Mr Hclxwibkbriek von Tint- Innkstengki. V----s--d--.x--ss-Q--ss - - Iswfwtsvsssvssv No· 170. — Wenn ich nit so en Butter gehabt hätt bis ich fort sm komme, un wenn ich die Webegweilern nit ins alte wollt, dann wär ich schon for e lange Zeit zurück widder heim; Wisse Se, das Lewe in die Kontrie is ja ganz schön, so weit wie’s gehn duht, awwer wann e Poster das Zittieleif gewöhnt is, dann is mer doch von die Kontrie bald sick un ieieri. Sehn Se, es macht hier gar kein Differenz, ob es Sunndag odder Mondag is. Es is immer das nämliche. Un dann die Miets! Jn den Beginning hen ich’s Esse ganz gut gegliche, awwer esse Sie einol vier Woche lang jeden Dag rett Met-' un Suhpmiet und Pothetos un Plos H! Die einzige Tschehnsch in die Billofehr is Sonndags komme, do hen met infteit von dem Suhpmiet Port tschapps gehabt un zwei Piomms mehr wie an annere Dag. Die We desweilern how ganz gut gegliche, awwer die is ja auch mit ihren Frie lonfchiaunter zu nicks besseres gefuhsL Awwet wie gesagt, ich ben die Wedes weiiern nit insolte wolle un for den Riesen hen ich nicks gesagt un hen blos gedenkt, well, ewig kann die We desweilern das Futter doch auch nit stende. Meine einzige Erholung is es gewese, wann ich vie-eins gewann nen. Die Feger, wo anfangs ganz guie Buwe gewese sin, die sin an die Farm die reine Tofss geioorde un ich sin schuhr, wann mer widder beim komme, dann kenne Se se gar nit mehr. Ei tell fuh, die Kanne sin opv tu alle Drickö. Jeden Tag hen ich mein Truhel mit se. De annere Dag hen se an die Kriei aespielt, wo dorch die arm laufe duht un wo mer unser sser zu 'n icche und wasne her spukmmh Well, den ich gedenkt, se M ja auch e wenig Form den un « ««-;J·sick5 gesagt. Wie-z bald Zeit war, »die Lennlebdie das Dinner koche do lommt ie ufi emol gelaufe - ·««««"f«agi mer sollte nur emol denke, ef wär ja kein Drovve Wasser mehr in die Kriet Welt, hen ich gesagt es war ja nie nit viel drin, un es werd schon widder komme Na, no, hoi se gesagt, das is ja noch nie nit gehän pend. Morge will ich mei Wafch duhn un wann ich kein Wasser ben, dann is das e beeses Ding. Jch hen gesagt. se hätt ja doch auch e Well, do könnt se ja emol das Wasser aus die Weil juhse. For Guiineß Seins, no, hoi se gesagt, da brauche mer jeden Dtapp for zu drinie. Im Sommer srn mer immer e wenig iorz un da müsse mer aria iebfing mit den Well nsasser sein. Die Frau bot grad ac iickt, als wann se mich for riidannsid del mache wollt, daß die Krie! leer wär. Well, mer den nit mehr weiter von gesproche bis- es so aege Abend ge wotde is. Do kommt uif emol die Ländlehdie gelauie nnd saai, O was e Unglück, denle Ee emol die Well is ganz voll moddiges Wasser-: ietzt hen met nicks zu drinie, o mei! Se hat ganz schrecklich angewwe. Mer sin all an die Weil gelanfe un ichuhr genug, das Wasser is omwe eraus komme un hat die ganze Jabrd aeilodded. Wann das so weiter gebi, bot die Lehdie ge sagt. dann is bis morge früh unsere ganze Seller voll un wer weiß, was das End is. Die Kids hen dabei ge stanne, answer es hat keiner e Wort gesagt An ihre Fehfes ben ich gesehn. aß se ebbes uif den Gewisse hatte. Ihr Binne, ben ich gesagt, habt Jhr edbes angestellt? Do is eine von die Farmhändö komme un hot gesagt, mer sollte emol mit ihn komme. Er hoi uns dann nach die Ariei geführt grad wo ie um e Korner erum laufe duhi un do den die Lausbuwe doch e Wahl in die Kriel gebild un das Wasser ge dünan bis daß es ikvwer die Bänis gelaufe is. Das is so en Mohment wese, wo ich meine mütterliche — utorriihee gejuhii un· die ganze Gang ganz schrecklich ooemgewtmn ben. Oft Kohkö is die Kriet schnell widder in Scher gebracht worde, awwet das Wellwasser is noch for drei Dag dreckig un moddig gewese. Am