« Mosis-up ,T WVWUS ten n « II II M und angfeut mech Es W Wonnesegenss Dichte Seht-Mysan noch Fisch Wmnißvoll in Dunkel W aber ich- ich vpch Mund dort ei- Stetngefunkel . s. Du wirft wohl wieder mich it des Lebens Schmerz bedenken, abk- hutdvpa sicherlich Mit ein Tröpflein Glück auch schenken? Diese Hoffnung giebt mit Halt, Läßt mich heiter vorwärts schauen! Siißer Trost für Jung und Alt Liegt im Hofer und Vertrauen. Seine Grethe. Neujahrs- Humoreske von M. v. Leitkow »So —— so, Herr Medizinalrath — jetzt setzen Sie mal den linken Fuß in den neuen Filzpantoffet«, sagte Frau Katharine Drude, die alte und gutmüthige Haushälterin; dabei wars sie die schwarzen Atlasbändcr ihrer Spitzenhaube über die Achsel. »So —- nun in den Schlafrock hin-« ein —- und die Schlummerrolle ins Genick. Da — da ist auch die lange Pfeife Nr. 5, gut gereinigt und ge stopft! Hier ist die gefüllte Theeschale, da der Rurn und hier der Zucker —- und nun erlauben Sie mir wohl, daß ich auf ein Stündchen zu meiner Tochter izi die Marienstraße hinübergehek Medizinalrath Ferdinand Küm merlein rückte das Sammettäppchen über das noch volle Silberhaar und griff nach der Pfeife. »Ja — ja, liebe Drude —- gehen Sie nur —- und da ist eine Fünfu note——machei1 Sie den Kindern in mei nem Namen eine kleine Freude — und hier —- -— nehmen Sie mal den Tha ter aus meiner Westentasche — fiir denselben besorgen Sie eine Flasche guten, alten Weines für Jhre traute Tochter ——-·' »Aber, herr Medizinalrath«, warf die Haushälterin hocherfreut ein. »Buch, liebe Drude —- —— lassen Sie mich nicht gar zu lange allein! Sie wissen ja, daß ich seit einiger Zeit das Alleinsein gar nicht mehr liebe. Hö ren Sie, Drude? nicht zu lan « e-—..— »Ohne Sorge, Herr Medizinalrath, ich vergesse Sie sicher nicht! Und Gott vergelt’s tausendmal, was Sie seit Jahr und Tag an den Meinen thun!« Draußen knirschte der«Schnee. Es war Sylvesterabend. Jn kre nigen Stunden neigte das aite Jah« seinem Ende ru. Das Wohnzinsxner duraislutlxete eine wohlige Wärme und da die Fen ster nach dem eingeschneiten Garten hin-ausgingen, war es hier stiTL vor dern Lärm ver Straße geschützt. Medizinalrath Kummerte:si tbat ein paar mächtige Züge aus der lan gen Pfeife, dann gab er Zucker und Rurn in die Theeschale und schlürfte behaglich von seinem Percosaste. Ein » wenig störte ihn die Lampe —- er dämpste ihr Licht und lehnte sich in den bequemen Armstuhl zurück. Sylpetsterabend —- —— — htute waren es just fünfzig Jahre —Kiirnmerlein zählte schon sechsund siebzig — daß er auf ganz eigenthürn liche Weise zu seiner seligen Frau, sei ner guten Margarethe, gekommen war· Vor sein geistiges Auge war ein hübsches Häuschen tritt einem grünen « Woalier in einer Provinz W getreten. Er sah sich selbst als armen, aber fleißigen Studenten der Medizin, der W Studien in der Residenz betrieb nnd in den Freien heimtani in sein WORK-then um Mutter und M zu Etsch-U Et sah sich im Garten des dicken Mektors Lerche in Gesellschaft eines » rot otdlockigen Mädchens Pfü « n und erinnerte sich noch W mit Entzücken, daß der erste Kuß . M Gretchens rosige Lippen —- obs Ishl, oder eben weil er gestohlen war s-— thiu tausendmal süßer düntte, als teil-s Ue innigsten Pfiksiche vom sowe. Diese heimlich gepflückie Frucht vom Baume der Erkenntniß