die Herren vom Kommitter. n Nitsch Esq erstattet Bericht die Verhandlungen eines an,c«unttes dessen Boksißen der et war. Mütter Ebnen Mit sein des Kammitti. Jh un der leepp un der Dörre sämische und der Schambettist un der shannes Mir fein des Kam sitti mit Pauer ze ätte. Nämlich der Weiße Weste Schvtsch hat sei Tichubici indem M et jet bald fufzig Johr is daß er uss der Welt is. Un Igleichzeitig is es grad exäktli drei zeh Johr un siwkve Monat un e paathäg daß er zu Unserm Verein belangt un seit ungefähr zirka siwwe Jahr belangt et als tegeller äktiff Member zu Un fetm Stamm tischverein heikzt tschalli. (Des heißt, ärtifj is er vrokz is Rigard zum Trinke. Jn Rigatd cri- Triete is er passiv.) Es is also e sache Feier. (Sei Piktscher schick Ich Jhne morche.) Un neilich, wie der Weiße Weste Schprsch grad emol ausnahmsweis sit da war beim Stammtisch, da is die Red druff gelimme un es war ju Isaimoßli. daß Wir was thun-müsse Ver Parodie-Iris hoi die Moschen acht, daß Wir e Ehr’ngeschenk in vun eme Dutzend ze Order ge mäie hemde un eme halbe Dutzend Ktawatte mache sollte, un Jeder hot Mording zu sein Büsneß e Ehr’nge scheut vorgeschlage. Feinelli sein Mir, die äbofs Ge sentschente, als Kammitti appointed vorn mit der Pauer ze äitr. De nexte Tag hawwe Wir e Mie tung gehalte. (Of course nit am Stammtisch. sonnern preiväili.) Rein selbst war Chairmanm Jch den mit der folgende schwungvolle Red die Mietung zor Ordnung ge sellt: »Ihr Buwe, nämiich wege dem Weiße Weste Schorschel·« Worauf Jch einstimmig keiAntwori sitiegt ben. »Ich erwart des Bergnüge vun der Mietung,« hen Jch dann gesagt. Da druss hot der HessesHannes en Spieisch gemacht, wo derbei et die Verdienst vun dem Weiße Weste Schorsch un sei gute Eigeschafte her mgehobe hat. Un dann hoi er gesagt: «Mister Chairmann, hawwe Wir die Hauer ze äkte, oder hawwe Wir nit?« «Wir hawwe die Pauer,« hen Jch Iesagi. Dann muv ich daß Unter pren fes als Fiarnmitti vum Verein bezahlt Vern« segt da dtuff der HessesHam ues. ,Un Ich muv, daß Wir blos Im pottirtes trinke,« segte der Knöde1 few-. - »Ich mach des Amendment,« sent der Dörre QuetschesHannes, daß for Jeden vum Knmrnitti e Battel geor dert werd.« »Ur-! Sigarg,« seat derschambettist Jch als Chairmann hen es zor Ab stimmung gebracht, un alle Moschens sein junänimoßli getärried worn. Inzwischen fein getegentiich als emol hie un da bei Weg oun erer ciischnäl Rimark Lobrede uff de Judi lat gehalte worn, wie for Jnftenz: »Mir is er aach seit eme halbe eJohr noch en Finster fchuldia« oder »Sel wiges Mol hot er gege Mich gewohted als President« oder »Ich möcht wisse, uff was er sich eigentlich so viel ein bild’t. Jch hen en noch gekennt, wie et an der Bowery Difches aewasche het« oder »Sei Frau is aach förchter lich schtockopp un hot’s nit nöthig — sie hot früher in Willtamsburg ge dient, un —- —« ·Jhr Buwe,« hen Jch da als Chir utann derzwische gerufe, »Des hot Al tes nix ze thun mit de Railroad. Mir güsse zu dem Obfchett vun der Mie ttmg kimmr. Ich erwart der Plescher M det Mietung.