Dag nach den Keietbißneg hen se mit die Waschlein alle mögliche Nonsens gedkiwwe. Jch hen gedenkt, ebbes müsse die Kinner doch duhn un hen nicks dazu gesagt. Wie ich gesehn ben, hen se große Fonn gehabt. Am Obend hen ich un die Wedesweilern noch»en Keine Wahl nemme wolle un met sin in den Busch gange, bikahs do is es immer am tnhlttr. Mer sin noch keine zehn Stepps ganqe do sin met sege das Nohp gestoße, was die Buwe do zwifche zwei Tries gespannt hatte, un wo mer nicisz von gewußt ben, un denke se nur eniol nn, rncr hen en Sommersad dtiwnsek geschlage, daß met an die annere Seit von den Rot-v mit unsere Rspp an den Graund getändelt-tin Ich hen dabei mit mei Nehsche e Ratt von en Baum getttocke un wie das gefühlt bot, das kann ich Jhne gar nit visit-einst Die Wehes speilern hot gesagt, sie wär nur for M eins froh, daß der Sammet-fah ntt bei i Dag, wo die Farmhiinds erum wäre, gehäppend wär. Well, die Buwe hen widder ihre Schmiß kriegt. Am nächste Dag sin mer alluzusammen gegange um en Wahl in den Busch ze nemme. Mer hen uns auch nnner en ichehdige Trie e wenig ausgeruht un do is mich mei Packetbuch erunner ge falle; der Bennie hat mit en Stiel an den Packetbuch erum gepohit un mitl einmal is es in e kleines Hohl in den ( Graund geschlippt. Du misserabliger Bub hen ich gesagt, mußt du michs denn lauter Truhel mache? Jch henl mich dran gemacht, das Packetbuch; widder eraus zu hole un wie ich mei ; Händ in den Hohl gehabt hen unJ grad das Packetbuch gefühlt hen, doj hot mich uff emol ebbes in mei Hand ? gebisse, daß ich en ferchterliche Krisch« von mich gewwe hen un den lange Weg i hingefalle sin. Mei Hand war gaan schrecklich verbisse un hot geblut wie e ; Pic. O, dier, o dier, was hot das so i weh gedahn! Se könne sich denke, daß l ich gehauen heu. Die Ländiehdie heil gesagt, das mißt e wilde Katz gewese ! fein, awwer ich sin fchuhr es is enH Leien gewese. Grad wie mer fort gehn I wollte, do hot auch mei Packetbuch do ; gelege, un was ich vorher for das Packetbuch genomme hen, das war e« Stiel Schuhsohl gewese· Mei Händ hen ich for e ganze Woch in Schiniels « gewohre un die Pehns, die ich gehabt hen, die lann ich Jhne gar nit ais-. vlehne. O, ei tell juh,·"das Konten leif steht mich owwe am Hals-. Mit beste Rigatds Lizzie HanfstengeL --——-.-.-· - — Die Wissenschaft vom Daumen. Niemand ist klug genug, seinen Daumen zu täuschen. Zu allen Zei ten hat man drei Theile an ihm un terschieden, die drei weltbeherrschen den Eigenschaften — Wille, Logik und Liebe. Das erste oder Nagelglied bedeutet den Willen, das zweite Logik und der dritte Theil Liebe· Wenn der Daumen ungleich entwickelt und das dritte Glied außerordentlich lang ist« wird das Individuum allein von fei nem Willen regiert. Jst das Mittel glied viel länger als das erste, so herrscht Vernunft dor, aber der Mensch hat nicht die Macht, das zu thun, was seine Vernunft dictirt. Jst das dritte Glied lang und der Dau men kurz, so ist der Betreffende-Sklave der Sinne. Jst der Damen gelenkig gegliedert, so ist das Individuum leichtsinnig, verschwenderisch, sorglos betrefsteit, Geld, Energie, Gelegenheit und alles andere, ist er dagegen fest gegliedert, so ist das Individuum aufmertsam, kiihn, diplomatisch, unermüdlich im Plänefchmieden, des Erfolges sicher, selbstständig und Herr über sich selbst. Sumarow, der wegen seiner Willens stärke berühmt war, Dantom Galilei. Sokrates, Newton, Leibnih, Samt Simon und Fourier, jene tiefen Den ker und kühnen Neuerer, hatten alle sehr kleine Daumen. Voltaire, der Weltmann, dessen Herz seinem Ver stand unterworfen war, hatte unge heure Daumen. Er ist der Thermo meter des Charakters und der Baro meter der geistigen Gesundheit. Spe cialiften siir