reifte in Fer diuand Kümmerlein den Entschluß, sich feines fchan jahrelang geliebien Gretchens zu versichern und um ihre band beim Vater anzuhalten. Freilich -—— erwae ein bluiarmer Student Aber zum Kutuckl Er ftand vor dem lesten Rigorofum und HI; wußte, daß er die Prüfung bestehen wär-de Grethchen mit dem Goldhaar träu feiie mi ihrem süßen Mündchen dem thaft Basiam auf Mund und im nnd in diesem Rausche fand sich ärdinand Kummerlein gleich darauf « « Arbeits-immer des Konrektors Letche, dem er, ohne aufzuathmen, feine fehntichstrn Wiinfche vertrug «« Mkukäregfrg hafo båslirär am M e en, em e - und Miit-it m seh; fest fchpd er hef Eis die Ieise auf die Stirn und gmsgtsvf O del mag heirathen, wen sie will — einem Doktor der Medizin gebe ich sie nicht! Damit bafial« »Ja —— welchen Grund haben Sie denn dafür, Herr Konreiiot —?" »Welche-( Grund —?« weiterte Lerche. »Welchen Grund? Hundert für einen! Erstens, Wer hat meinen Boten der an Wassersucht litt und von unserem alten thitten sicher ge heilt... worden wäre. unter die Erde gebracht? Die Doktoren — nur die Doltoten!« »Aber« —- wollte Kümmerlein ein wenden. »Wer hat meine atme, nervöfe Frau aus einem Bade ins andere ge jagt, bis sie mir im Seebade liegen blieb und die Augen für immer schloß? Die Doktoren! —- Wer bat meiner alten verrückten Schwögerin, die spindeldürre ist, beigebracht, daß nur Eisenbiider und Massage sie voll und üppig machen würden —1weil sie nämlich sehr reich ist? Die Tof toten.« i· Dis-«- s« M » «s - m M »Herr Konreltor ——« wollte Küm merlein erwidern. »Also, daraus wird nichts-! Potz ZipperleinZ Jch werde doch meine Einzige, meine Grete nicht selbst in’s Unglück jagen! Us!« »Lieber Herr Konrettor —- Sie verfchiitten das Kind mit dem Bade! Wer weiß welchen Dorfbadetn Sie in die Hände gefallen sind, und wenn —- —« Allein da wurde Lerche erst recht wüthend: »Was —? DorfbaderZ Jch habe von Berlin und Prag nnd Wien mir Professoren und Geheimriithe kom men lassen, habe nnsinnige Summen bezahlen müssen —- na, mir kommt keiner mit diesen Herren der Wissen schaft, ich — ich empfinde eine un iiberwindliche Abneigung gegen alles. 4 was Arzt heißt —!« Ferdinand Kiimmerlein sah daraus recht niedergeschlaaen vor sich hin. Eine lange Pause entstand. End lich nahm der Mediziner wieder das Wort: »Herr Konreitor » ich liebe Gret chen und Gretchen liebt auch mich. Jm Herbste erlanae ich mein Diplom und kann mir ein Heim griinden. Wollen Sie den jahrelang genährten Traum meines Lebens vernichten?« » Lerche ging unruhig im Zimmer auf und ab. Endlich blieb er vor dem » jungen zukünftigen Arzte stehen. ( »Gegen Sie habe ich ja nichts — Sie sind mir ja ganz sympathisch — aber gegen die Wissenschaft! Hatten Sie meinetwegen Scheerenschleiser gelernt —- nur nicht Arzt! Nochmals. ich geb-e mein Kind keinem Doktor!« »Und Sie geben mir gar keine Hoffnung ?« — ,,Hofsnuna auch noch?« —— lachte Lerche spöttisch aus. Na ——- so lange ich meine gesunden Sinne und Glie der habe, bekommen Sie mein Kind nicht!« Unmuthig erwiderte Kiimrnerleim »Sie werden sie aber nicht immer haben, nicht ewig gesund sein und vielleicht einmal einen Arzt sehr nö thig brauchen —- —" »Pah! Ich nehme nichts von Ich ren Mixturen und Meditamenten, da rauf können Sie Gift nehmen! — Wenn Sie mich mal vom Tode erret- ( t ten, dann sollen Sie die Grete ha- » ben .