Senta Wolksburg. Roman von Elsbetb Horcbaw (8- FMFCIUUSJ « j »Di! Ufer-Ginng stimmte Gräfin stärkt-es merkwürdig bereitwillig zu. re- W »Wer-»O sichs-Mk r an n nn, r o o Dein- Ga i « . «UchNLo.« xirnilian lächelte sein; er san die eyrgeizigen Pläne seiner » « wessen «Frirchte In diesem Punkt ni z, ich werde nsJoachim nicht aus die Wo sburg laden« »Mehr mehr aus die Wolssburg laden? wiederholte sie nun doch ent täuschi. »Der arme Zunge, er war stets so gern hier; sau erdem wird es ihn kränken« Der Gras zuckte die Achseln. »Du sagt ja selbst, daß es nicht anders ginge. Doch nun werde ich Senta holen. damit Du sie kennen let-ig ,, nta heißt sie? Welch abfurder Daniel Jsch entsinne mich nicht, ihn je von einer unserer Ahnen und Trä KMSU unseres Namens gehört zu »Der Ursprung dieses Namens ist mir vollständig klar. Er entstammt Methelmö Lieblingsoper, dern »Für senden Holländer«.« «Darnit imp te er seinem Kinde Blum von der burt an gefährliche ei u n ern.« » s cheini so.« »Bist Aeußerte sie ich bereits da tubet?« Lragte Gräin arla lauernd. »Min- ings —- ie legte mir heute ihren Wunsch, Opernsängerin zu wer den,»xlar.« · — »ein —- uno Dur ; »Ich sagte ihr, daß ich dazu niemals ; meine Zustimmung geben werde, so; lange ich ihr Vormund bin.« » ,, nd sie fügte sich Deinem Wunsche » ohne Widerspruch?« s Er lachte Run, ohne Widerspruch wohl nicht, die Kleine kämpfte um ihre Kunst mit - der anzen Leidenschaftlichäeih die auchi rrem Vater eigen war.« »Sage ich Dir nicht voraus, daß Du Dir mit dem wilden Sprößling eine schwere Last aufgebürdet hast· fürchte, ihr anererbtes Blut wird r böse mitspielen, falls Du dieKan date nicht gleich zu Anfang scharf an sie s laß nur meine Sorge sein, ich wer«de schon mit ihr fertig werden. — da kommt sie bereitsf Jn diesem Augenblick trat Senta iiber die Schwelle. Furchth aber bescheiden und an rnuthdoll trat sie näher und verbeugte Gmeolssburg der an den- Stuhl seiner Dchwestet gelehnt stand, sah sie erstaunt an. Nichts in ihren schönen, keinen Zü n verrieth noch etwas von r leiden chastlichen Auswallung, die sie ihm heute Morgen gezeigt hatte hatte sie «sich so schnell in seinen Wil len ge unden. oder besaß sie ein so MS Maß der Selbstdeherrschunai " Wahrnehmung stimmte ihn un willkürlich milder. Komm näher, mein Kind, und be tiße Deine Taute, « sagte er darum eundlicher, als es wohl anfangs seine bsicht DenZwesn sein mochte. lick auf das junge Mädchen It, Lhatte er nicht bemerkt, wie P ntlitz seiner Schwester bei Sentas Eintritt gelblichgriin über n hatte. Und als sie jetzt vor ihr nd, da funkelte es in ihren Augen Iehaß, haß gegen das Kind ihres Bruders, das ihr schon bei der ersten nung die tödtlichste Kränkung ·gte, dadurch —das; es schön war. versuchte diesen Daß und Aerger nter einem Lächeln, das nur ein ziehen der Mundwintel war, zu verbergen, und reichte Senta die Fin pitzen ihrer rechten Hand mit einer ng, die nur zu deutlich ver riet was sie erwartete. bsr Senta til-ersah entweder diese des-es u oder sie verstand nicht. EmaipöttischeT gering chödiges Lasln verzo Karlas Gesicht u bist al o Senta Wolföburg—— ich muß sagen, Du verstegeeset Ueber rachungen zu bereiten ist, das ich statt des erwarteten ndes ein beinahe erwachsenes Mdchenvv mir scheleb —Beinahe sage ich, denn Du Wär noch jun-g genu um Ist chliige beziehungsweise tut-ag W an unehtnen und Je let a fulegen or allem möchte Dich W aufmerksam machen» daß Du einer verheirat ten xder älteren un Uehmatheten me bei der