. Die schlechteste Fran. Dann-teile von T. C. Philips. Nachdem Tiddy Cunningham so lange Jurist gewesen war, bis er her ausfand-, daß die Prozesse nicht auf ihn warten, warf er sich der Literatur in die Arme. Zur Schriftstellerei hatte er sich von jeher hingezogen gefühlt, das Schreiben aber zu seinem Beruf szu erwählen, war ihm nie eingefallen, und kein Mensch war erstaunter als er selbst, als er ein-s Tages die Ent deckung machte, daß er thatfächlich un gefähr 100 Lftr. mit seiner Feder im Jahre verdiente. Auch sein Vater war überrascht. Dieser ehrenwerthe Mann, der fein Vermögen in Koper erworben, hatte den Sohn eigentlich nur ftudiren las sen, um einen »Gentleman« aus ihm zu machen, und daß er sich in einen Federfuchser verwandeln wollte, er schien ihm wie ein Herabftcigen von der sozialen Leiter. Dennoch fand er sich mit feiner Enttäufchuna ab und zahlte dem literarischen Anfänger den selben Monatswechfel wie dem prozeß lofen Rechtsanwalt. -« IeZei eit verging, Ted verdiente sich f etwa 150 Lstr. im Jahr, da that er etwas, was seit Erzeuger mit der »kriinenden Dummheit seiner mißm thenen Laufbahnc bezeichnete. Er hei . rathete Jessie Pernbeatdn, eine hüb «sche, tleine Schauspielerin Und im Cunninghamfchen Haushalt herrschte Sturm und Gewitter Teddv fand sich damit ab, von jetzt an aus sich selbst angewiesen zu sein und bezog mit seiner jungen Frau eine billige Wohnung. Jessie bestand da rauf, bei dem Theater zu bleiben und ihr Mann willigte widerstrebend ein. Nach der Vorstellung holte er sie, ganz wie früher, am Bühneneingang ab, zu Hause erwartete sie ein gemiithliches Abendbrot, und in den Rauchwolten, die nachher Ted’s Pfeife entströmten, bauten sie Luftfchlösser. Nachdem das Kind geboren wurde, war es nicht mehr ganz so idyllisch und Teddn mußte angestrengter arbei ten, um mehr zu verdienen. Schon seit Monaten schrieb er an seinem ersten Roman. Jn der freien Zeit, die ihm seine Thätigleit fiir ei nige Zeitungen ließ, legte er all seine - Phantasie und seinen Geist in den Roman, der im modernen Leben» spielte, nieder. : Es wurde ihm immer schwerer, sich » von seiner fortschreitenden Arbeit log- - zureißen, um siir dag tägliche Brot zu sorgen. Mehr und mehr wurde ihm die Arbeit site die Zeitungen zuwider. Jessie las stets die laufende Fort setzung des Romang mit kritischen Augen durch, und ihre Vorschläge und Einwände waren von wirtlichem Werth fiir ihren Gatten. Als das Baby vier Monate alt war wurde der Roman beendigt. Nun entstand die Frage, wie ihn nennen-is Die Entwickelung im Charakter der! Heldin schien von selbst auf einen Ti tel hinzuweisen, der ihnen beiden ganz besonders gefiel: »Die schlech teste Frau in London«. Teddy schrieb i ihn mit großen Buchstaben aus die er- » fte Seite, hierauf wurde das Manu- ’ stript einaepackt und sortgeschickt. Sechs Wochen vergingen, bevor sie etwas davon hörten Dann lehrte es in ihre Wohnung zurück mit einem Schreiben des Verlegers, er bedaure sehr u. s. w. Wüthend warf der Schriftsteller das Billet in das Feuer. »Es schadet nichts,'« tröstete ihn Jefsie, »wir schielen das Buch wo an ders hin.« Also geschah es. Wieder hofftrn sie und wieder tam nach einiger Zeit die Arbeit zurück. Die erste Entmu schung war nur der Vorläufer vieler anderer. Bis eines Morgens —— — Jessie war die erste, die zum Früh stiick tam und bei dem Anblick eines Brieer stieß sie einen Schrei aus »Teddh,« rief sie· »Nanu!