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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 12, 1906)
« Johu Ritsch empört I Mkcskfettitt ü näh UT MkVothechetiF eifnets egluken er Deutschen Mister Editeri »Ich will es nit hawwe Des ig Al Wos meent dann der Jmperer ei . " ? Meem dann der vielleicht, — demthät Jch Mir Mein Fon Mike leises« Was bot er es so förchterlichnep fessäti for, Urv tvetall die fremd liche Beziehun gens zu mache? For Jnstenz mit Fräns. Mi stek Editet, sage Sie emol selber, ob es nit früher die geschworene Dutti (vun dem Fon un Ver gnüche, wo derbei war’n, gar nit ze rede) vun jedem gute deitfche Mann hüwwe un drüwwe mat,früh und spät un oft s un lang un tout awwer kräftig·nsf de Erbseind, die falsche Franzose, ze schimpse un ze schämte. daß es e Schand war. Dann is der Jmperer hergegange un hotdorch Presentermache un Profes fersschwappe un die-Smal; Bernhardt Als jugendlich naive Aeltreß in Börlin anzeäukb un trä bjä derzu ze sage un bei ongraiuläschen un Kondoläschen - tmd bei Lohengrün es d hi gebracht, daß die Deitsche ihr’n Exibfeind liebe miisse wie sich selbst, un noch viel ließet Denn for sich selber (als Drit —scher) hoi e guter Deitscher gewöhnlich uii allzeviel üwwerich. Aenyhau is Einem der Fon mit dem Schimpfe uss die Franzose äbsolutli gespoilt, seit die » dicke Freindschast mit dem Erbseind is. j Dann war früher sor en hier einge: s wanderte Deitsche doch e Hauptspaß,4 uss die deitsche Förschte un die deitsche ? Soldaie ze schimpfe. »Sie solle nor Iimme«, hen Wir als gesagt, »Wir Wie sie ja bei Governers-Eiländ un ForiWiidswori so zesammeschieße, daß see Fetze mehr an enne bleibt.« So hawwe Wir als gesagt. Un Jch weeß nach noch, wiees Mode war, daß wann e junäkr Deitscher, wo drürvwe wege dem ilitär fort is, siis hier geländet war, er sosort an sein beiresfendeLan desvater de König vun Bayern oder de König vun Wüschteberg oder de Groß herzog von Baden en Brief geschriwwe - got (möglichst saugrob) wo immer des nd dervo war: »So- jetz lätsch Mich; Dann-De kanoscht.« Inn dem Jahr Siwwezich an is des Sinmpfe dann immer e Bißle we nige geworn un dann, wie der jetziche Jmperer dta etimme is, da hot es angefange mit hnebiindche for Krie rsBereine un alse mol en farbixer dler oder sunscht en Orde, un die Fuiud chast is immer rößer geworn orch resenter un Pra esseysschwappe un Monjuments un Pius-Heinrichs Schicke un der Roosevelt un der Im perer orttoährend Bukehs usf mon ner s weiße, bis feinelli die sriend Eiche Be iehungens so groß oder eng sen, daß mer sich förmlich bei nah e Bißie schenirn müßt, üwwer sei ei wes Land ze schimpfe. (Des heißt, course, wann mer aach gegeDeitsch land nimmer viel sage derf- so kann mer doch noch iiwwer die Preiße schim pfe. Des hol nix mit der« Railroad Je thun) I Wo Ich awiver Die Lein zieh, un wo Jch simpli un enmfiititelli eifach diklär «Æ will es nit harowe,« un wo Jcb sag »Es gebt de größte Trommel, wann «es doch geschieht, « Mister Eoi set, des is, wag bei Jhne in Jhne Ihrem Papier drein gesianne hor, nämlich vun we e die Bestrebunge, Effekts ze mache For e besseres On -detstiindinc zwische Deitschland un Island zur Herbeifühtung vun temdlichere- Beziehungens. Da hawtve Sie die Bescheerung, Mister Editerk Awwer des