Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 27, 1905, Sweiter Theil., Image 15

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    «.Yuøländifcheg. 1
Bunde-Im
Neide-dort — Der Handels-!
net-m Zierenbekq fuhr mit feinem Ge- s
spat-n durch die Lcnqestrahe in Fin
ftetmlde. dort wollte er mehreren
Radfqbtern ausweichen, stürzte vom
Wagen W und fiel lo unglücklich,
daß ihm das Bruderer über den
Kopf aim. Z. wurde schroetverlett
Mfaebobm
Pollenth· —- Als die Frau
des Mühlenmseisters Heinrich vom
Felde nach Hause ging, fiel eine wet
dende Kul- dte Frau an, spießte sie
mit den börnern auf und warf sie
über einen Zaun. Auf das Geschkef
bet Unglücklichen eilten Leute herbei
und befreiten die Frau« die blutiiber
strömt nach Haufe geschafft werden
mußt-e
Schönfließ. —-· Unser zweiter
Lehrer Br. ist im Vöblitzer See er
trunten aufgefunden worden.
Vieh. —- Die Wittwe Alt-know
erlitt bei der Bedienmm der Drehb
mafcksine einen schweren Unfall. Von
der Welle erfaßt nnd bertmmeschlesk
vert, erlitt sie an den Beinen. der
Brust und dem Rücken so ichwereVm
let-unnen, bot-. sie dem biesiaen Kran
· hause Z«.1efiibrt werden mußte.
Frost-i Ohre-seh »
) Pr. Friedlantx —- Den wie
derholt vorbestrasten Polizeidiener
Nürnberg. der wegen Sachbeschiidis
gnug. Anstistung zusr Körperoerletz-«
ung und Körperverletzung vom hiesi
gen Schössengerickst am l. August zu
einer erneuten Geldstrafe von 315
Mars verurtheilt worden ist, bat der
Regierumspräsrdent vom Amte ent
sernt.
Rastenburg. —- Hier fand dag
Ricktsesi des hier im Bau befindlichen
ersten ostryreuszisckxn youngoliscken
Schiflerlieims siatt. Die Feierlichsleit
nahm bei der Anwesenheit des Vor
sitzenden. Landrath v. Schmiedseck,
einen schönen Verlauf. Das Heim,
das den Zöglingen alle Bequemlichkei
ten bieten wird. soll zum 1. April
1906 bezoan werden.
Fee-ists West-rennen.
Konitr. —- Vor Kurzem ist das
große vierstöclige Wobnhaus des Mi
chael Sausti zum Theil ausgehranni.
Schrecklieh war das Hilfe- und Jan
mergeschrei der Bewohner des vierten
Stockwerlg. Die Treppen standen in
hellen Flammen. lss gelang jedoeb
der Feuerwehr alle Personen zu ret
len.
N e u m a r l. —- Hier soll eine neue
vanaeliscke Kirche gebaut werden,
weil die alte den Anforderungen nicht
mehr entspricht.
Rehhos. — Fin dem Besitzer
Rohde gehörier Einwohnerhaus ist
niedergehn-unt
T h or n. —- Leutnant Wessel ist
aus dem Gefängniß entlassen worden.
Ists-im kostet-.
Rügenwalde — Der Ziege
leiarlceiter Tews siel nach seuehtsrohs
licher Sedanseier bei seiner Wohnung
die Trevve hinunter. Hierbei hat er
ich innere Verletzungen zuaezogem an
nen er am Tage daraus starb.
Nummelsburcn — Dak- Mut
Heinrickslerg bei Briesen soll in näch
ster Zeit mit Angehörigen der evan
geliscben Briidergeminde besiedelt wer
n: dort soll auch eine evangelische
Schule erricktet werden.
Treutow n. R. —- Der Bäcker
meister Ernst Müller schoß sich eine
Kuael in den Rovs und verwundne
ich so schwer, daß er in der Narlsii
raus starb. Miiller war vor lurzer
Zeit von seiner Frau geschieden und
als schuldiger Theil befunden worden.
Ins-ins files
S a n to rn i s ch e l. —- Rittergnw
besitzer F. Michalsii in Groß-Kempa
hat sein Vorn-ers Konstantyuowo in
Größe von 450 Morgen an vie
Kaufleute Gerstrnann. Slotnicki und
Liebchen hier für 85.000 Mk. ver
kauft.
Schönhle —Wegen Raubrg
an dem Opfertasten der kath. Kirche
in Behle wurde der hiesige Arbeiter
Gelinsel zu 1 Ja Gefängniß und s
Jahren Ehrverlut verurtheilt.
