Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 05, 1906, Sweiter Theil., Image 15

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    Yasländischew
Brutmasse-. -
P a n l o w. —J1n- Streit erstochen
wurde der 48 Jus-Zu alte, aushellers
torf im Kreise iederbarnim gebür
lige Gastwirth August Thürling, der
hier an der Prenzlauer Chaussee sein
Geschäft betrieb. Der Mann erhielt
bei einer Schlägerei, die sich aus ei
nem Wotltvechsel entwickelte, einen
Messerstich in die linke Brustseite und
brach blutiiberstriirnt zusammen. Man
brachte ihn schleunigst mit einem Vor
ortzu e nach Berlin und vom Stetti
ner Fahnhof zunächst nach der Sank
tätstvache an der Eichendorfsstrasze.
Hier tonnte aber der Arzt nur noch
Mitellem dasz er bereits auf der
hnfahrt gestorben war. Die Leiche
wurde von der Revierpolizei beschlag
nalwi und nach dem Schaubause ge
bracht. Nach ärzilichem Gutachten ist
der Gestochene unterwegs verblutet.
Ironie-I Ohres-W
Pr. olland. —Jn denke ten
Tagen it na kurzem, schwerem ei
den Rentier obert Richard Andohr
im Alter von 68 Jahren gestorben
Zrüher Beitzer des Gutes Crassen,
reis Pr. olland, war er Ehrenmit
lied der andwirthschaftlichen Ge
feaichqft Pr. Hauern-, deren Geschäfte
er als Borsitzender lange Jahre hin
durch geleitet·
P r. St a rg a r d.—-Jm Zwangs
verfteigerungsverfahren erstand Ren
tier F. Wiechert das den Ziebarth’
chen Erben gehörige Haus rundftiick
cke Kaxårnem und Herren traße für
72,000 l.
Zempelburg. —- Die Eröff
nung der neugegrimdeten Schule und
die Einweihung des Schulhauses in
Schmiede, einer zur Stadt gehörigen
Kolonie, fand statt. Die Festrede
gärlä Kreisschulinspeltor Dr. Stein
r .
Fristen Des-reichem
Rogenberg —- Der ehemaliae
Geschii tsfithrer Sünder, der in Kon
.lurö gerathenen Genossenschafts
schliichterei der Landwirthe, der an
ellagt war, Bilanzen der Genossen
schaft giinsti r, als sie thatfächlich
waren, aufge tellt zu haben, um sich
eine höhere Tantieme zu sichern, wur
de in der Straftammersitzung wegen
eines aus dem Jahre 1900 stammen
den Falles wegen Betruges zu 6 Mo
naten Gefängniß verurtheilt.
S ch w e h. — Das unmittelbar an
der Stadt Schwetz gelegene, 25300
Morgen große Rittergut Sullnowoift
von Dr. Paculln an den Domänen
Keins für 585,000 Mi. verkauft trot
n.
Frei-ins Perser-.
N e u st et t t n. —- (5ine Hochzeit
in AttiValm nahm einen recht bösen
Ausgang. Ter Schäfertnecht Ziehell
stiefz in angetrunteneni Zustande dein
Arbeiter Flcniming, der einen hartn
losen Scherz mit itun machte, ein-»klei
schermesser in die Lunge und verletzte
itm so schwer, daß an seinem Auftotm
men gezweifelt wird. Der Thäter
tourde sofort verhaften
R u h n o w. Vor Kurzem brach
irn Pfarrhause Feuer aug. Von der
Einrichtung und den Wirthfchaftszne
rätben verbrannte ein beträchtlicher
Theil.
Schivelbein.·--— Ter hiesige
spittichaffner Hahnhau feierte im
meife feiner Kollegen sein III-jähri
ges Dienftjubtläum
S to i n e m ii n de.-—— Auf dem bie
siaen Bahnhofe wurde der Arbeiter
Müller von eine-n Rangierzuge über
fahren und so schwer verletzt, daß er
bald darauf starb.
see-ins kein-.
L i f f a.——Der Kutscher Neumann,
oer im 48. Lebensjahre stand und be
reits 30 Jahre bei einem hiesigenBau-s
meister bedienstet war, hat feinem Le
ben durch Ertrinten ein Ende berei
tet. Er hinterläßt feine Frau mit 6
Kindern.
L o bfe n ö. —- Durch einen gräß
lichen Unglücksfall ist in dem nahen
Dreidorf ein blühendes Menschenle
ebn zu Grunde gegangen. Der drei
ßigjährige unverheirathete Sohn des
Fleischers Kunz fuhr auf der Chaos
fee mit feinem Wagen an einenBaum,
der Wagen stürzte um, und einige
Stunden später fand man den jungen
Mann todt im Chausseegraben.
