Senta Wolksburg. Roman von Hlsbetb Bokcbakh (7 Fortsetunw M wurdege durch das änzliche ., wohnten sügs ver-nd sI « tedn beige i rer a»«’l’n(ährendarne et M seen-irrt, a r nur im ersten bedauer, dasz Sie warten muß erwiderte sie nach kurzer Pause, -Wden Spaziergang total ver »Beigessen — natürlich wie immer - gen-Ue gusredceö mgigrchskigd t Dangk s en re mi Ie eu e m seht a.b —- Ver gessen —— worüber« M will i wissen Jch bin für Jhr ! äkin und assen verantwortlich, und « haben mir daher ohne Umschweife ,Wehaft davon zu geben« « Senta war abwechselnd roth und EII mngtvordern Bei den letzten Worten es sich wild und trotzig in ihr-Rein — darüber bini Ihnen reiz- Rechenschuft schuldig ch gehe seine unre ten Wege und —- hasse das ewige eobachtetwerdenf « Fräulein von Ruperts Nasenspitze Wrde e-lblich- weiß, während die Au - uns-zu grün schillerten, aber sie iesich noch in der Gewalt. »Es kommt hierbei wohl nicht da Ruf an was Sie -——— hassen. Sie rücken sich gern in frassen Worten m, doe? sage ich Ihnen immer wie dergleichen einer Komtesse Mkssburg wenig ansieht. —- Meine lichi zwingt mich, Ausschluß von en zu fordern, und wenn Sie sich noch länger hartnäckig weigern, ihn mir zu geben müßte ich mich veran laßt sehen, dem Herrn Grafen Mit theilung davon zu machen« Senta zuckte zusammen, und das Blut stieg ihr zum Herzen »Aha-r Sie, was Jhnen beliebt Es wäre nicht das erste Mal, daß Siek mich bei— dem Herrn Grafen ver- i teumdetenf ! »Komtesse Senta, ich muß doch seh-r bitten, daß Sie Jhre Worte wägen!« ries sie, ihre vornehme Ruhe verges send, mit zornspriihenden Augen. »Wie so te ich es sonst nennen?'« sragte Senta gleichmiithig. »Glauben Sie, ich merkte es nicht längst, daß Sie mich bei jeder Gelegenheit als ein räuberisches Schaf darstellen? Aber fahren Sie nur so fort — ich ——- mache mir gar nichts daraus — wirklich gar nichtö.« . Zu dieser energischen Beträstigsun standen die Thriinen, die in ihre Au sen traten,»in seitsamem Widerspruch Fräulein von Rupert sah sie nicht. Fi- tyar bei den Worten ihres Zög ngs tief erblaßt, und ihre Stimme zitterte erregt. »Ich bin es in meiner langjährigen Praxis bisher nicht gewöhnt gewesen, daß man mir so, wie Sie eben. jetzt in begegnen wagte, und ich will mir auch niemals nachsagen lassen,· daß ich mir von einem Kinde —- Vorschrif; j ten machen, meine Handlungen kriti en lasse. Jch habe versucht, Ihren Eigensinn durch Güte und ( cht zu brechen. Meine Geduld hat est ein Ende. Mögen Sie also T- · Folgen Jhres heutigen Beneh terms tragen.« Sie öffnete die Thiir und rauschte ittvoll hinaus. Senta sah ihr seints ten Gefühlen nach. Weder « noch urcht war es, was sie em des M- sondern etwas ganz seltsam v Sie schüttelte es jedoch , sich ai- uad beschloß, Nun- Ok » , die sie einige Tage nicht ge — hatte, zu besuchen. « ( » nahm hat und Schirm und . III is den Pakt hinaus. » It war ein herrlicher Maientag III He rum sproßte und grünte eg, ficht lauer Himmel spannte sich He »aus, und die Vögel san en, Ue Nachtigall schlug. Da ging ihr as M auf. Vergessen war die voran · " se an ame Szene. Wie eine -- stleenatur empasnd sie das . «-.