Scheoda. —- Der Besitzer der
Zuckerfabrit Schroda, Herr Neimann
aus Berlin. hat dem hiesinen Krieger
verein anliiszlich des 25siiibrigen Be
siebens dieser Fabrik ein Geschenk von
5000 Mi. überwiesen.
mit-e Istefleux
L i e g n i H.——Das Schießunglilck.
das sich auf dem Schießstande der Kö
nigsgrenadiere eteignet hat, hat noch
ein zweites Opfer gefordert. Der
schwer verwundete Grenadier Ludwig
von der 5. Kompagnie ist gestorben.
O v v e l n. —- Dte Straflammer
verurtheilte den Friedhossinspettor
Kaki Mechrtllet, der am 3. August auf
der Hirschde den Kolonlsten Kobo
ziej aus Fahrläfsigleit erschossen hatte,
zu sechs Monaten Gesangniß.
Svrottau. — Aus Berlin tst
dte Meinuin eingetroffen. daß nach et
nem Vortrag des Kriegsministers
beim Kaiser letzterer Sprottau alBOrt
der sltr den Osten der Monarchie ge
planten Reitschule bestimmt habe. ;
Z a b r z e. —- Als der Gelegensl
heitsarbeiter Konstantin Niewiadomsiz
tt dle Glückausftraße ln Zahne passie
te, wurde er von elnern Arbeiter ange
halten und mit einem gefährlichen
Wertzeug arn Kopfe tn so roher Wetsez
bearbeitet, daß et blutilberstriimt zusj
sammenlsrach. Er wurde tn bas«
Knappschaftglasarett einaelieferi. wo
— j
I
er an den sorgen der erlittenen Ver
lefungen starb. Der Thäter,« dem man
auf der Spur ist, konnte bis jeht noch
nicht ergriffen werden. ,
Mut FOMOMAI
Schlestvig. — Dr. Knorr, Ku
os des Alterthuntsmuseums in Kiel,
ft hier,eingetrossen, um weitere Aus
grabungen an der Oldenburg vorzu
nehmen.
Sonderburg. —- Daz Mam
marker Dafenprojett wird vom Mini
sterium weiter verfolgt Es sollen zu
nächst bei Mummarlfähre einige Pro
kesRammarbeiten vorgenommen wer
en.
pro-ins Fechten und Juki-sein
Golim a..——— Vor Kurzem brann
te das Stallqebäude im Grundstücke
des SchuhtnachernreiitersStiitzer voll
ständig nieder. Anscheinend liegt
Brandftiftunq vor.
Halberstadt —- Ein tödtlicher
Unfall ereiqneie sich in der Heinrich
Juliusftraßr. Ter auf dem W.
Zelnnalzichen Grundstücke mit Dach
arbeiten beschäftigte 19 Jahre alte
Dachdecker Herntann Fredersdorf
kutschte ab und fiel von der beträcht
lichen Höhe auf das Straßenvflaster
und zwar mit dem Kopfe auf die
Kante des Bordfteing. Nach kurzer
Reit ach der Schwervetletzte seinen
less .an: -
sc lkcolckiclsllllqcsi. — un
ser Ort beaina die Enthiillnng des
Thierscb - Denkmals, das sicb auf ei
nem großen, von mächtiaen Obstbiiu
men irmrabmten Platze inmitten des
Dorfes, etwa 100 M. vom Geburts
lbause des Dichters entfernt, erhebt.
lMitten auf dem Platze ist ein sanfter
äbiiael aufgeworfen, der das neue
J Denkmal in Gestalt eines boben Obe
zlisien triiat. Die Vorderteite ziert
jdie Jnschriftt »Dein Diebter des
lPrenfzenliedes Bernhard Thierscb'«;
tdariiber ist das Medaillon des Dich
iters anaebrackitx die Spitze krönt der
vreußische Adler.
Königfee. — Vor Kurzem
wurde in einem hiesiaen Gypsbruch
der Arbeiter Möbius durch einen-vor
ieitia lvgaebenden Sprenqschnß ie
bensaefiibrlich verletzt. Er wurde in
die Universitätsllinik zu Jena ge
bracht.
Meblis. — Vor Knriem brach
in der Werkstätte von Ana. Oeknina
in der Gotbaerstraße Feuer aus nnd
leate diese vollftiindia in Asche. Das
Wobnhauö wurde aleichfalls stark be
schädiat.
Rohr. —- Vor Kurzem aerietb
das Haus der Wittwe Anna Eiifabetb
Könia auf disber nicht bekannte Weise
in Brand, welcher set«nell um sich
ariff und vier Sckeunen aani nnd drei
Stallaebiiude theilweise einäscherte.