Nervenkrantheiten köns nen durch Untersuchung des Daumens feststellen, ob der Patient von Läh mung betroffen ist oder sein wird, denn der Daumen zeigt dies früher als jeder andere Körpertheil an Der Daumen enthüllt auch begin nende Geistesgestörtheit. Wenn der gatient bei seiner täglichen Arbeit den aumen im rechten Winkel zu den anderen Fingern stehen oder wacht fam in die innere Handflijche fallen läßt, ohne ihn beim Schreiben und anderen Hantirungen zu gebrauchen, so ist das einseichen von Geistes-krank Zii. Geborene « dioten kommen ohne aumen zur « elt, oder dieselben’ sind bei ihnen kraftlos und unthätig. Bis ein Geistesftrahl ihnen zu Hilfe kommt, halten sie ständig ihre Hände mit den Fingern iiber dem Daumen geschlossen die Epileptiter schließen in ihren Anfällen den Daumen vor den Fingern. »Der Daumen individuaiisikt die Hand,« sagt d’Arpentignh. Die spi ralförmigen feinen Vertiefungen in der aut« die man beim obersten Ge lenk es« Daumens und der anderen Finger sicht, sind bei verschiedenen Individuen niemals gleich. Diese durch unendlich lleine Aenderungen individualisrrten Zeichen verändern sich von der wevurt zum Tode me mals, und der rechte Daumen unter scheidet sich immer vom linken. Vor einigen Jahren wurde beim Transport zwischen New York und New Orleans ein Expreßpacket mit Papiergeld geöffnet und 22,500 Dol lats des ursprün lichen Betrages ent wendet. Zwei « iegel waren erbra chen und eines durch Druck mit dem » Daumen wieder gesiegelt worden. Die Lösung des Geheimnisses machte die· geschickteste Arbeit der besten Deter tivs zu Schanden, bis man die Sache einem Schreibsachverständigen über ab. Er bemerkte den schwachen - aumeneindrua am mittleren Siegel und iieß Wachsabdriicle der Daumen aller Beamten der Gesellschaft, durch deren Hände das Packet gegangen .war, machen. Diese Abdrücke wurden photographirt und vergrößert, und einer stimmte deutlich mit dem Dau menabdruck des gebrochenen Siegelö überein. So wurde einer der Bie-» amten, dem man am meisten getraut hatte, durch seinen Daumenabdruck verrathen, daraufhin verhaftet, vor Gericht gebracht und verurtheilt l W Eine Plauderei mit unseren inn gen deutschen Leser-innern sie deutsche sprach-. ils-S der Monatslchrilt »Die Denilche Hauölrau« Sprich deuilchl Du Mädchen mit dein lilnnen Augenpaar-, Das gar la lehr Verglßrneinnichten gleicht: Dies, nnd der dicke Hapl von blondem Haar Das tits- ia, was fiir deutsche Herlunit zeugt Sprich dentlchi Dieb« Deiner Eltern Erreicht-Mund lchiim Dich n Wenn lie auch nicht lo glatt vorn Munde rinnt: Gebranch’ lie lnnnlarn, deutlich. klar und schlicht, Wie Du es thatelt, als Dir noch ein Kind. Sprich dentlchl » War nicht der erste Dant, der Tit erklang, Der mit des ew'gen Lichtes holdem Schein ." uerlt in Deine innae Seele drang, « a Du zum erstenmal erwacht zum Sein — D. dentiches Kind! «« · Ein dentlckf Gebet von ihr, die Dich gebar Die Heil nnd Segen flehte ani Dein Haupt, Das ihr das thenerlte anl Erden war, Wie das ein Mutterherz in immer glaubt! Sprich deutlchl War nicht in vieler Sprach-' Dein Wiegeniana, Dein erstern lchivnches Stainmeln nicht in ihr? lind wenn Ariel-rann Mahnung Dir erllana. War es nicht Deutsch, in Seine man sprach zu ir’ l Sprich dentlcht Di- lonnteit es ja mächtig, alsl Du klein. Litnn scheint es, da Du man Dir zn gerina, Du möchten ern ein »engiilch Fräulein« lein, Und solchen lt in Dentlch ein nnniitz Ding. Etsrich dentlchl Denn untere lchöne Sprache ilt es werth Dnlz lie erhalten ivleilst isn treu-den Land, Nicht nur« daß man lie in der Schule lehrt, Auch außerhalb sei fie duc- lelte Bank-. Ein Bank-, Das- alle dentlchen Stamme ena vereint. Und lie ernmhnt in Lieb und Einmleir Der ilt nicht