Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 19, 1906, Image 3

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Bestrafte-: Barbier. Jn
Eisenach, Thüringen, wurde ein Bat
biet, der einen Kunden rasrrt hatte,
ohne das Messer vorher zu desinfizirem
zu einem Monat Haft verdonnert.
Ableben bei einer Be
c r d i g u n g. Jn Michaelsbueh Nie
derbayern, wurde während der Vor
nahme einer Beerdigung der Pfarrer
Daffenreuther vom Schlage gerührt.
Jn das Pfarrhaus verbracht, verstarb
er nach wenigen Minuten.
Keine Freundin der
S ch u l e. Das zehnjährige Töchter
chen eines Fabriiarbeiters in Lechhan
sen, Oberbayern, hatte einige Tage die
Schule versäumt. Als der Schuldiener
das Mädchen holen wollte, entlief es,
sprang in den Lech und ertrani.
Stahl Geld zum Fest
e s s e n. Ein 17jiihriger Handlungs
gehilfe, Sohn eines Lehrers in Wei
senau, Hessem gehörte einem Mainzer
Betgnügungsilub an. Um ein Fest
essen des Klubs iniizumachen, stahl er
feinem Vater 600 Mark Kirchengelder
Die Sirafiatnmer verurtheilte ihn zu
vier Monaten Gefängniß.
Zuständiger Dieb. Wäh
re der berühmte Geigenvirtuose
Win Burmester in Lemberg, Galizien,
ein Konzert gab, schlich sich ein Dieb
in die Künstlergarderobe und stabl aus
der Brieftasche Burmesters, die sich in
seinem Pelze befand, eine Tausendtro
nennote (8200). Zwei weitere Tau-—
stndtronen ließ der Dieb zurück.
Starb aus Schreck. Bei
einem in einer Lampenfabrit zu Er
- i Provinz Sachsen, beschäftigten
ii n, das im dringenden Verdacht
,·5 Diebstahlö stand, wurde eine
aussuchung vorgenommen, die eine
v e Menge Lampentheile zu Tage
rie. Der Schreck über diese Fest
llung tödtete die Mutter des Mäd
etnå die tranl darniederlag, auf der
. e e.
Jm Schlafe gefangen.
Der seit einiger Zeit desertirte Arbeits
soldat Kurat vom J. sächsischen Feld
artillerie-Regiment wurde jüngsthin
an einem Morgen in einem Restaurant
zu Erfurt, Provinz Sachsen, fest schla
fend aufgefunden. Der Mann war
dort eingestiegen, hatte Geld und
Zigarren gestohlen und dann eine
ranntweinflasche geleert. Der Allo
hol hatte ihn eingeschläsert.
Erstickten an Kohlen
o x t) d g a S. Jn den Stahlwerten
von Hornecaurt im französischen Tes
vartenient Meuribe et Moselle waren
24 Arbeiter mit dem Neinigen der Röh
ren beschäftigt, als sich plötzlich eine
Menge Kohlenorydgag in den Nöhren
entwickelte· Die daselbst befindlichen
Arbeiter schrieen um Hilfe. Zwei
Wertfiihrer drangen ein, erlagen je
doch, wie zwölf Arbeiter, den Wittw
gen des Gases.
Revolverattentat im
Polizeigebiiude. JnMiin
chen wurde ein Wechselfälscher Namens
Hoffmann verbaftet und sofort nach
Einlieferung in die Polizeidirettion
dem Kommissär Zobel vorgefijhrt.
Hier zog der Verhaftete plötzlich einen
Revolver und gab drei Schüsse ab.
Mit der ersten Kugel schoß er dem
Schußmann Jack die Nummer von der
Achseltlapve, die folgenden drei Schüsse
gingen glücklicherweise fehl. Nur mit
großer Mühe tonnte der häftling wel
cher jetzt Stühle als Waffen zu be
niißen versuchte, überwiiitigi werden.