Be grüß » die nd zu küssen ß Dir diese eina ache hof plattIform nicht fremd fei. hast-V Iden n bisher ni e gelib ti« - »Dein s-—nie,« antwortete Senta Wdiesem Ein ang zuerst ganz ver l l w icich trdi . I " Wsmmchp Fische-H .Mein Bate that mich nicht schlecht äpgenk brauste Senta auf Purpur war in ihre Wangen gestiegen und ihre Au n stimmten Doch der kalte hochm thige Blick der Gräfin, der etwas von dex Erben-man Mistg ieit Weines Raubt set-es hatte, ieß das sinkt-in ihren m ettarten und wiege-e Zunge. Sie bi die Zähne utetlippe und senkte die ————————— » Griifin Arenderg lachte auf. »Deine Wnungk’tleine wilde Kahn spricht s wohl noch nicht mit. Auch die Selbst jbeherrschung gehört zu den Tuaenden lunseres Standes. Zügellosigteit ist in ·eder Gestalt verpönt. Du wirst - noå viel lernen müssen.'« inen Augenblick schien es, als wenn Senta von neuem aufflammen wollte, aber ihr Blick traf dctbei den ruhig ernsten des Oheims, der hinter dem Stuhl seiner Schwester stand und dieses Gespräch mit leiner Silbe Un terbrochen hatte· Wie konnte der Mann, der sich ihren Beschützer und Vormund. nannte, so ruhig dabei stehen, ivenn man sie und ihren Vater fchmiihte2 Aber freilich, was fragten die herzlosen Menschen hier nach ihren Gefühlen! Wenn sie nur lernte, nach ihren Standesvorurtheilen zu leben, ihre leeren, todten Formen n erfül len—das eniigte ja; nach ihrem herz und miith fragte keiner. Man hielt es nicht einmal für nöthig, ihre kindlich ehrfiirchtigen Gefühle frir den verstorbenen Vater zu schonen. Haft Du Dir schon die nähere Um gebung der Wolföburg, den Part, an geschn, Senta? fragte Graf Wolfs bin-« Diese Frage kam so unvermittelt, daß man die Absicht abzulenten deut lich herausfühlte. Senta empfand diese Erlösung aus ihrer peinlichen Lage wie eine Wohlthat, und wenn sie auch nicht annahm, daß der Onkel diese Ecwiscgcelnfra aus Rücksicht für sie ge llt tte, I war sie ihm doch dani bar dafür. Höflich antwortete sie ihm, daß sie bisher in ihrem immer mit Auspacken ihrer Sachen be chästigt ge wexn sei, also noch nichts gesehen »So halte Dir den Nachmittag da fiir srei. Fräulein von Ruvert wird ern bereit sein, sich Dir anzuschlie en. Und nu, mein Kind —- annst u Dich wieder auf Dein Zimmer berem Küsse Tante Karla die Hand un —zeth dann.« « Der «nt war deutlich und zugleich demüthi end, und dennoch war es die einzi e öglichteit, aus dem Bereich der ochmiithi en Tante, des kühlen, ernsten, gler müthigen Oheims zu tommen. Noch nie war ihr die Verleugnung ihres Stolzes so schwer geworden wie in dem Augenblick, als sie sich über Tante Karlas Hand beugte und ihre frischen Lippen einen winzigen Theil einer Sekunde darauf legte. Mit einer Verbeugung nach dem Onkel verließ sie das Zimmer, und als die Thür hinter ihr ins Schloß gefallen war, zog- sie eiligst ihr Ta fchentuch hervor und rieb sich die Lip pen fast wund damit. »Sie scheint allerdings gänzlich un erz en und wild zu sein,« nahm Grii in Karla drinnen nach Sentas Forågehen das Wort. « erzeih, Karla, Du hast das Kind gereizt.« gab Maximilian ruhig zur Antwort. »Gereizt?« Der Gräfin Augen schil lerten vlößlich grün, und ihre seinen Nasenflügel bebten. »Wodurch? Bitte!« « »Durch die Erwähnung ihres Va ters in einer Weise, die sie verletzen mußte.« »Hahahah, Maximilian, ich laube gar, Du willst die Unarten die es Ge- z chopses beschontgen.« » »Nichts liegt tntr ferner als das.! aber ich meine, Du hättest ihr die; Atti-ge auch ertheilen können, ohne( ihres Vaters zu erwähnen.