--«si » de, das im einsamen, stil W 2ssndsen durch grüne Auen, am » « man entlang, in der weichen, W Ftsihlingsluft Yeach Yaldjtiindigem Wandern hatte sie Mi llisch gelegene Pastorhäus then errei Sie öffnete die Pforte und trat in den Garten Jn der Laube saß ein Mann, den Kon tief über ein Buch gebückt, mit dem Rücken nach ihr zu «Gnien Tag, Herr Pastor,« rief sie mit heller Stimme und trat an den EingangMd er Laube ann wandte sich um undl Seni- machte betrofer einige Schritte , » Mit Das war nicht der liebe, Butter Kon des atten Pastors, n jun es, frisches Gesicht M, blon en Ha.aren « Mag ich irrte pich,« sagte Genie und wollte sich zurückziehen "M den junge Mann war schon auf « hatte sich vor ihr ver Eine klare, tiangoolle Stimme i An ihr Ohr. " « dises Fräulein haben sich viel is der Person, doch nicht m der - set-—- Wenn der Gruß auch i ter seiten mochte —so — stech auf mich beziehen. esse Johannes Degen , FDe geschart s— der « Wtefg SOM fest über IN ti- daz Gesicht M· jun en Pasiorz, wie suchend nach einer ehnlichteit mit der Freundin. Und sie san-d diese Ae Iichteit sofort heraus, wenn sie an nur in dem weichen sanften Ausdruck der iige bestand.l Er war so hiibsch wie uth aber der Kopf, ein echter Johannestops, mit dem langen blonden Haar, wirtte doch unfdhwies zudem sogleich aus den Be-( ru »Ich bin es, « erwiderte Johannes, sii abermals verbeugend. »JhreKennt von meiner Existenz beweist mir, daß Sie in meinem Baterhaus bekannt Lind. Darf ich rathen, mit wem ich re Ebre habet-« ( Senta lachte s »So rathen Sie!« »Komtefse Senta WolssburgX »Ah — woher tennen Sie mich?« »Aus Ruths Briesen,« antwortete er einfach Odie Jndistrete!« Ein flüchtiqu Rath huschte über ihre Wangen. »Ich werde sie zur Rede stellen.« »Wollen Sie ihr einen Vorwurf machen daß sie ihrem einzigen Bruder von der Freundin erzählte? Dann be daure ich, es verrathenzu u.haben« Qnicht doch,« lachte Senta sriih lich. »Ruth erzählte mir ja auch von ihrem Bruder doch daß dieser je t herkommen wollte, davon sagte te nichts. « »Das wußte Rath selbst nicht; es kam so plii lich. Jch folg-te dem Ruf rrn rasen.« eines Oheimö?« »Ja. Der Herr Graf, der Patro natsherr des Wolsöburger Rächst-ren gel·3, hat mich zum Hilssprediger meines Vaters ausersehen Das Kirch spiel ist zu groß, und die Arbeit wächst meinem Vater über den ops.« »Sie sollen Jhsrem herrn Vater akso helfen. Wie schön muß das Zusam Zum-vielen zwischen Vater und Sohn em « »Das denke ich mir auch, und ich bin dem Herrn Grafn dankbar, daß er zuerst an mich dachte. Sonntag werde ich meine Probepredigt halten; von der hängt es ab, ob ich gewählt werden werde.« »Dann wünsche ich Ihnen recht viel Glück dazu,« sagte Senta und reichte dem Pastot mit einsacher Natürlichteit die Hand. »Aber nun möchte ich zu Ruth.« »Ruth ist leider nicht zu Hause. Sie macht mit dem Vater einen Kranken besuch, muß aber jeden Augenblick zurück sein. Wollen gnädigste Kom tesse nicht so lange hier Platz neh mens« Er schob ihr einen Gartensiuhl hin, und Senta setzte sich ohne Ziererei. Pastor Johannes nahm sein Buch vom Tisch, machte eine Verbeugung und wollte gehen. - »Sie wollen gehen? Also hätte ich Sie verdrängt?« fragte Senta. »O nein — ich wagte nur nicht, Ihnen meine Gesellschaft ——ich wollte meine Mutter benachrichtigen,« stot terte er etwas verwirrt. »Jhre Frau Mutter hat zu viel zu thun, um mir Gesellschaft leisten zu können. Wenn Sie es also nicht thun wollen, müßte ich allein bleiben oder —- wieder gehen.