Affensagd im Haveli
l a n d. Als ein Gutsbesitzer bei
Schönholz im brandenburgischen
Kreise Westhavelland sich auf der Jagd
befand, örte er plötzlich das jämmer
l Ge ul seines hundes aus einer
S onung ertönen; er entdeckte nun
seinen getreuen Jagdbund in einer sehr
komischen Situation: Auf dem Rücken
des erschrockenen Thieres ritt ein aug
gewachsener Affe und verseßte dem
bund lints und rechts wuchtige Back
pfetfen. so daß der bund vor Schmerz
laut aufschrie und sich vergeblich von
dein Reiter zu befreien suchte. Der
Gutsbesitzer machte dem Leben des
Affen, der wahrscheinlich aus irgend
einer Thierbude entsprungen war,
durch einen wohlgezielten Schuß ein
Ende.
Jnr Stalle eingesperrt
Jn Agfalva, Ungarn, wurde jüngst der
isjährige Andreas Krieg, der schon seit
Langem für verschollen erklärte Sohn
eines dortigen Landwirthes, in ver
wahrloftem und geiftesgestörtem Zu
stande im Stalle des Vaters zwischen
den Thieren aufgefunden. Schon als
kleines Kind zeigte Andreas Krieg
Symptom eines kaum heilbaren Herz
leidens. Dem Vater war der Knabe
ein Dorn im Auge. Er wollte das
Kind dem Verhungern aussetzen, allein
der Knabe wußte sich die zu feiner Er
ltung nothwendigen Lebensmittel
urch Diebstahl zu verschasfen. Der
Vater prügelte den Knaben nun jäm
merlich durch und sperrte ihn in den
Stall ein, wo der tingliictliche Jahre
hindurch mit den Thieren lebte und fich
von dem Futter, das dieien gereicht
wurde, nährte. Durch das Jammern
und Schreien des Bedaueruswerthen
wurde die Nachbarschaft anfmerlfarn,
»und so lam man auf die Spu des
» Wlaudsten .
»Löwin auf Deck. Der
Frachtdampfer »Pallanza« von der
qumburngeritmLinie wurde auf
ener Reife von Hamburg nach New
York von einem heftigen Sturme über
rascht. Der Dampfer wurde hin- und
hergefchleudert, wie ein Koth und die
Käfige einer Menagerie, die auf dem
Deci angebunden standen, drohten zu
zerspringen. Eine Löwin zeigte die
größte Aufregung. JedesmaL wenn
eine Welle das Schiff traf, warf sie sich
laut aufbriillend gegen das Gitter ihres
Käfigs. Bald darauf schlug eine große
Woge über das Deck, zerriß die Stricke
des Löwentäfigs, stürzte diesen um,
und es gelang dem aufgeregten Thier-,
aus dem Käfig zu entkommen. Die
Seeleute flohen Hals iiber Kopf vor
dem sie verfolgenden Thierc. Es ge
lang il)nen, sich unter Deck zu flüchten.
Die Besiie war Herr an Deck des Schif
fes. Jhr Gebrüll übertönte das Toben
des Sturmes. Als die Löwin nach dem
Hinterdeck gegangen war, kamen die
muthigften Seeleute wieder an Deck.
Sie trugen auf langen Stangen ein
Neh. Dieses breiteien sie aus und trie
ben damit die wiiihende Bestie in eine
Ecke. wo es gelang, sie in das Netz zu
verwickelin Sie war nun hilflos und
konnte in den Käfig zurückgefchleppt
werden.
Freimiithiger Räuber-.
Vor der Straskammer in Düsieldvrs,
Rheinprovinz, hatte sich letzthin ein
Räuberhauptmann in der Person des
Arbeiters Wilhelm Schneider zu ver-:
antworten. Der gemeingesiihrliche Ver
brecher hatte eine wohlgefiigte Organi
sation zustande gebracht, und binnen
weniger Monate wurden in der Gegend
zwischen Düsseldors und Essen über 70
Einbeuchsdiebsiähle mit Erfolg ausge
führt. Schneider rührnte sich in der
Gerichtsverhandlung, daß er mitunter
in einer Nacht mehr denn ein Dutzend
Einbriiche ausgeführt habe, und aus
eine bezügliche Frage des Gerichts-vors
sitzenden erwiderte er, er habe soviel zu
sammengestohlen, daß er sich aus Ein
zelheiten nicht mehr besinnen könne.
Das Urtheil gegen ihn lautete aus siins
! abre Zuchthaus und zehnjährigen
« htberlust.