« Graf Maxirnilian lehnte sich in seinen Stuhl und schlug die Beine übereinander. Gräsin Arenberg sah den Bruder scharf an. .Willst Du mir einen Vorwurf nie-Im Maxintilian?« « ein, durchaus nicht, nur möchte ich Dich bitten· Diethelms in Sentas Gegenwart lieber nicht mehr zu er wä »En« --.-s1. .,.,a. muss-s »ar, —- wn puuc Frau-II I nahme!« Sie lii lie spöttisch. « u wirst nicht weit damit kommen, ich laube eher, daß die Zügel bei diesem ädchen nicht scharf genug angezogen werden können, wenn wir es einiger maßen siir unsere Kreise möglich ma chen wollen« »Ich werde es an der nöthigen Strenge und Energie nicht fehlen las sen, des sei versiZerL Aber ich glaube, eine gewisse Rti sicht sind wir jedem schuldig, auch einem halben Kinde, be sonders wenn es sich um etwas i m heiliges, um den Vater handelt. - densalls werde ich in Gegenwart Sen tas nie anders als mit Achtung und Schonung von Diethelm sprechen.« Griifin Arenbetg schwieg eineWeilC und es schien, als wenn des Bruders Worte eine Einwirkung aus sie übten. Nach wenigen Minuten stand sie je doch ans. JFWqllisidatziergrt, igkaximxiåiåins wr o n ver en, ohne sie begriißt zu haben-« »Die Dame wird in ihrem immer s sein. Willst Du selbst sie au suche-H oder soll ich den Diener —« s Reif nebim bekniihe siMchtä ·——- s we e Ie a —,,i a em. s Atropos —- wana Testst Du —- Senia s --der Reine i mir noch ungelägsrg s —ineinem Oe ten und meinen Toch« s iern dor, das hei t, wann machii Du Deine Antrittsvi te mit ihri« m»,.Selbstverständlich so bald wie öglich —- morgen oder übermorgen-« m»dast Du auch die Abrchi, sie den anderen Familien der chbarfchaft tvorzåistelllbiennfs och H« or au ga n m nzDeintr Ansicht, sie muß erfi- etwas aMschiissen werden. —- Dann also auf edersehen, Maxi milian." Sie rauschte hinaus, wie eine Kö nigin, und als sie nach etwa einer Stunde aus dem Zimmer der Rupert heraustrat, um nach ihrem Wagen zu gehen, lag ein unverkennbar triumphi render Ausdruck in ihren Zücen Von einer schlechten Stimmung war nichts mehr zu merken Sie nickte sogar dem sich respektvoll verbeugenden alten Gottlieb, an dem sie vorübergehen mußte, huldvollst und gnäding zu — ein noch nie dagewesenes Faiium. 4. Kapitel. Einige Wochen waren vergangen. Senta schien sich schon etwas in die neuen Verhältnisse eingelebt u haben, wenigstens kam nie eine euszerung über ihre Lippen oder eine Handlung zum Vorschein, die das Gegentheil be sagt hätte. Mit ihrer alten Brigitte hatte sie es sich in ihren drei Zimmern so be hagli wie möglich eingerichtet und verlie sie nur ungern und nur ge zwungen. , Dieser Zwang wurde nicht willkür lich aus eubt, sondern ergab sich aus den Ver ältnissen und Gewohnheiten, und Senta war viel zu klug, um nicht die Nothwendigleit dieses Zwanges ein usehen. · »so war sie genöthigt, das Frühstück mit Fräulein von Rupert sowie das Mittagessen mit dieser und dem Onkel usammen einzunehmen. Dieses tur e isammensein bei Tisch trug ni t dazu bei, Onkel und Nichte einander näherzubringen. Der Graf hatte·es meistentheils sehr eilig, wechselteåoalx .rend des Essens nur die gebriiu l« - Isten höflichleitsphrasen und ging nach ’Tisch seinen Geschäften nach. Die !Friihjahrszeit ist fiir den Landwitth »die Zeit, wo es am meisten Arbeit « iebt, und Graf Wolssbnr , der sich lbst «seinen ersten spettor« nannte, war jetzt mehr unterwegs zu Pferde aus den Feldern und Gütern, als daheim aus der Wolssbur . Senta lam diese- Abwesen it des Oheims, dem sie sich innerlich nz fremd Fühlttz sehr gelegen.