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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 11, 1905)
W Entopamüde. M Nitsch hat Heimweh nach New ti. —- Fanb München unvor heilhaft verändert —Er klagt bitter über amerikanisches Prvhenthum in Deutschland Mister Editeri Jch geh hier de nexte Siiemer new nze, wo enüwwer geht. Jch qleich’H nimmer hier. Schörmeni is betschene täteb. Nämlich Ich hen in Päris bei Meiner Flucht vor der Misses Meyer an derEck deitekt en Pat lor- und Schlie pingcat- Ttain ’ tiach Münche, wo früher die KEPL tel-Zitty mian väriii war, ge nomme. Awwer Mönche is nim mer, was es war Es is zu aus ländisch gewotn. Gar nimmer wje früher Kee Ge müthlichteit mehr. Wann forJ Jnstenz die- j Mnchner jin-wer die Preuße schimpfe, ; da is nimmer der frische fröhlicheZug E drin wie stät-en Es fehlt die innere : Wrzeugung bei dem Schimpfr. J Es werd blos noch so Ansiands halber ’ e Bißle geschmpr Un dann hab Jch merklich un wahr- L baftia aeborne Mänchner. wo in ! Mache uffgewachse sein, gesehe, wo in i die Piuatotyek gegange fein. Des is I doch früher nit gewese. Des hawwes doch früher die Münchnev de Fremde « Zwei-lasse Des Nexte werd sei, daße I Mnchner in’s Baväriä-Monjument ennff steigt, un owwe dokch die Aage ! hetaasgucki. So dumm war früher ? kee nätiff Münchner. j Lauter neimodifche Sache hame sie. Pickelhaube un amöritan Bat-s rooms un Bir trinke sie in Cases, un ! e Temperenzbeweauna hawwe sie auch. » Weißwörscht un G«schwollene un Dick un Dünn G’felchte sein ihr-e nimmer ’ gut genug. Un e Hitz hat. es- gehabt in Münche Neu York is gar nit drin dermit. Blos mit der Hjumiditi sein sie noch ; ziemlich weit zerser Was Mich awwer am meifte geär- ; gert hot, des is, daß die Leit hier gar nimmer estonischt sein, wann mer ihne was vun Amöriia vorliigt. Des timmt vun dem Ausspruch, wo so e Stu diumsreisender gemacht hat« daß Wir Amerikaner e unbegrenzte Möglich keitsRauntri wäre. Jetzt glaahe sie Alles un estonische sich iiwwer gar nix mehr. . erwrigens muß Jch Jhne vun Miit-sehe noch e Neuigkeit verzähle, wo Sie in Ihrem Päper e Sensäschen draus mache könne« Jch hen es näm tich im Hosbräuhaus for schur gehört, daß der Prinz Luitpold zu Gunste sum Herrn von Possart ufs die Re gentschast verzichte aehn werd. Well, warum dann nitZ Blos glaab Ich nit, daß der Vossart es annemme that, tveil des doch kaum sein nach böherem gehende Ehrgeiz befriedige thät. Wie gesagt, in Münche hot es Mir Iimmet aefalle un üwwerhaupt lieb Ich es nit mehr in Deiischland un des wege will Jch nimmer hier bleibe, son dern bei nexten Stiemer wieder eniiw wet. Nämlich, wo hier der Trowwel is, des is, das Unsereiner hier nimmer so recht ge——enimated und ritoneist werd, wie sruher. Wann mer früher, vor zwanzig oder fünfzehn Jahr vun drüwwe hier eriiwwer geiimme is un mer hot e ganze Mart Trinkgeld ge setqu da war mer als der reicheAme Mauer überall geachtet und geehrt. Ia wan mer ornlich Schampähn hot - « e lasse, wann mer, Jch will emol « f sechs Battelches hot öffne leise, da hawwe die Leit Maul un Ute- ussgesperri. Heintzetag is des er nix mehr. Die amerikanische los-rote, der Motgan un so Kerl es sespoilt Wann die des-zähl« wie viel Geld hab " M warm Mei Wats eraus zieh Oder Mein illsolder so u smach, daß see die tausend