losse Mir Uns nit ge falle, Mistee Editer! Des is Alles! Soll dann Unsereenek gar sei Feind mehr hawwei Des war doch je die eenziche « teid for en Nie Deitse daß et uf des perjide elbion hoi schimpfe verfe.E Peitsche -Amerikaner der bot früher doppek iiwwer des pekfide Aelbion schimpfe derfe Als Deitscher an Esche nerell Prinzipels un als Amerikaner weil ei die Yäntieö aach gethan how we tm dem uix Unnetem etalkthaw we wie Um dem Tähltwi te vun dem britifehe Leiou WM hot die amerikanische Hälfte eme Deischsslmerikaner des Mpfe uff de bkiiische Leion aff IN miisr. Un jed soll aach die an sagt noch des Schimpfe uff des lliion uffgewwes Nit, Mi - « sie-: »Es-M Eies-g skgssssk I m IMM - . » ex Ost is doch vi- Æiez uns-, gksnßE viischigiknkxikiibei n e F dese fett usspöricige sz « « distr! Des wär eGe s· DAM- Ms muß m . W mler schimpft sättigt « «ks me .Uu des s-— stoill nes han«-we Des is Alles nämli imS impse, un besonneri im S mpfeu f des per-fide Aelbion Un da derbei muß es bleibe. Jch ’ Jchwill hawwe, daß Sie en Arditzgel schreibe in obigem Sinn un en bau gemarkt enauz schicke an de onnpem un de King Edward un de. Förft Büloh un Annere ( Mei Schimpfe loß Jch Mir nit net-time Jhne des Nämliche wünschend Mit Rigards Yours Jobn Nitsch Esa. W Eine sue-bote. s Am Stadtthore eines holländischen Universitätssitzes war ein Schild, des- - sen Inschrift lautete: »Hier ist die Stadt des Geschäfts, hier tauft n:an Häringe, Bücklinae und Doktordiplo mate«. Nun kommt eines Tages John « Bull, der reiche, halbverriickte Englän- « der, hoch zu Roß, in die Musenstadi »Was ist dort angeschrieben?« fragte er. Man erklärte es itnn »Al! rights« sagt er und begiebt sich sofort zur Uni .sersitiit, um sich zum Doktor macksen zu lassen. Sein Vorhaben wird den von Perriicken umwallten Professoren « gemeldet. »Hm besit« (recht aut) er widern sie. Bald ist das Diplom aus gestellt und Jokm Bull ist Doktor, wel cher Fakultät ist ihm alrichgiliig, aber vorher hat er ,,tweebondeet gulden« blechen müssen Daran kam es ihm nicht an, die Sache gefiel ihm sogar so gut, daß er sofort den Antrag stell te, auch seinen Gaul zum Doktor zu machen. Die Professoren schauten sich etwas erstaunt an, zogen sich aber zur Berathung zurück, was in diesem ei aenartiaen Falle zu thun sei; er war ihnen eben in ihrer Praxis noch nicht vorgekommen. Jndeß trat der Dekan der »We! Edel Hooaaeleerde« Fakul tät nach kurzer Frist hervor und er öffnete dem Dr. JohnBullt »Die Fa tultät bedauert Ihrem Wunsche nicht willfahren zu können. Sie mache wohl einen Esel iumDsotton aber grundsätz lich nie ein Pferd.« -Meinen Sie mir oder meinen Sie mich?« wollte Dr. John Bull schon sagen, aber er behielt das Wort für sich und zog still von dannen. Ueber-trunc Der Oberniedertupferfsepp kommt im Namen der Gemeinde wegen eines strei tigen Falls zum Gutsherrn. Dieser, der vielenWeitläusigteiten müde, fragt ungeduldig den Sepp, warum man denn gerade ihn zum Bevollmächtigten gewählt, ob man denn keinen verstän digeren Mann gefunden habe. »O ja,« erwidert der Sepp, »wir hab’n noch viel g’fcheitere Leut' in: Dorf als i bin, aber fie hab’n gemeint, fiir Jhne -wär’ i g’fcheit gnua!'« « Ratt-. Elsa: »Mein Bräutigam ist in der letzten Zeit so gedankenvoll und nach- ’ denklich!