Senta Wolfsburg. Roman von Elshetb BokcbäkL (8. IortsesungJ Fu seltsames Unbehagen beschlich - III sie das Bestin bei-rat und , Ist alte Gottlieb so leich entgegen «Der Derr Gra ben den Anz » ;---. · die nädige Komte e nach ihrer iickkehr zu dem . Smer zu bitten. Seine Gna « »wenn schon seii einer Stunde.« sum und ein wenig zögernd « , ta dem alten, treuen Diener, «"» sie dem Oheim zu melden voran ls sie eintrat, saß der Oheim am Schreibtisch und erhob sich diesmal, Wgen seiner Gewohnheit, nicht bei ihrem Eintritt .«D1e wiinschest mich zu sprechen?« . e sie mit etwas unsicherer Stimme «Ja... umwinng — Der Graf täusperte sich und wies mit einem kurzen »Bitte« auf den1 sinkt der dem seinigen gegenüber: CI Schreibtisch stand. Seine Miene? bat ernst. T Enta kam dieser AufforderungJ nach und feste sich. « .Du kommst von Fräulein Degen-: J stets« « -JA-« ! , »Ist . . . hm.« Wieder ein Räuspern i ... lles, was er sich vorhin zurecht- ! Legt hatte, schien aus seinem Ge- i gchtniß geschwuan zu fein. Er ver mied es Letzt, seine Nichte anzusehen. «Fräu in von Rupert war vorhin» bei mir» . hm, hin . .. sie bat um ihre ] Entlassung« »Ah« machte Senta erstaunt, wäh rend es sie fast mit freudigem Schreck ( dur uclte. · « « «n ftaunender Ausruf setzt mich in Verwunderung Du mußtest doch auf Derartiges gefaßt sein.« »Nein-ganz und gar nicht.« »Wie? So hast Du geglaubt, die ( Dame würde sich über Dein heutiges ? — hm -—— ungebührliches Benehmen binweggefeßt haben?« i Senta biß die Zähne auf die Unter » lippr. Also hatte das Fräulein ihrei Drohung doch wahr emacht und sie ; von neuem bei ihrem heim verleum- i det! Es kochte in ihren Adern vorl Empörung aber sie schwieg. Sie wußte« daß ihre Empärung zum Aus- i druck kommen würde, wenn sie sprach, und sie war zu stolz Gleiches mit Glei gärenI zubergelten und sizh in irgend » Weite mißfällig übei die Dame’ zu au rn, in der Onkel Maximilian , · m- nfchein nach eine Vollkommen — a . « Ergf Wol sburg nahm ihr Schwei gne firr Tro i ,Du scheinst Deine Stellung der Dom egeniiber, die ich Dir zur Ge fesscha terin und Erzieherin gab, ein Wenig zu verkennen, mein Kind,« fuhr er nach kurzer Pause fort. »- ch wollte, — »Du in ihr in jeder i eife eine Oe peitsderson siehst. Du bist noch zu O M um selbstständig Deine eigenen zu gehen, und bedarfst der Be x »ung und Führung einer älteren, « als-retten Dame. Der hochachtbare rather Fräulein von Ruperts, ihre Dir stets freundlich und hilfsbereit - kommende Art läßt mich den Oe nlen an eine persönliche Abnei Deinerfeits vollständig abwei « Deine lindische Auflehnung suche « vielmehr in dem Umstande, daß ich " haupt einen anderen Willen über M septe und Dich daher in Deiner Pl bisher geübten gänzlichen Wil , feeihert beschränkte Unter den ob ,Wden Umständen ist es jedoch ge shheh Dich einer Dame anzuba tksem und wenn es nicht Fräulein M Nupert wäre, müßte es eben eine endete sein« Jch denke. Du bist nicht insein klug enug, das einzusehen, son iw muß st auch die Bemühungen einer solchen Dame um Dich dankbar -—»Mnnen.