— ——-s Großmutters Weihnachten. . Großmutter sitzt im Lehnstuhl am Ofen, Dämmerung füllt das Gemach. Feierlich klingen die Kirchengloclem daö schöne Weihnachts »- fest einläutend, durch die stille, kalte Winterluft zu ihr hin in das warme friedliche Eckchen, und unaushorltch, leise und wie vorsichtig, fallen die Schneeslocken vom Himmel herab, als - elte es, den Dächern, Bäumen und ätraßen das weiche, blendende Fest gewand zum Weihnachtsmorgen zu vollenden. Nur einzelne Menschen noch, mit Paleten beladen, frohe Er wartung und innerliche Freude in den Mienen, hasten durch die Straßen, hier und da auch wohl ein Wagen, der einen verspäteten lieben Gat zum Fe e bringt, sonst Stille un Ruhe dr uszen ·-— in ahnungsvoller Andacht breitet die heilige Nacht ihre Schatten iider die Erde in gleicher Majestät vor tausend, wie nach tausend Jahren! Großmutter-J fleißigen alten Hän den sind die Stricknadeln entfallen, und unbewußt falten sich die Finger wie zum Gebet. Die einst so klaren Augen blicken träumerisch auf die hellen Streifen, den das slackernde Feuer auf den Fußboden wirst, ein leises, friedlicer Lächeln umspielt die Lippen der alten Frau, und auf horchend wendet sie den Kopf nach dem Nebenzimmer, von wo liebe Stimmen gedämpft herüber:önen: dort wird ja aufgebaut, der Christbaum gesclnniicktt »Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohls aefallen!« Und bei dein Klange der Weih nachtsglocken steigen jetzt in Groß mutter-Z Herzen Erinnerungen auf, die ihr selige längftvergaugene Zeiten her aubern, weit über ein halbes Jahr zundert verschwindet vor ihrem Blick! Sie steht sich als fröhliches Kind im glücklichen Elternhause, mit dem Bru der im dunklen Zimmer nach der Weih nachtsstube hinlaufchend, wo die Eltern den Baum anzänden Sie sieht die alte gute Großtante, ohne die kein Weihnachten zu denken war, die Thür ein klein wenia öffnen und dreimal niesen, das war dann das Zeichen des »Weihnachtsmannes« und fiel mit dem hellen bekannten Klinaelton zusammen, der die Thiir sreigab und den schönen, strahlenden Kerzenbaum sehen ließ. O des Jubels und der Freude! Alle Wünsche sind erfüllt, alle Ueberra schungen gelungen, auch die, welche man für die Eltern in Bereitschaft hatte: kleine Handarbeitem Zeichnun gev, vom Ersparten gekaufte Gegen stände machen Freude, ernten Lob. Dann fehlte eines Tages dennoch die gute Taute, der Weihnachtsmann nieste nicht mehr, die Puppe und das Spielzeug machten Kuchen, Kleidern, Schmuckstiicken Platz; der Bruder kam bald auch nur als Gast zum Weih nachtsabend aus kurze Unterbrechun gen seiner Universitäisstudiem aber immer brannte der Baum hell und strahlend, sein Duft machte jedes Jahr ihr Herz höher schlagen, wie schon in den Kinderzeiten, und auch als eines Tages das erwachsene Mädchen mit neuen, unllestimrnten Wünschen, mit stillem Sehnen und ahnungsvollem hoffen darunter stand, drang neben den unbewußten neuen Träumen doch auch wieder das selige, ruhige Kind heitsgliick, der» volle Kindheitszauber von dem Lichterbaum ins Herz hinein. Ehre sei Gott in der höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!