E Matt Hchrkihkbriek von III-exi- kankstkngeL No. 175. Jch hen Jhne ver zählt, was ich for en Truhel un for Eck fpenzes gehabt heu, bis ich for jeden von die Kids e Ausfitt for die Schul ge habt heu. Wie der Philipp die Bill aesehn hoi, do hot er mich gefragt, ob ich mehbie iwlvet geschnappt un trehsia wär. Er hot mich auch ge fragt·, ob ich denke deht er wär en Millionär. Do hen ich gesagt: »Nun Phil, luckehiek, ich will nii, daß die Buwe etum laufe, als wann ihren Pa en Beitelbub wär. Die Leut solle nit sage, mir dehte nicks for unsere Kin nek gewwe un mehbie mer könnte es ntt etsordem Wann mer zu arm da for ware, dann soll der alte Mann tut soviel Bier drinie un so sori. Solche Riematts will ich nit höre un so»t den Riesen is es besser, wann du mich aanz allein zu die Kinnet iende läßt. Jch aewwe schon nicks aus, was nit nöthig is.« Tzo hoi der Philipp aesaat: »Ahlrechi, wann du’s den Weg hen willst, dann tend du dazu« Sel lemols sin ich skoh gewese, wie er so iesia aewese is, answer ei tell juh, jetzt duhn ich wische, er deht liewer zu den Bißneß tende, sok dasz ich nur nach das Hauskiepe auszuaucke hätt. Wie die Buwe am erschie Daa aus die Schul heim sin komme, do hoi der Bennie aesaai: »Ma, ich brauche e neue Grämmer un e neue Hisiektie.« Du kannst e Täei tleime, hen ich ge saat, denke niebbie die Tietscher, mir hätte Geld zu fresse? Euer alte Bi chek sin noch plentie aut. Wei, hoi der Bennie aesnat, du weißt dois qui ge nun, daß ich in en annere Rieder fin un do mus; ich doch oss Kobrs auch disserente Bichei ben. Seil is osf Rohrs ebbeg annerichier newesc. Wie der Johnnie lommc is, do bot er ge saair »Ma, die Tieischer bot aesaat, mer müßte morae unsere neue Bücher mitbrinae. sonst müßte mer nach die Schul stehn. Was die Krenl, ben ich gesagt, du duhst doch keine neue Bicher drauche,«du bist doch gar nit gepähst. Tag iH ek- ia grad, bot er gesagt, ich den so hart lerne müsse, daß mei Bücher vom Studire ganz verrisse scn un die Tietscher sagt, es wär iei Wunner, daß ich nit ebett komme debt: aus so verrissene Biicher könnt sie auch nicks lerne. Sell is oss Kohrs e« gutes Ahrgnment gewese un ich hsn gedenlt, ich besser mache mich e List, bitakiS sonst vergeß ich die Hälft. So is denn eins nach die an nere von die Kids komme un jedes bot e neues Sett Biicher gebraucht un ei tell iud, ich hen gar. nit gedenkt, daß en Bücherschapp so viele Bücher an Hand hätt. Bilahs ich ben die englische Teitels von die Bücher nit mitaus ortoaraviebsche Mißtehks chreilre könne, hen ich die Kidg gefragt lebst alles usszuchreitvr. Wie ich in den Stadt sin komme un hen mei List hingelegt, do bot der Stohrlieper ge chmeilt un bot gesagt: Wei, Lehdie, Sie müsse ia en ganze Sack vollButve ben. Die Riemart bot mich keiner ge ärgert un ich den weiter gar nickg ge sagt, als er sollt sei Bißneß meinde un sollt sich nit um mei Butve beküm mere. Das war all was ich gesagt den« awwer ich hen ihn noch en Blick hingeschmisse, daß er die Schills triegt bot. Er bot dann arig neig an mich getvehtet un hot mich en Peil Bücher eingepackt, das; ich ordentlich ver schrocke sin. Ich hen genohtißt, das; er sriekwentlie geschmeilt hot un schließlich den ich’s doch nit mehr stende könne un hen gesagt: Mister, sage Se mich doch for Pittiesehts ob Jlme Ihr Schmeil nit emol abwehre duht? Wann ich Jhne Ihre Fehs an aucte, dann trieg ich e Gänshaut. Well, hot er do gesagt, das is das Feds, was ich mit uss die Welt ge bracht den un es bot mich so gut ge gliche, daß ichs bis uss den heutige Dag behalte ben. Mei Fehs is also von Naduhr aus plessent un sor sei Naduhr taan mer doch nit helfe. Wenn ich