- aber eher nicht. Damit Punk- J tum.« ; Unter heißen Thriinen hatten diei Liebenden von einander Abschied ge nomen, aber eines dem anderen ; ewige Treue gelobt. s Es war am 81. Dezember desselben : Jahres, als der reiche« Apotheler Flin- ; zerl seinem Hauädiener den Auftrag; gab, zwei große fette Enten seinems alten Freunde Lerche als Geschenk zu ; bringen mit der gleichzeitigen Mel- ; dung. »e: —- Flinzerl —- lade sich für ; den Shlvesterabend selbst beim Kon- I rektor zu Gaste.« · Flinzerl war Junggeselle geblieben und feines boöhaften nnd hiimischenl Charakter wegen beim schönen Ge schlecht durchaus nicht beliebt Die fetten Enten langten an nnd Lerche-trug sie selbst in die Küche, wohnte auch dem Abschlachten der selben bei. Entenbraten war seine Passion — siir Entenbraten ließ er sein Leben. Als nach ein paar Stunden die En- · ten, braun und tnusperig gebraten, sitz-n in die Augen lachten, that es dem Konrettor leid, daß FlinzerL der ein starker Esset war, an dem herrlichen Schmause sich gütlich thun sollte. Nein — diese fetten qoldbraunen Vögel.tvoollte er selbst und ganz allein genießen—seine Tochter machte sich ob nedies nichts aus Geflügel. Er schickte Dörthe, die Köchin, Kalbfleifch zu holen und ersann, als sie zurückkam, die Ausrede, »ein großer Hund habe die Enten vorn Kochherbe gestohlen.« Sen-Wahrheit hatte Lerche aber die Enten in seinen Bücherschrank einne schlvssen, nachdem er einen der Vö gel seiner beiden Schenkel beraubt und ihm die tnusperiae baut buchsiiib lich vom Leibe gezogen. Gegen sieben Uhr kam Flinzey heißhungrig aus die seiiten Enten, an. Mit beitiibier Miene erzählte ihm der Konrettor Lerche von seinem Mathem mit dein fertigen und ge stohlenen Braten. ' Der Apotheke aber hatte eine gar feine Nase. Er schniisfelte umher und getan te bald zu der Gewißheit daß der sehn-Leuen Ersten aus dein Mehr chrank komme. »Warte, du Geizhals — ich will dich Drei lehrensp —- dachte sich der gqllige Flinzerl während er laut bedauern daß man nun um das kosiliche Abendessen komme. —- M will wenigstens von dem alten selblümchen, dem Wein, der dir bei mir so gut geschmeckt hat, holen. Es liegen noch einige Flaschen im zweiten Keller — —« Mit diesen Worten entfernte sich Flinzerh erschien aber nach kaum fünf Minuten mit allen Zeichen des Schreckens wieder auf der Biidfliiche und stammelte, als sei er tödtlich er schrecken: »Wenn großes Glück, lieberFreund, daß wir um den Braten gekommen! Denke dir — die Enten, die ich im Keller mästen ließ, haben den Holz verfchlag zum Nebenraume, wo die Gifte liegen, durchtnabbert und ent schieden von dem Arsenit gefressen ehe ich sie dir heute Nachmittag schickte." ; »A—-a—ar—ie——niti! Alles kre jpirt — davon — alles ——?« « Lerche konnte vor Aufregung lei nen Laut mehr hervorbringen Fun eri that, als bemerke er jetzt erst n Zustand seines Freundes. »Ja — was ist dir denn? Du hast doch nicht —- —?« »Habe —« habe gegessen — beide Scheut-i — Gift » vier Gift ——« »O, du Unglücklicheri Schnell —-— einen Doktor! s--s— Dörthel Dorthe! Den nächsten. den ersten besten « nur schnell —« . Die Köchin iam hereingestürmt. «Wo ist das Fräulein »Ei« Schnell einen Arzt, bevor es u spät rst.