· So tte sie gen gend Zeit, sich in die neue Um gebung einzuleben und ihrem erzwun genen Aufenthalt hier die besten Sei ten abzugewinnen· Sie richtete sich ihr Leben nach ih rem Wohlgefallen ein, streifte ost stundenlang plan- und ziellos in Pakt und Wald umher oder weilte im Mu itsaal am herrlichsten Bechsteinsliigel i ihren Gesangstudien. · Anfangs ließ sie die Hausdame, in der sie nach ihres Onlels Weisung eine Respettperson zu sehen hatte, ge währen, denn so war es nach des Grasen augdriicklichem Wunsche. Senta sollte sich erst an die Verhält nisse gewöhnen. Sehr sein und ge schickt verstand es Fräulein von Ru pert jedoch, Senta allerhand erziehe ri ehe Winte zu geben. Nach ihrer einung fehlte dem in Küntlertrei sen ausgewachsenen jungen«1 ädchen noch unendli viel zu einer »Griisin«. . Leider wu te sich Senta ebenso ge- ’ schickt ihrer Gesellschaft zu entziehen, so daß es an Gelegenheit fehlte, aus sie einzuwirken, und auch die gelegent lichen Etmahnungen schienen wenigz zu fruchten. Senta erwies sich troht ihrer 16 Jahre als ein vollständig selbständi er Charakter, der sich nicht in enge ten en wingen oder ·ar ummodeln un beschränken ließ. or allen Dingen wir ihr jeder Zwang verhaßt. Sie konnte nicht einsehen, daß es nothwendig sei, stets in Gesell schaft der Ehrendame zu sein. Sie war viel lieber allein mit sich oder mit Brigitte; in Gegenwart Fräulein von Ruperts konnte sie sich niemals eines innerlichen Friisielns erwehren. Sie zo sich darum uriick und blieb, wenn aus stets höflicå doch verschlos sen und kühl. Fräulein von Rudert hingegen fühlte, daß sie sich niemals die Zwei Fing dieses Mädchens erringen würde. rum war es ihr auch we iger zu Jena Nur eins fürchtete sä: ihre acht u verlieren Es konnte und durfte so nicht weiter gehen. Geschah nicht jetzt zu Anfan etwas, so war es nicht allein um isre Autorität ge schehen, sondern alle ihre ehrgeizigen Pläne fielen ins Wasser So angenehm und ihren Zwecken dienlich es ihr zuerst erschienen war, daß der Grafi r jede Bestimmung iider Senta seld ändig überließ nnd sich in ieiner Weise um sein Mündel litrnrnerte. so erwünscht war ihr jept Mne Einmischung Er mußte ern achtwort sprechen, wenn sie Macht gewinnen wollte. Sie bat deshalb den Grasen eines Tages um eine Unterredung die döf i lich ewiilyrt wurde. Doch schien der Graf etwas erstaunt iiber ihr Untie en nndi üenrgagq wie er das Leben Links ls geregelt wünsche. s ach seineril Meinung« hatte er sich am s ersten Ta e geringen darüber artige-H lassen un geglaubt, daß allein einenBestimmunM gehandelt würde ß das Junge dchen auch hierin einen e ven Willen haben, atnit einen nsichten nicht einver nden ei könne, hatte er nie in den Bereich zo.en »Es verstand he sichssiir iån von fel ßfech sich glgech Ins Itnacht-ernda er etch ennr lesrtte sten denstandpnuttg tlerr4 gemacht hatte. Mit dem Näheren wollte er nichts-In thun haben. Er war froh gewesen« daß alles wieder im alten Gleis su laufen fchien«·und daß, seine Junggesellenruhe und Arbeit teine Störung erfuhr. Nun riittelte ihn eine usdame mit einem Male aus iexr uhe em por. Seht chonend site Unta, in ge wandien orten und leiten Anspie lungen machte sie ihm klar, was sie mit Senta bis jetzt für Erfahrungen gemacht hatte. Er schüttelte verwundert den Kopf. »Aber natürlich darf das Kind nicht sich selbst überlassen bleiben,'« hatte er nur erwidert. ,,Komtene Senta verbringt ihre D it mit der alten Dienerin, oder sie itzt im Musitzimmer und singt. — Tie aite Bei itte ist kein passender Umgang für ZU »Sie haben recht,« pflichtete Graf Wolfsbukg kei. »Und es wäre das beste,«der Herr Graf veranlaßten die Umauartierung der Dienerin,« fuhr sie fort. »Nein, nein« —wehrte er nun ab, »vorläu;i2g lassen wir es noch dabei. Meine i te wird sich allmählich in die neuen erhältnisse zu schicken wis sen. ——Auch was die Ausübung der Musik betrifft, will ich teine Ein schräntung.