M Regen unter die Craufe. Its-n Nitsch, Esq., wohnt bei seiner Tochter. — Die liebenswürdigen Gewohnheiten der engelsgleichen Kinderchm Mist-r Editet! Ich hen noch gar see Nuhs vun der IM, wo mit ver Maud un dem May un der Maud ih’n kleine Manyche noch uff der Reis is. (Sie bist ja, Mister Editor, wege der Maud ihrer »un-" felige Leiden schaft« fo de Knä delsepp·) Awwer indeirekt hen Jch vun der Alti ge hört. Nämlich glei nach Meiner Ar reiväi. Jch heu, wie Jch Jhne bei Weier geschriwwe ben, Angst gehatt, daß am End der Mayor un die Spitze der Be hörde mit Depa täschens un erer Btäßbänd am Dipot wätn. IWahrscheints in Konsequenz der po, oasz Ich omarr yea, za- usen s was nit gleiche, is des nit der Fall ge wese· Dergege war Mei verheirathe Tochter, die Lisbeth, mit ihrem Hos båud un drei oder vier Stück Kids da un hat Mir gesagt, daß Jch äkording zu Jnsiruktschens vun der Alti bei ihr wohne that. Jht, der List-eth, ihr Sörwentgörl wär fort ( da dersor kann Ich des Mädche nit blamiren, Mister Editer, dann die Lisdeth is grad ex ättli wie ihr Mutter), un da hätt sie —- immer äkording zu Jnftruktschens vun der Atti —- Unser Sörventgörl in ihr Haus genomme un Unser Haus steigert-use un Jch müßt bei ihr wohne. Des thu Ich aach —- vor der Hand. Wie Jch Mich kenn, werd’s awwer nit lau-g dauern. Jch wer e wenig ufs’s Land gehn oder nach Jurovo oder sunscht wohi, wann Jch nit schon vor her an nörsjoß Prosträschen un tota lern Kolläps gestorbe bin, was Jch for des Wahrscheinlichere halt. Nämlich. Mister Editer, der Lisbeth ihre Kingi So was vun Kids hawwe Sie in Ihrem Lewe noch nit gesehe, Mister Editer. Wie Mei Schwiegersohn-in law des aus-halte kann, des is Mie e Räthset So was vun Nois mache, dun owwe bei der Thür enaus- un untre erei laafe, vun Doors schlämme, vun die Trepp enufs porzle un erunner falle, nun »Ma« brülle, vun Feite un Streite, Mistes Ediier, da tann sich tee Mensch en Begriff mache. Un da ders mer noch nit emol was sage, sunscht is die Lisbeth glei infol ted, weil die nämlich ihre Kinner for Uenschel hält. Des ganze Haus dreht sich aach blos um die Kinner. Ussge dreßt wetn sie wie die Affe, un was die de Tag üwwer an Kändy verschlappern — well, Ich sag gar nix, blos des weeß Ich, wann Mei Schwiegersohn-in-law halb so viel for Bier oder Siggarn ausgewwe thät, wie die Kids de Tag iiwwer for Kändy spende, da thiit ihm die Lisbeth die Aage auskratzr. Die Konsequenz dervo is os course, daß die Kids for die regeller Meals teen Aeppeteit hawwe un die Lisbeth sich dann die sörchterliche Sorge tim tver allerhand Sicknesses macht, wo sie denkt, daß die Kidz hätte. Also heim Dir-mer verlange die Kids immer vun dem, wo am wenigste dervo da is, sie wolle die dickste Spöregrässes un finscht allerhand Extrawörstche,- so daß for dieGrosze dann blos die schlech tere Stückcher üwirg bleiwe. Da. der srit schmiere sie e Bißle uss’m Teller ern-n un losse es dann stehn. Un dann wolle sie »more« vun was Annerem, un « lese des aach stehn. Un während dem ganze Esse hört mer nix wie die Kids un mer kann selwer kee vernünftiges Wort s age. Esse thun sie beim Dinner gar nir. "Finf Minute nach’m Esse act-PS aw wer fchun los-: »Ma, en Tschinscher Schnäpp«, »Ma, Strawberries«, »Ma, en Aeppel«. »Ma, e Piece a Bread«, »Ma, en Nickel for Eandy«, »Ma, Tschokiett«, un dann wolle sie Soda, un dann wolle sie Eiskriem un dann