Rinderbrust mit Morchelsauce. - i Dummste von Jeo von Tarn. Als Lieutenant von Amsloh in al ler Herrgottssriihe und Finsternisz zum Dienst antrabte, stieß er gleich unten, in dem matt erleuchteten Flur der Kaserne aus seinen Kompagnie Wenn man zehn Minuten zu spät kommt und tiisst aus den ersten An hieb seinen direkten Vorgesetzten, so ist das noch viel unangenehmek, als wenn ein Jägersmann beim Wirsch gange einem alten Weiblein begegnet. Lientenani von Amsloh sprach des halb schnell sein Morgengehet ——— was er in der Eile zu hause vergessen hatte —- und grüßte. »Verzeihen, Herr Hauptmann —« Aus einen Wink unterließ er die herbe Klage wegen der stehengebliebe nen Wederuhr nnd wartete gotterge ben, dasz er angeschnauzt wurde. Nichts dergleichen. Hauptmann Bernhard machte ganz lleine Augen und tauchte seine Nase in den starken, suchsiaen Schnurrbart ---— was bei ihm ein schallljasteg Lächeln bedeutete. Gleichzeiti· nahm er den Arm seines Lieutenant . »Ist geschentt, Amsloh. Brauchen .- mir nichts vorzuschweseln. Man ist doch Mensch — und auch mal jung verheirathet gewesen« Außerdem pres sirt es heute nicht so·sehr. Wie geht’s Frau Gemahlin?« »Danie gehorsamst, Herr Haupt mann.« »Ist doch eine Nichte unseres Herrn Brigadiers, nicht wahr?« »Z« Befehl, Herr Hauptmann. Von mütterlicher Seite.« »Ganz recht. Was ich sagen wollte, Amsloh — — am nächsten Mittwoch ist kesichtigung Wissen Sie das n « »Seh: wohl, Herr Hauptmann. Der Herr General hat sich bei mir zum Frühstück angesagt —- en sa mille.« « Hauptmann Bernhard machte wie der sein schalthastes Gesicht und nicltr. »Also wie ich es vermuthete. Jst mir sehr verständlich, daß der Herr General unsern Kasinosyraß perhor reszirt, wenn er im Krei e lieber Ver Wandten Besseres bekommen kann, viel Besseres. Da3’ ist selbstverständ lich. Sie werden ja alles ansbieten. Dabei kommt es Jhnen vielleicht ganz gelegen, wenn ich mir einen kleinen Wink gestatte, lieber Amsloh —: Rinderbrust mit Morchelsauce. Jch entsinne mich eines Besuches des Herrn Generals vok zwei Jahren. Er war nicht festlich gestimmt damals. Gar nicht. Da hat es aber im Kasino Ränderdrust mit Morchelsauee gege ben. Eine Rinderbrust, wissen Sie, so mild gepölelt und zart, daß Herr General nichts anderes mehr genom men hat und ein überirdisches Lä cheln seine Zuge vettlärte. Dieses Lä cheln hat sich den ganzen Tag über gehalten —— «l-ei der Besichtigung, bei der Kritik; sogar noch, als sich der Herr General verabschiedete, leuchtete von seinem Antlitze die lErinnerung an — Rinderbrust und Morchelsauee.« »Dann gehorsamst, Herr Haupt mann. Das ist mir außerordentlich werthvoll. Selbstverständlich werde ich —--« »Du-stehen Sie mich recht, lieber Amsloh. Damit soll nicht etwa ge sagt sein, daß der Herr General sich durch leibliche Genüsse irgendwie be einslussen ließe. So was giebt's na türlich nicht. Wenn wir schlecht ab schneiden, hilst uns tein Gott und seine Rinderbrust. Aber es ist immer hin ein Unterschied, ob ein hoher Ches in unsreundlicher oder besserer Stim mung ist. Sie verstehen mich, lieber Amsloh ——?'« »Volliomtnen, Herr Hauptmann Jch danke nochmals gehorsamst." »Bitte, bitte. Gehen Sie nur jetzt an die Arbeit. Es ist die höchste Zeit. Sie haben sich ohnehin wieder mal eine halbe Stunde verspätet. Und daß Sie mit die Leute gehörig zusammen reißeni Jhr Zug gefällt mir schon lange nicht mehr, here Lieuienant. Die vFliiiertrwchenduselei muß eben mal ein Ende haben. Das bitte ich mir dringend aus. Denken Sie an die Besichtigung.