« Dörthe rana die "nde. »Friiulein Gretchen ist für arme Kinder bescheeren gegangen —’aber da drüben. bei Drechsler Kreisels, da ist der junge Doktor aus Mün n — .,Schnell, nur schnell, sonst ist’5 zu spät! Ach, ich will lieber selbst —" ’ Ilinzerl lief hinüber zum Dachs iler und erzählte dem nunmehrigen Doltoe Kümmerlein haarklein, wel chen Possen ihm Lerche gespielt und wie er sich an dem theuren Freunde gerächt habe. Der junge Arzt zürnte; endlich ie jdoch fielen ihm Lerche’s Worte ein: ; »Wenn Sie mich mal vom Tode jgretterh sollen Sie das Mädel ha n.'« ’ « Lerche lag halb todt vor Entsetzen auf einem Stuhle. ’ »Ich bi verloren —-— es geht zu Ende —--- i habe ja —-· habe fast die ganze Ente, nein, die halbe Ente ge gessen ——— und so viel Arie — nit -—— es giebå für mich keine Hülfe mehr -— v — o — ——" Mit sehr ernstem Gesichte trat Kümmerlein an ihn heran und fühlte ihm nach dem Pulse. »Beruhinen Sie sich ein tüchti ger Arzt kennt GegenmitteL Dörthe —- sofort heiße Milch, einige Liter — «Sie, herr Flinserh bitte, machen Sie gleich dies Rezept! Aber sofort —vielleicht ist noch Rettung möglich!" Die Milch lam. Lerche goß ganze Becher voll hinunter; auch die ver schriebene Medizin -—— ljes war Brau sevulver) —-— endlich noch drei Tassen Fliederthee und eine Schale Ramillen Doktor Kümmerlein saß die ganze Zeit über bei ihm und hielt seinepand in der seinigen. »So ——- der Himmel sei gepriesen, die Krisis ist vorüber! Für diesmal sind wir noch dem sicheren Tode ent ronneni« s »Ach Doktors-Sie sind ein Engel, Hin-ein Retter! Sie —- Sie sk— ja, Sie Iwollten ja meine Tochter? Nehmen TSie das Mädel, die Grete, aber ich-— ich ziehe mit euch nach München — ich will nie mehr ohne Arzt sein!« Das liebliche Gretchen war sein ge worden —- hatte fünfzehn Jahre in glücklichfter Ehe mit ihm« gehaust. ls sie dann heim ging, in noch jun gen Jahren, zum ewigen Frieden, hatte Ferdinand Kümmerlein nicht wieder geheirathei. Keine hätte ihm fein geliebtes Weib ersehen können »Nun ·waren fünfzig Jährchen da ruber hinge angen. Die Blut im Ofen slackerte auf-— aber die Pfeife war dein Alten aus Zgangen Langsam sank das upt des Mediztnalraths auf die Brust herab—noch iin Schlafe lachte er vor sich hin — glls er dann träumte-»du lag sein Weil-, seine«Grete an seiner Brust — ung k- frisch wie ehemals und flü rte ihm leise zu: Ei ist Shlvesterabend —- wei t du noch? Damals——im Gartkn Todte Xfirsiche — wie süß sie schmeck Sprüche der cebensweisheit. Mit Vielen tbeile deine Freuden, Mit allen Muntetleit und Scherz, Mit wenig Edlen deine Leiden, Und Auserwählten nur dein Herz. O If If Biedermännek sind größtentheils elende Menschenlenner. If II O Jn starken Menschen werden Schmerzen und Freuden zu über schauenden Anhöhen des Lebens. se se i Man wird immer sinden, daß die jenigen Menscher-, die am wenigsten leisten, am meisten nnd schärfsten ta deln. se e- · Willst du wissen, ob deine kennde oder Feinde gute Menschen nd, le giebt nnt als, oh sie auch wohl fähig send, on die onzensgiite unt-eran schen zu gleitet-en Novellette von Yrihur Lipp chttzi .. Vor der mondlichiumspiilten Schwelle feines nses stampfte Erich den daraufliegen n Schnee von den Füßen. Er dur schreitet den hellen gangflur und öfnet sein zu ebener srde gelegenes Zimmer. Er trittein. Er wirft ärgerlich die Thür krachend in’s Schloß. ! Also das war sein Sylvestet-’ Abend! » »Helene,. .