« tönte es zurück, »was ist denn los?« »Hier ist eine Antwort von Regent undTRow wegen des Romans —- und —- - ed ——« »Was?« Der Ton des Gatten war nun ebenso erregt wie der der Frau. »Das Buch ist nicht zurückgekom men.« »Oh,« hohnlachte Tedth »es wird schon mit der nächsten Post eintref fen.« Er öffnete mit zitternden Fin gern den Brief, las und schrie leise aus. Die Herren R. und R. schrieben, »daß sie gerne einer Unterredung mit herrn Cunningham entgegensähen.« Mit bleichen Gesichtern sahen sich die Beiden an, dann schüttelten sie sich die Hände, küßten sich und tollten durch das Zimmer. Es wurde beschlossen, daß derAutar sein Schicksal ohne Verng tennen ler nen müsse, und nachdem ser seinen bei sten Rock angezogen, machte er sich-auf den Weg. Herr Regent empfing ihn sehr lie benswiirdig Er theilte ihm mit, der Bericht seines Berathers über »Die schlechteste Frau« sei so günstig gewe sen, daß sie, trotz der Unbetanntheit des Verfassers bereit seien, den Ro man zu veröffentlichen. »Das ist sehr schmeichelhaft fiir mich,« antwortete Cunningham, »und —- hm —- die honorarbedingungen?« »Das Honorat wäre 50 Lstk.", be merkte der Verleger bedächtig. Teddy lehnte sich in seinen Stuhl zurück und versuchte seine Unruhe zu verbergen. »Nein, nein, das geht nicht. Jch brauchte fast ein Jahr, um das Buch zu schreiben.« »Sonst wäre es auch nicht gut ge worden,« lächelte Herr Regent. »Das kann schon sein,« sagteTeddy, »wenn aber ein guter Roman nicht mehr als 50 Lstr. einbringt, sollte man überhaupt keinen schreiben.« »Der Name, lieber Freund,« beru higte ihn der Verleger und schlug seine Finger gegeneinander,« »Alles ist Name. Sobald das Publikum au ein Buch von Ihnen wartet, sind Sie zwanzigmal so viel werth, und wäre es den zehnten Theil so gut wie Jhr jetziges." »Sie ermuthigen mich außerordent lich,« entgegnete Teddy trocken, »aber wenn ich nicht 100 Lstr. und nach der ersten Auflage einen Antheil erhalte, lasse ich das Manuskript lieber in meinem Schreibtisch liegen-« »Ich kann Jhnen heute noch keine bindende Antwort geben, ich muß erst mit meinem Theilhaber die Sache be- ! sprechen,« erwiderte Herr Regent nach s längerem Bedenken. Dann schütteltes er dem jungen Mann die Hand und dieser entfernte sich klopfenden Her zens. Wie auch das angebotene Hono rar sei, der Aussicht, das erste Buch gedruckt zu sehen, kann kein Mensch widerstehen. Teddy sprang in seiner Aufregung in einen Omnibus und zu Hause erzählte er Jessie beinahe wart getreu das ganze Gespräch mit Herrn Negent. Jn den nächsten Tagen fürchtete er, das Anerbieten von 50 Lstr. würde nicht erhöht werden. Als er aber die Nachricht erhielt, die 100 Lftr. (ein Check lag gleich dabei) und eine fünf prozentige Hantierne nach der ersten Ausgabe sei bewilligt,«sah er wieder schwatz. »Nietnand wird etwas von dem Buch hören, wenn es erscheint,« klagte er. »O, einen Namen, einen Namen, wer nur einen Namen hättet« »So mache Dir doch einen," lachte Jessie, »lasse über Dich sprechen, brin ge es in die Zeitungen, daß ein Ro man von Dir gedruckt wird." ,,Pah!« brummte Ted, ziindetc seine Pfeife an, paffte große Wolken um sich her und dachte darüber nach, ob es irgend eine Möglichkeit gäbe, das Buch zu erwähnen, ehe es erschien. Etwa eine Wocke später kehrte Jes sie, die eine Freundin in Harrow be sucht hatte, mit glühenden Wangen nach Hause zurück. In der Hand hielt sie ein gebeimnißvolleg Patri, und als es Teddy aufmachte, sah er zu seinem Erstaunen, dab es das wohlbekannte Manuskript enthielt. ,.Jessie, wo hast Du das her?