Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 04, 1905, Sweiter Theil., Image 16
sp I BeiEdnakd dem Siebentm — , Zehn Nitsch, Esq., als Ethalter des entopäischen Friedens. — Zu Schiff nach Frankreich. London, 1905. Msier EditerL Wie Sie owwe uff’m Telegräff scänk sehe werde, sein Jch hier in London. Pronaunzt werd es awwet uii London, sonnern »Lonn’n«. Näm lich, Mister Editet, die Edschukäschen Ull Zlllcutokcheskz4 vun eine Mensche! uu sei FaschiiuäU blität vix-endet hauptsächlich in; der Pkonaunziäs schen« Jch geb! drum, wie viel e Mann uff Juni-; vörsities unHigh-. fchools gestödicd bot, wann er« »Goff" (Golf) un »Jatt«« (Yscht) nit richtig pro nauze kann, da kann et nit als e gebildeter Mensch t in dem schwam Set kvnsidert wem. Dagege kann e Mensch fvi saudumm sei, daß en die Gäng heiße» et seggt »Parieh« un ,.«'Lonnn —j da is et egebildetet Mensch un kann sich an einigem Plas in einiger Kom penih un in der beste Sosseieti sehe lossc, un er hoi sogar hier in Lotzn a seen Trommel, »prisented ze wetnc i Nämlich, Mistet Editet, die höchste Ambischen von jedem stolze Börgerf aus dem Land der Brave un Freie is, wann er hierher kimmt, »in-United ze wernc Prisented wem, des meent nämlich; beim königlichen Levieh zu dem Ring introdjust ze wern. Des Levieh is nämlich, wann der King aus’m Bett Usssteht. (Lädies wern of course blos bei der Queen (Gott soll sie spar’n!) ihr'm Ledieh introdjust, —- wege deri Schenierlichteit. s Well, Mister Editer, ich muß sage« die in der amöritän Embäsie, die passe-! ass. Kaam war Jch in London ar-j reimt, da kimmt schun Eener vun dek! amöritän Emdässie ( ·e Attätschieh) un frogt, ob Jch en Friepäß hawwe wollt1 zum königliche Levieh. Well. wann mer'S umsunscht hawwe kann, woeum soll mer dann nit? Ich müßt awwee Wadestriimps un Kniehose aziehe. hot Mir der Attät schieh gesagt. Des den Jch nit ge gliche. Awwer was will mer mache? Wann mer unner die Welfe is, muß mer mit die Welse heule. Ich hen iiwwkigens sei ausgesehr. wie Ich am nexte Tag zu dem Levieh din: Wie e Salon-Tywlek! Wie Ich in’s tönigliche Paläh timm un zeig Mei Freibillet sor des könig liche Levieh, da segt der königliche Ober- Hos- un Leib-Kammerdiener un Grändmäster vum tönigliche Levieh: »Um uppt Jedz nix wie einei in’s königliche Schlaf-Kabernett. Er hot schtm dreimal gegähnt un sich zweimal gestreckt; jede Aageblick werd er aff . stehn. Kimme Sie nur mit, Jch wer Sie glei eneisiihrn.« Un da dermit dsot er Mich die Trepp enusf geführt »,Mache Sie nor tee Mistäbk, daß Sie Mich nit am End zu der Quien - Misühtn«- sag Ich. Do hot der Kammerdiener mit dem · aunere Aug gewuntte, bot Mich in die Rippe gepohkt un hot Mich en schlaue s- Dog getallt, wodrufs Wir Beide herz lich gelacht han«-we Bei dieser Zeit warm Wir am könig liche hof- un Leib-Schlaszimmer,ar rein. der Kammer-dieser macht die .; Thür uff, schnppst Mich enei un führt . Mich an’s tönigliche Bett, wo aus so « itdem Gold, mit Elsebei un Perlmutter eigelegt, is. « »Von Mädschesti«, segtder Kam ,.