« Rofa: »So, Dann isi’s höchste Zeit, daß Du ihn heiratheft.« Aus set Grummtikstundr. Lehrer »Nrnnt mir einen Satz mit Autvtrat!« Schüler (mit sächsischem Dialekt): «Er kam mit seinem Autv irad auf mich zu!« - Allerdings. A.: »Du willst aus Liebe heirathen? Ein armes Mädchen?« B.: »Wie Du sagst.'« A.: «Erlaube, Du machst ja die Gläubiger noch pessimistischer, als sie ohnehin sind!« Zu viel verlangt Ein General, ein alter Junggeselle, hat die Gewohnheit, Messer und Gabel vor dem Gebrauche stets selbst zu pußem Eines Tages zum Diner gela den, stöhnt er seiner alten Gewohnheit Sosort läßt ihm die Dame des hauses neues Bestect ferviren. Die Scene wie derholt sich, und sder eifrige Diener bringt zum dritten Male Messer und Gabel. »Ja, soll ich vielleicht«, ruft der General diesem wüthend zu, -für die ganze Gesellschaft Messer und Ga bel puan « Schlssierger. »Meine Frau wird nie fchimpfen, wenn ich Nachts aus dem Wirthshause komme.« » »Wer’s glaubt!« » »Na, ich nehme sie doch mit!" Unter Freundinnen. »Wasmn soll ich keinen Mann glück lich machen, ich bin doch erst 28 Jahre aus« »Das weiß ich, — aber allerdings weiß ich es schon sehr lange.« WANT Dame: «O, Ihr armer Dackcl ist ja hald verhungetti Ja, wo hatten Sie denn das arme Thier eingesperrt?« Studiosus: »Ja meinem Studie zimmer!« Au; Was isi der Unterschied zwischen der Stadt Essen und St. Peinsburgf Unten :- Essen liegt im Ruhr-Ge biet St. etc-Ohms jedoch in einem — Aufruhr-Gebiet W. « Hausherr: »Ein Paar alie Stiefel wünschen Sie? Bedanre, habe keine!« heiter »Nun, io sehr alt brauchen He is Feste sichtju seini« Ein Aufsatz Die junge Frau ging, das zweijäh rige Kind aus dein Aren, singend -in der Stube aus und ab Zuweilen machte sie einige Tanzschritte. Dann jauchzte der Kleine: »Vata! Vata!« kind drehte den Kopf nach allen Sei en. »Vater is noch nicht da. Vater muß arbeiten. Aber bald kommt Ba ter nach Haus Ei ja! Dann nimmt er den tleinen Otte und biilt n so hochl« Sie hob das Kind empor Es jubelte und strarnpelte mit den Beinchen. . »Da in die Ecke an ’n Ofen setzen wir uns. Den Tisch rücken wir ran. Und die Lampe — ei. die blitzeblante Kuckelampet Und alle zusammen essen wit. Vater, Mutter und Otte. Otte lomnit auf Vaters Schoß und Vater spielt mit Otten. Ei, eil« »Vata, Vata!« Der Kleine wippte freudig hin- und her, spitzte den Mund und lallte: »Pff, pfi, Vata Darre.« » a, Vater raucht ’ne Zigarre.« Ein Windstoß prallte die Fenster und schüttelte sie. Dann ging es: tack. takt. takt. Dicke Tropfen. »Hu! Was fiirn Wetter is! Wie der Wind prust t! Hut und der Regen »Hu, bu!« Der Kleine riß die Augen aus. »Va:er wird schön naß werden« Die junge Frau befühlte den Ofen. »Schon warm. Da werden wir wohl nachher Vaterng Jacke aufhängen müssen.« »Vata Acke.« echote es aus Ottos Munde. »Mutter fingen." · Sie begann also wieder: »Seid ein ;Knab’ ein Röslein stean —- Ein kundeutliches Geräusch ließ sie stocken. 1»Nanu?« Sie horchte »Es hat doch nich getlopft?« Es klopfte stärker, aber merkwürdig iaabaft «Vata!« iauchzte der Kleine, die Arme nach der Thür streitend »Vata! Vata!« »Nee.« Sie fah unwillkürlich nach der Uhr. »Das lann doch Vater noch nich fein.