Odwssspspstsspspsp wwwwwospsksbsksk I Die Spielgefåhrten; ? Roman von V. Wiesen. MODALIMCOMOCQDEOQMMMMMM (18. tsesung .) v Mk gt ng inaus, um den Befehl » , Inst-atmen zu geben. Seine Frau » ’ Ue Reste des Frühstücks fort. te begkeiten uns doch, gnädige »Es-P wandte sich Fri an Altce, die, tünes Bitten lättchen mit kngek ghlättenh gedankenvoll — TMMMM den Kon und entgeg Wjdk »Nein, heute nicht. Be leil Sie mich, bitte, nicht falschf Men. käme tn mit denn Ihm dem theshaue habe ich ein Neides Bläschen: mein Kindchen schläft dort-; aber es ist ———ich kann die vie Is- Menschen njcht ertragen» felhft ais-»a- oer zeitwe. Man neyr msun Ierig an. oder auch mitleidig. Da peini t so und verscheucht jede II. · åch will mich draußen unter Ist wusdelaubten Bäume des Gartens n und Pfingsten feiern. Kein " eh kann uns eindringlicher pre Ukåals die N-atur.« « . « «e haben recht,« sagte er und zog the-Haku die sie ihm zum Abschied . « leise an die Lippen. Ungeachtet des s war en Kleides, welches gemis fejema » arauf hinwies, hatte er sich mit keinem Wort ihrer Witwen muer erwähnt. Auch jetzt that er es W und sie dankte im stillen. Em d sie doch, daß nicht Tlseilnahms: H Veit»fonsdern Zartgefühl ihn die » Pche banale Kondolenzphrafe unter ließ. M flossen die Vormittags-stun den dahin.l Alice hatte lange neben der Fliederlaube im Sonnenschein ges und dem jubelnden Vogelgezwit r zugehöri. Etwas von der unbe tueßten Daseinsluft der kleinen Sän ersaßte auch sie. Zum ersten Mal M langer Zeit fühlte sie, daß sie ei Miltch noch jung, daß diese frühlings sche Erde wunderbar schön und da rauf zu leben süß sei. Nicht rück wärts wollte sie schauen, nicht vor wärts. nur das friedliche Glück des Augenblicks durchkoften. Mice pflückte einen großen Flieders muss und ordnete ihn auf dem in der Fande- gedeclten Mittagstisch Bei Brunks kannte man zwar die Mr des Tafelschmückens nicht, heute aber war ja ein Festtag, und die M Frau hatte ihre Freude daran, sie beherrschenden Frühlingsstiw MS auf diese Art Ausdruck zu ge Es war ein heiteres, gemiithliches Mahl, das einige Stunden später die vier Menschen vereinte. Das sonst Erweise Gespräch über Wirth Haugelegenheiten ruhte heute. « T Wärmmrt gab so viel Ver auscssung fr« rer Zeiten zu geden Ies· Da wuß ssrch die Mutter dieses M jenes kleinen Vorkommnisses »Ist damals« zu entsinnen. Harm fsfez Emsi vergessene Kinder-geschich II wurde aufgefrischt, lustige Kna Ies streiche, bei denen Alice sich mei "M betheiligt hatte. Die Erinne ellsg stieg lebhaft in ihr auf, schlug eine Brit-le zwischen dem Damals und dem tund ließ sie, was dazwischen W r den Augenblick vergessen. Ehre-d die beiden Alten noch ein . Gläschen hielten- letzte sich mit ihrer handarbeit in den M Sie hatte wieder seine Sti ckeeeieu sit ein Geschäft übernommen, Isi- wähemd ihre Gedanken noch bei Im alten Kindheitserinnerungen W ließ sie die Nadel emsig durch U Wust gleiten. Mttägliches Schweigen lag in der Min- Die Vögel wisperten taum. Blithende Napsselder strömten won nigen Dust aus-. Durch die halt-be laubten Bäume stahl sich die Sonne send tanzte in goldenen Funken aus des k« Ibestreuten Wege. Die Junge Frau, von dem flim Wden Licht geblendet, hob den Eli-, und leise Röthe überflog ihr Mc Kaum zehn Schritte entfernt, us den Stamm einer alten Buche ge schah stand Fritz Sie hatte eben an ihn gedacht und zuckte nun nervös zu samtnen als sie ihn vor sich sah. ich Sie erschreckt, gnädige stattf« Er trat besorgt näher. »M- nicht