( smdieney »Nein Mädschesti. des is der Mister Jvhn Nitsch Esq. aus -——« «Beootlyn« bot der Kammetdiener Zuge wolle, Jch hen awwek schnell ge agt: »Aus Groß-New York«. »Der Miste-e John Nitsch E5q. is e prominenter Dcttscher aus Groß Uev York«, segt der Kammerdienw In diesem Aageblick hot sich der Ring ist seit ussgesest un dann hot er die säh nss de Bade gesetzt. »Sie hawwe Glück«, segt der Kam Ieeediener Mir in'2 Ohr. « Mo M« frag Jst-. Mk er nit mit’m linke Bei zuerst Ozeans ti«, segttderlfsaznmerdiener. »Also, Sie sein der Mister John Nitsch, Esq.?« fragte der K·ing. .,Freit Mich sehr, Bekanntschaft ze mache.« »Don’t mentschen it«, sag Jch. Da gebt Mir der Ring en Wink, wo R sofort verstanne heu. Er hot Ball -» x mit mir talke wolle. Jch hen ern -" nach en Wink qegewwe, daß Jch ready Mit bersten Bei Mir selber hen Jch h Mesem Aageblick in Meinem stille ·7 seist ge it: »Du werscht Dich noch W ann Jch erst emol mit Dir M pelititell Arguman — Dann bot der Mag in seiner leist - Weis zu dem Kammetdiener ge . , : »Geh zvt Höll mai-g vun hier-" Osten segt der vaard, wie Wir M umn, während daß er sich e Sigm-est agezunde bot: »Sie kimme aus Bötlin, Mister Nitsch —derf Jch Jhne trotvwle um den linke Sitt Stacking mit Goldsticketei. wo dort uff’n Stuhl liegt?—-Thanks! —- Jch glaub, Mei Nessjuh werd trotz alledem War mit Fräns hawwe gehn —- es thut Mir förchtekltch leid-—of course, Jch wünsch es nit — derf Jch Jhne its-ww le um die Unnerhos dort am hinnere BettpfosieF —- ThanksZ —- No, wert lich -——- Jch hab’s gern Alles friedlich — atvtvet Jch glaub, Mei Neffjuh verrech net sich. Er denkt, der Roofevelt thät sich dorch Prefents und Komplimenter un Prinz-Henry-Wifsitts bämbuhsle losse. Des issawwer, wo er die Mis tähk macht. Mei amerikanische Kos sens wern allemal zu Mir schticke.« V P O Mister Editer —- jetz war der große World-historiiell Moment getimnie, wo Jch als e zweiter Martis Posa dein perside Albion in zeitgemäßer Maria schen die Wort hen zurusc könne: Umgiirte Dich mit dem ganze Stolz vun Deinem setenhändige England, Jch verachte Dich, e deitschet Promi nenter!" »Bist-r Msdscheiti«, sog Ich- »Nun Sie sich nit suhle. Sein Sie nit zu gewiß vun des. Der Choate hot Sie entlang getschallied. Es is awwer nit so. Denke Sie nor nit an e Alliänz mit dir Vereinigte Juneited States! Sie müsse nit Alles glaabe, was Sie hisan Es gebt heint noch plenty Leit driiwwe, for die ez der Fon vnn ihr’m Lebe wär’, dem britische Leion de Tail ze twiste. Un gege Deitschland thäte Wir Jhne niemals helfe. Jm Gege theilt Probir’n Sie es ernol, die Hand ze riihse gege Germany un sehe Sie, ob nit der nordameritanische Kriegerbund unner’m Oberbesehl vum Ritschard Müller un vum Schlenier in Chicago de »Kaiser Wilhelm the Grocer«, die »Deitschland« un e Paar annereSchifs cher vun der Seis chartert un e Inva sion mit die deutsch-amerikanischesirie ger in der Picknick-Junisorm macht un dann sein Sie verratzt, Mei lieber Mann! erwerhaupt, Jch geh jetz deirett nach Päris un iall mit dem Rufjeh un stect dem e Licht uff un dann solle Sie sehe, wo Sie bleibe. Jhr Oberhos könne Sie sich jetz selwer hole. Sie sein dorchschauL Jch werd Jhr Tricks in Paris ufsdecke un dann sreßt iee französischer Hund mehr e Stückche Brot vun Jhne, Sie perfider All-inn King, Sie!