Mark Billö pleaty bewo) drin sehe kann, des slö t die M ar seen Respekt mehr ei, seit Its gehört hawwe, wie viel der » » sz eller un der Morgan un io Leit W. Deitoege sag Ich, die protzige sz llene Millioan sein dra » ’ VII, daß Unsereiwer kee Beachtung - IIITWördigung un Estimäschen mehr M thut. So prokige Kerl sollt mer or njt vun vruwme eeuwwetlasse s is, was Jch sag. Jch sein diggösted un Jch freu Mich fchun wieder ufMei liebes Neu York, wo e deitfcher Prominenter wenigsten-S noch geritkoneift werd. Ihm des Nämliche wünschend Mit Rigaedö Youes John Nitsch, Esa. Mister Editee, Ich reis nit vun hier ans. Jch hen grad ausgefunne, daß db Misses Meyer hier is un mit dem Mtiche Stiemer sahen will. Jch geh F Sternen un mach vielleicht, bevor stgli noch en Absiecher nach Bör beißt zum Jmpeter eh ich Wol trit. Der wär im tand, M als um etcusschte Prbssessoe da je se e, um Barke unge Zw Wckze Bronnen-i e saue. · Der O Aq. . scsx Ich kann noch mmee nit s MS tin-me, wie Münche »Mit-m bot E Münchens wo W I statt Weißtviirscht zeesse un sei Bier derzu ze trinke, in Pinatptethe laaft, des it in Meine Aage e Unter-lands loker Gesell. IS er niti Un e Mün ;chener, wo in die Bövariä inetvendig iennsfsteigt, des limmt Mir grad so l dumm vor, wie wann e Chicagoer sich »die Grant-Monjument oder e Mann ; wo im Bronx wohnt, sich des Entklei -Monjument vun Heine agucke that. T D. O. E3q. Ein Kasseehauöfcherz. - Jnder Hamburger Fachzeitschrift »Er-ehe und Keller« lesen wir: Der Mann, von dem hier die Rede sein soll, gehörte zu jenen unerschütterli chen Individuen, denen es Vergnügen macht, die Ruhe und Geistesgegenwart friedlicher Kenner auf die Probe zu stellen. Vor Kurzem betrat er ein Londoner Kasseehaus und bestellte Kasten »Bitte, bringen Sie mir den Kaffee in einer Schale mit dein Henkel auf der linken Seite,« sagte er zum Kell ner. »Ich bin nämlich linkshiindig und ich tann keine andere Schale be nützen.« »Jatvohl, mein Herr," antwortete der Kellner. »Ich werde sehen.« teran bemerkte man, wie er eif rigt mit dem Obertellner sprach. Der Oberiellner näherte sich hierauf mit( der rage: i » s für eine Art von Schale? wünscht der Herri« « i »Eine Schale mit dem Henlel auf» der linken Seite. Jch bin linkshän-J dia " sagte ruhig, aber bestimmt der; Gast. s Der Oberiellner verschwand undj kehrte bald darauf etwas verwirrt ; wieder. 1 »Die Schale, die Sie wünschen,«z begann er zögernd . . . ; »Wie?« rief der Gast. »Glauben« Sie, Sie können mir weismachen, in einem ersttlafsigen Kaffeehause gäbe es tein solches Din , wie eine Schale rnit dem Henkel an der linken Seite. i Unsinn! « Jch könnte auch unmöglicht aus einer anderen trinken. Sie müssen z ja viele solche Schalen haben?« E »Gewiß,« sagte der Oberiellner. i »wir haben sie auch gewöhnlich; aber J ich bedauere, gestehen zu müssen, daß die letzte davon gerade diesen Morgen zerbrochen wurde.'