« . Das war das Resultat ihrer Unter redung mit dem Grafen gewesen, und sie hatte absolut nichts erreicht. Viel leicht gelang es Greifin Arenberg,ih ren Bruder aus seiner in Be u auf Senta allzu gleichgültigen u zu wecken. Bei der nachften Gelegenheit tlagte sie der Gräfin unumwunden ihre Sor n. »Ja, ie haben recht, liebe Rupert, Senta ist ein ganz unerzogenes, wi derspenstiges Ding,« erwiderte diese. »Jhrer Energie würde es wohl elin gen, den wilden Vogel zu zä men« wenn mein Bruder Sie unterstütztep Nun, vertrauen Sie mir nur, ich« werde die Sache schon arrangiren.« Maximilian hatte, wie er es seiner Schwester versprochen, sogleich in den ersten Tagen seine Nichte nach Aren berg gebracht. Senia war ni t so empfangen worden, daß sie eine ie drrholung dieses Besuches wüns te. Tante Karla hatte ihr schon bei r ersten Begegnung auf der Wolfsburg Widerwillen eingefliißt, und ihre Töchter begegneten ihr, wohl von der iMutter bereits genau instruirt, mit i ast verletzendem Hochinuth, Beson s ks die dir-sie Ana, ein weni hin i fchts Mädchen, mit Einem Gesith vol sler Sommersprossen,·fiihlte in dieser ;neuen schönen Cousine instinktiv eine jRivalin und haßte sie deshalb. Der Jeinzige, der ihr freundlich begegnete, Iwar Onkel Arenberg Sein breites, zgutmiithiges Juniergesicht verzog sich Tzu freundlichem Grinsen, als er der kiungen neuen Nichte jovial auf die iSchulier klopfte und sie willkommen hieß. Er scherzte mit ihr trotz der wiithenden Blicke seiner Gemahlin und mußte sich nachher vor dieser verant worten, zog sich aber geschickt aus der Schlinge. An einem der daraussolgendenTage hatte er dringend mit seinem Schwa ger Maximilian zu sprechen und tam zu diesem Zweck nach der Wol sburg. Leider tam ihm das jung iidchen dabei nicht vor Augen· « ie sei mit ihrer Wärterin ausgegangen. antwor tete ihm Marimilian auf seine Frage. »Ein verdammt hübsches Madchen die Kleine,«' sagte Gras Arenberg, »etwas tratzbiirstig aber —Rasse — Donnerwetter — wenn ich noch jung wiire — na, ich will nichts gesagt haben.'· »Es ist auch besser, Du sagst nichts,« fiel Maximilian lachend ein. »Alte: Kunde, wenn Deine gelegent lichen Schwärmereien nicht so uns al diger Natur wären und wenn ich ich nicht ganz genau tennen würde, würde ich meine echwester um einen solchen Don Juan als Gatten bemitieiden. —Wie tann man sich übrigens siir ein Kind beaeistern!« »Das verstehst Du natürlich wieder nicht« Du verinöcherter, ver teinerter Mensch. Sag mal« -—er s lug mit seiner breiten hand auf Maximilians tinte Brustseite—«was hast Du hier ei entlich si eni —- Ein erzi — fi der immel —- muß n ei en Ding sein! —Bist doch meines il sens in Deiner Jugend auch tein he - itger gewesen« »Die Leu-Zenit ist vorüber.« «hsre, a innlian, Du totettirst mit Deinem lter. Du hast a t Mike weniger aus deni Rücken a s »Die ——— Naturen sind verschie den,' fiel Maximilian trocken ein. »Na ja ——-es scheint ftp-übrigens —Du iannft Senta doch nicht rnebr zu den Kindern rechnen.« »Aber selbstverständlich und-—ich bitte dich —- das ebenfalls zu thun.