« Da dermit sein Jch enaus un hen die Thür otnlich sest zugeschlage, daß es dorch’s ganze Paläh geknallt un ge schählt hat. - Well, Mister Editer, so bin Ich: Jch kann nit heuchles Hätt Jch dem Ring schön gethan un in sei Horn ge blose, da hätt Jch jetz schur de Strumpfbandelche - Orde am Knie barnple. Awwer was geb Jch drum? Des Bewußtsei, daß Jch de Welt-Friede er halt, bei nach Paris ze gehn un dort die Franzose reine Wei einzeschenle, is Mir lieber wie der Sirumpsbandel Orde. Setze Sie nor enei, die Leit drüwwe sollte ruhig sei —- es gebt kei War! Jch werd derzu tende, daß der Friede erhalte bleibt. Jch werd selber mit dem Presideni Loudei talie. Jhne aach so was Aehnliches wün schend, mit Rigards Yours bei Weier JohnRitsch, Esa. Jch denk, Jch werd zum Meister vurn Stuhl vun die Knighiå vun der Legion os honor in Fräns gemacht wern. D. O. Esa. » Jetz: Nix wie fort vun hier! Wann? des Edwakv sei Schckge nach Mikl schickt, werd ihm gesagt werdet »Der! John Nitsch Esquire laßt sich exkuse, er is bei Stirrner nach Fräns«, da werd er’ö schun mit det Angst kriege. Un des sörst ihm recht! " D. O. Esa. Eben feel-old. Anläßlich des Todes des Baron A. v. Roihschild in Paris erinnert man sich einer Anekdote, die sich beim Tode eines seiner Verwandten zugetragen haben soll. Bei dem Begräbnis eines Rothschild in Paris stand ein Bettler vor der Thüre und schluchzte bitterlich. Als seine Trauer sich gar nicht mäßi gen wollte, trat ein Diener zu ihm und sagte: »Es ist ja sehr schön, daß Sie so unseren Herrn betrat-ern Wir hatten ihn doch auch gern, aber so weinen wir doch nicht." Sie sind sicherlich«doch kein I Verwandter von dem Verstorbenen?« »Es-halb weine ich doch gerade ist-! sprach da noch einmal tief ausschluch-! zend der Bettler. 1 Der Unterschied hausfram »Ich glaube gar, Sie haben sich das gleiche Kostiim machen lassen, wie ich?« Köchin: «Fawohl, gnädige Frau, und bezahlt it es auch fchou.« Mercei. Junge Frau Cwelche selbst tocht): »Nein, dieser Manns Mich möchte ee aufejsen und des Braten rührt er nicht am « Ein geniales Frauenzimmer-. Vumoresle von T,h. Müller· Professor Dixi, ein Mann in den besten Jahren, hatte sich als Lediger eine Haushälterin zugelegt-— d. h. er hatte in dem Zeitpunkte, von dem hier berichtet wird, die einundvierzigfte. Der starke Wechsel war aber ganz erklärlich, wenn man bedenkt, was diese Frauenzimmer alles anstellten, um dem armen Professor das Leben so sauer als nur immer möglich zu ma chen. Und wie einfach wäre es gewesen, mit ihm auf das beste auszukomment Er wollte nichts weiter, als Ruhe für fein Studium, und doch verstand ihn all das Weibszeug nicht! Eines hatten sie bisher alle gemein sam gehabt: keine, auch nicht eine, war bisher im Stande gewesen, sein Stu dirzimmer richtig zu pflegen! Er ließ sie ja ohnehin nur im alleräußerften Rothfalle hinein, wenn ihm der Staub aber wieder einmal an der Kehle stand, dann mußte es eben doch sein« So oft aber rein gemacht wurde-der Profes sor pflegte während dieser Zeit zu ver reisen — dann war auch wieder eine Kündigung fertig! Die Frauenzimmer hatten ihm, der sich eben das Material für irgend eine wissenschaftliche Arbeit zusammengetragen und um sich aufge stapelt hatte, jedesmal alles so gründ lich durcheinander gebracht, daß er eine: Unmasse Zeit dazu verschwenden mußte, um Alles aufs Neue wieder nachzuschlagen und um sich her hand-i gerecht zu legen. ( Soeben war er wiederum von einer »Reinigungsreise« zurückgekommen und stand hängeringend in seinem Arbeits zimmer. Diesmal war alles Vorher gehende weitaus übertrumpft. Blitz blant war Alles, das war ja richtig, aber diese »Ordnung!