Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 29, 1905, Sweiter Theil., Image 16
Die Sonnenfinstemiß. M Nitsch Esq. glaubt nicht mehr dran. —- Det Beweis fehlt. Mister Editerl Pell, hen Jch’s nit immer schun Ins gtei gesagt? Heu Jch oder hen II nitZ Un so war es auch! Mimkich wege dem Friede. Des war e Jubel. me vie Nuhö Uns beim Tfchallie geeitschi het! Met hawwe ei gbei an de Spott gesellt-tä ted, Jch hen die Moschen gemacht. daß der Tschallie die Reste vun Unsere Friedens feier trage sollt. Awwer der hot vum Witte ge lernt un hot di tlätt, Mit eine Kopete« thät er gewwe. Well, da dtuff hen Jch zur Etössnung der Friedens fest - Fehl-selig leite emok glei for jeden Mann an Ue sets Stammtisch e Battel uffmache lose. Un dann of course noch mehr, us die annere Buwe hawwe sich aus mhsweis aach emol nit lumpe losse. UI dann hen Jch die Moschen gemacht u der Dörre Quetsche - Hannes hot He gesekenh daß Wir ussbleibe, Um Muneer die Sonnenfinsterniß ze entsche, insofern als indem des e Na turereigniß is, wo nor sehr selten härt pent un dann manchmal noch nit rich Eig. Die Wzoschen is junänirnoßli gesät rid worn mit der Exceptfchen vum Kuödelsepp, wo gesagt hat« er thöt nit an Sonnefinsternisse un so Sache glaa ie, des wär Alles Aberglaube un Su perstischew Mädelsepw hen Ich gesagt, »Du bifcht e Kameel un Du bappelst wieder met Mischt Of course, es is ja ei gentlich keene Sonnefinsterniß, fonnern e End-IF (Es kann auch sein, daß es is Jnglische Jklips pronaunzt werd.) "« Un dann lJen Jch gemerkt, daß aach die annere Buwe nit so recht wisse, was es mit so erer Sonnefinsterniß for e Bewandtniß hoi Ces is fieterlich, Ins es for e ungebildetes Voll gebt, » Näher Editer!) un deswege hen Ich Hin Meind uffgemacht, es die Buwe ze explähnr. , »Jetzt guckt emol her«, hen Jch ge sagt «Also angenomme, dem Knödel fepp sei Kopp is die Erd und MeiKopp is die Sonn un der Tschallie timmt sit feim strohdumme Kopp zwische dem Knödelse p fein Kvpp un Mein Rohr-, dann önne die Bewohner vum Mdelsepp sein Kopp Mein Kopp nit sehe un konsequentli werd es e Ellids gekost, wo uff Oeitfch Sonnefinfiet ais heeßt.« uWie kimmt awwer dem Tfchallie sei Æp zwische Eure KöppW hot der Were Quetfche Hannes gefragt. MAX sag Ich- »Weil-—- des is to e Sach —— es hängt mit der Gut-its seses un mit der Rotäschen un dem Monetism oun der elektrische Para lsxis zeiamme un — des heißt, indem III-lich die Erd sich um die eigene Iexel un biseits aach noch urn die se n- annere Stern sich fortwährend qu rumdreht — des heißt, Ihr W. Jch will Eich ernol was sage, - Ich glaab es selber nit, daß die Eroe sich dreht, fannern Ich glaab, es kimmt in Werklichteit oun die Moselche un die Rightcäps, daß mer manchmal denkt, sie thöt’s. Un Jch glaub, daß Selbi ser. wo aefaat bot. ..Un sie bewegt sich doch«, auch e Bißle stark selebtäting wr, wie er seiTigkoverie gemacht hot.