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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 13, 1905)
. Zuntäfndifchez « Drum-sur- . Stisiebiese. — Hier wurde der neue Kirchtburm, der an Stelle des am 27. September 1767 abgebrannten alten Thurmes erbaut ist« mit den non der Familie Faltenberg geschentten neuen Kirchenglocken eingeweiht. Landsberg. ——Bei derSprem gung des stehengebliebenen Joches der Marthe-Brücke durch Pioniere wurde der Reisende· Oock aus Königsber, in Preußen getödtet. Jn der Nach r zchaft wurden Hunderte von Fenster cheiben zertrümmert. Neu - Leu-in- —— Vor» einiger Zeit fand das 150jährige Stiftungs fesi des Ortes unter großer Theil nahme der Bevölkerung statt; es war verbunden mit der Enthüllung eines Denkmals fiir Friedrich den Großen, den Begründer des Oder-bruchs. Oberschöneweidr. —- Mit Lnsol hat sub die erst 21jährige Frau des Bautechnilers Graboivsti aus der Rellowstraße vergiftet. Die junge Frau hatte vor einiger Zeit ein ano nnmes Schreiben erhalten, in dem ihr Mann bezichtigt wurde, daß er sich elegentlich eines Wittwenballes mit Frauenspersonen abgegeben habe. pro-ins Adresse-. J n st e r b u r g. —- Wegen doppel ten Kindesmordes wurde die Wirtbin Anna Jessat von dem Gut Klein-Ger laulen in das Jnsterburger Unter fuchungsgesängnisz eingelieferL Sie gestand, am 1. August ein Kind ge boren und den Schweinen vorgekom fen zu haben. Den Rest des Kindes habe sie in dem Hühner-statt vergra ben. Bei weiteren Nachforschungen fand man in dem Hühnerstall die Reste eines zweiten Kindes. Die Jessat gestand ein, auch dies Kind im August vorigen Jahres geboren und getödtet zu haben. Moder. —- Beirn Baden in der Weichsel ertranl der Rieriler Moti lewsii aus einem Kloster im Westen, der bei feinem Bruder, Herrn Lehrer Salberg in Bachau zum Besuche weilte, um hier seine Ferien zu ver bringen. Vutzig. ——— Beim Baden in dem großen See bei Großendorf ist der bier « besuchgweise sich aufbaltende Schwiegervater des Rechtsanwaltä Dr. Macdonald erirunten. V r. H o l l a n d. —-—- Herr Pfarrer Pries; in Schönberg ist in die Predi aerstelle der reformirten Kirche in Memel berufen worden. Dadurch? wid die Pfartstelle in Schönberg frei, die königlichen Patronats ist. Frost-s Besseres-ern Peldlin. —— Nach dem Genuß giftiaer Pilze gestorben ift der 18 xiibriae Sohn des Einwohners Lenz n Mnrhausen. Die anderen Fami lienrnitglieder liegen fchwerkrnnk da nieder, der Besitzer Gorski hoffnungs os. « Schwe V. — Das Gut Tauben-; sen. Herrn Bantier Hirschberger in Culm gehörig. ist niederaebrannt. St u bm. — Herr Staae in Con radstoalde hat sein Grundstück mit der darauf befindlichen Molkerei fiie 86.000 Mark an Herrn Adolf Kampe aus Rülichau verkauft. Toikemit. — Vor Kurzem gingen ein Baufchuvpen, ein Boot des Schifsszirnmermeifters Modersitzki und das Wohnt-aus des Schifferö Wettke in der Hakenftrafze in Flam men auf. Modersitzki und Sohn ha ben erhebliche Brandwunden erlitten. Es wird Brandftiftung vermuthet krntuz Its-ers L a u e n b u r g. — Der 18iiihrige Sohn des Kutschers Behnte von hier kam in der Duregefchen Hohelrnafchi ne mit der linken Hand in die Wal zen. Fast die ganze Hand wurde von der Maschine abgeschnitten. Leba. — Nach mehr als wish riger Dienstzeit an hiesiger Stadt fchule tritt der Kantor und Lehrer Möbrke zum 1. October d. J. in den wohlverdienten Nuhestand. N a u g a r d. — Zu der mitgetheil ten