Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 08, 1905, Sweiter Theil., Image 14
Die SpielgefährtenH Roman von V. Wiesen. Iskakava --T-.- ff U (14. ek. na. Man erwartee it e. Baron liebte die Geselligieit nnd ließ sich nicht leicht eine Gelegenheit dazu ent ge . heute sollte in Dobrawiß das Erntesest geseiert werden. Die lder waren abgemiiht. die Frucht den Scheu-ten geborgen — reich liche Frucht, von ganz vorzüglicher Beschaffenheit, —- wie der Baron jedem erzählte. Zwar aus dem halm hatte es nicht darnach ansgesehem aber nun das Getreide in den Scheu nen untergebracht war, zeigte sich erst, wie gut die Ernte gewesen und wie hohe Erträge in diesem Jahr zu er warten standen. Die Gutsbesitzer aus der Nachbar schaft mit Frauen nnd Töchtern, so wie mehrere jüngere Herren aus der Stadt wurden erwartet; man wollte dem Tanz der Dorsleute zusehen, vielleicht sich auch eine kurze Weile daran betbeiligen. In dem Grasgartem wo sonst das Jungvieb weidete, war der Tanzplatz hergerichtet nnd die große Scheunen diele nebenan zur Bewirthung der sutöleute freigegebem Schon am Just voll-er you-n me gnug-se unu Feierabend aus Laub undTannen lange Guirlanden geflochten; das grüne Gewinde um Pseiler und Bal len zu schlingen, wurden die Knechte beauftragt. Sie stellten sich dabei ab sichtlich so ungeschickt wie möglich an. Immer wieder fiel ein Büschel fpitzer Sanmnreiser den laut auftreischenden Kranzbinderinnen gerade in den Nacken Zu beiden Seiten der Tenne hatte man primitive Holztische ausgeschla stn, die Sitze bildeten lange, auf leeren Viersiißchen ruhende Bretter. Nach Ueberreichung des Erntetranzes soll ten die Leute hier mit Saum-T Fla- . den und Kaffee bewirthet werden. Den letzteren zu brauen war ein seit Jahren unbestrittenes Recht derl Schäfer-strau, deren altbewäbrtes Re- - zwi: Pfund Kasfee mit einem Pfund - Cichorie und einem Pfund Svrup in J drei Eimer Wasser gekocht, sich stetss der größten Anerkennung erfreute. Je der Gutsinsasse brachte sich seinen Be cher mit und durfte aus dem großen Wafchiessel der an diesem Tage zur Muffeezubereitung diente, nach Belie ben schöpfen. - Im Schloß war die Bewirtbung der Säfte stets eine sehr opulente, und Mice mußte alles aufbieten. um hierin den Würrfchen des Hausherrn nachzu lommen und seinen Ansprüchen zu ge trügen. Seit jenem Abend, an dem Wasil tm Zorn ihr den Vorwurf zuschleus verte, sie habe sisch ihm aufaedriingt, wich sie scheu aus seiner Nähe. Wie Zwei Fremde. die zufällig dasselbe! haus bewohnen. gingen die Gatten » aneinander vorüber. Fabr Zusammen- J Un beschränkte sich auf die Mahlzei und ihre Unterhaltung aus die nothwendiasten Wirtbschaftssragen Ueber ihnen lag es schwer und dumpf, wie vor dem Ausbruch eines Gewitters Ein Gefühl namenloser Beblonnnensbeit schnürte oft das Herz der iungen Frau zusammen, als stünde sie vor einem unbekannten schrecklichen Schicksal dem zu entfliehen nicht in ihrer Macht lag. heute allerdings merlte niemand etwas von einer Verstimntung. Der Var-on war wie immer ganz Kavalier, aanz der bezaubernde Gefellschafter. Mit liebenswürdig-net samtnen-nen lIeit empfina er am Fuße der Frei tret-ne feine Gäste und führte fie der Gattin entaeaen. Alice sal- unendlich reizend aus-. Des Festes weaen tma sie ein weißes Kleid, das ikyren schlanken Körper weich iimslosk. Das wellige lunitlos geordnete Blondbaar und die aroßen, stillen Anaen gab-en dem Gesicht etwas rührend Kindliches. An ihrer Brust binaem schon leise welkend, ein paar blaßwthe Monatsrosen die letzten des ; diesjäbtigen