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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 29, 1905)
... . D svskstswspspwwp wwwkwsfsstfsvktfsfskabhk "« — « Die Spielgefa hrten. sum-n von p. Wiesen. «- .0. s. .I. .-. .I. .I. .t. O- .t. .I. .I. .0. .i. .i. .0. .-. .0. .0. .i. .0 EGGELING-II »Ist-IT (17. FortfehungJ M bäumte sieh das ferd aus« w scharfen Sporn des eiters ge« en, und jagte in den Hof. j til Lchwang sich aus dem SatteH nd woll, ins haus eilen. Auf der Schwelle trat ihm ein Fremder ent MI sR habe Sie erwartet und bitte w eine Untertebung, Herr Baron. Lassen Sie uns gefälligst nach Jhrem Zimmer gehen. Hier meine Legitima tut-« Er zog ein Papier hervor und reichte es Waszcziewsti. « »Diefer war jäh zufammengezuckt, MIGQW wurde fahl, aber er faßte sofort und fra te brüst: »Was soll das Feißens Man pflegt ki- Leute d nicht zur Nachtzeit zu aberfallem nn es etwas Geschäft tiches ist . . .« . andere lächelte kaum merklich. -- ,, bebaute, kein-e passender-e Zeit « rien zu dürfen. Aiso bitte." Wastl f« tie, wie feine Stirn sich mit tattem weiß bedeckte; mühsam Mir er seiner Stimme die ge e Fettigkeit zu gehen. « verstehe nicht —- was wün schen Sie eiaentlich?« »Sie sollen es sofort erfahren. Dies hier Ihr Zimmer? Schön. Lassen Sie uns emtreten." ’ Er nöthigt den Baron in dessen Urbeitöstube, sol te ihm aus dem Fuße und schtoß die hüt. Der Raum war nur. schwach durch die auf dem Schreibtisch stehende, ver schieterte Lampe erhellt. «Nun?" stieß Wust-l hervor. .M-achen Sie sich bereit, mir zu sol Zrh Baron. Sie sind dringend r andstiftung verdächtig« Wie von einem Keulenschlage ge troffen, zuckte Waszczerosti zusam M »Wer sagt das?« schrie er heiser. »Der Jude hat es gethan! Wer wagt zu behaupten, daß ich...« Er griff nach einer Stuhllehne und hielt sich daran; seine Glieder fehlotterten. »Als-kam Tadratz ist bereits wieder aus freien Fuß gesetzt,« enige nete der Kriminalbearntr. »Der Fürst-er aus hu elheide, der an jenem A nd auf Un nd war, hat den«Mann genau zur-Zeit des Brandes eine Meile von hier entfernt die Landstraße entlang rächen sehen. Dasselbe bezeugen zwei sitkeitey die ihm unterwegs begegnet n .'« »Nun, tvenn’s der Jud’ nicht that, dann that’s ir« end ein anderer. was weiß ich! Wie önnen Sie wagen . . .« M Wasils Lippen zischten die hervor, es sah aus, als wollte er den vor ihm Stehenden an der - Kehle packen. . Deraber le ie feine hand fest aus den-Nun des rons. n eigenen Angaben nach sind Sie an Tage des Brandes Nachmit tags ZUhr von Dobrawitz sortgerit ten und-erst egen 9, als bereits die Æne inx en Flammen stand, zu thrt. ’n Knecht aus La bach aber, der hier im Dorf sein-e raut hat nnd sie nach Feierabend besuchen Mie. agt ani, er hätte Sie schon nox7U aus dem-hof. und zwar an seist« «ie der Schenne gesehen. Sie uschiessith an jener Stelle, wo wegen Wesen Lustdurchzuges einige Ziegel seise ans der Mauer genommen sind, erfrie- iu schaffe-IX - »Das ist nicht wahr, das lügt der «S·ch"nft, der infame!