« War diese unglückselige Frau nicht auf die entsetzliche Jdee gekommen, die ganze Bibliotbet umzuräumen und zwar so, daß nun die kleinsten Bände, ohne jegliche Rücksicht auf ihren geisti gen Inhalt, in den obersten Reihen der Schranke standen, und in peinlichster Abmessung ihrer Größe waren die übrigen Bände derart eingetheilt, dasz die größten in den untersten Reihen den Schluß machten. - Sogeschwind wie diese Haushalte rin war noch keine geflogen —- aber der arme Professor war erst nach lan gen vier Wochen angestrengtester Ar beit wieder auf dem Status quo. « ·Der gequälte Gelehrte beschloß, von jetzt ab noch viel vorsichtiger bei der Auswahl eines neuen dienstbaren Gei stes zu sein, und daher dauerte es eine geraume Weile, bis er seine Wahl ge trofen hatte. Nun, an Und fiir sich konnte sich die TNeuengagirte wohl sehen lassen: Eini ge zwanzig, ein tluges Gesichtchen, große graue Augen mit überlegtem Blick —- in Summa, wie der here Professor sich selbst sagte, ein sehr sym . vathisches Geschöpf. — Würde sie aber auch? Um sofort die Probe zu machen, der Staub lag durch die Retonftrultion der Bibliothet ohnehin wieder fingen dick auf Allem, befahl er eine gründli che Reinigung, dabei der «Neuen« be-l deutend, sie möge besonders seinen Ar-; beitstisch mit den aufgeschlagenenl Folianten und den Pröparaten u. s. w. möglichst schonen und, dann dampfte er nach Salzburg ab —- schweten Her zerris. So zerstreut, wie er bei dem dies maligen Aufenthalt in dem schönen Salztummergut war, war er noch nie mals gewesen, und das wollte schon et was heißen. Und dazu dieser Regen! Vier Schirme, auf je ungefähr drei Tage seines Aufenthalts einen, hatte er in der alten herzogsstadt stehen las sen; da hielt er es nicht mehr aus und fuhr mit dem letzten Schirrne heim. Diesen vergaß er allerdings abermals in der Wagenabtheilung; aber das hatte nichts zu bedeuten, denn daheim war hellster Sonnenschein Eiligst strebte er nach hause Der Empfang, der ihm seitens der »Neuen« ward, war sehr nett, aber so hatten sie es ja alle gemacht. Sosort wollte er sein Studirzimener sehen — —— dessen Zustand sollte-er hatte die ewigen Plackereien satt—densuischlag geben« ob er sich in Zukunft in Ruhe seinen Studien widmen konnte oder ob er die ganze Gelehrsamkeit an den Na ael hängen wiiedr. Mit großer Beklemmung betrat er fein Sanltuarium und-empfand bei dem ersten prüfenden Rundblick eine ungeheure Entrüstung: Diese Person hatte ja in den vierzehn Tagen, welche er ihr dazu Zeit gelassen hatte, nichts, rein gar nichts gethan! Hier fah es ja aus, als ob er eben erst hinausgegangen und gleich darauf wieder hereingekotnmen sei. Er schleuderte der »Neuen" einen zornesvollen Fragebliel zu. Diese »Person« jedoch hatte als Antwort da rauf nur ein überlegenes Lächeln und ein von einer einladenden Handbewes gung begleiteies »Bitte«. » Unwillkiirlich trat er ihr näher, ischolsdie stille dichter an die Augen und probirie mit gespiiien Fingern am Schreibtifche, den Geriithen, Prä «paraten und