Sommers. Nach Begrüszuna der Anwesenden und einer kurzen. lebhaften Debatte der herven üsdet Wetteraussichten wurde am Kasseetisch Blatt genommen Alice schenkte ein, ließ die Kuchenberge die Runde machen und nöthigte zum Zu areisem Jbr gegenüber thronte die are des Oberamtmanns publmeier tabatbrmmen, sehr vrallsitzenden Ripskleide dessen rotber Atlas-einsah sich site-ff über die Mtmstetbüste spannte und mit der Gesichtssarbe der Dame wetteiferte. Frau Kuhlmeter hatte sofort ein Gespräch über verschiedene Küchen eröffnet dem in gewissenhafter Reihenfolge sich Mttheilungen über Massetmelslzuberettuna und Gänse mästunsg entschlossen Alice versuchte T tüters anzuhören nur bin und wie der sog ihr ängstlicher Blick zu Wastl trägeber ob er auch nichts zu tadeln Die Furcht war unnöthig, Wastl stiften deute in vortrefflicher Stim mng.E den mochte ee einen brillan im Md zum besten get-TM Its-M denn die Heeren rund herum lachten - sie sich sckättteltem trotz-Zerstobe ME c In Wim- uwi M vom I- fkasvvssskavvkskvkskv ed verschluckt und husiete, pusiete und ebnean sich, daß man vor Lärm eine Zeiibang kein Wort verstehen konnte. Gndlich zu Athem kommend ties et: hat-a — wahrhaft so zu sa mos die Ge chichteha lech .Ve könnte c platzen var rgnugen. Ader Hatiinchemha ha, ha, gelogen ist hier natürlich?« »F t il, ich versichete —« « , g n ie man, Sie Schlan beksetz te verstehen’s Jägerlatem aus dem Grunde,« sagte der Ober amtmann lachend und wischte ein leh tes»Thkänchen aus den kleinen. ver gnügten Aeuglein »Wir anderen sind aber auch keine Schassköpsex hab ich nicht rieche, meine Herren?« wandte et sich an die zunächst Sitzenden. »Was bat et uns doch neulich bei Bande tvidens aufschwayen wollen? Dreißig Korn vorn Rossen gedroschen —- was, mass nicht so »Belsaupte ich auch noch,'« ent eg neie det Baron »Mein Getteides ät telt drillant und dies Jahr ist oviuel gewachsen daß es kaum in den Um Plct hat« »Nein. so mast« tie der Oberamt mann mit etwas zwei lhaster Aner kennuna staunend. und einer der bet E den äußerte: »Für Ian ist es nur eine tnappe Durchschnittsernte gewesen; wenn Sie mehr erzielt haben, Herr Baron, tön nen Sie froh sein.« Und zu seinem r gewandt, rannte er diesem in's Ohr: »Noch froher kann der Lö tvenstrin sein, da kriegt er vielleicht mal sein Geld zwriick vom Baron." Das Gespräch hatte eine Wendung woran-m die leicht einen Mißilang » in die Gemäthlichieit bringen konnte. Aber noch ehe das momentan ein e tretne Schweigen einlich wurde, ab man eine Schaar nechte und Mägde I im Sonntagöpuke die Dorsstraße ent lang gerade aus das Schloß zu kom men. Das voranschteitende Mädchen trug einen gwkgy aus Aebren geflochtenen Kranz, mit Bckndrosetten und flatternden Streifen rothen, blauen und gelben Papierö reich verziert war. Ver en und doch im stolzen Bewußt sein i r Mission, näherte es sich der Veranda. Alice winkte der ögernden ermu thigend zu. »Ihr ingt uns den Emteitanz?« »Joa, gnädigei Frute.« Und nach einem unbeholfenen Knix und dem üblichen Handtuß begann das Mädchen geläufig, wenn auch nicht gerade ausdrucksvoll: »Dies Dorn ist Zstianden in Sonne und egen. Es ist gewachsen mit Gottes Segen, Mit Gottesteegen wir brachten's rn; Es soll der ånädigen frrschast zum lück gedei ’n." Wasil und Alire nahmen dankend den Kranz entgeyem wobei Alters d freundlich über des Mädchens rassen, mit Wasser gestrählten Schei tel glitt, der sich flachsbiond von der gebraunten Stirne abbob. Nachdem der seierliche Akt des Kranziiberreichens vorüber und die Leute ins Dorf zurück