« s Daß er die Schale einfach hätte um- " zudrehen brauchen, um den Gast zu befriedigen und den »Win« abzufan gen, daran dachte er nicht. . Eis Ichtvähsschee Dir-minnen ; Zu welchen drolligen Cinfijllen einen echt fchwiibifchen Schulzen das Gefühl feiner Macht, das ihm aus sei ner »Lebenslänglichteit« zuströmt, zu führen vermag, beweist folgende gut beglaubigte Geschichte aus Z. Der Schultheiß hatte ans einer ganz ge ringfügigen Veranlassung Streit mit seiner oerheiratheten Schwefter. Die Schwester schien in der Hitze des Ge- » fechtes den ihrem Schulzen-Bruder ge bührenden Respekt wirklich anz und» gar zu vergessen, fie verftieg ch sogar » dazu, dem würdevollen Ortsoberhaupt s »ein-e recht drastische Standrede zu hal Tten. Tief entrüstet über solch defini tirliches Verhalten, stürmt der Ge meindegetvaltige aus das Rathhaus ! und gibt hier dem Amtsdiener Befehl, ldie Schwester auf der Stelle vor das :Tribunal zu citiren. Die Gerufene serfcheint denn auch sofort in der Resi s denz des aestrengen Bruders. Jhr kommt die Sache zu komifch vor, als daß sie sich ernst zu halten vermöchte. Nicht »so der »Lebensliingliche«. Jn « seiner ganzen Würde richtet fich der in ’die Höhe, von oben herunter mustert er die Schwester, mit »Sie« redet er sie an. Er redet nur Weniges mit ibr. aber »was er spricht, ift Schrecken«. »Sie sind verhaftet,« er llärt er ihr. »Sie werden sofort inl Arrest abgefiihrt werden!" z Jetzt wurde der Schwester die Ge- l schickte denn doch zu bunt. Sie erlaubt ( ; sich, den Herrn Bruder daran zu erin s nern, daß sie augenblicklich den Arreft : nicht antreten könne« da ihr Chemann · oerreisi sei und sie daheim ihr kranbes l Kind habe. Sie müsse sich zum min : defien das Recht auibitten vorher eine z iPerfon zu ihrer Stellvertretu mits den häuslichen Geschäften zu auf-H im eu. Allein dar hats der Terms-n nistt Sie wurde abgeführt, und als ! sie sich striiubte, legte der Bruder fogar selbst nd an sie und führte sie hinter Sch und Riegel. Zum Glück kam der Ehenrann der Verhafteten bald nachher heim, erfuhr den Vorgang telearaphirte ans Oberamt und er wirtte durch dieses den Befehl zur so fortigen Freilassnng seiner Frau. T Die Ahnen des Herrn v. ! Lamms-. Wie der ,,Frkf. Zta.« mitgetheilt wird, wurden dem Kaiser bei feinem jüngsien Besuch auf de: Saalburg ausgegrabene Töpferwaaren geze gi, die den Namensstrmvel der Herstellet trugen. Darunter fand sich auch der Name Lucanus. Der Kaiser drehte sich lachend um, rief den in feiner Be gteitung erschienenen Vorstand des « ivilkabinetts herbei, und meinte chetzend: »Na, Laman da renam miten Sie immer mit Ihren Ahnen und nun waren es ganz gewöhnliche Töpfek!« Its Wu. Untetossizim NO Leute, nun denkt Mal an unseres großen Schil lett Wort: »An's Vaterland, new then-e, schlief dich an« und Miete man die Kniee mit Oeseistmmg durchs« W » pflegte. Berliner Witz ans dem fand-al Humoreske von Karl Rode »Er war ein echtes Berliner Kind, mit hestem»Miiggelschlsßchen« getauft und mit Blankenhurger Michelfelder tohl grosz gesuttert im übrigen 17 Jahre alt, Friedrich Wilhelm Dorn-« busch geheißen, und der Einziggedorne z seiner Eltern, weshalb ihn sein Er-( zeuger mit vollem Recht Friedrichs Wilhelm der Einzige« zu nennens Daß er fiir Allotria ein sogenann tes »saible« hatte, sosern ein bissell « Wih darin lag, versteht sich bei einem s 2Berliner Jungen von selbst, und eben- ’ T so, daß er das Weiten leidenschaftlich 1 liebte. Sie sind ja sprichwörtlich ge worden wegen ihrer Wettlust —- aus den Rennplätzen z. B. — Die Herren Berliner und da Vater Dorndusch in »puncto pecunia« seinen Einzigen mehr als reichlich versah, war es tein Wunder, daß dieser, sobald die ferde sprangen, manch