« schrie Wagzs Mi. »Werde ich mich denn ab chtlich schädigen? Meinen herrlichen izen, die prachtvolle Ernte» »Ihr Weizen war bereits vor acht Wochen an Löwenstein verkauft und von diesem in Empfang genommen worden. Die Scheune enthielt nur leeres Stroh-Sie haben fich also auch we en Betrags hinsichtlich der Feuer ver rcherungsgesellschaft gemachten fal« chen Angaben zu verantworten. — nd jth bitte ich, mitzukommen, mein Wagen wartet im Hof " Wasil Waszczewsti rührte sich nicht Seine blntunierlau enen Augen bohr ieu sich in das Ge des Beamten, det ihn nicht von der Seite wich. »Vert- Baron, warum wollen Sie mich u schät eren Maßregeln zwin ? olgen ie mir, ich bitte. Sie hen es giebt keinen Ausweg« »Ich werde den Ausweg finden!" Seine geballte Faust schlug nach derL Lampe, daß umfiel und jäh keuthgytr. Jni Zimmer war es nacht nt e Eine Sekunde später trachte ein Der Beamte tastrte sich nach der Mr und riß sie auf. Die Haus« Ist-a liefen zusammen; man brachte set-m MWirtsczetristi lag lang aus fis-W dercdrde dvre vergeude II tun um r her vierædse e, die er mit der eineLFJFZEEEIFleielp ans der Bxufttasche Wt von Mit-Beamte be GEME- lauft ·- m--- IIGQIQ "t. Der Todte hatte sich selbst sein rtheil gesprochen A II »O Und wiederum strahlte der Früh lin in herrlichster Pracht. Der große Rasenplatz vor dem Tanninker Guts hause war völlig übersät mit Veilchen. Durch das liedergebiisch jagten sich zwitschernde öqel, und selbst die alte, inorrige Lindenhecke am Ende des Paris sah verjüngt aus in ihrem zartgrünen Maigewande. Vor der Thür des Hauses steht grau Bruni, die stattliche PächterinU ie späht eifrig die Chaussee entlang, : als erwarte sie jemand, und wie siel ihren Mann über den Hof gehen sieht, winkt sie ihn herbei. m»Aber Vöterchen. wie kannst Du jetzt noch im Wirthschastsrock herum rennen; ich dachte, Du hättest Dich längst sein gemacht. Sie tann ja jeden Augenblick antommen.« »Nun, wenn auch," lachteer behag lich, »was thut das? Jch glaube, die Aliechen ——wollt’ sagen die gnädige ran — sieht mich nicht weniger reundlich an, wenn ich im Arbeitsm tel bin statt im- Staatörock.« «Mag sein, aber es schickt sich doch, daß Du un eten Besuch manierlich empfängsi liebe Zeit, und wie Dein Kinn schon wieder strnppig ist, so gleiht das gar nicht, Mann.« » a, nu hdr aber aus« Mutterchien,« wehrte er, »es wird ja immer toller. Ge tern hab’ ich mich erst frisch rasirt. Zweimal die Woche, damit ist« ge nng. Unsereins hat im Frühjahr mehr zu thun, als sich zu putzem das weiß die gnädige Frau, und nimmt’s nicht übel-" Frau Brunr giebt nach. . »Aber wenigstens einen frischen Kragen und den Sonntagsrock, Wil helm. Und spute Dich doch nur.« ",,Jch gehe schan, Altchen; wird alles gemacht.« Nun lief Frau Brunl geschäftig noch einmal in die Küche, ums nachzu sehen, ob dieTriene auch die jungen Tauben fleißig begoß, die in der Pfanne schmorten. Taubenbraten batte Alicchen schon als Kind immer gern gegessen, da sollte sie nun mit ihrem Lieblingsgericht empfangen werden. Was fiir böse, schwere Zeiten die junge Frau durchgemacht hattet Es konnte einem das Herz abdriicten vor Mitleid, wenn man nur daran dachte· Erst das Kindchen verloren-— und dann den Mann-—und dann Haus und Hof. Gleich nach des Barons schrecklichem Ende war der Konkurs über sein Ver mögen und Dobrawill unter den Hammer gekommen. Die Bersteigerung brachte kaum so viel, um die ausstehenden p ordnun geen und die enormen hypot Unschul n zu decken. Man munlelte allerlei: es sollen da auch noch andere, schlim mere Geschichten vorgekommen sein« die nun zum Glück mit dem Todten; begraben wurden. Der jurågen Wittwe blieb nicht eint Pfennig. lssie zur Mutter nach der. Stadt zog, hatte sie sich gleich nagt Arbeit umgesehen und auch wirili 1 Stickereien für ein Geschäft anzufer-l tigen begonnen. Aber die durch langen beimlichen Kummer und die lehten surchtbarenI Gemütbserxchiitterun en Zschmächten Kräfte ver agten, ines ages fand rau Dittmer Alice obnmiichtig