kehrt waren, begannen dort Fest chmaus und Tanz. In Mrmelm die Mühe aus dem Kopf, schwenkten die Burschen ihre Schönen mit kräftigem Armim Kreise beruny wobei es als besonders Hexegant lt, in die hände zu klat schen un mit denFiißen zu stampfen. wei Musikanten, nut Paß und Fie l, spielten unermüdlich aus, und wenn doch endlich · Kraft erlabmte, half eine beirnis Ziehharmonita ers-E. Der erste Gespanninecht, ein schnei diger Kerl, der schon seine Milliar dienstzeit hinter svch bat, ist der be gehrteste Nin . Er winkt immer wieder die hti cl- Tochter des Dorf schnrieds zum- Tanz zu sich heran. Der Schmied gilt als wohlhabender Mann und pflegt aufmunternd mit schöner Offenheit jedem annehmbar-en Junggesellen zu erzählen: »Wer min Karlrnke kriegt, der tri t ook min Koh und Schand und S win.« Mochi-en nun Kuh, Schaf, Schwein oder des Schmiedes Töchterlein die Veranlassun näseim genug, Karlinchen l.«« tte viele werdendech schien der Dominicks Fried der Auserwählte denn von ihm ließ sie sich necken und in die Arme weiser-, trug auch Sonn tags eine Presche, die er ihr vorn Jahrmarkt mit gis-tacht hatte, und zeigte dadurch deutlich die Absicht, «mtt dem d zu geben« . Der ver andes aber auch ordent lich. den Miit-ein zu imponirenx er hatte in der-Stadt spaßiae Redens arten und seine Markieren lernt. Dte bunte Reservistenmiixe l auf's linke Ohr geschoben die brennende Zigarre im rechten Mundwintel hän send so new et for-f und sieges seiner Aussrwsiilrtm nu nran los dasürz wir tan n noch etnz!« nnd im Kommandw Fee-n zu den Musikantenfche »nne Kreuz polta extra, HIU » II VII-TM is k- ktzx W ; we zur enn Lklein be bitlaäried aseßkesd FRde « : U u « im- tig ice-tönen Mit Wie spi W lsiki essen inten- m des Wit "«nud W HSW wohl, du tinnnt er, l eSchritte niemnt er —« ; Karlin , st lrebsroth im Gesicht, und dem ried wird das Heind wi ’schen den buntge ictten Tragbiin ern !naß, aber nicht e , als bis die Mu i l schweigt, Hebt der Tänzer seine i me frei. im letzten Strich des JMelbo ns läßt er sie mitten auf ; la stehen« wischt mit dem Arm Jden gehn-aß vom Gesicht und geht, um sich durch ein paar Glas Bier von zder gehabten Anstrengung zu stärken. s Au der Scheunendiele an den lan !gen rettertischen sitzen unterdessen ! ie nicht mehr tanzlustigen älteren jLeute, die Männer bei Bier und ;Schnaps, die Frauen bei Schmalz Ffladen und Kasser. ; Zwischen den Schmaulenden drückt »sich, seinen Krakn anpreiiend, der FJude Tadratz herum. Seit unt-ent Flichen Zeiten kennt man weit im Uni ;lreise den alten Hausirer. Jn Win zterliilte und glühender Sonnenhitze kgeht er auf der Landstraße umher von ; « orf zu Dorf. l Band, thim unechten Schmuck, »Spielzeug, Seife, Kämme, Traum ibiicher und dergleichen schöne Sachen zhat er vor sich in einem um den Hals igehängten Glas-lasten. Auf dem ge ’trüminten Rücken schleppt der Alte den 7 acken mit Kleiderzeug, Schürzen und unten Tüchern, die er in der Stadt sbillig einhandelt und an die Dorxleute mit ein paar Pfennia Profit a setzt. "Ueberall, wo das lleine verfchrumpfte ’Miinnchen mit dem fettgliinzenden Kaftan und dem röthlich grauen Zot telbart sich sehen läßt, kommen Frauen und Mägde neugierig herbei umrin gen ihn jubelnd die Kinder. Auf keiner Hochzeit oder Kindtaufe meilenweit in der Runde pflegt er zu fehlen froh des bei solchen Gele hetten etwas reichlicheren Verdien teö zufrieden mit einer Schiitte Stroh als Nachtlager und mit einem Stück trockenen Brodes als Kost. Später am Abend tommt die Gutsherrschaft mit ihren Gästen ins Dorf