nie-ritt, dnti ilnc die Sonn lieicheint Der nicht iiir feine Ein-ach zum wuan lierelti He Engl-linked Jch bitte meine jungen Freundin nen und Schülerinnen, die vorstehen den Zeilen aufmerksam durchznlesen, sie sich ernst und eindringlich einzu prägen, und aitch ihre Brüder dafür zu gewinnen, denn was diese schönen Worte ausdrücken, das gilt beiden Getchlechrern Jung-Amerita's. Von allen Seiten höre ich die Eltern kla gen, daß es so schwer sei, die Kinder beim Deutschen zu halten, und eine Mutter schrieb mir letzten Monat, ihre Söhne sagten: »Ach, wozu sich plagen mit Deutsch? Wir sind hier in Ame rita, und das Deutsche ist hier un nütz!« Dieser schöne Ausspruch der jungen Leute gehört in die Abtheilung aller der Heldenthaten, von denen man sagen kann: »Herr, vergieh den Urhebern, sie wissen nicht, was sie thun loder reden)!« Nur ein geistig sehr bescheiden ausgestatteter Mensch kann solch’ große Dummheit reden. Jch weiß es nicht, aber ich will hof sen, das-, es geschehen ist: daf; Jhr jungen Leute aufmerksam gelesen habt, was der gebildete. der maßge bende Ameritaner bei Gelegenheit der verschiedenen Schillerseiern im Lande über die deutsche Sprache in Amerika und ihren ungeheueren Kulturwerth siir dieses Land zu sagen hatte. Wahr lich, die Ameritaner haben damals gar manchen Derrtsrlen, ja sie haben ganze deutsche Kreise ——— beschiirnti Die Professoren unserer amerikani schen Universitäten —— vom atlanti schen bis zum pacisischen Ocean, von csanada bis Mexico, die Präsidenten der »Hm-tril-; ns 1«Islu(k;1ti»n««, die Prinsipale von Hochschulen, »Ur-kun mar« - Schulen und »(«»li(-;»-«(--«, andere Männer in hervorragender ös sentlicher Stellung haben Worte ge sprochen, die verdienten, das-, man sie in Gold einrahme und in jedem deutschameritanischen Heim aushän;:e. Mehr und mehr wird die deutsche Sprache zu einem Faktor, mit dem der moderne, aus der Höhe seiner Zeit stehende Ausländer rechnen lernt. Und die Zeit wird kommen, da der junge Mann und das junge Mädchen, Kinder deutscher Eltern, in diesem Lande geboren, der Verachtung und dem Tadel ausgesetzt sind, falls sie die Sprache ihrer Eltern nicht beherr schen in gleichem Maße wie die Lan dessprachr. Diese Zeit ist, soweit das Urtheil achtungswerther amerikani scher Kreise in Betracht kommt, jetzt schon gekommen. Der Ameritaner, der seine eigene Sprache und die Achtung siir seine Vorfahren hochhält, hat nur Mißachtung siir den Abtömmling deutscher Eltern, der sich seiner Her iunst schämt. Er selbst sendet seine Söhne und Töchter hinaus nach Deutschland, aus daß sie die Sprache, die Literatur, die ganze werthvolle Kultur des deutschen Volkes sich an eignen sollen, das unter den civilisir ten Nationen den ersten Rang ein nimmt. Jhr Kinder seht Euch einmal Die jenigen an, vor deren Urtheil Jhr Euch der deutschen Sprache und der deutschen Abstammung schämen zu müssen glaubt —- wer sind sie? Men schen ohne Charakter, ohne Bildung, ohne irgend einen Zug, der werthvoll genannt werden tönntet llnd um de ren Beifall ist es Euch zu thun? Dann thut Euer Gedankenyung mir in der Seele leid! Aber Eins will ich Euch sagen, und das ist so sicher wie die Sonne über Eurem Haupte scheint: Es ist stets Euer eigenes Auftreten, nach dem steh die Urtheile Anderer richten und formen. Mertt Eure Umgebung, merken Eure Freunde das öngstliche Bemühen an Euch, Eure Hertunft zu verbergen, sehen sie, daß Jhr Euch anstellt, als lönntet Jhr die Sprache Eurer Eltern nicht lesen oder spre chen, dann bestärkt man Euch in Eu rer Narrheit und in Eurem Unrecht und stellt sich an, als achte man Euch « dafür; dann tvagt man sich hervori mit Bemegmxgem the LIM. üLex ,,tlie I)utch« lwsas uns Deutsche nicht niEht