« Jn einem Jahre war kein Frieden auf Erden, da war der Bruder —- und noch jemand! — in Feindes Land, eine ewaltige Zeit brauste durch das Va erland und die eigenen kleinen Ge schicke verloren sich in der großen, ge meinsamen Sache. Die Weihnachts feier im Elternhause war diesmal ernst und anders als fonst; Gedanken, Sorgen, Gaben wanderten in die Fer ne, das Herz bangte und hoffte; den armen Verwundeten in den Lazaret ten wurden Weihnachtsbäume und Geschenke gebracht —- aber dennoch brannten die Weihnachtslichter hell und verheißend, Hoffnung und Le bensmuth leuchteten aus den grünen Zweigen — ØIVZMUUCT lVllk Illligi Und wieder lam ein Weihnachts ·abend, an dem auch sie ins Elternhaus ging, am Arme des geliebten Mannes-, aus der eigenen jungen Häuslichleit beraus, ein Abend, an dem sie den brennenden Baum mit andachtsvollen Gesiihlen ansah und die Lichter unru hig zitterten in den Dante-» und Gljlcksthtänem bie sich aus ihrem Au . ge siahlen, als sie aus dem Gabentische ein Körbchen mit entzückenden kleinen Sächelchen sand, die dem Manne nur errbthend und verstohlen gezeigt wur den! Aberrnals Jahre vorüber! Unter dem Weihnachtsbaume, den sie selbst angezündet, steht Großmutter, im ei genen Heim, wenngleich fern von hei math und Elteriihau5. Aus einem großen und einem lleinen Tische ord net sie die Gaben, auf le teeem liegt aus zwei gesonderten Pl den allerlei Spielzeug; nebenan hört sie zwei helle Stimmchen rufen »Marna, noch nichts-« Und die Klingeh aus die sie selbst als Kind in Spannung und Entzücken gelauscht hat, dieselbe Klin gel rust ietzt die eigenen Kinder, zwei bliiiwtxe Knaben, die mit-Jauchzen hereinstürmen nnd sich Iubelnd freuen. Vier große unschuldige Augen blicken un kommt die große Weihnachtsschlachtt Harren es wird mobil gemachti gnd naht das schöne Fest heran, Parade hält der« Weihnachtsniann. Zuerst mit stolzcni Schritt vorbei Zieht alles, was es gibt von Blei, Das Fußvolt nnd die Reiterei Und wo sich nnr die Völker hann. . Hier kann man die Soldaten schaun: Engländer, Bnren nnd Franzosen lind Wilde ohne Rock nnd Hofem Japaner, Briten nnd Franzosen Die Kaiser- und die tidnigliclem Ja, die Arinecn der ganzen JEAN — Wer hat solch Heer je aufgeftcllti O fchant nur die Milliarden an — Tas kann allein der Weihnarlitsmannl Und nicht genug —- nnn zieht daher Gleich toic ein Niefenstrom zum Meer Das Ungeheure Puppenhcch Wer zählt die Völler, nennt die Namen Der Bahn-T Kinder, Mädchen, Damen Mit Augen blau nnd »süs-. erschrocken« Mit schwarzen nnd mit aoldncn Locken? Ww-W8W Gar viele sind, man instä- nicht denken, Versehn mii wirklichen Gelenken Und manche schließen, geht’s zur Ruh, Mit leisem Klapp die Augen zu; Doch drückt man andre auf den Magen, Vetstehn sie gar ,,Mama« zu fagenl Die einen kleiden sich bescheiden Die andern gehn in Samnit und Seiden Doch manche sind, wie Gott sie schuf, Denn Baden ist ihr Oauptberuf. Musiil Musik! Nun zieht’s heran. Drauf iromineln man und pfeicfn kann, Die Orgeln nnd die Picfelflötem Die Geigen, Hörner nnd Trompeten, « Die Glockenspicle nnd die Knarren, Waldieufel anni, die grausig qnarrenl Das rasseli, schnietterh qnieit und gcllt, Als käm der Untergang der Welt. D r Weihnachtgmann sagtseibst: »Nanui« Und hält sich beide Ohren zu· Doch sieh, nnn naht die große Herde, Die Ochsen, Esel, Hunde-, Pferde, All die in Noahs Arche waren, Ziehen vorüber, unzählige Schaaren, Miezeiatzen wie Sand am Meer Bählämmer noch zehnmal mehr, Löwen nnd Tiger, stanieele und Affen Elephantem Bären, Giraffen. Von manchen hat es hier mehr gegeben, Als auf der ganzen Erde lebent Und dann der Vögel unendliche Flüge Und dann die Wagen nnd Eisenbahnzüge, Die sich rasselnd vorüberseliiebem Mit Federttaft oder mit Dampf