« »O, was würde Ruth sagen, nein, nein s— wenn Sie gestatten« —- — Er zo den Stuhl, den er vorhin innege t hatte, etwas weiter ab und setzte ich. Das Buch legte er aus den Ttsä zurück. » ie studirten vorhin, und ich habe Sie darin gestört,« sagte Senta mit einem Blick auf das Buch. »O bitte. nein," wehrte er ab. »Ich las nur noch einmal die Predigt durch, die ich am nächsten Sonntag hclten werde. Mier wollte ich dein Herrn Grasen meine Aufwartung machenfs »Und von meinem Oheitn hängt esI ah, Fb Faie geewßtjhltthiva Rechts ,, a, s i , i m- g s zu, die Wahl zu bestätigen oder zu; verwersen.« s »Sieh-n ihm noch wen-te Rechte qczl Patronatsheer zut« fragte Senta in-; teeessirt. 1 »Jn allern, was die Gemeinde be trifft. Das Wog derselben hängt von dem jeweiligen atronatsherrn gewis sermaßen ab» hauptsächlich was ge meinnützige Anstalten anbetrisst. Gras Wolssburg nimmt sich seiner Patro natstinder in jeder Weise an. Er hat eine neue Schule, ein Armenhaus und im letzten Jahre ein Waisenhaus in Lindenwalde gebaut. Letzteres beher bergt schon jetzt eine bedeutende An zahl armer Waisen, denen gegenüber er sich als rechter Vater gezeigt hat.« »Ein rechter Vater der Waisen«« wiederholte sich Senta in Gedanken. Sie war ja auch eine Waise, siir die er äußerlich sorgte. Für ihre inneren Wunsche hatte er kein Verstehen und kein Herz. Arme Waisenhindert Sie seus te unwillkürlich und sah gedankenvo vor sich hin. Pastot«Johannes betrachtete das schöne Mädchen, dessen Liebreiz er sast noch unbewußt empfand. Sie erschien ihm wie eine »seltene, holde Blume, dre man in feinen Garten bei-pflanzt tte und an deren Anblick er sich teueu darste. Und er erfreute tich feiges-nisten Erjrzidliftkhxrnl Ent legen Ifein e vt r un am , er ah mer« das herrliche, wohl lungene Ge 1chspf Gottes und als olchej beschäf lste e- ihn. ! »Ich hin auch eine -Waife,« gab Senta jetzt ihren tiefinnersien Gedan ten Ausdruck. · - Er nieste. ,, weiß es —das iß recht traurig, in en-— Sie haben einen iösilichen Er aß für die Verlo renen —Sie haben auf der Wolfs burä eine zweite heimath gefunden.« » ine Heimath —- ja —und dennoch mischte ich nicht immer auf der Wolfs hur dieiben.« » »Form«-ei Das wäre zu weit ge dacht. ,,Borläufig doch aber einige re l »Jch wünschte, die wären erst um,« erwiderte sie mit einem Ausseufeem Er fah sie erstaunt an. Füh te sich das junge Mädchen nicht giiicklich bei ihrem Oheim? Doch fragen mochte er sie nicht. Er schwieg. Senta aber hatte seinen Blick auf gefange1. Es war ihr, als wenn sie ihm iiker diesenAusspruch Aufklärung schuldig fei. »Komm Sie die Geschichte meines Vaters-V fragte sie «,,Ja, ich kenne sie,« antwortete er, von dieser unvermittelten Zwischen frage noch befremdeter. »Nun. dann werden Sie vielleicht meine nächsten Worte verstehen.« Sie wußte selbst nicht. was in ihr dahin drängte, dem Manne, den sie heute zum ersten Male sah, von ihren Plänen zu sprechen. »Ich sehne mich von der Wolfsburg fort, weils ich hier meine Studien nicht vollenden kann, tcnn ich beabsichtige, wie meine Eltern ——lzur Bühne, das heißt zur Oper zu qexen.'« ,,Unmöglich,« entfuhr es ihm in höchster Ueberraschung Sie sah ihn mit Spannung an. »Finden Sie diesen Beruf, siir den meine Eltern gelebt und gewirkt ha ben etwa meiner nicht würdig?" Er hatte sich schon wieder gefaßt. »Jeder Beruf. der mit Treue, Hin-. gabe nnd Gottvertrauen ausgeübt wird, ist ein würdiger Meine Ueber raschung galt einem anderen Um stande: Jst —- Jhr Herr Onkel damit einberstanden?« Senta wechselte die Farbe. »Nein —- das ist es ja eben, —; Mein »Onlel ist ganz entschieden da gegen.' ; Johannes seufzte leicht auf. »Und ich fürchte -— Sie werden seinen Wi- « derstand nie besiegen; er wurzelt zu tief in der Ueberzeugung und Erzieh ung.