« St hielt eine Weile inne und war ksteth ob Senta nicht irgend etwas zu ihre-e Entschuldigung und Rechtferti W verbringen wiirde Sie aber faß mit Menkien Augenlidern blaß und Klemm vor ihm. Ihr hartnäckiges, trotziges Schwei gen reiste ihn und brachte ihn endlich s-; die abhanden gekommene und doch ewgnfchtejornige Stimmung ·zuriicl·. «Wenn Du aber meinst, mich Durch Dein widerspenstiges Betragen zu wingen, Dich von der Wolfsburq fortzuschicken so hast Du Dich erst recht irrt —- kurz und qui-—- ich habe näcfrieden und die-Kaan über Dich satt " Genie guckte zusammen, und ihr Gesicht wurde leschenblaß. Selbstverständlich werde ich alles sit siiten, um Fräulein von Ruperi, für meinen Haushalt unerfetzlich zum Bleiben zu bewegenf sprach set- Utied »Du der Grund ihrer Un · : .-- ,heii mit ihrer Stellung hier Mc zu ihrer heutigen Entlassunqs .. « --i· in Dir ruht so ist es allein : ie Hand zur Versöhnung zu K hoffe darum, daß Du ufchen in dieser Beziehung « ; trugen und Dich bemühen der Dame in Zukunft un --.-·-- und wiinschh du Dusie » M Verzeihung bit est. « "" ein Leut Evas-mai MPÆ W Se schrecken, mit Empörung und Abwehr gemischt hatte schon die Strafrede des Oheims sie bis aufs äussersie gedemii th und verlth so setzte dieses letzte klangen allem die Krone auf. E Sich freiwillig zu einem Unrecht zu bekennen, ist für ein stolzes Gemüth ohne n schwer, aber die Liebe zu der betre enden Person hilft den Stolz überwinden. Aber hier tvar keine Liebe. Senta brauchte sich nur das kalte müihige und spüttische Gesicht rüulein von Ruperts vorzustellen um ihr eine Abbitie alss unausführbar erscheinen zu lassen. Hätte sie Ver vtrauen zu ihrem Onkel gehabt, würde sie ihm ihre Gefühle klargelegt und ihn ebeten haben, eine andere Dame die te lieb haben kannte, zu nehmen; sie würde ihm gesagt ben, daß es ihr höchstes Jdeal sei, ich einer solchen i Dame unterzuwordnen sich von ihr lei ten zu lassen. Nur oFräulein von Ru- j peri durfte es nicht Fein. l Doch sie besaß dieses Vertrauen, s das nur durch Zuwigung geboren wird, nicht; seine heutige Art hatte! sie zudem scheu und trotzig gemacht Das Noth der Scham brannte auf ih- ! ren Wangen über des Ohseims Ansin-t nen und über ihr ei nes Ohnmachtg gefühl, sich nicht we en zu können. Graf Wol sburg hatte keinen Blick von ihr gela en. Er tte das Auf ucken und trotzige ufbegehren ge Zehen, aber er las auch den heißen Kampf, der sich so deutlich auf der-»rei Ziigen abfpiegelte. Dgi stand er auf nnd reichte ihr die U - »Ich kann mich doch auf Dich ver lassen, nicht wahr, mein Kind?-—Es liegt mir viel daran, daß Fräulein von Rupert bleibt. da einen Ersa zu finden, besonders in so kurzer eit, sehr schwer ist« Also-Du wir die Sache in Ordnung brin en?« Wie elektrisirt sprang Zie aus. Das waren ganz andere Worte, das-« war ein ganz anderer Tonsall als der dis her vernommene. Dieser plötzliche Um schlag machte sie ganz verwirrt. Kaum wissend, was sie that, legte sie ihre Hand in die seine. »Ja, Onkel Maximilian.« Er hielt ihre Hand setundenlang mit leichtem Druck umschlossen, dann gab er sie frei. Senta stammelte irgend einenGruß und eilte hinaus im « turmschritt, an dem ihr oerdutzt nachschauenden Gott lieh vorüber, durch die Gänge, bis sie endlich hochausathmend vor der Thür des Zimmers stehen blieb, das Fräu lein von Rupert bewohnte. Mit einem schnellen Entschluß, als fürchte sie, wankend zu werden, klopfte sie an und trat ein. Fräulein von Rupert saß am Fen ster und hob bei Sentas Eintritt ein wenig den Kopf. Ein triumphirendes Lächeln um spielte ihre Züge, als sie das blasse Gesicht, die verlegene Haltung ihres Schützlsings sah. Also hatte es doch ein .Donnerwetter gegeben; es war auch »die höchste Zeit gewesen« i Sie war auch seit entschlossen, ihr Ljeßt in keiner Weise entgegenzuloms rnen. Sie wußte ja, wozu Senta zu lihr kam, und sie wollte den Triumph I ganzoauökostem » o kommen Sie her, Senta?