awwer ietzt en eätträ Schmeil an vittte, dann is en anter Riesen for da. Jch set-weile nit iwwer Ihne, Mäd dern. bitahs do is nicks zu schmeile, i-«· ichrneile auch nit iwwer das Biß nes was ich ietzt duhn, nosser, ich schmeile blos, bitahs Sie ben io ichmarte Kinner. Ich hen nit gewißt, ob ich das for e Kompliment anfehn ben tolle odder tot en JnsolL Ieb hen neiaatt Meine Buwe fm keine von die Schmarteite awwer auch noch lang teine von die Dummste; wann awnser einer ais zu dumm aus törne sollt, for ihn in einige Prohfescken zu juhse,« dann macht das auch nicks aus, dann kann er Buckkievet tver’n un in den Geschäft kann einiges Rindvieh en Suckzeß mache.« ans, do is der Schmeil iort geweie un der Storkieper is jetzt sierjius geworde. Mäddem, hot er gesagt, en Koitiemet schmeiß ich nie nit aus den Schavv enaus un wann er noch so unverschämt is un for den Riesen brauche Se auch keine Fier zu ben, daß Jhne ebbes hövpene debi; ich will Ihm nur sage, daß for mein Schmeit en ganz perticketet Rie sen da is. In die List von die Bucts s« tin nämlich auch drei Deimnawweks uiigemaekt, eine davon is: «Et toff to bte eBurklet,« und die anneee heißt k Die mistiriius Wedding«. Bieteids Steht auch hier das Buch »Don- tu tern J weg losse un sollt mich nor die Schul J bitt-her schicke. Dann fm ich heim. jWas es do gewwe bot, das will ich ! es Fiickt, das ich mich mein Ellboh ac ’sptehnt hen un das-, meine Händ so . spht sin, fdaß ich se den Daa siwwe izehn molmit Linnement triete muß. Es is awwcr auch e Fäckt, daß die ’ sämmtliche Kids allikvwer fohr ssn un : Achtung Ysours Schnit- cktng«. Wann Jhne Jhr Vu Jnatts Well, Sie wisse nit wie mich I das hot siihle mache-l Jsch hen mich ge we so iicher lese wolle, dann müsse se doch schuhk genug schmatt sein, schehmt wie alles-.i Ich hen denStoht tieper gesagt, er sollt die drei Bücher gar nit etempte zu beschränke Es is daß se zwei Däa nit in die Schul ben gehn könne. Der thl hot ihre Kör perchet betracht un hot zu mich gesagt, er deht schuhr denke, die Kinnek hätte die Miesels odders die Schickenpacks, bilahs se hätte alliwwer rothe Spatz. Wann et am nächste Daa aeguclt hätt, dann hätt er mehbie blaue odder schwarze Spatz sehn könne. Ei tell fuh, es is en hattet Schapp, Mutter zu sein un was das heißt, das mer’n Se wohl auch noch aus-sinne, wann ; Se’s noch nit wisse. Mit allerhand Lizzie HansstengeL Loeal Odium-in Texas. Auch der größte Staat der Union, Texas, macht nun seine Erfahrun gen mit Local Option nach Counttes. Jn allen wird mit großer Erregtheit tund wechselndem Erfolg fiir und gegen lolale Prohibition gekämpr » Ein großer Theil des Staates ist tauf diese Weise unter den gemein schädlichen Druck der Prohibition gekommen, zumal jene Counties, die nur eine dünngesäete deutsch-amerika tnische Bevölkerung haben. Jn den t meisten Counties wird aber wohl der icfrfolg der Prohibition unter dem sLocal Option - Gesetz nur ein vor übergehender sein. Prohibition er weist sich meist bald dem Geschäfts lieben so nachtheilig. daß sie viele ihrer bisherigen Anhänger sehr bald l schon gegen sich einnimmt. ) Einstweilen freilich ist von einem lallgemeinen Rückgang der Prohibi tionsbewegung noch nicht viel zu mer ! ten. Jrn Gegentheil ist sie durch die !Legislatur jenes Staates durch neu hinzugetommene drückende gesetzliche Bestimmungen noch wesentlich er stchwert worden. Sie beziehen sich l auf das Verbot des Verlaufs und der Ablieferung von geistigen Getränken in allen Counties, in denen bei der letzten Abstimmung das Prokuri - thust-Element den Sieg davongetra gen hat. t Das eine dieser Gesetze, welches so eben in Kraft getreten