neben m Näbtisch liegen. Jn der Nacht brcåch ein heftiges Nervenfieber bei ihr ( au . Wochenlang schwebte die junge ? Frau zwischen Tod und Leben. Wäh rend ihrer wilden Phantasien war sie kaum im Bett festzuhalten. Jmmer glaubte sie zu verbrennen und wollte vor dem Feuer fliehen. Schrecklich war es, ihre Angstrufe und ihr Wim mern anzuhören. Die Mutter, welche sich nicht mehr zu helfen wußte und sich auch vor An steckung entsetzlich ängstigte, schickte zu Frau Brand Diese ließ Mann und Wirthschaft im Stich und kam sofort selbst, um die arme Kranke zu pfle gen. Lange, lange schien alle offnung ver edlich. Der Winter zog eran mit S nee und Kälte: es kam ein stiller, trauriger Weihnachtstag ohne Tan nenduft und Lichterfuntel; ihm folg ten noch viele dunkle, trübe Wochen — und dann endlich doch der erste Früh Ungssonnenschein Er fand die Kranke in Decken ge-( hüllt, am Fenster sitzend· Die Gefahr» war vorüber, aber der Körper noch so H Mir-att- daß er äußerster Schonungj u e . Als Alice zum ersten Mal wieder zu klarem Bewutztsein kam, regte sich» keine Freude in ht, dem Leben wie dergegeben zu sein. Grau Minderl Blick in die Vergangenheit und grau der in die Zukunft Sobald ei isaend ihre Kräfte zu liesen, wollte ju e Frau ihren Vorsch, im Ausland e ne Stelle an zunehmen mitfuhren O letch es nie an machen wurde, te Alice dsgl-Mike ihre dauernde Useewesenheit r W m var. chon die ins-se Im sit ihren Lassen nnd Mk en hatte manches Mr u Wicht-c W gesor , m m M feste die-art sinni, lieben-arme Art, das erwies, dein Empan den nicht drückend erscheinen zu leisM Lieber heute als mor en hätte Mire sich einen Wirtungölrez suchen mö en. Sie fühlte es wohl, hier konnte sie nie ganz gsundem weder an Kör per noch an miith. Und da war es wiederum Frau Brunl, die den rechten Ausweg wußte. ,,Gnädiges Frauchen,« sag te sie eines Tages ganz resolut, als sie die junge Frau begierig den nferaten theil der Zeitung durchfor chen sah, »nehmen ie es mir nicht übel, wenn ich mich in Dinge mische, die mich nichts angehen ch weiß wohl, was Sie im Sinn ha n; aber kann denn das gut ablaufen, wenn Sie jeht zu sretnden Leuten wollen als Gesell schafterin oder Pslegerin, während Sie selbst noch schwach und elend sind nnd Pflege nöthig haben? Wissen Sie wag? Kommen Sie zu uns nach Tan ninlen. Der Frühling auf dem Lande, der macht die Menschen gesund. Da werden Sie auch wieder rothe Backen bekommen und ein fröhliches Herz.« Ein fröhliches Herz! —- Das gab es nie mehr für sie, dachte Alice. Aber Frau Brunl meinte es so her zensgut, und Tanninten lockte so hei mathlich vertraut. Es war doch ein wohliges Gefühl, mit dem die Gene sende dem Pfingstfest entgegensah, das sie als lieben Gast in ihr einstiges ! Vaterhaus führen sollte. eu- ne dann in oern nenne-new Wagen. der sie von der Statipn ab-! Gehalt hatte, durch die wohlhetanntei gend fuhr, immer näher und näher i dem trauten» weinumrantten hause zu, dessen rother Giebel schon von wei tem sichtbar wurde, da trat all das Schmerzliche, was sie erlebt, in Ali cens Erinnerung zurück, und itere Bilder aus der sorglos glä lichen Kinderzeit drängten sich vor ihre Seele. Jeft rollte der Wagen, von der Land traße ablentend, durch die alte Kastanienallee, setzt bog er in das große Nasenrondel vor dem Hause. Und da standen auch schon Frau Brunt und ihr Mann erwartungösroh vor der Thür. »Williommen, tausendmal willtorn men, liebes, gutes, gnädiges Frau chen! Nein, ist das ’ne Freude, daß wir Sie jetzt bei uns haben! Mein Alter, der konnt schon gar nicht mehr die Zeit erwarten,« versicherte Frau Brunt. »Na, Du doch erst recht nicht, Mut ter,« gab der Mann zurück. »Aber jetzt führe unseren lieben Gast erst herein. werde derweil sorgen. daß der offer heraufgetragen wird.