Einmal Etrifft,« ",,dutcb« sind Holländerh und Jhr, Jhr hört lä chelnd zu, wie man das deutsche Blut in Euren Adern, Euren-ehrlichen · deutschen Namen, das glorreiche Land Eurer Väter, deutsche Sitte und deut schen Geist —- fchmäht und spottet! Und Jhr fühlt nicht die Schasmröthe tn die Wangen steigen? Jhr fühlt Euch geehrt, wenn Jhr den Beifall alberner Geschöpfe erntet in einem Punkte, der Euch die Verachtung je des wirklich anständigen Menschen eintragen würde? Und glaubt mir nur, selbst diese geringwerthigen Men schen fühlen tief im Innern diese Verachtung fiir Euch! Aber Versucht es nur einmal, stolz hinzutreten und zu bekennen: »Meine Eltern sind eingewanderte Deutschej wir Kinder sind gebotene Amerikaner, wir lieben und verehren Amerika, daå Land unserer Geburt, wir würdenf·· Amerika unser Leben lassen, aber — wir ehren auch das Land unserer Vor-, väter; im Hause pflegen wir die deut sche Sprache, wir kennen und leseti die Werte deutscher Dichter, wir sin gen deutsche Lieder, wir halten deut sche Zeitungen ...." Und dieselben Menschen, die das zuerst angeführte Betragen zu Spott und Hohn her ausforderte, sag-en Euch: »Ja, es ist eine hübsche Sache, zwei Sprachen vollkommen zu beherrschen, Jhr seid um die Gelegenheit, das Deutsche so mühelos zu erlernen, zu beneiden, denn für uns Ausländer ist ihre Er lernung leider gar zu schwer! Ich weiß nicht, was ich darum gäbe, wenn ich es tönnte!« —- Und fragt einmal einen Ameritaner: »Finden Sie es nicht in der Ordnung, wenn wir das Geburtsland unserer Eltern, das Land unserer Väter hochstellen, es in unserem Herzen einen Platz einneh men lassen, gleich nach unserem eige jnen Lande-—Amerika?-«— Und man wird Euch antworten: »Natürlich! es ist das einzig Richtige! Denkt Ihr, ich würde je mein Heimathland ver gessen oder meinen Kindern erlauben, eö zu verachten -—— falls ich heute in’s Ausland zöge? Schmach und Schande Dem, der eS thut!« Es gab eine Zeit, da der Deutsche und sein Land, seine Sprache und sein Geistegleben nur einigen Weni gen Bevorzugten bekannt waren. Da galt der Deutsche neben allen anderen Eingewanderten als der »For eigmsr«, weiter nichts. Aber das hat sich gewaltig geändert. Cis gab verschiedene Zeiten, die dem Deutschthum zu zeitweiliger Geltung verholsen haben, dann sant est- lang-« sam wieder zurück, trat in den Hinter grund, weil die Deutschen in diesem Lande es nicht zu halten wußten und nicht zu halten versuchten. Seit dem Friedens-feste das dem deutsch-fran: zösischen Kriege folgte, ist man aber doch sich etwas mehr seiner Macht und seiner Stellung bewußt gewor den, man hat sich wenigsten-J bestrebt unter sich zusammen zu halten und hat sich nicht gescheut seine Voll-J seste, seine Turn- und Sängerseste disentlich abzuhalten; zwischen hier und Deutschland sind LUiassenbesurke gemacht und erwidert worden, der Deutsche ist aufgewacht zum Bewußt sein seiner Geltung. Inzwischen ba len Ameriianer Deutschland bereist es: haben sich sehr Viele auf Monats und Jahre draußen niedergelassen alle großen deutschen Städte haben bedeutende amerikanische Kolonien auszuweisen, ich tenne eine ganze An zahl Amerikanerinnen, die sich nach draußen verheirathet haben; alle höhe ren Lehranstalten Deutschland-S sind überschwemmt von Ameritanern, so sehr, daß man in Berlin ihre Anzahl hat einschränken müssen, weil siir die e:nheimisrhen Studenten nicht mehr Lttaum genug iibrig blieb —- sieht das aus-, wie wenn man in amerikanischen streifen die Deutschen, ihr Land, ihre Sitten und ihre Sprache misiachtetZ Seht Euch um, durchwandert die bedeutendsten industriellen Anlagen dieses Landes, die größten Fabrikhe triebe, die ioeltbelannten Geschäfts hiiuser: in den verantwortlichen, in den