« fragte sie, sich unwissend stellend. nta aber hatte den triumphiren den Blick, das spöttische Lächeln aus gesangen, und dazu reiste sie die hoch mtithig und herablassen d gestellte Eragr. Jede weitere Regung schwand »Von Onkel Maximilian,« gah sie kurz zur Antwort. Fräulein von Rupert sah ich um, oh auch nicht jemand ihr spriich waren geschlossen. und se te sich in ihren Stuhl zurück, währen Senta vor ihr stehen mußte. »Mein Oheim wünscht —- dasz ich Sie —- urn Verzeiht-up bitte — ich —ich thue es · it. »Ah-»die ltsanre thitte in der That! Ihr Ton verröth durchaus nichts von Reue. —- Glauben Sie, daß ich mich mit dieserAbditte zufrie dengeben tönnteik helauschen könne, aber alle Thüreni »Nun —und?« fragte sie lauernd: i Senta wandte Den Blick nach der anderen Richtuna Die Haugdarne sollte nicht sehen, welch heißeniiampf sie län1pfte.,,Jch verlasse mich auf Dich, Du wirst die Sache in Ordnung ,bkingen.« Das tönte ihr in den Oh ren. Und dagegen bäumte sich ihr Stolz ge·en eine Demüthi ung vor dieser Pet- on auf Sie s eg be klommen, und ihr Herz schlug hörbar « »Meinen Sie,« —- fuhr Fräulein Hiuperi fort, ,,dsaß1ch nach dieser Ab bitte meinen Entschluß ändern und lnoch länger bei hnen bleiben würde? jHahsahch tnein ind —- ich brächte s onhedies ein Opfer, wenn ich es thöie, denn es ist wahrlich kein Vergnügen ; sich mit Ihnen herumzuärgetn, nnd lich war es bisher gewöhnt, mit von ihn-II aus wohlerzogenen Kindern-, denen es schon im Blute lag, was sie III-fern Stande schuldig sind, zu ver sein« F Eine flammende Röthe enge sich IN Sestos Gesicht bei dieser ver time Wut-g vie sie wenige- verlier-H » , · » als empfand Mit einem Male larn ihr ein tilhner Gedanke. - Wenn das er, das Sie bringen wollen, so groß dann wird Ontel Mmiiian es entschieden nicht an n wollen und sich doch entschlie ßen —- eine andere Dame zu engagi reinA « Die Wirkung dM Worte war eine frappanie Fräulein von Ruperts Ge sicht wurde celblich grün, und ihre Nasenfliigel bebten Sie lachte ge zwun en auf. »A -——-— so wäre es r Wunsch baß ich ginge — —— Ihre bsicht, mich von hier fortzulreibeni —— Sie haben sich gewaltig getäuscht, mein Kind-— so leichten Laufes sollen Sie mich nicht los werden. Ich weiß wohl daß ich Ihnen hier inr Wege bin daß Sie lieber Jhre eigenen Wege unbeachtet gehen möchten Doch, ich glaube es dem Herrn Grafen der meine Ver bienfte zu schätzen weiß, fest erst recht schuldig zu sein, daß ich bleibe.- »Ich s-— hahaha— nehme also Ihre Abbitte als genossen an und somit diese An gelegenxheii fiir rriedigt. Nur noch einer « ufliärung, die Sie mir heute Morgen verweigerten, bedarf es: Welche Antwort gaben Sie dem Herrn Grafen auf seine Frage nach Ihrem seit vierzehn Tagen öfteren heimlichen Verschivrirden 2« Senta war.von der Wirkung ihrer Worte aus Fräulein von Rupert noch so verdußt, dasi sie den Sinn dieser letzxfn Frage erst nach Setunden be grt . «sO-niel Maximilian bat mich nicht danach gefragt-« »Nich danach gefragt? Aber das ist doch unmöglich« »Es ist Thatsache, und nun is— tann ich mich wohl zurückziehen?