« ,,Wir haben Jhnen nämlich Jhre Giebelstube wieder eingerichtet,« er tlärte Frau Brunt, Alice ins haus führend. »Ich dachte, das Plätzchen würde Jhnen am hehfglichsten sein, sonst steht, wenn Sie wunschen, auch der frühere Salon der Frau Manto zu Jhrer Verfügung« »Nein, nein,« wehrte Alice, »lassen Sie mir, bitte, mein altes Mädchen stiibchen, es ist mir das liebste. Und nun herzlichsten Dank fiir hren war men Empfang und alle J e freund liche Sorgfalt. · fühle schon jetzt, wie mir das Viere in gut thut. Als ftrömte neue Ledenstraft durch meine Glieder, so ist mir heute zumuthe, "« setzte sie hochausathenend hinzu. Frau Brunt lachte Soll wohl noch besser kommen, hoffe ich. So mit eins tann man es nicht verlangen, aber allmählich. von Tag zu Tag. Und das sag ich leich so ba lassen wir Sie nicht wie r fort. « Sie geleitete Alice in ihr emiiths lich eingerichtetes Zimmer, salf ihn heim Aus-packen und sorgte nachher dafür, daß sie noch ein Weilchen, aus dem Sosa liegend, von der Anstren sung der Fahrt sich ausruhte Dann wurde zu Tisch egangen und der jungenJ - Je,au die eit lange nie mehr den geringsten Appetit ver piirt hatte, schmeckte der zarte, saftige audenbraten vortrefflich. Nachmittags nahm Frau Brunt den lieben Gast mit in den Garten. Da es so viel Zu zeigen und zu erzii len. Jm waren june Obstdiiume ep tanzt worden« e blühten jetzt s on überreich. Neue Blu menbeete waren angelegt, die Heus bewachsenen Partwege gesauber und verbreitert. Alles mußte Alice an ehen und bewundern; jeder Schritt den sie that, siihrte ihr vertraute Bilder vor die Auaen. Als sie an diesem Abend sich zur-I Ruhe legte, zog eine wohlthuende Müdigkeit durch ihre Glieder, und! taum hatte sie den Kon in das Kissen ; gedrückt, als auch schon erquickenderi Schlaf und lustige Traume sie um fingen. Je träumte, sie sei noch ein kleines Mä n und Iage sich mit Ty ras durch den Garten. Dei schien aber endlos lang, die Wege treuzten sich wire durcheinander, sie lief, lief immer weiter-, ohne den Ausweg zu finden. Schon war sie ganz ermattet und hatte « Ansst, nicht heimzufindern Da rief eine bekannte Stimme ihren Namen, und jetzt fühlte sie, daß ihr hülfe kam; die wirren Bilder zerflossen in nichts, und traumlos schlief sie bis an den hellen Morgen. Kaum eine Woche war Alice iii Tanniiiten, und schone ge ilgte ich deut lich, wie sehr rfiesich ero te. ebnes .ses, ein e allen-es Gesichtcheii bekam Hoieder einen Anfliig rosiger Frische, die stitieiy traurigrn Augen einen hel i leeen Blick. Das hatte nicht allein die iteiistige Landliit vermocht, sondern s iiin grii ii T il die frische. warm i rtder Menschen, iiiiier denen AzstA Lebte Die fröhliche Geschäf iin Mich use wirtte bele ibeiid nnd aun auf ihr wundes die n Lagers-« vor Pfingste t Mu ter stunk besonders dies zu chaffen. und ihr rundes renndlichet Gesicht strahlte von früg i spät wie eitel Sonnenschein re erwartete ihren Jan n, »den Deren Amme-ich tttk eanderen gegenüber wohl gefiillig zu sagen pflegte. Lange Zeit war er nicht daheim ac wesen. aber nnn hatte er sich doch end lich einmal frei gemacht nin das Fest mit den alten Eltern zu verleben »Wird meine Anwesenheit im hause Ihnen cLetzt auch nicht störend sein?'