’Reicher Almosenem
p s ä n g e r. Am Bahnhose in Pas
sau, Niederbayern, trieb sich seit eini
ger Zeit ein anscheinend sehr armer
.Mann herum, der von Almosen lebte.
zVor Kurzem erkrankte der Mann nnd
wurde ins Hospital geschasst, tvo er
Istarlk Als man seine Kleider unter
Jsuchte, sand man 800 Mart in Gold,
;einiges ameritanisches Geld und Mk
IOOO Mark in Depositenscheinen. Man
istellie in seiner Person den 75 Jahre
falten, vor 39 Jahren nach Amerika
ausgewanderien Schreinergesellen M.
Schwendinger von Schardenberg sest.
! Gräsiliche That im Wahn
isi n n. Die Haushiilterin Margarethe
"Wald von Wernseld, Untersranten, hat
in einein Ansall von Wahnsinn ihr
Fvierjähriges Kind mit einem Beil er
jmordet nnd den Leichnam schrecklich
;verstiimmelt. Die Wahns-innige hat
Jdann einen Theil des Fleische-J gekocht
Hund ihrem Bruder, der in einem Stein
sbruch arbeitete, als Mahlzeit gebracht.
jSpäter wars sie sich vor einen Eisen
Ibahnzug wurde jedoch von der Ma
Hschine zur Seite geschleudert und nur
am Kopfe verletzt. Sie wurde vorliiu
ssig im Spital untergebracht.
HArmer Reichen VorKurs
zzem starb in der Stadt Bern, Schweiz,
ein alter Sonderling Namens Aebh.
sder stets einsam und, ohne sich das ge
Tringste zu gönnen, in den scheinbar
ärmlichsten Verhältnissen gehanst hatte.
»Bei der Nachlaßausnahrne wurden
’ettva 500,000 Fraan ls100,000) in
sWerthpapieren in seiner Wohnung ver
lsieckt gesunden. Man berechnet den
Nachlaß des Alten aus etwa 8,000,000
;?rancs, die abzüglich 500,000 Franks,
i ie der Verstorbene zur Errichtung
seines Waisenhauges vermacht hat, dem
Kanton Bern zu allen.
s Sachsenö ältester akti
.v e r S old at ist der Musitdiri
lgent Ernst Philipp vom 2. Feidaktns
llerie-Regiment zu Pirna. Er trat am
l. Oktober 1859 bei der damaligen
dortigen Pionier- und Pontoniers
abtheilung als Signalist ein. Seit I.
Januar lsisll bekleidet Philipp seine
jetzige Stellung. Er stellt noch immer
seinen Mann, und das ihm unter
stehende Musillorps ersreut sich eines
guten Ansehens.
f Tod aus den Bahnschie
n e n. Als in Senstenberg, Branden
barg, ein Eisenbahnzug eine Kurve
Passirte, versuchte die betagte Wittwe
Josepha Manig mit ihrem zwölsjiih
eigen Enkeltind, nachdem sie eigenmäch
ti die Bahn-Schranken geöffnet, die
eleise zu passiren. Während der
Junge glücklich hinübertan1, wurde die
Frau von der Maschine erfaßt und
mehrere Meter weit weggeschleudett, so
daß sie todt liegen blieb.
Lief nur noch rückwärts.
Jn Psasfenberg im badischen Schwarz
walde starb der ROjährige ,,Käserer-s
haus« Joh. Wehel. Jnsolqe früherer
Krankheit hatte er in den letzten Jah:
ten nur noch rückwärts gehen können;
auch über Treppen nnd Leitern ging
er nur noch rückwärts.
Ungewöhnlich reicher
K i n d e r s e g e n. Jn Tennenbronn,
Baden, tonnte ein Bürger kürzlich sein
24. Kind Zur Taufe tragen. Leider
sind seine snanziellen Verhältnisse der
KWICM nicht entsprechend
is· III-s
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II;
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E Inland Z
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Seit 74 Jahren verhei
t a t h e t. Jn Richmond, Jnd., feierte
iingst ein gewisser Walter Carpenter
leinen 95 Geburtstag Seine Frau ist
94 Jahre alt und das Paar ist seik 74
Jahren verheirathet.