leitenden Stellungen findet Jhr Teutschei Erst in den letzten 10 Jah ren fängt Amerita an, den einheimi schen Techniker, den einheimischen tkhemiler. den arnerilanischen Fabrik leiter zu produzirern bis dahin hatte Deutschland unser Land mit den be sten Kräften aus diesen Gebieten ver sorgt. Aber auch der Ameritaner, der die hiesigen technischen und wissen schaftliche Colleges und Universitä ten absoloirt, erachtet seine Ausbil dung nicht für abgeschlossen, ehe er nicht einige Kurfe auf deutschen Hoch-« schuien durchgenornmen hat. Wenig stens versucht er es zu thun, falls seine Mittel es ihm irgendwie gestatten — und Jhr schämt Euch, daß Jhr Kin der deutscher Eltern seid? Fand also Deutschland, deutscher Geist und deutsches Wissen schon seit Jahrzehnten erfreuliche Würdigung in privaten Kreisen, so datirt doch die offizielle Würdigung wohl von dem Besuche des Prinzen Heinrich von Preußen in diesem Lande: da waren es die Behörden, die offiziellen Kreise, vom Weißen Haufe in Washington an bis zu den Munizipalitäten der großen Städte, die er besuchte, die in ihm als dem Vertreter feines Bru ders, Deutschland ehrten! Die Ver »I» -»,», » treter der amerikanischen Presse, die amerikanischen ,,Captatns of Jn dustry«, die großen Handelsherren des Landes kamen und bewiesen ihm ihre Reverenz, priesen in Reden, was Amerika Deutschland schuldet, spra chen den Wunsch und die Hoffnung aus, daß die beiden Länder Hand in Hand, durch Wissen und Können die Welt beherrschen! Da sah so mancher Amerilaner, aber auch mancher Deut sche, wie eigentlich Deutschland in die sen Kreisen betrachtet wird. Und das Selbstbewußtsein der Deutschen dieses Landes und ihrer Kinder hob sich und ; es soll gehoben bleiben! ’ ’ Die Weltausstellung in St. Louig kam — und staunend stand die Welt vor den Erzeugnissen des deutschen Geistes: das deutsche Kunstgewerbe ließ alles hinter sich zurück, was auf diesem Gebiete irgendwo in der Welt geleistet wurde oder wird. Geht hin, iauft ,,englische«, kauft »franzd·sische« Waare — wenn Jhr sie wendet und dreht, steht irgendwo in bescheidenem Winkel: »Macle in cermany«, so ist es von der ,,englischen« Stecknadel an, iiber die ,,franzd«sischen« Puppen hin bis zu den ,,englischen« Maschinen. Geht in große Häuser wie z. B. Tis fcmy in New York, ihre Kunstarbei ter —- Deutsche, alles Deutsche! Deutschland und Amerika werden nun auf dem Gebiete der abstrakten Bildung, auf dem Gebiete des hoch » geistigen Wissens, der Ideale, Hand in » Hand marschiren, das wird durch den Austausch von Professoren hüben und Hdriiben bewirkt werden — und wir : sollten uns unserer Hertunft, unserer i Sprache schämen, wir. die wir so viel diesem Lande zu geben haben? ! Seht Euch nun zum Schluß noch die politische Machtstellung Deutsch lands an, die von der ganzen Welt anerkannt wird, vor der Frankreich sich beugt nnd England sich vertriecht, s nachdem es gehctzt und gewiihlt hat. sPräsident Roosevelt hat im Namen s des amerikanischen Volkes dem deut ? schen Kaiser und dem deutschen Volke J seinen Gruß und seine Zustimmung ? übetsandt; keine zwei Nationen sind sich geistig näher verwandt und wirken auf allen Gebieten so getreulich zu sammen als Deutschland und die Ber einigten Staaten; diese beiden Län der werden in der Zukunft, in Eurer Zukunft Hand in Hand gehen und in friedlichem Wettbewerb auf geistigem und materiellem Gebiete die Welt be herrschen, Ein-J in Zielen und Zwecken, Eins im Denken und Fühlem im Können und Wissen, in gegenseitiger » Achtung und Anerkennung der Vor « züge, die Jedem eigen. Die englische und die deutsche Sprache wird zusam men gelernt. vzusammen gehört werden, wo die vielsachen Interessen beider Nationen zusammen wirken. Und