warst Du doch ganz zu frieden. Jst Deine Frau . . . ·« Sarter zögerte. Jacques’ nuidiister tes Gesicht ließ ihn auf irgend einen Kammer schließen. Sie hatten sich so ange nicht gesehen. Da konnte man s passirt sein« »Meine-r Frau bat es sehr leid ge than, als ich meinen Abschied nahm« »Mit s ihr gut?...· Und Euer NUM« ten e Eil wi- ni Suste...cusieitst..viel1k·«.d:nd."« »Was sehlt ihr denn?« »Oh . . . Bluiaemuth . . »Nun. davon lann man doch gesun den . . . freilich nicht in der Großftadt. Gehft Du nicht mit den Deinen irn Sommer fortf« Jaeques sah den Fee-n nd mit irrem Blick an Diese so nsache Frage schien ihn ganz tun alle Fassung zu bringen. Und plotlich schlägt er beide Hände vor s Gesicht und schlnchzt wie ein Kind Der Freund ließ ihn sich erst ruhig ais-weinen Dann, als Jaeques sich wieder et spat in der Gewalt halte, sing et an, . W und liebevoll fragen E Undiu dem pliislichen Zier-langem w das Herz steiznmachen sich be verachtet flin eni dennsträeine eigene W ,ene net li san lseltr ten-net ihm Enkie ein uiiuKigttes Hei-grün pok, kkziihn Tkoiiek sein Lasi n. »Ach winn Du wüßteit, wie es une; mich steht! Ich habe den bunten Rock ausgezogen.» habe mich durch einen Kameraden zum Spiel verleiten las sen . . . habe wie ein Wahnsinniger ge spielt und immer verloren . .. ich habe«l Schulden gemacht. Meine Frau hat; bezahlt, so lange sie noch was hatte, und dann . » ist nur noch ein tleines Erbtheil veblieben das unserem Kind von einer ante u esallen ist. »Das Geld ist iseitgelegt und die Zinsen genügen gerade. um nicht Hun ers zu sterben. Wir sind hier nach aris gezogen nnd ich hoff-te eine Thä tigreit zu finden, aber nichts hat sich geboten. « »Und nun leben ivsir so von der Hand in den Mund... »Es wäre noch schlechter nm uns: bestellt. wenn Jeanne ihr Maltalent nicht verwerthete; sie malt für eine große Fabrik." « »Deine Frau arbeitet nnd Du thust: nichts?« - z »Ich habe Dir ja gesagt, daß ich! nichts gesunden habe, wag sich einiger ; maßen annehmen ließe.« - »Aber die Arbeit Deiner Frau, die. tannst Du annehmen? Verzeih« mirJ ich habe da drüben vergessen, meine( Gedanten in höfliche Formen umzu« kleiden. Ich sag’ immer grad’ her« aus, was ich dente. Wenn ich an Dei-— H ner Stelle wäre, ich würde lieberi handlanger geworden sein!« i Jacaues Trotier lachte höhnisch aus. i »Du hast schon eine nette Meinung-i von mir . .. aber hör’ nur erst ioeiter.« ( ,,Susie ist trank, so traut, daß der( Arzt einen Luftwechsel als einzige( Rettung für sie sieht. tkr hat uns das gesagt. Jeanne ist zu dem Fabrik besiyer gegangen und hat ihm demü thig die ganze Lage auseinanderge: seht« J««»Derniilhrgl Ich nenne das mutma! Wir verstehen uns allerdings nicht, wie es icheint... nun und . . .Der Mann, der auf Jeanne’s Ar beiten Werth legt, hat ihr das nöthige Geld vorgeschossen, um einen Aufent halt in Arcachon zu ertnö lichem Da foll Susi hin. Jeanne ho ite, daß sie, wenn sie erst dort sind, auch Arbeit finde . .. fiir ein Geschäft in Bordeaux» zu arbeiten... Malstunden «zu geben · . ich weiß nicht, was noch alle5.'· Jncques sprach ietzt "ruhicer. Es ing ihrn merkwürdig: während er so ein und der Seinen Leben schilderte, larn es ihm vor. als wenn er voeDrit ten sprache· die ihn gar nichts weiter« angingen. »Und reift Jhe nun?« fragte Sati ler »Ach Trein... es wird nichts da raus, weil... weil...