« staunte er. ,,Gefunden,« erwiderte sie lakonisch »Gefunden?" - ,,Ted, in meinem Zuge saß ein gut niiithig aussehenden tahltöpfiger Herr, der lag darin. Er trug eine große Tasche mit den Buchstaben W. R. bei sich. Jst es Herr Regent?« »Wahrscheinlich, er wohnt in der. Gegend von Harrom Und weiter?« »Als wir an einer Station hielten, war er fest eingeschlafen.« ,,lleber meinen Roman?« »Den hatte er vorher beiseite ne legt. Der Zur war fast schon wieder im Gehen, da machte er aus, ergriff seine Tasche und sprang zur Thüre hinaug.« »Und das Manuskript ließ er zu rückt-« »Ja, und hier ist es. Ted, geliebter Ted, es ist das größte Glück, das uns zustoßen tonnte.« »Gliick?!« ’ ,,Unmenschliches Glück. Höre —« Sie sprach hastig, aufgeregt in ihn hinein, und als sse endlich innehielt, starrte Ted sie noch immer an. »Gehst Du Dich in meine Hände?« fragte Jessie. »Ohne jeden Rückhalt,« sliisterte er. Und dann steckte er sich seiie Pseise an und lachte und lachte und lachte. Etwa drei Tage später wurde in allen Zeitungen eine Belohnung von 560 Lstr. für den Finder eines Ma nuskrips ausgeschrieben. das in ei nem Coupe zweiter Klasse zwischen Euston und Harrorv verloren worden war und den seltsamen Titel führte: »Die schlechteste Frau in London«. Der Finder wurde gebeten, sich mit den Herren Regent und Rom in Ver bindung zu setzen. Die hohe der Ve- » lohnung, der Titel und der wohlbe kannte Name der Verleger, erregte« einiges Aussehen. s Augenscheinlich hatte die glückliche» Persönlichkeit, die sich so leicht eine solch große Summe verdienen konnt. den Ausruf nicht gelesen, denn eine Woche später wurden Zettel ausgege ben, in denen das Anerbieten wieder holt ward. Die Stadt schien förm lich übersluihet von ihnen und 500 Lstr. und »Die schlechtesteFrau« starr ten dem Publikum in dicken, schwar zen Buchstaben überall entgegen. Kleine Einzelheiten mit Bezug aus die Sache erschienen in den Zeitun gen. Ein Roman aus dem modernen Leben von einem wohlbekannten Journalisten war den Herren Regent und Rotv vorgelegt worden und un glücklicherweise hatte ihn Herr Regent im Zug, der ihn nach Hause führte, J wo er die Arbeit weiter lesen wollte, verloren. Verschiedene Romanleser sollten bedauert haben, daß man aus ein so interessantes Manuskript, in Anbetracht der vielen Schunderzcug nisse, nicht besser acht gegeben hatte. Eine gereizte Persönlichkeit, die sich ,,Cynitus« unterzeichnete, schrieb ei nen sarlastisclsen Brief an ein Blatt und führte einen Jndianertanz aus, als sie ihn gedruckt sah. Jhr Name war Jessie. Nach einiger Zeit ließ die Aufre gung nach, um bald desto heller aus zuflammen. Das Manuskript war gesunden morden! Jn dem Coupe, in dem es zurückgelassen worden war, hatte sich nur noch ein Reisender aufgehalten. Aus Langeweile -fing er an, darin zu lesen. Der Jnhalt fesselte ihn aber derartig, daß er, in Liverpool angelangt, wo er den Dampfer nach New York bestieg, sich nicht entschließen konnte, das Ma nuskript an die darauf geschriebene Adresse zurückzusenden. Er nahm die Arbeit mit und las sie während der Ueberfahrt zu Ende. In New York wollte er sie sofort zurückschicken. Aber ein Telegramm, das ihn dort erwartete, ließ ihn das unglückselige Manuskript vergessen. Er mußte fosor nach San· Francisco