Jhr wollt das Euch vom Himmel gegebene Gnadengescheni dem Gebet vor die Füße werfen? Gott hat Euch die Gunst gewährt, Deutsch und Englisch spielend, corrett zu erlernen, und Jhr wollt es ,,nicht der Mühe werth« sin den? Leset das Vorstehende aufmerk sam, und dann sagt, ob Ihr es noch j ferner mit Eurem Gewissen und mit Eurer Ehre vereinbar haltet, Euch Eurer deutschen Hertunft zu schämen ! und die deutsche Sprache zu vernach lässigten --Eine Schande wäre es und Ihr verdieniet, das; jeder brave Mensch Euch verachtete! Der Schein und das Rubinen. Jn seinem Bestreben, sich mit alle-n Errungenschaften der modernen Wis senschaft bekannt zu machen, hatte der Schuh in Paris den Wunsch zu er kennen gegeben, den Radiumentdecter Curie Persönlich kennen zu lernen; Herr Curie wurde also höflich ersucht, sich dem König der Könige im Hotet vorzu llen. Als der berühmte For sche erschien, ging ihm der Schah entgegen und sagte, indem er ihm freundlich die Hand reichte: »Ich wollte Paris nicht verlassen, ohne Sie gesehen zu haben, denn ich habe von Jhrem Radium Wunderdinge gehört. Wollen Sie mir nun das- Radium zeigen3« ,,Jhre Wißbegier soll be friedigt werden, Ijtajestät, erwiderte Curie, »aber nicht hier, denn hier ist zuviel Licht· Damit Sie sich von den Eigenschaften des Radiuins einen richtigen Begriff machen können, iniiss sen Sie sich mit mir in ein ganz fin stereg Zimmer begeben.« Der Schah war ob dieser Antwort sehr erstaunt und sah fragend seinen Großvezir an. ,,.Könnte man nicht hier die Vorhänge herunterlassen?'« fragte dieser. Lsurie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken »Nein,« erwiderte er, ,,ohne dass schwarze Zimmer geht es nun einmal nicht!« Der Schuh, der sich offenbar vor dein schwarzen Zimmer fürchtete ließ in seiner Noth Herrn Paoli rufen. Paoli ist der von der französischen Regierung allen in Paris weilenden Potentaten zum persönlichen Schutze attachirte Spezialkriminaltommissar, ein Mann, der sich des unbedingten Vertrauen-s zahlloser Monarchen er freut, und vor dessen Umsicht auch der Schah gewaltigen Respekt hat. Herr Paoli kam, schüttelte Herrn Curie die Hand und erklärte dann. daß der Schah sich sorglos dem schwarzen Rimmer anvertrauen könne Nach dieser Entscheidung erst beschloß der S,chah mit Herrn Curie in die Kel lerräume des Hotels hinabzusteigen: in diesen Kellerräumen befinden sich die Stahlkammern, in denen die W . Wert a en der DOMAIN Fut bewsasxt chwerden An « der unterirdi schen Expedition betheiltgten sich gu ßer dem Schob und dem Forscher Herr Paoli, der persische Gesandte tn Paris, der Großvezir, die»1ungen Söhne des Königs der Könige, bi verse Würdenträger und andere Herr schaften. , Jn der Stahltammer war es nun allerdings sehr schwarz, so schwatz, wie es Herr Curie sich nur irgend wünschen konnte; dem Schah und sei nem Hofstaat war es aber offenbar doch zu schwarz, und es geschah sol gendes: Herr Curie hatte ungesehen an einem kleinen Tischlein Platz ge nommen und einen tiefgründigen Vortrag über das Radium begonnen, als plötzlich, zuerst in persischer, dann in französischer Sprache der Angstruf ertönte: ,,Licht!.... Mehr Lichtl« Dasselbe hat bekanntlich schon Goethe ausgerusen, aber bei ganz anderer Gelegenheit und in ganz anderem Sinne. Der Schah wollte das »Mehr Licht!