Trivtis. —- Beim Durcbaehen
seiner Pferde ist der Geschirrsübrer
des Kohlenbändlers Schick schwer ver
unglückt. Der Mann wurde eine große
Strecke mitaschleift, wobei ihm das
name Gesicht zerfetzt wurde. Der
Verunaliickte bat sich außerdem in
seiner Anast die Zunge vollständig
durchaebissen.
Blei-kaut nnd Iehsakem
Essen. —- Hier ist der stellunas
kose Diener Pelludat wegen versuchter
Ervressuna verbaftet worden. Penn
dat war sriiber in vornehmen bän
sern in Charlottenburg in Stellunsa.
ifr begab sich aber vor Kurzem nach
Essen. um von der Frau Kruvv Geld
tu ervreisen, unter der Angabe. daß
er von ihrem verstorbenen Gatten
Briefe besäsie, die diesen in newisser
Beziehung sein-ver belastetcn Velludat
wurde im Hatel Royal in Essen, in
dem er abneitieaen war, auf Veran
f lassuna der Frau Krupv verhaftet.
! Hohenlimburq. —- Durch
»Selbstmord aeendet hat der Draht
l iieher Albert Rummenboll. Er ent
l sernte sich Nachts aus seiner Wahnnna,
! naebdem er zuvor schon Spuren ron
Trübsinn gezeiat hatte, nnd tehrte
nicht wieder. Man fand ihn andern
Moraeng in der Frühe hinter seinem
Wabnbause an einem Birnbaum hän
aend als Leiche. Er hinterliifri eine
Wittwe und vier untniindige Kinder.
Remscheid. —- Auf der Klein
babn Nonsdorf - Münasien wurde der
Arbeiter Iniobi von einem Motorwas
gen überfahren. Die Verletzungen
Jakobis waren so schwer. daß er nach
weniaen Minuten starb.
R bey di. — Der in weiten Krei
sen bekannte Koufmann A. Hon-boiz,
riiber Besitzer einer großen Isolier
abtfabrii, hat sich in seinem Jagd
Trevier bei beimbach in der Eifel in
einer Schutibiitte erschaffen. Aug
mehreren Briefen, die er an Verwandte
und Freunde aerichtet, geht hervor,
daß er die That schon iange beabsich
tiate. Jn der kenten Zeit zeiate er oft
Reichen von Geistesaestörtheit und
lebte stets in der Furcht, wahnsinnig
zu werden.
Htmtover ungewisse-eh
Greif-ein —- Der beim Abne
cben eines Bohrihurmeö beschäslisite
Arbeiter Rose aus Biichlen zog sich
einen schweren Unsall zu. Beim
Hinauszieben eines Nobres stürzte ein
etwa 30 Ceniner schwerer Theil ch
selben in dem Augenblicke nieder, als
dieser von einem anderen Stück ac
rade losgeschroben war. Das Rohr
schlug dem R. auf den linken Unter
arrn, so daß dieser und die Hand zer
malmi wurden.
Da mein. —- Bor Kurzem ertön
ten nach längerer Pause die Feuers-g
nale. Die Lange’sche Badeanstalt
wurde Tln Raub der Flammen. Die
selbe brannte aus den Grund nieder.
König-lauen —- Eine pes
! fährter Spielerei trieben Knaben
! bei der hiesi en Dampf- und Wasser
; mühle von ichmann, indem sie sich
! von einem in Tbätigtett befindlichen.
s on der Außenseite des Gebäudes lau
i senden Aufzuge hochziehen ließen und
dann on der herablausenden Kette
wieder zur Erde kamen. Der neun
jährige Knabe Grabenhorst versehlte
nun die sich abwärts bewegende Kette,
kam mit der rechten Hand ins Ge
» triebe und hing nun vier Etagen hoch I
zwischen Himmel und Erde. Zum !
i Glitck konnte er noch früh genug- von s
Eeinem Arbeiter aus der Lule efteit:
! werden, ehe er in die Tiefe stürzte.
Doch mußten ihm die Finger der
rechten Hand amvutirt werden.
Münchehagen. —- Jm hiesigen
Kohlenbergwert verunglüdte der
Bergmann Astsgust Ktäst dadurch, daß .
ihn ein tutschender Felsblocl unter sich s
,begrub. Die hinzueilenden Collegens
; lonnten den Verunqlüclten nicht so «
; schnell von dem Felsen befreien, bevor !
; der Tod eintrat. s
T Osnabriicl. — Den Reaiesj
’ tunqsbehörden der Bezirke in der Lit- !
neburger Heide ist die Miitl1«eiluna zu- I
gegangen, daß fijr die Anfforftung ;
i von Oedländekeien im Jahre 1006 er
« hebliche Staatskeihiilfen bewilltct
werden sollen. Das- Entqeaenlommen
Ides Staates macht sich jetzt in denl
Heideorten schon bemerkbar, denn es!