weiterreifen d von da nach einer Stadt im aniiern Chinas. Wieder auf der See, dachte er von neuem daran, und machte sich Bor wsiirfe über seine Verg-eßlichkeit. Doch seine ersten Erfahrungen auf chinesi schem Boden war der Verlust seines Mantelfackes, in dem sich der Roman befand. Die Suche nach der Tasche und seine mahnsinnigen Bemühungen wieder in ihren Besitz zu gelangen, gab Material zu verschiedenen humo ristischen Abenteuern und verforgte die Zeitungen einige Tage mit Stoff. Als das Buch endlich erschien, war i »die schlechteste Frau« ein so bekann ter Titel wie »Ontel Tom-L Hütte« und die Nachfrage dementspreckend Jn einer Woche war die erste Auflage ausoerkaust und die zweite begann, an der Teddh ein vekuniäres Inter esse hatte. Die Kritiker priesen das Buch, und das Publikum hatte davon gehört. Der zweiten Auflage folgte eine dritte und vierte. Jn den ersten sechs Monaten erschien ein halbes Dutzend Auflaaen. Herr Grimm-g bam senior, stolz aus seFieg Sohnes Erfolg streckte ihm die pyriedenghand entgegen, und ihm erzählte Teder wahrheitsgetreu den ganzen Vorgang. Der alt-e Herr blickte nachdenklich vor sich hin, pfiff ein Weilcken und brach dann in ein heftiaes Lachen aus-. .,Ted, mein Ihman keuckte er und wischte sich die kahle Stirn, »Du hast ein sehr gescheiteg Fraurksen Ich will sie tennen lernen. Jcb darfst-e, Tu hättest eine Serausvielerin aelreiratbeh abe«r eine Geschäftssrau, Ted, eine Ge s-«kiistsfrau mit solch einem Kopf-— die ist ein Vermögen werth« Sie schüttelten sich die Hände-, nnd Jessie und das Feind wurden herein Iaerufens, um dem alten Herrn vorge stellt zu werden. —--. -——---— der Pulvetthurm von Laon. Ein Krieggerlebniß M Sept. 187(1). Von F. S ch u n1n1. Wir hatten vor Laon Gefechtsanf- E . ftellung genommen: die 6. itavallerie « division (8. nnd lu. Ulanen, 6. stü raisiere und 16. Hufaren), die 2 rei tenden Batterien der 8 und4 Bri nade und das 4. gzägerbataillon des nach einaem Zögern übergab der-« i 4. Arnieetorps. Es tam aber nicht zum Angrisf z Die Unterhandlungen des voraus ent sandten Parlamentiirg nlücttem nnd Kommerndiant General Therenin d’.f)ame Stadt und Festung Laon dein Divisionstommandeur Herzog Wil belm von Mecklenbura. Das war Ins 9.Septenrber, Mittags halb zwölf-I Um 2Uhr erfolgte die Entwaffnnng" der einziehend-en Mobilgarde, Zur-» Mann start. Unter den Klängen des . Jägermarsches und des Preußenliedeis z zog eine Kompagnie unserer Jäacr ein. Um, wie Krieqsaebrauch, die . ausgelieferten Geickütze unschädlicher machen, ward eine Kommission ent sandt. Der Befehl betraf den jüngsten Hauptmann. Das war der Haupts-« mann Mann, Chef der 2. reitenden s Batterie des 4. Magdeburgisclxen Feldartillerieregimentg, wo ich als. Roßarzt stand Da ich dem Haupt mann seh-r befreundet war, schloß ichs mich, wie immer wenn s irgend ainq, ihm an Zur Kommission gehHrten noch Premierlentnant Löhne (längst schon General), ein Vizewachtmeister, eine Ordonnaniz und ein Trompeter. Wir sechs ritten auf die Zitadelle zu. Vor uns die maistgen Thürme der Kathedrale zu Ladu. Es war recht schlechtes, regnerisckes Wetter-. Da trafen wir einen Kollegen von mir, von der 8.Brigade. Wie dassof acht: er und ich, wir verwickelten uns in ein Gespräch über dienstliche An gelegenheiten wobei wir aar nicht be mertten, daß meine Begleiter die Zi tadelle bereits erreicht hatten. Plötzlich -— ein furchtbarer Knall