« ,Jch muv, daß noch e Raund Bat tels un Sigars geordnt wetd,« hot der Schambettift gesagt. Die Moschen war beim Knödelsepp Hefeckeuty konsequenti hen Jch’s zu eket Woht bringe müsse un es is ge Isrtied worn. Un nachher fein mer noch lang ver tigt gesamme get-liebe (Mee hawwe die Bauer gehott, ze älte) un der tge graute schon, un so zetetä. Hm des Namliche wünschend Mit Rigards Yours John Nitsch, Esa. G- Mse vielleicht wisse wege dem Des is all right, all right. Der kfiw B tm Austrag un im dem Rast-M hin zum Weiße eh tm hot gesagt: » »O set We« »daß Dei Ge , it es am expekte, das De " « du Mk mt txt-we tosse sein«-IMME k: bot des hübsche Ding gethan beim Stamrntisch. Awwet denke Sie vielleicht, Wir vum Kammitti hätte en Dank derfot gekriegt? Kei Spur! Un unser Expenses wat’n doch bloß 865.75. Da war doch nit genug übrig, um auch noch Expenses for e Prefent mache ze könne. D. O. Esq. Künstlers-as Traurig und ergreifend klingt die aus der belgifchen Hauptstadt Lüttich mitgetheilte Geschichte des, heute als Straßenhiindler fein tümmerliches Le ben fristenden berühmten Violin-Vir tuafen SicarTx Sigismund Sicard war ein «Wundertind«, das von Ver di, Gounod, Ambroise Thomas und Offenbach gefördert wurde. AlsKnabe von 15 Jahren spielte der Künstler in den Tuilerien vor dem Kaiser Na poleon, in London vor der Königin Viktoria, in Deutschland vor den Kö nigen von Hannover und von Bayern, in Petersdurg vor dem Zaren unv in Konstantinopel vor dem Sultan. Er erwarb nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch ein großes Vermögen. Am 15. Mai j879 schiffte sich Sicard nach Amerika ein. Nachdem er aus dem Dollarlande zurückgekehrt war. besuchte er seinen Freund Wieniawsti in Brüssel. Hier wurde er während eines Spazierganges von einem furcht baren Unwetter überrascht und unter einem Baume, unter welchem erSchutz gesucht hatte, von einem Blitzstrahl ge troffen, so daß seiner linke Körperseite gelähmt wurde. Von diesem Augenblick an war Si caed todt für die Kunst. Er ließ sich von den bedeutendsten Aerzten Euro pas behandeln-alles vergebens! Sein ganzes Vermögen gab er hin. Endlich, nach zehn Leidenjahren. gelang es ei nem hervorragenden Spezialisten, ihn wieder herzustellen. Mit dewunderö werthem Eifer ging der Künstler so fort wieder an die Arbeit; aber es er wartete ihn neues Unglück: Seine ein zige Tochter, eine vielversprechende Sängerin, fand während der Ham burger Cholera s Epidemie den Tod. Der unglückliche Vater wurde durch diese Katastrorhe so niedergeschmettert, daß erJoon Neuem erkrankte. Zu sei nem früleren Leiden lam noch Epi lepsie hinzu, und zwei Jahre lang war sein Geist völlig umnachtet. Es trat dann zwar eine kleine Besserung ein« aber eine Viakine konnte der gelähmte Sicard nicht mehr in die Hand neh men. Um nicht vor Hunger zu sterben, wurde der arme Mann Straßenhänd ler in Lüttich, und der alte »Carnelot«, den man jetzt häufig auf den Straßen der Stadt trifft, ist Sigismund Si card, der einst der »zweite Paganini« genannt und tkrn Königin und Kaisern mit zahlreichen Orden geschmückt wurde. Zwei Sinnsprüche. Deg- KaiserS Marimilian von Mexico. Willst du deutschen Wein nur nippen Scheint dir sauer seine Fluths Schlürfst du tiefer mit