Auffindung der Leiche des Mund neroefellen Sack in der Friedrichs walder Forst wird gemeldet, daß die Untersuchung keinerlei Anhaltspunkte dafiir gegeben hat. daß ein Verbrechen vorliegt. Es lieat also zweifellos Selbfimord vor. Polsn ow. -·-«— Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft wurde die Leiche der in voriaer Woche hier im Wochenbett verstorbenen Frau des Eigenthümers Paul Kosante in Ja tiingen ausgegraben und untersucht. Es soll fefigestellt werden, ob der Tod der Frau durch fremde Schuld eingetreten ist. Stralsund. —- Der jetzige Rentier, frühere hoftiivfermeister Au gust hütet feierte feine goldene hoch seit. Its-III file-. O ll ev wo. —- Durch fahrlässiges Umgehen von Kindern mit Streich hslzern brannten die Wirshsebnftxgh bäude des Wirths Rataiczyk in Bis kupiee hal. vollständig nieder-. Auch die eben einqeiahrenen Ernleetleöge sind mitverbrannlz letztere waren nicht versichert « Schneidemiihl -—— Vor Kur zem verfolgte der Sahn des Eilen hahn - Unterbeamten Mausolf, Na mens Paul, 12 Jahre alt, den 10 Jahre alten Knaben Johannes Rasch Ie, Sohn einer armen Wittwe, ereilte ihn unter der Nüddowbeücke und Schoß lhn mit einem Tesching in die rule. Lautlos stürzte der Knabe nieder und mußte in das hiesige Krankenhaus gebracht werden, wo er alsbald starb. S ch r o d a. — Einen Schaden von ra. 700 Mart hat der Landwirth Be ger aus Dominowo dadurch erlitten, daß ihm an einem Tage drei-zehn ofetthhweine eingingen. Man hatte den Thieren schon start geteimten noch nachträglich vorn Felde zusammenge rechten Noggen gegeben. Schubin. —- Der Bau eines Electricitätswerts wurde seitens der Stadtverordneten beschlossen. Die Kosten betragen 75,000 M. Orest-i Miene-. K a t t o w i h. Ein schweres Jagd ungliick wiederfuhr dem Syndikus des Grafen Schaffgotsch, Rechtsanwalt Sommer aus Beuthen, auf der Jagd in den Feldern von Groß - Paniow. Der unglückliche Schütze fchosz mit ei » nem Militiirgewehr auf einen Rehbock, - der vor einem Maisfeld stand. Als : der Bock, der nicht getroffen wurde, in - hoher Flucht abging, sandte der Schü .tze dem Thiere einen zweiten Schuß nach, durch welchen zwei Knechte, die « sich hinter einem hohen Maisfelde auf einem Qchfengefpann befanden. ge troffen wurden. Der eine der beiden ’ Verungliickten, der Sohn eines Bau s ern aus Groß-Paninow, stürzte, durch den Kopf getroffen, sofort todt nieder. Der zweite Getroffene, ein ruthenischer Arbeiter, wurde fcbwer verwundet, dürfte aber am Leben erhalten wer den. Rechtsanwalt Sommer versuchte angesichts der Katastrophe sich secbst zu erschieszem wurde aber hieran durch seinen Jagdbegleiter Förster Schwetet gehindert. K v t t b u s. Die Staatsanwalt fchaft hat in Sachen des Ein-einber ger Eifenbahnungliicts gegen sechs Angestellte der Bahn und gegen zwei Streckenarbeiter ein Straferniitte lungsverfahren eingeleitet wegen fahr lässiger Tödtung Inst-z Zykesvissgokleki Kappeln — Jeßt endlich hat man die Aufschiittungsarbeiten an unserem Hasen energisch in Angriff genommen. Es wird sowohl ein . schmal- als auch ein vollspuriges Ge leise am ganzen Hafen entlang gelegt werden, sodaß überall die verschiede nen Wagenarten plazirt werden län nen. Oldeslor. —— Das Gut Nüt schau ging dieser Tage von dem bis herigen Besitzer Duderstadt an den Negierungsrath a. DE Dr. Curtius in Köln über. Der Kauspreig beträgt 800,000 M. Schle sloig — Vor Kurzem ist in Wedelsvang die Frau des