« Ehe »die ausgeregte Dame noch eine Erwiderung sand, war Senta schon zum Zimmer hinaus· »Ich wußte ja, sie bleibt, auch ohne daß ich mich einer so tiefen Demüthi gung auszuscer brauchte,« sagte sichs Senta, als ie glücklich ihr Zimmer erreicht hatte. »So habe ich sie durch- . schaut ——— ihre Bitte um Entlassung ; war gar nicht ernst gemeint. Was sie j nur damit hatte bezwecken wollen? Ob l sie mich schrecken oder -—- den Onkel-» zwingen wollte, mir die Straspredigtl zu halten? Er hat noch nie so zu mir s gesprochen, wie heute, und ich — kiinnte ihn deshalb —- hassen. wenn nicht seine letzten Worte —- 1a, die hat ten doch eher wie eine Bitte getluw geni« Und wie hatte sie diese Bitte erfüllt? Ein heißer Blutstrom stieg zu ihrem erzeu, und ein Zweifel bss schlich re, ob der Ontel die Ordan der Angelegenheit wohl in dieser Weise gemeint hatte. Jhr bangte ein wenig vor der nächsten Zusammenlunst mit Fräulein von Nupert. Dabei mußte es in klar werden, wie die Sache ver lausen war. Doch, o Wunder! Das Fräulein kam ihr bei der gemeinsamen Abend mahlzeit, die aus der Veranda vor dem Schlosse eingenommen wurde, mit so viel Liebenswürdigkeit und Freund lichkeit entgegen, sie verrieth nicht das leiseste Getsreinttsein, daß Senta zu erst ganz berdutzt war. Aber merk würdigerweise that sie, deren Wahr-. heitsliebe sich sonst gegen jede Art heuchelei auslehnte, ein gleiches, aus ihr selbst unerlliirbaren Gründen. Gras Maximilian nahm an dieser Tafel theil, und et schien von der Ordnung der Angelegenheit sehr be friedigt zu sein. Das höflich zuvor tommende Wesen seiner Nichte der Hausdame gegenüber berührte ihn an genehm. Fräulein von Rupert hatte ihm schon vorher mitgetheilt, das; sie sich nach Abbitte der Komtesse bereit finde, ihr Entlassungsgesuch zurück zuziehen. Welcher Art diese Abbitte gewesen war, darüber schwieg sie lüglich Mit teiner Silbe wurde der uner quicklichen Sache Erwähnung gethan. Der Gras unterhielt sich heute lebhaf ter als sonst, verließ aber die Damen bald nach der Mahlzeit. Am nächsten Morgen .—— es war Sonnabend —- rnachte sich Senta zu Tante Sabine aus den Weg. Es trieb sie heute schon so srüh zu der Alten, denn sie hatte eine« besondere Absicht, die ihr teine Ruhe mehr ließ. Als sie in die Nähe der Thür lam, drangen die dünner-, zirpenden Töne des verstimmten Spinetts an ihr Ohr, Hund dazu« sang eine lin lich Hang slosr. alte Stimme: « n a en meinen ; Leidenist «r·iur«·die Liebe schuld.f Senta lächelte Und wartete dran ; sßen, bis der letzte Ton verklungen mar. l »Dann trat fee ein. ; »Guien Morgen, Tanie cabine!«« ! »Gutes: Morgen, mein Hetzblatt. So früh schon heute? Hihihi hast »Dies) los-reißen annen? — Waren die Spärhsunde Dir nicht wieder im Rückean Hihihi.« »Tanie Sabinr. ich komme heute mit einer BitteA sagte Senta und et-: griff die tunzelige, alte Hund« S,o ftp-seine Bitte! Um was bittet das Engelchen? Alles, was die .Wolssbuegerin ihr schenken wollte, « deg- biöher immer abgelehnt. « T nlmrLie Tante Sabine —-— ich chbitte Dich, laß mich Onkel Maximiiian itzt zvon meinen Besuchen bei Die eeza -«·leu. Ah —Kindchen —ist es mö lich? LWillsl Du die alte Urgroßtanlegdenn aufs-dens« ufgebenf Reis-, ich würde Zu Die kommen, nnd sollte mem es me Ge malt verhindern wollen —- abee — Du — das Geheimni drückt —Jch weisse-. Wes ein Un recht ist, weine ich zu e komme — iabee Undene-i Wes doch auch ian Eheinmiß zu bleiben« D »Ist- deePf Wgtmilinn Dir etwa auch cho; aufs Tier pur geiommeni Hat er ra Eis-r —et ihist mich nicht efragi —er wei is. —- Es i doch merkwütd er Deiner-, vie Du zum Schlogsm zur Familie gehörsi, bis her mit gegenüber noch nie erwähniek Merlwurdig isiei eigentlich nicht, Hekzhlatt « erwiderte die Alte und