« »Was denkst Das-"' »Nichts —- ich bitte Dich nur, ihr nicht allzusehr Dein Wothfallen an ihr zu zeigen. Das hieße E elieit und Selbsiüberhebung in ihr groß ziehen, und ich-—nun, ich bin nun einmal für ihre Erziehung verantwortlich. « »Die rnir schon vollendet zu sein scheint —- na nichts fiir ungut, werde mir Deine Ermahnungen ad notarn nehmen« » So war Graf Arenbergk Besuch auf der Wolföburg zwecklot fiir ihn ber laufen, under kannte den ernsten, strengen Sinn seines Sehn-F ers genau, urn noch einmal einen Yanääzeu rungsbersuch zu rna n. Er mußte ch begniigem wenn er ais schöne Mäd chen bei Gelegenheit sehen durfte Seit diesem Bei war keiner der äArenbergt auf der issburg eine l en. Da u eines T s i Larln nor.f Za- sie rosig-ihm irr-Hin n wurde Maxitnilian allmii lieh klar. Er runzelte dirS irn. Sen a brachte ihm jest in der hat allerhand Un »Was willst Du et entlich von miri« frag-te er ziemt un uthig. f«Jch beSenta Fräulein von upert kaut und r die Erziehung lasset-. Du ha es mir ja so angelFenttichQ empfohlen! Wert-inf, doch ohne Deine Un terstiihung ann sie ni chts ausrichten Senta scheint von Disxrpiin oderN spett vor ire end jeman keine Ahnung u h.aben wärest der einzige, der iihn hihr einflö en iönnte.« »So? — einst Du?« »Du mußt endlich ein Machtwort sprechen vor allem die alte Dienerin aus ihrer Nähe entfernen Diese iit geradezu ein Hinderniß fiir der Ru s pert ErziehunqspläneR ) »Das iehe ich nicht ein, liebe Karla ITie Alte macht einen durchaus guten ’ Eindruck, und ich will, daß sie bleibt « »Er ärgerte sich, daß seine Schwester nun auch noch mit diesem Anlieaen j inm. Er wußte nicht, daß sie und die "Rupert sich vorgenommen hatten die alte Brigitte aus Sentas Nähe zu ver treiben und er setzte diesem Wunsch einen nur instinktiven Widerpart ent «gegen. Dann würde ich es auch an Deiner Stelle nicht gestatten daß Senta den ganzen Tag mit ihrer Musik vertan delt, « fuhr Karla unbeirrt fort. »Die Rupert klagt, daß sie bisher noch nichts anderes mit ihr habe vornehmen tön nen, Verbiete ihr das Singen und Spielen.« »Daz hieße Oel ins Feuer gießen, liebe Karla. Nach dem Verbotenen trä t der Mensch nun einmal das hef tigäe Verlangen.« »Das sind also Deine Er iehungs grundfiide?« sra te sie spöttisch. »Ver geihe, wenn ich ie nicht ganz zu wür igen verstehe. Jch prophezeie Dir Arr ger und Sorgen mit ihr. Warum läßt Du ihr nicht lieber ganz den Willen, warum lässest Du sie nicht den Weg gehen, den sie will? Dann bist Du sie und mit ihr allen Aerger und alle SoiXe los." ,, arla!« Es klang wie ein Vorwurf, aber die Gräsin zuckte nur die Ach eln. »Dir ist nicht zu rathen nnd zu lfen; sieh, wie Du mit ihr fertig wirst; ich mische mich nicht mehr hinein. Um Deine Fuhe wares mir nur zu thun gewe en.« « Damit war sie gegangen und Maxi milian blieb in unmuthiger Stim mung in seinem Zimmer zurück. Er seuxzt tief auf. arla hatte recht; er hatte es ihr in seinem Stolz nur nicht gestehen wollen. Er empfand die Anwesenheit seiner Nichte auf der Wolfsburg bei nahe wie eine Last und Bürde, zumal er durch die Klagen seiner Hausdame und Schwester gezwungen war,eigen händig einzugreifen. Diese Klagen schienen ihm gerecht fertigt zu sein. Er hatte ja sogleich am ersten Ta e einen Einblick in Sen tas widerspen tigen, eigenwilligen und leidenschaftlichen Charakter gethan. Er gedachte jetzt der Szene. Wie das Kind da vor ihm gestanden tte mit den glühenden Wangen und lammenden Augen, wie es ihn der Lieblofigteit und hörte angetlagt und ihm eine Großmuth, ihr auf der Wol sburg eine Peimath zu geben, vor ie üße gewor en hatte! »Ja der unt ist meine heimath—ich frage nichts nach der Wolssburg!