« ; »Jn den Standesvorurtheilen —. im Adelsstolz! Nennen Sie die rechten Namen, Herr Pastor. Ich dagegen bin ern freies Künstlerkind, in der Kunst geboren und erzogen. Jch werde nie die Ansicht meines Oheims theilen und . muß mein Ziel erreichen sollte ich auch zum Aeußersten greifen« i Wozu ?'« fragte er. ’ »Zu —der Lossaguiig von meinen Verwandten-« »O Komtesse!" rief er erschrocken aug. »Ich bin nicht zum wunschlosenEnt-l sagen geschaffen, Herr Pustvr Meine Natur drängt nach Kampf und Er » reiitfhung des Zieles durch alle Hinder nr e «Durch alle Hindernisse! Wie stolz Sie das sagen! Gewiß ist Ihr Ziel ein hohes und schZnes, aber vielleicht( kommt eine Zeit wo Sie es für ein anderes, noch höheres opfernk » »Es gibt lein höheres für mich,'· be hauptete sie mit jugendlichem Eifer. T Johannes schwieg setundenlang. Es war mit einem Male etwas iiber ihn etommen, was ihm bis nzlich remd gewesen war: ein unkå einez Sehnsu t —- ein unbestimmtes Ber- j langen. r fühlte sich so verwirrt und « unbeholfen dadurch, daß ihm die rechte Erwiderung fehlte. deSenta deutete sein Schweigen an ts ,,Sehen Sie? Auch Sie wissen tein anderes. Glücklicher-weise können Sie als evangelischer Pastor nicht verlan xky dasz ich in ein Kloster gehen sollt« ie lachte. Der Lunge tiPastor hob wie abweh rend beide nicht-— gäwt ß nicht-— Erz-hä- nun, uzer Gesäig Sie auf zu wi en— preisgege ben zu s ·——allen Blicken —- das —- das--— rin wäre ichganz der An eht des rn Grases-, stotterte er, ärädas lut stieg ihm heiß ins Ge Senta nickte ein Paarmal traurig. reilich — von Jbrem Stand punt als Priester aus-mögen Sie jja recht haben, und ich glaube-Sie » können darum auch nicht verstehen, wie jede Fiber in mir nach der Gestaltung tn der Kunst drängt, und wie ich alles fiir dieses Ziel opfern tönnte.« . »Doch — ich verstehe Sie,'« er hoste tiefAthem —— »wenn auch vielleicht nusr darin, alles für ein hohes Ziel zu opfern; es bleibt dabei gleichgül tig, welches Ziel das ist; der eine bat dieses, der andere jenes vor Au en.-—— Aber nicht jeder erreicht sein iet-— den meisten bleibt das-—Entagen." Sie sah in sein Gesicht. »sechs g,laube Sie —- wiiren tm feine einem Lieblingöwunsch zu ent eigen-« » »Diese meinen Stet« nicht —- ich habe das Eint-finde n. »Hm —- und Sie glauben, es gin ebne Hampf bei mir, dieses —En a n FDCZ vielleicht nicht, aber —- Sie würden sich darein ergeben, Sie witt den ftch nicht mit Getos-it die Erstic ln erzwingen wollen« t Gewalt? Nein-das brächte nicht den Frieden und —wenn man Kch er eben muß- —- was bitft alles us en, alle-bei eBeebrenJvenn »der Wunsch doch ver ngt tetben elli« stean beide eine te in Leg-a amer Beklemmung Plö lich hies or Johannes ihr seine nd hin Vhenerge Sie mir »Was denni« Sie sah srstaunt zu ihm auf, während sie ihre Rechte in seine dargebotene Hand legte. Es ging ein weicher warmer Strom- von dieser Hand auf sie aus. »Daß ich Ihnen hier Ledendweisheit dorpredi n will nnd sie selbst noch nicht bet We antwortete er und hielt ihre Hand sest," indem er sich etwa-s zu ihr hinüberbeugtr. »Mein Leben lief bisher glatt und ohne Störunq dahin —ich durfte den Beruf einschlagen, den ich mir gewählt hatte. ——- »Was verstehen Sie also von Kämpfen und Entsagen?