« Da druff hi is es junämoßli gemacht Dorn, daß es Alles Humbug is mit dem, was sie Seienz tolle un daß sie (die hungriqe Professoks, wo so thun, ils wann sie des Gras wachfe hörn Mite) es selber nit verstehn. Unner solche wisseschaftlicheGespräch is es immer später geworn un mer hatt-me nun Zeit zeZeit schun Staats muss geschickt, for auszukundfchafte, ob die Sonn bald uffgehn thät. Der Mdelsepp, wo wieder fötchterlich ge Mlt bot, wie immer, wann’s ihn nix seicht is emol vum Kundfchafterdienst evei gekimkne und hot geschwom, er hätt fänf Sonnefinsternisse gesehe. Wir sein Alle ers-auss, es is- amwer ausge töwt, daß es zwee eletkik Lampe warn, Do der Knödelsepp of course doppelt Un e halb gesehe hof. « Endlich war die Zeit vum Sauman M awwet die Sonn is nit umge gange, un mer hot konsequentli nit sehe Was-, ob sie hell oder dunsel war. Use die Atti bot of course, wie Jch Iei- gekimme sein« Im explähnt heu, »ich Mir wege de Sonne-Ellipse aus Missi! Interesi ussgebkiwwe wäe’n, HU of course gefniert und hot gesagt, U Ist's nix wie Lüge un es wär apt see Sonnefinsierniß. ZEIT Risiet END-h was beu Jch — s XII-es Es Turm ja fei, daß e « Her-ais wen, avwee hätt Ich stsps Ists pvwe Wem-I Us- weme Jch et nie made kann, Ue Mist spat. da W Ich wisse, DE es M Projekt-es Geme. . . Dettoege sag Jch: Es ist nix wie Schwindel un humbug. Jhne des Nämliche wär-sehend, Mit Rigatds John Nitsch Esa. Jes sage Sie eniol selber, Mister Gärten Hand usf’s Herz: Glaube Sie es Der Herr der Ists-erklette. Jn Hamburg hat ein dort lebender Schneidergeselle aus Ungarn, Samuel Baruch, ein rasfinirtes Gannerstiiet vollführt Die Fischerhoote der Unter elbe führen aus dem Schiffstörper das Unterscheidungösignal S. B. und die Nummer. Daraus baute Samuel Ba ruch seinen Plan, als er die Tochter eines sii deutschen Gastwirthes, die in Hambur im Haushalte sich vervoll lommen wollte, kennen gelernt und sich mit ihr verloot hatte. Er hatte sich ihr gegenüber als Kaufmann aus gegeben, ohne sich aus nähere Aus kiinste einzulassen. Eines Tages An fangs August holte Herr Barnch seine Braut ab und erklärte, heute wolle er ihr einmal ,,feinen Betrieb« zeigen. Die Liebesleute fuhren von den St. Pauli - Landungsbriicken aus nach Blankenese. Aus der Tour lagen 20 bis 30 Fischerboote, die alle die weit hin leuchtenden Buchstaben S. B. zeig ten. Stolz deutete herr Baruch auf die Fahrzeuge und erklärte dem jungen Mädchen, dies alles sei sein Eigen thum, wie sie aus den auf allen Boo ten angebrach. n Jnitialen seines Na mens ersehen könne« Voller Entzücken fiel die Braut dem reichen Bräutigam in die Arme. Noch Hause zurückgekom men, schrieb sie bis tief in die Nacht einen Brief an die Eltern, indem sie ihnen das ihr widersahrene Glück mit theilte. Darauf meldete der Vater seinen Besuch an und tam in der That nach Hamburg. Samuel Baruch suhr mit ihm wieder nach Blankenese und zeigte ihm sein schwimmendes Vermö cem Der Wirth-, der von Schissfahrt keine Ahnung hatte, glaubte alles. Die Hochzeit wurde verabredet. Bei passen der Geleaenheit brachte der Schwieger zwei neue Boote für lsi,0s)s)Marl tau sen, aber sein ganzes Geld stecke in sei nem Geschäft. Bereitwilligst stellte der Schwiegervater das Geld zur Ver fügung, das, so wollte es der Schwie geraersobn. als Hypothek eingetragen werden sollte. Das Geld war bald zur Stelle und dem Samuel Baruch aus-gebändigt Er ermahnte seinen Schwiegervater, am andern Morgen pünktlich vor demAmtheriehte zu sein, uni die Eintragung der Hypothek vor zunehmen. Der zukünftige Schwie gervater wartete auch, wie Hamburger Blätter melden, Stunde aus Stunde, unterdessen hatte aber Samuel Baruch mit dem Gelde das Weite gesucht. Frauenbildmm in der Tür-Iei. Den türkischen Frauen ertheilt Marh Mills Patrick in der New Yor ter Zeitschrift »Jamm« hohes Lob; sie sind nach der Meinung der Verfasser-in nicht nur ausgezeichnete