Land mannes Klaus Meggers, die beim Einfahren von Hafer beschäftigt war, » vom Wagen zwischen die Pferde ge stürzt, die sie so schwer verletzten, daß sie nach kurzer Zeit gestorben ist. pro-las Fasse- inrd scheinst-. Gommern. — Das hiesige Schöffengericht verurtheilte den 74 jährigen Arbeiter Karl Flemming aus Strenznaundvrf wegen Bettelns, Landstreichens und unrechtmäßiger Beilegung des Adelgtitels zu zehn Wochen Gefängniß. Königerodr. —- Beim lehten Tanzvergniigen im Gasthause »Zum goldenen Stern« kamen drei ältere hiesige Burschen in Wortwerhsei. Die ser artete bald in Schlägerei aus, während welcher dem Fuhrmann Bolze mehrere heftige Messersiiche bei gebraeht wurden. Der eine Stich traf, von hinten ausgeführt, die Lunge und hatte einen inneren Bluterguß zur Folge. Der Zustand des Schwert-er legten ist bedenklich. M a n e b a ch. — Dem 16-jährigen Taubsturnrnen Walter Kühn von hier wurde von dem Zuge auf dem Stra ßeniibergange kurz vor dem hiesigen Bahnhofe ein Arm und ein Bein ab 3gefahren. Der Schwerverletzte wurde ;in das Jlrnenauer Krankenhaus ge bracht« wo er bald darauf verschied. M e i n i n g e n.—— Thüringer Blät tern zufolge erklärte Herzog Georg von Meiningen, er wolle lieber 100, 000 Mart von seiner Zivilliste missen, als dulden, daß die Lehrerbesoldung länger ungenügend bleibe. Neuhaldensleben —Baron Speck v. Sternburg erschoszNachts aus dein Anstand die Wittwe Trippler aus Ferchtigen, die er für ein Wildschwein hielt. sitt-stand nd soffs-lex I Eisen. —- Vor Kurzem wurde der Bäckergeselle Saat in der Wirth schaft Kellerfohn in Altenessen durch Messerftichr schwer verletzt. Als muthmaßiiche Thäter sind die Berg leute von den Busch und Grotte ver haftet worden. Krefeld —- Vur Kurzem be ging in der Dionysiuskirche der Zahn techniier Hugo Spausta aus Defin reich Selbsimord, indem er sich zwei Ku eln in den Kopf schoß, sodaß der To sofort eintrat. Ueber die Veran lassung zu der That liegen auseinan dergehende Meldungen vor. Nach der einen soll Geistesstöruna vorliegen, noch einer anderen Meldung soll Stellenlosigleit den Grund zur That gebildet haben. Minden. ---—- Jm Streite ersto chen wurde auf der Straße mischen Oberniirchen und Eilsen der rbeiier Ninne aus Heeßen von dem Arbeiter Gundlach aus Oberntirchen. M.-G(adbach. —Vor Kurzem stllrzten an einem Neubau von einem Gerüst aus der Höhe des zweiten Stockwerts zwei Klempnergehiilfen ab. Während der eine beinahe gänzlich unversehrt blieb, erlitt der andere, der 20-jiihrige Adolf Waters von hier, ei nen Schädelbruch und ftarb auf dem Tranöprirt nach dein Krankenhaufe. zuwe- iued Preuss-eh Hermanngbura.—· Die zwei jährige Thea Hornbostel von hier hutte sich unbemerkt vom Haufe entfernt und war vermuthlich auf die nahe unter halb der Oertzerbriicke gelegene Wasch bant gelaufen und von da aus in den Fluß gefallen. Eine Passantin sah das Kind mit feinem blauen Kleidchen im Wasser treiben. Sie rief den jun gen Wilhelm Eblers, welcher oberhalb der Brücke Kuhfutter rniibte und den Vorgang nicht gesehen hatte, zur Hilfe herbei und diesem gelang es denn auch, das Kind, welches dem Ertrinten nahe war, noch lebend aus dem Wasser zu ziehen. Hildesheinn —- Jn der Nar tofe bei einer Zahnoperation ist der Bautechniter Heinrich Belte im Alter von 29 Jahren gestorben. Die Nar tose ist vom Zahnarzt ohne Hinzuzieh ung eines Aerztes ausgeführt worden. Gi lte n. —- Vor Kurzem hat sich der 