« werden Sie mich mit Recht fragen — Jnneriiche Kämpfe macht jeder Mensch durch und auch manch ein Wunsch ist mir in« meiner Kindheit durch weise Absicht meiner Eltern der sagt geblieben Doch das ist nichts Gen-allsqu in das Leben Eingreifen des, es» sind Kleinigkeiten im Vergleich zu— ja zu jenen Stürmen die iidet des Menschen Seele hindransen nnd alle Blüthen darin tnielen —— Solche Stürme— werden auch mir nicht er spart bleiben.« ’ , »Senta, Senta!« Ein heller Ruf unterbrach feine Worte: in der nächsten Selunde stand Rath jrendestrahlend am Eingang der Laube, vor dem sich an der Hand halb tenden ju en Paar. Pastvr tlfsohannes gas Sentas Hand frei und stand auf. I »Da bist Du ja, Ruthf sagte er. s »Ja, Herzensbruder. da bin ich in imeiner gaizen Größe und« —- sie lwandte sich an Senta deren Hand ie schon vorhin ersaßt und gedrückt hatte L-— »und sinde nun gleich so lieben Besuch vor —Hast Du schon lange aus mich gewartet, Heer« D ja, eine gute ha eStunde ge -wiß.« erwiderte Senta. »Nun, gottlob daß mein Bruder hier war und Dir Gesellschaft leisten tonnte. Hat er Dich sehr gelangiveilt der gelehrte Herr? ——Vorgestellt seid ihr wohl bereits?· sragte Nuth und sah neckend die beiden an. »Ja, in aller Form. Uebrigens ich —war dem Herrn Pastor schon be kannt. « »Du? Woher?" fragte Ruth stau nend, während eine jähe Röthe ihr Ge sicht überzog. »Schelm, « antwortete Seiita und zog die Freundin an sich. »Meine Zeit ist leider um. Willst Du mich ein Stück Gegleitem damit ich Deine Ge ellschast wenigstens noch eine kleine eile genießen kannst« O Du willst schon sort?« Warum so eilig?m »Aus der Wolssburg weiß niemand davon daß ich hier bin, und mich treibt eine gewisse Unruhe —- ich er zahle Dir nachher alles. Kommst Du mit? ?« »Aber natürlich, herzlich cern — Johannes, Du bist so lieh und sagst der Mutter, wo ich bin!" »Gewiß, inein Kind!« Er nickte der Schwester steundlch zu. »Aus Wiedersehen, Herr Pastor,« sagte Senta und reichte ihin die Hand. Er umschloß sie mit sesteni Druck. »Aus Wiedersehen, Konitesse.« Arm in Arm verließen die beiden jungen Mädchen den Garten, und Pastor Johannes stand ain Zaun und sah ihnen nach, bis sie die Dorsstraße hinter sich hatten und den Wald betra Leen und so seinen Blicken entschwan n. 8 name-H Während Senta ihren Besuch im Pastorhause machte, bereitete sich aus der Wolsshurg etwas vor, woran Zutun wohl ain wenigsten gedacht "t e. Die Unruhe, von der sie zu Nuth gesprochen und die sie so bald aus dein Pastorhause getrieben hatte, war woht nur die Nachwirkung der unlieb samen Szene von akute Nachmittag gewesen Sie hatte reundin »aus dein Rückwe wekze nach der olsshurg ierzählt, und Nu hhatte dabei ein ern sstes Ge irchtstern acht. Wenn das Fräu lein ohuiä nun doch wahr machte und dem rasen von Sentas heimlichen Gan nen und ihrer n ichtsehr respettvolleii rwiderung erzähltei Was dann? es ihr seltsam bange und weh dabei wurde. »Meinst Du, es ginge mir an den Kragen, Kleine? Nun, so schlimm wird es nicht werden« Du weißt, Senta Woltsstr fürchtet sich nicht« Damit sing te etwas anderes zu reden an, aber die Beklemmung wollte nicht von ihr weichen. Sie wußte, daß die Hausdame sie des öfteren bei dem Onkel verklagt hatte, sie fühlte das aus gelegentlichen Anspielungen oder aus besonders ernstem, tvortlargem Wesen des Oheims jedesmal heraus, und es hatte sie zuweilen rätdselhast geschmergt Als darum Fräulein von Rupert ihr keine mit einer neuen An klage gedroh hatte, war ihr Tempera ment mit ihr durchgegangen, und sie hatte der Dame ihre Berleumdungen kühn in’ö Gesicht geworfen. Do war sie im Elternhaue von viel L ebe umgeben gewe en un auch noch zu jung und harm i, um die gern e Tragweite einer Berleuntdung versthen zu können. Berleutnder aber sind schlimmer alt Mörder; sie morden grausam lan sam in der heimlichteit, um so r ver, Fund es giebt kein Geset. das d se Art iMoed adndete..