wolle sie Cäks un dann wolle sie en Ni ckel for e Penny-Doll un en Deim for en NickeliGummiballe un dann wolle sie Marbels un dann ergend was An netes. . Un sie kriege ’s aach. Schur! Eini ges kriege sie. -Un wann sie’s nit krie ge, dann heute sie e Bißle, un dann kriege sie ’s schur. Un wann sie aach ntt grad tras wol Ie un deswege brülle, dann hawwe sie sieh weh gethan un heute deswege, oder Innere Kidö uff der Gaß hawwe ihne Das gethan oder was weggenomme, un es is da derwege e Gebrüll un e Geheul un Gemisch daß mer die Kränk kriege Hund » Die Liibeth laaft dann wie e ver riickte Furie ankn- haus un zu der Mutter vun Ue Nimm-, wo ihre En gel-her was geil-an samme, un dann s seit ei erst recht e Geschrei. Wann dann bit Gesten vim vie Kinney wo schon in die Schul gehn, heim timme, dann is erst recht der Dei-— fel los. Nämlich die Teachers sein »awful mean« zu der Lisbeth ihre Kin net un die Lisbeth lauft dann schnell enitwwer in die Schul un hot en Fett mit die Teachers. Mistet Editer, un des is die Zeit, wo Jch Mich dkuff gefreut ben, wo die Atti fort is un Jch emol e Bißle Mei Ruh hawwe tönnt!! Des heißt, Jch thu nimmer mit. Jch kann’s simpli nit stände. Es is ja was Fötchterliches mit dene Kids. Jhne des Nämliche wünschend Mit Rigards Yours John Nitsch, Esq. Des heißt, Mister Editek, wie Mei Kids noch kleiner waren, da war es exättli des Nämliche. Blos noch e Bißle ärger. D. O. Esq. pens- tch bin ein Korporat. Während des amerikanischen Be freiungskrieges befehligte ein Korpo ral eine kleine Truppe, die bemüht war, einen schweren Balken auf die Spitze einer militiirischen Befestigung zu bringen, die von ihnen ausgebes sert wurde. Die Hitze war sehr groß und bei der Schwere des Balken-H wollte die Arbeit nur langsam voran schreiten. Oft ertönte die Stimme des Befehlshabers laut und hart: »Dein hoch! Hier geht es! Vorwärts!« Ein Reiter, dem man an der strom men Haltung trotz des Zivils sofort den Osfizier ansah, hatte die tleine Gruppe schon lange beobachtet, ohne von den eifrig Arbeitenden bemerkt zu werden. Jetzt sprengte er hinzu und fragte den Kommandirenden, warum er nicht etwas Hilfe leistete. Letzterer drehte sich mit allem Pomp eines Kai sers um und erwiderte: »Herr, ich bin ein Korporal!« »Wahrhaftig? Verzeihen Sie, ich dachte nicht daran,« entschuldigte sich der Fremde, und, indem er vom Pferde sprang, zog er seinen Hut und verbeugte sich tief. Dann aber sprang er hinzu und arbeitete mit den Sol daten um die Wette, bis der Schweiß in dicken Tropfen aus seiner Stirn stand. Als der Ballen befestigt war. wandte er sich an den kleinen Gerne groß und sagte höflich: »Herr Kot poral, wenn Sie noch einmal solche grobe Arbeit haben und nicht Leute genug, dann schicken Sie nur zu Ih rem Oberbefehlshaber, und ich werde sofort tommen, um Jhnen ein zweites Mal zu helfen!« Der Korporal war wie vorn Donner gerührt. —- Der Os sizier war George Washington. dauökate und Keeuzotter. Jm vorigen Spätsommer —so er zählt Herr Apotheker Jahnke-Zinno witz in »Wild und Hund« — hatten wir es uns im oberen Stübchen des gemüthlichen Forsthauses bequem ge macht und schauten zum Fenster bin aus. Hinter der Försterei lag das dazu gehörige Dienstland. und man konnte bequem durch die Zweige einer Lärche den Garten, das angrenzende Kartoffelland und ein Stückchen Wiese übersehen. Plötzlich gewahrten wir des Försters großen gelben Kater, ie er mit den Vorderpfoten abwech elnd rechts und links lurzgeführte »horizontalauarten« austheilte, um jedes Mal im selben Moment blitz schnell zur Seite zu springen. — »Nanu! was hat »Haki« denn da?