« « Je i war er wieder in der Wirt lichle t. Es erfaßte ihn wie ein Ekel vor sich felbit, und das Verlangen, ein Ende zu machen, trat als brennender Wunsch an ihn heran. »Es ist unmöglich, weil..?. höe’ rnir genau zu«.. weil ich ein Lump din. Geflern halte Jeanne das Geld erhalten. Ueber-morgen sollten wir rei sen. Aber als ich die Kassenicheine ge fehen habe... da hat’s rnitl: gepackt » und als wenns so sein sollte, bin ich einem Bekannten begegnen der hai mir versichert, ganz genau iider die Pferde, die rennen sollten, Bescheid zuwissenz ich h2de das Geld aus der Komrnode meiner Frau genommen . .. eben lam nie ich vom Rennen . . ." »Du hast es verloren?« »,,Alles, bis auf den letzten Pfen nig." Einen Augenblick schwiean beide. Braue-Z faßda mit gefenltem Kopf. nn fragte Sarier kalt: s »Und was willst Du nun thun?« · »Mir eine Kugel durch ten Kopf 1agen.« » »Natürlich . . .· noch letzte Schlechiigleit. « »Oh!« eine »Jch beleidige Dich nicht; ich ur theile über Dick.«· dazu hast Du mit durch Dein Gesiändniß das Recht ge geben . .. bör’ mich also an . .. Jam meriich wäre es, feige . . · eine nieder tkiichtige Handlung, wenn Du nun einfach das Leben von Dir werfen wolltest.,. habe den Muth, die Fol en Deiner That auf Dich’zu nehmen! Das! Dein Weib kämpft muibig, um das Kind zu retten-» Euch alle über Wasser zu halten, und Du bist zu vornehm, um eine Stelluna anzuneh men!... aber nicht zu vornehm, um Dein Weib zu be.·.« »Schweig·.. schweig... siehst Du nicht, daß ich wahnsinnig,' verzweifelt bin · .. was soll ich tbun?« »Dich aufrassen!« »Aber wie?« . »Wenn ich Dir nun die Summe, die Du rcrkvken bri, rcxickießen... leihen iriirte... willst Tu mir dann schwören, Dich zu bessern?... willst Du mir gehorchen?« »Du Du willst das ibuns« stammelte der Unglückliche. «Warte... ich stelle meine Bedin gnngem Batdeaux liegt in dafNiihe von Arcachem Jch habe dort Be giehungenz es wird mit gelingen,Die ori eine Stellung zu verschaffen Du IannitFrau und Kind ab unv an von dort aus beineben.« »He imme... verfüge... Du ksei test m e mehr als das Leben.« ..Da hast Du recht; ich rette Tit Deine Ehre!« i e- iei -.. I « »Sieh Liebllng.» mais-en reisen wie Arena-cum dann wirst Du gazge need, Entkeimt-« s Kind . t den Vater start an. II mindert ich-über die erregten, sie beegiänzeuden Augen des Vaters. Der staat: « »Zuqu Dus- Dich-Y i i »Ach. Papa, weißt Du ich möchte lieber nicht sort... das kostet so viel sGetd nnd . » wenn es immer so sein isvll wie jeht... wenn Mama rnrrner «wseint... ach ja, sie weint... wenn »Du nicht da bist und wenn sie denkt, Hieb schlase . . . wenn das immer so sein soll-» weißt Du, Papa, das Ist zu ;traurig... dann möcht' ich lieber... nicht gesund werden . . .« » Die Worte des Kindes trafen den Mann tvie ein Schlag ins Gesicht; sit « nd schwerer für ihn, als es vprhm ’ s Geftöndniß war, das er seiner rau abgelegt. sind stir ihn die grösste trase. Und als die Mutter das Kind lievtost nnd ihm von den fchonenFa gen, die nun kommen werden, erzahlt. da hascht Jacanes Trotier nach- der Hand feiner Frau und drückt feine Wiesen Lippen wie zum Schwur da ran . W Aus alten Tagese. Wie er ählt wird, solt Kaiser Hein rich der Dritte im Jahre 1052 nach der Feier des Osterfestes die Stadt Speier im llntvillen verlassen haben, weil ihm die Anlage der Königs-grad stätte nicht der taiserlichen Würde an emesfen schien. Und in der That hat sich bei den am, 1. August 1900 de onnenen Ausarabungen herausge ftellh daß die Raiferaraber nach jeder Hinsicht höchst einfach waren. Der utige Königochon zu dem neun « tusen aus dem Mittelschiss empth führen und der die Kaisergräber birgt, entstand erst beinahe hundert Jahre später durch Aussiillungen über den Gräbern. Diese lagen unter nnd in dem Schutt. Die öfttsiche vordere Reihe enthält in der Mitte den Sarg Kon rads des Zweiten, nördlich daneben die Sätge Heinrichs des Dritten