« Als sie öffnete, stand draußen auf dem Treppenflnt ein Mann mit trie fendem Hirte, den Mantel aufgeschla gen, glitzernde Tropfen im Bart. Die Hände fuhren zittria am Mantel ent lang. als wollten sie die Niisse ab streifen, und die Augen folgten feli ffani hartnäckia diefen Bewegunaen , Ohne csufzuseben, grüßte der Mann: »Mit-end Frau Lange.« Sie sah idn erlt forschend an. Dann taaie sie, leicht aufathrnend: »Ach, Sie find’s, Herr Schneider. Jsch hab doch beinah ’n Schreck ge kriegt. Ader lommen Sie man ’rein in die warme Stube. So naß wie Sie find!« Er folgte zögernd, hüftelnd sich in den Kragen greifend, den triefenden Hut in der Hand bin- und her fchwenlend und vermied es noch im mer, die junge Frau anzusehen. »Halt ift’s,« fagte er fröftelnd und rieb sich die hande. «Windig· Schauderbaft!« Er gin gleich in die dunkle Ecke an den O en, wo fein Gesicht im Schat ten war. »Richtig!« sagte Frau Lange, »dem is ja Statabendt Und ich wundere mik, wo Sie beklommen. Wollen Sie ich nich den Ueberzieher ausziehen? er hat doch keinen trockenen Faden-« Sie faßte an. Er wehrte sich. »Oh nee. Ich bleibe ni lange.« ie lachte: »Sie find jut, here Schneider-. Vor zwölfen is doch nich dran zu denken. Und wenn ich nich ’n Ende mache und die Lampe aus pufte, denn würdJ noch mal Zwölfe werden —- bei’n Stat.« Weil fie lächelte, lächelte er auch, drehte den gut in der hand und sagte: »Richtig. Ilatabend Das hätt’ ich waårhafti bald ver essen.« ie fch ttelte den opf: »Aus Ihrs foll einer tlug werden. Oder wollen Sie vorher noch was deforgen?« « . Jch ———hab' noch was zu be forgen.« Er fah rathlos zur Seite. »Vo: acht—ich meine: vor acht fan gen wir so keinmal an.« Er fröfteltr. rau arise fah i n forfchend an: »S nd Sie taub rr neiders Wolkn Sie ’ne Taffe beißen affee?« Joch nee.« Er. wendete energifch »ab. » »k-- IV lscllcl Achs. u( Uclllc Uc-« lältuna vielleicht. Draußen is näm lich furchtbar schlechtes Wetter. Der Wind ———und —und denn —- der Regen, ja. Hören Sie bloß mal!« »Ja, Vater wird ordentlich naß werden-« . Er senlte den Kopf noch tiefer und totirgte an dem ersten Wort. Sagen mußte er’s doch! Er hatte ·a den Aus trag übernommen!... Un zunihun dertsten Male überlegte er, wie er be ginnen solle... Er schral plötzlich aus. Er hatte alles um sich her vergessen ehabt.Wie lan e zauderte er nun fchon2 Er wagte ei nicht. rau Lange begann, den Tisch zum Uhendessen her urichten. Der lleine Otto stand au dein Sofa, tippte an ein Bild, das an der Wand hing und lallte: »Vata! Vaterl« »Ich« Frau Lange wandte sich lä cheln an Schneider. »Was der ohne sein’ Vater anfangen sollte, weiß ich an nigx Vatal Vatal Daöis der Be el r läßt ’n nämlich immer Vuckepack reiten.« Und zum Kinde Ru muß Vater auch bald lommen.« äh- ganz unvermittelt lehrte sie sich, fremden in Blick und Miene, zu dem Its-liegen ihres Manne-: »Aber Sie arbeiten doch mit heinrich aus einem Dau» LIM« »Ich« er raste eifrig. »Dein haben wir«die Vorderfeite gestrichen. Bis ins zweite Stock waren wir chon —« Sie trat mii großen ugen zu ihm tan: Sagen Sie mal, Schneiden ben Sie getrunken? Was ist denn das blos mit Jhn’?« Er lachte. Ein seltsames Lachen. - »Kriegen« Sie bloß teinen Schreck, Frau Lange.« »Seht-ert? Schreck?