» haben sich doppelt so viele Besitzer!
! gemeldet, als in früheren Jahren. (
Decke-merk
P a r ch i m. —- Es entstand in dem
Maschinenschuppen des Maschinenfa
britanten Gardh ein Feuer-, das bald
das ganze Gebäude einäscherte.
(
Ster n be rg.——— Herr A. Jörndt
verkaufte sein Hotel ,,Rathsleller« fiir
36,500 Mk. an einen Herrn Ketelhön
aus Hamburg.
0cdeulura.
E v e r st e n.—— Das Grundstück des
Herrn Arend Gramberg in Eversten 3
ist durch Kauf mit Antritt zum 1.No
vember d. J. in den Besitz des Herrn
Christian Hamann inOldenburg über
gegangen. Der Kaufpreis beträgt 8,
500 Mk.
Neemoor. —- Der von den Ehe
leuten Sweert Stveers sen. hier be
wohnt Platz ist total niederaebrannt.
Osternburg. — Es fand unter
sehr großer Betheiligung die Beerdi
gung des so plötzlich aus dem Leben
geschiedenen früheren Photograuhen
Otto Graef auf dem Osternburger
Kirchhofe statt.
Provinz Heile-.
H a n a u. — Vor Kurzem wurde
die beim Kurort Wilhelmgbad von
Stadt und Landlreis Hanau gemein
sam errichtete Bismarcksäule feierlichst
eingeweiht. Die Festrede hielt Grun
nasialdireltor Dr. Braun aus Hanau.
Hersord —- Jn der Gemeinde»
Diebrock stürzte die Frau Weh-neuen ’
die beim Drefchen beschäftigt war,
vonr Boden und brach das Genick.
Der Tod trat sofort ein.
He rsfeld· —- Der plötzliche Tod
unseres Königl. Landraths Regie
runasraths Frhrn. v. Schleinitz hat
überall in Stadt und Kreis die herz
lichste Theilnahme hervorgerufen.
Der Verstorbene stand seit dem Jahre
1884 an der Spitze unseres Kreises
und hat während dieser lanaen Reihe »
von Jahren viel für denselben ge-’
than-.
vaaeigmar. —- Ein großes
Gefolae aeleitete einen Veteranen aus
den Rrieaen von 1866 und 1870X71
den verschiedenen Kaufmann und
Kirchen- und Hospitaltassenrevisor
Arnold von hier zur letzten Ruhe.
Oberr odenb ach. — Durch
einen Sturz vom Scheunenbaden er
litt der 42 Jahre alte Landwirth Ja
kob Herold von hier schwere Verle
szunaem an denen er nach qualvollen s
Leiden im St. Vincenz Krankenhau- :
se zu Hamm, wohin er verbracht wur
de, starb.
Spannenbera. —- Der sunae
Landwirth Kehl in Nausis stürztes
beim Einernten auf dem Felde und l
starb an den Folan der Verletzungen ’
W a n f r ie d. —- Die Diamantew
Hochzeit zu feiern war dem Johannes
Adam Kliebe und Ehefrau in dem
benachbarten Großenburschla ver
gönn-t.
Wiesbade n. —- Jn der Rit
deöheimer Roubmsordsache hat die
Staatsanwaltschaft Wiesbaden ein
Ermittelunasverfahren aeaen den
Bausdiener Anton Frankenbach von
Köln angestellt.
Otehpetsogtsim Ketten.
M a i n z. ·- Kiitzlich tam die 49
jährige Privatin Kath. Rinlett zur
Polizei und erklärte, sce habe nichts zu
essen, sie leide furchtbar Hunger. Bei
der ledigen gutsituitten Dame fand sich
ein Spattassenbnch mit 1100 Mart
und in verschiedenen Diiten einge
wickelt führte sie 1800 Matt mit sich.
Michelstadt. —- Jn der hiesi
gen Kirche wurde an der Stelle. wo
ein altesEpitaphium abgenommen und
versetzt wurde, unter der Tiinchtruste
ein uraltes Gemiilde entdeckt und blos
gelegt. Es stellt den heiligen Marti
nus dar, wie et mit dem-Schwerte
seinen Mantel theilt, nnd stammt noch
aus der Zeit vor der Resormation.
i
Obst-reich Fasse-.
L u g a. —- CS brannte in der Nacht
das Wohnbaus und Schuppengebäude
der Arbeitetin Anna Kunze vollstän
idig nieder. Eine Ziege, 5 Gänse und
8 Hühner sind mit verbrannt.
Ditendvti. — Ein Schaden
feuet zerstörte tn Ottendorf 2 Scheu
nen und einen Schuppen des Otto’
schen Gutes.
Reichenau. —- Am Todestage
seines Sohnes Walter hat der Geh.