9iiiihrige Sohn des Fuhrmannes H. Veters in Gilten dermaßen zwi fchen zwei Steinewagen gedriickt und verletzt, fo daß an seinem Aufkom men gezweifelt wird. O ste rw ald. — Vor Kurzem brannten Wohnhaus und Stallungen des Tsachdeckcrmeifters A. Backhaus völlig nieder. P e i n e. — Unter dem Verdacht, in der Nacht auf der Landstraße zwischen dem Dorfe Dungelbeck und hier den Agenten Otto Sporner von hier über fallen, mißhandelt und ihn seiner Baarschaft von 450 Mart beraubt zu haben, sind der Walzwertarbeiter Hermann Schrader und Maurer Crarnm, beide aus Dungelbeck, wer haftei und dem hiesigen Gerichtng fängniß eingeliefert. schaut-. Elssleih.——TaS an derWeser straße belegene früher Vecker’sche Im mobil nebst dem an der Kaie belegenen Packhaus ging durch Kan in die Hände der Herren Plantaqenbefitzer H. Rowehl und Navigationgschulleh rer H. Baum über. Der Kanspreis beträgt 24,000 Mart. Petrus-nd N o st o ck. —- Der Dr. jur. Vorberg von hier ist zum Bibliothetar bei der Universität Rosiock ernannt worden. Wismatn — Hier ist der Geh. Kommerzienrath Bodens, der schon seit längerer Zeit tränlelte, im 78. Lebensjahre gestorben. Crassus-Hist- Helles. Neu - Bamberg. —— Anläßlich ihrer goldenen Hochzeit erhielten die Eheleute Schneidermeister Wilh. Brey ein sinniges Geschenk von dem Groß herzog: dessen Bild mit eigenhändiger Unterschrift. Weinheim a. d. B. —- Zwei Schalterbeamte der hiesigen Station der Main-Neclar-Bahn, Namens-Geh ring und Stätter, wurden auf Veran lassung der Mannheimer Staatsan waltschaft wegen ansehnlicher Unter fchlagungen verhaftet. Zinsheim. — Hier find die Ar beiter Valentin Küchler und Friedrich Siman beim Baden imMain ertrun ken. pro-ins Helle-. Aus der Rhön. —- Jn Feuer-— thal stürzte beim Einernten der Bauer Dörslein von der Scheune herab und zog sich sehr schwere Verletzungen zu. Schlüchtern. — Durch Spielen mit Streichhölzern verbrannte sich das zweijährige Kind der Familie Fritz« Eckhardt dahier derartig am Körper, daß dasselbe nach Hanau in’s Kron tenhaus verbracht werden mußte· Frau E. erlitt Brandwunden an den Händen. Da- Kind ist bereits durch den Tod von seinen Schmerzen erlöst worden. S o n t r a.—- Kantor Gonnermann dahier ist nach einer Dienstzeit von 48 Jahren in den wohlverdienten Ruhe-« stand getreten. 36 Jahe lang hat er an der hiesigen Schule und Kirche in reichem Segen gewirkt. Wieshadem —- Der 35 Jahre alte Gesangenenaufseher Alsdorf hat sich aus Furcht vor Strafe erhängt. Er hatte sich an weiblichen Strafge sangenen unsittlich vergangen. girrt-reich Fichte-u Lengenfeld i. B. —- Jn un serer Stadt wird jetzt auf dem Kirch platze ein neuer Zierbrunnen, der An nen - Brunnen, hergestellt. Es ist ein schöner in monumentaler Form ge haltener Brunnen, der gewiß zur wei teren Berschönerung unserer Stadt beitragen wird. Man hofft, denBrun nen bis zum Besuch des Königs fer tigstelten und ihn an diesem Tage ein weihen bezw. übergeben zu können. Schneebeeg. —- Ein König Al hert - Denkmal wird in hiesiger Stadt errichtet werden. Der Plan, zu dem die vereinigten Militärvereine Schneebergs die Anregung gaben, hat in der Einwohnerschaft lebhafte Zu: stimmuna gesunden. Das schlichte Denkmal, bestehend in einem mächti: gen Granitblock mit dem Relief-Bild nisz König Alberts, wird im Gritner Pakt Aufstellung finden. Sönheide.