Deutlich verspürten wir den Luft druck. Die Thürme wie wegraiirt. Es waren aber nur mächtiae Rauchnyb ten, die sie uns verhüllt hatten; sie kamen gleich wieder zum Vorschein. Da —- schon wieder ein start er ichiitternder KnalL Rauch- und Staubwsollen iiker der Zitadelle ——— Port mußte eine Explosion geschehen ein. - Der hauptmannl Mit diesem Schreckensgedanten gab ich demPferde die Sporen und gelangte bis dicht vor die Zitadelle, in deren Umgebung eine heillose Verwirrung herrschte. Ein mittielgroßses Haus wsar von oben bis unten geborsten. Vor ihm stand, völlig kopflos, ein langer Fran zose, der Eigenthümer. Jch ward ge marnt, weiter vorzudringen, war aber natüsrlich entschlossen, nicht darauf zu hören. Doch war ich genöthigt, den Fran zosen um einen Trunk zu bitten. Jsrn raschen Gespräch hatte sieh herausge stellt, daß er zufällig gleich mir Bete rinär war. Er brachte mir ein Glas Wein. Ich bat ihn, es anzutrinken Eine unschöne Vorsicht, zu der man leider, zumal in dies-er Stunde offen baren Verraths gezwungen war. Hatte mir ein deutscher Kollege vor wenigen Minuten wahrscheinlich das Leben gerettet, so hatte ich keine Lust, es unter Umständen durch einen fran zösischen einzubijszen Nun galt’s, meinen Hauptmann suchen. Nach allern, was ich sah und hörte, wohl nicht mehr unter den Le benden! » Also das Pferd angebunden und direkt in den Hof der Zitadelle. Solch ein Anblick. Jch vergess« ihn nie. Da lagen unsere Jäger zusammen Mit den Mobilgiardisten mit Schutt und Steinen eine leblose Masse bil dend, verstümmelt! Von den begrabe nen Körpern ragte hier und da ein Arn: oder ein Bein hieraus-. Man hanc Iaxon oegonnen, oie Schwerverwundeten wseazufchaffen Auch die Todten zog man hervor. Meinen Hauptmann fand ich nicht· Ich fraate hier, »ich fraate dort: von einem ,,Artilleriekapitän« wußte Nie mand etwas-. Ich durcheilte all die zuweist sffent lieben Gebäude, in die man Verwun dete aebracht. Die Fahne des »Rotben Kreuzes« war meine Führerin. Mit erwacter Hoffnung lief ich- alle Zim mer im Hause eines Abbe ab, wo Ver wundete lagen: von den füner keine Spur. Dann traf ich unseren Trompeter im Freien: er war fast unverletit Er kerick«tete, daß die Anderen abgestiegen, usm das Vernaaeln der Kanonen vor zunehmen· Die Pferde, die er so lanae halten sollte, hatten ihn aedeeti. Zirei derselben traren todt. Also weiter streben! Zu einer Aebtissin in’s Kloster aelanate ich. Die alte Dame, die in ihrer sckneeweifzen Trackt einen ehr wiirdiaen Eindruck «rnaekte, fiibrte mieb durch die Laaer der Berwundekem als irb den Gesuchien nisbt fand, wies sie micbstill in den Garten: »Dort lieaen die To-dten!« » Gott sei Dank, dachte ich, als ich ihn lsei denen auh nickt fand. Im n’i«t«··«««n Hause lass-en ater zwei feiner Bealeiter; der fltrerniessleutnant laa vertrsindet auf einem Bett, der Vhr trackstmeister scktrer rerwunket da neben ans einer Matratve Auf meine atbesnlose Fraae erhielt irls die trost los-: Anttrort des einen: »Der ist todt neben mir hinaefunken.