Leiterinnen des Haushaltes,- sondern führen auch mit großer Umsicht die Geschäste be deutender Handelshäuser und Banlen. Oft üben sie geradezu einen entschei denden Einsluß bei Finanzoperationen aus, da fre über ihr persönliches Ver mögen selbstständig verfügen. Sätti sche Frauen zeichnen sieh aber auch in der Literatur und in den Wissenschaf ten aus; sie sind als Aerztinnen thö tia oder leisten wenigstens sehr ge schä te Dienste in den Hospitälern und Kin ashlen. Mehrere unter ihnen haben auch einen Ruf als Schriftstel lerinnen erworben; so hat Nighiar Hanum Gedichie geschrieben, die einen großen Erfolg gehabt haben. Fatima Alihe Nahum hat das Talent ihres Vaters. des großen tiirlischen Ge schichtsschreibers Jevdet Pascha, ge erbt. Jn der vornehmen ottomani schen Gesellschaft ist die Frau in der Regel sehr gut unterrichtet, spricht mehrere Sprachen, vor allem Franzö sisch, Deutsch und Enalisch, und Mit glieder des diplomatischen Corvs in Monstantinopel haben schon häufig zihre Ueberraschung ausgedrückt, wenn sie türkische Frauen über die wichtig Jsten Fragen der Politik, der Literatur und der Kunst sachverständig disku xtiren hörten. sohn vor, er könne oon der Conturrenz ) f ......----·-.--——-—— Jus Reinen-and : Der Wirth im Hotel »Hm Same« Hhält fehe darauf, nur feines Publikum »als Gäfie zu haben. Da ficht er zu Tfeinem Entfetzen, wie der Bankier JSioldmanm an einem fehr heißen TSonsmertaae in Hemdäkmeln am Biertisch sitzt. Er darf den reichen f Stammgaft nicht beleidigen und über llegt lange bin und her, wie er ihn wohl auf das Unschickliche eines folchen Benehmens in einem fo feinen Reftau tant aufmerksam machen könne, da fällt ihm ein, daß Goldmann auch ein lehr eifriger Befucher des feinsten Cafes der Stadt· des Caer Nordpol, ift. Er geht zu feinem Gast und fragt ihn: »Was glauben Sie wohl, Herr Goldmann, was der Wirth vom »Rordpol« fa en würde, wenn Sie sich in feinem LOal in Hemdäemeln hin fetzten?« —- ,.Sie glauben wohl, Sie fihen in dee ,.Sonne«, würde der fa gen,« entgegnete ruhig der Bankier. Im Instit-Minnen anfpektor: »Was sind Sie?« Lehmann- «Wa enfabtilant.« nfpektor: « Iche Akt Waffen « st m Sie herf« « schaun-: ,Ledervanteffeln.« W Eine wilde Jagd für ein Men schmieden Wahre Geschichte aus Mariposa von R u fus. Von Paul Revere’s wildem Ritt weiß jedes Kind in Amerika, »wir er vor den daherstiirmenden Wogen da herjagt, um Menschenleben zu retten. Nicht so bekannt ist die Geschichte von Lasaoette Choisser, die sich seiner Zeit in Maritosa County zugetragen hat und bei der es sich allerdings nur um ein einziges Menschenleben handelte.. Aber eine Heldenthat war es ni t minder und sie verdient, nicht oerge - sen zu werden. Diese Geschichte ereianete sich am 15. Januar 1878, und mancher von den alten Ansiedlern jener Gegend wird sich derselben noch wohl erinnern. Dort rettete der Franzose Lasahette Choisser, ein kleiner flinier Kerl voll von Muth und Entschlossenheit, das Leben eines von den unter dem Namen ChowchillaYtanaers bekannt geworde nen Vigilanien. die sich selbst als Wächter der öffentlichen Sicherheit tonstituirt hatten, zum Tode verur theilten Jndianerg. Leider ist der selbe brave Mann bald daraus einem sähen Tode verfallen -—— er wurde eines schönen Morgens todt in einem Loche bei Benton’s Mühle gesunden —- mit einer Kugel im Kopfe. Und nie ist sein Mörder entdeckt