Büchern herum. Merk imärdigl Keine Spur von Stirqu » les hlihhlanl und doch alles gerade so. um fosort w:iterarhetten zu tönnent Er war ganz hass, und nun trafen hilflos sragende Blicke die daneben stehende Zauberin. »Ach, Herr Peosessor«, sagte diese endlich, nachdem sie sieh genug an sei nem Erstaunen geweidet hatte, mit an genehmer Stimme, »das war eine sehr einfache Sache: ich habe den ganzen Schreibtisch und die sonstigen Möbel u. s. w., aus denen Jhr Arbeitsmate rial vertheilt war, von allen Seiten, ehe ich und die Putzerin etwas anrühr ien, vhotographirt, wo es nöthig war, mir Notizen gemacht u. s. w. und nach stattgehabter Reinigung alles wieder so ausgebaut, wie es vorher mer«-kein Kun tstiici, nicht wahr?« hol« wehrte der Professor ab, »das ist sogar mehr als ein solches — das ist eine geniale Thatl« Dann sanl er, während das Fräu lein geräuschlos das Zimmer verließ, in seinen Arbeitsstuhl und verfiel in tiefes Nachsinnen. Nach einer guten Stunde war er mit sich im Reinen: »Heureta!" sagte er vor sich hin und dazu nickte er energisch mit dem haupte, »das ist die werth vollste Perle ihres Geschlechts, ich-wer de sie heirathen!" Das Fräulein sagte nicht nein. Det seid-Ue Chancen Ein dicker Herr stürzt noch im letzten Augenblick in den Eisenbahnzugund läßt sich tiefathmend aus den einzigen unbesetzten Platz nieder. Da er be merkt, daß sich zwischen ihm und dem Sidpolster ein fremder Gegenstand be findet, bebt er sich etwas in die Höhe und zieht einen vollständig zertnitter ten und verbeulten Seidenhut unter sich hervor. Das Gesicht des gegenüber sitzenden Herrn nahm einen Ausdruck des höchsten Entsetzenö an. »Zum Donnertoetter«, rief er zor nig, »Sie könnten doch wohl etwas vorsichtiger sein. Man sieht sich doch wenigstens den Platz vorher an, wo man sich hinsetzt. Sie haben meinen Chlinder vollständig ruinirt." »Ach, das thut mir sehr leid und ich bitte tausendma! um Entschuldigung«, antwortete der dicke Herr. »Aber die Sache hätte viel schlimmer werden tön nen.·« »Ich möchte da wohl wissen, wie sie noch schlimmer hätte werden tönnen'«, gab der Besitzer des Hutes zurück, in dem er wüthend die Ruinen seiner Kopfbedeckung anftirte. »Ich hätte mich ebensogut auf mei nen eigenen Hut fetzen tönnen'«, er tliirte der Dicke. ——-.-0.-—-— Illei mösltcht Ein russifcher Rettut zieht in St. Petersburg zum erstenmal auf Wache. Vorher prüft ihn nochmal der wachtba- « bende Offizier über seine Obliegenhei ten« wann er zu präsentiren und wann er »heraus" zu rufen dabe. Der Retrut beantwortet alle diese Fragen richtig. Endlich fragt der Eraminator. »Wenn aber ein großer hause letå tumultuarisirend die Straße entlang käme und ein wildes, rohes Geschrei verführte, was würdest Du dann thun?" »Ich werde ebenfalls präsentiren.« »Kerl, bift Du toll?! —- Weshalb oenn?« »J kann janicht wissen, ob nicht auch ein Stabsoffizier darunter ift.« Die Wunder ver TeteneqphM Die Telegraphie ohne Draht leistet den Japaner-n alle Tage ungeheure Dienste. Die Telegraphie mit Draht ist aber auch nicht ganz zu verachten; obwohl sie recht unmodern ist, hat sie doch vor Kurzem einen jüdifchen händler auf Dscherba (Jnsel an der Küste von Tunis) in origineller Weise aus der Patsche gezogen. Der Hünd ler pilgerte in Gesellschaft eines Ese leins von Ben-Gardan nach Zarziö, als er auf der Landstraße von zwei Arabern überfallen wurde. »Das Geld oder das Leben!