tcktschelte zärtlich Sentas hand. »Das ist seit langem so Sitte, daß niemand von denen unten von mer erfährt Jch selbst verbot es, ich wollte mit lei nem etwas zu thun haben. Alle vier Wochen kommt der Maximilian und sieht nach mir, ob ich noch lebe Das ist die einzige Verbindung. die wir haben. Jch lasse mich nie im Schwsz sehen, und wenn ich ausgehe, wähle ich den unterirdischen Gang, der weit doaußen hinter dem Port endet. Nur meine Bertha geht täglich in die cchloßliiche und holt dort was wir zur Nahrung brenntan »War Oniel Maximilian schon ein mal bei Dir. solange wir uns len nFn ? fragte Senta mit regem Inter eit. »Nein aber morgen. glaube ich, werden die vier Wochen um sein — morgen ist doch Sonntag, Kindchen?« »Za; Tante Sabine.« »- nn wird er wohl tommen.« Hund ich darf ihm vorher erzäh len .-« . »Nun, so er ähl’g, wenn Du es nicht lassen tannitf »O, danke, Tante Sabine, danke tausendmal.« » »Was hast Du zu danleni Selt Ifan s— seltsam.« Die Alte wiegste jbediichtig den Kopf hin und her. ;»Uebrigens s— der Robert hat auch igeschrieben.« .Robert?« O, wo ist der Brief? — Zeige ihn, bitte.« «Geduld, Geduld, hihihi —iannst es nicht erwarten, Kindslopf?« Sie holte den Brief umständlich aus der Kleidertasche und reichte ihnSenta hin. »Der liebe, gute Junge·—-er schickte mir einen Brief Helmuts mit, einen alten. vergilbten Zettel, den er im Nachlaß seiner Eltern sand. Er gab inir damit das Tausendfachste von dem zurück, wag ich fiir ihn that —Helinut erwähnt meiner darin -— daß er mich liebte s- o Gott, Kind chen, wird das Herz denn nicht mit dein Körper zusammen alt? Warum chliiat es noch wie in der Jugend?-——— s Herz stirbt nie « es lebt bis iiber das Grab hinaus« — Senta hatte den Brief gelesen. Jetzt stieß sie einen Jubellaut aus. «Tante Sah-ine, Tante Sabiiie — Nobert tritt zum erstenmal im Flie enden Holländer«' auf —— er ist am Ziel O, iviire ich doch auch so weit!« · »Geduld, Geduld, Du bist noch so iungbeinein Liebling.« ,,- n 20.Juni werde ich schon 17 Jahre-« »Schon 17 Jahre, hihihi » ein Schwabenalter. Habe Du nur erst Deine 95 auf dein Rücken, dann wirst Du Geduld letnen.« »Um Gottes willen 195 — Tante Sabine, die erreiche ich gar nicht," lachte sie seht aus. »Kommst Dir mit Deinen 17 wohl schon alt vor, heZ« »Für die Kunst gerade recht. Lange darf ich nicht mehr warten.«« »Gediild, Geduld,« wiederholte die alte Wolssburgerin stereotyp. »Und nun, mein Engelchen — singe niir noch ein Lied·« Senta that ihr den Willen, aber sie war heute nicht so mit Leib und Seele Fahei wie sonst. Es trieb sie bald or . — ·Unten im Schloß erfuhr sie von Gottlieb, daß der »Herr Graf· aus geritien sei und erst Abends zurück lehren wollte Es fehlte ihr also zu« ihrem Be dauern heute an Gelegenheit i in von ihren Besuchen bei Tante Sa ine zu berichten. Er hatte sie nicht« wie Fräu lein von Rudern ausgexforsetäh sich nicht in ihre Geheimni e tätigen wollen. Darum fühlte sie sich um so mehr zur Offenheit verpflichtet 9.Kapitel. Der nächste Tag war Sonnia ,der-«-s selbe, an dem der junge Pafwr gen lyarl feine Probevredigt in der Dorf lirche halten sollte. Senkt-, in ihrem schwarzen Kleide, das Gelangt-ach in verhand, schritt die Treppe hinab, etwas langsam und zögernd. Sie war -11nichliiisi.q, ob sie überhaupt zur Kirche mitfuhren sollte. s Fräulein von Nupert hatte sich ent lchuldisen lassen: sie lag mit einer hef tigen ligriine im Bett. Nun -follte Senta allein mit dem Oheiin zur Kirche fahren und- nachher mit ihm im Herrensluhl sitzen. Ein unerlliieliches Gefühl preßte ier das Herz zusammen; sie wäre am liebsten wieder Hing-lehrt Aber wel .chen Grund angebenl —- Auch halte »sie sich so fleer auf Pasior Johannes JPtebigi ge reut. Es war ihr, als wenn Der ihr etwas Niegeahntes, Wunder bares sagen müßte. «Guten Mor en, Senla.