hinunter. Alire, die im Umgang mit dken Leu ten die schlichte, gewinnende Art ihres Vaters hat, richtet an alle ein freund liches Wort oder eine theilnehmende ära e. Jedes Kind im Gut tenntfie · amen. Als der Großtnecht in sirammer galtung den Schnurrdart modisch au wirbelt. vor sie hintritt, um »sich die hre aus ubittenc ist er nicht wenig stolz, da die gnädi e Frau sich wirklich »so gemein macht, zweimal mit ihm im Kreise herumzu walzen. Bald spüren auch die jungenStadt herren Luft zum Tanz, fordern die enden Gutsbesitzerstöchter auf und chtoenken schließlich sogar die Dorf chonen flott herum Jn ein Entfernunge des Tanz platzes ge Wasrl im åesdrach mit dem Oberamtrnann auf und ab - Auf dem Wege zum Dorf hat ers ihn geschickt von den anderen zu isoli- ; ren verstanden. Kuhlmeier ist ein zu- i gänglicher Mensch und als sehrtoohl- l habend bekannt Wasic der seit dem ] legten Spielverlost wieder ganz auf dein Trockenen schi, hat sich vorgenom men, den heutigen Tag zu einer Auf besserung seiner Famnzen ausz u nuhen Er hofft sz die durch gute Bewirthu erzeugte öidele Stirn mung das rge dazu t un wird, und nicht ohne t hat er vorhin mit seiner reichen Ernte geprahlt. Diese chenDickscha "del waren immer l entseEituchtm vorsichtig; man mußte i nen i ernre Geld icher ( stande, ehrt tefich entschloe n,darnit herauöz uruck en. Aber so oft der Baron das Ge spriich auch geschickt auf diesen Punkt zu lenlen s te, immer lttgrrh Kuhb ; meier dernse ben im e cheidenden Moment eine entgegen fette Wen- : dung. Verstand er toi ich ni oder wollte er nicht verstehen? sil merkte bald, daß dieser Mann tro aller Offenheit und Jovialität nicht gan eln ließ, und faßte schrie den Guts uß, statt in halben Andeu tungen geradeaus ohne Umschweife zu-reden.» « « r schon og anytmeter seinen Arm aus dem s Barons, und wäh rend die vergnügten Aeugelchen schel- « miseh zwinlerten, sagte er mit einer Miene völliger Ahnungslosigleit: »BaIaUchen, lassen Sie uns doch’ n l bischen näher herangehen, da wo die Tanzerei ist ha, ,bin zwar schon ein alter Kerl, se' aber noch anz gern nette Mädels rumhopsenl auf einen blonden, etwas einfältig aussehenden jung-II herrn deutend-, der im korrekten nzstundenpas mit Schmde Karlinehen walzi, ruft er lustiq aus: Was en Sie hloßi Da hat mein Adolf wahrhaftigen Gott schon die h cheste langtt Son ver slixter Ben ha, kleiner Schwe renötherl ,schadet nichts, bin Ptolz darauf. Jmnier flott immer ein Aber I kostet ein itsen lb, können Sie mir glauben. sxahr in der Stadt als Einjähriger, au weh. Da gis ßt’ö blos immer: ,.,Vater schickl« s reißt nicht ab mit dem Baargeld schaffen Ha, has wenn der Jung « denn aber zum Besuch kommt, so prop gen forsch, in Kaisers Rock, hat man seine Freude dran« oEdelsil zwan zu einer höflich znÆ stimmenden D a.se Als der - Papa auf Tanzplatz stehen ålieb,Po mn die That seines Sproßlin s weiter u hemmt-er n, wandte er missen-ihr ab. n und Entwu schung späten in Er hatte den Oberamt-sann de breitet-, rothes Ge so vergnügt la an der den nlrniiqenLeu hiö tlIi das leste Oel anspem tel c " "Ua« Isstirs — die Gen-. Ue setzt-traten Lippe-n Mur- ( ten sich zu einer Verwiinsthmg »und i lZier-steife skgetxpwger Funke-isten Tit-kenn mang, vie ihn vernichte Ausdruck e send, ließ er im See-sinnen urch die Lust sau en und hieb aus ein in der Rä wucherndes Holundets sträuch. B ittter und Beerendolden oben umher, zugleich ertönte ein dumpser We laut. i Wasil blie stehen und horchte. Die . Dämmerung ließ nichts mehr deutlich erkennen. »Wer ist da?'