ein Zwanzig- art stück springen ließ. Eines Tages war Friedrich Wil helm zu einem Sommerfeste aus das Land hinaus geladen worden. Für Allotria ist aus solchen ländlichen e sien reichlich gesorgt. Man hat, wo irgend es angeht, in schattigen Laub wiildern prachtige Festpliitze mit Tanz- und Trink-, Würfel- und Schieszzelten, und ganze Schnaren frischer, ländlicher Schönheiten aller Jahrgange sind bereit, junge Männer herzen u entzünden, tvenn sonst sie Feuer Hangen wollen. Friedrich Wilhelm der Einzige un terhielt sich auch; er ließ Zwanzig Marlstiicke in den Trintbuden und dralle Bauernmädel in den Tanzzel ten springen; er schwang die Kandel becher in den Würfelbuden und die Schieszdiichsen in den Scheibenstiinden und wenn er etwas gewann, dann be schenkte er irgend eine schmucke Tän zerin damit. Indessen mit der Zeit ward dies doch ledern. Eine schnei dige Wette galt unserm Berliner Jun gen erst als rechte Würze des Vergnü genä. Nun war an Wettrennen allerdings nicht zu denken. Man hätte denn per pedes apostolorum oder auf Schuster-s Rappen laufen müssen. Nichtsdestowe niger hatte Friedrich Wilhelm unter den jungen Bauernburschen bald ein wahres Wettfieber entfacht, bei dem, wenn auch nicht gerade Zwanzig Martftiicte, so doch die Thaler lustig hin und wider flogen. Das ging so lange slott. bis man alle Wettmöglichteiten durchgeprobt hatte. Nun war guter Rath theuer. Da tam einer der jungen Herren spät am Abend auf den geistreichen Ein fall, trotz Wächter undPassanten einen Kirschbaum plündern zu wollen, wel cher voll der köstlichsten reisen Früchte an jenem Wege stand, der vom Fest dlatze nach dem Dorfe führte und eben des Festvertehrs wegen von Pächter und Wächter scharf bewacht wurde. »Aber doch nicht festl« meinte Friedrich Wilhelm hierzu. »Es ist ja schwarze Nacht aus dem Wege·« »Na, am Tage geht es erst gar nicht!« hieß es daraus im Kreise. - »Spaß! Jch wette so hoch die Her ren wollen, daß ich morgen Vormittag trog Wächter und Pächter in den Baum steigen, mir die schönsten Kir schen herauövsliicken und auch Jhnen so viel mitpsliiclen werde, daß Sie zu frieden sein sollen. vorausgesetzt, daß Sie mit hinausgehen« Das zog. Jm Handumdrehen war Friedrich Wilhelm Dornbusch zehn mal mit je zehn Mart auf diese Wette festgelegt. Arn folgenden Morgen zwischen 9 und 10 Uhr ging es im Chore nach der Kirschenallee hinaus. Ein Arbeiter, den Friedrich Wilhelm zu diesem Zwecke gedungen hatte, trug eineStehi leitet, und als man den besprochenen Baum erreicht hatte, stieg unser Ber liner Junge mittels dieser hinein. Lachend schauten die den Baum um ftehenden Bauernsöhne nach dem Wächter aus. Indessen, obwo lFriedi rich Wilhelm bereits eifrig «rschen pflückte und auch ihnen davon herab gab, der Wächter that, als ginge ihn idie Sache nichts an. Da kam der Pächter der Allee vom I Dorfe her. »Ha, der Kirschenpächter tonunt, herr Dorndusch!« riesen die Wettges ner lustig, und jeder hatte seine ge wonnenen zehn Mart schon irn Sacke ’ «Laszt ihn tonnnen!'« antwortete der Kirschenpslücter, Jana ein paarhiinde voll abbetommen!« Das gtn den Bauernsöhnen gegen die Hutfchnuy sie schauten allesammt maulaus dem Pächter entgegen Der kam »Na, schmecken sie?!« rief er nach dem Baume hinaus »Dante!« lachte Herr Dornbusch hinab, »ausge3eichnet. Hier haben Sie auch eine Hand voll!