« Die onpre timme des Grafen, der loe die Freitreppe herablann wesle sie ans ihren Gedanlerr. . »Einem Morgen,« erwiderte sie und legte ihre band in die dar-zehnten Es«ist ni, Ha Du chon fertig bis-G ich sei-g Pisa nichten Komm. sing eit. Fräulein von Rupert kann uns ladet nicht begleiten, sie hat hef ttge Männersz Der net hielt den Schlag des tm dem Poreal halten«-sen Wa ent en. Senta s an leieliiefiißiize iu n, nnd Graf llbur folg ihr. Date-us zogen die edlen relehnee an. W Graf Wolf-barg schien heute in außergeivshnli futet Stimmung zu sein. Bethagli sehnte et Ich zurück. Johannes genhari, Ruths Bruder-?v wird heute seine Pto bepeedi t halten « sagte er zu feiner chweig amen Nichte. ich weiß es. « uth hai es Dir erzählt?« INein aftor Johannes selbst« »So hast u bereits feine Bekannt schagagemachiW vargestetn, als ich das leyte Mal bei Rath war.' Senta fühlte ,daß ihr das Blut ins Gesicht stieg, und sie ätgette sich da rübet. »Hm« Maximilian täuspekie sich. »Ich ienneJahannes von seiner frühe sten Kindheit an und glaube nach al lem, daß meine Wahl eine gute sein wird. n ihm steckt ein Kern der gött lichen i hrheit, under wird nie zu den Priestern gehören, die nur predi en, weil es ihres Amtes ist Was ohannes predigt, das glaubt er auch. habe ihn seit feinem letzten Exa men nicht wieder gehöri, aber ich nehme an, daß seine Predigt mich be friedigen wird « Das war ein warmes Wort der An erkennung; Senta hatte ein frohes Gefühl dabei. »Und et wird die Hilfsptedigerstelle biet in Wolfsburg erhalten?« fragte fie. chWenn seine Predigt gestillt, sicher »Das wiirde mich um Ruths und ihres Vaters willen freuen " Jn diesem Augenblick hielt der Wagen vor dem Kirchhofsportal Gras Wolfäburg sprang heraus und half Senta beim Aussteigen Dann Zungen sie zusammen den schmalen. eg durch die Gräber. « Die Kirchgiinger Bauern des Dor-; fes und der Umgegend, wichen ehr iurchtsdoll grüßend zurück Der Gruft faßte hin und wieder an feinen Hut, Senta nieste freundlich. »Das ist unsere Komteß,« raunte man sich gegenseitig zu. Seit enem Tage als Senta zum ersten ale ins Pastorhaus ging und dabei durch das Dorf tam, hieß diese allgemein »untere Komte ". Sie hatte allen to lieb und freundlich zugenictt und hatte dabei so schön ausgesehen daß allen das Herz aufgegangen war hochmuth und Stolz kannte dienicht —die war ganz anders als die ehe malige Kornteß Karla, jetzige Grtifin Arenberg einft gewesen war Die hatte es für unter ihrer Würde gehalten einen freundlichen Gruß. ein leutieli ges Wort mit einem der Nin-eign stehenden zu wechseln geschweige denn eine harte, schwielige Arbeitshand zu drücken, was Kotntesz Senta oft ohne jede Scheu und Strudel that. Nur als sie einmal an der Seite der stolzen hochmiithigen Dame der Schloßdame, gegangen war und wie der freundlich genickt und gegrüßt hatte, war sie von dieser zur Rede ge stellt worden; ganz deutlich hatten es einige gehört, und nachher war es von Mund zu Mund gegangen: »Für eine Itomteszz Wolfes-barg schickt sich solche Vertraulichteit mit dem Volte nicht« Aber unsere