« Jn ihren Au gen flatterte die Angst auf; das er ging in heftigen Stößen. Er war plötzlich wie verwandt-M nahm allen Muth zufammen, ergriff sie bei der band und führte sie zu einem Stuhl; dann nah-m er den Kleinen vom Sosa und hielt ihn auf dem Arm: »Es ift ’n Unglück passtrd Frau Lange·" ,,Ach!" Sie schrie auf und fuhr hoch: «Heinrich!« Er driictte sie wieder auf denStuhl; »Seien Sie mal ganz ruhig, Frau Lange, ja?«' Jhre Athen füllten sich. Sie nickte resignirt: »Heinrich is todt.« »Me. Todt nich. Er lebt noch. Und der Arzt meint, daß er durch tommt.« Sie weinte nur still. »’n Tau ist gekiffen. Muß sich durchgescheuert haben. ’s Geriift is den ganzen Tag hin- und Derge schautelt von dem Wind. Ich hab mich man noch eben feftgehalten.« Sie sprang auf: »Wo is er?« Lief zum Schrank und zog sich einen Man tel an· Nahm den Kleinen und hüllte ihn in ein Umfchlagetuch. »Komm, Otte, Vater-n befuchen.« Schneider wollte sie feftbalten: »Jn der Charitee liegt er. Es darf Kei ner zu ihm ’rein.« »Was?« Sie schrie es mit zornigen Augen. »Ich, seine Frau, komm nich zu ihm? Na, das woll'n wir doch mal teh’n!« Sie eilte fahrig hin und her. - lötziich wandte sie sich mit heißer iillten Blicken zu dem Ueberbringer der Nachricht: »Und Sie quatschen auch erst bin nnd her und stehen da wie Nulpe. Und mein Mann kann sterben —- und ich hab’n nich noch mal gefehnt« Sie eilte zur Thür. Schneider war ganz blaß geworden. Er setzte den Hut auf und sagte leise: »Ich wünsch Jhnen nich, Frau Lan ge, daß Sie mal so ’ne Nachricht zu ringen haben. Wir sind doch alle teine Kinder auf’n Bau, aber das wollte teiner machen. — Und nu’ werd’ ich ’ne Droschke besorgen. Und dann fahren wir bin. Aber haben Sie bloß nich solche schreckliche Angst- — das kann ja tein Mensch mit an seh;n!« — Er eilte die Treppe hin un er. — Ein Witz zur rechten Zett. Der durch feinen Witz berühmte Pariser levotat Crernont trumpste in seinem Prozesse den Anwalt tieer aenpartei. »Dr. Papier«, auf eine so spitzige, aber zugleich auch so wirksa me Weise mit einem guten Einfall ab daß dieser nicht nur den Prozeß ver lor, sondern sich auch dem allgemeinen Gespött preisgegeben lab, was ihn derart empörte, daß er dem satirifchen Kollegen eine Forderung zum Duell zuaehen ließ. Man tam überein, sich auf Pistolen zu schlagen. weil Dr.Va pier lahm war, und deshalb den De gen nicht zu führen vermochte. Zum Kampfvlatz war ein Wäldchen auser sehen, das an einer Landschaft lag, ein Meilenstein stand aerade am Sau me der Lichtuna, auf der das Duell stattfinden sollte, und der Fordernde ließ durch feinen Sekundanten bei dem Witzbold anfeaaeu, ob dieser nichts dagegen einzuwenden habe, wenn er sich wegen seiner Lahmbeit an den Meilenstein anlehne. »Nicht das Mindeste!" lautete die Antwort. Nun wurde die Meniur abgeschritten und abgesteckt, die Pistolen geladen und schon lehnte Papier sich an seinen Meilenftein, als fein Geaner aus die scheinbar unbefangenste Weise durch seinen Sekundanten die Anfrage an ihn richten ließ, ob er ihm auch eine Bitte gewähren wolle. »Gewiß, und welche?