ist, bestimmt, daß Personen, die in Proliibitions Eounties des Staates Bestellung auf ; geistige Getränke entgegennehmeu, eine Geldstrafe von 850 bis 8300 - und eine Freibeitgstrafe von 30 bis 90 Tagen Gefängniß zu gewärtigen haben. Ein anderes Gesetz ordnet an, daß alle Sendungen von geistigen Ge tränken nach Prohibitionsz tsounties : als solche bezeichnet und außerdem die »Namen des AbsenderH und des tim vfängersz tragen rniissen. Zuwider handlung zieht ebenfalls- dem Be treffenden sowohl Gelds, wie Ge « sängnißstrase zu. Wenn derartige Sendungeu nicht abgeholt werden, muß die betreffende Eisenbahn- oder Ervreß - Gesellschaft sie umgehend auf Kosten des Versen ders zuriiclbesördern, trenn sie sich nicht ebenfalls schweren Strafen aug setzen will. Damit wird der Handel in geisti aen Getränken in allen Otohim tions - CountirH sehr bedeutend er schwert. Umaangen werden diese Beftinnnungen natürlich dennoch häu fig werden, wie noch bisher alle Pro hibitioirg- nnd Temperenzaesetzr. Je unerträglicher durch scharfe gesetzliche Bestimmungen die Prohibition ge macht wird, desto rafcher wird man sie wieder abschaffen, da schon bei der nächsten Wahl im Countn von Neuem darüber abgestimmt werden kann. Allem Anschein nach wird sie in einer Reihe von wenigen Jahren nur noch in solchen texanischen Connties sich erhalten haben, die leine größeren Städte und leine starke deutschamei rilanische Bevölkerung haben. In dem Kampfe zwischen dem Voll und den Truits ziehen die letzteren die Krieasentschädigung immer im Vor aus ein. L M F Zufriedener werden die Japaner sich fühlen. wenn sie betrachten, was sie erreicht haben, statt sich den Kopf da riiber zu zerbrechen, was sie etwa hät ten erreichen können. « i- - Ein Judiläum wird aus Wien ge meldet: Die Frankfurter Würfte sind ietzt hundert Jahre alt. Ganz so alt sind unsere Rothen Heißen nicht, aber doch oft ziemlich alt. ·- iis s Kein Wunder, daß Cuba 22 Mil lionen Dollars im Staatsfärtel hat. Für seine Freiheit und Selbständig leit brauchte es die Rechnung nicht aus eigenen Mittelnc zi: belaleichen Frau Taaaart will einen Roman schreiben. hoffentlich nicht ihren eigenen. O O Wenn Japan site die Verpflegung der aefangenen Rassen Sommerhotels Roten berechnet, dann tannes schließ lich doch noch auf die gewünschte Krieaientichitdiaung kommen. Drei Männer, die mit nicht gerade bemerkenswerihem Geschick ruderten, lenkten ihren Kahn in eine kleine Bucht, banden ihn an und schlichen dann geräufchlos durch die Weiden ans Ufer. Jn einiger Entfernung von einander senkten fie dann ihre Angeln ins Wasser und warteten mit der Ge duld, die indifchen Biißern und ento Päischen Anglern eigen ist, oer Dinge, die da kommen sollten. Zwei von ihnen starrten auf den breiten, von iippig griinenden Getön den eingefaßten Wasserfpiegel des zzilusfes, es war dies der rundliche Herr Plumpte -— er hatte seine Leder settfabritation im richtigen Moment, als nichts-· mehr damit zu machen war, verkauft nnd lebte jetzt al: »Sche dreier - Rentier«, und der gerader krmisch magere Kräußler. Der Dritte im Bunde, der Magi stratsassiskent Happe, befaß eine Lei denschaft, die fich mit feinem Angel-I fport in fein Gemiith theilte, er last fiirs Leben gern hnrnoriftische Bücher. ’ Ein solches zog er denn auch hente aus s der Tasche, und während er instinktiv: auf das Zucken der Angel achtete, amti- i sirte er fich im Stillen· Einige M«lei konnte er seine Heiterkeit nicht zurück halten und platzte herang, wurde Beim Angeln. ( l i ’ dann aber stets von seinen eifrigerenJ i Sportggenossen durch drohende Hand-s bewegungen zum Schweigen gebracht. Die Ausbeute war heute