« »Und an Rinderbrust mit Morchel saure,« ergänzae Alsred von Amsloh nachdenklich, als et die Treppe hinan stieg, um »ein die Arbeit« zu gehen. Zum ersten Male in seiner jungen Ehe kam Lieutenani von Anisloh ek was zerstreut nach hause. Die kleine Frau, weiche sich ihm schon im Kor ridor mit einem Schrei der Wieder sehenssreude an de Hals. hing und dort zehn Minuten zu hängen pflegte, wich entsetzt «i-.:riick, als er bereits nach tnappen siini Minuten ihre Arme löste. « Was war geschehen —? Frau Märcö tiesblaue Märchen augen, die über alle praktischen Fragen des Lebens wildsremd und verständ nißlos hinweaschautem stillten sich mit Thriinem Es nützte auch nicht viel, s«das; er diese lummervollen Tröpschen sortkiißke. Denn gleich daraus --—— bei Tisch —- gab es eine zweite, noch schrecklickere Sensation. So sehr ihr der Gotte das Ideal, der lonzenttirte Inbegriff aller Tu genden und Vorzüge - war — eins hatte sie an ihm nie recht begriffen: — — dasz er essen lonntel Ein Mensch, der solchen Appetit hatte, konnte der eigentlich wahrhaft lieben —? Heute aß er mit langen Zähnen. Jedem Bissen folgte ein prufendes Ytachschmeclen —- und er gab sich nicht einmal Mühe, das zu verbergen. »Sag mal, Schatzl hatten wir das nicht schon gestern? Und vor gestern?« « Die großen Märchenblauen starr ten ihn sassungslos an. Dann erhob sie sich langsam. wankte um den Tisch und sank an seinem Stuhle nieder »Fred!! —- Du liebst mich nicht mehrt« Wäre Lieutenant von Amsloh län ger verheirathet gewesen, als zwei Monate und achtzehn Tage, würde ihn dieser gebräuchlichste aller eheli chen Vorwürfe minder tief berührt haben. So aber war er hastig er schrocken, warf die Serviette aus den Tisch und hob die kleine Frau zärtlich auf seine Knie. »Aber einzig süße Maus! Wie kannst du so etwas daherredent Was hat denn solch eine beläufige Frage mit meiner Liebe zu thun! Und wenn es morgen wieder Fritassee geben sollte, wird mir das eine besondere Freude sein «—4-« »Das ist doch Gulasch!« »Verzeiht Selbstverständlich ist das Gulasch. Jch habe mich nur verspro en « »Ach Fred,« schluchzte« sie und barg das Köpfchen an seinem Halse, »diese gräßliche Kochereii Es ist wirklich nicht meine Schuld. Jch lann es an stellen, wie ich will » es wird immer Gulasch!« »So beruhige dich doch, mein Lieb. Das ist ja auch sehr schön. Ich esse nichts lieber als das. Fiir Gulasch lasse ich Rehseule Poularden — ja sogar Rinder ruft und Morchelsaiice. Aber ·—— da wir grade von dergleichen sprechen —- hat sich auf die vielen An noncen immer noch keine Köchin ge meldet?« »Das schon. Sie lonnten nur alle nichts. Nicht eine hat gewußt, wie viel Grad Celsius siedendez Wasser hat. Und an:uaßend gelacht haben sie auch noch —« »Hm s— — — ja ja, es ist ein Elend mit den Dienstboten. Wir wer-— den uns wohl oder übel zu einer ent schließen müssen. Nicht meinetwegen J Gott bewahre. Nur weil wir doch am Mittwoch deinen Herrn OlJeim zu Tisch haben und ich nicht ganz sicher bin, ob er Gnlasch mag —-'—' »Ach Fredy, ich liebe dich so schri« »Ich dich amti. mein Her«3l, ich dich auch. Glaube mir das. Um aber auf deinen Oheim zurückzukommen —- — ich habe durch einen glücklichen Zufall erfahren, daß er Rinderbrnst mit Morchelsaure alleiii anderen vor zieht —-—'« »Du dentst an Rinderbrust, — während ich dir sage, wie ich«dich liebe . . .