Kommerzienrath Preibisch in Reiche
nau der Alters- und Invaliden-Unter
stützunggkasse der Firma C. A. Prei
bisch wieder rei liche Spenden über
wiesen, nämlich 0,000 Mark für die
Reichenauet Betriebe und 6000 Kro
nen für die Fabrik in Dittersbach in
Böhmen.
Roßweiw —- EZ erhänate sich
der 43 Jahre alte Handarbeiter
Sckeidling.
S ch ö n a U. —- Hier ist eine dem
Gutsbesitzer Reinhold Steudtner gehö
rige Strohfeime niedergebrannt.
Seifersdarf. —- Es erhänate
sich der 21 Jahre alte Dienstlnecht
Wittiq. Dem Unglücklichen waren die
Pferde durchgegangen, wobei der Wa
gen zertrümmert wurde.
T be u m a. —- Herr MijblensBe
sitzer Fr. Liebold von der Gebbardts
müble bei Theuma, der mit feinem
bWagen schwer verunglückte, ist gestor
en.
Essai-reich Bayern.
Markt Selbitz. —- Jn der
Nacht sind bier zwei Anwesen nieder
aebrannt. Das 7jähriae Mädchen des
Steinarbeiters Klett ist in den Flam
men umgekommen drei weitere Kin
der eines Webers erlitten schwere
Brandwunden Das aesammte Klein
vieb ist verbrannt.
M i e s b a ch. — Polizeiwackstmei
ster Walch von hier wurde in Hast ac- «
nommen und in’s Amtsaerichtsae
sängniß abgesiihri. Bei den ibm
übertraaenen Perzipirunaen bat sich
ein Kassenmanto im Zusammenhange
mit einer Urtundensälsrbung eraeben.
M o o s b u r a. —- Der Strecken
geber Korbinian Haal wurde bei Lan- .
genbach vom Münckiener Schsnellzug
ersaszt und sofort aetödtet.
Partentirchen. —- Dieser
Taae waren es 25 Jahre, dass sit-spre
diaer Stöcker ans Berlin Besitzer des
Rainthaler Hofes ist. Ans- diesem
Anlas-, veranstalteten die Gäste des »
Hosvizes eine Feier.
Passau. —- Kiinlirb ist die
Molterei Gründobl bei Bad Höhen-»
stadt abaebrannt. ’
Reaensbura.——Der hiernach
länaerem LeiMn im 67· Lebensiahr
verstorbene aior a. D. Wilhelm
Meriel wurde im Frühjahr 1859 nach
Besuch des Kadetteniorvs zum Leut
nant im 6. JnsanterieMeaiment er
nannt, betheiliate sich als Oberleut
nant tm 8. Jägerbataillon am Krieae
»1866 nnd als Hauptmann im 2. Jä
"aerbataillon am Feldzuae gegen
Frankreich
Rosenheim.-—Eine im ganzen
Chiemgau bekannte und beliebte Per
sönlichteit wurde hier zu Grabe getra
aen, der t. Bahnmeister a. D. J.
Korneggerc Bierzig Jahre lang war
·det Verstorbene als Bahnmeistet in
Prien thätig.
Zwei-»sich
Neustadt. —- Letztens hat sich
der in der Ludwiastraße in der
Wirthscbast von Löllbach wohnbaste
Miillereiarbeiter, zuletzt Messunasae
bilse, Heinrich Faß, ungefähr 36 Jah
re alt, an einem Strick erbänat. Faß
soll den Selbstmord beaanaen haben·
weil er vor Knriem von der Mes
sunasbebörbe entlassen wurde.
Wal Bbei m. —- Leiitens er
barmte sich hier Jakob Geissert aus
seinem benspeichen
Waldsee. — Beim Baden er
trant im Altrhem der 17jährige
Richard Wahn. Er hatte sich aus der
abgesteckd.·i Stelle in das offene Was
ser begeben und muß da im Schlamm
stecken geblieben sein.
Honing Püttmserp
Kirneci. —- Feuer vernichtete
Wohnhaus und Scheune des Bauern
Schuh. Auch viel Vieh siel dem
Brande zum Opser.
Kleineislingen. —- Jm hie
sigen Fabrittanal ertrank der in den
70er Jahren stehende Fabritsarbeiter
Dettle, der allem Anscheine nach in
der Dunkelheit in den Kanal getreten
und dabei uni’s Leben gekommen ist.
Kön gen. —- Die 34-jiihrige, le
dige Tochter des verstorbenen Kauf
manns Köble wurde todt im Bett ge
funden. Sie war Inhaberin einer
Musikschule und weilte zu Besuch hier.