worden. « Der Jndianer Willie, ein junger »Helf Buch war unter der Beschat digung. den Ranaer Jonas Thompson vom Cowchilla:Distritt ermordet zu haben, festgenommen worden, und ob wohl nur Umstandsbeireise gegen ihn vorlagen und Viele glaubten, daß Thompson von einem Ameritaner, der . sein Feind war und der die Schuld auf T den Jndianer abgeioälzt, nachdem er . selbst den Mord begangen, wurde die- ; ser doch Zum Tode verurtheilt. Da- l mals herrschte dort gerade eine sehr? bittere Stimmung gegen die Jndia-J ncr und ein allaemeiner Anariss aus ; dieselben in der Rancheria war ge- ! macht worden, bei dem fünf Jndianer . aeiödtet und mehrere andere verwun- ! det worden waren. Willie war ins H Gefängniß gebracht worden und die( Männer hatten dann ve:sucht, das Ge- i sänaniß zu stiirinen, waren aber von 1 dem braven Sherisi und seinen Leu- ( ten zurückgeschiaaen worden. Dabeij war Willie schwer verwundet worden. j Kaum einigermaßen wieder hergestellt, ( wurde er prozessirt und es stand von » vo nherein fest, daß er zum Tode ver- i ur heilt werden würde. Als Richter » fungirte J. B. Camvbell, ais Distritt- » Anwalt G. G. Goucher. Der Letztere » hielt eine seiner sutminanten und voll s Haß gegen die Jndianer überstieszenden Reden und selbstverständlich sprachen « die Gefchworenen das von ihm der- J langte »Schuldia« aus —- nur ließen 4 sie es bei einer Vernrtheilung auf Le benszeit in San Quentin bewenden, weit sie ihrer Sache doch nicht ganz sicher waren. Aber sofort erhob sich schon im Ge richtssaal allgemeiner Unwille mit dem Urtheil; man wollte eben absolut den Jndianer hängen, und der Sheriss Clart begriff-schnell, das ein Lhnch aericht bevorstand, sobald er den Ver such machte, den Gefangenen aus dem Gefängniß nach dem Zuchthauö zu bringen. Er betraute daher den u verliissigsten seiner Leute, Choi er, mit der Ausgabe, den Gefangenen fort zuschaffen, und ·»Punch«, wie ihn die aanze Ggend nannte, ließ zwei slinte Pferde in aller Stille an die eine Seite des Gesängniises bringen« während die Leute sich vor dem Hause versam melten. An der Seite des Gebäudes stand ein hoher Baum. der seine Zweige bis nach dem oberen Fenster des Gefängnisse-; ausstreettr. Dort ließ »Punch« ein Seil anknüpfen, und während die Menge vor dem Hause liirmte, ließ er in günstigem Augen blicke den Gefangenen von dem Baum herab; die Pferde standen bereit, und ehe die Lnncher es sich versa n, sprengte der Deputn mit seinem - sangenen zum Orte hinaus. Schleu- ; niast eilten dieøiiberrumpetten Miim j ner nan inren Pferden, uno nun oc- . aann eine wilde Jagd um das Leben des Gefangenen. Die deen Reiter hatten vor den anderen einen Bar sprung von fünfzezn Minuten —- das war nicht viel. A r sie hatten ausge zeichnete Pferde. und im Anfang ging die Geschichte gut genug. Sie flogen dahin über die Hügel und jagten fo schnell nach Princeton, daß die Leute daselbst kaum vor die Thüren kommen konnten, um sie zu sehen. Dann ka men sie auf die Landstraße —- der einigermaßen verfchlafene Deutsche. der dort das Wegegeld zu erheben hatte, glaubte, daß der Teufel vorbei aeriiten seix als er endlich vor die Thür kam· So ging es weiter bis homin zweiundzwanzig Meilen weit. hier wurden die Pferde ge wechselt, die besten, die der Leihftall besiter hatte, wurden genommen und Cboisser befahl diesem, den Verfal aern keine Pferde zu geben. Weiter ging’s über