M r. - Goslin ·- Jn der im
Ma· ratsbureau unter Vorsitz des
Rechnungsraths Grabley stattgefun
denen Stadtverordnetentoahl wurden
die ausscheidenden Stadtverordneten
Dr. Luft und Kaufmann Herrnann
Giballe einstimmig wiedergetvählt.
S ch i l d b e r g.—Schwere Verke
iungen brachte dieser Tage eine wild
getvordene Kuh der Wirthsfrau Fraß
czat in Raschkow bei; die Frau liegt
schwer trank darnieder.
Schwarzena u. —- Der Guts
besitzer Martin Koftensti in Patvlotvo
bat fein Gut mit einem Gewinn von
60,000 Mars verkauft. K. tvar nur
wenige Jahre Besitzer des Gutes ge
wesen. Er nimmt fpiiter das dem
Grafen v. Storzetvstisszetniejetvo ge
hörige Gut Nidotn in Pacht. -
M ZOW
Lötoenbera — Der dritte der
siaubntbrder des Pia tut er Wind
miilieri ist angeblich m fergebirae
fest enonunen worden. Qaaabondti
ten trieb er fich in den Dörfern um
her. Von der Gendarrnerie beobach
«tit, itberfchritt der fiie den gesuchten
I
c
that die Grenze und konnte aus dem
Wege nach Polaun verdastet werden.
Auf die Ergretfung des hauptthäterg,
des Müllergesellen August Sternictc,
ist eine Belohnung von 300 Mart
ausgesetzt worden.
R a t i bo r. — Stadtältester Paul
Ackermann ist im Alter von 73 Jah
ren gestorben. Der Verstorbene hat
über 34 Jahre im städtischen Ehren
dienste gestanden.
RubniL —- Der sechzehn Jahre
alte Heizer Peter Dudel lonnte trotz
eines gehörigen Dentzettels das Spie
len mit der Schußwasse nicht lassen.
Bereits im Vorfahre hatte er sich
beim Hantiren mit einem Revolvers
eine Kugel in die Hand gejagt, die
aus operativem Wege entfernt werden
mußte. Nun machte er sich wieder
mit einer geladenen Pistole zu schaf
fen. Plötzlich trachte ein Schuß nnd
die Kugel drang Dudel in den Fiops
Er wurde in das hiesige Krankenhaus
geschafft, wo er der schweren Verletz
ung erlag.
S t r i e g a n. -—— Tödtlich verun
gliictt ist der Its-jährige Maurer Klei
nert aus Neuhos hiesigen Kreises.
Der Mann kam aus dem Rade ohne
Laterne einem Fuhrtverl entgegen.
In einer Biegung der Chaussee in
Bockau stießen die Gesährte zusam
men, sodaß die Wagendeichsel dem
Radfahrer mit Gewalt in den Leib
drang. Nach etwa achtzehn Stunden
erlag der Berungliiclte, Vater von
vier unversorgten Kindern, den furcht
baren Verletzungen.
R
Its-M ZOksltIkIstkMs
»Rendsburg.-—Deram Roten
haferwege wohnende 14-jährige Knabe
Alexander hat sich an einer Thiir er
hängt. Auf die an ihn ergangene
Anforderung, zur Schule zu gehen,
gab er an, trank zu sein; darnach be
ging er die unselige That.
S t a d e. —- Der mit seinem Ewer
im hiesigen Hafen liegende Schiffer
Christian Nagel ist beim Anbordge
hen ins Wasser gefallen und ertrunlen.
Obgleich sofort Hülfe bei der Hand
war, lonnte der Verungliiclte nur als
Leiche geborgen werden.
T o n d e r n. — Landrath Rogge
und Bürgermeister Rathje, die in der
Realschulsache in Berlin im Kultus
rninistetium waren, sind mit recht be
friedigenden Hoffnungen zurückge
kehrt. Die schon am 1. April 1906
geplante Eröffnung der Schule glaubt
man wohl zu diesem Zeitpunkt ver
wirklichen zu können.
presst-s Zahlen nnd Jhuringem
Frankenhausen -—- Das
MülleKHe Rittergut in Borrleben,
ca. 800 Morgen enthaltend und eines
der werthvollsten im Fürstenthum
Schwarzburg Rudolstadt, ist in den
Besitz des Domänenpiicbters Kleemann
in Cannawurf iir 800,000 Mi. über
gegangen.
Gera. —- Jn dein benachbarten
Zwölzen stiirsten die bei dem Bau der
leisenbahnbriicke beschäftigten Schlos
ser Kelter und Millin von der Briide
in die hochgehende Elster. Kelter
tonnte sich an das Ufer retten, Obli
witz hingegen ertrant.