« und wir stürzten die Treppe hinunter, um die Sache besser beobachten zu können. Bei einem der Seitensprünge des Katers sahen wir vor ihm eine zusammengeringelte Kreuzotter, die vorn fingerlang aufgerichtet, sich be mühte, ihrem Gegner eine Bißrvunde beizubringen. Aber immer von neuem »ohrfeigte« er sie, dabei einen regel rechten Jndianertanz ausführend All mählich mußte die Widerstandstraft der Kreuzotter wohl nachgelassen ha ben, denn die Sprünge von Doti« wurden immer kleiner, und schließlich saß der Sie er vor seinem Opfer, und »posch, pas " hagelten nur so die Quarten und Terzen. Als »Gnaden stoß« zerbiß unser braver Kater dann das Rückgrat des Reptils in der Mitte mit einem kurzen Ruck, ließ seinen Feind todt auf derWahlstatt liegen und trottete sich gemiichlich, als sei gar nichts passirt, nach der Scheune. An derKreuzotter, übrigens einem äußerst stattlichen Exemplar, sahen wir dann zu«beiden Seiten des Kopfes die lan gen, tiefen »Schmisse« von den Kral len der Katerpfotern . Parlamentssslåthem Ueber Redeblüthen aus dem briti schen Parlament berichtet die ,,Kd«ln. Voltszta.«: Jm englischen Unterhause bezeichnete ein schottisches Mit lied einen Posten von zwei Millionen sd. Sterling für den asghanischen Krieg als »einen Flohsisich in den Ocean«. Ein anderer Redner ereiserte sich für die Vermehrung der europiiischen Truppen in Indien und verstiåxie sich zu dem Bilde: »Das bleiche sicht des britischen Soldaten ist das Rück grat der indischen Armee.« Ein Jre, der darüber ergirnmt war, baß so viel schlechter schottrscher Whtsleh zum Schaden des guten irischen nach der grünen Insel verschisst würde, be merktep »Der schottische Whiskeh ist ein so heißer Stoss daß er die Kehle hinunter gleitet wie ein FackelzuaI i per »Wie-gis- Indiana Es war ein lustiger Chor von über miithigen Studenten, die sich in einer kleinen Universitätsstadt inr Mittelm sten der Vereinigen Staaten einge funden hatten. Allwöchentlich gab es etwas Neues von ihnenzu hören. Ent weder die Universitäts-Behiirden hat ten ein neues Leid zu klagen iiber die sen oder jenen Taugenichts, oder es gab einen Sturm im »Boarding house«, oder sogar eine Reiberei mit dem Gesetz. Schon mehrmals war das Letztere passirt, und die hochwohllöb liche Polizei versuchte ihr Möglichstes, der Bande einmal das Handwerk zu legen; jedoch waren dies Beweisgriinde niemals kräftig genug, um gegen diese steiszigen Studenten vorzugehen, oder, und was meistens der Fall war, die Beine der Studenten besaßen größere Geschwindigkeit als die der hohen Po lizei. Es war schon seit einigen Wochen sehr ruhig im Städtchen gewesen, als eines Abends Jim, der Hauvtleiter bei allem Unfug, mit fünf Anderen nach der Stadt marschirte. Durch ihr lu stiges Lachen gaben sie kund, daß »Ei was« im Anzuae sei. Bei dem Eigarrenhändler Mayer, dessen gute Kunden die ganze Studen tenschast war, wurde Eintehr gemacht, und bald füllten blaue Wollen dusten der Havanas den kleinen Laden. Jtm trat hinaus und bewunderte die schöne Figur eines Siour-Jndianers, welche seit Jahren als Ertennungszeichen des MaVer’schen Leidens eine prominente Stelle vor dem Lenteren spielte. « i Schtießiich