Weg und Steg, kurz nach Mittag kamen sie nach Maripofa. Bis hierher hatte der Weg immer noch Verftecke aehabi, wohin fie fich even tuell hätten flüchten können —- fett ging es in die Ebene hinan-, hinun ter nach Merced. Der Jndianer war größer und von Natur ftlirker als Chr-isten aber die Gefängnißhaft und die Berwundung hatten ihm feine Kräfte genommen . und er tonnte kaum noch weiter. Aber «Punch« ließ ihn nicht einen Augenblick ruhen. «Siel;st du nicht« Note sie hinter uns Cind —- fiehft du W nicht den Staub da hinten wirbelni Dort ist der alte Laird!« Das aeniiate —- denn Willie wußte, daß es sein Leben kostete, wenn der alte Laird ihn einholte. Cboisser gab ihm einen Redolver in die Hand und sagte: »Wenn es nöthig wird, schieße den Ersten. der uns einholt!« Jmmer schwächer wurde Willie;er jammerte nach einem Tropsen Wasser, und nicht weit davon, am Six Mile house, gab es einen Bach. Aber Cboiss ser ließ es nicht zu; weiter ging’s in tollem Jagen und näher kamen die Bigilanten. »Nimm den Redolder in die Hand!« rief Cboisser, »und schie ße, wenn sie berankommeni« s Da endlich war die Brücke iiber den Merced Fluß erreicht und die Pferde« donnerten darüber und hinein nach Merced. Der Gesängniszbeamte öff nete rasch dag Tbor und hinein ritten die beiden —- sie waren in Sicherheit. Eine Minute später waren die Vigi lanten da —- sie tamen zu spöt. Vier Stunden nur hatte der tolle Ritt vom Courthouse von Mariposa bis nach Merced genommen. . Es hat sich bald darauf herausge stellt, daß Willie an der Ermordung .Tbompson’s unschuldig gewesen ways und Choisser hat es noch «ersahren.« . Aber bald daran ist er, wie schon ge- « ;sagt, ermordet gesunden worden undl : es wird noch heute vermuthet, daß ei ner von den Männern, die den Ran cher Thompson ermordet hatten, auch den Deputyssheriss Cboisser erseht-s sen hat. Zeiger Stavtheide. Das Wahrzeichen der Stadt Peitz bildet eine etwa 120jiihrige Kiefer ohch oben auf dem alten massigen Thurm der Zitadelle der ehemaligen Festung. Man nennt diesen Baum scherzweife wohl die »Peitzer Stadt heide« und erzählt, aus welche Weise die gute Stadt in den Besitz diefes «Hochwalde«s« getomemn ift. Jn den vierziger Jahren tam n?mlich der König Friedrich Wilhelm der Vierte, von einer Reife aus Schlesien heim kehrend ,durch die Stadt Pein. Wegen ines kleinen Unfalles -—— es mußte un terwegs ein Rad ausgebessert werden —verzögerte sich aber die fiir den frühen Vormittag angefale Ankunft des Königs bis znszachmittag Die Herren vom Rath, die sich techt eitig im höchsten With Beng ung « «gesunden hat eineswegs den die das Oel aossne beinahe zuviel des Guten aus die Lampe und brachten schließlich in feucht-fröhlicher Stimmung ein Hoch nach dem anderen auf ihren geliebten Landöherrn aus. Nndlich gegen 3 Uhr rollte der Wagen des Königs heran; leider aber dauerte nun, weil man sich zu sehr verfbäiet hatte, der Aufenthalt des Königs nur wenige Minuten. Nach der Begriißungsrede des Bürgermeisters fragte der König kurz: «Habt·Jhr noch einen Wunsch?" Berdutzt standen alle da. Plötzlich plezßte einer der Stadtväter mit der Antwort heraus: »Majestöt möchten un den alten Thurm der Zitadelle schenken!« »Den follt Ihr haben!