wiederj recht gut an dem stillen Landvorspruw ge, obwohl eg Sonntag war. An den anderen Tagen hatten die beiden An« gestellten keine Zeit, und »der Dicke« wagte sich nicht allein so weit hinauss. Die Wege an den beiden Ufern des Flusses waren zwar voll Spaziergän: ger, aber hierher in den stillen Winkel kam niemand. Das-— wag war dag? Hnndegehell und Kindergefchrci kam näher nnd nä her. llnwillig sahen sich die Klingler um und bemerkten eine refolnt auefe bende Frau, die mit einem anschei nend recht ungezogenen Jungen und einem laut lläffenden Pudel plötzlich zwischen ihnen erschien. ,,«Llllon-5, hier, Phylax!« rief sie mit nntchoringender Stimme, und als-.- der Pudel echappirte, liefen fie und ihr Junge mit lautem Geschrei hinter ihm her. »Pst! Pst!« machten die ’)lngler, jene lehrten sich aber nicht daran, sondern fiihrten den eingesangeneu Siöter an eine flache Stelle, um ihn zu baden. Ihre energischen ziomniandoivorte und das laute Jvhlen des ausgelasse nen Jungen der Frau erbitterten die ’ Angler im höchsten Grave; alle drei erhoben sich daher und gingen ausNDie Gruppe zu. »Ich lann meinen Hund baden, wo ich willi« Auf diesem Satz stand die Frau sest, Und alle Gegenreden der Angelsportler machten sie nur wider spenstigen Der Streit spitzte sich zu, und plötzlich ergriminten der dicke Ren tier und der hagerc Buchhalter derart, oasz sie den Hund anpaciten und ihn in weitem Bogen in den Fluß hinaus schleuderten. ,,Hilse! Mörder, Mörder!« lreischte jetzt die Frau. Wenngleich nun der ,,gesnordete« Pudel bald ans Ufer schwamm, so war der Ruf doch von Spaziergängern ge hört worden, und eine Anzahl von ih- : neu verließ den Fuszweg um nach dem Ufer vorzudringen. Die entriistete Frau, von ihrem laut ! heulenden Jungen begleitet lief ihnen entgegen und beklagte sich mit lautemz Geschrei, dort wären drei Männer, die ! ihren Hund ersäufen wollten. s »Das lann schlecht ablaufen!« sagtes Buchhalter siräuszler, mit seinen mage ren Beinen nerviis hin und her sahrend ’ »Mit dem Angeln ist H heute ausl« brummte der dicke Plemple, und das! Richtige traf der Assistent, indem er? vorschlug: »Wir machen uns am Besten ’ aus dem Staube!« s Eiligst wurde das Angelgeräth zu sammengerasft, und die Männer eilten i ihrem Kahn zu. Gerade waren sie vom s Lande abgestoßen, als einige Männer und Frauen mit der Geberde von Rä chern der Unschuld erschienen und ih nen in Ermangelung von Steinen eine Blüthenlese von Ausdrücken nachschleu derien, die selbst in den reichhaltigsten Siomplimentirbiichern vergeblich ge suchtwerden durften. Während die Angler niit ihrem »Kahne nicht gerade geschickt der Mitte des Flusses zustrebten, verdichtete sich s der« Menschenhaufen am Ufer. I »Was ist denn los?« Das war die Haeläusige Frage. Geriichte wachsen wie Lawinen und Desizite -— kurz, bald waren die Begriffe »Frau mit einem ! Kind« nnd »ing Wasser werfen«, sowie ’ die Rufe ,,Hilfe!« und Mörder!« der zart toinbinirt, daß es sest stand: die i drei ir·)ert)recl)erisci1en Männer dort hat s ten eine Frau und ihr Kind ins Was ser werfen wollen. Begiinstigt wurde diese nonsieuation dadurch, das-, die Wrau mit Sohn und Pudel sich ihrem Waturell zuwider ganz still davon ge macht hatte. , ; »Die Kerle d"rsen nicht entwischen«, snies ein Herr, der eine sehr laute und ; vohlklingende Stimme hatte und sich i aher. wie alle Inhaber dieser Eigen z chast. gern hören ließ. »Die Sache ist s eis sür den Staatsanwalt.