doch-« versicherte sie; «es iist nur, weil ich Sie nicht kommen W; warum verhielten Sie sich auch Ho sein-eigqu Sie standen ja da, beinahe wie aus einem Lauscher seiten-« »Unsbsichtlich, ich versichere es. W ich, durch den Pati schreitend, Sie aus dieser Bank sitzen sah, wollte Sie ausprechen und Ihnen etwas n, aber der Ausdruck Jhres war ein so oersonnen, stillt siehet, daß ich mich scheute, Siei Mal-im zu entreißenf , Sie lässest- »Dai toae eine un-j M Mit-Ist Ich dachte nur an sei- was-sicu- tustige The-hei Uszie M den immernden Son » M means und nieder Idee bitte, Sie wollten mir « Was WIT« ihreia paar Matt-lu « - . m des Mka Plas -.- OMMM Kircht. Ists Um kleinen Hügel blüht der Frühlingi in herrlichster Pracht. « Verlangend griff Mike nach dem’ Sträußchen hielt es ein paar Augen blicke lieblofend gegen ihre Wange gedrückt und steckte es dann an die Brust. Ein warmer Blick, der sein herz erbeben machte, itaf den Ueber bringer. » »Ich danke Ihnen, danke Ihnen vielmals!« sagte sie einfach und reichte ihkn die Hand. Nur zögernd gab er sie wieder frei. »Gnädige Frau, darf ich Sie ums etwas recht warm, recht inständig; bitten«?« Er staunt und fragend sah sie zus ihm auf. ,,Bleiben Sie diesen Sommer übers in Tanninien. Jch weiß. Sie hatten andere Pläne, wollten ins Ausland. Thun Sie es noch nicht jetzt, noch nicht gleich. Wenn das Leben hier bei meinen Eltern Ihnen wirklich nicht zu einfach, nicht zu langweilig ist, gönnen Sie den alten Leutchen das Glück Jhrer Gegenwart, und bleiben Sie noch.« Seine Bitte und mehr noch die dringliche, fast stürmische Art, die selbe zu äußern, verwirrte sie. »Ich verstehe, wie gut Sie und Jhre Eltern es mit mir meinen, Herr Doktor, aber das kann ich nicht an nehmen. Jch bin jetzt nicht mehr schwach und ruhebediirftig, ich will mir ein Feld der Thätigkeit suchen.« »Selbstverftändlich, gnädige Frau, dars ich mir keinen Einwand gegen Jhre Beschlüsse erlauben, aber be denken Sie, daß gerade jetzt der un günstigste Zeitpunkt dafür ist. Die meisten vornehmen Familien sind auf Reisen, und an Instituten or solgen Engagements nur zum Früh jahrs- und HerbstauartaL — Und eilt es denn gar so sehr? Lassen Sie es sich doch ein paar kurze Monate nur diesen Sommer noch, genügen, die schlichte häuslichkeit und das beschei dene Leben der beiden alten Leutchen hier durch Jhre Gegenwart zu schmü cken. Sagen Sie ja, gnädige Frau.« »Sie hätten Onwalt werden müs sen,« scherzte Alice, um nicht einzu gestehen, daß ihr Widerstand schon halb besiegt war. »Wer so eindring lich zu reden weiß So bleiben Sie?" unterbrach er. Es klang wie ein berhaltener Ju belruf. Einen Augenblick schwankte sie noch und entgegnete dann: »Ich muß die Gründe« um derei willen Sie mir gegenwärtig von der Ausführung meines Vorhabens ab rathen. anerkennen. Aber lassen Sie mich erst mit Jhrer guten Mutter sprechen; kann ich mich hier im Hause irgendwie nützlich machen, dann will ich den freundlichen Vorschlag gern und dankbar annehmen.