GräsenthaL —- Jin benach
barten Buchbach ist das Wohnhaus der
Wittwe Stammberger niedergeht-rinnt
Halberstadt. —- Der jüngst
verstorbene Kommerzienrath Amom
roth von hier hat der hiesigen Stadt
abermals 30,000 Mart zu einer »G.
Filarnroth - Stiftung« vermocht, deren
Zinsen zu wohlthiitigen Zwecken ver
wendet werden sollen. »
he l b r a. —— Jn Eisleben starb
der in bergmännischen Kreisen sehr be
fannte und geschätzte Obersteiger
Kirchhoff im 81. Lebensjahre.
L o cha u. —- Ein jäher Tod ende
te hier das schaffengreiche Leben des
Stellmachermeisters H. Ranneberg.
Der Verstorbene erfreute sich trotz sei
ner sechzig Jahre verhältniszmiifzig be
friedigender körperlicher und geistiger
Frische
N a u in b u r g. --- Das benachbar
te Dorf Grochlitz, das etwa 300 bis
400 Einwohner zählt und mit der
StadtstJtaumburg nahezu verwachsen
ist, ist jetzt in die Stadtgemeinde ein
verleibt worden.
N ietle ben. —- Das 3-jährige
Töchterchen des Bergmanns Sieberle
verbrannte sich ein Bein und Arm da
durch total. dafz es die Kaffeetanne
mit tochendem Wasser vom Ofen auf
sieh herabzog
Ihm-lud nnd Pespcocem
Münster i. W. --— Der ordent
liche Professor und Direktor des ana
tomischen und zootomischen Instituts
nnd der zoologischen Sammlung Dr.
med. E. Bnilowitz ist von der philoso
phischen Falnltiit der Universität
Greisåwald zum Doktor phil. honoris
cansa promoviert worden.
Oberhausen· -—— Vor Kurzem
verunglückte aus der Zeche Konstantia
Sterkrade der 15siäl1rige ledige Arbei-—
ter Joses Schraub, indem er zwischen
Förderung und Schacht lam. Das
linke Bein wurde ihm sast gänzlich ab
gerissen und der llnterleib total zer
quetscht. Nach der Operation starb der
Berungliickte.
Rheydt. » Zum Bürgermeister
unserer Stadt wird nunmehr, noch
dem Dr. Domino aus die Stelle ver-·
zichtet hat, der erste Beigeordnete der
Stadt Duisburg, Lehwald, in Vor
schlag gebracht werden« Er hat sich
einer stödtischen Kommission gegen
über bereit erklärt, eine etwa aus ihn
sollende Wahl anzunehmen.
Biersen. —- Zum Direktor des
hiesigen Gymnasiums wurde der Di
rektor Dr. Kolligg vom Progymna
sium in Marien gewählt.
Juno-er unpraussweisk
Hänigsen. —- Vor Kurzem
wurden die Bewohner unseres Ortes
plötzlich durch Feuersignale geweckt.
Auf bis jetzt unaufgetlärte Weise war
in der Scheune des Gastwirths Ha
bermann Feuer ausgebrochen. Die
Feuerwehr war schnell auf demBrand
plage, durch das thatkärstige Eingrei
fen der Wehr, welche sofort aus zwei
Schläuchen von dem nahegelegenen
Notbbrunnen Wasser gab, wurde das
Feuer auf seinen herd beschränkt, so
daß das Wohnhaus und die Nachbar
gebäude aerettet wurden. Bedauer
licher Weise sind außer Erntevorrä
then und sonstigen Jnventar 6 Rinder
in den Flammen umgekommen.
Hameln. -——— Schapers Hotel ist
von dem früheren Besitzer, Bahnhof5
restaurateur Schaper zurückgekauft
und an den Hotelier Fritz Schmidt,
bisher Pächter des Hotel »Stadt Lon
don« in Minden, verkauft worden.
H e v e n. — Den Maurer Hermann
Reese hier, welcher beim Neubau von
Reitemeyers Kaliwerten in Hehlen ar
beitete, hat ein schwerer Unfall betrof
fen. Jnfolge Brechens eines Geleiseg
stürzten 2 Lowries herunter, unter
welche er zu liegen kam, wodurch ihm
starke Quetschwunden des linken Bei
nes zugefügt wurden.
J d e n se n. — Unser erster Lehrer,
Herr Brandes, wird in nächster Zeit
auf eine 50-jährige Wirksamkeit als
Lehrer zurückblicken dürfen. Die Ge
meinde wird eine Jubiläumsfeier, ver
bunden mit einer kirchlichen Feier, ver
anstalten, um den Tag zu verherrli
chen.