« Lieutenant von Amsloh athmete tief auf. »Man muß sich leider auch mit praktischen Dingen beschäftigen,« er widerte er mit edler Selbstbel;err schung. »Nanientlich wenn von die-. ien Dingen ichr viel abhängt. Laß uns also mal vernünftig darüber re-: den, Märchen Abgesehen von dem übrigen Küchenzetteh über den wir uns noch verständigen können, muß es unbedingt Ninderbrust mit Mor-« chelsanre geben —« »Es wird doch wieder Eulasch,« murmelte sie verzagt. »Das soll es eben nicht, Liebchen. Deshalb werdeich dir, wenn wir bis dahin teine Köchin bekommen, eine perfette Kochsrau schicken — eine, die so firm ist, daß du sie gar nicht erst nach den Siedengraden der-Wassers zu fragen brauchst. Inzwischen mußt du mir eine Gesälligieit erweisen. Willst du das?« »Ich will alles, was du willst, FUva »Na schön. Dann gehst du gleich nach Tisch zu unserm Schlächter und besorgst fiiiif Pfund Rinderbrust. Du besorgst das aber persönlich, Schatz! Unserem wuschligen Zim inermädchen gebe ich mein Schicksal und das des Negiments »Karl Wil helm« nicht in die Hände. Sage dem Schliichter ernst und eindringlich fol gendes: Wenn diese fünf Pfund Nin derbrust nicht das zarteste und delika teste sind, was es auf diesem Ge biete- giebt, dann wird er mit heißem Pech übergossen und aus Anlaß mei ner Beisetzunz als Flambeau ange steckt —--« ,,’-’5red, wie kannst du so Fürchterli dies reden!« ,,Meinettvegen drohe ihm mit etwas anderem. Hauptsache ist: DZe Minder brust muß gut, muß tadellos, muß ein Gedicht sein. Pöleln werde ich sie selbst. Jch bin vom Lande und weiß ungefähr Bescheid. Die Schlächtp versalzen alles-. Hast du mich nun ver standen, KlörchenW »Ja, Ftedy —- denn ich habe dich unsinnig lieb." Die Liebe schließt zwar nicht aus, daß man etwas nicht begreift ——s- im merhin glaubte Lieutenant vvn Ams lob, nunmehr alles gethan zu haben, was er nach menschlichem Ermessen Ist-nächst in dieser Angelegenheit thun konnte. « Und et fand sein Vertrauen auch nicht getäuscht Die Rinderbrust, welche er gegen Abend zu Hause vor fand, sah so wundervoll aus, daß man Isich versucht fühlte, sie roh zu essen. Da auch sonst alles aus-Z beste be sorgt war und die Kochftau —- eine Hotelierswitttve, die es eigentlich gar nicht nöthig hatte und nur noch aus Liebe zur Kunst hie und da ein Man dat annahm — fest zugesagt hatte, war Lieutenant Von Amsloh sicher, daß das Regiment »Kat! Wilhelm« lmit ihm zufrieden sein würde. General von Kappel hatte sich einen dienstlichen Empfang verbeten. Er wurde daher nur von seinem Neffen abgeholi, der direkt von der Kaserne zum Bahnhof gefahren war. Die Stimmung des hohen Herrn schien leine glänzende. Seine erstt Frage war, ro die Kläre immer noch so eine Traumflöte sei. Auf die flam mende Vertheidigungsrede des jungen Gatten hatte er nur ein Lächeln, das Lieutenant von Amslvh bei jedem an deren als ,,dreckig« bezeichnet und sich verbeten haben würde. Dem Vorgesetz ten gegenüber konnte er das nicht, und so beschränkte er sich auf die Bemer kung, daß der Herr Oheimsich ja selbst überzeugen tr-iirde, was siir eine tüch tige und umsichtig-Z Hausfrau Kläre geworden sei Aber schon im Entree verließ ihn diese schöne Sicherheit Es war alles so still und ketriebslos. Aus der Küche drüben kein Klappern von Tellern und Schüsseln, tein Dust von Rinderbrust mit Morchelsauce... General von Kappell lachte. »Wo ist meine Maus-« herrschte Lseutnant von Amslosh das Zimmer mädchen an. »Die aniidige Frau bat Besuch.