tkqt ek aus May-: zu und fragte denselben, iiir welchenPreig der Jndianer täuslich sei. Maher hatte jedoch wenig Lust, denselben zu vertausen. Daraufhin machte ihm Jim den Vorschlag, sür den Jndianer zehnDollars zu bezahlen und zwar mit der Bedingung, daß am nächsten Tage Jim denselben unbeschädigt wieder zu rückbringen sollte, wofür Maher neuni Dollars herausbezahlen würde· Die-J ser Vorschlag sand Mayer’s Zustim mung und Jim legte dann zehn Dol lar aus den Tisch, mit der Bitte an! Maher, «ihm eine Quittung auszustel len. Nachdem dieses geschehen, verab-1 schiedeten sich die Studenten mit ders Erklärung, daß sie den Jndianer varj dem Laden später abholen würden. ] Gegen neun Uhr desselben Abends,? als schon die Ruhe in den Straßen des Städtchens herrschte, marschirten un-i sere sechs lustigen Brüder im munteren s Schritt, eine frohe Melodie pseisendj die Straße entlang, und Manchers dachte im Vorbeigehen, »Die haben et- T was vor.« Auch einige eifrige Polizi-HI sten beobachteten die muntere Gruppe« mit dem stillen Gedanken, dieselben bei der ersten Gelegenheit abzusangen und sich durch solche That ein weiteress Blatt in ihren Lorbeerkranz einzuslech- i ten. Bei Maher’s Laden angekommen, wurde Halt gemacht, und eins, zwei, drei der Jndianer aus vier trästiges Schultern gehoben und dann weiter! marschirt. Jedoch hatte »Roundsman« O’Toole die ganze Bkgebenheit beo-l dachtet und solgte den tapferen India« nerdieben ungesehen nach. Bald tras O’Toole einen seiner Ka metaden und machte denselben sogleich mit seiner Entdeckung bekannt. Un terdessen hatten die sechs Studenten mit ihrem Jndianer hier und da Ein lehr gemacht, und als sie schließlich aus einein alten Lotale heraustraten, standen O’Toole und sein Genosse vor der Thitr und geboten ihnen energisch halt. »Wo habt Jhr den Jndianer her-"· srug O’Toole. »-Getaust, von Maher«,« erwiderte prompt Jim. »Das glauth Euch ein Anderer«, meinte LTooleJ etwas gereizt. »Hier ist die Quittungi dasür'«, sagte Jim, ibm dieselbe vor-Z haltend. Dies wurde O’To·ole doch; ein wenig zu stark und er gebot deni sechs Studenten mit ihm zur Polizei-s station zu kommen, welchen Verlangens auch nach einigen Zögern Folge gelei-; stet wurde. ; Dort angelangt, meldete strahlend vor Freude O’Toole seinen Erfolg und sandte sofort einen Polizisten nach Mayers Laden, um sich zu überzeugen, daß der Jndianer von dort gestohlen worden sei· Jn kurzer Zeit kam die Meldung an, daß die Figur des Jn dianers nicht mehr dort sei. und den Studenten einige scharfe Verweise ge bend, machte sich O’Toole mit einem Kameraden aus den Weg nach Mayers Laden, um den Jndianer an seinen rechten Ort zu bringen, sich von Marter eine wohlverdiente Belohnung gehen zu lassen und dann die Studenten dem Arm des Gesetzes zu übergeben. Schweißtriesend brachte O’Toole den Jndtaner an seine gewohnte Stel le, mußte aber, der späten Stunde we gen, Marter erst aus dem Bette rusen, um ihm die wichtige Meldung zu til-er bringen, daß sein rechtmäßiges Gut totede an Ort und Stelle sei. Indes sen ayer, tin süßen Schlummer ge stört, war er nicht gut zu sprechen und gab O'Toole deutlich zu verstehen, daß der Jndianer ihm nicht mehr gehöre, und D'Toole denselben wie der an set nen rechtmäßigen Eigenthümer zurück dringen möge. Außerdeiir verbiete er sichs solch nächtliche Ruhestörungem s "· O’Toole war wilthend. Nicht nur