S p tin g e. -— Der Arbeiter G.
Christmann wurde auf dem Heimwege
von der Arbeit von einem evileptischen
Anfall betroffen: er fiel mit dem Ge
sichte in einen Wassergraben und er
stickte.
St,adthngen. — Die Gast
wirthschaft der Wwe.Wesch am Bohn
hofswege ist für 60,000 Mi. an einen
Herrn in Hameln verkauft.
Weste-stets.
R o stock. — Als aus der Eisen
bahnladestelle Kayenmiihle, hinter der
Kaserne, Baumstämrne abgeladen
wurden, fiel ein Stamm auf den dabei
beschäftigten Arbeiter Wöllnitz und
traf ihn so unglücklich an der Schläfe,
daß der Unglückliche sofort todt war.
S ch ö n b e r g. —— Zum Nachfolger
des zum Pastor in Friedland gewähl- :
ten Rettorg Will ist der Finndidat des
Predigtamts Schmidt aus Neustrelitz
ernannt worden.
V o i k s h a ge n. —---— Das sehr iels
tene Fest der Dintrianten-Hoch;eit
feierten Arbeiter Waack und Frau von
hier«
prohheesestdmu Heile-.
Gießen. Herr Ludtvig Bil
cking, der feinen tm. Geburtstag be
ging, hat aus diesem Anlaß der Stadt
ein Kapital von 50,000 Mart über
geben mit der Bestimmung. daß dessen
Zinsen zur Förderung der Ernährung
und zur Kräftigung der Gesundheit
unbemittelter Schultinder verwendet
werden sollen.
Großbieberau. —- Der 24
Jahre alte Sohn des hiesigen Polizei
dieners Schnellbächer gerieth mit vier
Brauern aneinande« doch dauerte der
Streit nur wenige Minuten, als
Schnellbächer, durch einen tiefen Mes
serstich zu Tode getroffen, leblos zu
Boden stürzte.
Provinz Heile-n
l
Reichensaehsen Der landil
wirthschaftliche Arbeiter Ewald Tref;: (
ler verunglückte als er im Begriffe»
war, vom Felde nach Hause zurückzu- i
kehren. Er hatte am Waldesrand ge- J
pfliigt und wollte, um schnell auf den -
Weg zu gelangen, den-Pflug von fei- !
nen 2 Kühen über einen Rain ziehen ;
lassen. Die Thiere kamen aber aqu
dem schlüpfrigen Boden zu Fall nnd i
eine Kuh stürzte sammt dem Pslugel
aus ihn. Auf den Hilferuf des Ver-· !
unglückten eilten einige Leute aus dem «
Felde herbei. Diese fanden ihn jedoch
als Leiche.
Wie s b a de n. —— Bekanntlich ist
in der Weltlurstadt Wiesbaden der
Zuzug von wohlhabenden Fremden »
und besonders Anständern sehr stark. z
Eine ganz besondere Aquisition hat!
Wiesbaden in letzter Zeit durch denl
Zuzng eines Edelsteinhändlers ans J
Ruleand aemacht, der der Brillanten- l
»König« aenannt wird. Dieser Herr, i
dessen Familienname König ist, ver-i
fügt über ein Vermögen, das die 100 s
Millionen noch erheblich übersteigt und
wird fortan die erste Steuer-kraft
Wiesbadenö sein. Aus dem Neuberg
hat er 10 Morgen Gelände erworben,
um dort ein Schloß zu errichten. Er »
muß dahin einen Zufahrweg anlegen, !
der allein etwa 20,000 Mart kostet. i
W o r b i s. -—— Schwer verunglückt !
ist der hier stationirte Gendarm Seh- l
misch. Er ritt Abends von Breiten
worbis nach Kirchworbis. Plößlirh l
scheute das Pferd und der Gendarm
wurde von dem Durchganger zu Bo
den geworfen. Er wurde von Passan
ten mit schweren Kopfverletzungen
ausgefunden.
fide-link
Rastede. —- Kiirzlich hatte der
Schloßgcrtenaufseher Herr Vogt eine
—
fünfzigjährige Thätigteit hinter sich.
Der verdiente Beamte wird in den
wohlverdienten Ruhestand treten.
Sandhatten. — Die Eheleute
Sehröder in Dingstede feierten am 25.
November das Fest der silbernen Hoch
zeit.
« . Hister species-.