den Lippen, Triffst du Kraft gepaart rnit Gluth. Willst du mit dem Deutschen spielen, Er dir rauhe Kälte weist; Willst du aber tiefer zielen, Triffst du Herz und starken Geist . i- - si Willst du die Wahrheit wissen, Unverfälscht und rein, Sei nur stets beflissen, Selber wahr zu sein. Natürliches Nebeln-Iris Vor einiger Zeit entdeckte die wert canische Regierung, welche die Fami lonen - Felsinsel für Leuchtthurm Zwecke benutzt, daß sich durch ein fchrägabfallendes Loch in einem der Felsen von Zeit zu Zeit ein gewaltiger Luftftrom emporrang. Wie eine Un tersuchung ergab. trieb das stampf hafte Schlagen der Wogen gegen den unteren Ausgang dieses Locheö die Luft unter itoßweisem Druck in die Höhe, Und man verfiel darauf, diese Kraft prattisch nutbar zu machen. Das obere Ende des Loches wurde einfach mit dem Endstiick eines Nebel horns abgeschlossen, —- und dann ent stand ungefähr jede Minute ein gera dezu ahrenzerreißender Schall, der schon weit draußen auf der See hör bar war und auch das stärkste Getöse der Brandung übertiiubte. deß be wahrte sich dieses natürliche ebelhorn nur zur Zeit der Hochfluth, und man hat noch kein Mittel, etwa die über schüssige Kraft aufzuspeichern und auch bei niedrigem Fluthstand zu Zeiten nebliger Witterung zu benußem Da her mußte vorerfi noch eine Extra Darnpfpfeife gehalten werden. see Ieise Ieise-heischt - Verhandlungkfiihreu «Was hat Sie also veranlaßt, Ihren Posten auf Baitiou Atbrecht zu verlassen, Kam-nier?« —- Kanonier Bliemchem »Ja, fährt Se, here Kiegsgertchik H rath; ich stand S- gauz alleene bei - daj schwere Geist-is un da halfch mer E wacht: Eurer alleene mer« nich z- edlem wenn eher ii paar kamen, Juchhe- smse M sticht-sechsu un d- Mth its-u WI« O - , . , . .·,ss. .« »F Jn der Morgue. Skizze von Maria Doltnm Ein Gefühl der futchtbarsien Angst und Beklemmung erfaßte ihn, Ists er von den Beamten mit dem stampfen Subalternengesicht aufgef ert wur de, einzutreten in das dii ere Haus am Flusse, mit dem Kreuz über dem schwarzen Schild, — die Morgnr. Die Angst nnd die Etregung schnür ten ihm die Kehle zusammen. Es roch nach Kaki-oh wellem, modern detn Laub, das von den Kränzen aus strömte, die man den Todten ge bracht. Eine cis-kalte, modrige Gruft luft. Ein sahleö, bläuliches Licht, das durch das tleine Oberlichtfenfter der Kuppel fiel. Und das Wasser rann —- tropfte. Er schloß die Augen, um das Furchtbare nicht zu sehen. Die fchemenhaften Gespenster, die da auf gerichtet, durch Klammern gestützt, in diesen Glasschriinlen standen. Die Todten, mit den wilden, verzerrten Zügen des letzten Kampfes, die Hei mathlofen und andere wieder mit bleichen, friedlichen Gesichtern, die da harrten, daß einer kommen folle und sie erkennen, ehe sie llanglos ein gefcharrt wurden auf dem Armen friedhof. Gottlob, hier war sie nicht. Es wäre zu furchtbar gewesen· Und doch wußte er mit innerer furchtbarer Si cherheit, daß sie es war, und auch die genaue Beschreibung konnte nur auf sie passen. Er strich sich das feuchte Haar aus den Schlafen. Seit zwei Tagen hatte er nichts gegessen noch geschlafen, da er sie wie ein Ver zweifelter gesucht. Der brutale Her renzug war aus diesem Gesicht ge schwunden. Er sah elend aus zum Umsinlen. Der Beamte rührte ihn an der Schulter. »Es war tein Platz mehr hier, wir haben zu viele Gäste·« Er lachte roh. »Wir haben sie nach un ten gebracht, in die alte ehemalige Kapelle.