« Damit erklärte er sich zufrieden, und noch an demselben Nachmittag wurde alles besprochen und verabre det. —- Als Frih nach Ablauf der Feiertage heimreiste, that er es mit leichterem Herzen; denn es war kein Abschied für immer, Alice hatte ver sprochen, bis zum Herbst in Tat-min ien zu bleiben. Dort war sie ihm nicht verloren, dort konnte er ihr wieder begegnen. So harmonisch gestaltete sich sür die junge Frau jetzt das Leben in ihrem einstigen Vaterhause, daß sie sich wieder völlig heimisch fühlte und es geradezu schmerzlich empfand, wenn der alte Brunt, aus schuldigem Respekt, sie »Frau Baronin« anre dete. Von ihrer Mutter hörte sie wenig. Dieselbe hatte zur Stärkung ihrer Gesundheit ein Bad ausgesucht und sandte der Tochter nur hin und wie der einige inhaltlose Zeilen. Diese beiden so ganz verschiedenen Frauen- J naturen lösten sich innerlich immer mehr und mehr voneinander, und mit der angesehenen äußeren Lebensstel lung war Alice auch ein Theil der mütterlichen Zärtlichkeit verloren ge gangen. Für arbeitsame, zufriedene Men schen verrinnt die Zeit im Umsehen. Schon stand das Getreide in Hoden aus den Tanninier Feldern, als Brunk eines Tages zu ungewohnter Stunde seine Frau in der Küche aus suchte. Die Pächterin, welche gera de einige Eiger an die hühnersuppe quirlte, sah verwundert nach der al ten Wanduhr. »Was bedeutet das, Vater, daß Du heut so sriih vom Felde kommst? Ei ist ja erst halb zwölf und hat noch gar nicht zu Mittag getlingelt.« »Wetß wohl, Mutteran ich wollte Dir blos was Frohes erzählen. hier, den Brief hab' ich eben dem Postboien abgenommen.« »so-n Irihk Sie wis schnell die sde an der Küchenchiir ab Hund gtenachdem Schrift , das kdet M scheidend hoch empor hielt. MS schreibt Ums Ist Juni«f« »Na, ratif mal. Mutter! Ja Ida-J raus versällsi Du nicht hat er nicht j immer gesagt, er wollte dies Jahr ’ne Rheinreise machen? It mit eins besinnt er sich anders, onnnt zu uns während der Getichisseriem und übermorgen können wir ihn schon erwarten. Na, was sagst Du? Das gefällt Dir, was, Altes« Frau Brunk schlug die Hände zu sammen. »Herr Gott, ist das ’ne unverhosste Freude! Der Fritz kommt, und schon übermorgen?!« Sie durchflog begierig den Bries des Sohnes. »Wenn’s uns recht ist, will er während des ganzen Urlaubs hierbleiben. Du, Vater« —- sie siieß Brunk scherzend an -—— »ich denk’ mir, es ist uns recht.« »Ich wilks meinen,« versetzte die ser. »Wundere mich nur, warum der Jung’ die Reisepläne ausgege ben hat, aus die er früher ganz ver sessen war. Ob er Sehnsucht nach uns Alten hat, M"uttet?« »Mus; wohl, Väterchen, muß wohl,'« stimmte sie nachdenklich und sichtlich gerührt bei. Dann aber tam ihre Lebhaftigleit wieder zum Durch bruch. »Komm herein, Mann, es läßt mir keine Ruh, wir wollen es gleich der jungen, gnädigen Frau erzählen Was die doch sagen wird?« Sie hatte gar nichts gesagt, nur hastig den Kopf weggewandt und immerzu zum Fenster hinausgesehen. Das nahm Frau Brunk beinahe übel. Solche hochmüthige Gieichgintigreit war doch sonst nicht Alicens Art, und wo es sich um einen alten Spieltame raden handelte, hätte sie schon ein freundliches Wort daran wenden tön nen. Mertte er solch »baronsches Ge- » thue«, dann mußte es ihn ja tränken und ihm den Aufenthalt im Eltern-i hause verleihen. Diese Befürchtung erwies sich als grundlos. Jm Gegentheil schien das? alte Freundschaftsverhältniß zwischen Fritz und Alice wieder in seine Rechte : getreten zu sein. An vielen Stun den des Tages tonnte man die bei den nebeneinander durch den Garten schreiten sehen, oder sie saßen im Schatten der dichtbelaubten Part bäume, Fri haus einem Buche vor lesend, während die junge Frau em sig siickte. Jn ihren Gesprächen be rührten sie stets nur rein äußerliche, allgemeine Fragen, eine leichte Be sangenheit lag zwischen ihnen, die sie bemüht waren einander nicht mer ten zu lassen. Es war ein scheues Ausweichen und unwiderstehliches Sichsuchen, ein beglücktes und gleickp zeitig banges