betrieben Oder am Ende elektrisch gar So zieht vorüber Schnur auf Schand Man kann nicht alles beschieiben und sagen. Am Schluß da kommt auch für den Magen Alles was wir schon einmal sahn, Aus Honigluchen und Marzipam Aus C lolade und Zuckerfchaum Eine elt, die fiir den Weihnachtsbanm Zauberifch schöpfte- der Zuckerbäckcr, sLieblich duftend, köstlich und lecken Fürwahr eine Welt, zum Anbeißen schönl Sodann, mit schreckliilien Getön Blasen. daß es zutn Himmel schallt Zehntaufend Trompeten: »Das Ganze Haltl« Nun inn den kleinen Hügel lier Steht wie ein iumlisehbares Meer Das ganze gewaltige Weihnachtsheer· Und dankend spricht der Weihnachtsmanm »Ihr tapfern Eclxaarein ieli seh"»3 euch an, Wie groß nnd gewaltig euer Muth ist, Ich sehe verqniigt, dniz alle-S gut ist« Darum nun seid entlassen in Gnadenl Nun zieht auf Millionen Pfaden, Der eine dort, der andre hier Ein jeglicher in sein L.iic1rtier, - Unter den strahlenan Weilsnnchtskerzen Zu erfreuen die siinderlserzenl Zu Reichen nnd Armen werdet ihr gehn Und viele glänzende Augen sehn: Für alle soll beim Weilnimtstsschein Ein Stück Himmel auf Erden scinl« Heinrich Seidei. in den strahlenden Lichterbaum und voll tiesen Dankes gegen Gott sieht auch die glückliche Mutter in den alt gewohnten Glanz, ihr Hoffen und Wünschen ist erfüllt, vor Tausenden hat das Leben ihr Segen und Glück ge bracht, in ihren Kindern bleibt ihr Herz jung und sie weiß nun erst recht, was Weihnachten ist: »Ehre sei Gott in der Höhe« s— Und doch -- »es muß stürmen in je des Leben hinein, es muß Tage geben so traurig« -—- Großmütierchen zuckt leise zusammen, sester salten sich ihre Hände, eine Thriine verdunkelt ihr Auge: so viele Jahre auch schon dar über hinschwanden, der Schmerz blieb ebenso tief, der das Mutterherz traf. Den beiden Knaben gesellte sich nach längeren Jahren das ersehnte Schwe sterchen zu« ein Sonnenstrahl iam mit ihm ins Haus und erfüllte der Mut ter Seele mit reinster Glückseligkeit und Freude! Doch nur zu bald erlosch er wieder; das tiesste Leid zog ein, wo die Freude geweilt, und es tam ein Weihnachtsabend, an dem die Kerzen des Baumes trübe schimmerten, wie von Flor überdeckt, ein Weihnachtgi abend, an dem sie, ehe sie den Knaben bescherte, eine einsame, schluchzende Weihnachtsseier hielt an dem Hügel ihres entschlasenen Lieblings, während ihre heißen Thriinen in den leuchten den Schnee fielen, der ihn deckte, und sie sich mit blutendenr Herzen fragte, warum denn Gott so grausam gewesen sei, ihr mit dem Kinde ein Stück ihres Lebens zu nehmen?! Die Knaben zu Hause verstehen schon ihren Schmerz, sind stiller und zärtlicher als sonst und ihre Liebko sungen scheinen zu fragen: ,,hast du nicht noch Glücks genug an uns?« Ja, es ist ihr noch viel geblieben! —- und mit doppelter Inbrunst zieht sie die Knaben an ihr Herz —- vertrauensvoll lehnt sie sich an die Schulter ihres treuen Gatten und sieht auf die grü ner ernsten Zweige des Weihnachts baumes mit stiller Ergebung in Got tes Willen — ja, sie hat noch Liebe, Glück und Pslichten genug! —- Die Jahre vergehen —- Grvßmutter ist nicht mehr jung — die Söhne wachsen heran und verlassen das Elternhaus; manchmal bleiben die Alten am Weih nachtsabend allein; aber jedes Jahr, trotzdem ihr Mann sie wohl lindi ch nennt, zündet Großmutter in ihrer stillen freundlichen Stube einen Christbaum an zum heiligen Abend und läßt ihr alterndes Herz von Kind heits- und Jugenderinnerungen um spielen. —- Und eines Tages sind wie der mehr Menschen unter dem bren nenden Baum, beide Söhne sind jung verheirathet, haben ihre Frauen mitge bracht und die Eltern sonnen sich in dem jungen Glück. Unter den Weih nachtslichtern blicken sie sich in die treuen Augen, drücken sich die Hände und flüsterm »Weißt Du noch, als wir so waren?