« erwiderte der König, nickte gnädig den Herren vom Rath Zu und gab das Zeichen zur Weiterfahrt. Nun erst fiel den Rathsherren ein. daß es doch viel verständiger gewesen wäre, wenn man sich einen Theil der umliegenden riesiaen Fo ften erbeten«hötte; die Y tadelle b aß man ja sowieso; a r man hatte keinen Wald. Flugs feste sich nun der Bürgermeister au P Pferd, ritt dem Könige nach und fagte zu ihm: »Majeftöt, wir haben uns die Sache überlegt, wir möchten lieber ein Stiick Wald als Stadtheide ba ben!« Der König aber schlug die Bitte ab, indem er entgegnete: »Es bleibt dabei, Ihr bekommt die « itadelle und die Stadtheide, die o n darauf wöchsti« Seitdem nennt man den Bari-tm dort oben die Weiher Stadt i «. Eine neue Methode, Diebe zu bannen wird der Nienburger Miit-aus Hoya mitgetheilt: Einem dortigen Jmler waren öfters Bienenbiilter gestohlen worden. Alles Anzeigen und alles ( ( Aufpassen half nichts. Der Besteh« lene war ein Menschenlenner und spe iulirte auf den Aberglauben. Er riff »sich einen fremden Handwerksbur chen ; auf, hatte eine lange heimliche Unter iredung mit ihm, gab ihm einen Tha Hler und ließ ihn am Sanntagmorgen lmit einem zugebundenen Bienentorb ! auf dem Rücken in einiger Entfernung von feinem Bienenstande stehen« So lvar’s verabredet. Der Mann stand nach Kirchenanfang bis 11 Uhr Vor mittags, als die Leute aus der Kirche kamen· Verwundert blieben Männlein und Weiblein stehen und schauten den Fremden mit dem Bienentorb an, der wie feftgewurzelt dastand. Unfer Im ter stand, gemiithlich feine Piepe rau chend, am Bienenstand. »Macht-en spat is diit un wat schalt datt bediiden?« —- »Oh, wider nix, nich, dat if’n Deef, de het mi Jmmen ftalen.« —- »Wo riim iteiht he denn aber daf« ——-,,Oh, ick hebb em bannt,« meinte unfer Im ier und wies mit der Pfeifenfpitze auf den »Bienendieb«. Nun war die Sache den Leuten klar. ein Gruieln ging ihnen den Mitten herunter und fcheu blickten sie zu dem Hexenmeifter hin, der solche Dinge verstand. Ein alte-, autherziaes Weiblein mit dem Gelang buch in derhand trat nun u dem Jmter heran und bat i n: « achber, nu lat em tappen, he i ja nu fin W Deel.« —,,Ra, wenn ji meent, denn schall en dat no mal so hengahn,« sprach’s, ging au den «Gedannten« zu, holte seinen »Baunzettel« aus der Tasche und las halblaut die deschwöj rende Formel ab; dann machte er drei Kreuze Tiber den »Gebannten«, und ; damit war der »Bann gebrochen«. Der ».Dieb« hate plstzlich den Gebrauch i feiner Glieder wieder, jäh ließ er den Bienenlord fallen und rannte wie be isessen durch den Obitgarten ins freie iFeld Jm ganzen Darse aber wurde Tnoch nach Wochen die arulelige Ge ;schichte immer und immer wieder er ?ziihlt, und dieLeute, die es gesehen ihattem waren überall der Mittelpunkt Jdes höchsten Interesses. Immer wie der muszten sie es den andern erzählen, und sie schlossen dann siets mit den Worten: »Ja hebb’ et mit minen »Dosten siilben sehne, ici dün ’r mit di wesen.« Seit dieser Zeit ist aber dem schlauen Jmter niemals mehr ein Bienenlorb gestohlen worden. -- Der beste Schar-. »Ach, hött’ mein Miitterlein ich noch Mit silberweiszem Haar, Wie wollt’ ich ihr verschönern doch Das Leben immerdar! Und wär’ sie müde, iranl und schwach, Sie pflegen spät und früh, Wie gerne unter meinem Dach Behiiten, schirmen sie!