Krailsheim.——Jn dem nahen
Altenmiinster schlug der Blitz in das
Haus des Oetonomen Elsassee, das
sammt Scheuer vollständig nieder
brannte. Außer dem Vieh konnte
nichts gerettet werden«
Langenargen. —— Der 18
jährige Kommis Haberlen, Angestell
ter der Seidensabrik Weiß, gab in ei
nem verschlossenen Zimmer auf den
im gleichen Etablissement angestellten
Buchhalter mehrere Schiisse ab, jedoch
ohne zu treffen. Zuletzt schoß er sich
in die Schläfe-, wenige Stunden dar
aus starb er.
La ussen a. N. --— Bote Sprös
ser siel zwischen Sontheim und dem
Rauhen Stich von seinem schwerbela
denen Wagen. Die Räder gingen
ihm über die Brust, so daß der Tod
sosort eintrat.
Lautenbach. — Bei einem
Gewitter schlug der Blitz in das An
wesen des Bauern Mozer und äscherte
es vollständig ein.
Möglingen. —- Die Frau
Schultheiß Pslugselder wollte aus ei
nem Spiritushetd etwas kochen. Da
bei kam sie dem brennenden Spiritus
zu nahe und erlitt so schwere Brand
jrvundem daß ihre Ueberfiihrunsg in’i
Bezirkslrankenhaui nöthig wurde.
progress-thr- Vase-.
;-Laudenhach. — Letztens ver
’tvendete das Dienstmädchen desWirthi
Eberhard, Maria Halblaub vonhemsi
dach, beim Feueranmachen ErdöL
Die Kanne explodirte und das Mäd
chen erlitt lebensgesährliche Brand
wunden.
Leibstadt. —- Vor einiger Zeit
hat sich ein älterer Mann Namens Jo
hann Erne im Rhein ertränkt. Zwei
Brüder sind ihm ebenfalls dur Selbst
mord im Tode vorangegangen.
j Mothern. —-— Vor Kurzem be
ging der Landwirth Richter in seltener
Gesundheit seinen 100. Geburtstag.
M urg. —- Letztens brach in dem
Doppelhause der Wittwe P. Döbele,
des Maurers Wilhelm Döbele und des
Fabriiarbeiters Otto Schäfer, Feuer
aus, dem die Gebäulichkeiten zum
Opfer fielen. Die Abaebrannten sind
versichert. Die Entstehungsurfache ist
unbekannt. Der Schaden beträgt etwa
16,000 Mark.
Offenburg. —- Ein seltenes
Fest, die diamantene Hochzeit, feierten
Herr Rentner Ludwig Schmidt und
feine Gemahlin. Der Stadtrath ließ
Dem Jubelpaar ein Glückwunfchschrei
ben und einen Blumenstrauß aus der
Stadtgärtnerei überreichen.
Sulzburg. —- Jm Alter von
58 Jahren schied hier Altbiirgermeister
Ernst Bari nach langem, schweren Lei
den aus dem Leben· Der kenntniß
reiche Mann hat fast zwei Jahrzehnte
an der Spitze der Gemeinde gestanden.
Weinheim. —- Die Oelfabril
Von Kaufmann wurde Nachts durch
Großfeuer zerstört. Der Schaden an
Gebäuden usw. isi erheblich.
Gliaßsccstltrtnaem
M ii lha u se n. —- Ein Großfeuer
richtete in der Nacht in der Dornacher
Straße großen Schaden an. Gegen 1
Uhr brach in der Teigwaarenfabrtl
Rivoire und Caret Feuer aus, das sich
über die ganze Lagergebäude ausdehn
te. Die Lagergebäude und drei Ne
bengebäude fielen dem Vrande zum
Opfer. Der Schaden wird auf 200,
000 Mart geschätzt, ist aber durch Ver
sicherung gedeckt.
’ St. Arnold. —- Eine Tragödie
aus dem Familienleben spielte sich vor
dem hiesigen Schösfengericht ab. Der
Bergmann Blaise aus Freimengen war
wegen fortgesetzter Mißhandlung sei
ner Ehefrau und Nahrungsentziehung
angetlagt. Unterstützt von seiner 74
jährigen Mutter hatte der Angeklagte
seine Frau ständig mißhandelt, ihr den
szum Leben nöthigen Unterhalt vorent
halten und ihr in jeder Beziehung das
Leben verbittert. Die Mutter Blaise
hatte ihn zum Theil zu seinen unbarm
herzigen Vergehen angestistet und sich
auch selbst Thätlichleiten gegen ihre
Schwiegertochter zu Schulden kommen
lassen. Jn Folge dieser Quälereien
und der fortgesetzten Familienzwistig
leiten verfiel die junge Frau Blaise
schließlich in geistige Umnachtung und
mußte in der Bezirtsirrenanstalt un
tergebracht werden. Der Angeklagte
wurde zu 2 Monaten Gefängniß ver
urtheilt.