« Der Pächter nahm die Gabe, dankte und schritt grüßend davon Jetzt ging den Dorjprinzen die Sache nicht nur über die Hutschnur, sondern über die Statplocken. Sie zogen ihre Börsen und zahlten jeder ihre zehn ar . Am Mittag klärte sich das Wunder. riedrich Wilhelm hatte dem Pächter Man am vorherg angenen Abend, als die Wette abgesch ossen war, den gan zen Baum voll Kirschen für zwanzig Mart ab etaust. Das iitten wir auch gekonnt2« hie es nun. z , dachten denn die herren, dem Pä er die Mrs rschen zu stehlen?« Friedrich Will-eint blickte die jungen Burschen roß an. Wärme-X wußten sie keine Antwort t Tät-. ja. man ist nicht ums-ins mit » «·ggelschliißchen" getauft Cder - gelsee liefert das Berliner Lein-ass wafser) und mit Rieselfeldertvhl groß gefuttert. Unhehagliche sechs-entsagen Auf Tag und Stunde genau vor hetzufagen, wann unsere Erde ein mal ihren Untergang finden werde, das kann heutzutage wohl nur noch beschränkten Köpfen einfallen, die Frage nach dem Ende unseres Plane ten und alles auf ihm blühenden Le bens hat deswegen aber nicht an Jn teresfe verloren, und selbst hervorra gende Gelehrten haben, gestiiyt auf verschiedene Unterlagen, darauf neuer dings Antwort zu geben versucht. Die Prognofen liegen freilich weit ausein ander und bezeugen eigentlich schon dadurch, daß sich um ihretwillen tei ner das Graulen angehen zu lassen braucht. Lassen wir die unbehaglichen Prophezeiungen einmal ganz ruhigen Blutes Revue passiren. Am grausamften ist William Cro les, der der Menschheit von heute ab nur noch eine Frist ungefähr von 30 Jahren zugesteht. Jn den legten 31 Jahren, sagt er, hat sich die Zahl der Brotesser auf Erden verdoppelt, und wenn diese Zunahme in gleicher Weise anhält, würde man nicht mehr so viele Nahrungsmittel erzeugen tön nen, wie für die große Menschenmen ge nöthig wären, selbst wenn man je den Quadratmeter Land unter den: Pflug nähme. Danach heißt es also: neue Nahrungsquellen — und zwar; recht bald —- erschließen, oder wir »Ebenbilder des Herrn« müßten ein-» fach — verhungern! Eine nette Aus sichs etwa-s- naamchr Menschheit ist der spanische Gelehrte Rigletto: er gewährt ihr noch 56 Jahre Salgenfrift Dann aber, meint er, werde der Erdball gleich mit zwei, aus einander zustiirmenden Himmels iörpern tollidiren oder diese würden ihm wenigstens so nahe kommen, daß alle, zur Erhaltung des Lebens nöthi gen Gase vernichtet letwa ausgesaugt oder mit fortgerissen?) würden und wenn dadurch ungezählte Millionen binnen wenigen Stunden zu Grunde gingen, so würden etwaige lief-erle bende noch turze Zeit in elendem« gei lger um ver armens ( stesgestörtem Zustande deshalb fort-; eristiren, weil die Erde aus ihrer rich- ! tigen Bahn geleitet wäre. Dann wür- j den unsere Kalender und die Angabe der Tagesliingen freilich nicht stimmen! Lord Leloin, ein dritter Prophet, meint, nach 334 Jahren miiszten alle Geschöpfe der Erde aus Mangel an dem unentbehrlichen Sauerstoss der Lust —- er sticten. Er beariindet das damit, daß iede verbrannte Tonne Kohle u s. w· immer drei Tonnen mehr Sauerstoss verzehre und der Vorrath an diesem zu der anaeaebenen Zeit Fu Ende wären. Es ist nicht erfreulich, daß man mit der Entzünduna jedes Feuers das Ende der Mutter Erde beschleunian solle Wir lönnen