« Und aleicki darauffand ieh ihn. In einem Schlassaale dss Kolleae fdas wie üblich Jnternat triar). Ich ke fraate. als ich di eintrat, dsn dir-sit ti,uendsen franiöfifckkn Aret. Er niekte, nahm mich an der Hand und führte mieb an sein Vett. Da laa mein Hauptmann in voller Uniform. die srbweren Reiterstiefel an den Fiifzen Er lebte nob. Aber —-—— ein Blick saate mir aenua. Die Brust hob nnd senkte sish —-— fo hoch —als wolle sie Zersvrinaen An rer linken Srtläfenaeaend klaffte eine Siädelsvalte durch die sich mit den Atbemziiaen das Gehirn hob und sentte... So fand is) ihn wieder. Ich rief ihm feinen Namen ins Ohr. Wieder und wieder! Er hörte nickt. Ich blieb an seinem Vett. Narli und naeb wurde das aräleickse Athnen s-:blr«ci(fer. So laa er bewußtlos bis halb sieben. Dann war’s zu Ende. Ich nahm ihm die Orden von der Brust. Mein Versprechen falls er fiele, Uhr und Rinae seiner Mutter tu brin aen, konnte ich nicht halten. Die Uhr hatteer nicht niehrs die Finaer der linken Hand mit dem Rina, zerrissen von Verletzunaen, waren so schmerz haft verlrampft, daß ich den Rina nicht abziehen konnte. Dann nahm ickx Abschied von ihm. Das schöne sckwarie Haar und der iuaendlicke dunkle Vollbart. Und so still und bleich. i Ich stiirnrte hinaus . .. Es stellte sieh bald beraus, wie alles zuaseaanaen Der Pulvertburm war in die Luft aiesvrenat worden. Der Kommandant Theremin, aus den sicb natürlich zuerst der Verdacht lenkte, war, wie eine sofort ooraenonnnene Untersuchuna eraab, aänzlich unscful: dia· Auch trar er, der sich zur Zeit der Svrenauna mit dem Stabe unter hielt, selbst stsstver verletzt; er ist aqu nach einiaen Wochen seinen Verletzun: aen erleaen. Ein fanatiscker Unterofsizier der französischen Artillerie, der die Schlitt sel zum Pulvermaaazin besessen, hatte dieses in die Lust asesprenat, wobei er selbstverständlich sein Leben einbüßtr. Die Explosion aeschiah ungefähr eine Viertelstunde früher, als beabsichtigt war. Die Msobilaarde tvssar noch im Abzua bearisfen. sodaß die Franzosen einiae hundert Todte, darunter 10 bis 12 Offiziere hatten, während unser Verlust an Todten 89 Mann und 8 Ofiiziere betrug-. Unter der erheblichen Anzahl Ver wundeter (die meisten auch wieder aus französischer Seite) befand sich Her zoa Wilhelm. der mehrere schwere Verletzunan davontrag. Die Stadt Laon erhielt sofort eine Kriegssteuerauferlegt und wurde mit Truppen besetzt. Sie hatte selbst sehr gelitten, doch schaffte sie bereitwillig alles Gewünschte und durch das schwere Unglück nothwendig Gewor dene hierbei; auch die Särge, das heißt die langen Holziistem in deren eine wir unseren Hauptmann detteten. Die Leute hatten ein Holzkreuz zu riechitgesck,snitzt. Sie hatten ihn alle geliebt. Am anderen Abend —- wir hatten Ruhetag —war es so weit, daß die Beerdigung vor sich gehen konnte. Der Feldprediger hielt eine ergrieisende Rede. Unser Trompeterkorps spielte, und über die Gräber ward geschossen. 850 Gewehre der Mobilgarde aber waren zu einer hohen Pyramide auf as Laut und wurden abgebrannt Die pylannnensäule leuchtete weithin ZU Ehren unserer Todten. Am anderen Tage gings weiter nach Chivy zu— am Friedhof vor über, wo wir sie wußten die nicht mehr mitkonnten.. W Ein Kriegergrab in Nishi-. Auf dem weiten Platz an der Ring mauer Wisbys, wo im Jahre 1861 rer Dänentönig Waldemar Alterdag das von der Hansestadt aufgebotene Heer schlug, ist durch Zufall das Massen grab der dänischen Krieger entdeckt worden Es liegt unweit des Kalk steintreuzes, das zur Erinnerung an die gefallenen Vertheidiger Wisbys errichtet wurde, und zu dem auch die Touristen, die Wisby besuchen, zu wandern pflegen· Nach vorläufiger Schätzung enthält das Grab minde stens Sco, wenn nicht 400 Skelette, deren wirres Durcheinander zeigt, daß man die Krieger bei der Beerdigung regellos