« So wohl im Stillen mancher Sohn Wehmiithig, sinnend denlt, Dem längst die Mutter wurde schon Jn’s kühle Grab gesenkt; Doch als sie lebte, oft getränkt Hat er sie unbedacht, ——— Der Liebe, die sie ihm geschenkt, Gab er nur wenig Achi. Nun sehnt er sich zurück so heiß Nach ihrem treuen·Rath, Ihm däucht, daß Keiner solchen weiß, Wie sie mit Wort und That! — D’rum, wem ein Mutterherz noch schlägt Der halt’ es hoch und werth, Ein Kleinod wird io unentwegt Nie wieder ihm bescheertS Werth des Spazierengehenö. Schillers Gedicht: »Der Spazier gang« zeigt in überschwenglicher. Weise, welche Wirkung ein Gang ins »Frie« aus des Menschen Gemüth auszuüben vermag. Da ift überall Genuß fiir die Sinne des Naturfreun des und Stoff zum Denten da u. Durch Felder und Wiesen, durch Wäl der und Auen, an Dörfern vorüber, an belebten Wasserstraßen entlang führt der Weg, Augen und Ohren stets Neues bietend. »... auf dem ebenen Strom gleiten die Flöße da hin, vielfach ertönt der Heerden Ge läut im belebten Gefilde· Und den Widerhall weckt einfach des Hirten Gesang, Muntere Dörfer betränzen den Strom usw., usw.« — Mag Schiller hier auch nur iiir die Sinnes reize schwärmen, der Spaziergang bie tet uns nebenher, neben der geistigen Erfrischung körperliche Wohlthaten. Außer Augen und Ohren erhalten auch unsere übrigen Organe ihr Theil von solchem Spaziergange. Nicht nur unser Nervensystem, sondern vor nehmlich Lunge und Herz, selbst der Magen ziehen Nußen aus dieser Be wegung im »Freien«. — Sonnen schein, frischeee Lust und Bewegung in dersetben wirken ebenso mächtig auf unserm Organismus, wie die oftmals bestrickende Szenerie um uns her. — Beide gehören aber zusammen, um den nöthigen Effekt hervorzurufen. Wer z. B. in Geschäften durch die Straßen eilt, ist in feinem geistigen Leben bereits so in seinem Aufgaben vertieft, daß die hirnzellen in emsiger Arbeit sich befinden und unbedingt jenes heiteren Ausruhens entbehren, das sitt einen richtigen Spaziergang eine unerläßliche Vorbedingung ist — Ohne diese Ruhe tann ein Spazier gan niemals die Erquickung bringen, wel e er bringen soll, und ohne welche e vergebens unternommen ist. Wir djirfen den Spaziergang keineswegs als eine Arbeit betrachten, er soll viel- 1 mehr einen ausgleichenden Fattor bilden zwischen Berussarbeit und Er holung, wie fiir den Kopfarbeiter, der vielleicht in sonst gesunder Luft sein Pensum abgewietelt hat. Besonders wichti aber sind Spaziergänge site dies gen, die in Unthätigtett und Langertveile ihre Zeit hinbrinaen. — Die Gesundheit ist nicht seit fitr Mäßigung und Unthätigteit: die Or ngane erstarken nicht durch ruhiges l erhalten« sondern werden schwächer Hund weniger leistungsfähig Wer da Hber seine Gesundheit durch Ruhe und Schonung erhalten und kräftigen will, der gleicht demjenigen, der durch Schweigen ein guter Redner werden .tvtll. Bewegung des ganzen Körpers ist darum für uns in gefunden Tagen und selbst des öftern auch bei Unwoht ;sein nöthig, in manchen Krankheits fällen ist sie eins unserer Haut-theil jmttteL Man kann zwar die frische Luft, den Sonnenschein und alles das, was er beleuchtet, auch bei der »passiven Bewegung genießen, indem jman sich in einem Wagen fahren oder in einem Boot tortrudern läßt« das sveste jedoch bleibt die aktive Bewe Igung des ganzen Körpers in frischer ?Luft, namentlich das Spazieren gehen. III-er seichsttsrniftk A.: «Wo in so eilig?« B. (Kau mann): Juki Standes amt, um or nungimäßig einen kleinen Famtiensuwachi buchen zu lassen!· « Wetist ist Der staun. l Dr. Pulver en: »Was treibt Jhr denn da, liebe inder?