« Zwischen dem Blattwert taucht der Kopf des alten Haufrrers aus. Der lange Bart zittert ihm vor S reck, die roth ent ünd:ten Augen ehen surcätsam zu sil empor. » ann der Kerl nicht antworten?« Both dieser noch ein«-nat »Wer bist u « »Wdiger Herr Baron werden doch kennen den alten Tadratz,« klang es unendlich demüthig zurück. »Komm vor. Was hast Du hier zu spät-M horsam kroch der Alte aus sei nrm Unterschlupf heraus. »Gott soll lassen leben den Herrn Baron 100 Jahr! Nischt hab' ich e tham als da ich hab’ verhandelt for billiges Geld scheene, feine Sachen was se mer haben abgetoost sar de Kalle und de Schickselchenk Und de l rette sein gut gewesen zum alven Jiid’ und haben ihm wollen gebenzu essen; weil es aber is gewesen unrein, bab’ ich nischt genommen, hab' F dentt, schlafen is so gut wie satt sein. und b’ mer gelegt hier zur Nacht'· » irst Du verdammter Kerl end lich das Maul halten,« fuhr Wasil da gischem »Wer hat Dir erlaubt, mit inem Schandtrsam auf meinen bog zu kommen? Gleich scherst Du Di weiter, Judenhund. Hier giebt’s tein »Na tquattier für Landstteicher und zDie sgesindel.« Der Spazier-stock fuhr wieder durch Jdie Luft. Nechtzeitig sprang der Alte zur Seite. Er zitterte an allen Glie dern. · »Sol! mer strafen, gnädiger rr Baron,« jammerte er, »wenn ich b’ wüßt, das es is große Sind, ßu ttzen still im grünen Holunderftrau « Hab’ i doch nicht betrogen nich , nich C rist, und die gnädige rau Baronin tann mer beßeigen, da der Fett Vater schon hat von mir ge auft, wie se is gewesen noch ganz klein; und wenn ich bin gekommen ßu gehn, hat se immer getlatscht in ihre köndche und hat gerufen: »Der liebe Härer is da, der liebe Tadratz is »Soll ich Dir Beine machen, alter Spitzbube!« donnerte der Baron, dem Angel-. der ihn seit dem erfolglosen Gespräch mit Kuhlmeier beherrschte, freien Lan lassend. »Jn zwei Minu ten bistDu vom Hof herunter oder-« »Bei mer, wei mer —-- nischt ge gesse, nischt,geschlose!« winselte der Alte, hatte im Augenblick sein Bündel auf rasft und über die Schulter g war en; den Kasten, den er nicht mehr Zeit behielt umzwhiingem umklam merte er mit den Armen. Dann ha stete er, o s nell ihn die Füße tru gen, der irnt nLandstra zu. Sein langer Kafian flatterte im inde. III Ob in Lust oder Leid —- die Zeit verrinnt. Der Sommer hatte dem bst Pla gemacht. Schon war das aub der ··u.me gelb gefärbt und be gann zu verflatterrr. Jn Taninben wurden die legten Rüben eingefahrew Das sah weit we niger lustigæaus als im hochsommer die Getrei rnte. Damals rasselten die Gespanne nur so über den gis daß der scksvere Lanng auf m Leibern-sagen hin- und hertan te, der Knechte bunte « bänder atterten und die Mägde sc treischend an den nbitern lten mußten. um ni Käfer-but . Jeßt arbeiteten die s ralligen BretterwagenM nur langsam durch den ausgewe· n Lehmbodem Selbst das Knallen der lan n Peitsche, die der Gespannt tunsxvoll durch die Luft tnattern l , klang melancholisch. en Fensterplatz, strickte und sah nn vergnü m- dte graue, einiönige Herbstlan chafi hrnaus. Da war nichts, woran man sich hätte erfreuen und unterhalten können — ein Schwarm Krähen, der, von den näch sirn Bannunipfein ausstiegen-, sich auf die scknvmze Bracherde niederließ; ab und zu ein- voriibergehender Arbei ter, die rte über dem Rücken, oder wenn es m, ein plumpeer wagen mit fchtnuhitiefenden Rädern. Frau Dittmer hatte nie eine beson dere Vorliebe für das Landleben ge- - jth war es ihre geradezu ver Eis-: denn nicht einmal die Seil-ji h»Frau Dittrner saß auf ihrem er hoi ändigieii und unbedingte