——Der im Mai ver s zstorbene Kaufmann und frühere Fa britbesißer Herr Carl Emil Oschah hat der hiesigen Gemeinde 3000 Mark vermacht. Zittau. —- Der Altersrentner Augustin in Oberseifersdorf stürzte infolge Verwechselung der Thüren in feinem Hause die Kellertreppe hinab und wurde mit gebrochenem Genick todt aufgefunden. Ofch a ti. —- Der irn hiesigen Ho tel »Bürgerhof« bedienstete Kellner hatte ein Verhältniß mit der Ehe frau Rauschenbach Unterhalten. Als der Ehemann der R. nach Hause lam, fand er die Thür seiner Wohnung verschlossen. Trotz Klopfens und Rufens wurde nicht geöffnet, so daß die Thür schließlich gewaltsam geöff net werden mußte. - Ein grausiger Anblick bot sich den Eintretenden. Der Kellner und die Ehesrau Rau schenbach hatten sich gemeinsam an dem Lampenhaken erhängt, nachdem sie zwei Kinder durch Erschieszen bez. Erstechen getödtet, das dritte aber le bensgefährlich verletzt hatten. . Vlauen i. V. —- Bon einem ausschlagenden Pferde wurde dem an einem Neubau in der Fichtestraße be "lch«(iftigten Handarbeiter Enders die rechte Gesichtsseite zerschmettert. R och lin. — Jn fast vollendetem 93. Lebensjahre verschied unser älte ster Einwohner Fischer. Er besaß bis vor einigen Tagen noch Kräfte, uin fleißig spazieren zu gehen und war vor zwei Jahren anläszlich des Heimathssestes eine vielhesprochene Person, da er über so vieles Auskunft geben konnte. Zöuigreich Bayern. Dillingen. —- Beirn 4. Che vaurleger - Regiment erschoß sich vor einiger Zeit der Chevauxleger Klaus und der ChevaurlegerKörner. Jn bei den Fällen soll Furcht vor Strafe das Motiv sein. H o in b u r g. — Das nahezu 6 Jahre alte Töchterchen des Maschini sten Franz Bullacher fiel in dem Ma schinenbaus der Karlsbergbrauerei. in dessen oberen Stockwerlen sich Woh nungen befinden, auf unerklärliche Weise iiber das Geländer der Treppe etwa drei Stockwerk hoch durch das Treppenhaus herab auf die Erde, so das-, der Tod alsbald eintrat. Ommersheim — Der hiesige Polizeidiener J. Harz hat sich er hängt. Was den bereits seit 18 Jah ren im Dienste stehenden alten Mann zu dieser schrecklichen That getrieben, ist unbekannt, da seine Verhältnisse geordnete sind. P assa u. —- Der im letzten Au genblicke vom Tode des Ertrinlens ge rettete Regensburger Ruderer Fritz Schießl, der Sohn eines Metzgerniei: stets-, ist mit dem Personendampfer in Passau eingetroffen und wurde ain Ländeplatz von seinem Vater erwar tei. P octin ers-Bei der Aussahrt des heutigen Zuges No. 77 in Pocking wurde infolge Ausspringens aus den bereits in Gang befindlichen Zug die Lehrersgattin Kathi Weber von Wür ding schwer verletzt· Schlehdors. —- Beim Alpen:o senpsliicken stürzte der Sohn Franz des Metzgermeisters Niclas aus Bichl von einem Felsen ab und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er bald nach seiner Verbringung in's Kran kenhaus verstarb. Schwarzenbruck.—Die Güt lerstochter Babette Beck von hier wur de aus einem Felde mit durchschnitte ner Kehle todt ausgefunden. Der muthmaßliche Mörder Diensttnecht Lenz ist flüchtig S ch w a b a ch. —- Jm Rückgebäude des Restaurants Adam Pylipp ist Feuer ausgebrochen, welches das ge nannte Gebäude zerstörte und das Vorderhaus sowie das Haus des Metzgermeisters Pfand beschädigte. Traubing. —- Letztens schlug der Blitz bei einem Gewitter in das Anwesen des Oetonomen und Bür germeisters Michael Günther biet ein. Das Anwesen brannte vollständig nieder. Das Vieh und die Maschinen konnten gerettet werden. Tutzing — Jm Walde zwi schen hier und