Grimma. Jn der bei Hösgen
aus der Mulde gezogenen Kindesleiche
wurde das seit dem 17. Oktober in
Chemnitz vermißte 1.-jährige Töchter
chen des dortigen Klempnermeisters
Dämmer erkannt. Das Kind muß
beim Spielen in den Chemnitzfluß ge
fallen und von der Hochwasserströ
mung weitergeführt worden sein.
Ha rtha· —- Die Hutmachersehe
frau Liebig hier hat sich, jedenfalls
aus Schwermuth, in der Zschopau er
tränkt.
Hohenstein - Ernstibal.———
Der durch Sturz in eine Kalkgrube
verunalückte Handarbeiter Scheutzlich
ist nunmehr den hierbei erlittenen
schweren inneren Verletzungen erlegen.
Johanngeorgenstadt. —
Kommerzienrath Wilhelm Meini, Be
sitzer von Spinnereii und U bsabriken
zu Bärringen, Eibenbergqu Groß
priesen, beging sein 50sjähriges Ge
schäftsjubiläum, aus dessen Anlaß
ihm von allen Seiten besondere Eh
rungen erwiesen wurden.
Leisnig ——- Jn der Nähe von
Eichardt wurde kürzlich ein unbekann
ter Mann als Leiche aus der Mulde
gezogen, in dem nunmehr der 34 Jah
re alte, aus Neufalza bei Spremberg
stamtnende frühere Schneidemühlen
arbeiter Fridolin Helbig ermittelt
wurde.
L om m a tz sch. — Der Gutsbesi
tzer Meradorf in Kettelrvitz wurde we
gen Lobndisferenzen von den Arbei
tern Dürschke und Schröter überfallen
und schwer mißhandelt. Der Guts
besitzer wurde bewußtlos vom Felde
getragen.
R i e s a. —- Der Gasthof ,,Goldner
Adler« in Her-da gelangte zur Ver
steigeruna. Das höchste Gebot von
44,800 M. gab Hm Mühlenbesitzek
Hugo Preußer in Koppitz ab und ist
somit in dessen Besitz das Grundstück
übergegangen. i
Waldenburg. —-— Jm Mühl
graben des benachbarten Amerika
wurde der 17 Jahre alte Holzfchnitzer
Richard Barthel aus Lindenau bei
Schneeberg als Leiche angeschwemmt.
Er soll infolge Arbeitslosigkeit den
Tod im Wasser gesucht haben.
sättigt-eint Yayerrr.
Jmnienstadt. —- Aus Anlaß
seines 50jährigen Dienstjubiläums
wurde dem Forftrath Behringer in
Burgberg der Ludwigsorden verlie
hen. Der Jubilar, der am 15. No
vember in den wohlverdienten Ruhe
stand trat, war 27 Jahre in Gurgberg
thätig, wo er sich die Smnpnthien der
ganzen Bevölkerung erwarb.
Mering Ein weißer Rabe
ist der Wirth und Oekonom Engel
bert Burkhardt in Kissing welcher im
,,Vln,eeiger« die folgende Erklärung
veröffentlicht: ,,Diejenigen, die das
Gerücht verbreiteten, daß ich bei der
kommenden Bürgermeisterwahl noch
eine Charge bekleiden will, erkläre ich
als ganz ordinäre Lausbuben. Mein
Verlangen ist, bei sänuntl « n Wahl
giingen meinen Namen n gends aus
einem Zettel zu lesen.«
Nürnberg — Vor Kurzem ift
der zweite Direktor des Germanischen
Museuins, Hans Boesch, nach länge
rem Leiden gestorben.
P a s s a u. —- Der aus der Stras
anstalt Suben bei Schärding ausge
brochene Sträfling Sebastian Do
martin wurde auf der Flucht erschaf
fen. Wie das Wiener »Deutfck)e
Volksblatt« meldet, hatte Doniartin
bereits die an den Jnn grenzende
Mauer der Anstalt erklettert, als er
von dem dort patrouillirenden Milis
tärposten entdeckt wurde, der einen
Schuß auf ihn abgab. Domartin
sank getroffen in den Jnn und konnte
bisher noch nicht gefunden werden.
Rhein-kais
Im s ba ch. — Der 20 Jahre alte
Tagner Peter Lips wurde in einem
Strohhaufen in der sog. Hohl er
schossen aufgefunden.
K a n de l. —- Vor Kurzem brann
te es in dem Stalle des Schufters
Hrch Wagner 2. Durch die Teuer
wehr wurde jedoch das Feuer a sbald
geloscht. Kaum waren die Löschar
beiten beendigt, da stand plötzlich die
hart an den Stall des Wagner an
grenzende Scheune des Zimmerman
nes Franz Seither in Flammen, die
bis aus die Umfassungsmauern nie
verbrannte.
giutsreich Bärten-ask
Kenzingen. -«— Das Sage
wert nebst Arbeiterwohnung von C.