Kote-ietz« kehrte sich gottlob blitzwenig daran. Meistentheils tam sie nach dem Paftvrhause allein, ohne Begleitung ihrer,hochmiithigen Gesellschafter-i Jedenfalls war die ehrbare Pastor amtlie der Dame zu einfach. Ein wenig befangen betrat Senta In ihres Dheims Seite die Kirche und den herrenstuhL Allee Augen richteten sich verstohlen auf ste. Sie tauschte einen leichten Gruß der nur in den Augen lag, rnit Ruth und deren Mutter, die vornan neben dem Altar saßen. aus. Dann begann der Gottesdienst Senta sah iiber ihr Gestangbuch hin weg nach der Sattisteit Sie öff niesteus sich, und Pastor hannes trat Er trug den Kopf ein wenig nach vorn energt aber Senta dernertte, wie blaß ein Ge twar. « Langfam chritt er die Altarstufen hinauf. Als er sich umwandte, um die Li lnrgie zu lefen, streifte sein Blick den PerunfiuhL Es war, als wenn ein reudiges Erschrecken über feine Züge glitt, den Bruchtbeil einer Seinnde lang, darauf wurden sie wieder ernst und glatt. . Die Liturgie ging vorüber ohne jed tvede Störung. Nur ein leises Beben in· des jungen Poftorä Stimme ver rietb eine innere Erregung, die die Wichtigkeit und Bedeutung dieses Ta Pesß fiir ihn in begreiflich erscheinen re . Als er jedoch nach Beendigung des Gefangö auf der Kanzel ftand, schien alle Zagheit von ihm gewichen zu fein. Aus seinen Augen leuchtete ein Strahl beiliser Begeifterung, und die Wortes die «ber seine Lippen kamen, zündeten wie ein oJener in den Herzen der « uhörer. Andcichtig, fafi athemlos lan en alle. Auch Senta bielt den Atheni an. Passe-r Johannes, der vorhin während der«Litutgie peritoblen ihr Antlig ge streift hatte, ließ fest zuweilen feinen Blick voll und ohne Scheu Wunden lanäenuf ihr ruhen. nta Blute diesen Blick jedesmal und erth te heiß dar-unten Sie ver gerß die ymaebunq und meinte allein met« ihm un qutorsrten u flehen; sie mcirgxötdg seine vger ireät ask-sie get ten, o er e ne us nichts Persönliche-, gef weige denn irgend eine Andeutung, die Bezug auf Hexchen konnte, enthielten. r sprach von den Pflichten der Menschen im allgemeinen und itn ein zelnem- er sprach von ihren Plänen, W Zielen und hoffnungen unb wie alles nieschliche Trachten nur Strickes-ers Lein wenn es der Liebe entbehrte; denn e Liebe ist das Griiszte von allem. Mit heißen Wangen, offenen Anke und Ohren lauschte sie und beach« ete es nicht, daß ihr O tm sie zuweilen selgams for chend an ab. « singst tte der junge Pastor die Kanzel verlassen, längst brausen die Orgeltliinge durch den Raum. a subr sie aus ihrem Träumen empor. Der Onkel neben ihr war ausgestanden und wartete bereits aus fie. saftig erhob Yasich und schritt an - einer Seite urch den Mittel ang der Tbiir zu. Alles machte sah —und ließ den Herrschaften den Vortritt. . · Erst als der Gras mit feiner Nichte im Wagen sasz und davonesahren war, traten sie zu Gruppen zii aninien und disputirten eifrig über die Probe predigt des jungen Pastors Degen bart. «Eö gab eigentlich nur ein ein stimmiges Urtheil: So hatte noch tei ner zu ihnen gesprochen -—— das ging einem an herz und Nieren, das packte das tiefste Jnnere und iiittelte einen wach aus dem Geistesschlaf. »Der kann etwas-»der bat etwa-: gelernt,« sagten die einen und: »Der I ist ein srommer Mann, ein echter Jiinss ; get des Herrn,« die andern. I Das Ereigniß dieser Probeprediat Ttvckt »für die Dorsbeniohner etwas Wichtiges, und als solches wurde das Thenia zur Genüge erörtert und bez sprechen. Unterdes