Feldafing, am Ufer des Starnberger Sees, wurde die Leiche eines jungen Mannes gefunden, der sich durch einen Schuß in die Schläfe getödtet hatte. Die Leiche tv»urde als die des 281ährigen Konditors Otto Zoeller von Koburg agnoszirL Das Motiv des Selbstrnordes ist unbe kannt. meines-Xb Mölschbach. — Jn einem An fall geistiger Umnachtung hat sich die Frau des Landlräiners Jakob Adam von hier mit ihrem erst kürzlich gebo tenen Kinde im Enlenmiihlweiher er tränkt. Rheinzabern — Kürzlich gossen die sieben- und die elfjährige Tochter des Maurers Kauffmann in Abwesenheit der Eltern Petroleum in’s Herdfeuer. Die Kanne explodirte. Beide Kinder starben infolge der schrecklichen Brandwunden Studernheim.«—Dem Land wirth Wilhelm Kreichgauer passirte das Unglück, daß er seinem lsjährigen Töchterchen den rechten Fuß abmähte. sättigt-etc Würtemberg. M ·o’ tz i n ge n. -— Hier brannte die angefüllte Seher-ne des- F. Knßmaul rgekden Brandstrftung wird vermu t e . Neuenbürg. —- Der Kutscher Kerl der Haucifenfchen Fabrik wurde vom Bock geschleudert und erlitt fo schwere Verletzungen, daß er starb. Obermarchthal. —- Als man bei dem Bau der Papierfabril im be nachbarten Rechtenftein die 4 großen Dampftvasserpumpen in Lauf setzte, wurde der III-jährige Norbert Schelkle von hier von einem Riemen fo un glücklich erfaßt, daß er in einigen Se cunden eine Leiche war. Schwenningen. — Es brach in dem Anwefen des Jal. Jäckle bei der Bärenbrauerei ein Brand aus« wodurch das mit Futter- und Ernte vorräthen gefüllte Oekonomiegebäude größtentheils ein Raub der Flammen wurde. Vom Buffem — Kürzlich wurde dem 24jährigen Anton Moll durch die Trommel einer Dampf drefchmafchine der linke Arm vollstän dig vom Leib gerissen. W u r m b e r g. —- Das Gasthaus »zum Adler« ging um 17,000 Mart in den Besitz des Bierbrauereibesihesrs Stähe in Wiernsheim über. prohberzogtdmu Indem Mannheim. — Beim Abladen von Stämmen in einem Holzlagerplatz amBerbindungslanal hierfelbft wurde der verheirathete Tagelöhner Christian Schneider von einem herabrollenden Stamm fo schwer verletzt, daß er fei nen Verletzungen erlegen ist. Weinheim. — Kürzlich wurde auf einemDickrübenacker gegenüber der Kreispflegeanftalt der Leichnam des 20jährigen Stuhlmachers Carl Nutz mit einer Schußwunde in der linken Bruftfeite aufgefunden. W i e s l o ch. —- Der Fabrikarbeiter Johann Philipp Schnautz von hier, wurde vermißt. Alle Nachforschungen nach ihm blieben ergebnißlos. Jetzt wurde in Heidelberg im Nektar eine Leiche bemerkt und geländet, in der man den Bermißten erkannte. clsafzsoioipringerh W eile r. —Großes Aufsehen ver ursachte kürzlich in unserem Dorf die durch drei Gendarrnen vorgenommene Verhaftung der 24 Jahre alten Toch ter des Grundbesitzers Pacque von hier. Vor ihrer Verhaftung wurde sie durch den Gerichtsarzt Dr. schuper nig aus Großtännchen auf Anordnung ; des Gerichts untersucht. Das Mäd-« chen soll ein soeben zur Welt gekom nicnes Kind bei Seite geschafft haben. ; Freie Städte. B r e m e n. — Professor Dr. Hein rich Bulihaupt ist hier gestorben. Bre niens künstlerisches und wissenschaftli ches Leben hat durch diesen Todesfall einen großen Verlust erlitten. Schon seit längerer Zeit war Bulthaupt schwer leidend gewesen, und seine Freunde sahen mit tiefern Bedauern, wie er körperlich und geistig von Siechthum bedroht wurde. L ii beei. —- Albert Ellmenreich ist hier im 90. Lebensjahre gestorben. Er war