die Sache ia rubia abwarten und unsere Nachkommen werden im Jahre 2239 am besten woljl dasselbe thun. Eine schlimmere Zutunst droht den Menschen aber noch nach der Ansicht des berühmten Herrn Nicola Tesla Es ist bekannt, dass die Erde oon starten elektrischen Strömen umkreist wird, und Experimente von Ballon fahrern über den Wollen haben ge jeigt, daß die Ströme eine siir uns ganz unsaßbare Spannung haben esla alaubt nun, die ungeheure Elettriziiiitsmenae werde sich später einmal plötzlich .entslamnien« lals Blitze entladen?) und die dadurch ent wickelte Hitze werde so start sein, daß die Erde und alles, wag aus ihr treucht und sleucht, in wenigen Se tunden zu Asche und Staub ver wandelt sein müßte Also: eine Feuerbestattung en aroz, wennTeslas. Ansichten richtig sind, was man. bei aller Achtuna vor aenialen Elektriter, doch wohl in Vescheidenheit bezweifeln dars. zu wissen s pssel als saritätenlaemuler. Jn einem Nisttaiten, der eigentlich für die Stare bestimmt war und in er reichbar-et Nähe meines Baltons hing, hatte sich —- fo erzählt ein Abonnent der »Deutschen Jägetzeitung« —- ein Spatzenpaae angesiedelt. Schon zeitig im Jahre ging es an’s Bauen, und wie beobachteten oft mit großem Vergnü gen das Herausschleppen des Materi als. Um nun zu sehen, was die neuen Miether alles oerwerthen würden, leg ten wir auf die Pflanzentäften vor dem Fenster kurze und lange Wollfä den in allen Farben, seidene und lei nene Läppchen, Watte, Federn, Moos, trockene Blätter, Haare aus der Mähne - eines Elches, Streiichen Stanniol und einige Ausschnitte aus der »Deutschen Jägerzeitung". Und richtig! es wurde nichts von den schönen Dingen ver schmäht. Ein Stück nach dem anderen wurde abgeholt und in’s Nest getra gen· — Aber was sind diese armseli gen und an sich ganz tveetblosen Dinge im Vergleich zu den Schäßem welche beim Fällen eines hoben Baumes in ei nem Elsterneste gefunden wurden! Folgende Gegenstände fand man da rin: 27 blanke Inst-h 15 farbige Gleichen-den viele bunte und glän zende Steine, acht Mk nnd Kupfer münzen, ein Trompetenmundstiick und s— ·- —- eine Brillel W siehe see Team-es tin spanis Iichen see-. Es ist beschlossen. die Trommel im französischen heere abzuschasfem Man beklagt ihr Ende, aber man glaubt. zu dieser Maßregel gezwungen zu sein, I weil es bei der zweijährigen Dienstzeit kaum möglich erscheint, einen tüchtigen Tronimler heranzubildem So hält man denn schon heute der Trommel, die eine ruhmreiche Geschichte hinter sich hat, in Frankreich die Grabrede. Besonders in den Kriegen der Revolu tion und des ersten Kaiserreichz haben eine Anzahl Trominler sich großen Ruhm erworben. Einer der beriihinte sten war Andre Estienne. der kleine Trommler von Arcole. der in vielen Bilderbogen der Zeit verherrlicht wur de und auch im Pantbeonsries des David einen Platz sand; sein i mathstiidtchen Cadenet in Vauc use » hat ihm ein Standbild errichtet. Er that bei Akt-sie in eimk höchst kriti :schen Lage ein Signal gegeben, das E die österreichische Niederlage besiegelte. iSeit 33 Stunden stand Bonaparte J mit 15,000 Mann im Kampfe gegen "40,000 Oesterreicher. Da beobachtete der kleine Trommler in der Morgen dämmerung, wie dichter Rauch dem Feinde die Aussicht verhüllte. Er machte seinen Sergeanten daraus aus merksani und meinte: »Man müßte von der anderen Seite des Flusses kommen!