« wörtlich genommen wissen, da er es, allen Beruhigungsbersuchen des Herrn Paoli zum Trotz, plötzlich doch wieder mit der Angst vor dem schwar zen Zimmer zu thun bekommen hatte. Da ihm die Leuchtlraft des Radium nicht genügte, mußte der elektrische Strom in Funktion treten; er be ruhigte sich erst wieder, als ihm das weiße Licht aus den Glühbirnen ent gegenstrahlte. Herr Curie aber erhob sich seufzend von seinem Stuhle, ver schluckt-e den nicht zu Ende gehaltenen Vortrag und zeigte dem König der Könige winzige Stückchen Radium, die sich in sicherer Hülle befanden. Muzaffer-ed:Din der Aengstliche drückte dem Gelehrten gerührt die Hand, sagte, daß er diesen historischen Augenblick nie vergessen werde, und Versicherte feierlich, daß er in Teheran aller Welt von den Wundern des Ra diums erzählen wolle. ————--. England«s Akbciuofci Jn England und Wales gibt es 982,267 Personen, die der öffentlichen Armenpflege zur Last fallen. Davon entfallen 148,018 aus London, um 1;,500 mehr als die Statistik des vo rigen Jahres aufwies. Außerhalb Londons sind es 784,254, um 51,539 mehr als· im Vorfahre. Am 1. Ja nuar dieses Jahres betrug die Zu nahme 7.1 Prozent gegen das gleiche Datum des vorigen Jahres. Das Verhaltncß zur Gesammtbevölkerung war eins zu 36, oder 27.6 per Tau fend,· in London selbst stellte sich das Verhaltniß auf 81.8 per Tausend. Austchließlich der Jrren und Krüp pel, bestanden 46.6 Prozent der Ge fammtzahl aus 116,094 Familien von zusammen 578,513 Personen. Unter den Familien mit Kindern fand eine beträchtliche Zunahme der Unterstiitzungsbediirftigen statt, na mentlich solcher, die nicht in Anstalten untergebracht waren. Die Zahl der als körperlich gesund gemeldeten Ar men war 182,680, eine Zunahme von 17.7 Prozent, die die der Arbeitsun fähigen wies 428,469 auf, eine Zu nahme von 3.4 Prozent. Die Stadt London hatte 21,549 arbeitsfähige Arme, was gegen das Vorjahr eine Zunahme von 23.7 ergibt; im County Essex hatte bei 9163 arbeitsfähigen Armen eine Zunahme von 142.2 Pro zent stattgefunden. s De große Zunahme von Arbeits fähigen, die wegen Mangel an Be schäftigung auf öffentliche Unterstütz ung angewiesen sind, hat Verantw fung zu der dem Parlament vorlie genden Bill gegeben, die das »Recht auf Arbeit« zum Staatsgrundsatz machen, den Staat verpflichten foll, den Arbeitslosen Hülfe zu leisten, ohne daß diese durch solche.1-lnterstijt3 ung als Paupers classifizirt werden diirfen, wie dies jetzt der Fall ist. Das Liliinifterium hat die Bill vor ei niger Zeit eingebracht, scheint sich aber nicht sehr fiir ihre Annahme zu interessiren, wofür sie seitens eines großen Theiles der Presse der Vor wurf trifft, daß sie die arlseitende Be- » völteruna mit Spiegelfechterei hinhal ten wolle. Jn einer vom Londoner Chronik-le veröffentlichten Kritik der Bill wird dieselbe in einzelnen ihrer Bestimmungen als mangelhaft er klärt, wiewohl sie im Prinzip richtig ist. lfin LMttsteller inuß, der kBill ge mäß, die »ehrliche Absicht, Arbeit zu erlangen, haben und zeinerig diesi nicht erhaucn können aus Ursachen, -ax1 ajjaifuag Jauxat qsdhiatjnv axq Ren«. Dies würde eine spezielle Un teriuchung für spdni rinzrinni Fall erfordern, und durch die Umftändlich keit des Verfahren-J die Durchführung der Bill praktisch unmöglich machen. Der Arlieitlofe müsse, sagt das Chro nicle, auf seine bloße Llntneldrnig hin die Hülfe des Staates beanspruchen fein Recht auf Arbeit von vornherein geltend machen können. Haber er die Ardrittosightt fribst vericknudri, so uiüsse das später festgestellt roerden. Das erste Nothwendige sei Hülfe und die Anerkennung dieser Verpflichtung durchaus kein Schritt zum Sozialis inus,fondern rin IRitteL Uebristände zu beseitigen, fiir die der Staat durch sehlerhafte Wirthschaftspolitik die Verantwortlichkeit trägt. — Diese letztere ist vielfach durch Einführung fogenanruer Yiothsiandsarbetten bestä tigt worden. Es handelt sich nur da rum, das Prinzip in einemJSyflem niederzulegen, das ohne außerordent liche Anstrengungen fast automatisch arbeitet. · -————-.s-.———-— Gean Großmäuiigtiit qibt how-nur ein Mittel: noch ein größeres Maul haben!