« ,,Be——s-be——besnuunuch -— ?« In diesem Augenblick erschien Frau Kläre im Entree. A-ufgeliist, nach Worten rinaend. Kaum, daß sie in der Aufregung den Lbeim begrüßte ,,Denke dir-: Fred,« wisperte sie, »seit drei Stunden ist ein-e ältere Dame bei mir Zu Besuch. Zirin Teller Kuchen hat sie schon aufaeaessen und drei Glas Porttvein aetrunten. Ich mußte ihr doch tras anbieten, da sie so lange blieb. llnd das schlimmste. Fred — das schlimmstsi ——--—- idie stochsruu ist nicht gekommen . . .« ,,Allmäcl«-tiaer Gott «---——- —--—- aber da sitzt sie doch!« schrie Lentnant hon Amslob nachdem er einen wilden Blick ins Zimmer geworfen »Was soll denn das heiß-en, Frau Maljsnch Weshalb —- —-« »Berebrter Herr Leutnani,« ermi derte die wiirdiae Dame getriinlt ,.mniichst bitte icb Sie, mich nicht nls stock-start en l«·:-«ei-f·nen. Sie wissen sehr aut, daß ich Ihnen nur eine Ge fälligleit erweise. Frau Gemahlin hat das-anch durch ihren liebenswürdigen Empfang sehr richtig zu erkennen ge sehen-. Wir haben uns vortrefflich un terhalten. Und da Frau Leutnant leine Anstalten machte, mich in die Küche zu führen, hab-: ich annehmen müssen, daß Sie die ,Essensz.eit ver schoben haben.« General von Kappell lächelte nicht n«.ebr—W er lachte. Lachte, daß ihm die hellen Thränen in den Bart liefen. Auch noch drei Stunden später, als er mit tnurrendem Maaen den Bambe marsch des Regiments ,,Karl Wil h:lin" entaegenaenominen hatte und dem Osfizierslorvs seine volle Zufrie denheit ausdrückte, laa eine nach lostende, beinahe iibermijthige Heiter leit aus seinen Zügen. Als die Herren dann zum zweiten « ale bei Frau Kläre anrüctten, war das Essen sei-tin, Die Koch-—- dame hatte ihr Miöglichstes gethan. »Die Rinderbrust aber, Herr Leut nant. konnte ich unter keinen Umstän den serviren.« »Um bismmelswillen —- weshalb denn nicht!?« »Total versalzen." .,Ver——sal—-zen—? Ja, erlauben Sie mal-—ich habe das Fleisch selbst aePZtelt und weiß genau — — «Soooo —-— Sie haben es auch noch aepöteltl Dann verstehe ich, weshalb einem das Zeug rein ans dem Halse brennt. Jch war nämlich zufällig da bei, wie Frau Gemahlin die Rinder brust kaufte. Sie wa r schon ge pötelt.« Herbst. Nun fällt das Laub, das falbe, Mit mildern Flug vom Baum, Die Welt hat ausgeträumet Des Leben großen Traum. Es geistern treiße Nebel Gespenstisch durchs Gefild; Ein Rabe nickt verdrossen Vom morschen Gnadenbild. Da plötzlich bricht aus Nebeln Hervor ein mild (5,teleucht, Und küßt viel wildes Leben, Viel Augen thränenfeucht. Auch ich hab’ ansgetriiurnet, Den großen Lebenstraum, Es fällt das Laub, das falbe, Mit mildem Flug vom Baum. Länast schwand der Lenz, der milde, Der beiße Sommer fleukbtx Noch einmal bricht aus Nebeln Hellgoldtgeg Geleucht. Heinrich Müller Weil sie glaubte, sie wäre ver-v lassen. Erzählung von R u su s. Einsam stand das kleine roh gezim merte Holzhäuschen an der Seite des HUMT am Eingang in das Thal, Meilen entfernt von der nächsten menschlichen Wohnung, und