· Wozu verleumden Fdie Mienöchen einnnderst Sind Neid, MMUU - Daß die Triebfeder-it lebe heime Triebfeder veran laßte die upert, die et so bevor zugte Stellt-unA aus der lfsvur set-nehm- M nseben und den Wert »Was dann?« Senta lachte, obgleich Q- — der Nichte in den Augen des Oheims herabzusetzen oder zu ettödtens Sie hatte sich mit ihrem Loos usrieden geben, die kleinen Eigenmä tigteiten des jungen Mädchens nachsrchtig über sehen sollen. Aber gerade diese waren Ihr» ein Hindernis sitt- ihre hohen lane. Dem E rgeiz, das heißtsdenr trehert um, it ni ts zu hoch und unerreich ar, das chreiiet grausam hinweg, wenn auch nicht immer über Körper- —— so doch über Seelenleichem Nachdem Fräulein von Rupert sich etwas von i rer Echaussirung, die die Szene mit nta ihr immerhin ver ursacht hatte, erholt hatte, Ließ sie den Grasen um eine Unterredung bitten. Gras Maximilian empfing seineHaus dame heute mit dem Gefühl eines lei sen Unhehagens. Er wußte, daß wenn die Dame ihn zu sprechen wünschte, es sich jedesmal um Senta handelte, und zwar stets in einer sur ihn unan enehmen Angelegenheit Wenn Fräulein von Rupert auch bisher nie eine ossene Anklage ausge sprochen hatte, so hörte er doch aus allem heraus, daß das wilde Tempera ment des jungen Mädchens ihr vies zu schaffen machte. Er hatte sich dem egeniiber stets passiv verhalten und feine Ansichten und Anordnungen nur so weit getrossen, als seine eisene Person dabei aus dem Spiele blie . Was er jedoch heute vetne men mußte, trieb ihm das Blut we orn ins Gesicht. Tkiuzigk Mag-schrein daß ich die mi E—— ich gestehe es gern ein-lieb ge ; l L i Seine HaushaMe hatte ihn anz kurz und bündig um ihre Entlassung gebeten. . »Aber um alles in der Welt, mein gnädi s Fräulein, warum wollen Sie mich o urplötzlich im Stich hassens« ries er nz lonstertiiri; denn ihm drängte ich in erster Linie die ihn mißstimmende Frage aux Woher Lcehnfell den nothwendigen rsatz sin n — Fräulein von Rupert hatte diese Frage vorausgesehen und sich. darauf eingerichtet. Jetzt galt es. klug zul operiren. «Sie mußte zweierlei er-; gründen dabei. s Nach einigem Zögern und Hin- und » Ebensde gsb sie auf des Grasen wir- i J derholte energische Frage nach der Ur sache endlich Senta als dieselbe an. Das junge Mädchen sei ihr in unge bührlichen respektloser Weise begegnet. »Unmöglich!« ries Marimilian er sianut und ärgerlich zugleich. »Wie konnte Senta sich so weit vergessen, und ioas gab ihr die Veranlassung dazu2« »Eine... Frage meinerseits.« »Eine Frage? Welche, bitte?« Das Fräulein behielt den Grasen scharf im Auge, als sie ihm in weni gen Worten von Sentas österem heim lichen Verschwinden erzähbte und hin zusiigte, sie habe es siir ihre Pflicht gehalten, danach zu forschen Graf Marimilans Augenbrauen hatten sich unmuthig zusammenge zogen. »Ich will nicht hoffen, daß Sie meiner Nichte irgend etwas Unrechtes zutrauen,« sagte er mit einigerSchär e. »O, nicht im mindesten,« beeilte ich die Rupert zu erwidern, »der Herr Gras mißt-erstehen mich. Sie haben mich siir das Wohl und Wehe Jhrer Nichte verantwortlich gemacht, und da bin ich in meinem Pslichteiser viel leicht zu weit gegangen... ich bitte um Vergebung.