« -— o Jugend, Liebe, Glück! Und wieder eine Spanne Zeit vor über, wieder heiliger Weihnachts abend! Heute hat aber Großmutter alle Hände voll zu thun; nicht ein, nein, drei Bäume schmücken die Stube; drei Familien vereinigen sich heute Izum schönen Feste hier! Sie sieht noch einmal prüfend ihr Werk an, ob auch ialle Gaben hingelegt sind, keine Ueber Hraschung vergessen wurde, und immer ;wieder kehrt sie zu einem kleinen Tisch chen zurück, auf dem Puppen und ver schiedenes Spielzeug für ein kleines Mädchen ausgebreitet liegen, wie lieb tosend fährt ihre Hand über die Sa chenl Dann fällt ihr Blick aus die Uhr —- gleich siinsl Der Gatte wird ivom Schreibtisch geholt, er muß sich einen besseren Rock anziehen, in der iKiiche werden die letzten, schon wieder holt gegebenen Antveisunges nochmals eingeschärft, dann rasch noch die Feier tagshaube ausgesetzt, und nun darf sie sich endlich neben den treuen Gefährten ihres Lebens.setzen, sich mit ihm aus die kommenden Stunden treuen, wäh rend die Weihnachtsglocken vom nahen s Kirchthurm herübertönen. Da —- die Flurtlingel —- große und kleine Füße stampfen den Schnee von den Stiefeln, dann leises Tuscheln und Bewegen im Vorzinuner — Großmutter greift zur alten Klingcl, die nun schon der dritten Generation den Christkindsrus bringt, dann stürmt es herein, das Leben, das Glück! Zwei Elternpaare und drei blühende Kinder! Zwei Knaben flie gen auf den Großvater zu, Großmut ter aber hat nur Augen für das blonde ruhige Enkeltöchterchen, das Kind des ältesten Sohnes, das sich in ihre Arme schmiegt, ihren Liebling, aus den sie die ganze Zärtlichkeit ihres alten Her zens vereinigt, in dem das einst ver lorene Töchterchen ihr wieder aufer stehi. Sie weiß, daß auch sie in dem kleinen, reinen Herzchen den ersten Platz einnimmt, es herrscht ein ruh rend inniges Verständniß zwischen der Alten und dem Kinde, und als nach all’ dem Jubel des Findens und Sich sreuens die Frau des zweiten Sohnes sich ans Klavier setzt und vier junge kräftige und zwei helle Knabenstimmen singen: »O du fröhliche,«o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit«, da schleicht die Kleine wiederum zur Großmutter hin und diese legt zit ternd vor Rührung und Glück ihre Hand segnend auf das lockige haust ihres herzblatts und blickt feu tut Aug’s aus den alten, lieben, s ete Tannenbaum. »Auf nächstes Jahrt« —i »bis zum . nächsten Weihnachten« -«"· so ·töut«s hinüber und herüber beim Abschied, die Stube ist wieder still und leer, die Lichter am Baum sind herabgebtanni, am Fenster draußen fallen noch immer leise und dicht die Flocken herab, die Weihnachtsnacht senkt sich hernieder und Großmutter entschlummert mit einem Dankgebet auf den Lippen; Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Er denI und den Menschen ein Wohlgefal len. Und heute nun, da es wiederum Weihnachten ist? Da siht sie allein und traurig; das letzte Jahr hat sie ganz alt und müde gemacht, ihr treuer«Gatte hat sie auch verlassen! Beim Sohne wohnt sie, die kleine Do rothea ist ihr Trost und ihr Augen licht, sie selbst wird