nur selten kam ein Fremder in dieses Haus, den-n es lag weit abseits von der nächsten Straße. Ein kleiner Garten wiar da l:i, der sich hinabzoa nach- dem Bache, der im Sommer ziemlich trocken war, in den aber in der Regen-seit die rau schenden Wasser aus den hohen Felsen rechts und links zusammenströmten und hinab rauschten. Das Häuschen hatte drei Fenster, eines nach demGar ten, eines ins Thal hinaus uind das andere nach einem Schuppen, in dem ein paar Hausthiere geh-alten wurden. Jn dem Zimmer aber saß eine alte Frau auf dem hölzernen Schaufel ftuhl mit den Füßen aus dem Herde, dessen Feuer ausgeganan war. Ihr weißes-, seidenlreiclfes Haar sicl wel lensörmia aus die Stirn herab, und sie strich es oft nervös zurück ———- —— Alles an ihr war nervös, und man hätte fraacsn möan, wenn man sie sah: ist sie bl)1)ochondrisch, ist sie vielleicht gar aeistia deranairt?« Sie war so sonderbar, diie"Aite, nnd doch war sie ganz vernünftia. Aber sie saß seit Jahren in dieser lautlosen Einsamkeit, nnd sie dachte fast nur an sich und bedauerte sich selber, nur hier und da bedauerte sie auch einmal einen Andern, und das war ihr Sohn. So saß sie da und die Stunden gin aen lanasam dahin, und das gleichs miisziae Ticken der Uhr störte sie, es ließ sie empfinden, wie still es rings um war, nnd fast zornig rief sie der Uhr zu und drob-te its-r mit dem Fuß: »Mach’ nicht so viel Lärm, du dum mes Ding, man lann sa nichts hören!« Seit einer, nein, seit zwei Stunden schon borckzte sie in die Einsamkeit hinaus, ol· sie noeli keinen Hufschlaa höre, noch kein Räder-warum denn ihr Sohn war zur Stadt gefahren, und er blieb wieder so lanae aus« Endlich lzioa der Waan um die Ecke und bald darauf war er auch bei ihrem Hause. Sie war schon lanae aufne sprunaen —- Alles aina schnell bei ihr. und toar dem Waaen bis an die nächste Bienuna des Pfades entaeaenaeaan aen. Sie konnte sich nicht l·»-lsen. sie weinte bstisterisch als-der Waaen hielt, Und ilir Sohn schaute sie mit seinen sreitndlirteii Aue-en tranria an und sagte: »Was bast dn wieder-, Mutter?« »O Andrew. du lsist wieder so lanae Geblieben-nnd es war entsetzlich ein sam nnd still, ron der Erde bis hin ans zum Oimnel Nur die alte vers riictte illir tirlte so itnbeinilicki. als wolle sie ibr Leben ans den Rädern beransscktaaen — « das macbte die Stille noch s«:i«re.«klist«i:r. O ich rskrlanate so danach, eine menselsliste Stimme m böten——ivarum bleibst du immer so lanase?« »Mutter, dn treißt sa, ich muß zum Markt fahren nnd unsere treniaen Nrodntte Vers-Inferi, damit wir leiten können. Und du treiskt der Wea ist Viele Meilen lana nnd Ki — tdas trat das Pferds ----— ist nickt mehr is!na.« Er sprach sanst nnd freundlich mit der Alten. trsie mit einem Kinde, aber sie blieb bitter nnd nninsriedem unsd fnlyr fort: »Mir bin lalt bis anf’s Mart. kNe Kohlen sind lanae verlo sckssen auf dem Herde.« ,E’(a dann bast du wohl vergessen neue attszuleaen?« »Wie kann man an altes denken wenn man einen Sohn bit nnd der ist sortaea«anaen. nnd kommt vielleiebt nie wieder-. Mises tdas war der nämlic Narbbar, ein alter braver Mann der alle Rilme ein vaar Mal in die Siitte In Bein-b kam) bat mir non dien kotb scisen Weibern und Mädchen da unten in der Stadt erzählt, nnd ich treisi ——-— ich -bin nnr die alte Mutter-, nnd sie haben roth-e Wsanaen und blitzende Auaen und lustiae Lippen, und der Taa wird kommen, da aeslyst du fort von mir Und kommst nicht wieder, und das-n muß ich allein hier sterben. Und daoor habe ich Anast.