die gehoffte Belohnung war hin, son dern der Jndianer Jnußte wieder zur Polizeistation, und dann war er dem Spott der Studenten, seiner Kamera den und des ganzen Departements ausgesetzt Mit großem Gelächter wur de er bei feiner Rückkehr empfangen und mußte llein Abbitte thun und feine Gefangenen freigeben. Jim versicherte ihm, er werde dafür sorgen, daß O’Toole’s Heldenthat ausführlich in den Tageblättern zum Erscheinen käme, aber -O’Toole bat ihn davon abiustehen und offerirte den sechs Studenten ein opulentes Mahl als Entschädigung fiir das ihnen zu gefügte Unrecht. So wurde dann der jugendliche Ilebermuth und O’Toole’s Leistung ge bührend gefeiert, und noch am heuti aen Tage steht der Jndianer vor Mariens Laden als stummer Zeuge diefes Streiches. —--—.— Eine prächttqe Anekdote von Friedrich dem Grotten wird jetzt in südfranzösifchen Blättern der Vergessenheit entrissen. Jm Preuss lauer Regiment stand ein kleiner häß licher Leutnant v. Z» dem es mit dem Avanzement nicht glücken wollte, des shalb versuchte er es bei der Jahres revue, die der alte König stets persön lich abzuhalten pflegte, und bei der er diesen oder jenen in der Front anre dete« die Aufmerksamkeit des obersten Kriegsherrn durch ein aufsallendes Gebaren auf sich zu ziehen. Der alte Fritz, der bekanntlich die Konduite auch im einzelnen kannte, bemerkte die trampfhaften Experimente des Kleinen recht wohl, lief; sich aber nicht darauf ein, sondern schritt die Front weiter ab. ohne mit ihm zu sprechen· Gegen seine Gewohnheit lehrte et aber noch mals um, firirte den Leutnant scharf und fragte ihn: »Kann er spanisch?«« »Nein, Ew. Majestät!« lautete die Antwort, und der König ging weiter. »Spar-isch? Was meint er mit spa nisch?« dachte Mr lleine Leutnant, und auch seine Kameraden zerbrachen sich vergeblich den Kopf darüber; niemand wußte sich die Sache zu erklären. Ein Jahr verging, und wieder war die Re vue, und wieder ging der König die Front ab. Unruhig stand Herr v. Z. im Gliede. — Ob er dich anreden wird? Der König machte Halt, sah ihn mit durchbohrenden Augen an und fragte: »Kann er spanisch«, Wieder erfolgte eine verneinende Ant wart, und der Monarch schritt weiter. ,.Spanisch, spanisch?« fragte sich der Leutnant wieder, und ein Freund sagte ihm nun: »Du, vielleicht will er Dich zum Gesandten in Spanien machen!« —- .,Meinst Du?« versetzte Z. mit leuchtenden Augen, setzte sich das ganze Jahr aus seine Unaussprechlichen und studirte spanisch, daß ihm der Kopf rauchte. Wieder war die Redne. Wie ilopfte dem Kleinen das herz: »Wird er dich auch wirtlich anreden?« Der König lam, und —- »Kann er spa nisch?« fragte er von neuem. —- »Ja Befehl, Ew. Majestät!« lautete die vromvte Antwort. —- »Dann lese er den Don Quirote im Originalt« ver setzte Friedrich und ging von dannen. q Noblssss ohllgm Der alte Graf Rottmannsegg auf Donnershausen ist sehr sparsam. Die Leute nennen’S freilich anders, sie schimpfen ihn einen Geizkragen Er selbst will das aber nicht für wahr ha ben lnotabene, es sagt’s ihm natürlich auch Niemand in’s Gesicht): er hült sich nur für sparsam, und Sparsam teitässteineTugend die auch angesichts der paar Milliönchen, über die der Graf gebietet, nicht zu verachten ist. Eines schönen Tages muß der Alte zur Kreisoersammlung in die nächste, eine reichliche Stunde entfernt liegende Stadt. Er hat ja zwar Pferde genug im Stall; bei