A. Weber wurde durch Großseuer zer
stört. Der Schaden beträgt etwa
60,000 Mart.
Oel-ringen ——— Der ledige
Landwirt GottlobMeißner vonWin
dischenba half neulich auf einem
Handwaqen Fleisch vom hiesigen
Schlachthaus abfuhren. An einer
Straßenecke kutschte Meißner aus und
fiel so unglücklich zu Boden, daß er
schwere innere Verletzungen erlitt,de
nen er erlag.
Rottenburg. —— Die Frau
des Weingartnets Johann Ulmer
wurde durch eine Kuh eine Rippe
eingedrückt Nach einigen Stunden
ist die bedauernswerthe Frau ihren
Verletzungen erlegen.
Schwenningen. —- Der 82
Fahre alte Schildmaler Christian
« auch dahier fiel von der Obertenne
der Scheuer herunter und erlitt solche
Verletzungen, daß er an den Folgen
gestorben ist.
Teinach —- Hier ist das Haus
der Frau Fuchtmcmn bis auf den
Grund niedergebrannt. Die Mieths
leute retteten durch das Feuer und
über eine Leiter das nackte Leben.
U l rn. —- Es wurde am Festungs
tunnel der Stuttgarter Bahnlinie der
Bahnwärter Erb, der einem entgegen
kommenden Zug ausweichen wollte,
von einem aus dem Tunnel in entge
gengesetzter Richtung fahrenden Zug
überfahren und getödtet.
Oranperzogthmn Dabei-.
M a n nhe i m. — Der von seiner
Ehefrau getrennt lebende 41 Jahre
alte Taglöhner Johannes Sommer
von hier feuerte drei Schüsse auf seine
Frau ab und richtete die Waffe dann
gegen sich selbst und brachte sich einen
Schuß in die linke Brustsette bei, wo
durch er bewußtlos zu Boden fiel. Er
mußte mittels Sanitätgwagens in’s
allgemeine Krankenhaus verbracht
werden.
G a g g e n a u. —- Kiirzlich ent
stand bei Bäcksermeister Traub ein
lBrand, der das ganze Anwesen zer
ssthe. Das Vieh und die Fahmisse
)tonnten größtentheils gerettet werden.
Pforzheim. — Jm Alter von
75 Jahren starb der verdiente lang
« jährige Leiter-nd Lehrer der hiesigen
-Gew-erbeschule, Herr Rettor a. D.
; Fridrich Rücklin
s
i
l
E ckttltssiothrtugah
! Goldbach. — Ein heimkehren
ider Refervift veistzte vor dem Haufe
eriner Geliebten feinen Nebenbuhler
Jknåhrch einen Dolchftich in’s Herz tödt
i .
Me tz. —- Die Bergfiihrer Guldner
Hund Hanet wurden in der Grube St.
lPaul bei Metz verschüttet und getöd
’ tet.
Mörchingen. —- Wegen Ber
gehens gegen die Sittlichteit wurde
der Schneider Ferdinand Michel ver
haftet. Der Verhaftete soll mit meh
reren Kindern unfittliche Handlungen
begangen haben.
St. Avold. —- Jn der letzten
Schöffengerichts Sitzung tvurde der
Großlaufmann und Althändler Adolf
Herz aus Metz bezw. Devant-les
Ponts verurtheilt. Gelegentlich der
Abfuhr von alten Montirungsftiicken
des hiesigen Ulanen Reginients auf
dem Bahnhofe St. Avold hat er einen
Haufen neue bezw. theils gebtauchte
Weichentheile zum Nachtheile der Ge
neraldirettion der Reichseifenbahnen
in lflfaßLothringen entwendet. Herz
hat diese Weichentheile, darunter 27
Stück ganz neue, als unniitic im Wege
lagerndes Möbel einfach mitgeben hei
ßen.
Futen-sing
Limbertsberg Ein dem
Eigenthümer und Sclireinermeister
Johann lsoner - Lataff ziigeliijrendes
und in der Ermefindestrafze zu Lin-:
vertskserg belegenes Wobiibaus ging
durch Kauf in den Besitz des Herrn
Viltor Lallemand von hier zum Prei
se von 14,(")00 Fr. über.
Pfaffenthal -— Dieser Tage
kam zu Pfaffentbal das dem Herrn
Manin Vommerell zugehörige Wohn
nnd Glefclsiiftshaiis zur iifsentlickien
Verstehe-rang Dasselbe wurde dem
Herrn Franz Sand fiir den Preis von
19j100 Fr. zugeschlagen.