« fraqte der Beleidigte. »Daß Sie mir gestatten, mich an den näch sten Meilenstein anlehnen zu dürfen, während wir aus einander feuern«, veriehte schalthaft Cremoni. Dieser Scherz rief ein solches allaetneinesGe lächter hervor, daß Dr. Papier seinen Groll rergaß und sich mit dem Belei diger sofort versöhnte Der Tons des Leben-. In des Lebens tollem Tanz Muß sich jeder dreh’n im Kreise, Tanzt ein jeder feine Weise Mit und ohne Regung Haft Du nicht den nötb’qen Platz, Mußt Du Ellenbogen brauchen, Andern in die Rippen stauchen, Weiter geht die wüste Satz« Nicht im Palla, Walzetfchritt Kannst Du Drine Kräfte zeigen. In des Lebens bunte Reigen Kommst Du im Galopp nur mit. Juda! Heissabi hoch das Bein! Schwing« es über and’re Köpfe — Sieb', schon ducken dumme Tröpfe Sich, und Du wirst Sieger sein! - - , Schwierig. Direktor szn Schauspieler): »Sie haben Jhre Rolle ganz gut einftubirt, nur in der Sterbeseene müssen Sie sich noch etwas mehr hineinleben.« Die Jst-ist OstttID « hotelien »Das ist aber doch ein starkes Städt Schreibt meine Frau. wegen des been-ei rten Dutes eine Be- i schwerde in's Bezwndebuchk l » Vie drei Magnolim Novellette von Minna o. Heide. i «Jedes Jahr machte Tante Ulrilei eine Rette. Immer um dieselbe Zeit. · Wenn die Maanvlien blühten. Esl war etwas Geheimnisvolles um diese Reife. Die Verwandten sind trotz aller ( Neugier nie dahinter erklommen Ich machte sie in meiner Phantasie stets j mit. Und ich dachte mir etwas Wun- » derschönes dabei. Nie aber habe ich l mit einer Frage daran aeriihrt. l Tante Ulrike und ich standen uns besonders nahe. Wir hatten viel in- ( nerlich Berwandtes. Das zeigte sich ganz besonders, als in mir eine große, tiefe Neigung reifte, die mir aussichts los schien. Der Mann, den ich liebte, war fast doppelt so alt wie ich. Er war Wittwer und hatte zwei aller liebste Junaen5. Wir standen von Saus aus freundschaftlich miteinan det, und manchmal huichte etwas wie ein leises Lächeln über sein ernster Gesicht, wenn er mich mit feinen Bu benf tollen fab. Dafz ich ihn liebte, muri zanke ru rile früher empfunden haben als ich selbst. Meistens ging ich tu ihr, wenn ich bei ian nnd seinen Kindern gewe sen war. Mein Weg führte mich an ihrem Eveinumrantten Häuschen vor bei. Anfangs wußte ich ihr viel zu erzählen, wenn ich von dem ernsten Mann tind den dunkeliingigen Inn gens kam. Später hatte ich das Be dürfniß, mich nach dem tollen Spiel mit den wilden tleinen Rangen bei der Tante auszuruhen Dabei tam ich ins Träumen,s und dann setzte Tante Ulrite ihren Lehnstuhl dicht an den meinen, nahm entweder meine Hände in die ihren, oder- strich mit ihrer schlankem zartgliedriaen Hand leise und zärtlich über mein Haar. Das that mir so unendlich wohl, daß» ich regungslos sitzen blieb. « Nie bin ich reicheren Herzens aus dem geliebten, trauten Häuschen ge gangen als nach solchen Stunden, wenn wir gegenseitig alles aus dem tiefsten Innern ineinander hineinge schwiegen hatten. Worte vericheuchen schon durch ihren Klang das Zartr. Der Geliebte wdessen erste Ehe ihn lange nicht ausgefüllt hatte —---« nnd ich fanden uns in einer Stunde solch unanstvrechtichen Gliielez, daß ich nichts davon vreisgeben möchte. Es ist mir zu heilig. Und es war gerade um die Zeit, wo die Magnolien blühten! Wir steckten ( in die kleinen Händchen unserer Kin- » der ie einen Zweig davon und gingen i mit ihnen zu Tante Ulrite. I Sie Fchlofz uns alle unt-er Freuden thränen an ihr Herz. In ihren Augen aber war nichts von Erstaunen. Einige Tage später hatte Tante Ulrite eine Bitte an mich. »Man wird immer älter, Hilde,« fagte sie. »Mot aen unternehme ich meine alljährliche Reise. Du selbft hast tiirzlich gesagt, daß Du sie im Geiste oft schon mit mir machtest. Willst Du mich diefes Mal begleiten? —- Jch traae noch ei nen innigen Wunsch bei diefer Bitte im Herzen, den ich Dir aber erft mor gen vortragen tann.