Hohes Alter. FrauDrusilla
Hale Johnson in Northampton, Mass»
Tochter eines Veteranen der amerita
nischen Revolution, starb dieser Tage
im Alter von l00 Jahren. Jhr Vater
Aaron Hall wurde während des Un
abhiinginteitkzlrieaeg von den Englän«
dern gefanqen nnd nach Lin-stand isc
bracht. Bis turz vor ihrem Tod-: er
freute sich die Greisin außerordentlicher
körperlicher und geistiger Frische.
Dantbare Kohlengrä
b e r. Die Mitglieder der Union Nr.
8 der »11nited Mine Workers of Ante
rica« in Hazletom Pa» haben beschlos
sen, Fri. Alice Roosevelt als Hoch
zeitsgeschenl eine Waggonladung der
besten Kohle, welche in der Harttohs
lenregion gefunden werden kann, in
Anerkennung der Bemühungen ihres
Vaters zur Schlichtung des großen
Hartlohlenstriles im Jahre 1902, zu
verehren·
Ists-O
l
Gesährliche Fahrt. Ein
junger Mann Namens John Taney
von Philadelphia,der in Hazleton, Pa»
einen Besuch gemacht hatte, bestieg dort
einen Philadelphiaer Zug, als dieser
schon in Bewegung war, Er konnte
noch auf die Treppe einer ,,Pullman
Car« springen, doch war die Thüre ge
schlossen und alles Klopfen brachte den
Portier nicht herbei, bis Taneh endlich’
die Thürscheibe einschlug, worauf der
Portier erschien und ihn in die Car
hineinließ.
Eigenthiimlicher Raulxj
Jn Seattle, Wash., wurde ein Theater-s
Unternehmer Namens Moses Gold-s
smith in seinem Zimmer in einem Hoelx
aus eigenthümiiche Weise beraubt Eins
Mann kam zu ihm Und zwang ihn miis
vorgehaltenem Revolver, einen Bank-s
check von 82750 auszustellen und dies
Bank per Telephon anzuweisen, dens
Betrag auszuzahlen, worauf er Gold-s
smith in das Badezirnmer einschloß..
Der Räuber erhob das Geld, und eine
Spur von ihm wurde nicht mehr ge
fanden.
Wie David und Goliath
Jn Columbia, Mo» wurde Michael
ShadrirL ein junger Mann von rie
sigem Wuchs, von dem 18 Jahre alten
Hean Jones durch einen Steinwnrs
getödtet. Shadrick hatte Jone5’ iün
geren Bruder geschlagen und wollte sich,
wie es heißt, ebenfalls an dem älteren
Jones vergreifen, welcher darauf ans
einer Entfernung von 40 Fuß ihm
« einen Stein von der Größe einer Wall
nuß an den Kopf warf. Der Stein
straf den Riesen hinter dem Ohr,
I
woran der Getrosfene eine Weile im
Kreise herumlief und dann todt hin
! stürzte.
Er Gouverneur ermor
.d e t. Der frühere Gouverneur des
i
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i
I
Staates Jdaho, Frank Steunenbera,
wurde dieser Tage in Boise, Jdaho, er
mordet. lsine Dynamitbombe lag vor
seiner Frontthüre, mit einer Vorrich
tnng versehen, und die Bombe erplo
dirte, als Steunenberg die Thüre
öffnete. Beide Beine wurden ihm as
gerissen nnd er lebte nur noch 20 Mi
nuten. Man keimt keinen Grund für
das Verbrechen, aber man glaubt, dasi
es ein Mitglied des berüchtigten inne
ren Zirkels der »Coeur D’Alene«-Dv
namiter gewesen, den er so rücksichtslosii
im Jahre 1899 verfolgte, während er
Gouverneur war.