« »Laß sie doch gehen, warum hältst Du sie?« tönte dieStimrne der Schwe ster dazwischen. Ja, warum hielt er sie eigentlich? Weil er es dem Bruder gelobt hatte, der von diesem Gelöbniß nicht einmal wußte? —— Ja —- denn ein Wolfsburg hielt gegebenes Wort, und es mußte wahrlich seltsam zu gehen, wenn er das Kind nicht zur Naison bringen tonnte. Jm Grunde enommen war Senta trotz ihrer 16 ahre ein Kind, das seinen Willen ihin ge eniiber durchsehen, durch ihr störris Z Wesen vielleicht seine Zu stimmung zu ihren-Plänen ertrotzen wollte. D darin sollte sie sich ge irrt hoben. reilich, mit Strenge ließ sich vor der hand nichts ausrichteru es vmeiißte auf gndere Weise versucht wer 11. l Es war das erste Mal, daß Maxi-. milians Gedanken sich eingehend mits seiner Nichte beschäfti ten. Er be--l ieu te ihr Wesen na den verschie den en Richtungen und fand als End resultat heraus, daß ihr vor allein eine kassende Alter enossin fehlte. Da i hoe Tousinen renberg nicht die e slterzgenossinnen sein tonnten, war ihm ria »der ersten Begegnung der ringen adchen sofort lar gewesen. uch war die Entfernung u bedeu tend zu einein regen Verkehr. Doch ganz in der Nahe ab es ein Mädchen, wie er es sich pa ender nicht wünschen konnte. Das war die Tochter des Pfarrers von Wolsöbiirg, Degenhart. " Noch an demselben Tage machte er giech auf und ging in das Dorf nach m Pfarrhaus. Jm Winter pflegtel er mit deni Pa or ab und uSchach zn spieleon » nier mu te esder Zellen Gut geschafte wegen unterblei l äünf irren. Er bekleidete das Amt qukeets von Wolfsburg nahezu dreißig Ja e und stand» u dem gräf lichen Bau e, das zugleicä die Patro natöhekrscheft ausübtp in fast freund schaftlichem Vethaltncß. Die Fami lienzwistigleiten um Graf Diethelms willen waren ihm ebenso bekannt wie das ni ls weni als glückliche Ez leben s Gka en Mo imilian. t Pa tot Degenhatt war hoch in den m i « vi re « III-is ?«"så’å’«ch’!k«i2 LIMITij sei-ri- uuv Sau , irr-, mi man fol s von ihm begehrte. Auch ute ver and er den Oraen fofort und bedantte bei i in itr das Zutraiien und de Eke; ie r Graf ihm dadiir ertpie , das et Beine Tochter um ingang fttr dessen ichte auserseåen habe. »Spre n ie nicht von Ehre. Sie find es, d e mir einen Dienst erweisen· Wollen Sie meinen Wunsch erfülleni« fragte Gras Wolf-borg. »Aber mit Vergnügen« here Gent Jch werde Rath reinrufen, und S werden, aus i rein Munde hören, welche Freude Sie ihr dadurch berei ten.« Nach wenigen Minuten stand ein junges, fchlanteö Mädchen im Zimmer und verneigte sich erröthend vor deni hohen Besuch ihres Vaters. Graf Maximilian wars einen for schtnden Blick auf das liebliche Gesicht, das von blondem, schlicht geicheiteltem Haar umgeben war und daraus dunkle, große Augen so unschuldig und sanft wie wei Sterne leuchteten. Welch anziehen s, anmutgieges Bildt Und dcilju der vertiirperte genfatz zu seiner i ichte! Unwilltiirlich stie« ihm der Vergleich auf. Dieses san te ad chen wiirde ihin gewiß teine Schwie rigkeiten machen, die würde nicht aus begehren und ihren Willen durchse en wollen, sondern sich fügen und leicht lenken lassen. Er tannte Ruth Degenhari von klein auf; sie war ja der verhätschelte Liebling des anzen Dorfes (»ewesen, dieser tleine achtöinmling; denn Pa stor Degenharts hatten, entgegen der sonstigen