· Helene...« hauchte ek Aber es geschah ihm ganz Recht. Er mußte schon längst wissen, daß Helene, derentwillen er nicht zur Syl vesterfeier in seine Heimath gereist war-, ihn nur als einen Spielball ihrer Laune betrachtete Er s rang aus, wollte ihr s rei ben. da Alles aus sein sollte zwi chen ihnen» .Dabei sosort verwars er ei nen Plan; wenn er ihr heute abxchrreb holte er sie morgen wieder sel st zu rück. . Also wozu?.. Lässig zündete er sich eine Cigarette km und wirst sich aus seine Chaisse ongu Ist Helene eigentlich der Liebe werth, die er sitr sie fühlt? Wie hat et sich esteut die ersten Stunden des herausdärnmernden July res an ihrer Seite zu verleben! Kaum hat er es erwarten lönnen bis das Ge schast geschlossen wurde Dann war er zu ihr geeilt. Er pocht an. ,,, tanz. . eh Erich» Du? Was willt Du hier? Du mußt einen im mer stören» »Helene sei nicht so schlecht zu mir. " Er versuchte sie an sich zu ziehen, sie aber wich ihm aus Was willst Du eigäntlich hieri« »Dir-h abholen.. rr wollen doch den heutigen Abend zusammen verle ben Du weißt, Helene, ich bin Deinetwegen nicht nach Hause gereist." »Seht gut! Hab ich’s Dich ge heißen? . . . . »Helene —- Du gehst doch mit?« »Nein, es thut mir leid-, ich habe einer Freundin versprochen ...." »Du, Mädel, ich habe mich auch heute umgesehen wegen desSchrnurlg.« »Schmucks? .,,Na wegen des Armbandes siir Dich « »Wabrhastig Liebling? Wirst Du das Geld von Deiner Mutter bekom men?« »Gewisi.« Er legte seine hand um ihre Taillc. »Du bist doch aut· Erich ...« Und sie tüßt ihn. . »Und ietzt. Lenchen, eine Bitte . Sie sah ihn fragend an. ? »Komm mit. Laß uns ’mal von i Herzen oergniigt sein . . . .« i Mit erheuchelter, ruhiger Stimme! entgegnete sie: »Es ist nicht möglich, ( ich tann nicht. Du mußt jetzt gehen i ich will mich umziehen « i Er sab ein, es war alles umsonst, und er ging· Da saß er nun ganz allein am Syl oestersAbend weil helene, das herz lose Weib, eine Freundin ihm vorge zogen hatte. Ob es auch wirtlich eine Freundin war? Ob sie ihn auch nicht betrog. Er lacheltc· Das that Helene doch nicht. Und gleich als ob er siir diesen schleckten Gedanken Abbitte lei sten wollte, holte er ihr Bild von sei-» nem Schreibtisch. Ich bin Dir ja gut, utrd einen Schmuck sollst Du haben wenn ichs auch das Geld. s »Was was was?« Wollte « er zum Dieb werden? Und er schleu- . derte das Bild.weit. weit von sich. j Doch mit magischer Gewalt zog es ihn dahin er hob es aus. tiiszte es als ob er dadurch Verzeihung erhal ten könnte »Für Dich thue ich Alles. A.l les « hauchte er. Und er streckte sich wieder aus sei nen Diban Eine behagliche, siisze Ruhe breitete sich iiber ihn aus. Um ihn schwamm dunkler Cigarettens rauch, der sich mischte mit der warmen Zimmerlust Er lehnte den Kopf gu riick schloß die Augen, um zu deuten an sie, nur an sie. —————— q-------——-——-—— Ein frischer Morgen ist angebra- I chen. Fruher als tonit hat Erich sich in's Geschäft begeben. Schon die ganie verflossene Nacht hat er auf die Firma Saarbera und --.o. s—-— sein Haar-, einen Wechsel zu fälschen versucht, nnd endlich ist es ihm vortrefflich aelunaem Mit dem Falsificat war er zur Bank geeilt, mit der sein Haus in Verbindung stand. Ohne Weiteres hat man ihm das Pa pier abgenommen «. hniausend Mart! ....'