« »Kann ich allein hins« er drückte dem Beamten ein Geldstiick in die» Hand. Der Mann begriff. »Ich habe noch an den Registern zu arbei )ten. Ich komme in einer halben lStundr. Die Treppe herunter, die "zweite Thitr links. Jch danle auch fehr, mein Herr,« und nun stand er Hvor ihrer Bahre. Er hätte teinen » Grund gehabt, sich vor ihrem Anblick zu fürchten. Es war still und fried lich, wo sie lag. Die alten Glaser fter der ehemaligen Kapelle waren noch erhalten, eine Fluth rosigen Lich tes fiel durch die bunten Scheiben und warf einen eigenen lebenswarmen » Schimmer auf das blasse Todtenge sicht— . J Das Wasser tropfte noch aus ihren I Haaren, den schweren, gelösten brau nen Flechten. Furchtbar, in’g Herz fchneidend war der Fall der Tropfen auf den Steinboden. Sie lag da, so still und friedlich. Sie hatte ihre weiche rührende Miidchenschönheit wieder —- —— es sah faft aus, als ob sie lächeln wie sie nicht mehr gelächelt hatte in all’ diesen Jahren-, da sie durch feine riicksichtslose Härte ein stilles scheues Weib geworden war. Jhre Lippen war geschlossen. Sie hatte keinen Brief hinterlassen. Sie war schweigend in den Tod gegan gen, wie fie schweigend gelitten in die sen langen, langen Jahren. Wie fehr, das wußte nur er und sie. Und doch hatte er sie geliebt in seiner har ten wilden herrenliebe und er hatte sie genarrt, weil er wußte, daß sie ihn nicht liebte, daß sie ihn innerlich ver achtete. Jn diesem schweigenden ge quälten Weib, das ftumm Jahr fiir Jahr feine harten brutalen Mißhand lungen ertrug, und was sür sie noch schlimmer war, —·feine Liebe, da hatte er immer und immer wieder em pfunden ihre lächelnde Verachtung. Er blickte aus. Jhm war, als oh ein Lächeln des Triumphes um ihre Lippen lag. Sie hatte sich befreit Er hatte keine Macht mehr iiber sie. Sie hatte sich seinem Einflusse entzo gen. Jetzt konnte er sie nicht mehr quälen. Wie höhnisch sie gelacht ha ben mochte, bei dem Gedanken an den Streich, den sie ihm spielte· Er spürte einen ohnmächtigen haß erfiillten Zorn gegen diese Todte. Er hätte sie wieder in das Lehen zurück zerren mögen, um sie wieder zu quä len, zu mißhandeln. Seine Augen öffneten sich aus einmal siarr, — seine Papillen belamen einen grauen hasten irren Blick, Die bläulichen Flecken aus dem Nacken und den Schultern seines Weibes, das war sein Wert. Und nun war es ihm auf einmal, als ob eine Eistruste um sein Inne res brach, als ob all der Haß und Zorn geschwunden wäre . . .. Wie er sie liebte, o, wie er sie liebte. Er hätte sein Leben darum gegeben, wenn sie nach einmal die Augen ge öffnet, um sie aus den Knieen um Verzeihung zu bitten fiir all’ die Sünden, die seine wilde derzeette Liebe an ihr begangen. Sie aber schlief, —- daö triumphieende Lächeln der Siegerin um ihre hlassen Lippen. Ein feiner «Weihrauch schwebte über ihr.