Vian de n. —- Es wurde die Lei
che des Jiährigen Knaben Johann
Pan-ist Wenricb ans Vianden, wechszr
in die Our gefallen war, zwischen
Lin-entwinan nnd Wallendorf ans
dem Wasser gezogen.
Oberried-Augurs
L pa t otoiti. —- Letztens sind im
nahen Steinbruili infolge vorzeitiger
lfrbloiion einer Mine die Arbeiter
Josef Formgnel und Alois Schefczik
verunglückt Beide erlitten schwere
Verletzungen am Kopfe nnd an den
Armen. Die verunaliickten wurden
nach Briinn gebracht, im Babnliofe
von Mitgliedern der Rettungsabtlieis
lung übernommen und in die Landes
kranlcnanftalt über-führt
Wien. Der 25jäbrige Pein-sie
Richard Fröhlich jagte sich in feine-.
Wohnung, si, Erdbergstraße 78, ais
einem Revolver ron 7 Milliinetern
Kaliber eine Kugel in das rechte
Scheitelbein. Das Projektil durch
anerte den Kopf und trat auf der
Scheitelhöhe aus. Aerzte der Frei
srsilligen Rettiingsaefellschaft verban
den den lelensaefiihrlich Verletzt-en
und brachten ihn in das Rudolfspital.
Das Motiv der That weigerte er sich
anzugeben.
Ebergdrrf — Der Gutsbe
sitzer Herr Anton Wohl, der nach
langjährigem schwerem Leiden ver
schied, war eine in den weitesten Krei
sen bekannte Persönlichkeit
Groß - Jedlersdors. — In
der Wagenremife des Wirthschastsbe
sitzers Johann Krumbernen Amts
straße No. 35, kam ein Feuer zum
Ausbrnche, welches sehr rasch um sich
griff und in kurzer Zeit das Objekt
vollständiq Ferstörte. Die aus tem
Platze erschienenen Feuerwehren un
terdriizlten den Brandnach mehr als
balbstiindiqer Arbeit. Der Schaden
beträgt 2000 Kronen. Die Entste
hunnsursache des Feuers ist nicht be
kannt.
dekb
Char· —--- Jn Rothenbrunren
tGiufaulta), Bezirk Heinzenberq, sind
bei heftigem Föhnwind 11 Firsterx
-.Häiise: und Ställe) Wedel-gebrannt
Die Gemeinde zählte im Ganzen 17
Häuser-.
——.- I T
Das Postdepuriemem -
Generalpostmeister Cortelyou er
; lliirt in seinem Berichte fiir das ber
slossene Jahr, während es sehr erst-eu
lich sein würde, wenn das Postdevar
texnent sile zu einem selbst bezahlendeu
gestaltete, ihm das Defizit weniger
Sorge mache als die wirksame Vet
tvaltung Die Gesammteinnahmen
des Departements im Jahre 1905
gibt er aus 8152,826,585, die Ge
fammtausgaben auf s167,181,959 an,
Lo gaß ein Defizit von 814,572,584
lei t.
Wenn das Porto der zunehmenden
Masse von Poststücken, welche unent
geltlich befördert werd-en mußten und
die 12.58 Prozent des besörderten
Gesannntquantums ausmachten, vor
aus-bezahlt worden wäre, so würde
sich kein Defizit ergeben haben. n
Bezug auf ungünstige Krititen, wel
über den Postdienst laut geworden,
weist er aus die Schwierigkeiten hin,
womit die Postbeförderung in einem
Lande von so großer Ausdehnung
und weitverstreuter Bevölkerung ver
bunden ist, auf die noch nicht vollstän
dig in Ausführung gebrachste Ausdeh
nung des unentgeltlichen Postdienstes
in den Landdistrikten und andere Re
formen und stellt, nachdem diese
vollendet sein werden, bessere Resul
tate in Aussicht. Als ein Heilmittel
für das Frankatur-Privilegium, wel
ches er als ein Uebel bezeichnet, ern
pfiehlt er, daß jedes Regierungs-Des
Partement das Portv fiir die von ihm
versandten Postsachen nach der Klasse
der betr. Poststücle entrichten sollte.
Bezüglich der Ernennungen von Post
meistern sagt er, daß auf Grund
neuester Jnstrultionen die Postämtet
genau in Klassen eingetheilt werden
und die Wiederernennungen sich nach
dieser Eintheilung richten. Postmeister
vierter Klasse würden so lange im
Dienste behalten, als sie ersprießliche
Dienste thun, während die Wiederer
nennung von Postmeistern, die der
Präsident selbst ernennt, durch den
Grad, den sie im Dienst erworben,
bestimmt würde.