« fragte lice besorgt, als sie von dem erwarteten Besuch erfuhr. »Im engen Familienlreife ist eine Fernerstehende immer lästig." »Fernerstehende!« rief Frau Brunt ganz entrüstet aus. ten Sie. gnä diges Frauchen, das ort dürfen Sie nicht zum zweiten Male sagen, wenn Sie mich nicht bitterlich kranlen wol len. Wo Sie doch von llein auf bei uns aus- und eingeganaen sind und ich hab’ Sie anf dem Arm getragen« Ja. Sie waren immer sehr gut zn mir,« entgegnete die junge Frau ge rührt »Ich meinte auch hauptsächlich lob Ihrem Sohn, der nach langer Ab wesenheit in sein Elternhaus kommt, meine Gegenwart nicht unbeauem sein ) mir-d?« I »Dem Fris? J, wo denken Sie hin· Den wird-s doppelt reu’n. Was der lnach Ihnen turmee g ragt hat und sich -abgeängstigt, wie Sie so trank waren, Idas können Sie ar nicht glauben. »Alle paar Tage schrieb er an uns, »und Vater oder ich mu ten ihm Be scheid schicken. wie ies J nen geht. Er hat nun mal solch weiches, gutes Ge miith, der Jung’.« Alice nickte schweigend. Ein wei thes, gutes Gemüth hatte er in der Kindheit allerdings gehabt. Wie end los lange war das her. Aus dem Kna ben, mit dem sie einst gespielt, war ein reiser Mann geworden —ein Frem der, denn,"j,ekxtkgegeniiberzutreten ihr eine gewisse in verursachte. Nur einmal hatte sie ihn inzwischen wiedergesehen: an jenem Sommer adend, wo sie sich zufällig am Weg rain trafen, und sie konnte noch heute den tiefen, sorschenden Blick nicht ver gessen, mit dem Fritz Brunts ihr beim Abschied nachgesehen. Ahnte er da mals schon, welches traurige Loos ihr an der Seite Wasils bevorstand? Es mußte wohl so sein, sonst hätte sie sich den bewegten Ausdruck seines Ge sichtes nicht zu deuten vermocht. s—— Das Psingstsest war da. Zu beiden Seiten der Hausthür standen riesige Maien, in den Zimmern steckten die jungen Birtenzweige hinter allen Bil dern, Spiegeln und in allen Ecken; ja über dem alten Familiensosa, vor dem ein einladender Kasseetisch gedeckt war, wölbten sie sich zu einer richtigen grü nen Laube. Am Abend vorher war Fritz ange kommen· Vorn Fenster ihrer Giebelstube aus hatte Alice das Wiedersehen zwischen Eltern und Sohn beobachten tönnen. Wie zärtlich der stattliche Mann die alte, einfache Frau umschlang und aus den eingefallenen Mund tiißte, wie er die hartgearbeiteten Hände des Va ters sruedig schüttelte —- Ein liebe voller Sohn, ein guter Mensch. Die junge Frau blieb an demAbend aus ihrem Zimmer, um die Familie wö?rend der ersten Stunden des u iammenseins ganz allein zu la en. Aber nun, am ersten Psingstsesttage, mußte sie sich doch bereit machen, hin unterzugehen; es war 8 Uhr, und sicher wartete man schon aus sie mit dem Frühstück « Als sie in die Wohnstube trat, siand Iris Brunl am Fenster, daz, weit ge dssnet, die wonnige Frühlingslust hereinstriimen ließ. Er wandte sich lebhaft um, kam aus die Eintretende u und zögerte dann doch unentschlos sen mit der Anrede. Alice streckte ihm die Hand ent gegen. »Willkommen, here Doktor· Lassen Sie auch mich Sie begrüßen. Was sagen Sie zu dem Eindringling, den Sie daheim vorfinden? Mein Besuch hier hat sich schon über die Gebilhr ausgedehnt. aber Jhre lieben, uten Eltern wollen mich trotzdem no im mer nicht sortiassen.« .Möchte es ihnen nur gelingen, Sie recht, recht lange zu sesseln,« entgeg nete er, und der warme Ton seiner Worte bewies, daß sie mehr waren als eine bösliche Redensart. v »Du mußt uns jetzt dabei helfen, Fritzchen,« wars Frau Brunt barmkos ein. Sie stellte eben den mächtigen Psingstkuchen aus den Tisch und hatte die letzten Worte gehört. »Wir sind dcch man dumme, einfache Leute und viel zu langweilig siir die gnädige Frau. Nein, nein, reden Sie nichts »datvider!