« »Kannst Du schwimmen?" fragte der Sergeant. »Ich glaube wohl.« »Als-o losl« »Aber meine Trommel wird naß werden« »Lege sie aus meinen Tornister und tronim lei« Und so geschah es· Als der Oesterreicher das Trommelsignal hör ten, glaubten sie, sie ständen einem Heere gegenüber-, das sie umginge, und sie ließen aus ihrem eiliaen Rück zug sogar ihre Kanonen im Stich, die die Brücke beschossen.- Die Gema diete stürmten hierauf mit Bonapaiie an der Spitze dein kleinen Trommler nach, und Arcole wurde genommen. Estienne erhielt Troinmelstöcke aus Gold und Elsenbein. Später verlieh ihm auch noch Napoleon das Kreuz der Ehrenlegion Für die deutlche Flotte. Bei einer Schulfeier in Eisenach wurde folgendes Flottenlied eines dortigen Primaners vorgetragen: Michel, hurral Feinde sind nah, Halte Dir blant Deine Waffen! Feinde aus Ost. Nord und West Schauen voll Neid auf Dein warmes Nest, Auf Dein rüstiges Schaffen! Mußt aus der Welt nur Dir selber trau’n — Und Schiffe bau'n! Michel hab" acht Bei Ta» und Nacht — Wider ich ficht ja die Lüge! Lullten Dich gerne in Schlummer ein, Säuseln von Frieden —- und sinnen allein« Wie man Dich cneuchlings erschliige! Mußt wohl Dich hüten vor ihren Klau’n — Und Schiffe bau’n! Michel, sei start! Jn herz und Mart! Laß Dir die Lust nichi vergällem Spotien die Narren iin eigenen Haus Höniisch auch Michel den Seetnann aus — Pfui auf die trisien Gefellenl Mußt ihnen trutzig in’s Auge schaun Und Schiffe dau’n! Michel halt aus: Bolldampf voraus! Trag Deinen Fleiß in die Weite! Heile Dein Theil an der Erde Pracht, Wahre Dein Theil an der Erde Macht. Daß Dir's kein Frechling desireitel Wissen sie doch, Du lannft fie ver hau’n — » Und Schiffe dau’n! » Ein seltsames handelöartikel Man sollte meinen, daß der »selt samen Handelsartilel« von Jahrhun dert zu Jahrhundert immer mehr wer den, da der menschliche Schaffensqeist beständig so viel Neues zustande bringt und namentlich im Zeitalter »der Maschinen die Zahl recht überflüs siger »Neuheiten« beständig wächst. »Aber idefe Neuheiten können doch nicht Jmii jenen Seltsamleiten lonlurriren, Jan denen in der Kultur weniger fort s chtittene Menschen hauptsächlich J ude hatten und die theilweise in olixe des ebessekten Gechmacks, theil tvese inso ge des Einspruch-s der Be hörden immer mehr aus den »guten Stuben« verschwunden sind. Einer der merkwürdigsten Schmuctartilel ei ner gemiithlichen Häuölichleit, bildete z. B. im 17. ahrhundert der Türken lops. Aber nicht etwa ein Türkenlops laus Holz geschnitzt oder aus Porzellan !geformt, sondern ein wirllich abge Hchnittener und lunstvoll getrocknetet fTiirienkopf. So wurden z. B. auf ’der Leipziaer Messe im Jahre 1684 ’(nachdem die Türken bei Wien geschla )gen worden waren) solche Türken Ilöpse saßweise an Detailhandlet aus Deutschland, Frankreich, England, holland, Dänemark u. s. w. vertaust. kKsbie mit besonders schreckhasten Ge sichtern wurden am besten bezahlt — mit acht Thalern und mehr. Lebt-r Ante-. Student: »Meine Bücher und Garberobe hab’ ich verschi, lett-Mensch fpumpt mir etwas; mir bleibt nichts )ilbeis, alt den Revolver hervorzuholen und s- ibn ins Leihhcus zu trage-if W sites-Mitte. Fett-wehrt (zn,etitetrutenabtheilung): »Im seid Ihr schon vier Wochen da unt-, statt strnnunee zu stehen« werdet Jljr still-seit eivilisirter!