« brüllten sie ihn nach guter alter Räuberwetse an. Der Ueberfall fuhr dem Dändler so in die Glieder-, daß er das Grauthier stehen ließ, im Nu auf die nächste Telagras vhenftange kletterte und aus Leibes triiften zu schreien begann. Er jam merke, rrer oen yrrnrnet zum Zeugen feines Unglückö an, schrie um Hilfe und zitirte, als wenn der Osfizier ihn hören könnte, den Kommandanten der Station Ben-Gardan herbei. Bei die sem Gebahren des armen Juden wur den die Araber, die zwar siir das We sen des Telegravhen nicht das richtige Vetstiindniß hatten, aber doch wußten daß die Clettrizität Wunder thut, von einem paniichen Schrecken befallen. Sie sahen im Geiste schon die ganze Garnison von Ben-Gardan heranrü cken. Darum banden sie den Esel mit seiner Frucht an die Telegraphenstange, warsen sich zu Boden, baten den Juden um Gnade und beruhigten sich ch,erit ais der Händler aus ihre Bitten dem Offi zier aus demselben teiegraphischen Wege Gegenbesehl gegeben hatte. -.---—--s Ehelichet Stift Erx »Ich wünschte, ich wäre todt!« Sie: »Das wünschte ich auch, daß ich todt wäref Er: »So? Dann wiinickse ich es mir MAX Q-. seit-sieden- elieirthsnruche treten aus Tiner ist« ingen beschreibt ein Reisender in, der neue sten Nummer von »Chambers Jour nal«. Eine derselben ist besonders in Persien bekannt und beliebt. Die selbe wird in der folgenden Weise aus geführt. Man stellt zunächst einen großen Käfig, der aus Bambusstam gen angefertigt ist, in der Nähe der Stelle auf, wo man den Tiger beob achtet hat. Der Käfig muß haltbar an den Boden befestigt werden. Jn diesem Käfig, dessen Stäbe einige Zoll von einander entfernt sein müssen, nimmt während der Nacht ein Mann Platz, der mit einer Anzabt kleiner lurzer Speere oder mit einigen guten Schwertern ausgerüstet ist. Außer dem wird gewöhnlich noch ein Hund oder eine Ziege mit in den Käfig bin ein genomnien. Der Mann wickelt sich dann in sein Tuch ein und legt sich ruhig zum Schlafe nieder. So bald der Tiger naht, wird der Schlit fer natürlich von seinem Begleiter geweckt. Jn den meisten Fällen ver sucht die Bestie zunächst einen Ein gang in den Käfig zu finden und rich tet sich dabei meist von außen an dem selben auf. Diesen Augenblick muß der Jäger benutzen, um dem Tiger kräftige Stiche in den Leib zu verse hen, die ihn dann gewöhnlich gleich zur Strecke bringen. Eine andere selt same Art, Tiger zu jagen, ist in ge wissen Theilen Indiens bekannt, so zum Beispiel in Oude. Sobald die Eingeborenen dort entdeckt haben, wo sich ein Tiger befindet, sammeln sie die Beeren eines bestimmten Busches, der dort in dem· Urwald sehr häufig vorkommt. Aus demselben bereiten sie einen klebrigen Stoff, der unserem Vogelleim nicht unähnlich ist. Mit sder Masse werden eine Menge großer sBlätter beschmiert, die dann mit der iLeimseite nach oben aus dem Wechsel jdes Tigers herumgestreut werden oder auch an der Stelle, wo er am Tage nggen die Hise der Sonne Schutz zu suchen pflegt. Sobald der Tiger nun auf eines der Blätter tritt, bleibt das selbe natiirlich an seiner Tatze lleben, die er dann wiithend schüttelt, ähnlich