« Da brach der Mann auf den Enden neben der. Leiche zusammen Er küßte die feuchten. eiskalten Lip pen, die armen erstarrten Lände. Und das Wasser tropfte Seine brennenden Thränen der Reue fielen auf vie Stirn der Tod ten. Der Wächter berührte seinen Arm. »Ertennen Sie die Dame?« Er richtete sich mühsam auf, mit heiserer tonlofer Stimme sagte ek: »Es ist mein Weib!" -———.--·-. - N-— Reiter-treue Die nachfolgende Episode aus dem Kriegsleben in Südwestafrila, die ein schönes Beispiel von Anhänglichkeit eines Reiters an seinen Offizier bil det, berichtet die Tägl. Rundschau. Es war am 17. Juni, etwa um 3 Uhr früh, als das Detachement von Kamph in der Stärke von 87 Geweh ren und 2 Gebirgsgeschiitzen in die Schlucht bei Naros eintrat und Leut -nant B. den Befehl erhielt, mit 15 Reitern auf dem linksseitigen (siid westlichen) Höhenrande einem etwai gen Angriff entgegenzutreten. Sehr bald zeigten sich ungefähr 30 Hotten totten, die vor der Abtheilung die Hö hen erklommen. Das Feuer wurde er öffnet, und um 9 Uhr war Leutnant B. im Besitz der Höhe. Die Abwei lung richtete sich in ihrer Stellung ein: um 11 Uhr traf eine zum weiteren Vorgehen erbetene Unterstiißung von 1 Unterosfizier und 6 Mann ein. Jeht heftiges Feuer in der rechten und lin ken Flante, selbst der« Rücken wird durch die sich immer mehr verstärten den Feinde bedroht. Dem Häuflein von jetzt 21 Mann standen, wie sich später herausstellte, 80 bis 100 Hot tentotten gegenüber, die in stunden langem Kriechen den Kreis fast ge schlossen hatten. Um sich den Rücken freizuhalten, befahl Leutnant B» auf eine hart an der Schlucht gelegene IKuppe zurückzugeben Nur vier Rei f ter mit siebenVerwundeten trafen hier Hein, neun Todte mußten zurückgelas Hsen werden« Die Verwundeten wur jden zurückgeschickt, nur der Gefreite sPrangh der Bursche des Leutnanis JB., wollte trotz seines Armschnsses bleiben und verließ seinen Leutnant » nicht. Mit den vier Mann wurde bis I zur letzten Patrone die Kappe behaup tet, dann wurde zur Schlacht hinab gestiegen, beschossen vom Feinde, der sich jedoch aus seiner Deckung nicht hervorwagte. Leutnant B. brach auf der halben Höhe, unterhalb eines stei len Felsens, halb besinnungslos zu sammen; er hatte das linte Hinschei gelenl gebrochen. Prange verließ ihn ;nicht. Der Feind lam immer näher, Iman hörte ihn sprechen. Jetzt mag Leutnant B. selbst erzählen: »Wir drückten uns immer dichter an die Felswand, um von den Vondelzwarts « nicht gesehen zu werden; wir hörten ; ihr FreudengeheuL wenn sie, wie wir J v-ermutheten, einen Todten fanden und J ihm die Sachen bis aufs hemd vom Leibe rissen. Allmählich hörten wir die Stimmen in immer weitererFerne. Ueber mich war infolge der Anstren ; gungen, Schmerzen, des Hunger-J und . Durstes eine gewisse »Wurstigteit" ge kommen. Da war es Prange, welcher f mahnte: »Herr Leutnant, jetzt müssen swir sehen, zum Detachement zu kom smen.