« « Ein Ochs-jensele Anzruser (in einem württembergis schen Städtchen): »Die Retrnteth welche zum nächsten Zuge müssen, sind am Rathhause angenagelt.« Hinsnsgesebem Geclt »Wann geht denn eigentlich der Bummelzug, Heer Vorstand?« Bahnhosövorstand: »Wenn genug Bummler beisammen findt« Rufst-im Dichter (zu seiner Wirthin): »Na, Zieht schreib’ ich aber einmal ein Zug iick.« Wirthim »Soll ich die Fenster und dsie? Thüre ausmachen, damit a Zup it « sit-Mist Erster Schriftsteller: »Gehen Sie zu der Soiree des Bankiers Kratzer?« Zweiter Schriftsteller: »Nein, ich habe geschrieben.« Erster Schriftsteller: »Sie bleiben halt immer der Alte.« Immer im Jerus. Herr (mager, seine torpulente Frau vorstellend): »Erlaube mir, Ihnen hier meine bessere Hälfte vorzustellen!« Professor lder Arithmetit): »Hm, das scheinen schon mehr zwei Drittel zu sein!« Linie-nun Herr: »Ich möchte gern eine Tasse mit der Aufschrift: »Meiner lieben Schwiegermama« haben!« Vettäuferim »Damit kann ich Ih nen leider nicht dienen, denn das ist noch nie verlangt worden!« Unter Warnen-. A: »hasi Du ’s schon gehöri, auf die Rente wird eine Steuer gefesti« B.: »Meinetwegen! Jch bin fchon damit einverstanden, wenn sie mir nur auch die Rente liefern!« Ulrich-links Amtsttchten »Was, fchon wieder hier? Das ift nun gewiß das zwan zigste Mal, daß Sie vor mir erschei neu-« Angeklagter: »,Na here Amt-Brich ter, da lann i do nix dafür, daß S« nöt befördert werd n.« Latin. Erster herr: »Warum heißt denn nur diese Pension eigentlich »hotel du Lac«. Es ift doch weit und breit kein See zu fehen.«' Zweiter Herr: »Das werden Sie fchon merken, wenn Sie die Rechnung bekommen!" Jene steife. Kommis: »Da ift ein Bauer, der möchte gern den fchwarzen Rock. der mit 30 Mart ausgezeichnet ift, fitt 1,5 Mark haben.« Prinzipal: »Unvetschiimter, frecher Kerl! —- Geben Sie ’n thin!« Frechheit here lzu einem kräftigen Fecher der): »Ich gebe solchen robusten Bett lern. wie Sie sind, niemals ein-ask Fechtbruden »So! Soll ich mir für Jlire zwei Pfennige vielleicht einen lünftlichen Buckel machen lassen? . . . .« Ja der Ebe. »Henrn, heute vor fünf Jahren«, bemerlle Frau Peti, die in alten Er innerungen krnmte, »batest Du mich, das eine Wörtchen zu sprechen, das Dich für Dein Leben glücklich machen würde.« »Ja«, entgeqnete Hean mit einem tiefen Seufzen »und nach Weiberari sprachst Du natürlich das verkehrte Wort.« Mittel zum Zweck. A.: »Heute habe ich Dich mit Dei ner Zuliinftigen gesehen. Die muß aber furchtbar reich sein, weil sie gar so häßlich ist« B. (verichulbeter Lebemann): »Du wirst doch nicht glauben, daß ich bit heirathe? Ich will mit mit ihr ja nur Kredit bei meinen Gläubigern ves lchoffen«« Nicht aus der Fassnns zu bringst Er: »Mit Deinem ewigen Geldbet lnngen wirft Du mich noch in’s Gkss bringen« Sie: »Dann gieb mir nur glei. 150 Mart mehr, denn Trauer-sachl sind.theuer.« komd-ils Mela:- «...So, Du glaubst, das Deine Verlobung nicht zurückgehen jönne"si« Lenoeee »Nein! Mein Bräutiga hat za bei Papa ehntauiend Mark staut on stellen mii en!« Glich-Mit Onkel: «Wenn ich lo viel Schulden hätte wie Du —- ich könnte seine Nacht mehr ruhig lchlafenl« Messe (zerlntrlcht): »Dann li ' ich ja auch immer so lang in der K L« . »O