wie die Katzen es zu thun pflegen. Das Blatt sitzt aber fest, und je mehr der Tiger umherspringt desto mehr Blät ter bleiben an ibm hängen. Tiger ba ben, wie man leicht beobachten kann, ganz ähnliche Bewegungen wie Katzen, und wenn ihnen so etwas an der Tatze kleben bleibt, pflegen sie dieselben auch am Kon abzuwischen, wie die Katzen es thun, mit dem Resultat natürlich, daß auch dort Blätter kleben bleiben. Das Thier verliert dann bald ganz die Geduld und beginnt wie wild um- » berzusvringen und sich unter Mühen-? dem Gebrüll zu wälzen, bis es vollkom- J men mit Blumen bedeckt ist, meist so gar so, daß es nicht mehr um sich sehen ; kann. Sobald die Eingeborenen dann ! das Brüllen hören, eilen sie herbei unds tödten den Tiger ganz leicht. ( —.-—-—s »Ja stetem Sinne Ein töstlich derber Scherz spielte sich bei Gelegenheit des dolsteinischen Stödtetages während des Festmabls in Elmsborn ab. Dem Bürgermeister Anz aus Elmshorn war kürzlich von dem dortigen Stadtlollegium wegen angeblicher Vernachlässigung stiidti scher Interessen beim Bau einer Klein bahn arg zugesetzt worden« Diese Bes gebenheit, die aber nicht die einzige Durchlöcherung der stadtbebördlichen Eintracht von Elmborns sein soll, diente nebst anderen ähnlichen Bor tornmnissen dem Bürgermeister als Würze seiner Festmablrede. Er wolle, io meinte er, seinen Gästen etwas mit geben, was sie stets brauchen tönnten. Sprach’s und zog einen lleinen Bären toder works ein Schweinchen Z) mit der Inschrift: »Mensch ärgere dich nicht« aus der Westentasche das Symbol da hin erläuternd, daß er es immer her vorziehe und anschaue, wenn die Stadtväter ihn —- natiirlich unabsicht lich —- ärgertenx dann prallte der Acr ger von der harrt des Bären ab. Man reckte die Hälse, um den zaubermiichti gen lleinenBiiren zu sehen, aber mochte auch mancher Bürgermeister mit noch so «weitem Blick« an der Tasel schen, alle konnten den Anblick des Wunder thterchens doch nicht erhaschen. Das hatte das Elmsborner Stadtober haupt wohl voraus-gesehen und des halb fiir entsprechende Abbiille ge sorgt. Denn plötzlich erschien«an der Wand des Saales in elettrischer Be leuchtung ein großes Konterfei seines Amuletts gegen Aerger. Alles lachte Tbränen, an der Spitze Seine Erz-l lenz v. Wilmowsli. Schleswig - Hol steins Oberpriisident. Vielleicht aoer schoß doch Oberbürgermeister Fuß in Kiel den Vogel ab, der in seiner Rede auf den Bären zurücktam und unter dem Beisall aller Bürger-· nnd Oberbürgermeister ertliirte, eigentlich müsse die Inschrift lauten: »Mensch, ärger-e mich nicht!« Der Redner trant »in dielem Sinne« auf die — Stadt verordnetenl » , —--—» — Widersinns-. Sängerin (sehr erfolgreich): »Lie ber Herr Direktor-, mir geht von einer Hofbiihne ein äußerst günstiges Aner bieten zuz würden Sie meinen Kon trast nicht aus Liebenswiirdigteii und Freundschaft für mich lösen?« Direktor: »Das geht wirklich nicht, meine Liebe. Sie »ziehen«, und da rum ziehe-n Sie nichts« standhaft »Ja, was is denn, here Masier, Sie ham ja, wian Bier ·ihen’rer iviirn is, verschwor’n, daß Sie m ta Wirthshaus mehr «geh’n un lan Tro pfen mehr trinken « »Den ise auch so, lonirullir’n aber muß ich nur manchmal, ob seini Freund und Kullegen meinige sie siandhansi wie ia.