an vielen deutschenHofbiihnen als Regisseur thätig und auch als Kom ponist heiterer Männerchöre nnd eini ger komischer Opern, sowie als Ver fasser einiger Luftspiele bekannt. Meh rere seiner Kinder sind beim Theater, eine Tochter ift die berühmte Tragö gin Francigka Ellmenreich in Ham urg. gutem-urs. P e t in ge n. —- Gs entftandFeuer im Hause Fre:)mann von hier. Wegen Mangel an Wasser lonnte de mBrand tein Einhalt gethan werden. F. ist fiir sein Eigenthum versichert. Riimelingen. —- Der Betaut-· beiterBrachinelli von hier wurde durch herabfallende schwere Steine beiim Los-brennen einer Mine schwer ver letzt; außer eineniBeinbruch erlitt er Verletzungen am Kopfe. Oeflerreiethnsaru. Wiener Neustadt. — Aus dem hiesigen Bahnhofe wurde der 20 jährige Gepäckträger der Südbahn »Frin Sterer von einem Zuige erfaßt lund blieb sofort todt. ZuckmanteL —- Der beim Steinbruchbesitzer Ferdinand Beck in« Saubsdorf bedienstete, 39 Jahre alte, verheirathete Knecht Josef Kan ist hier durch einen Hufschlag getödtet worden. Mattiahosen —- Hier findt vier Häuser niederaebrannt; es sind die Häuser von Kaufmann Sporn, Metzger Purner, das Huber’sche Gast haus und von Dr. Staininger. Die ersten drei sind vollständig, letzteres zum Theil einaeäscheri. P r a a. —- Der Oberbuchhalter der ersten böhmischen Brand- und Hagel schaden - Versicherungs- - Anstalt hier, Johann Stalicka, seiesrte das 40jähri ae Jubiläum seiner Thätigteit. Festsetz. Melchthal. — Am Aerni-Grat bei Melchthal ist der 52 Jahre alte Reverend Haslehurst, Rettor, aus Westselton (England) zu Tode ge stürzt. St. Gallen. —- Es schoß am solothurnischen Kantonalschiitzensest der Meisterschütze Stähelin aus St. Gallen in einer Hundertserie 86 Num mern, ein Resultat, welches das beste am eidgenössischen Schützensest in St. Gallen um eine Nummer übertrifft und überhaupt das Höchste ist, was je ai( einem schweizerischen Schiitzenseste geschossen wurde. Dee deutsche stetem-ers. Daß zwischen dem mächtigen Un wachsen großkapitaiistischer Uniernehs mung und einer start entwickelten Or ganisation des Arbeiterstandes der Mittelstand mehr und mehr schwin det, indem ein kleiner Theil nach öden, sder größere nach unten herangezogen Iwird, ist eine oft gehörte Behauptung; Idie um so leichter geglaubt wird, als ssie der Wahrscheinlichkeit entspricht Zur absoluten Feststellung ihrer Rich tigkeit hat die Statistik noch nicht das geeignete, zuverlässige Material gelie ;fert. Der Mittelstand selbst aber hat idas Empfinden und da sich iii ihm Her Selbsterhaltungstrieb regt, beginnt er sich gegen die Faktoren seines angebli chen Niederganges zu schützen. Aus diesem Trieb heraus ist In Deutschland vor Jahresfrist eine »Deutsche Mit telstandsvereintgung« hervorgegangen,' die kürzlich in Frankfurt ihre zweite Jahresversammlung abgehalten hat. ;Aus der ersten war die Regierung, die Tsogar die sozialdemokratischen Ver bandstage beschickt, nicht vertreten, zu dieser zweiten hatte der Handels-mini ster einen Vertreter entsandt, der eine schöne Rede hielt über den Werth ei ner gesunden sozialen Gliederung des Volkes für das Gedeihen des Staates. Ein Staat in dem es nur Reiche und Arme gebe, sei krank, nur wenn breite Volksschichten vermittelnd dazwischen st,ehen könne er geistihm Womit al lerdings nichts Neues gesagt, aber der gute Wille doch gezeigt war. Man kann sich die Vereinigung als in sich selbst geschlossenes Glied der