«· s Wie alle laut und wohltllngend ge sproehenen Worte, übte auch diese ihre Wirkung, die stets wachsende Menge wanderte nach der Uebersahrtsstelle slußaufwärts, der Stadt zu, also in jener Richtung, nach der die drei Ang ler ebenfalls ruderten. Eine Anzahl Personen fuhren über und verbreite ten auch am anderen Ufer das Gerücht, und nun sahen die nur langsam vor ivärtg kommenden Angler, das-, eine regelrechte Jagd aus sie eröffnet wurde, an beiden Ufern folgten spähende und rufende Menschenschaaren ihrer Fahrt. Buchhalter Kräußler bebte am gan zen Körper, er konnte das Ruder schon kaum mehr führen, der »Dicke« transpirirte schrecklich, und der Affr stent seufzte: »Wie soll das werden? Aber gut ist’s nur, daß die Spottw derer heute alle bei der Regatte sind, sonst hätten sie uns längst!« »Was giebtg denn da?« fragte einl Gendarm, der aus seinem Dienstgangel dem Menschenschtoarm begegnete i »Die Männer dort«, war die in( ausgeregtem Tone gegebene Anttoort,i »haben eine Frau und ihr Kind ins Wasser geivorsen.« »Sie wollten sie ertriinlen, aber sie tiefen um Hilfe « »Ja: Hilfe, Mörder! haben sie gefu fen, ich habe es selber gehört - -« i »Und dann sind Leute gekommen und haben sie noch im letzten Augen-; blick acrettet.« J Der Gendarm machte ein etwas un« . gläubiaes Gesicht, nahm aber ebenfalls I an der Verfolgung theil. Jn der Nähe der Stadt beaegneten die drei Fliiehtigen verschiedenen Kah neu mit Sonntaggrudererm die eri staunt auf die abgeäseherten Männer blickten. »Das ist nun auch ein Vergnügen!« hiirten sie einen jungen Mann sanen, indem er seine Kahnaenossen ans sie aufmerksam machte. Ein großer Kahn, in dem die Har monita gespielt wurde. zog vorüber, doch die sich immer gleichbleibenden Allorde deg- Tonzieherg vermochten die Geauiilten nicht zu erheitern. : Beim Kahn Vermiethimgipplatze sprang der Gendarm mit einigen hand festen Elltiinneru in ein Boot, nnd nun gings-J slott darauf log. s Inzwischen hatten, durch die Zurufe ; der Menge veranlaßt, die Jnsassen einiger Kähne die Gehenten gestellt und sie gezwungen, nng Ufer zu fah: H ren. Hier wurden die Drei Angler, die vergeblich ihre Unschuld betheuerten, gefaßt, gepufft, getnusft und als Spucknapf benutzt, ihr Angelgeräth wurde in tausend Stücke zerbrochen-— Richter Lynch übte sein Amt gewissen haft aus. Endlich nahte als Retter der Gen darm, und ihm, sowie den Männern, die ihn begleiteten, gelang es mit Mühe, die übel zugerichteten »Mörder« in ein Haus zu bringen. Hier nahm er ein Protokoll auf, und ein Glück» war es, daß das Auge dei- Gesetzes mit richtigem Blicke taxirte. Einge Stunden später wurden dann die zerschundenem zerfetzten Opfer der »Rächer der Unschuld« von zwei herbeigeholten Polizisten nach der Stadt begleitet. Zu Leide that man ihnen dort natürlich nichts-, man sdkentte den unbescholtenen Männern Glauben, zumal das Opfer des »Mind versuchs« sich nicht meldete. Lange aber dauerte eg, ehe die drei Eportggenoikn wieder einmal zum Angeln hinaugzogen Und als dabei Buchhalter Feräußler sagte: »Ganz leise muß man den Köder hineinwer feu«, erwiderte der YJiagiftratgafsiitent mit schmerzlichem Seufien »Ja, den Räder, aber einen « Hiöter werfen wir nicht wieder hinein!« l Unsere Handschrift. Jm Laufe einer Gerichtsverhandis lang, worin es sich um die Echtheit einiger Dotumente handelte, wurde ein Sachverständiger, Vorsteher einer Schreibschule, gefragt: »Ist es wahr, daß sich die Handschrift alle sieben Jahre ändert?« »Ja, es ist so«, sagte er, »aber die Aenderung ist kaum merklich. Umstände habe einen sehr großen Einfluß auf die Handschrift. Eine Veränderung würde zwischens dem 20. und dem 49. Jahre sichtbarer sein, als zwischen dem 21. und dem 28. Und die Ursache davon? Jn sei nem 49· Jahre hat ein Mann entwe der Erfolg im Leben gehabt, oder Fiasko gemacht· Mangel an Erfolg schtoächt die Handschrift, Erfolg da gegen zeigt sich in tühneren Buchsta ben und Zierungen Charles Dickens’ Handschrift z. B. änderte sich in 21 Jahren. Das geschah nach seinem er sten Erfolge. Je mehr sein Ruf wuchs, desto größer wurde die be lannte Verzierung seiner Namensun terschrift. Die Handschrift eines Mädchens ändert sich gewöhnlich nach der Heirath.