« « Frei-. . Herr: »Alnwsen kann ich Ihnen nicht geben, aber Arbeit können Sie haben.« Bettler: »Haha — die Mani« ich Jhnen auch verschaffen« Ein Praktiker v. A.: »Ich weiß nicht, meine Frau ist seit einigen Tagen so nervös und gereizi.« B·: »Wie ali ist denn ihr leytes IKleid?« ’ Maliiils. »A.: »Wissen Sie schon, ich habe - mich Weihnachten verlobi." ! B. lJunggeselle : »Wie kann man f sich das schöne Fei so verderben.« Kindern-nd »Ach bitte, Papa, erzähle mir doch ein Marchen.« i «Jchi Wie komm Du daraan« »Mama sagt do , wenn Du nach Hause kommst, erzählst Du immer neue Märchen.« Deshalb Herr (zu einer Dame, die schlecht Klavier spieli): »Sie spielen wohl sehr gern Klavier?" Dame: »Leidenschafilich.« Herr: »Warum lernen Sie es denn da nicht«-« Lebendiges There-content Madame lzum Dienstmädchen, wel ches das Kind badei): »Anna, nimm das Thermometer und sieh’, ob das Wasser die nöthige Temperatur hai.« Annna: »Ist nichi nöthig, Madam; witd’s Kind roth, it es zu heiß, wird’s blau, ist es z iali." Ein Its-ihnen Herr: »Kann Sie ’mal, Marie, der Kaifee isi ja heute viel stärker als ge wöhnlich.« Köchin: »Ach, entschuldigen Sie. gnädiger Herr, da habe ich Ihnen wahrscheinlich meinen Kaffee ’reinge bracht.« ; Erleichterung. Prinzipal: »Wo bleibt denn der Aassirer?« Buchhalter: »Ach, Herr Prinzipal, der ist gestern Ahend...« Prinzipal: »Durchgehrannt?« Puck-halten »Nein, er ist lebensgei sährlich ertrantt.« Prinzipal: »Gott sei Dant!« Wie die Alten sangen. . . Der zwölsjähriae Karl (zu seinem fünfjährigen nousmcheu): »Wie alt bist Du eigentlich, Lottchen?« Lottchen: »Füns Jahre.« Karl: »Ach geh« doch —- Jhr Fraue macht Euch immer jünger!" Geht weiblich. «Stuhenmädchen: »Gnädi e Frau, eine Dame ist draußen, die ie spre chen möchte." Frau: »Wie sieht sie aus?« Stubenmädchem »Sie trägt einen vorjährigen Hut.« Frau: »Dann sagen Sie nur, ich hätte heute keine Zeit.« Hausherrn-Legt »Die Wohnung gefällt mir —- aber die Küche ist mir zu duntel! Da müssen Sie schon noch mit der Miethe etwas heruntergehen!« »Was Jhnen einfällt! Glauben denn Sie« daß die Küch’ heller wird, wenn Sie weniger zahl’n?« criainelle Erklärung Hausfrau: »Warum haben Sie denn Jhren Schatz abgeschasst, Lina?« Köchin: »Ach, Madame, der wollt sich ja nur immer satt essen bei mir; sobald er sich dicke gegessen hatte, machte er sich dünne.« Treuer-zip Tochter des Hauses (zur Köchin): »So, so, Lene, also Jhnen hat mein Bräutigam aus den ersten Blick ge sallent Köchin: »Jawohl, gnii räulein, t hah’ mir denkt, wie ich hn g'feh'n hat-X diis muß a rechts aufs Ludki el.'« Falsch unstet-It Richter: »Sie haben dem Daher miiller rechts und lints Ohrseigen e aeben, das gestehen Sie ein« Hasen Sie noch etwas hinzuzufügen?« Angellagtm »Nein; ich denke, sit werden ihm genügen!« Der gelehrte Die-nec Herk Czum neuen Diener): »Dein gen Sie mir mal aus der Bibliothec die Gedichte von Schiller und deine. Sie wissen doch, was ich meine?« Diener: »Gewiß, gnädiger here-, Sie meinen die rothen und die schwar zen Bände: ich kenne alle Klassiker auswenbig.« un f· besse« Regisseur «Jhr Lustspiel ist ganz gut,»nur müssen Sie einen Akt strei check Dichten »Aber bete Regisseur. es ifi ia nur ein Eingtiek.« Regisseur: »Auf nichts, um so dessen«