dem warmen Wetter wär’s aber doch eine Sünde, die edlen Thiere zu strapazieren, und der Graf ist, trotz seiner siebzig Jahre, noch ein ganz guter Fußgänger. So macht er sich denn wohlgemuth aus den Weg, und als ihm vor dem »Goldenen Lö wen«, in dem die Versammlung statt finden soll, der Knecht des Hauses vulgo Hausknecht entgegentritt, da gleitet ein selbstzufriedenes Lächeln über des Grafen Züge: er hat wieder einmal das Trinkgeld gespart, das er jenem wohl oder übel hätte zahlen müssen, wenn er zu Pferd oder gar zu Wagen gekommen wäre! Aber man soll den Tag u. s. w. Es hat ziemlich lange gedauert mit den mancherlei Verhandlungen; ein guter Belannter hat schließlich noch eine Von-le zum Besten gegeben — kurz, es ist später geworden, als der Gras erwartet bat. Wie er sich endlich zum heimweg anschickt, merkt er zu seinem .Schrerken, daß es draußen pechrabew schwarze Nacht ist. Der Mond schien allerdings-im Kalender; im Uebri gen jedoch nicht die leiseste Spur von zihny da dunkle Regenwollen ihn ves ’hiillen· Dumm, sehr dumm! Aber un Jter diesen Umständen mag er sich doch sntcht allein aus den heimweg wagen; sit-m breit-e nichts ander-« aokigz er muß sich seinen Freund, den haus tnecht, als Begleiter engagiren. Der wäre nun zwar lieber in’s Bett getro chen, anftatt die halbe Nacht, wie er innerlich fluchend meint, aus dastand straße herumzuliegen. Ja, wenn er we nigftens seine Hilfeleiftung leidlich be zahlt gekriegt hätte! Aber der Alte wird doch seine Natur nicht verleug nen.... Der Lohn, den sie verab reden, ift denn auch in der That ein fürstlichen Eine ganze Markt Indes sen, was hilft’s; erzürnen darf man den hochgebietenden Herrn nicht. Die Beiden wandern also miteinan der los. Mit dem Alten geht’s heute Abend nur langsam, und es dauert beinahe schon eine Stunde, bis sie das Dorf Sandhagen, das ungefähr auf der Mitte des Weges liegt, erreicht ha ben. Inzwischen hat sich der Himmel mehr und mehr aufgehellt, und just, als sie den Kirchhof in Sandhagen passiren, bricht der Mond voll und ilar durch die Wollen. Zugleich mit ihm erhellt auch ein Freudenschein das bis dahin —von wegen der Mark — start verdästerte Antlitz des Grafen. Nun findet er den Weg schon allein weiter! Er zieht mit einem süß-sanken Lächeln das Portemonnaie, entnimmt ibsp Jst Geldstück und wendet sich da ra«-.- an seinen Begleiter: »Sie können jetzt umlehrenl Eine Mart war aus gemacht. Sandhagen ist die Hälfte. Adieu! Spricht’s und reicht dem Bur schen — fünfzig Pfennige. Irietllche Goldschmtevekuust. Es ist bekannt, was siir einen hohen Werth die alten Ostfriesen aus Gold und Silberschmuck legten. Nach glaubhaften Berichten sollen die Ge wänder wohlhabender Frauen der maßen mit goldenen und sielbernen Spangen, Platten u. s. w. beseht ge wesen sein, daß man das Kleid frei hinstellen konnte. Die noch vorhande nen Urkunden über Bermächtnisse im 12. bis 15. Jahrhundert erbringen den Nachweis, wie viel Schmuck von Edelmetall zum Besitz einer reichen ostsriesiichen Familie gehörte. Der im Jahre 1509 vom Dollart ver schlungene Flecken Torum zählte acht Goldfchmiede. Um 1776 arbeiteten im damaligen Flecken Lee: deren zehn, und im Jahre 1806, als die ostsriesische Goldschmiedelunst den Höhepuntt schon liingst überschritten hatte, umsaßte die Emder Gold schmiedezunst immer noch 32 Meister. Später ist dann die Kunst lange ziemlich unbeachtet