« s »Ach, Mutter, sei doch nicht immer so trübsinnia —-— ich hab-e wahrlich kein-e ;D,eit, an sotcke Dinge zu denken, und ieh werde dich nie verlassen. Und nun -- - Ki ist durstig und hungrig —- ieb muß ihm Wasser get-en und ihn füt tern. Aber erst will ich dir rasehFeuer auf dem Herde inachen.« Die Mutter wurde sanfter, ihr böser Unnmth verflog und sie sagt-et »Dann will ich den Those machen, und irenn du wieder hereintoinnist, soll der Tisch gedeckt sein.« »Das hört sich gut an« für einen hungrigen Msann,«« sagte Andequ und er ging und machte Feuer, und dann «h-olte er aus deni Wagen einen Kasten, der war mit einem Tuche verbunden. Es bewegte sieh etwas darinnen, und als er das Tuch abnahui, sah man ei nen jungen Vogel darin, den hatte er unterwegs einem Habicht abgsejagt, der ihn soeben gefangen hatte und töd ten wollte. Der Flügel des Vogels war schlimm zugerichtet, aber sonst war er gesund, und er schrie vor i Hunger. " i s bringst du mir immer solch hä liches Biehzeug mit — du weißt ja, ich kann es nicht leiden,« sagte die )alte Frau. Aber als der Sohn ant » wortete: »Ja, ich kann es nun einmal j nicht lassen, den- Hilslosen zu helfen — belfe ich nicht auch dir, wenn ich nur ;immer tann?« —- da wurde die alte »Frau vson Neuem zornig. »Ich habe viel ertragen seit langen Jahren, aber ; das war doch das Schlimmste. dasi du mir. vortotrsst, daß du mir helfen mußt. O, wenn ich doch stürbe, da ich dich von mir befreite — ja, ich wet wohl, wir haben nur Brod sür zwei, und so lanae ich lebe, ia so lange ——« »Mutter, vergieb mir die ungeschick ten Reden, ich habe es ja nicht so e mein-t, wie du es verstanden hast. Zch wollte ja nur sagen,··daß ich das, was ich in Wirklichkeit aus Liebe thue, auch selbst ohne Liebe thxun würde, schosn aus Mitleid,,1reil es nun einmal so in meiner Natur liegt, den Htlslosen zu helfen. Aber nun muß ich hin-aus« Ki muß Wasser haben« Ki war schon den Weg hinabgewan dert nach dem Bach, aber er wartete auf seinen Herrn, er war gewohnt, aus dem vollen Eimer zu trinken, Und nicht aus dem Bach, und so wartete er aus den Eimer. Endlich kam der Herr-— aber in demselben Augenblick tvsieherte Ki, wie er es zu thiun pflegte, wenn er etwas Unaewöhmliches hörte und sali. Andrew schaute nun hinüber nach dem Felsen, und da. sah er ein Mädchen liegen, das war offenbar iibser den Fels aewandert und war dort an einer steilen Stelle hinab-ge alitten und bietabsaestiirzt und hatte sich sehr web gethan Sie versucht-e sich zu erheben, aber daH aina nicht «--— Andrem aan hinüber iiber den Bach, um ibr zu helfen, und als- er sah, wie die Sacke stand, und das-z sie sichs weit Vom Wege verirrt lsiatte und biet ar stiith trat, lud er sie schließlich auf das Pferd und brachte sie zur Hütte Die Fremde mußte aepileat werden, das aina absolut nicht anders, sie konnte nicht neben. Und sie blieb in dem Hause: dsaiZ waren schreckliche Jaae siir die Mutter und schöne siir Andrem Jedes freundliche Wort, welckeg der Sohn zu der schönen Fremd-en sprach, die Rachel hieß, schnitt der alten Mutter ins Herz; mit wachsend-er Angst sah sie, wie die Beiden von all dem Schönen