« unterbrach sie Aliceö Pro jtest. Von was wissen wir zu erzäh kent Vom Buttern und Melken und Hob die Schweine bei der Mast uneb imen——-ssnst von rein nichts. Da ist l doch der Fritz ’ne unterhaltsamere Ge sellschaft, ein Studirter, der nur rnit seine Leuten umgeht.« »Willst Du nicht einschenken, Mut terchcniM mahnte der Sohn und stand schnell aus. »Ich werde Vater zum Frtihstiick rufen-« «J-nun, versteht sich- Denkst Du denn, ich will den Las ee kalt werden lassen-im Und dem inauögebenden nachsehend, sitgte sie, zu Alter gewett det, lachend hinzu ,,Sehen Sie, so ist er immer: loben nnd aus rablen dars man ihn schon gar nich, das kann er nicht vertra Miii M- 2 spxs , npaar innen 'er a ums um den zetilysttickitis . Der a ee, dazu der set-te, lbl .Schrnsan «, e dort-M , ebenso der ski « MEDIUM- bmm Minnen-sen W U , me XII Frau unt EWI .ehuitt. immerfort m- Zulaugen nd send. Iris suåtå um alle Fragen der Eltern zu nwntein viel von- sei nem Lebte und Treiben erzählen, nnd so bescheiden er dies auch that, merkte man doch, daß ee bei feinen Vatgetesi ten sehr gut angefchrieben und bei den solle n steht beliebt war Se n ruf erfüllte ihn- mit hoher Befriedigung und an in feinem Um gangslreise fühlteer Eh wohl. »D. ist zwar leine oße tadt,« lodte der junge Amtsri ter, »aber es herrscht dort ein angenehmer geselliger und geistig anger ter Ton. Ufer tPetiti dent ist ein lfeitiger, äuße«t lie benswükdi er Herr, in dessen ftli chem Hau e ich manchen gemiit lichen Abend zubrin .« »hat der Mästdent auch Töchter, stitztchen?« fragte Frau Braut inter e tr . »Jetde Mutterchen, drei s r.«« lächelte der Sohn. ,,« wei findofåon verheirathet; die drit e hat sich eben mgtLeimm jungen Rechtsanwalt der lo " Frau Brunk machte ein etwas ent täufchtes Acht »Sitz Frit, wie ift’Z, kommst Du mit zur Kirche?« fragte Braul, nachdem er den letzten Schluck aus der Kasseetaffe getrunken und sich den Bart gemischt hatte. « »Gewiß, gern, Vater.« »Na » t; der alte stor wird sich freuen, ich wiederzu ehen. Halt Dich parat, in ’ner halben Stunde müssen wir fahren, sonst bat die Predigt schon angefangen, ehe wir da sind.'· Jst der alte Herr denn noch immer auf em Postens 4ch denke, Jhr habt einen jungen hiil sprediger bekom mens« ,,Stimmt; aber sür besondere Gele genheiten und die großen Festtaae läßt sich der Alte fein Amt nicht nehmen. Er ist auch so weit noch ganz rüstig: die Johanna pflegt ihn gut, und wenn feine Rosen gedeihen, dann bat er wei ter ieine Sorgen· Na also, in 'ner halben Stunde. Und Du, Mutter chen, verspät Dich nicht bei der Wirtly schast wie letzthin.« Entsetzung folgt.) Iccuphcissksphib Da es nunmehr möglich ist. photo graphische Portraits über Leitnnaen von mehreren Tausenden von Kilome tern in etwa 10 Minuten telegkaphifch zu übertragen, ift die elettrifche Fern photographie zweifellos in ein Sta diurn getreten, an dem ihre praktisch Bertoendbarteit distutirbar wird. Je mehr die Apparate, fei es auf dem bisher eingeschlagenen Wege fei es durch Auffindung neuer Me thoden, vervolltommnet werden, je mehr die Uebertrogunggzeit abgetiirzt wird, eine um fo wichtigere Rolle wird die elektrifche Fernphotogravhie in der Reihe der modernen Vertehrss mittel spielen Eine erste. naheliegende Anwen dung dürfte wohl die Kriminalpolizei von der telegraphifchen