« -—--—— Dre Friede von Portsmouth sollte Friede von Ohster Bay genannt wer den. II sit II· Linetvitsch soll froh sein. daß er keinen Sieg errungen hat· Da braucht er sich jetzt nicht vor ein Kriegsgericht stellen zu lassen. Il· sit sit Jn Schweden nennt man einen Plumber Vattensledingsentrepnot Diese schöne Bezeichnung ist besonders angebracht, wenn er seine Rechnung einschickt. Sie-heiterer Berühmtheit-m Dort, wo die Wogen der Salzsee gegen den Kai des Blasieholmshafens heranfluthen, erhebt sich das Haus« in dem der Asiensorscher Ser Hedim rastloser Arbeit hingegeben, in gänz licher Zurückgezogenheit lebt. Es liegt ; so dicht an den rauschenden Was-i sern, daß man bei einem Blick aus den Fenstern des Studierzimmere mitten auf hoher See zu sein meinen könnte. Bücher rings an den Wän den, darunter in Prachtbiinden die stolze Reihe seiner eigenen Werte nnd hier und da Erinnerungen, aus fer-v nen Wunderliindern heimgebracht.« Nachdem Sven Hedin über seine letzte Reise ein populäre-:» in zwölf Sprachen übersetzteg Wert Jm Herzen von Asien ——-- veröffentlicht hat, legt er jetzt mit der ihm eigenen eisers nen Energie und entl)usiastifit;en Selbstausopfernng die wissenschaft liche Ausarbeitung der Beobachitnaen « und Ergebnisse seiner Reisen in einem tvahrhaften Riesenwert nieder, zudem ihm der hochsinnige König und der Reichstag bedeutende Mittel zur Ver siigung gestellt haben. EI- umfaßt sechs Bande von ganz ungewöhnlicher Größe. Bei den Zeichnungen hat den Forscher sein künstlerisches Gesetz-in wirksam nnterstiit3t. Von den beiden bis ietzt abgeschlossenen Banden be handelt der erste den Taringflnszund die Taringwiiste. Nur ein Sven Hedin konnte die Lösung dieser gigantifchen Aufgabe wagen, er, der mit derselben That trast und Schaffengsreudigteii, die ihn bei seinen Wanderungen geleitet hatten, auch dieses hohe Ziel verfolgt, der nie auf halbem Wege stehen bleibt und durchführt, wag er sich einmal uorgenommen hat. Die Vormittags stunden von 5bi512 Uhr sind der Ruhe gewidmet, dann lieft er die zeit raubenden Korrekturen, und wenn er gegen Abend seine Wohnung verläßt, so geschieht es nur um der fiir ein so großes Werk erforderlichen mannig faltigen Arbeiten willen. Seine regel mäßigen Arbeitgstunden liegen iu der zur Konzentrirung des Geistes geeig netsten Zeit von 1011hr Abends bis 5 Uhr Morgens. Wenn sich auch bei ihm die Pläne neuer Reisen entwickeln mögen, so wird er doch dem Wander triebe nicht eher Folge geben, als bis das Wert beendet ist, wag in zwei Jahren der Fall sein dürfte. Jn die fen Tagen ist er zum Sommerausent halt in die Schären nach Utö abge reift, too Segelpartien einige Abwechs lung in sein Arbeitgprogramin hinein tragen. Einer der hervorargendsten For-s schungsreisenden der Geaenwart ist auch Professor Nathorst, Direktor der Abtheilung fiir fosfile Pflanzen im naturhiftorischen Reichstmifeuni, fiir dag übrigens-» wie fiir die Vllademie der Wissenschaften, im Jahre 1907 ein eigener, imposanter Bau in der Nähe des Thiergarteng zur Ausfüh rung gelangen wird. Die letzten Rei sen diese-·- durch gewinnende Liebenng triirdigteit und edle Bescheidenheit ausgezeichneten Gelehrten eritreclten sich auf die nördlichsten Theile Von Grönlandg Osttiiste, die noch von heidnifchen Estiinog bewohnt und von