Autorität, onstbamii ausgeiöhn t hatten, genoß se ungetrübt. äriwahrendgab es Neibeteien mit m Kämenerer Brunk, dene en witthichafilichenAnord nungen tesich im eigenen Interesse Fugen mußte-. Der Mann, der durch eine Erfahrung Treue und Umsicht Zä: tmsgahbarediådtenlxie lgäsdiehiteiichnåar gera um er ne ii willen rcnbequetn und aniipathisJ, und Fa oft sich nur die Gele i bieten wvsllie, suchte sie i dies in « rischer oder ehåsst eise fühl Exil Essai-e tFrtelunk ntchi eine Zagt-s guuimiit pe, arglose Natur en, dann hitiie es l schon sing ieiu völliges Zerwiirfni gegeben un der Man sScctdeeine schrienka Fig-»an e re an hin prallien fM Füser Worte gleich wirkungslos ab; zu tiau fMiit-vers Ml em- Uerqer ignoetrie . et all·ihre « lltgteitem als gingen ge ihn nicht das gerinan an. Für runt fiemd das Weh von Tonma ten obenan, er leitete das Gut, deiner fett nun bald drei ig Jahren alle feine Kraft gewidmet tte, und es weite ihm undentbar erxchienem f davon zu trennen. Ein olcheö ftar es Her nvathsge ühl kennt man nur auf dem Lande. wird es mit den Menschen geboren und wö ft mit ihnenIZeram bis es fo feft in hrenserzen urzel schlagen, da es si nicht mehr Krausreign lii t. Frau ittmer ftrickte und seufzte. Was war das wieder für ein entfetz licher Tag! Langeweile und Aer r, weiter gab es hier wirklich nichts. ie alternde Frau dachte mit Schauder an den herannahenden Winter. Dunkle Tage. einsame Abende, niemand in derNähe, der sich wahrhaft um sie - for-Ja I ie sie isk- in stillem Gkiidem mit ! dem Schick al grollt, hört sie fchwere ; Schritte draußen auf dem Flur. Ge- ; rade fo klang es früher, wenn ihr l Mann, vom Felde heimlommend, am Wohnzimsmer vorüberging. Lange, lange hatte sie nicht mehr an ihn ge dacht, und jetzt iftes ihr plötzlich, als würde sie froh fein, wenn er herein trate mit dem freundlichen, verleaenen Lächeln und den beschmutzt-en Wirth schastsstie eln. Wirtl« öffnet sich die Thür. Es ist das Stubenmiidchen, welches melden kommt, der here Kämmerer stehe draußen und wünsche die gnädigeFrau zu spte n »Der-Brand was will er denn?« »F weiß nicht« » ihn hereintonunen,« bestimmt Frau ittmer, richtet sich stra ser aus und «ebt ihrem Gesicht den unverä nen usdruck. Das Mädchen , ht wie der, man hört leich darau an der Thür das umständliche Schatten schwerer Füße, ein turzes Klopfen, dann tritt Brunl herein und nähert sich mit bescheiddnem Gruß «Gniidige Frau werden entschuldi gen, ich wollte blos bitten..." »Was giebt es denn am hellen Vor mittag so Wichtiges zu besprechen, daß Sie die Leute darum ohne Aussicht lassen?’ fragte Frau Dittmer spitz. »Es hat eder seine Arbeit und ist richtig angeitellh da brauch’ ich nur ab und zu nachzusehem aber nicht alle lvege dabeizu tehen. So geschah es auch zu des seligen gnädigen herrn Zeit und ist ihm immer recht gewesen,« entgegnete der Getadelte aleichmiithig. lFosrtsetzuna folgt.) Ist-Miste Eisen-ahnen Der Reisende. der in Station Wir ballen aus dem preußischen Eisenbahn zug in den russischen hinüberturnt, hat vorn ersten Augenblick an die deut liche Empsindung, daß er sich in einer völlig anderen Welt befindet. Nach der vatternden hast des preußischen Zuges, der qualvollen Enge der klei nen Coupes, der soldatischen Raubheit der beeren Zugbeamten umfängt es ihn drüben mit sanften slavischer Weichheit, mit wohlia-behaglicher,an« genehm einlullender Raumsiille. Mit jeder weiteren Werst, die man vor wärts kommt. steigert sich der Ein druck, daß die Eisenbahn in diesem balbzivilisirten Reiche in weit höherem