Bilderiiher tragung machen; wenn erft die Ein führungöfchwierigieiten einmal über wunden find, dürfte wohl in einiger maßen wichtigen Fällen jeder telegra phifche Steabrief auch das Porträt des Delinauenten enthalten, wenn es überhaupt der Kriminalpolizei be tannt ist. Jn den anthropometrifchen Bureauö nach der Bertillon’fchen Sy ftem·wird dann wohl auch ftets hei den Vermessungen das Porträt des betroffenen Jndioiduums in einer Form aufgenommen werden« wie sie gerade für die telegraphische Wider iihertragung geeianet. fo daß man im gegebenen Falle nur dieses Porträt in den Gebeapparat zu bringen braucht und nach etwa 10 Minuten auf allen Stationen, auf denen Em pfänger für-«Fernphotographie aufge stellt find, eine Kopie des Porträts erhalten kann, von dem felbft wieder beliebig viele Abzüge in einer außer ordentlich kurzen Zeit gemacht werden können. Eine zweite große Verwendnnq wird einmal die Fernphotographie bei der illuftrirten Presse finden; aller dings wird dsr wesentliche Nutzen fiir die Presse erst dann hervortreten, wenn die Uebertragungszeiten noch wesentlich verkürzt werden können. Der illustrirten Presse wird ja im Allgemeinen weniger an der telegra phifchen Uebertragung von Porträ ten, sondern vielme r an der Ueber tragung von Situ tionen gelegen fein, und fiir solche, im Befonderen fiir die-charakteristischen Merkmale von Landschaften, Massenfcenen und dergleichen werden 5——·10,000 Bau fteine, wie sie für ein Porträt ausrei chen, nicht genügen; man wird hier fiir 30——500 Baufteine, und daher Uebertragungszeiten von einer Stun de nnd darüber brauchen. Während die Kosten für die Benützung einer Telephonleituna für ein telegraphi fches Porträt fich vorläufig in Deutschland ja nach der Entfernung von 4 bis 8 Mart stellen würden, würden fie ftir Bilder mit mehr De tails das Fünf-s nnd Zehnfache betra gen, nnd dtefe Beträge würden sich im internationalen Verkehr noch we fentitch steigern. Mit der Abkürzung der Uebertragungözeiten werden d e Kosten aber immer kleiner und tle - nee werden, und man kann daher tol sende Entwietlung voraussehen: So lange die Uebertragnngizeiten M YOHIWIWUG M sichs M fent absetttqt find, werden nur in den all Gibt-sc Und um tuell u Hist die Kriminulpaiizei wichtigen - M Hasen-tönen Aptgarfkirchte gest tU werden. Möw wir zu « in der trlegrap i schen Uebertraguag von Porträten genügen nnd nur in ganz. besonders wichtigen Fällen Situationen mit mehr Detaiks übermittelnk Mit der Berileinerung der Uebertragtnigözei ten aber wird die Zahl der mit Ap paraten versehenen Orte und ihre Verwendung auch für die liebewo gung detailreicher Situationen,Land schaften u. s. w. stetig wachsen-. Es wird mögkicher Weise für di Ausniitzung der Apparate auch ins Gewicht fallen, daß. man mit Hülle kleinerer Veränderungen, die« durch eine einfache Umschattuna an den« Ap parat-en angebracht werden Binnen, die Gebet und Empfänger auch fiir Telautographie d. h. für die telegra phische Uebertragung von Handschrif ien und Zeichnungen einrichten kann, so daß in einer Stunde etwa 500 Worte in gewöhnlicher, etwa« 2000 Worte in Stenographie übertragen werten können. Die möglichen Ver wendungen der Teiauioaraphie sind schon oft disMirt worden; die tele graphische Uebertragung von Unter schriften, eigenhändig geschriebenen Dokumenie hat für viele Berufsirejse Interesse, es hat auch keine Schwierig keit, behördliche oder noinrielle Stern pel teiegraphisch zu übertragen. Auf eine eigenartige Verwendung der