besonders furchtbarer Winterkälte heimgesucht ist. Sein gegenüber der Technischen Hochschule aus der Drott ninggaten gelegeneg Heim ist ge schmückt mit Erinnerunan an seine kiihnen Fahrtm vor allem mit Pelzen riesiger Eigbiiren, von denen er eine große Zahl mit eigener Hand erlegte. Die verschiedenen Museen haben durch die wissenschaftliche Ausbeute seiner Reisen werthvolle Bereicherungen er fahren, so das lZoologifehe Museum unter anderem durch ein Paar präch tige Moschugochsen Hier befindet sich auch die westlich von Spitzbergen durch einen norireaischen Schiffer geschos sene Brieftaube Andree5, und Profes sor Nathorft legte mir sein-, Gründe dar, die ihm vermuthen la·sen, daß Anderes Ballon bei Fraitz--Josef5: Land gesunten ist. Andreeg Gefahrtez der verdienstvolle Meteorologe Dr. Ectholm, glaubt je doch annehmen zu dürfen, daß der Ballon in der Behrendzbueht nieder-. gegangen ist. Leider haben uns, fiihrte er aus« von den im Sommer 1900 gefundenen fünf Schwimmkör pern Andreeg nur zwei schriftliche Mittheilnngen gebracht, während Ne übriaen leer waren. Der größte, den Andree nur dann fallen lassen wollte, wenn er sich in der Nähe deg Nord pols besiinde, wurde bei König-Karl Land, der zweite an der Südkiiste Js landg, der dritte an der Nordtiiste Norwegeng gefunden. Der Vierte Schwimmlörper enthielt die atthsijhri lichften LIJiittheilnngem die, achtStnns den nach dem am 1. Juli 1897 nni 2 Uhr Nachmittags erfolgten Anfstieg Von Strindberg in einer Höhe von» 250 Meter niedergeschrieben und von - den Theilnehmern der tsrpedition nn- » terzeiehnet, in die Worte anstiingent »Wetter herrlich, Humor ausgezeich net.« Dann aber hat ein furchtbarer Schneesturm den Ballon in eine solche Gefahr gebracht, das; Andre-e seine fämmtlichen,s je zehn Pfund schweren Schwimme er iiber Bord werfen mußte. Vo der Vehrendszbncht, nach Eckholms Annahme der Srhanplatz der Katastrophe, ist dann der Balan an die Nordtiiste Norwegens getrieben worden, wo man auch einen großen, ballonartigen Gegenstand bemerkt hat. Durch den ihm verliehenen Nobel preis besonders in den Vorderarund getreten ist Professor Svante Anhe nius. Das Studiezimmer dieses noch jugendlichen, sehr jovial und lebens froh dreinschauenden Gelehrten geht auf den Mälarfee hinaus. Professor Arrbenius, dem die Chemie eine nm Grundlage verdankt, erzählte mir, daß er seitvier Jahren damit be schäftigt sei, sein neues System auch aus die medizinische Chemie, die Se ruiutherapie anzuwenden, daF er nach seiner in diesem Herbst er olgenden Heirath in dem bei Mosebacken errich teten Nobelinstitut für Chemie eine Wohnung zu beziehen gedenke Er ist Professor in der sogenannten freien Universität Stockholms. Unter ilxren Vierzia Professoren und Dozen ten befinden sich hoch-angesehene Ge lehrte wie Johann Beramanns, der bekannte Vortämpfer für Abstinenz, iu, der sich iibriqeng 5735l),(10() Perso nen in Schweden bekennen, Und Haupt einer von Abstinenzlekn gebildeten Dichterschsule· Jhr interessantestes Mitglied ist Mauritz Sterner, ein Mauren der dem Studium in seinen XUtußestunden oblaa, der seinem Handwerk bis zur Ableguna sämmt licher Graman treu blieb und jetzt Gymnasiallebrer ist. Dass arößte naturalistische Talent, das seit 25 Jahren die schwedische Li teratur wie die schwedische Gesellschaft in Vlthcm hält, August Strindberg, bewohnt dag- oberste Stockwerk eines riesian Ziegelsteinbaug neben dem Rarlavlan Eine weite, grüne, von blendend weißen Landstraßen durch srblänaelte, in der Ferne durch ein« lfsjebölz begrenzte Ebene entrollt sich lsier den Blicken des Dichters-, der in tiefster Einsamkeit künstlerischem Schaffen sich