sprachen, was es auch In dieser Einsamkeit gab von den Blumen im Garten, von den Schmetterlinan, non den Insekten, von den Steinen und ihnen Formatio nen. Die Mutter hatt-e das Gefühl, als ob iede Stunde ein Erdbehen kommen könnte, oder als ab ein Tor nado, eine Lawine Alles hinwegreißen werde und sie dann allein, verlassen, blind zurückbleiben miisse. Aber nichts von alledem geschah — die Fremde wurde wieder aesund und ir anderte weiter ein paar Meilen nur hatt-e sie zu geht-n nach dem Platze, wohin sve gewollt hatte, nnd Andrew zeigte ihr den Wieg. Nun war es wieder still und einsam in der Hütte, noch stiller als vorher, denn die Mutter sprach kaum noch ein Wort. Andrew versuchte es auf alle Weile« sie zum Reden zu bringen, sie lriitete vor sich hin. und ihsm war es nun so einsam zu M.1the, wo er ging und stand, dermißte er die selji" one Ra fel. Er arbeitete, um sier reraessen nnd als er selber nieltt aenug zu thun hatte, da gan er hiniilser zu dem alten Miles, um ihm zu helfen, ein neues Dach auf seine Hitze zu setzen. So gingen die Tage trübselig dahin —- eines Morgens stand Andrew neben dem Stuhl aus, auf dem die alte Mut ter saß und strich ihr mit der Hand Eil-er das Haar. »Warum bist du so still geworden, liebe Mutter, warum sprichst du fast gar nicht mehr?« fragte er sie. Aber sie lonnte ihm nicht ant worten — sie wußte, daf; er an diesem Tage hinabfabren mußte nach der Stadt, um Mehl zu tausen, und die Angst schnürte ihr die Kehle zufam men. Er fuhr davon und als er wieder iam, da war die Mutter nicht in dem Hause, nicht in dem Garten. Er suchte sie, und er fand sie todt in der Scheune, sie hatte sich selber den Tod Iegehen Da senkte es sich wie schwarze Nacht lerab auf den jungen Mann —-— er konnte das Schreckliche nicht fassen, nicht verbinden. Monate lang war er wie betäubt, der alte Miles hatte ihn Zu sich genom ken in sein Haus, damit r nicht ganz allein war in seinem Schmerz. Nach und nach fing die Zeit an, den Schmerz zu lindern, nach und nach sing er an zu glauben, was Mi les ihm jeden Tag sagte: »Sie war ja nicht bei Verstand, als sie das that, du haft ja immer an ihr gehandelt, wie ein guter Sohn, du hast dir keinen Vorwurf zu machen. Endlich kehrte er nach- seinem eigenen Häuschen zuriick, nnd an der Hand führte er die schöne Esiachel — sie war nun sein Weib, sie wollte in der Einsamkeit bei ihm woh nen. Und Glück zog ein in das kleine Haus, wo so lange bitteres Weh ge wohnt hatte. - Monate waren vergangen, da fand Rachel in dem Schuppen unter Balken und Brettern Versteckt einen Brief, den Die Mutter an dem Tage geschrieben ««I:atte, wo sie in den Tod ging. Darin stand, daß sie glaubte, ihr Sohn werde nicht wieder aus der Stadt zurückkeh ren — denn er liebe die junge, schöne Fremde. Rachel las den Brief und weinte bitterlich. Dann aber nahm sie das Papier und trug es zum Feuer, und wartete, bis es zu Asche geworden war s— denn das Eine war ihr klar, daß es ssesser siir ihren Andrew war, wenn er niemals erfuhr, was in diesem Briese gestanden hatte. HON Erklärt »Du wolltest doch die kleine Ging hosf heirathen — woran hat sichs zexfchlagen —- hat sie zu wenigGeld?« »Nein —- zu viel Verstand!« Alt-suec Nisvexstsnstiss - Hausarzt: ».... ja, sa, IIIM auf Jhr Herzchen müssen wir geb-b tig auspassan Das haben Sie III Jhkem seligen Großvaters« Backfisch: »Ach, war der auch ff » verliebt?!