« Mit den letzten Kräften und s unter unsagbaren Schmerzen richte ich i mich auf, verbinde mit meinem Ta schentuch den start blutenden Arm von Prange und, auf ihn ntich stühend, trete ich die Reise an. Alle zehn Mi nuten wird gehalten und dann eine ebenso lange Ruhepause gemacht. Prange wurde infolge des Blutba lustes einmal ohnmächtig, wir hatten seit Abends vorher leine Nahrung zn uns genommen. Prange holte in sei nem Hut Wasser aus einer Pfütze, ein Stück Brot fand er auch in seiner Tasche. das wir briiderlich theilten. So ging es anderthalb Stunden, als wir deutsche Stimmen hörten. Es wa ren Leute meiner Kompagnie, die mich suchten, mich auf einen mitgebrachten Esel hoben und nach dem Verband Platz in der Schlucht brachten. Nun war alles gut und leiner froher als Prange. Das Gros war auf der rechtsseitigen höhe in schwerem Ge fecht gegen etwa 200 hottentotten, bis die Kompagnie Eckart eintraf und die hottentotten zurückgingen. Schließlich hatten wir als Erfolg viel Vieh und die Werft in unseren Händen. Ber solgung war wegen der eingetretenen Dunkelheit ausgeschlossen. Meine Ab theilung hatte nicht umsonsi gelämpfi und geblutet; hatte sie doch stunden lang beinahe 100 Hottentotten festge halten und eine Umgebung links und einen Angrisf auf die Handpferde ver hindert. Prange habe ich zweifellos mein Leben zu verdanken, ohne ihn wäre ich hilflos liegen geblieben, und da die beutegierigen Besiien in der Nacht nochmals das Gelände nach Todten absuchten, so wäre ich jeden falls in ihre hände gesallen.« Orientituuz Ochsenwitth: »Und auf das Schild malen Sie mit-seinen recht großin Ochsen damit die Gäste gleich schen, zu wem sie tommenf « Untat-. »Allo, Jhk Mann hat bei einer Ge birgstour den Hals gebrach-ni« »Ja —- aber er war immer etwas halsleidend.« sur sinnst-im König Edtvard von England hat noch allicklich absolvirter Marrenvas der Kur nunmehr den heimwea in seine vereinigten Königreiche ungetre ten. Diejenigen männlichen Mode, beflissenen. die ihn während seines Badeaufenthaltei auf Schritt und Tritt verfolgten, um neue Offenba UWW auf »dem Gebiete der einreihig geschlossenen Röcke oder ungeahnte Krawattentnoten zu erspähen. haben mit Erstaunen tonstatiren können. daß der König wenn nur irgend möglich, es dermeidet, sich einen Cy linder auf das haupt zu drücken, mit dessen Locken schon längst der Abend wind nicht mehr spielt. Man hat da raus vhilosovhischerweise ge olgert, daß er den weichen Filzhut fiir de auemer hält. und nur Wenige dürs ten wissen, daß es auch eine unange nehme Erinnerung ist, die dem König jedesmal in den Sinn kommen mag, wenn er in der Lage kommt, einen Chlinder tragen zu müssen: Es tvar zur Zeit, als König Eduard noch Prinz von Waleö war und als solcher einer Sitzung im hause der Peers beiwohnte, den Cnlinder auf dem Kopf, wie dies bekanntlich im engli schen Parlament der Brauch ist, Ein edler Beer, Lord Wemnß, hatte so eben die Redneriribiine bestiegem die sich unmittelbar oberhalb des Sitzes befand, aus dem der Thronfolger Platz genommen hatte. Lord Wemdß erwärmte sick in der Hitze des redne riscksen Gefecht-IT und an einer beson ders wichtigen Stelle seiner Rede, »haute" er, um seinen Worten aanz ibesonderen Nachdruck zu verleihen mit aller Kraft mit der Faust auf iden Tisch. Das heißt ———er gedachte ;es zu thun. Die Faust traf nämlich jnickt den Tisch sondern sie kutschte seitlich an ihm