Glück im Unglück. Wäh
rend der Elektriker William Peters in
San Francisco im fünften Stockwerk
eines Neubaus mit dem Legen von Lei
tungsdriihten beschäftigt war, verlor er
das Gleichgewicht und stürzte in die
Tiefe. Seine mit ihm arbeitenden Ka
meraden vermißten ihn erst einige Mi
nuten später und eilten dann hinab,
um nach ihm zu sehen. Sie fanden ihn
in einer hinter dem Neuhau befind-:
lichen Alley bewußtlos am Boden lie
gen und sorgten für seine liebersüh
rung nach dem HospitaL wo er bald
wieder zum Bewußtsein kam. Die ein
zigen äußerlichen Verletzungen, die die
Aerzte dort finden konnten, bestanden
in einem Bruch des Handgelenks und
einigen unbedeutenden Kontusioneiu
»Sie-« war ein Knabe
Nachdem die 14 Jahre alte Emma
feintichg mehrere Wochen in einer Bes
erungsanstalt in Trenton, N. J., in
hastirt gewesen war, machte man die
Entdeckung, daß Emma männlichen
Geschlechts ist und besiirderte sie schleu
nigst nach dem Countygesängniß in
Paterson, N. J. Der Knabe hat durch
aus kein mädchenhaftes Aussehen, nnd
nur weil er seit Jahren Mädchenlleider
nnd zu einem Zopf aeslochtenes langes
Baar trug, hielt ihn die Polizei siir ein
ädchen. Seine Mutter starb vor
zehn Jahre-i nnd sein Vater hat sich
seitdem wieder verheirathet. Warum
die Eltern den Knaben in Madchenklei
dern auszogen, lonnte nicht in Erfah
runn net tacht werden, aber so viel steht
fest, daß »l7mma« als Ansiihrerin einer
junqen Einbrecherbande zahlreiche
Einbriiche in Patetson vlante nnd aus
Zähren ließ; die von den Jungen er
an te Beute wurde von ,,Emma« ver
eec d de- aem peeihzeue
Jn einer Kohlenzeche
o e r i r r t. Ein Kohlengriiber Na
mens Joseph Davis in Wilkesbarre,
Pa» welcher sich in einer Kohlenzeche
verirrte, wurde nach neun Tagen noch
lebend, aber völlig erschöpft in einem
der Kreuzstollen der Grube gesunden.
Man brachte ihn nach Hause, wo er
sich unter den Händen eines Arztes bin
nen weniger Stunden wieder soweit er
holt hatte, daß er zu sprechen Vermochte.
Wie der Mann erzählte, hatte er sich in
einem der Stollen verirrt, nachdem ihm
sein Grubenlicht ausgegangen war. Er
hatte einen wohlgefüllten Kessel mit
Essen, der ihm während der ersten Tage
das Leben sristete. Während der näch
sten Tage trank er Thee: dann nährte
er sich von nmherlicaenden Brotiil«er:
resten, die andere Kohlengräber wegge
worfen hatten. Er hatte bereits alle
Hoffnung, die Kohlenzeche je wieder
lebend zu verlassen, ausgegeben, als er
aus weiter Ferne den Schimmer eines
Grubenlichtes erblickte. Er wollte um
Hilfe rufen, doch die Stimme oersaate
ihm. Es blieb ihm daher nichts weiter
übrig, als sich in der Richtung, aus
welcher der Lichtschein gekommen war,
sortzuschlevpen Unterwegs brach er
jedoch zusammen ·und verlor das Be
wußtsein, das er erst wieder erlangte,
als man ihn gesunden und an die
srische Lust gebracht hatte.
Duell in einer Kirche.
Die Brüder John und Warren Coosey
in Owensville, Ky» haben sich um ein
Mädchen in einer che duellirt und
beide wurden verwunzdet John Con
sey war mit einer Mary Martin in die
Kirche gegangen; Warren Coosey war
auch in das Mädchen verliebt, und als
er es mit seinem Bruder in die Kirche
kommen sah, kannte seine Wuth keine
Grenzen. Er zog seinen Revolver und
schoß auf das Mädchen, glücklicherweise
ohne es zu treffen. Die versammelte
Gemeinde entfloh. John wars sich ver
das Mädchen, und sein Bruder feuerte
seinen Revolver viermal auf ihn und
stürzte sich dann auf ihn, um ihn zu
tödten, aber ehe er seinen Vorsatz in
die That umsetzen konnte, packte ihn
Johns Sohn und hielt ihn fest. John
Coosey rannte davon und holte ein
Schrotgewehr, aus welchem er mehrere
Schüsse auf seinen Bruder abggb und
ihn schwer verwundete.