hingeworfen hat. Ein großer Theil der Leichen ist anscheinend vor der Teisetzurig geplündert worden, aber gleichwohl sind große Bestand theile der Ausriistung vorhanden. Letz tere wesentlich aus Ringpanzerungz die vollständige Harnischausriistung gehört einer spät-ern Zeit an. Mir sol chen Ringpanzern sind nicht wenige der Stelette versehen, und auf man rken Schädeln sitzen noch Panzerhau ben. Die Verletzungen lassen erken nen, wie erbittert getämpft worden ift. Aus kräftigen Schenkeltnochen wur den große Splitter gehauen. Jii einem Schädel hat der erste Hieb einen brei teii Riß gemacht und der zweite Hieb den Sclxiidel gespalten. Meistengi seith re:i die Verletzungen von Streitäxtm her, die an iiieterlangen Schriften ge schwungen murr« Glienfo kamen Fieuleii zur Anweiidiiii:. Von den Steletten ist erst tein Th. il aufgeno : nten worden, doch tre: ii die irl,.·-:- o: schen Behörden re ra: . "l, die ni ti,igeii Mittel zur U- , stell » damit das ganze Mii ist-. .. J blos-»He legt irerden kann Auf dixse ttlrt wurd das erinneruiiggreicbe Bisbn das nat-ji dem diesjährigen Betadi ozg Kaisers Wilhelm voii vielen Deutschen besticht ivurk:, eine net-: An,;iel;ii:tgölrs.-.ft er halten. Ter st.i:i«.;)f. rzxi d::n das fand atii 27. diesem Jghre Firiegergrab herrührt, Juli 1861 statt· Jn landete Walde-. s ar Afterng d:ndi:» reichen Schätze Wigbiis a- ilorlten, mit; eine m Heere bei Firouwall iiiio mar feliirte nachdem er die feil-: cht tbewaff neten und ungeiibten Baueriischaaren die sich hatte, geaen Wir-bit dessen Birnen wie ri-: Chronik berichtet, einen Aus fall machten. Sie wurden vor der Ringmauer geschlaaen, woran der Däitenkiiiiia in Wigiti einzog und die bekannte Braiidsel iatiiing voriierinen tieß. Waldeiiar Atterdig begniigtsJ sich aber nicht mit den Kostbarkeiten mit denen die Viiraerseliaft drei der größten B·erfässer stillen mußte, son dern pliindserte auch die Kirchen nndi die Waarenfnaqaiine . Klöster sowie Indessen ging eins der Schiffe-. das die größten Kostbarkeiten enthielt, inätrend des Sturmes bei der aroßen Karlsinsel unter. Was den Kampf vor Wisby betrifft. so erleidet die bis herige Annahme daß sich dsfe Bürger der Stadt den Tänen entaeaenstellten, durch den jiiniisten A iåirabunaen in sofern einen Stoß als die Ve rletiun aen der dänischen Krieger von Waffen herriihrten, die niciit von Büraern sondern von Bauern benutzt wurden. Möglicherrveise brinaen etwaige wei tere Ausgrabungen Licht über diesen Punkt. ———.-..s— ·---- , ihm entgegenstellten, besiegt« Gswintt oder genau-strit? Eine scleönie Antwort ertljieilte ein mal der Onnxotift Saphir on sstrin Aleonnentinnein die fragten: »Wir streiten uns, ob es hseifkti Ich- habe Ihnen cewunlen oder ich hole Ihnen acwinlt.« Seine Antwort lautete: »Weil act-r zu schön im Glas der Wein n-el(lilnlen, Hat lich der Hang dickvoll qetrinkt; Dran ist im Zickzack er nach Haus qehunken. Und feiner Grete in den Arm esinkt. Die aber hat ganz zornig abqe unten Und hinter ihm die Thüre zugellum len.« Wie dir Alten sammt-m I Lehrer (der dem Wirthssöhnchen, welches zum erstenmal in der Schule ist, eins auf die Finger gegeben hat): i »Witst Du jetzt ruhig sitzen?« , l t Wirthssöhnchem (heulend): »Nein, ’s Beichwerdebuch will ich hol-kni« Sein Kummer-. Philanthrop: »Sie sagen, daß Sie der Sorgen wegen trinken, was haben Sie denn blos für Sorgen?« Säufer: »Ja, schauen S’, ich sorg’ mich immer, wo ich’s Geld für’n näch sten Schnaps herkrigg!