Gefühl, das sich mit jedem Tage steigerte. Nun fehlten nur noch wenige Tage bis zum Schluß der Gerichtsferien und somit bis zur Abreise des jun gen Amtsrichters. »Auch Alice wollte in der ersten Hälfte des Septembers Tannintens verlassen. Jn London hatte sich ihr die Stelle einer deutschen Erzieherin geboten, und sie war entschlossen, dieselbe anzunehmen. Vor Kurzem hatte sie es sich noch so leicht gedacht, in die Fremde zu ge hen, sich darnach gesehnt, mit der Vergangenheit völlig zu brechen, und nun war es ihr plötzlich, als könne sie sich nicht von der Heimath los reißen, als hielten sie tausend Bande hier zurück. Eine unsiigliche Angst vor dem heimweh und Verlassensein bemächtigte sich ihrer. Nicht mehr freudigen Herzens, nur mit der Kraft des Willens hielt sie an dem einmal gefaßten Plane fest. ES war ein herrliches Erntewetter in diesem Jahre. Das Herz im Leibe konnte einem lachen, wenn die vollge packten Getreidewagen einer nach dem andern aus den Hof fuhren. Schon das Heu war trocken unter Dach ge kommen und ebenso der Roggen. Nicht ost wird dem Landmann seine Arbeit so leicht gemacht: giebt aber unser Herrgott einmal ganz besonderen Se gen dazu, dann ist das Schafer aus dem Felde auch eine wahre Lust. Brunt stand heute von srijh Mor gens an bei den Leuten. Der letzte Sommerweizen wurde eingesahren. Aus der weiten, gelben Stoppelsliiche erhoben sich in langen Reihen die zusammengestellten Getreidebiindel, »Dosten« genannt. Die alle sollten bis zum Abend herein. Um die Arbeit rascher zu fördern, wurde heute gar keine Vesperpause gemacht, sondern nur Schnaps und Schwarzbrot für die Leute aus das i Feld geschickt. Mutter Brunl hatte! « selbst die Schnäpse abgezählt und in ( die großen Steinlruten gefüllt. Nun s wartete sie aus ihren Mann, aberz auch er schien sich heute teine Ruhe- ( pause zu gönnen. Der Kassee war schon mehrmals kalt und wieder ge wärmt worden, er prutzelte aus dein herbe ein und verlor allen Geschmack. Das konnte die Hausfrau nicht län ger ansehen. Rasch entschlossen goß sie ihn in eine kleine Kanne, that diese und einiges Weißt-rot in ein Handlörbcherh sette den alten Schn tenhut sum Schild gegen die glit hende Rachmittagssonne aus und ging gleichfalls aqu Feld, um ihren guten Alten mit Vesper zu laben. Zur selben Fett tart auch Alice aus dem saue- Sie hatte seit Mittag aus hrem Zimmer Briefe ge schrieben, und einer davon war ihr bitterltrh sauer worden. Er ent hielt die bebt-w Zusage- Stet uus.tn London binnen vier-e Is gen annehmen zu wollen. Je i gab es iein Schwanken lein ögern mehr, je i mußte doch endlich jenes geheimni volle Weh verstumsmen, das ihr herz stets erfaßte, so oft sie daran dachte, die Heimath zu verlas en. Ueber dem stillen Gatten lag die Dachs-immerfoan Aliee ging nach Iden Wirthfchafisgebiiudem unt den halbwüchsigen Stalljungen aufzu suchen und ihm den Brief zur Bespr gung zu übergeben; doch der Hof war wie ausgesiotbenz alles wag Hände hatte, half heute ei der Wei zenernte. Einen Augenblick dachte die junge Frau daran, das Schreiben selbst zur Poststation zu tragen, dann hielt die erdrückend schwüle Lufi und der Anblick der schattenlofen, fiaubigen Landstraße sie davon ab. Sie wandte sich der Tiefe des Gartens zu. Nur noch wenige Tage« dann tonnte sie nicht mevr durch vieie ne ben, wohlbekannten Wege schreiten, nicht mehr in die alten, grünen Baumwipfel hinausschauen, die schon über ihren fröhlichen Kinderspielen gerauscht hatten. Und bei dein