Freie Stadt-. t
B r e m e n. —- Die Auswanderung
über Bremen vom 1. Januar bis-Ende
Juli betrug 131,246 Personen lgegen
73,211 in derselben Zeit des Vorjah
res), ist also gegen das Vorfahr um 93
Procent gestiegen. Die Bestimmungs
liinder waren: Großbritannien l4073) «
Vereinigten Staaten vonNordamerika ;
(122,130), Südamerira (3895), Afkis s
ta (72), andere Länder (426). Die
Hauptsteigerung weist die Auswande- »
rung nach den Vereinigten Staaten "
auf, welche in derselben Zeit des Bor
jahres nur 67,244 Personen betrug
stumm-tm
Redingen. — Während der
Preisevertheilung in der Schule hier
selbst starb der Pfarrer Bernhard
Durchrer am Herzschlag Der Ver
storbene war zu Echternach am 7.
März 1851 geboren.
Oeflerteitbsplunaem
Z a h l e n itz. —- Schneiderlehrling
Franz Kutra wurde in dem Glocken
thurine der hiesigen Kirche« aus wel
chem et sieh begeben hatte, um Mittag
zu läuten, mit dem Glockenstrick um
den Hals erdrosselt aufgefunden. «
Allem Anscheine nach hatte sich der
Strick beim Schwingen der Glocke
durch einen unglücklichen Zufall um
den Hals des Knaben geschlungen,
wodurch der Tod herbeigeführt wurde.
Sehn-ein l
Genf. —- Janssen, der bekannte
Erbauer des Observatorinms aus dem T
Gipfel des Montblanc, ist schwer er
krankt in Alcala, wohin er sich zur
Beobachtunq der Sonnensiniterniß
begeben hatte.
S t. G alle n. —- OberrichterTob
ler in Rehetobel stürzte bei der Zwei
britckenmithle vom Wagen, was den
sofortigen Tod zur Folge hatte. I
Wolshalden.—Es ertranl im
Klusbach im sog. »griinen Gonten«
ein 111s4sjähriger Sohn des Herrn
Emil Anhorn in Lippenrente dahier.
Er wollte nach dem Emden in Beglei
tung zweier andere Knaben ein erset
schendes Bad nehmen und versank da
bei vor den Augen der Kameraden.
)
Zier Iletssewth tu MLIMYV
Aus Miinchen wird qeschtiescknx
Man ist in Süddeutschland set Ists
Deutschfreundlichteit nnd in Preis-its
rein echt deutsch aesinnten Kreisen we
aen gar mancher Dinge seit siebten
mehr und mehr nnaut aus Brugg
zu sprechen. Noch niemals aber i
man so bitten Worte gehört, wie fest
über die Fleischpolitit der preußischen
Regieruna, aeaen welche die anderen
Einzelreaierunaen sich nicht an n
lehnen wagen. Ganz besonders
man darüber sehr bittere Worte. Mk
preußische Minister dem Reiche
Fleischpolitit vorschreiben können.
Dem Faß den Boden ausaestoßen ha
ben die bekannten Aeußerunaen des
preußischen Handels- und des preußi
schen Landwirthschastsministers zu
den Metzgerm Man findet sie schlecht
wea empörend. Die Bemerkung des
Handelsministers, daß die Arbeiten
weaen Lohnvermehruna anspruchs
voller aeworden und öfter als zwei
mal in der Woche Fleisch haben woll
ten, wird als unbeareifliche Unkennt
niß der Dinae aeaeißelt. Fleisch zu
erschwinalichem Preise ist ia das beste
und billiaste Nahrunasmittel Gemüse
wird nur zu einem aerinaen Prozent
satz oesrdant und braucht, um nah
runaslräftia zu sein, eine gute und
fettreieke also lostspieliae Aus-erei
tnua, die sleineLente nicht erschwin
aen können. Uebriaens sind die Preise
siir Gemiise und Kartoffeln seit einem
Jahre um 60, 80, ja soaar 100 Pro
gent aestieaen. Ueberhaupt steiaen alle
Lebensmittel entsorechend dem Fleisch
preise. Die Aeuszeruna des Handels
ministers mnibet einen an wie die
Aenßeruna der Köniain Maria Antois
nette vor dem Ausbruch der französi
schen Revolution: »Was schreit denn
das Volk, dass das Brod so thener sei
—- ist doch der Kuchen so hillia.« Der
bin-weis des preußischen Landwirths
selsastsniinisters, daß nächstes Jahr
die Nreise noch mehr steiaen, wird all
aemein wie Hohn empfunden. Er
nsirlt aus die Volksseele, wie wenn
aliihendes Eisen ans sie aesallen wäre.