« Wie böllisch Feuer brannte das Gold in seinen Binden. Am liebsten bötte er es wieder zurückgegeben Es war zu spät. ,.himmel, was habe ich gethan?« Doch eine Stimme raunte ihm zu: »Für helene.« Nun zum Juwelier. Den Schmuck, den Schmuckl Ter Verläuser hatte ihn scharf anaeselym so ein junger Mensch, Geschmeide siir 500 Mart . . . Aber Geschäft ist Geschäft hie Geld, hie Waare. Erich sprang in einen Wagen und fuhr zu Helene. Sie nahm das Kästchen mit dem Schmuck. Schar-einend erstaunt sah sie Italid aus die Brillanten bald aus rch Herrlich, herrlich Viel zu schiin sii r mich. .« Sie fiel ihm um den hats «Ab·er Erich. Du bist so bleich, so ermi. .Was Hast Duf« »Nichts Hnichts .meinLieb . . :«Erich, schrie sie aus, als ob fest f erst Ahnung in lbe aufgestiegen »weil-et basi Du das Geld?« s Er erzählte ihballeik Ell-Wie konnte u lo etwas thun, »Für Dich . . . da fragst Du noch?« »Wie dürfen nicht mehr zusammen bleiben, Du mußt fliehen ·...« »Was?« lteifchte et. »Ja, bis die Sache vergessen ist« »Aber Dn Lene ....?« »Ich bleibe biet ....« »Du scherzefL Lene." wüthete er. . »Nein, es ist mein bitterer Etnft.1 Geb. geb »Helene wenn Tit Dein Leben lieb ist, spiele nicht mit mir .. sonst. »Du Du magst mir noch zu droben2« I »Nein nein, Helene, sei wieder ! gut · . . die Aufreaung . . . .« I Sie stößt ihn vim sich. « mischen uns ist es aus · . .« » sinne Dich Weib.« und er hebt die geballte Faust. ·«Hinaus! Mit einem Dieb will ich nichts zu thun haben ...« Sie wirft ihm den Schmuck ror die Füße . . . Da lrallt sich in ihm die Wuth fest, er springt ihr an die Kehle, zieht ei nen Revolver, den er bei sich trägt, falls man ihn verhaften will Helene stürzt ir sich zusammen. »Mein Gott, was habe ich gethan?« gellt es aus ihm. .,Lene, wach auf. .« Er hat sie mitten ins Herz getros en . . . . »Fiilscher . Mörder!« heulte er und schlägt sich in’s Gesicht. Er richtet den Rebolver gegen sich, da wird die Thür ausgerissen. Nach barn vom Flur entwaffneten ihn Man führt ihn fort wie einen gemei nen Berbrecher Ein dichtgedrängter Saal. bis auf den letzten Platz gefüllt. Eine interes sante, sonderbare Verhandlung Tiefe Stille Die Geschworenen iommen zurück. Der Präsident ver liindet: »Der Angeklagte ist zum Tode verurtheilt ....'« Der Tag der Hinrichtung ist da .. Seine Mutter ist aus Gram iiber ihren Liebling gestorben . . Die anderen Verwandten wollen nichts mehr von ihm wissen. Alle seine einstigen Freunde sind bei der Hin »richtung Schon schreitet er aus das Schaffot zu, schon hört er das Armensiinderalöetchem da —- -«—— --—— sernsachlser schweißgebadet Er i schlägt die Augen auf . . « diister fla ickert die Lampe . .. Er befindet sich .. ’ . sieht sich um · .. Dann springt er aus, befühlt sich Kopf, Wangen« Arme . . Was ist ihm? »Alles geiriiusni, nur geträumtksp Er schreit laut auf »Kein Wechselsiilicher Kein Mörder Alles nur geträumt!