Muße als sonstwo ein Kultursaltor vornehmsten Ranges ist. Wer in den weiten Gebieten des Zarenlandes reist, der ist daraus angewiesen, sich aus viele, viele Stunden, ja ost aus Tage und Wochen im Eisenbadnwaaen wohnlich einzurichten. Aus dieses Be dürfniß ist denn auch der aanze Be trieb des Personenverlehrs aus den russischen Bahnen, namentlich den langen Auslandslinien, zugeschnitten —- die beaueme Einrichtung der Cou pes· der reichlich zuaemessene Platz, die aute Küche der Restaurationswagen und vor allem die Haltuna des Ver lehrspersvnals· Der ruisische Eisen bahner ist ein Muster den Zuvor-kom menbeit Kaum hörbar durchschreitet er die Tom-es erlediat in höflichster Form die Billettrevision. nimmt jede Geleaenheit wahr, den Wünschen des Reisenden zuvorzutommen und weiß ihm in erfreulichem Gegensatze zu sei nen Kollegen in anderen Ländern das angenehme Bewußtsein beizubringen, daß die Eisenbahn um des Publikums willen da ist und nicht umgekehrt· Wohl maa im hintergrunde dieses liebenswürdigen Verhaltens die stille hoffnung aus ein »Theegeld« ruhen; aber ich habe nie bemerkt, daß die Fahraask, die ein solches nicht zahlen, etwa schlechter behandelt würden. Be areislich ist es immerhin, daß die ar- , men Schlatter, die im Dienste der rus sischen Bahnen stehen« ihr lächerlich taraes Gntomrnen durch tleine Neben sporteln zu verarößern suchen. Gehalt und Meilenaelder dieser wichtigen Beamtenlateaorie sind so niedrig be messen, daß ihre Lebenshaltung eine durchaus proletarische ist. Mit 30, 40 Nubeln in einer Stadt wie Peters dttra sich feldst nebst Weib und Rin dern anständig durchzudrinaen -———- das ist eine rechnerische Aufaabe, siir die selbst Graf Seraius Witte. der be kanntlich auch einmal als Eisenbahner anaefanaen hat« teine befriedigende Lösung zur Hand baden wird· Die russtschen Eisenbalmer sind ein bochintelliaentes, weit vorgeschrittenes Element. Auf meinen Fabrten durch Russland bade ich mit diesen beschei den-höflichen Leuten manches Stünd chen angenehm verplaudert. Es sind nicht wenrae darzmtey die mehrere Jahre aus einer höheren Schule, einem Seminar, einer Realschule zugebracht baden, ja soaar einem ehemaitaen Studenten in der Kendutteurs-Uni drin bin teh die-se net. Dem Auslan , der sich n in MUM terfnrache verstärr n kennt, W see qern ihr herz. n lernt da diese höflichen. stillen Menschen von ganz anderer Seite ierrnem als fanaiische Anhänger der fortschrittlichen Ideen, die sehr wohl wissen, wo Rußland der Schuh drückt. »Das Volk ist erwacht« —- das war der ständige Refrain, den ich bereits im verflossenen Sommer immer wieder aus ihrer Unterhaltung heraushörtr. »Das Volk ist erwacht —sie sagten das in so bescheidenern, fast demuthvollem Tone, aber in ihren Augen leuchtete dabei ein nur miih arn verhalterreS, leidenschaftliches Feuer. Ob Russen, Firmen oder Polen -—in dieser einen Hauptrichtuna schienen sie alle gleich zu empfinden. Am reserviri testen verhalten sich vielleicht noch dre Finnerr, die durch ihre fchtvedisch-hro testantische Kulturtradition und ihre nationalen Sonderziele sich von dem übrigen tussischen Völkerionalomerat ziemlich scharf unterscheiden. Dagegen scheint das polnische Element, das in der russtscherr Eisenbahnerschaft siari vertreten ist, völlig demokratrsitt. Dem Tschinvwnii wie überhaupt al lem, was zum herrschnden Reaime ge hört, gilt der stille Haß aller dieser Leute. Wenn jenem Regime ein Schnipvchen geschlagen werden kann, thut man es nur zu aern. Auf der Strecke Dünabura-Pskow war ich Zeuge eines Vorfalles, der