« Rollcntausch. ,,Wo bleibt nur Spund heute, sitzt wohl bei seiner kranken Erbtante?« »Nein, die sitzt bei ihm. Als er die heute früh besuchen woll te, konnte sie ihm selbst wieder öffnen und da ist er so erschrocker daß er krank darniederlegt.« Von seinem Standpunkt Examinator: »Herr Kandidqt, was wissen Sie Wichtisges, von der Tele graphie?« . Kandidat: »Das Wichtigste daran ist, daß man durch ielegraphische Ein richtung blitzschnell Geld von zu Haus bekommen kann!« Modern. »Nun, wie gefällt Dir der Assessor-.1« »Hm! Als Mann würde er mir recht gut gefallen, aber als Courma cher finde ich ihn recht fade und nichts sagend!« Ihre Sorge. Professor: »Niichstens mache ich eine Fahrt im Luftballon mit.« Frau: »Thu’s nicht, Theobald, sonst läßt Du gewiß unterwegs irgendwo den Fallschirm stehen.« Immer dicselbc. Herr (zu einer Fran, die sich über ihren Mann beklagt): »Was wollen Sie denn? Jetzt, seitdem er ein biß chen nnwohl ist, trinkt er keinen Tro pfen Bier mehr!« Frau: »Ach, das kenn’ ich schon! Das thut er ja doch blos, damit er dann wieder desto mehr trinken kannt« Missoerftnndem Ein Freier belrirbt sieh um die Hand der Tochter des Kommerzien raths Goldknopf. Er hält eine lange Rede, welche mit zahlreichenSchmeiche leien für Goldmon verbunden ist, die - er durch fortgesetzte tiefe Verbeugun gen besonders hervor-hebt. Er kommt hierkei unwillkürlich immer ein wenig weiter nach rückwärts, wo ein großer Geldschrank siebt. Wie er in dessen Nähe angelangt ist, macht ihn der Firmmerzienrath aufmerksam mit den Werten: »Stoßen Sie- sich nicht an meinen Geldschrank!« »Ach nein, Herr Kommerzienrath - - de: soll gewiß kein Hinderniß bil den!« Grabe Höflichkeit »Wir-»ich Einma, in Deinem neuen Hut siehst Du reizend ans -— ich l)ab’ Dich axxr nicht erkannt!« Lins- dcr Zonknicrfrifchm »Das Zimmer gefällt mir ganz gut, nur der l;r-l)e Miilhaufen direkt vorm Feniier genirt mich.« »Ach, Aussicht hätten S’ nach dera Seien ja doch leine!« Ahnung-sinnli Gattim »Höre, lTrin, heut’ mufzt Du wegen des Essens- schon ’mal ein Auae zndriicken!« Gatte: »Mein Gott, also nicht ein mal zum Ansehen ist’s-?!« Maliziii-J. Wirth: »Kriegen Sie eigentlich kein Heimweh, wenn Sie so jeden Abend Rheinwein trinken?« Gast (Rheinländer): »Bei diesem nicht!« s, Mildrr Protest. Hausfrau (zu dem neuen Dienst nsiidrlken): »Das sind ja ein Paar - Striinmfe von mir, melelie Sie da tra gen, Anna...so hatte ich den Fami lienanfchlnsz aber eigentlich nicht auf gefaßt!« ist-in nirdlichcss Fäßchen. »Die Stiefel hat Dir also Deine Frau oerfteclt?! . . . Wie bist Du dann doch in’5 Wittlyshans gekommen?« « »Ganz einfach; ihre Schuhe hab’ ich angezogen!« Ein Vorschlag. »Mein Mann aelJt tagtäglich in’5 Wirthshaus. Wissen Sie mir viel leicht ein Mittel, ihn davon abzuhal ten?« »Gewiß! Geh’n Sie ’mal ins Wirthsbans vielleicht bleibt er dann daheiml« Kann stimmen. Kommerzienrath (oerfchiedcnen Gä sten fein kürzlich erworbene-Z altes Schloß zeigend): »Was meinen die Herren, wie lange der Efeu hier schon wuchert?« Gast: »Na, jedenfalls schon länger wie Sie, Herr Kommerzienratht« Lebenseinsicht. Geheimriithim «Denken Sie sich, Herr Dottot, der junge Dichter, den ich eingeladen hatte, wagte es gestern zum Diner in langem Salonrock zu erscheinen. So ein Mangel an Re fpekt!« Arzt: ,,Respelt dürfte er schon ha ben, gnädige Frau, alser keinen Frack!«