Der Bericht behandelt dann die
Thätigleit des Departements zur Un
terdrückung von Schwsindelfirmen,
Lotterien etc. und die Bemühungen,
den Postversandt von indecenten Sen
dungen jeder Art sernzuhalten.
Die ahl der mit dem Eisenbahn
postdient beförderten Poststücke hat
gegen 1904 um 5.77 Prozent zuge
nommen; trotz der von den Behörden
beim Eisenbahn-Poftdienst getroffe
nen Schutzmaßregeln wurden wäh
rend des Jahres 12 Clerks des Eisen
bahn-Postdi«enstes getödtet und 125
trugen Verletzungen davon. Der Ge
neral-Postmeister bespricht an dieser
Stelle die Nothwendigkeit, für im
Dienst alt und grau gewordene Clerks "
Vorsorge zu treffen. Die gegen-wär
tige Methode der Bezahlun von
Transport-Gesellschasten, :.-el Post
stücke für das Post-Detartement be
fördern, hält der Gen...-al-Postmeifter
für höchst unvortki.ilhaft für die Re
gierung und empfiehlt die Berkendung
von schweren Zeitschriften un Post
stücken als Frachtgut, falls nicht Ex
tragebühr dafür bezahlt wird.
Der GeneraliPOftmeister beklagt
die Thatfache, daß die amerikanischen
Postsachsen nach dem Ausland fast
ausschließlich in nichtsameritanischen
Schiffen befördert werden, und er
klärt, daß eine Subventionirun der
amerikanischen Linien diesem ehel
ftand einigermaßen abhelfen könnte.
Der Postmeifter spricht die Ansicht
aus« ein ivirtfanies System derPacket
beförderung im Jnlande könnte im
Wesentlichen nach dein Vorbild-e der
GrpreßsGesellschaften und den in an
deren Ländern üblichen Systemen or
ganisirt werden. Während er den ge
genwärtigen Congreß nicht in dieser
Sache cngehen möchte, befürwvrtet er,
die Verschnielzung der Z. und 4.Klasse
Poftsachen zu dem gemeinsamen Vorto
von einem Cent per zwei Unzen. Da
durch würde es möglich fein, alle das
Gewicht von vier Pfund nicht über
steigenden Waarenpaetete zur Hälfte
des jetzigen Portos zu befördern und
zugleich würde eine vorzügliche Mög
lichkeit geschaffen, leichte Paclete nach
einer Menge Plätze zu befördern, die
jetzt durchi Expreß-Gesellfchaften nicht
erreicht werden können. Die jetzigen
Bestimmungen für Poftftücle zweiter
Klasse erklärt der Generalpvstnieister
für gänzlich verfehlt und befürwortet
beim Congreß eine griindliche Re
form. Bezüglich des freien Briesab
lieferungsdienstes in den Landdistri!
ten spricht er die Ueberxieugungi aus,
daß spätere berechtigte Ausdehnungen
dieses Dienstes mit geringeren Aus
gaben bewirkt werden können.
Das Wachsen des Freiablieferungs
dienstes auf dem Land veranschaulicht
der Bericht durch folgende Tabelle:
Zkllsl dcc
Baum-ost
Jnhr Nivtlnmumen Nonsm
1XU.-«........«s «’-(I,.«.s.«,k-..«. Im
Hei-. . . . . .. .. .. 1k-(),n:5«.-.T(i 391
1000 ........... 4fpu,(1(sn.nn LUC
1001............ 1,7k-l),7k«i.2!b Ohms
1902 ........... 4,(I)«"U,ls75.«.50 MADE
100,1........... A,M(),:uu.:«.l »Um
19(14. ·. . . . . .. .. 12,ZI3(3,ZI()F-.44 24,500
1WI."««)... .... .. . . 21,l 1·3.k’«00.00 ZEIT-Z
19WL . . . .. 25,828,300.00 —«--—-·
Der Posinieister nimmt dann Bekäg
auf die Thaisache, daß demnächst r
20(). Jahregtag der Geburt von Ben
jamin Franklin gefeiert wird, der eine
lange Reihe von Jahren HülfssGenh
ralpostmeister der Ver. Staaten war ,
und erwähnt, daß die Zahl ver Post- «
ämter sim Lande von 75 irn Todes
jahre Franklin’s, 1790, auf 68,181
in unseren Tagen gestiegen ist und die
Einnahmen von 837,985 und Aus
gaben von 832,140 im Jahre 1790
auf Einnahmen von 5152,826,585«
und Ausgaben von 88167,399.1 «
Die Gesammt ahl der Pofibeatn
von 500 in ranllin’s Tagen
280.000 in unseren Tagen