Das sind die Erfahrnnaen, die man in
allen Volks-— und Gesellschaftskreisen
machi. Nicht nur bei den Arbeitern
und in den unteren Volls- und Bür
aersehichten, bis in die hohen Gesell
schaftssreise hinein, in denen man
die Preise Zahlen sann, wird iiber die
Art der Behandlnna der Dinae in
Berlin ein sehr absiillioes Urtheil ge
fälli. Bei uns in Siiddeutschland hat
man eben noch non früher her ein ne
misses Gerechtiaseitsnesijhl fiir die
Volksinteressen und hat eine Empfin
duna siir die Gefahren, die aus der
aerinaschäiziaen Behandluna des
Volkes und aus der Gleichaiiltialeit
siir dessen Noth entstehen können, ja
entstehen müssen Wenn man es mit
Geilissentlichteit darauf absehen
wurde. den Leuten die Lust und
Freude am deutschen Reich zu vergäl
len, dann miifite man es so machen,
wie man es ietzt in Berlin macht. Die
Liebe fiir das deutsche Reich isi aller
dinas stark. Aber sie schliiat mehr
und mehr iu’s Geaentheil um, wenn
Preußen in Fraae kommt. Will man
denn das in Berlin aar nicht einsehen
nnd begreifen?
Zur erweckte
Die Oktober - Nummer der Deutsche
Hausfratn .
Mit der Litobernncnmer des 2. Ja r·
gan es der «Dentschen Hausfrau« hat te
Reitcschrift einen glänzenden Beweis ihrer
Vielseitigteit iin Verfolgen ihrer prakti
schen sowohl als auch ihrer idealen Zwecke
geliefert. Das Heft ist ebenso prächtig
ausgestattet tuie die Jubiläumsnummer
nnd noch inhaltsreicher als diese; es zählt
32 Seiten. Der lltnschlag mit seinen
thanfrischeu Weintrauben in schön ge
zeichneter Unirandung ruft die sonnige
Zeit der Traubenernte in der alten
Heimath in die Erinnerung zurück.
Eine Reihe interessanter editorieller
Anliindigungen anf der 2. Seite eröffnet
den Neigen der vielen interessanten Arti
kel und praktischen Tlllitheilungetn unter
denen auch 7 stattliche Prämienseiten be
sondere Beachtung verdienen In ein
mächtiges Bild der himmelan raneudcn
Hochalpen mit dnnllen Tannentväldern
ist das so sehr beliebte Lied: »Wenn ich
mich nach her Heimath sehu’« eingefügt
worden. Darunter beginnt eine neue
hochsntercssnsite Ersiililnngz »der Win
tergast int Torse H,eedani", eine nieder
rheinische Erzählung von Marie Lenzetr
Fräulein Juni-n Vater, die einzige
Taucherin der Wile ist eine so selten
interessante Erschein1nm, dass ihr Leben
und Wirken getoisz auch unsere Leserinnen
interessiren wird. Die Nummer bringt
eine lebhafte, schön illustrirte Schilde
rung ihrer gesahrvotlen Laufbahn.
Was Anierita in der Obsttultur lei
stet. ist in einem ebenfalls sehr
schön illustrirten Artitel eingehend mit
getheilt. Besonders zu Herzen gehend
sind die Plnndereien siir Frauen nnd
sllciidcheih nnd eine prachtige Doppelseite
ist mit so schönen und verschiedenartigen
Vor-lagen fiir Heini-arbeiten ausgestattet«
das; alle Leser-innen gewiß entzückt sein
werden. Endlich ist die Modenseile mit
besonderer llnisielit nnd Rücksicht ans den
herannahenden Winter znsniuniengeiellt
wurden nnd wiche, Hand nnd Herd, k ra
gen und Antwortet-« Eliiitlsseltlasse sowie
dei Vimskasten sind voller Anregungen
Ltinln«lich, die Litoiierninunier der
,,Tsents-.«heu HaussrmH macht den deut
schen Frauen Anterilns sowie der Re
dattion diese-J Blattecs alle Ehre nnd kann
nicht fehlen, alle diejenigen, die noch nicht
aus »Die Deutsche Hausfrau« abonnirt
haben. Abonnentinnen tuerdeu zu lassen.
Probeuunimcrn der Deutschen Hausfrau
sind bei dem Herausgeber dieses Blattes
zu erhalten, der auch gerne Abonnements
entgegenninnnt.
ff
Die Waffen ruhen — sie möge-«
ruhen in Frieden!
If II O
Niemand weiß so viel Schlechtes
von uns, wie wir selbst, dafür dentt
aber auch Niemand so gut von uns
wie wir tell-st.