« Was Hüttchen werden will. . . . Lehrer: ,Welcheg1 Nutzen brin uns die Naturgeschichte?« Moritz: ,,Vierzig Prozent!« Lehrer: »Wie meinst Du dem das?« Moritz: »Nu, der Vater sooft se mit sechzig Fennje un Verkooft se mit ’ue Mark!« Gut abgelaufen. Frau: »Was ist denn los da drun ten?« Mann: ,,Runter g’stürzt bin i in Keller!« Frau: »Doch net unter die Wein flaschen?« Mann: »Nein, dene ist uix passittf Frau: »Na, was schreist denn nach her a so?« Satknstisch. Kellner: »Bei uns ist heuteTause!· Gast: «Erlliiren Sie sich deutlicher Wein- oder Kindtaufe?« Kaserncnhosblüthe. »Sie, Einjähriger! Sie machen auch so ein griesgrämiges Gesicht, als ob Ihnen das Dienen nicht behage; - Sie sind doch Freiroilliger!« Sichcres Zeichen. Kommerzienraths Aelteste scheint das Heirathen endgültig aufgegeben zu haben.« »Ja! — Sie tritt bereits als Frauenrechtlerin auf!« Protz. »Ist das vielleicht ein Onkel Jhres Herrn Sohnes, mit dem ich selben heute begegnete?« »Mein Sohn hat’s Gott sei Dank nicht nöthig, Onkel zu haben!« Erstcs Ballgcspriich. Er (zu seiner Angebeteten, welche die Tochter eines Schneiders isl): Fräulein Hulda, können Sie mir vielleicht sagen, ob Jhr Herr Vater meine Hosen fertig hat?« Nobel. Gnädiae (zur stellesuchenden KI chin): ,,Waren Sie nicht auch einige Zeit bei der Räthin?« Köchin (da sie nur aushilssweise dort war): »Ja, dort habe ich abet nur gastirt!« Scharf-e Konkurrenz. Pietolm »Herr, soeben ist aus dem Weg zu unserem Hotel ein Reisender total aus«-geraubt worden!« Hotelier: »Gemeinheit, einem dii Kundschaft so vor der Nase wegzu ichnappen!« Das grosse Uebel. Herr (lachend): »Heute war der Gerichtgvollzieher in meiner Wohnung und hat einen Theil unserer Möbel gepfändet.« »Und darüber lachst Du?« »Ja, weißt Du, es ist nämlich auch meiner Frau ihr Klavier darunter.« Wenn. Arzt: «Fünsundachtzig Jahre also haben Sie schon hinter sich, da haben Sie aber ein schönes Alter erreicht.« Bauer: »Fiinfundacl;tzig Jahre, was will das sagen! Wenn mein Va ter noch leben würde, dann wäre er jetzt über hundertzwanzig Jahre alt!« Unversrorrm Hausfrau lzur Köchin): »Ich muß Zie noch einmal um Stundung Jhres Lohin bitten, aber in nächster Woche k.«ezahle ich Sie bestimmt mit einem Fünfziamarlsclkein —- können Sie mit vielleicht schon jetzt den überschüssigen Betrag von zehn Mart l)erausgeben?« Ein Vorsichtiacr. Professor (von Selbstmordgedanleu geplagt, am Wasser stel)end): »Ich halte es nicht mehr länger aus, hier stütze ich mich hinein! — Aber ich bin augenblicklich sehr erhitzt, da muß ich noch ein Weilchen warten, Um nicht nachher krank zu tverden!« Vätcrlichc Freude. »Wie, Herr Müller, Sie freuen sich. weil Jhre Tochter im Abiturienten examen durchgefallen ist?« »Unsäglich! Denn Tags darauf fing sie an, kochen zu lernen!« Der Mücken-in Ein fabelhaftes Gliid hat der Bo ron. Erst verlobt er sich mit einer steinreichen Dame und nachher gr winni er auch noch das große Lops jetzt braucht er sie vielleicht got nicht zu heiratl)en!« · C -.--.—.»... Aus Erfahrung. Junge: »Vater, gieb mir zehn Hek ler, ich tnöcht’ mir drüben bei de Manne Aepfel kaufen.« Vater (Schmieren - Schauspieier): »Junge, das kannsie billiger habe-. Geh’ hin, streck’ ihm die Zunge ais-. vielleicht wirft er Dir ’n paar Aepiel nach.»