Ge danken durchzuckte sie wieder solch seltsam heißes Weh, daß sie nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken konnte. Jni Grase raschelt eine ausge .scheuchte Eidechse, schlängelt sich eil ;gertig in gefchineidigen Windungen urch Moos und Hatmr. Das kluge, bräunliche Köpfchen taucht ab und u wieder daraus auf, bis es arn Rari der Robinsoninset verschwinde, deren hohes Riedgras und wucherndez Ha elnußgestrauch dem ängstlichen Thier chen einen sicheren Unterschlups bietet. Mechanisch folgt Alicens uß der selben Richtung. Dies eng egrenzte, derwilderte Platzchen war einst des Kindes Welt. Wie viele glückselige Stunden hates ier verlebttHDort in der Ecke von ils und Röhricht Last verdeckt, liegen noch die Ueberreste es herbes, den die Kinder W aus Steinen aufgebaut hatten. neben steht eine verwitterte Bank, ein schma les, auf zwei Pfosten sgenagelties Brett. Fri hatte einst die,en primi tiven Ruhe iß heimlich fiir Lich ge iinmert, und noch heute entsann sie fich der stolzen Freude, mit der sie da von Besi er kiffen. — Lebe wohl, goldene gen zeit! Lebe wohl, Hei matht Lebe wohl au Du, herzlieber Spielgenosset .— ie junge Frau kauert ßch auf den niedrigen Sitz, schlägt ie Hände vor das Ge icht und läßt den Thräiien freien Lau , die ihr heiß vom Herzen in die Augen fteiken Sie weiß es längst, warum ihr as Scheiben jetzt so fchwer wird —- seit diefen mit Fritz Brunt verlebten Sommerivochen weiß sie es. Hinter ihr raschelt das dürre Gras unter nahenden Fußtritten. Erschrocken blickt Alice auf und wendet hastig den Kon fort. Der, an den sie eben dachte, steht neben ihr. Um alles in der Welt darf er die Thränenfpuren auf ihrem Gesicht nicht bemerken. Ha stig hebt sie den zu Boden geglittenen Strohhut auf und setzt ihn sich tief in die Stirne. f Auch Fritz scheint von einer teichten Verlegenheit beherrfcht u sein, der scherzende Ton feiner nrede tlingt nicht gan natürlich. »Ein f aßhafter Zufall, gnädige Frau. das wir uns hier zusammen ·inden, auf unserer alten Robinsvn inset. Welcher Sturm hat Sie in dies; unwirthtiche Gegend verschla gen « »Eine Laune," entgegnete fie leicht hin. »Ich wollte inal nachsehen, ob der Ste , der einst durch dies Hasel gesträu führte, nicht zu ewachsen ist und ob die tleineHolzb nt noch zusammenhält« »Der Beweis zeigtes,« scherzte er. »Aber diese schmale Ruhesitz ist doch wahrhaftig zu unbequem, zudem schal tenlos und von Nesielgestriipp umge ben. Man meint wirllich, hier in der Wildniß zu sein« ,Die Sie selber trotzdem aufsuch ten.« »Ich — "a ich, das ist was ande res.« Auf seinem offenen Gesicht liegt plöylich tiefer Ernst. Er tritt ganz nahe an sie heran und sagt mit leiser, stockender Stimme: »Für mich ist die ser kleine, wiiste Erdenflecl der schönste auf der weiten Welt. Er war das Paradies, zu dem in all den vielen sahren meine Gedanken immer zurück ehrten. Sie werden das nicht begrei sen, nädige grau, aber hier wurde, mir elbst no nicht bewußt, meinem Lethensweg die Richtung vorgezeich ne .