Ein » Pfeife rauchen
d e r « H u n d. Eine lustige Ges
richtsverhandlung spielte sich jüngst in
Des Moines, Ja., ab. Zwei würdige
Vertreterinnen des schönen Geschlech
teö, eine Frau Charles Larch und ein
Frl. Nellie Harveh machten sich den Be
sitz eines Hundes streitig und erschienen
daher vor dem Kadi, um den Streit
durch ihn schlichten zu lassen. Der
umstrittene Hund hörte auf den Na
men Patrick und spitzte die Ohren ver
ständnifzinnig, wenn ihn beide mit
Schmeichelnamen belegten. Frau Larch
bewies aber dann in unwiderleglicher
Weise, daf; der Köter ihr rechtmäßiges
Eigenthum sei, als sie eine Tabatss
pfeife stopfte, den «Terrier« auf die
Hinterbeine sitzen ließ und ihm die an
gezündete Pfeife in’s Maul steckte,
worauf »Vat« wie ein echter Jrländer
,,dampfte.« Unter dem Jubel der Zu
scheinet sagte der Richter: »Der Beweis
geniigt.«
Das Opfer einer un
glaublichen Rohheit iftein
gewisser Michael Brotricitn in Phila
delphict geworden. Er veranstaltete eine
Neujahrsfeier, zu der er einige seiner
Freunde eingeladen hatte. Es fehlte
nicht an geistigen Getränten, denen die
Gäste kräftig zusprachen Als sich die
Gemüther erhitzt hatten, lnm es zwi
schen den Zechbrüdern zum Streit und
Brokrislh wies sie aus dem Hause.
Darüber entrüstet, fielen sie über den
Unglücklichen her, und einer von ihnen
goß ihm das heiße Wasser über den
»Kons, während fünf oder sechs der
IKerle ihn festhielten. Tödtlich verletzt
wurde der Aermste ine- Hospital ge
bracht, wckhrend ein Joe Gonhow, der
tdas Wasser über Brolrigln gegossen
shaben soll, in Haft genommen wurde
Eines Scherzes böse
sF o l g e n. Jn Notre Dame-, Jnd.,
erschofz ein Student Namens Louis
Roguela einen anderen Studenten Na
mens Claude A. Bagbh. ngbh und
andere Studenten wollten aus Ult
einen Freund »iiberfgllen.« Als Ros
quela ihnen unvermuthet in den Weg
lam, eboten sie ihm, nach Räuberan
die Hände hoch zu heben. Roquela, der
sich wirklich von Wegelagerern über
fallen glaubte, zog einen Revolver her
vor und schoß.
Beleidigung zeitigte
M o r d. Jn Wathena, Kan» erstach
dieser Tage der Farmer Edward Mor
ris den Schuhwaarenhändler John
Schatz, weil er sich von letzterem be
leidigt glaubte. Morris hatte den
Preis eines Paars Schuhe für zu hoch
erklärt, woran Schalz erwiderte-, die
Schuhe seien viel zu gut für V«lorris.
Der Mord wurde in Gegenwart von
50 Leuten begangen, die ihn nicht ver
hindern konnten. Der Mörder wurde
verhaftet.
Perlen in einem Nest.
Auf einer Farm unweit St. Mond,
Minn., fand dieser Tage ein Arbeiter
15 Perlen in dem Neste eines Vo·1els
in einem hohlen Baume, den er soeben
gefällt hatte Die Perlen sind weiß,
ziemlich klein, aber sehr werthvoll. Man
gämbh daß es Mis rssippisPerlen sind«
ing- Eisen —
Vergeßt nicht
Wir führen die beste Auswahl von
warmen Schuhen in der Stadt für
Männer nnd Frauen
Wenn Ihr Eure Füße nicht warm halten
könnt in diesen kalten Tagen, kommt und
seht was wir in warmen Schuhen zeigen.
Wir können Euch befriedigen. Unsere hohen
mit Filz gesiitterten Männerschuhe sind just
so warm wie Filzstiesel u. kosten nicht so viel.
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« 19 O S
x in der Officc des »Staats
Kalender Anzciger und Herold.
Lnlmr Hinkeuder Bote, große Ausgabe Joc, klein Loc; Milwaukee Herold Ka
lksntisr 2;3c; Regensburger Marien-Kalender Bäc; Einsiedler Kalender 20c.
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’ zsxæs YOU-V »Es-M- ka sz
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geht nicht.« Gewiß gebis, wenn man nur willl
Andre Jungens verdienen regelmäßig ein schönes Stück
Geld durch das Moder-ne Journal—warum nicht Ihr
Junge auch?
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