« Ein sanfter Augenausschlag beglei tete diese Worte. »Ich tadle hr Vorgehen durchaus nicht,'« lenkte er Gras ein, »nur be daureich, daß es die Veranlassung zu Jshrem Unwillen mit meiner Nichte gab. Jch werde diese deshalb ernstlich zur Rede stellen, und Jhnen soll Ge nu thuung werden« In dem Gesicht der Dame zuckte es vor Befriedigung »Der Herr Gras meinen eine Ab bitte?« »Selbstverständlich.« »Allerdings s— wäre eine solche die wordene Stellung hier beibehalten könnte. Es wäre mir«——wieder ein kunster Augenausschlag —- »unendlich chwer geworden zu scheiden. denn ich habe das stiirrische Mädchen tros- al lem lieb. Auch sehe ich ein, welche Unannehmlichieiten dem herrn Gra sen durch mein pliitzliches Fort ehen erwachsen müssen. Doch mu i an dererseits meine Würde und den Re s it vor mir zu wahren wissen. Der rr Gras werden mich verstehen.« »Ich verstehe Sie und bitte Sie da rum, mit Ihrem En chlusz noch zu warten, bis ich mit me ner Nichte ge sprochen habe.« i »Necht gern, nur fürchte ich, die JKornieffe wird fich zu einer Abbiite snicht bereit finden lassen.« T »Warum nicht? Wenn sie im Un )vechi ist?'« ; »Auch wenn sie ihr Unrecht einsehen Jwiirde——-zu einer Abbitte ifi fie — snutn wie soll ich fagen --- zu fiolz Tun « — f »Tu- ige — Oho, wik wollen doch flehen, o wir diesenTroy nicht-brechen iliinneni Seien Sie versichert mein i riiulein, daß ich alles thun werde, ie Angelegenheit, die mir höchfifaial ist, Z: ordnen.« « r Herr Graf sind seh-r gütig, und ich bedaure es, Ihnen mit meiner ordnung Ungelexnheiien bereitet zu aben. Nehmen e--ie nochmals die ersicherung, daß ich erfi nach langem Kampfezu dem Enifchbuß tam.« Mit einer höflichen Erwiderung be gleitete der Graf feine hausdame bis zur Ists-r und verabschiedete sich dort Von . · ·Drauhen flog ein iriumnhirendes Lächeln um I kein you Wette-. »Ur-nd Ihr Her-same erreicht Sie« gönnte dem storrifchen Ding die be vorstehende Demiitbigun von rzeu und freute sich aus den it nbl chwo dieses abbittend vor ihr sie n wijtdt Auch von ihrem geheimen i·e Ausku sen Verda ssien sie reit zu sein« Sie war e ne ebr cha e Prof-COL rin, iind keine Miene, IMZUS M Maximilians Ge chi war ihr entgan gen. Sie hatte rin Zorn und Un willen iibee seine Nichte gelesen, wettet nichts. Dadurch sah sie schon viel ge wonnen, und es stimmte sie unwill tiirbich etwas milder gegen das»·lUng ihrer Obhut anvertraute Mvdchm wenn sie auch nicht gesonnen warzaus die Genugthuung zu verzichten. Dieser Augdenblick sollte ganz auggelostet wer en. - « Allerdings befand sich Gras Mast inilian, nachdem seine Hausdame ihn verlassen tie, noch immer in erregter zorniger tiinmung. , Er rie; sofortGotilieb und besakl ihm, die omtesse zu sich zu bitten. Lr wollte keinen Zorn nicht erst verkau chen la en, denn er brauchte ihn nd ihig, um seiner störrischen Nichte end lich einmal, wie sie es verdiente, den Text zu lesen. Dazu war es bisher trotz seiner jedesmaligen ernsten Vor sähe noch nie gekommen. Stand sie ihm Auge in Auge gegenüber, so schwand ; sein Zorn ·edesmab überraschend ;xckznell. Sie am ihm dann in ihrer ; rischen, gesunden Schönheit, mit ihrer ; schlankem anmuthigen Gestalt doch ! nyickft mehr wie ein Kind vor, das man » ein ach ablanzeln konnte. ! ute ·edoch nach dem Bericht und derbeEntleissungöforderung der Hans dame, die ihn in eine hochst argerltche Stimmung verseßt hatte, wollte er alle Bedenken zurückweisen und ern»Yon nerwetter auf das Haupt der wunde