« Es handelte fich urn drei Tage und doch bin ich von gan ern setzen gern mitgefabren. Was s beißen will, kann nur eine Brust nachemvftnden, die den heißgeliebten Mann drei Tage freiwillig entbehren mu ,. -—· Unsere Reife war weit und fiihrte uns in ein ödes, entlegenes Rest, auf einen armseliaen kleinen Friedhof. An einem einfachen schwarzen Mar mortreuz, umschattet von einem wun dervollen Magnolienftrauch, kniete Tante Ulrite nieder und verharrte Måtganze Weile in fchweigender An Mir guoll ein heißes Web und Glücksgcsiiht gleichzeitig zum Herzen, und schluchzend schmiegte ich mich an die Schmeriversuntene, die mir in ihrer grenzenlosen Armuth meinen ganzen Neichtbuin doppelt siihlbar machen wollte. »Meine Hilde«« sagte sie endlich leise und zog mich neben sich aus eine unscheinbar tleine Bank, die die schützean Zweige einer Trauerweide deckten. »dieses Grab oertraue ich Dei ner Pflege an, wenn ich meine Auan mal sur immer geschlossen haben werde. « So voll Dein kleines Herz jetzt ist, war auch das meine einst. Für den, der da unter dem schlichten Häkel ruht. Aber nicht ein einziges al baben seine Arme mich umfangen. Der Zufall brachte mich in sein Hanf-. Ich war damals jung wie Du heute. me ergraute schon das Haar. Er lebte mit seiner Frau in iinderloser Ebe, und beide waren durchschnittlich heiter und schienen glücklich zu lein. In Wirklichkeit war es ganz an ders. Je tieser ich in die Verhältnisse schaute, desto klarer wurde es mir. daß er an einer großen Sehnsucht tranltr. Er war eine von den sein empfindenden Seelen, die ihr Genüge nur in gleicher Tiese finden. Er sand sie-nicht bei seiner Frau, die nichts von der Sehnsucht wußte. Sie war ein kleines-, beweglicher-, hübsches Ding. Ein bunter Schmetterling, nach dem man bascht, und ·an dem man doch nur seine Freude haben kann, wenn er fliegt. Und er slo , sein Schmetterling. nich Herzenglnt So aut ich konnte, versuchte ich den einsamen Mann u trösten. Durch be sondere Unsmert amtett und Eingehen .a;es seiniel « neersessemhiturz M azsi n . n ans na m er v Hei-is davon. aber allmählich ge wiss-te er sich daran. Wir san n uns immer häufiger zusammen nnd schließlich wurde es mir Vediikfllkib alles mit ihm zu besprechen, was mich innerlich bewegte. Daß es mehr als freundschaftliche Gefühle waren, die uns »zukow Wem iam uns ganz plqdltch ztkm wußtsein. Jch erhielt einen Brief von meinem Vater, daß die Muittt erkrankt sei, und daß ich baidmogllchst nach Haufe kommen müsse, um sie zu pflegen. Jn das Erfchrecken iibet dasKranii sein meiner Mutter mischte sich noch ein anderer brennender Schmerz, übkt den ich mik reine Rechenschaft geben wollte. Jch floh vor mir ielbsis Jm Wahn-Zimmer fand ich ihn ai lein. Seine Frau war gerade wieder als-f Reisen. Er machte ein ganz be stizrzies Gesicht, als er mich fab« Ich Mchte ihm schweigend meines Vaters Brief. Den todestrauriacn Blick, mii dem er ihn mir zurückaah habe ich nie vergessen. Ohne ein Wort des Trostei getchah es. ' Sporn san ich iym namens-W »Dek zens von meinem Zimmer aus zu, Mc er, in tiefes Sinnen verloren, lang sam im Garten auf- UND Mkde schritt. « Er war ein großer Blumenfrennh und ganz besonders waren-es Maa nolien, die er liebte. , Es stand em Prachtstransi davon im Garten. «Er trug zur Zeit aber erst drei aufne sprungene Blüthen. Webe, wer die be rührt hättet Und jetzt sah ich, wie er stehen blieb und eine nach der anderen herunter schnitt. Ich trat zurück vom Fenste·t. wars mich auf mein Bett und brach m ern lrampfhasteö Schluchten aus-. Erst als es leise zu diimmern be nann, raffte ich mich auf, schlich in den Garten und an mein Liebling-J Plätzchen, eine dichtbetvachsene Laube von wildem Wein. « Auf der kleinen Holzbanl lagen die drei Magnolienbliithen. Meiste Mutter starb bald, und mein Vater hat sie nur um zweiJalzre überlebt. Dann stand ich allein· Da erhielt ich eines Tages diesen Brief. ' Tante Ulritens Hand zitterte bef tig, als sie ihn aus der Tasche zog und mir,reichte. Sie selbst ließ ihr Haupt in ihre Hände sinken, und ich las, bis in jede Fiber erschüttert, die kräftigen, vergilbten Schriftziige: Ulrilet Als ich am Tage vor unserem Ellb schied die Magnolien auf Deinen Platz leate, wußte ich, dasi Du sie ebenso still nehmen würdest, als sie gegeben waren. Unsere Liebe ist soie jene Blume, leuchtend und rein. Fiir uns giebt es ieine Liebe ohne Achtung, aber auch tein Leben ohne Liebe. Ich gehe, um im Tode Dein zu sein. Er halte Du Dein Leben Deinem todten Johannes. Die Sonne lachte, die Vögel san gen, die Blumen dufteten —- ich wag te mich nicht zu rühren. Jch er schauerte in der Größe der Empfin dung. die das Leben schafft oder des Tod bringt. , Ueflis «Jhr Nefse ist doch ein merkwürdi ges Talent! Er malt, dichtet, muf zirt . . .« »Jawohl, er ist ein Mensch von hieb seitiger Talentlosigteit!« Ewig iuns. »Wenn meine alte Tante ndch lebte. würde sie heute ihren sünszigsten Ge burtstag seiern.« »Die Ienn' ich bessert Gnttoillis wör’ die überhaupt niemals fünfzi Jahre alt gewarden!« Eine Muster Hausstan. »Sie bekommen in Jnrer Braut ge wiß eine recht fleißige haugfraii?« »Das will ich meinen; die hat mir sogar während meiner Liebesertlijrnng einen Knopf an die Weste genäl)t!" In den Ritters-schen Er: »Schatz, ich gehe mal eben aus zehn Minuten sort.« Sie laussaheend): Paul, Du liebst mich nicht mehr, sonst gingst Du im mer nur aus siins Minuten sort.« Gemstblich. »Eigentlich bin ich Jhnen zu Dank verpflichtet. Als Sie noch Weinreii sendet waren, haben Sie mit einmal solchen Schand geliefert, daß ich mit das ganze Trinlen abgewöhnte!« Cigaerenreisendet: »He-usw Sie jeht ein paar Mille Cigarren, da ge wöhnen Sie sich auch das Rauchen abi« Hofes-heb ,,Also ein Soldat isi auch mii in die Luft geflogen« als der Pulvetihurm explodirte?« »Ja, der arme Kerl, oben in den Wollen sah ich ihn noch einen Augen blick steannn stehen, weil gerade ein Militärballon mit zwei Ossizieren vor beikam, dann lag ec zerschmettert vor meinen Füßen." « Seen-no here Czu seinem Tischnachbat. der im Eifer der Rede schon wiederholt ein Glas nmaeskiitzyt «Sind Sie vvkstche tiget, mein Versei sonst kommen See is den Rus eines mstiiezlees,« . . Inst-Um Vikesutnz »Da- de- oehkkmep vi- " les Mast-teurem werden Ziel-, daß Sie vor sich selbst Inssi