« Er hatte leidenschaftlich erregt ge sproclyn Alice fiihlte ihr Blut heiß zum Herzen strömen. Sie war auf eltprungen und stand in wortloser, Fa madchenhafter Verwirrung vor dem Ju endgefiihrten. Mtnu enlang lag banges Schmi gen iiber den beiden. .Sie verstehen mich nicht, Aliee— oder vielleicht —- tvvllen Sie mich inicht ver-stehen? — Es bedarf nur seines lei en Winle3, und ichs weige auch ferner von dem, was fet den Kindertagen tief in meiner Brust ver schlossen ruht. Ein Wort, Alters-« Sein Blick suchten den ihren unter dem schiihenden Strohhut. Sie hielt den Ko s gesenkt und riß unge chickt ei ri latt um Blatt bon dem hen rog, das zur Seite wu rte. l zuckte ihre Hand chmerp suec-, die tieri, charitantigen tier hatten da Flei ch geritt, ein Etat rathe Blutstrvpsen perlten auf M i. « Musi- few die entfeselee stetem. » Peteributg, im Nobembee. Mein hotelportier wacht über mich —- als gegen acht Uhr Abends das Haus verlte warnte er mi »Gehen Sie nicht nach Wa ilij trow biniiber. Da schreit das olk schon: Wir wol len keinen Kaiser — wir brauchen tei nen Miit-! —- und die Leute sollen sich bereits peitgeln!«—— Wassilij Oftrow ikt die NetvainieL auf der die Univetsi iit liegt, diede - tanntlich während der letzten vierzehn Tage der Central untt aller Agita tsiion gewesen ist· ein Wunder, wenn da auch chgått die lautesten Schreier ammenfinn Jchwill rn mit schreien, wenn mich die russife Frei heit vorläufi auch ziemlich tiibl läßt —- abet ich be nicht die A schi, mich bergauen zu lassen. Also vie ich dem azg des Poetiers und ge nicht nach aisilij Ostrow, sondern bummle wieder den Newsii hinunter. Der bietet eiaentlich noch das gleiche Bild wie in den Mittagsstunden; an ein paar Straßenecken stehen, glaube ich, noch dieselben Voköredner, die schon Mitta s redet ben, und ums sie herum iefzelben enfchen, die ehon vor sechs Studen zugeghtkirt ha ben. Nur sind noch mehr enschen zusammen«etrömt, und die höchst problematifckx Straßenbeleuchtung macht das ild wilder, malerischer und unübersichtlicher. Auch das Hur rahgebrüll ist lauter geworden, heise rer-—maii denke: die Leute schreien; seit Zwölf Stunden —- und der Be-; tritn enen sind auch mehr geworden.s Vor der Kafanschen Kathedralel biege ich ab und gehe nach der Kirche! hinüber. Die halt-kreisförmige, ders Peterskirche in Rom nachgebildete Säulenhalle vor der Kathedrale liegt aanz im Dunkel. Die rsrohfzeFreitreppe, ie zur Kirche hinau fii rt, ist von einigen Tausend Menschen besetzt. Ein Redner spricht —-—Niemand hört mehr auf ihn. Nur, wenn irgend Jemand aus der Menge »Hurrah!« brüllt, brüllen die Tausende mit: »Hurrah! HurrahL Purrah.« — Wer soll leben? Selbstvertändlich »Swoboda«, die reiheit. Auf der dunklen Treppe tolpert Jemand, fällt und läßt seinen bleigefiillten Todtschläger fallen, der au den Steinftufen tlirrt, ein Hülfe ru ertönt-die Tausende von Men schen stieben plötzlich auseinander, wie von Furien gejagt! Sie haben noch ein boses Gewissen, wenn sie die Frei heit leben lassen. retirire hinter eine der Säulen —- ie Panit legt sich bald, die Auseinandergestobenen leh ren zurück, lachend, wieder Hurrah brüllend —- die am schnellsten gelaufen waren, brüllen natürlich am lautesten. Jch gehe weiter und komme wieder an den Newski Prsspett zurück. Da bietet sich mir ein Bild, das ich in mei nem Leben nicht vergessen werde. Auch ein Jsfwotschik — ein Droschtenluts scher — hat sich als Vollsredner ent deckt. Er hält mit seinem Gefährt dicht am Trottoir, das von ein paar nndert Menschen besetzt ist. Sein ferd, einer dieser wnn rvollen rus fifchen Giiule, die Einen immer wie der in Entzücken versetzen, denen man den schlankem gebogenen Hals klopfen, die rosigen Nitsterri streicheln« möchte, ein Thier mit wenigstens so viel Ber Mnd wie noch in den meisten der ens n ist, die dicht um den Gaul herum tehen. Das Noli rührte sich nicht, obgleich der szoschtschnik die Geinen ar ni t in der Hand hat· Auch er i ein amoser Kerl, famos wie sein Pferd; er fällt aus der Scha blone der Petersburger Drosehken kutscher —- ein langer, gutgepflegter Vollbatt fällt ihm tief auf die Brust; in seinen Augen blitzt ein Schalt, halb tmiithig, halb überlegen. »Da te Zier undschreit hurraht und wi t doch nicht, weshalb Ihr kurraht fchreit.