« ßJnugeH ,,,Nu mer spielen Begräb ni . Dr. P.:» So, fo, Begräbniß. Wen begrabt Jhr trenntm Junge: »Den Herrn Gemeendes vor chdand.« r. P.. »Was Du« sagst! Was hat ihm denn ge M« Zunge: » chlecht warf-h ein.« r P.: »Habt Jhr denn teinen Doktor geholt?« »,Nee mer hamn selber umge lbrachtP Eint-un ! Lebemann ider sich mit der Tochter ieines Bankiers verlobt tZaQ zu diesem): ;»Und wann tönnen wir die Hochzeit feiern?« J. Bankier: »Meine Tochter ist noch sehr jung; mir wäre es lieb, wenn Sie noch zwei Jahre warten würden!« Lebemann: ,O, das ift fatal!« Bankier: ,,Durchatis nicht! Ich pumye Jhnen schon unterdessen et was. « In der Retigisnsftnndr. Lehrer: W»ieviel betrug wohl das Scherflein der armen Wittwe? Na, Lieschen fdie den Finger emporgeho lben hat), wieviel denn?« Lieschen: »Zwötf Mart dreiund vierzig Pfennige!« Lehrer: »Wie kommst Du denn ge rade auf diese Suiiime?« Lieschen: »Ja, im Katechisinus siebt: »Das Scherflein der armes Wittwe« (Mart. 12,43). Ach ts! Frau: »Hören Sie, Herr Dottor. was ist denn das, mein Mann spricht bei Nacht immer im Traum?« Arzt: »Das ist seht ertlärlichx Sie lassen ihn eben, wenn er wacht, zu wenig zum Wort tommen.« Instituts-Men Miixchem »Es iit unrecht von Ma ma, sie giebt Dir immer mehr Kuchen als mir-" Lenchenr »Da-Z werde ich wieder gut machen, heute Abend bekommen wir beide ein Senivslaster, dann gebe ich Dir das größere-« c diese Fremd-tönen »Ist Jhr Zahnschmerz eher-muti icher Natur, oder haben Sie einen hohlen Zabn2« »Ich weiß nicht, der Zabnarzt sagte Einr, daß er turioser (tariiiser) Natur ei.« Nester Gedächtniirsits. Köchin: »Weißt Du noch, heute var vier Wochen hat Dir der Gänsebkaten so gut geschmeckt-« Soldat: »Ja, Lina — mein Magen hat ein gutes Gedächtniß!« Verismus-t Junger Arzt: »Es ist schrecklich, was ich fiir einen Zulauf habe; jede Nacht werde ich drei bis vier Mal aus dem Bett geholt!« d gea, aber, wann schlafen Ste denn a « »Na, in den Sprechstunden!« Der paar-trank A.: »Sehen Sie mal, ich bekomme au chschon eine Glatze.« B.: »Das ist gar nichts. Eine rich tige Glatze hat man erst dann, wenn man beim haarschneiden den hut auf behält.« Dei der Heiterkeit-. . Erster Seemann lbelneipt): »Oweb! Da stillt mir ein, ich habe ja meiner Frau versprochen, einen Papagei mit zubringen!« Zweiter Seemann: »Beruhige Dich, sie hat an dem Assen, den Du ihr mit bringst, genugt« Ein ehrlicher Spisbnir. Strolch (der einen Spaziergänger bis auf's hemd ausgeraubt hat und im Anzuge des Gepliinderten eine Schnei derreichnung sindet): »Was, den An zug haben Sie noch gar nicht bezahlti -—Sie sind ja ein netter Lump!' Natur-mitt. : Johann: »Herr Baron, haben Sie Jnich tgeiehen, wie die Augen der Guis »digen blihen?« — : Baron: »Dort-. —- nun wird es auch Fgletch donnern.« i Sichere Dies-nie Paiieni: »Bitte, sagen Sie mir auf richtig, Herr Doktor, wie sieht es mit meinen Lungen? « Doktor: »Nun, ich kann nicht leug .Iien: etwas angeatiffen sind sie ja, aber keågheci werden sie noch so lange Sis e n.'« , s i The-süsslich ;«So miserabel, wie bei Ihnen, habe ich noch nie geschlafen! Die ganke Nacht ten-if ich kein Auge zumachen.« Wirth: »Hei-en S’ vielleicht o schlechi’s Gewissen?« Unsersmem , Schwiegervaierx »Am hat mein Jung- quch Lust, die Osmia-imm einzuschlagen.« Schwiegeesobn kLeuinani, bedenk lich): «Zwei Offizieke in des Fami lie... wird uns das nicht zu iheuet werden, Schwiegetpapa!« » Toukiii iMokgens zum Witth):