vorbei, direlt ans den Sylinder Sr. Könialichen Hoheit. des sen ThronfolaersOhren vollständig darunter verschwanden Der Cylinder konnte nach allen Neaeln der Kunst als »einaetrieben« bezeichnet werden. Die edlen Lords faßte Entsetzen, und dem feurian Redner wurde es ganz »schlotterig« zu Muthe. Der Vrinz von Wales jedoch, der thatsäch lich niemals, auch in den schwierigsten Stellunaen die angeborene Lieb-eng loiirdiateit und aute Laune verlor, wechselte, nachdem er sich mit Hilfe einiaer Parlamentsmitalieder von sei nem, ihm Auan und Ohren bedecken-« den Futteral befreit hatte, nur den Platz. indem er zu seinen Nachbarn lächelnd bemerlte: »Ich bin der Ein ziae, der in der Lage ist, die schwam den Araumente Lord Wenian voll zu würdigen." —.-—-A-———-— Der wetchherztge Brirfträner. Der »Franif. Ita.« wird von einem Leser aus Mannheim berichtet: Früh Moraens beanb Dr. X. sich auf den Wen zur Schule. Als er an das Re staurant Meier lam, sah er den Brief triiaer herauskommen »Sie gehen alt-er früh ins Wirihss baue-M redete er den Briefträger an. »Dienst, Herr Dotior.« ,,Hatten Sie einen prreßbrief?« »Na, Herr Doktor, ’ne Tepeich!« »So? Was ist denn paisirt?« lJn manchen löndlichen Orten be trachten sich die Einwohner als eine große Familie und sprechen darum auch trotz des Telearavbengeheimnisses über den Inhalt von Depeichen.) Der Briefträaer antwortet denn auch ruhig »Dem Herr Meier sein Vetter is aritorwe!« , »Ach, da wird der arme Mann sehr trauria sein. denn er hängt sehr an feiner Familie!« ,,Des waas ich net, ich bin enaus, ed er die Depeich aeleie dot, ich lann des Greine un Heile nit höre!« »Das können Sie aber doch nicht verhindern!« »O doch, Herr Doita, das mach ich immer, wenn ich ne Depesch dab, wo ne schlechte Nachricht drin steht, dann iaa ich aanz was anneres, was gutes zu de Leit, geb ihne dann die Depeich un nir wie enaus. Eh sie die Depeich aeleie hawe, bin ich fort un brauch des Greine nit zu hörest« »Was daden Sie denn zum Beisplei zmn Herrn Meier gesagt?« »Sei-en Sie, Lmr Betten der Herr Meier spielt e Friinlfurter Pferdelos un weil gestern Ziel-Inn war, hatv ich zu ern gesagt: »Ich gratulire Ihne, herr Meier. Sie hawe e Gaul ge tot-um« Iestat sen sei-. George Ade sprach von etlichen hauserm die. balb fertig gebaut, in Cbicago zusammengeslittzt waren. nnd meinte, die wären von einer Sorte von Baumeistern errichtet, die leider allzuhäusig in Amerika zu fin den sei. »Ich hörte einmal,« erzählte Here Ade, ,,wie sich zwei Baumeisler am Biertische Unterbieltem »Jones,« saate der eine, »Du bast immer mehr Glück als ich.« »Mehr Glücks wieso??« »Nun, was denn sonst? woher kommt es denn anders, daß meine ganze neue Häuserreihe von dem großen Winde in voriger Woche um geblasen wurde und Deine blieben unversehrt? Sie waren ebenso ge baut, hatten denselben Mörlel, das selbe Holzwerl, turz waren ganz egal hingestellt »Ja, ja,« sagte der andere Bau meister, »aber Du vergißt dabei, daß in meinen Tapeten llebten.