« Aus der Menge wir oppo nirt. »Ihr wißt es nicht,'« fährt ier ruhig fort. »Ihr schreit, wenn Jhr seht, daß Jemand feine Mit e ab nimmt. Paßt auf, seht da mein ferti chen, das mir mein Brod verdient« — und er nimmt feierlich seine Mütze ab iind hält sie horizontal über dem Kopfe: »Hurrah. hurrahl Jurra3·« Er brüllt es wie ein wun ervo er Schauspieler, der aus der Bühne die Vollsbegeisterung zu parodiren hat. Die zunächst neben dem Wagen stehen, lachen, aber die weiter zurück Stehen den, die schon nicht mehr gehört haben, worum es sich handelt, die Passanten, die eben vorüberströmen, werfen die Hüte in die Höhe und sallen ein: »Jur rah, hurrah Hurrah!« Der Js o - s it lächelt —- unbezahlbar ist die es ii rlegene Lächeln —- und wiederholt das Spiel eine ganze Weile, bis er abbricht: »So, nun macht Plan! Mein Pserdchen will weiter.« Die Leute machen lachend und gut miithig Platz. Wilder, betrunlener und unangenehmer wird es erst weiter nach der Fontanta zu. Schon vor dem Kaushause stehen Banden halt-wuch siger Burschen, die sich zu Hausen um Fahnen gruppiren und dann johlend und singend von hier aus den Newsti Prospekt hinunterziehen »Den Hut ab, Gaspadin!" schreit mir ein solcher Jüngling in’s Gesicht, als ich dem ersten Hausen bege ne. Ein Wunder-, » daß er noch »Ge- padin« sagt, mass nämlich zu deutsch »herr'« bedeutetJ Man Glück sehe ich an -den anderen i ens n, was das souveröne Volks von m r wünscht, und ma natürlich s meine Reverenz vor dem llshut ins Gestalt einer rothen ahne. Und derj hause zieht weiter, un das Publikum I nimmt die Hüte ad, und die Ossizieeei küssen, und die, Soldaten stehen stamm. Ei sind viel O siziere und Soldaten unter der sich au dem Trot toir herumdriickenden Men e. Da ich aber diesen Titus doch nicht zu ost wiederholen mochte, drücke i mich tn eine Seitenstraße und au Umwegen nach dausr. Es ts hjl Uhr-, und die erste Nacht der Freiheit beginnt eigentlich erst. Aber man muß auch im Bergnii en Maß halten können, und von die em Vergnngen habe ich reichlich genossen. — hungern-ti- tn Japan. Wenn auch nicht annähernd so schle t, wie dem Besiegten, xoistdach auch em Sie er der ostasiati che Krieg recht schlecht ekomtnen. Beide Länder scheinen ihre wirthschastlichen Krafte aufs Aeußerste erschöpft zu haben. Während in Rußland in allen Theilen des weiten Reiches ein Aufruhr tobt, welcher den nahen Zusammenbruch anzudeuten scheint, herrschen in Ia panh Arbeitslosigkeit und Hungers -no . ’ Der Spezialtorrespondent des «Dailh Telegraph« berichtet augTvlto erschreckende Einzelheiten: »Ich hohe ute den Bevollmächtigten des » ji Ohimpo« interviewt, r nach ze - tägiger Untersuchung in den vom hunger betroffenen Gegenden Zäpans nach Tolio zurückgekehrt ist· Es er von den Leiden der einfachen Bauern erzählt, muß das tiefste Mitgefuhlers wecken. Bon einer Million Leuten, die betroffen sind, muß wenigstens die Hälfte thatsächlich hungern; die Leute wissen nicht, wo r sie das zum Le bensunterhalt thhige hernehmen sol len. »Ich reiste,« sagte er, »durch weite Landstrecken, die mit grünem, unrei kem und u erntetem Reis bedeckt ind. Als ich örfer betrat, wurde ich wie ein Retter begrüßt. Jch