dreitheiligen Kette allerdings schwer vorstellen, denn die eine vorhandne Ge meinsamkeit der Interessen wird durch unzählige, in der Eigenart der Wün sche und Bestrebungen der verschiede nen Elemente wurzelnde andere durch setzt, sodaß ein einheiiliches zielbewuß tes Vorgehen auf die vielfachsten Schwierigkeiten stoßen müßte, die Gründer des Verbandes jedoch glauben an die Möglichkeit seiner Wirksamkeit und werden nun von der Regierung darin ermu«ntert, die, wie die »Dam burger Nachrichten« meinen, in der Fürsorge fiir das Wohl des Arbeiter standes zu einseitig vorgegangen sei und nun das Vedürfniß fühle, auch dem Gegengewicht der Mitte Beachtung zu schenken. »Wenn die Organisation, schreibt das genannte Blatt, der Auf gabe gerecht wird, der hohen Bedeu tung eines gesunden, lebenskräftigen Mittelstandes fiir unser gesammtes Kulturleben wieder die allgemeine An erkennung zu erzwingen, so erwirbt si sich ein großes Verdienst nicht nur um ihre unmittelbaren Angehörigen, sondern auch um die Gesammtheit. —-, Die sozialpolitische Gesetzgebung hat »in wohlwollendster Absicht« zur For derung einer Verzweiflungsstimmung irn Mittelstande beigetragen, indem sie selbständige Gewerbetreibende in die Wohlthaten der Arbeiterversicherung einbezog sie also auf die Stufe des un selbständigen Lohnarbeiterthums hin abdriickte. Mit anerkennenswerthem Muthe hat Graf Posadowskh im letz ten Winter eingestanden, welche Gefah ren man mit der Betretung dieses bei denklichen Weges herausbeschworen hat-, und er ist dem Drängen nach immer weiterer Ausdehnung der staatlichen Versicherung auf Angehörige des Mit telstandes entschieden entgegengetreten. Wohin sollte auch eine solche Entwick lung schließlich führen? Doch nur da hin, daß unser Volkskörper schließlich in der That nur noch aus ,,Reichen« und ,,Armen« bestände, aus Armen aber, die auf nichts anderes bedacht wä ren, als mit den Reichen so rasch wie möglich ein Ende zu machen. Wer die Warnung, die Graf Posadowsky wie derholt vor dem Neichstage auszuspre chen sich in seinem Gewissen gebunden hielt, richtig verstanden hat der wird auch das wohlwollende Entgegenkom men begreifen, das die Regierung der neuen Mittelstandsvereinigung nunä mehr entaegenbringt Unseres Errich tens handelt es sich dabei nicht um die nothgedrungene Besänftigung einei Bewegung, die sonst unbeauem werden könnte, sondern um die Unterstützung einer Reaktion, deren Gesundheitund Nothwendigkeit anzuerkennen man sich nicht länger weigern kann. « Man darf gespannt sein, wie die Vereinigung als politischer Faktor bestehen wird. « Ein Urtheil über Die Des-Messe Hausfrau. Offiee des Deutschen Anzeigers, Museatine, Ja. An die Deutsche Hausfrau, Milwauiee, Wis. Bitte senden Sie mir etwa 50—7ö Exemplare der September- Nummer der Deutschen Hausfrau zu. Ich hoffe, idaß ich einige meiner Leserinnen fiir Jhre ausgezeichnete Heitfchrift gewin nen kann. Aufrichtig gestanden halte - ich sie fiir die beste deutsche Zeitschrift, «die mir jemals zu Gesichte gekommen ist, auf alle Fälle ist keine bessere e mals in diesem Lande erschienen. i Die Deutsche Hausfrau einmal ein kehrt, dort wird sie stets ein will kommener Gast sein, der nicht nur die Hausfrau sondern alle Mitglieder der Familie durch fein monatliches Er ifcheinen erfreuen wird. Ich wünsche Ihnen Erfolg in Ihrem Unternehmen. Möge die Hausfrau ewia gedeihen. « AchtunasvolL Gustav Weis, Herausgehen