geehrt, geliebt und gepflegt, aber doch fühlt sie sich nicht mehr zu Hause, sie meint, sie sei nun überflüssig, ja sie freut sich nicht mal mehr auf den brennenden Weihnachts baum! Jmmer tiefer sinkt das Haupt der alten Frau auf ihre Brust, immer traumhafter werden ihre Gedanken; die Kirchenglocken tönen mächtiger und rauschender zu ihr her, dazwischen hört sie jetzt eine unbekannte, wunder volle Musik, und plötzlich ist es ihr, als ob zwei weiche, kleine Kinderhände sie höher und höher hinaufziehen, wo eine blendende Helle, wie von Hunder ten von Christbäumen, ihr entgegen strahlt, so daß sie die Augen schließen muß. Aber so leicht, so frei, so selig wurde ihr zu Muth, eine so köstliche, reine Luft umgiebt sie, die sie tief, tief einathmet. ,,Großmutter, das Christiind ruft! Komm zum Tannenbauml Ach Groß mütterchen, warum antwortest Du mir nicht? Vater, unser Großmütter lein ist so still und so kalt, rede doch mit ihr!« so ruft Klein-Dorothea und hält die Hände der Greisin fest und will sie vom Sessel emporziehen. Der Vater eilt herbei und —- sinit mit ei nem Schmerzenslaut in die Kniee vor Ier lieben alten Mutter. Und Groß mutter ruht aus von ihrem Tagewerk, hört die Stimmen ihrer Lieben nicht mehr und feiert ihre Weihnachten dro ben, wo die Engel ihre Hosianna sin gen! »Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein . Wohlgefallen!« ——-.— Weihnachtsfreuden. eilniachtskerzen flammen wieder M Alle Fenster find voll Glanz, Alte, liebe, fromme Lieder, Kindetlieder, Aus der Jugend sisnospenzeit Hör’ ich klingen weit und breit. Aus Frau Holle's weißen Haaren Fallen Flocken leis nnd leicht, Wie sie auf und nieder fahren, Dicht in Sil)aare11, « ) Und sich, kleinen Sternen gleich, Lustig drehen weiß und weich. Wnlzll Im Zimmer ist’s jetzt Kanns Tiiste haucht das Tannenholz Miitterchcn erzählt beschaulich Und erbaulich, Und mit offnem Aug’ und Ohr Lausclit der Kindlein selOger Chor. Aber draußen auf den Gassen Irrt manch’ armes, kleines Kind, Das vereinsamt und verlassen Und mit blassen Wangen durch die Scheiben schaut, Was Knecht Ruprecht aufgebaut. Laßt uns drum der Armen denkenl Weihnacht ist die rechte Zeit, Freude in ein Herz zn lenken Zn beschenkem Jst ein Werk, draus Segen quillt, Ziindeshand ist leicht gefüllt. W Ein Phantnst. Setretär: »Na, Plümke, warum schielen Sie fortwährend nach der Kleiderbürste?« Diätar: »Ach, Herr Secretär, wenn ich die Borsten sehe, muß ich immer an Schweinebraten denken.' .- .e« Verfängliche Frage. Doktor-: »Jhre Krankheit ift zwar nicht allzu gefährlich —- aber immer hin sterben von zehn Personen drei daran!« Der Kranke: »Pardon, Herr Doktor — sind die drei schon todt?« Gemüthlich. Bedienter (zum Bittsteller, der volle zwei Stunden im Vorzimmer gewar tet hat): »Mir fällt eben ein« daß Seine Exzellenz beim Fortgehen gesa t hat« daß er heute nicht mehr lonnnt.« Verschnapvn Er (zur Schwiiegermama): »Du sagtest doch seinerzeit, daß Elise 12 000 Mark mitbekommt, und nun ste t sich heraus, daß sie nur 10,000 hat!« Schwiegermama: »O, Elife hatte schon 12,000 — aber ich hab' ja, bis sie Dich kennen lernte, 2000 Mark verannoncirt!" Schlau. Schutze (zunr Gemeindewiesen-) ,,Nachdem der Weg über’s Gemeinde feld von jetzt an verboten ist, läßt Du in der Stadt a Tafel machen; laß sie in. der neumvdischen Schrift —- He schions oder wie s’ heißt — malen. Des bringt’s gleich nicht Jemand zusammi und wir machen a Geschäfti«