l«,«inaibt. Niemand theilt niit ibui die aeräuinige Wohnung, die ers mit Borlceve Im Glanze ihrer sämmtlichen elektrischen Lichter er blickt. Denn seine jede Schranke als Kerker empfindende Natur hat auch die dritte Ehe gelöst, die er mit einer anmuthigen schwedischen Schauspiele rin geschlossen hatte. Sein patholo gisch geioordener Frauenhaß hat sich aber aus diese seine gesetzlich geschie dene Gattin nicht übertragen. Jms Gegentheil scheint die alte Liebe zu ihr. mit der er jetzt öfteer zusammen speist, wieder aufzuflammen, und seine kleine Tochterhängt mit großer Zärtlichkeit an dem Vater. Der Dich ter führt ein ganz zurückgezogenes Le ben: des Morgens lange Spazier gänge ans einsamen Pfaden im Thier garten und dann den ganzen Tag hindurch Arbeit, übermäßige Arbeit. Nie zeigt er sich im Theater, wie denn anch die Berichte seiner Gattin über den Erfolg eines seiner Stiicke ihn ganz uninteressirt ließen. Hochaufgerichtet, eine ungestüm trotzige Persönlichkeit, an der ein Zug wahrer Giite jedoch wohlthuend her vortritt, mit jugendlich blitzenden Augen stand er vor mir, durchaus dem Bilde entsprechend, das man sich von dieser problematischen, Vergleiche beinahe ausschließenden Natur zu machen geneigt ist. Er trat aus seiner Zurückhaltung nicht herang: »Ich exi stire nur. wenn ich schreibe,« bemerkte er, »ich habe meine Person ganz mei ner Dichttunst hingeovfert und be trachte mich als einen Verstorbenen, dessen Stimme aus einer anderen Welt lieriiliertönt Jch Verlange nur da nach, meinen Schlaftvandlergang un gestört fortsetzen zu können. Ausge seltreett, müßte- ich fürchten, nicht mehr träumen, d. h. dichten zu können!« In dieser selbstgewollten Einsamkeit wandelt er seine Pfade, selbst ganz unaeirsiß darüber, wohin ilxsn sein rastloier Geist noch siihren oder wei ches Stiiet Geschichte nnd Leben er noch mit seiner leidenschaftlicheu Ge nialität gestalten wird. Büchersfchickfah Bücher haben ihre Schicksale, daö zeigen am deutlichsten die öffentlichen Verfteigerungen. Da sind z. B. Vor einiger Zeit die achtzehn Bände der achten Auflage der Euchclopaedia Britanniea in einem kleinen seh-zitt schen Landstiidtchen mit Hausrath und anderen Büchern unter den Ham mer gekommen. »Achtzehn Bände, gut gebunden, gut erhalten, alles Wis fenHwerthe enthaltend, nur ein Jahr zehnt alt.« Niemand hatte den Muth, ein erstes Angebot zu machen. Da raffte sich ein unternehmungglu stiger Zuschauer auf und bot drei Pence. Und dafür hat der Mann al les, wag vor zehn Jahren wissens werth war, erhalten. Ein anderer Fall. Kürzlich sandte ein Herr einen alten, vergilbten Band, den er vor einigen Jahren in der Aus lcae eines Buchtrödlers gefunden nnd für zwei Shilling getauft hatte, in die Geschäftsstelle Sotlelvas zur Verfteigeruna. Der alte Sctuuöker erregte das lebhafteste Interesse unter den Biicherkennern, Von denen A. Jaelsnn den Band für IR« Pfund Sterling CFFWHW erstand. Eis war die von der Gräfin von «liennbroke, der Schwester Sir klinlip (Zidiieys, angefertiate Uebersetzung der »Tragö-« die des Antonius« mit der Jahreszahl 1590. Als im Jahre WIO die treffliche Uebersetzung genauer Vss1r«-eit11ng, der Nulmiuat des uerlieru lentronn men und Tinte-es Lin-dir Filiayyam Von Edmard Fsitiaerald erst-dem woll te niemand dse Sprüche issrientilifcher Weisheit kaufen. Vernard -5?.m1ritch war der Verlegerx ein Ckxezimlax fand einen Käufer fiir einen Pein-n Das selbe Stiicl in seinem ursprünglichen braunen Umfehlage wurde iiinctft un ter dem Hammer in Sothehyg Ge schäftsstelle an den jüngeren Quaritch für 46 Pfd. Sterling (8230) Verkauft, vermuthlich für einen amerikanischen Auftraggeber.