rin niederschmettern · Es verbesserte seine Stimmung nicht« als Gottlieb ihm dre Pachttch brachte, Komtesse Senta ware« laut Bericht der alten Brigitte zu Fraulern Degenhart ins Dorf gegangen. r liebte es nicht zu warten, und nun, da er dazu verurtheilt war, pri ckelte es ihm vor Ungeduld· in » den Adern. Er rannte einigemal tnsernem Zimmer aus und ab. Schließlich aber e teer sich doch vor seinemSchre1b ti ch nieder und nahm ein Buch vor. Senta hatte sich unterdes von Rutb Degenhart an der Parkthür Verab schiedet und ging nun allein den Part weg nach dem Schlosse zu sFortsetzung folgt.) Das Oelshuch tu saurem Aus dem Jnhalt dez französischen Gelbbucheö, auf welches Deutschland mit einem Weißbuch antworten wird, liegen folende Mittheilungen vor: Die Attentücke umfassen den Zeit raum von 1901zbis 1905. Die erste Partie der Dokumentew fammlung ist der Darstellung des be rechti ten Interesses gewidmet, wel ches SFrankreich an den Zuständen im Sultanat vermöge der Grenzen mein chaft der algerischen Kolonie mit arokko nehmen muß. Die ver äffentlichten Berichte zeigen, daß die revolutionäre Bewegung tm Sultanat eine ungünstige Rückwrrkung auf die Stämme in Algier übt und durch die Mißwirthfchaft in Marotto die Ord nung in Algier bedro t ist. Weiter entnimmt man aus n Berichten über die Verhandlungen des französis schen Vertreters Samt-Reue Tails landier mit dem Sultan, wie sehr ofrankreich sich bemüht hat« den Flltak zen sin der Herstellung geordne ter «ustände zu unterstühem indem es vor allem in die maroltanischen Finanzen Ordnung bringen wollte. Das Gelbbuch veröffentlicht den Vertrag über die Gründung einer Bank rn Marotko mit französischem Kapital und über die Gewährung eines Anlehens, welches infolge der Schwierigkeiten, die sich in der Folge mit Deutschland ergaben, nicht zur Verwirklichung getan te. Der Be ginn dieser Schwierig eiten ist durch die Note des Botschasters in Berlin, Mr. Bihourd, vom 11. Februar 1905 gekennzeichnet Jn diesem Augen licke regt sich tn Berlin das nteresse der deutschen Politit für « arokto, welche sich durch die Nichtmittbeilung des englisch - französischen Mart-klo Abkommens vom April 1904 von rankreich absichtlich ignorirt glaubt m ebruar sind die Beschwerden deut chland, wie aus der Note Bi hourds vom 11. ebruar hervorgeht· offenkundig gewor n, und man ver geht jetzt die Erklärung des Fürsten tilow, welcher in seiner leiten Rede dem Reichita e mittheilte, daß die Reise des« aiierg Wilhelm nach Tanger. die Ende März statt fun den, bereits tm Februar bes lossen worden ist. « Dann folgen die Berichte über die weiteren Verhandlun en des französi schen Vertreters HaianenesTails landier mit dem Maghzen von Ma rotto, die diplomatischen Roten und Berichte über die Verhandlungen tn Berlin. Vemerlenswert ist eine kurze Note Samt-Neue - aillandteri, welcher erklärt, daß er sich dem Sul tqn gegenüber niemals auf ein eure päifches Mandat berufen habe. liest Bülow hat irr-seiner großen Bu et rede die Beschutdigung gegen Te französilchen Vertreter in Meeresk erhoben, daß derselbe sich an et Mandat Europas berufen tie, Saint-Rene-Taillandier stellt e tu Abrede. Sicherlich hat der fkran öst sche Diplomat und auch Für B lot rechtx die üppiqe orientalifche Phan tasie des Maul-gen dürfte das eure söäifche Mandat erfunden haben. -.- »Deinen Sie »nerne?« fragte MSI But thren ungeschlckten Tön r. « in, file mein Leben gern.« »Hast-als lernen Sind dann nichtc«