hörte von vielen Fällen, daß Leute, die wie wahnsinnig vor käm er waren, von den Feldern Pfer igtahlen und sie tödteten, um von dem Fleisch zu leben. Es sind so viele lleine Diebstähle vor gekommen, daß die Polizei der daraus entstehenden Arbeit nicht gewachsen ist. Es kommen Fälle vor, wo Eltern igre Kinder verkaufen, um einen »Theil i rer Verantwortlichkeit abzuweilzen und etwas Geld zu verdienen. Als Beispiel diene ein typischer Fall: Ein neunjähriges Mädchen wurde als Dienerin fiir zwei Yen (etwa 4Mt.) verkauft, aber als der Käufer sah, einen wie schlechten »limono« estrug, wollte er nur 70 Sen (etwa 1,50 M.) ’ bezahlen. Mit dieser tleinen Summe brachen die Leute nach Hoktaido auf, um sich dort Arbeit zu suchen; eine alte Großmutter ließen sie noch uhaufe zurück. Aus dieser Gegend ind viele Soldaten in die Front geschickt wor den. Sehr viele Leute ha n alle ihre Möbel verkauft, und da ie japani schen Häuser außergewöhnlich lalt sind —— es fehlt an Heizrnaterial — iichtet man Höhlen ein, um im Winter darin zu leben. Der Boden dieser Höhlen wird mit Spreu bedeckt und oben zum Schutz getrocknetes Grad angebracht Die Ausrvanderung in anderen Provinen geht im großen Maße vor sich. ie unglücklichen Leute gehen heimlich Nachts fort, weil sie ihren Gläubigern aus dem Wege gehen wollen« ein kleines Bündel, das sie bei sich führen, enthält ihren ganzen Be sitz. Die reichlten aller -liichtlinge besassen bis jetzt nur sechs " n (etwa 12 Pfennige-. Da leine Steuern be zahlt werden, sind die Gehälter vieler ländlicher Beamten im Rückstand. die reicheren Klassen thun ihr Mö lichstes, um ihre unglücklichen Landseute zu unterstützen. Die Sorgen stammen schon aus der Zeit der Hun ersnoth von 1902; als dann die Sol ten in den Krieg zo en, gaben sie ihre Er sparnisse für Jröhliche Adschiedsfeiern aus, da sie befürchteten, sie wurden nicht wieder zurückkehren. Jnmitten dieses vom Unglück betroffenen Ge biets zeigt sich ein seltsamer Wider spruch. Eines der drei Musterdörser Japans sah eine Mißernte voraus und hat Borräthe aufgestapelt, die wenigstens für eine sich über zwei Jahre erstreckende Hungersnoth rei n; in der Umgegend beneidet man natürlich dieses Dorf sehr. Drei n l6 Ml.) genügten, um eine Per on einen Monat zu erhalten. Der Boden der Berge und Hügel ist durch das Suchen nach Wurzeln, Farren und Kräutern umgewiihlt, aus die en Pflanzen bereitet man Kuchen. Winter wird die Noth noch mehr s i en; es herrscht schon ein scharfer Frost und bald erwartet manSchneei all. Regierungslommikfare und Po litiker nehmen Unter uchungen vor, und es wird angere t, die Auswans derung nach der andschurei und Korea zu ermuthigen. »Es hat edet sein Piickchen zu tragen!« sen zie der Familienvatet, da war er eben aus dem Spielwaas ten-Laden getommen. I O O Jn der Schule des Lebens sind die am schlechiesten daran, vie am meisten lernen. . ·- ios · Wenn wie mit einem Dummlopf zu thun Faden, brauchen wie-Gen mei sten Ver tand. - O VI I Auch das Revoliiren will verstan den sein. - Jn Rußlanb haben es Viele ftudiskt, user es fehlt die Praxis. Die Universität von C ikago hat eine Abiheilun für den anzuntees eicht eingerichte. Endlich lann der Tanzle eee mit Recht den Titel Pro fessor anlprntcheek . Die Damen in Navenswood haben beschlossen. daß ein Zunges Ehepaar mit einem Jahresentommen von 1000 entkommen kann. Manche hepaae tnit einein nfen Kinde-e muß mit weniger Hut-eminen. i « eauenaugen brennen Lii e ins idtzie Fell. l che