und Vierten, südlich die der Kaiserinnen Gifela und Bertha. Diese füns gänz lich fchrnncklofen, ja theilweise rohen Sandsteinfiir e waren durch eine wag-— rechte Mauer chicht von 82 Cin. Dicke vor den Angriffen der Franzosen ge-« schiiyt und deshalb unversehrt. An ders die später oberhalb im Schutt der zweiten Auffüllung beigesetzten Sarge heinrichs des Fünften Adolfg von Nassau, Aktieechts von Lesterreich. der Kaiserin Beatrix (Gemahlin Var harvffas), ihres Töchterckxens Agnes und Rudolfs von Habsburg Sie lagen nur 58 Centimeter unter dem Boden des Königschorg und waren von den Franzosen greulich berwuftet, ausgenommen das Grab Philipp-Z von Schwaben, das offenbar durch den auf ebäusten Schutt verdeett wurde. Nachdem sämmtliche Gräber blon gelegt und die Schuttmassen beseitigt worden waren, wobei auch wichtige Entdeckungen siir die Baugttschichte sich ergaben. tonnte an Stelle der seit hetigen Verfchiittung die nunmehrige Gruft erbaut werden« Gemäß dem Gutachten der Architetten Gabriel o. Seidl, Frist-. b. Schmidt und Ober bauratb Stempel sollte dieser Bau in Rücksicht auf die Einfachheit der Gräber und im Einklang mit dem Stile des Dorne fowie auch unter Ein haltung der bestehenden Raume-erhält nisse und Schonung alter Baurefte ge tade durch den Ernst einfacher-« Geftali tung wirten. Gleichwohl fehlt es da unten auch nicht an würdi mSchrnuck von gediegenem Stoff un tiinftleri: fcher Arbeit. Ein Thor aus Bronzes guß von Mitter, nach Angabe der obengenannten ·Architetten und Otto Hunds. von Prof. Prusta modellirt und von Hupp ziselirt, soll den Auf gang zur Gruft aus der öftlich davon gelegenen Krypte,« der größten in Deutschland abfchließen. Gegkniiber an der Westfeite wirft von links nach rechts aus Seitennifcken je eine hängelampe, in vergokdeter Bronze nach einem römischen Vorbild gear beitet, ibren Schein aus einen in der Mittelnische angebrachten Steinaltar, auf dem zwischen zwei kunstvollem wie alle Metallarbeiten von Meister Hupp . aus esiibrten romaniseben Bronze leu tern ein ·reichzifelirteo Religuien-v treue den goldenen Widerschein iiber die aoor liegenden Gräber nach dem Eingang sendet. Doch die eigentliche Kaiserpracht sollte nicht unter den pfeilergetragenen Tonnengewölden der Gruft, sondern oben in den lichten Hallen des holten Stöigschoreg sich entfalten. Jn dessen Boden sind je sechs arosze Piatten aus weißem Sandstein den Gräbern ents sprechend in zwei Reihen eingelassen Jede Platte enthält in eingelegten s ronzebuchstaben eine aus den unten bestatteten Leichnam bezügliche In schrift. Darüber hänaen zrleictzsalls in zwei Reihen Ije sechs dierartniqe Kronleuchter, in Kupfer getriedsi nnd vergoldet, jeder von dem anderen im Kleinornarnent verschieden. Weiter oben, etwas höher als der Baldachin des Hochaltar-Z schwebt das Triumph treuz, in vergoldetem Kupfer iider einem Kern von Eichenholz in getrie benesr Arbeit ans esiihrt. Jn·"gteicher Nuth gefertigt, iilerstrndslt unter dem Scheitel des Trirrmphlianeng die 2 Meter im Durchmesser mächtige Kai sertrone Kaki-«- des Großen bedeu tnnaevolt das Ganze, eine Erinnerung an die alte. eine Mahnung an die neue Kaiserherrlichteit nnd eine endgültige Erfiilluna des vor sechzia Jahren vodr THE-mer der ,.Damlieder« aeivrochenen ««·«lcn Dichtern-nistet an den Kaiserdaem sit-u sollst jeßt wieder glänzen « n rais-ernrr,er Pracht, t ti: sites cebiihrt den To ten In deiner Hut nnd Wach . « Zimmeer Ums-CO « M . , Kaufmann Atber die Straße herüber In seine-n skvnturrenten): »Armes-M Herr Nachbar. wenn heute ein Barmi wsollretserkder zu s, en kommt, schmet sten Sie ihn doch erl herlide-!« -