« »denn-, was war das-? Was fiir ein Lamms-« Er reißt die Laden, die Fenster auf Laute-z Rufen durch dringt die Nacht Shloester .. Neujahr Tit Snlvestergloaen hatten ihm in dem Schlaf gellungen, sie hatten ihn geweckt und den richti- « gen Weg gezeigt! Nun aber fort zu seinen Freunden! Da faltet sich ieme Stirn. Er dentt an Helene... Aber teine Erinneruna an sie darf mehr bestehen Er nimmt ihr Bild und wirst sie in's sFeueOr. das lustig darüber herfällt, und sieht in die Flammen, bis alles . verbrannt, oerwebt ist Jetzt tann er befreit athmen Tieser Schnee ’ i ! l l 1 l l i ist inzwischen gefallen Alles weiß, H die richtige Festtaagstimmung Er durchschreitet die Räume des Etablissements, wo er seine Freunde zu finden hoffte. Da erbleichte er plötzlich ein wenig. Was sieht er? Was? helene sieht er? Was? helene, seine Helene an der Seite ines Anderen! .. - . Also das war die Freundin . Liianerin Eigent lich hat er nie so recht getraut, doch als Verliebter iiberzeugt man sich schnell und gern vom Gegentheil .. .. Ob er aus sie zustchen soll? Er lacht über sich selbst, und während sie sich scheu duckt, durchs-breitet er stolz und aufrecht den Saal, ohne eine Miene zu rühren .Versunlen und ver gessen . . ..« Mit einem Hurrah wird er von seinen Freunden empfangen und da trintt man bis in den jungen Morgen hinein. »Auf ein fröhliches glückliches neues Jahr.« i i l i l i i 1 ( l Sylvestern Die Chriftgtocken find verttunaen, die fröhliche Weihnachtszeit ist vor übergerauscht, und in der Tät-weiter nacht schwebt mit verfchleiertem Ant lih das neue Jahr vom Thron der Ewigkeit zur Erde hernieder. »Was wird es uns bringen?« fragen sich bang und hoffend zugleich die Men schen. Und um sie zu beantworten, greifen die Menschen zu wunderlichen Mitteln. Bei den Sitten und Bräu chen der Neuiabrsieier erheben sich merkwürdige Widersprüche. Da heißt es in manchen Gegenden: »Wer in’s neue Jahr hineiniacht, weint sich bin aus!«, und in anderer wieder: »Man muß das neue Jahr anlachen, soffs tein Griecgram uerdent« Wohl mögen jene Stimmen recht haben, die laut rufen. man solle die Solvesterfeiee stiller Eintehr in sich selbst weihen· das Herz über denTand des Lebens erbeben und über dem «Hossen« nicht das Denken« verges sen; aber ei sind auch jene nicht zu schelten, die in dem Jahreswechtiel to viel» Grund zu unschuldiaer Fröhlich keit und heiterer Feier erblicken. Wer mochte den Neuiskzrstanz verdammen, wenn die — bei ine lvdischen len n- egt un bei dem Klang der Shlvesteralpcken sich ku belnd ein »Wer-sit Nemahel« zuru t? Ader handelt eben nach persönlichem Empfindem nach Anlage, Er ich-eng nnd geleitet durch seine spssi en Les-» benserfahrnngem aber wohl nicht ei nen Menschen giebt etl, der nicht mit treuen Wünschen das neue he be grßt, der nicht ein »Bei-sit eujnhr!« hinan-ruft, nnd dem man nicht zu ruft: »Viel Glück zum neuen Jahrt« Es ist eben eine alte« liebe Sitte. sich an der Jahreswende gegenseitig mit dem Glückwnnsch zu begrüßen, und ihm schließen sich all die mannigfachen Bräuche an. die bald ern t, bald heiter in Fetlichleiten ihren usdruct fin den. on im heidnischen Rom wurde der Beschluß des alten Jahres und der Beginn des neuen mit den überspru belnden Lustbarleiten der Saturnalien begangen, und die noch heute in Franb reich üblichen Mahoms-Geschenke »etkennes« sind ein Ueberbleiblel der heidnischen Janus-feste, welche man beim Jahreswechsel feierte und wobei man der Göttin »Strenna« Opfer darbrachte. Der Sabinertönig Tut lins erhielt am ersten Tage des Jahres aus einem der Göttin geheiligten Walde griine Zweige, die er für eine gute Vorbedeutung