Gewohnheit bei Pastorsteu tin, nur noch einen einzigen Sohn, der zehn Jahre älter als seine Schwe lter war. Und der Graf wußte, wie sanft, gut und hilfsbereit sie allezeit gewesen war, und hoffte von ihrem Einfluß auf seine Nichte viel. Jetzt reichte er ihr freundlich die Hand und machte sie in wenigen Wor ten mit seinein Anliegen vertraut. Ruth Degenhart strahlte vorFreude. Sie habe sich schon so lange eine r zensfreundin in der Nähe gewiin cht, und sie wäre dein Inn Grafen fo dankbar, daß ei ihr n Umgang mit seiner Nichte gestattete. »Am liebsten würde ich Sie sogleich mitnehmen, liebe Ruth, aber das wiirde den Anschein erwecken, als wenn ich in dieser Beziehung meine Nichte beeinflussen wolle, und ein wang wäre gerade hierbei gefährlich. bie miissen einmal ufällig nach- der Wolfsburg kommen, so bald wie mög lich natürlich. Sie verstehen mich doch, liebes Fräulein Ruth?« »Ja, here Graf, ich verstehe Sie.« Daniit war diese Angelegenheit fiir Graf Wolfsburg erledigt. Er be gröszte noch die rundliche Frau Pasto «rin und entfernte sich dann erleichter ten Herzens-. Fortsetzung folgU Ein Gentlenmn und Völker kennen ist Mr. Herbert Vivian in Woling (England), der in einer Enauete des »Er-unter europeen'« sein Urtheil über die Deutschen abgiebt. Mr. Vivian zeichnet als »Präsident des Ligitimisi Cluh«, früher Chesredatteur des »Whirlwind« und des »Nambler«, li beraler Candidat von Deptsord für die .Wahlen zum Parlament«. An Titeln fehlt es ihm also nicht. Sein Ausspruch lautet: »Weder Deutsch land, noch ein anderes Land, das sich der Tyrannei der Konsltiption unter wirst und den Freihandel zurückweist, wird jemals eine Weltrolle spielen. Jemand hat berechnet, daß jederDeuts sehe 7500 Arbeits-stunden in der Folge der Konslription verliert. Die Trut schen sind. wie berichtet wird, über wiegend Verzehrer von Pferden. Eseln und anderen lchmutzigen Thieren dani den durch den Schutzon erhöhten Preisen. Wie ist es denkbar, daß sol che Menschen im Handel oder im Krieg eine Rolle spielen? Deutschland ist in einem großen Nieder ang sit 1870x Heute erleiden die eutschen selbst von den Milden Asritas Nie derlagen. Die einzige Weltrolle, die sie zu spielen berufen sind, ist ihre Be stimmung, uns als Kellner undhauss tnechte, als wohlseile Kommis und ähnliche Arten von Philosophen " zu dienen. Jhre verwurstelte Sprache zeigt die Verwirrung ihres Geistes an; ihre Musik ist nur Lärm; ihre brutalen Sitten zeigen das Barba renthum ihrer Jnstinltez ihre Lond schasten selbst ermangeln der Phan tasie. Friedrich, ihr einziger General, hatte kranziisischen Geist: Deine, i einziger Dichter, hatte jiidischen Gei . Einzig ihr Kaiser ist Gentleman, rit terlich, erleuchtet und repräsentirt die alte germanische Größe. Und es giebt Niemanden, der schlechtex bei ihnen verstanden wird. als ihr Kaiser-« Da Mr. Vivian, wie er versichert, liberaler Candidat siir die Parla mentswahlen ist, so müssen ihn seie Mithiirger sür einen besonders er leuchteten und ersahrenen Polititer halten. Der sreche Bliidsinn eines solchen Urtheils wird daher nicht sein alleiniges Eigenthum sein. Ei iit he lehrend, zu sehen, aus welchem Boden der Deuiichwhdß in England opertrt« und mir welchen Argumenten er sicht. M Ein Cievelqndek Professor ist der Ansi t, Pie set ein schlimme-er Feind d r otal als das Bier. Der gute cum scheint seine Moral im Magen zu habet-. . . . Vom Manne erwartet man, daß er den Knoten durchs-any von der Frau, das sie ihn geduldig aulefi.