fuhren Sento nno Gras Wolssburg dem Schlosse zu. ·Der Graf hatte sich in die Polster zurückgelehnt. Er schien im Gegensas zu der Hin xahrt merkwürdig er t. beinahe ver-« tinnnt zu ein. Ob ihm die Predigt Johannes egenharts entgegen seiner Vorhersage nicht gefallen hatte? Das schien Senta fast unmöglich« Sie un terdrückte jedoch die Frage danach, die ist schon aus der Zunge brannte. ielleicht war es ihm unlieb, sich da rüber zu äußern. Ob es wohl eatbsain war, ihm ietzt von ihren Besuchen bei Tante Sabine zu beichten2 Die Gelegenheit, ihn al lein zu sprechen, fand sich vielleicht später nicht mehr. und sie iuchtesckon seit gestern noch einer solchen· Sie blickte sich unschliissig um. lleberall lag tiefer Gotteesrieden und Sonntags ruhe aus den Feldern und Wiesen, an denen sie vorüberiutiren -Oniel Marimilion!« Er wandte sich ihr zu. »Du ivünschest?« sagte er tiihi. Jbr war es, als wenn etwas Kaiteg über ihr Herz lief. CFortsekung folgt) Institutes Islosivssensetedåfh s Nur wenige Passagiere, weiche sich der Pnllnian'schen Schlaiioagen bedie nen, haben einen zulänglichen Begriff voii den Profiten dieser Gesellschaft; vielleicht denten sie. wenn sie von Pro site hören, vorwiegend an die Trink gelder, welche der Wogendiener oder »Porter« einsteckt. Doch diese seien hier ganz aus dem Spiel gelassen, sintemalen es noch nicht so ioiit gelern men ist, daß dieser selbstbewuszir dienstbore Geist einen Prozentsatz sei ner Trintgeldee - Einahmen an die Gesellschaft absiihren muß twenngleich sein Satär entsprechend niedrig ist.!« Die Netto-Einnahmen eines anhais tend benuyten Schlafwaaens belaufen sich auf 810,000 bis 812,000 pro Jahr, —- ivas schon ungefähr zwei Drittel der baulichen Kosten des Wag gons sind. Wenn von anbaltender Benudung des Waggons die Rede ist. so ist darunter ein Dienst von elf Mo notensjedes Jahres zu verstehen denn ein Monat muß für Revaraturen und usigenieine Dienstruhe berechnet .toer e n. Auf Schnellziigem welche zwischen Chicago und New Yort fahren, tomv men aber die Reineinnahmen eines sol chen Wagens bis auf 818,s)t)(«) das Jahr! Schon das Meilengeld, Ivel ches die Eisenbahngesellschaften an die Pullman’fche Gesellschaft bezahlen. reicht so ziemlich zur Deckung aller Be triebötosten des Schlafwagens hin, sogar die Entwerthung, sowie die Ver-— ziniung von Kapitalganlagen und die Versicherung mitgerechnet Man kann daher sagen, daß die Einnahmen, welche von den Passagieren ternrnen, Reinprofite für die Gelelllchaftsindl Würde es einen wirklichen Mitbewetb im Schlafwagengeschiift geben« so wäre jedenfalls die Passagiergebiihr längst beträchtlich ermäßigtx aber auch hier ist Alles »vertrustet.« Nach dem letzten Jahresausweis der Pullman - Gesellschaft haben ihre Schlaiwagen in einem Jahre insge lammt 408,234,382 Meilen abgelau fen und 13,312.608 Passagiere beför dert. Die Zahl ihrer Angestellten be trägt 20,355, und fte erhielten zusam men le,570,914 an Löhnen. Durch lchnittlich läuft ein Schlafwaaen 500 Meilen pro Tag- und die Bahngelelli lchaft zahlt der Schlafwagengeselli schalt 3 Cents pro Meile, mit permgem Abzug iir Gegendienft; der Meint-er dienft f r jeden Wangen und Tag ist auf MIM zu beziffern. Es ist bis jetzt ein frommer Wunsch, der sich aber noch erfüllen mag, das auch .mtt Gilterziisgen 'Schlaftoagen laufen. — « Dem Nordpol will man jeg wieder Er Lustbsllon beitommern ie erste n vom Nordpol wird also« w der .Mlpttspettive sein. s