gehalten, weshalb eg in Rom ijdlich wurde, sich beim Jahreswechsel Geschenke zu geken,die man »strenge« nannte. Jn manchen Gegenden Siiddeutschlands und der Schweiz spinnen die krauen vor der Sylvesternacht ihre .oelen ab, weil teine angefangene Arbeit iii das neue Jahr hinubergenommen werden sou, welcher Brauch aus der Zeit unserer germanischen Vorväter stammt, wo in den Rauhnächten alle Arbeit ruhte und alle Ratten leergesponnen sein mußten. Jn manchen Gegenden des ssenlandes zerbricht man in »der eujahrsnacht alle schad asten Töpfe »und Teller, indem man ie gegen die -Hausmauern wirst, denn »Schulden bringen Giiict". Jn anderen Gegenden ist das Bleigießen, Lichterschwimmen oder Flachsbrennen üblich, und wieder andere schlagen um Mitternacht in einem duntlen Raum ein Buch aus, um die mit Stist bezeichnete Stelle am Reuiahtsmargen zu lesen, weil sie Deutungen siir das Jahr ent halten soll . Das alles find nur abergläubische Voltsbriiuche, die sich an den Jahreswechsel angeschlos sen haben, und so vielfach sie auch ausgeübt werden, giebt es auch wie-« der Menschen, die es siir srivol hal ten, die Sylvesternacht mit solchen Spielereien zu verbringen, und die im e’5ainilientreise, beim dann-senden Dunsch dem Schall der Reujahrs glaeten entgegenharrem Ueberall aber« kei den Ernsten wie bei den Fröhli chen, den Reichen und Armen, bei-Vor nehmen und Geringen tlingt die in nere Stimmug in einen Glückrvunsch aus. — Was unsere NeujahrssGratu lanten reden und s— denken. D e r R e s s e. »Herzliebstes Tantchen, lebe Du Noch manches IFahr in Fried’ und u » Das wünsch’ ich heiß und inniglich-« " (Puhu! ich glaub’, sent tiißt sie mich!) D e r K o m m i s. »Den Prinzipal, zum neuen Jahr Bein ich der Wünsche wärmsten dar. Für hre Firma laß ichs Leben »s« (Wann wird der Bosz mir Zulag’ geben?!) Der vorsichtige Freier-s mann Mit diesen dustl en Blumen rüßen Leg’ meine Witn che ich zu åüßem Sie reden laut an meiner tatt———" (Wiißt’ ich nur erst, wieviel sie hatt) Noch einmal der Resse. .Bere rter Ontel, lan es Leben Mag· ir das giit’ge chietsal eben! Das ist mein Wunsch. Du t rer Mann —« (Pump’ ich den Geizhals heute an?) D a s h ii n s ch e n. »Den Oheim. den wir all« verehren, Das Beste möge Dir beseheeren Des gut’gen himmets he Gnade!«—— (Ra, holt er denn no nicht Schock lade?) Oel BIUMMVAL »Na, Alte, erster Januar! Nun sind wir wieder älter ’n Jahr-, Bei Dir da schimmert’s auch schon grau ——" PS ist doch 'ne Perle von ’ner FrauU »s— Au der Linderstnbr. Hansl und Gretl weinen, da Onlels Dackel in tslpischer Zärtlichkeit des er steren Bausteine und Gretls Korbge schirr umgeworfen hat. hanöl fiihll sich durch Gretls gleichzeitiges Weinen in seinen Rechten als Aelterer getränkt und ruft dem Schwesterchen zu: »Sei ruhig, Gretl, jetzt wein’ ich!« -— GretL « gewohnt dem Bruder zu gehorchen, hält verduht inne, während Danks-l nun mehr allein weiterhenlt ' III- Gier. Chef (ver eine Todesanzei erhält): »Na, die Frau tann froh se n, daß sie endlich den Liiderjahn und Säufer los ist! . . . CZuni Kommis) Brücken Sie ihr ’mal unfer herzlichstei Bei-ein aus, Müller!« Erkenntnis-. Richter: »Was dachten Sie sich ei geistlich, Un llagter. alt Sie den Mä pr ein «rie es Komm' nannte-ji« Insect-raten »Daß n Intch deshalb verliessen wiirde.«