« - site-ein Gast A·: »Das Bier sieht recht schal ausl« Beamter: »Ja, das sehnt sich fe denfalls auch nach Gehaltsaufbefses rung!' Nicht sitt-im »Wir habenSichule gespieltMamat« »Und warst Du recht artig?" »Ich brauche nicht artig zu sein, ich war der Lehreri« Auch ein Wunsch Pantoffelheld (der eine neue Pen deluhr tauft): »haben Sie nicht eine, die immer in der Nacht stehen bleibt?« wechsel. « Redakteur: »Sie haben friiher im mer so reizende Gedichte geliefert . . .« Mitarbeiter (restgnirt): »Ja, das war während meines Brautstandeö » jetzt bin ich verheirathet!« Rndlernll. ,,Bilden Sie einmal einen Satz mit Radlermiitze!« »Paul hat sich mit Olga zum Rad letball verabredet, und als er hin tommt, tanzt schon ein anderer Rad ler mit sel« Giinstise Gelegenheit Assefsor: »Emmi, ich lann mich gar nicht satt sehen an Dir!« Emmi: »Dann lass’ doch etwas zu essen kommen, ich habe auch Hunger!« Schirm-. Direktor (zum Schauspieler): »Sie haben Ihre Rolle ganz gut einstudirt, nur in dieSterbeszene müssen Sie sich noch etwas mehr-» hineinlebcn.« Der anständige-. Vater: »Wenn ich fünf Eier auf den Tisch lege, und Du nimmst zwei davon weg, wieviel bleiben da?« Karl: »Kannst Du denn Eier le gen, Papa?« In der Schule. Lehrer: ,,hans, bilde ’mal einen Satz, in dem die Worte »auf« und »zu« vorlommen.« Hang: »Der Diener beeilt sich die Thiire auszumachen.« Ein lieher Mann. A.: »Das ist das Bild meiner er sten Frau!« B.: »Das sieht Jhrer jetzigen Frau aber frappant ähnlich!« A·: »Stimmt! Meine jetzige Frau ist ja auch noch meine erste!« In der Konditvrei. . Anna: »Aber Lilli. warum machst Du denn ein so zorniges Jesicht?« Lilli: »Ich bin wüthend auf den abscheulichen Leutnant vis-a«-vis!« Armu: »Aber der beachtet Dich ja gar nicht!« Lil1i: »Eben deshalb!« Im Münchener Prinzresenteutheater. Zwischen dem ersten und zweiten Aufzug in einer Ausführung des »Für-gelitten Holländers« unterhalten sich zwei Damen. »Wie geht das Stück eigentlich aus«-« fragt die Eine »Jch glaube, sie nimmt denSchwar zen," erwidert die Andere. Ein lslsitzmes Kind. Die kleine Minni ist bei ihrerTante geladen. Zu Hause wird sie vorher ermahnt, artig zu sein und um Alles zu bitten. Die Tante setzt ihr Back wert vor und fordert sie auf, etwas zu wählen.,Eingedent der mütterli chen Ermahnung erwidert Minni schnellt »Ich hitt’ um Alles!« Falsch gehst-t Souffleur: »Herr Ritter, ein Pil ger, der fürbaß zieht, läßt Euch grü ßen!" Schauspieler: «HerrRitter, einPil ger, der ein Bier-saß zieht, läßt Euch grüße-il« siehst eins-sch A.: »Sagen Sie mir doch einmal, was thun Sie denn eigentlich,daß Sie ( so dick werden«-» B.: »Nichtzl« Disselsittnig. Besucher (im Theater zu zwei laut ’ sprechenden Damen): »Wenn Sie sich unterhalten wollen, müssen Sie das u hause thun, hier unterhält man ch nichtl« stets-heis A.: »Aus ärztliche Anordnung dars ich keinerlei geistige Getränke zu mir nehmen!« « B.: »So, wer behandeltSie denn?« «A.: »Meine Frau!« Of s Gut gesehen. Dame: «Jhre Gedichte haben eine gewisse Aehnlichleii mit denen Reu ter’9.« Herr: »So, inwiesern2« Danie: »Nun, sie sind platt.« Jst Theater-Lukan Direktor: «Lieber Freund, Ihr Lustspiel ist ja ganz nett, es hat aber keine Handlung« Dichter: »Was? Erlauben Sie. gleich r erste Alt spielt in einem Ei- -«« garten adenl« «