mir nicht ohne symptomatische Bedeutung zu sein schien. Jch stand im Dienstcoupe der Konduiteure und hörte mir ihre Ansichten iider die Meuterei auf dem Fürst Potemtin an, als plötzlich se mand vom Zuapersonal beigelaui sen iam und den anderen was zu flüsterte. Zwei oder drei Miann gin gen mit ihm, und einige Minuten später lehrten sie mit eine-m jungen Burschen in zerrissener und beschmut ter SoldatensUniform zurück, mit dem sie irgendwo hinter den zum beizen der Lokomotive bestimmten Holzhau fen verschwanden. »Was ist mit ihm?« fragte ich einen der Konduiteurr. »Nach Pstow will er» . . . ist auf den Zug aufgesprungen.. ie —in voller Fahrt2« IWas thut dar Mensch nicht aus Verzweiflung! 's ist nämlich« — er gämpfte seine Stimme zu leisem Flü stern —- »ein Deserteur!« .Und was machen Sie mit ihmi« »Wir nehmen ihn einfach mit! Jst doch auch ein Mensch! Will auch mal mit dem Schnellzua fahren!« »Und wenn man. . ihn hier fin det?« »Pah —- niemand wird ihn suchen! Haben jetzt andere Sorgen . . .« Ich bemerke nebenbei, daß im Zuge wenigstens ein Dutzend Osfiziere, da runter zwei mit Generalsabzeichen anwesend waren. Vierhunderttausend Köpfe Zählt das aesammte Personal der russifchen Staats- und Privatdahnen — ein ganzes Heer von Menschen, die sich durch freiwillian Hunaern das Recht, srei zu denken und frei zu reden, er streiten wollen. »Der Mensch stets höher als der satte Magen«, sa t d ehemaliae russifche Eisen ei Marim Gorki in seinem Nacht-a hi« und seineKameraden machen das terwort zur Wahrheit Der D s waaen Georae Stevhensons als poli tisches Ranwsmittel —- ein seltsaan arandioses Schauspiel! Wie sein Schlußatt ausgehen wird -—die näch sten Tage, die nächsten Stunden viel leicht werden es uns lehren . . --—-—— Orts Witte. Aus der Vergangenheit des Grasen Sergius J. Witte geben russische Blät ter einige interessante Mittheilungen. Der Vater des Grafen, der Mitglied des Konseils beim Statthalter des Kaukasus war, war mit einer Tochter der Frau J. P. Fadejewa, einer gebo renen Fürstin Dolgurokowa, verheira thet, einer hochgebildeten Dame, die sich um die Erforschung der Flora des Kaukasus große Verdienste erworben hat und auch mit humboldt in Verkehr stand. Seiner Mutter nach ist somit Graf Mitte ein leiblicher Neffe des Schriftstellers R. A. Fadeiew und ein . Vetter der-betannten Theosophin J. N. Blawatskaja und der Romanschriftsteli lerin W. P. Scheliiowskaja, geh. Dahn. Seine ersten Kinderjahre hat Graf Mitte mit den beiden genann ten Damen« die früh ihre Eltern ver loren hatten, in Tislis verbracht. Das bescheidene Haus der Schachmuradotvs, wo Witte geboren wurde und viele Jahre gelebt hat, befand sich an der Ecke der Gribojedotvstaji und Tschatvs tschawadschivasiaja in Tislis. Es wurde erst in den neunztger Jahren niedergeritsem um einem grandtosen Neubau Plan zu machen. Vor dem Abbruch des hauses hatte der Besiher dem Staatäseiretär auf seine Bitte mehrere Photographien davon iihers sandt. Gras Witte ist ein Zögiing des Ersten Ghmnasiums in Ttslts und der Odessa’er Universität, deren physitos mathematische Fatultät er im Jahre 1866 absolvirte. · Ein Direktor des Stahltrufts sagt, 8100,000 Jahresgehalt sei nicht zu halt zu hoch. « . « Die Herrschaft über den Augenblick ist die heteschüst über das Leben. O II O »Sie haben sich atduckt," sagte der Richter zu Vatrick Cane, der Josep Nat-ansah nntlagte, am Strand aus ibn HONIij haben. «Wchrhqss ti das that ich. Euer Ehren. Es ist be te, stins Minuten ian ein Feig iins als set-n Lebelang todt zu sein.·