Teiautogrnphie hat kürzlich Herr de Sanssure in Genf hingewiesen; er plaidisrie für ein metereoiogisches Cen tralbnrean, nach dem täglich die me tereologifchen Karten von allen wich tigeren Plätzen zu telegravhiren wri ren. In dem Central-Bureau iijnnk ten dann die Karten zusammengestellt und die Gesammtresultate wieder te legraphisch in die Welt hinausgesandt werden. Zweifelloo würden ans ei ner solchen Einrichtung die Metereolw gen und die Bestrebungen zur sor aussaauna des Wetters erheblichen Nutzen ziehen. Auf dieVerwendbav leit zur Uebertragung von Croquis für militärische Zwecke sei hier nur kurz hingewiesen. « Bei einer wichtigen Frage müssen wir zum Schluß noch verweilen: Wel che Schwierigkeiten werden die sub marinen Kabel der eleltrilsche Fern photographie entgegenstellen? Kurze Rahel, bis zu 1000 Kilometer, nies den zweifellos eben so leicht wie lange Lberleitungen überwunden werden« dagegen werden sicherlich bei langen Flabeln wie bei den transatlantischen Kareln, dieselben Schwierigkeiten aus treten, welche sich der Schnelltele ra phie entgegenstellen Die langen, Jub nmrinen Kabel haben, um einen tech niscken Ausdruck zu gebrauchen, seht grosse Cavacitäten, es braucht gewis sermaßen jeder Stromstoß zur Ladung des Nobels eine gewisse, nicht uner hebliche Zeit, die Ladungen verschwin den nicht rasch genug und setzen den solgendxn Stromstöszen einen Wider stand entgegen; man darf daher die Reichen wenn sie richtig ankommen iollem nicht zu rasch aufeinander sol gen las-sen, und aus diesem Grunde wird man auch bei der eletteischen Fernphotograohie bei der Uebertragung durch lange Rahel aus größere Ueber tragszeiten rechnen müssen, als bei der Uebertragung durch Oberleitunaen. Den erheblichen Kosten, die daher. stets eine tekegraohische Uebertragung von Photographien durch lange Kabel er fordert wird, steht nun aber der ganz außerordentliche Nutzen gegenüber, der bei so nroszen Entfernungen aus der telegraphischen Bilderiibertragung na mentlich von der Presse aezogen wer den kann. Man kann Bilder nicht Stunden, sondern Wochen vor der e wöhnlichen Brieisenduna erhalten, e ne einzige Uebertraguna kommt hier nicht einem einzelnen Orte, sondern einem ganzen cirdtheile zu Gute, da ja die z. B. nach New York von London per Kabel übertragene Photographie leicht wieder über die Oberleitungen von dort weiter gegeben werden lann. So ist der elektrischen Fernphoto graphie in zuliinstigen Zeiten sicher lich ein großes Feld beschieden, und die neuen Methoden werden sich um so rascher einbiirgern, jexmehr die Uebertragungszeiten abaelurzt wer den können. Pros. Dr. Korn. Ny Poon Chew, ein Chinese, ist der Redakteur einer in chinesischer Sprache gedruckten Zeitung in San Francisco. Vor der Civic Federation in New York sieit er eine Ansprache, in welcher er agie: »DieMitarbeiter dieser Zeitung lsind gelbe Männer, aber das Papier ist weiß. Anders Zeitungen werden von weißen Män nern eschrieben, sind aber gelbf Dem rtn Nu Poon Ebetv scheint es tro seines Zopses nicht an einer ge toi en Beobachtungng tu fehlen I I O Ein Vorrecht ist es aller schönen Frauen Lieb zu währen oder zu versagen. Die Psiigi der Männer aber ist ba lgegem Dies beides be benmiitbig zu ertragen. - i i Das Glück verschafft dem Optimii sten drei Genüsse: Die Hoffnung, die -— Besriedigung und die Erinnerung« dem Pein-nisten michs-n ei dui Qualen: Bangende rtvartung Furcht vor dem Ende und Schmerz um den Verlust c i i sitsent Rachsirtptige ift ost auch kuri