geblieben; ganze Hausen ihrer edelsten Erzeugnisse ha ben die Goldschmiede, wie sie erzäh len, sriiher mit Bedauern in den Schmelztiegel geworfen. Jn neuerer Zeit aber hat man die eigenartige Schönheit und die künstlerische Bedeu tung des Schmucks wieder ertannt und in Wort und Bild gewürdigt. Gegen wärtig hat sich deshalb auch der Post direltor Eßlinger zu Leer, der eine der größten Sammlungen altostsriesischen Schmuckes besitzt, mitUnterstiitzung der Behörden der Ausgabe unterzogen, die Goldschrniedemertzeichen des Jeverlan des und in ganz Ostsriesland festzustel len. Nach den altenVorschristen waren die Arbeiten der Gold- und Silber schmiede mit zwei Marien zu versehen, von denen die eine den Ort der Her stellung, die andere den Namen des Meisters angiebt, z. B. siir Leer: OLIL siir Norden: ««. Bis jth wurden vorn Anfange des vorigen Jahrhun derts bis aus 1509 zuriick nur erst die Namen von etwa 50 Meistern ermit telt. Das stehest-end Der reiche Herr Meyer feiert sein fünsundzwanzigjäbtiges Geschäftsiui biliium und empfängt dir Reihe der Gratulanten und Deputationen, voran das Personal. Herr Müller, der Pro lurist, hält die Ansprache. Er friert den Jubilar als »Selsmademan«, der heute mit Stolz auf die bescheidenen Anfänge seines Geschäftes zurückblicken könne. Deshalb glaube das Personals ihm eine Freude zu bereiten durch ei nenGegenstand, den man zufällig kürz lich gefunden und unter Glas und Rahmen habe setzen lassen, eine Reli quie aus der Zeit, da der verehrte Herr Meyer noch ohne Gehilfen, mutterste lenallein feinen kleinen Laden hütete und ihn nicht einen Moment zu verlas sen wagte. Und damit überreichte er dem erstaunten Chef die Gabe des Per sonals, ein altes Pappschild mit der Aufschrist: —- 5 Minuten geschlossen. — W— König Etwas-NO Ahiäyh Ueber König Edwards Körpeemaß hatte ein englisches Blatt kürzlich die Angabe gemacht, er messe ohne Strümpfe fünf Fuß sechs Zoll englisch, was gleichbedeutend sein würde mit 1,67 Meter. Der König ist aber ver muthlich, nach Aussagen eines Pariser« Schneiders noch kleiner. Beim Er scheinen in die Oeffentlichleit trägt er, um größer zu erschenen, stets Schuhe mit anderhalbziilligen Absiißern Wenn er mit anderen Verwandten photogra phirt wird, sitzt er stets oder stellt sich hinten aus einen Untersax Belannt ist ein Bild, wo er auf der respe sieht. Nur mit dem Zaren hat et sich zusam-« nien photograpbiren lassen-beide sind gleich groß· Die Drähten der Erde« sind äußerlich ost nicht die größten. ——-·-.-—--s Ain meet-l - Schwiegermutter: ,,Ei enthiirniich war es bei Ellb, baß sie er mit drit ten Jahre zu sprechen ansin .« Ehemanm »Na, das hat Sie aber in der Ehe gründlich eingeholt!« Höchste Zetltrentbeit. Haushalterim »Sie sind schon auf gestanden, Herr Professor? Aber was sehe ich? Das Bett ist ja unberührt!« Professor (sich umsehend): »Wirtlichi Sollte ich gestern Abend vielleicht ver gessen haben, zu Bett zu geben« Aus dem Aussichtcpnnkt Wirth izum Touristen, der sich auf der Terasse eines Aussichtspunltes eine Flasche Wasser besiellt): »Ach dös gebt net, bbs lann i Ihnen da net semi i ren!. . Es verhunzt mir ja do ganze ; Landschaft!« J In der Schu Lehktkt »Wir sindu also sterblich, auch alle Thiere müssen sterben ——« Der lleine Hans (Sobn eines Flei scherrneisters): »Herr Lehreri« Lehrer: »Was willst Du denn, » Hanö?« Hans: »Die Schweine, Ochsen, Kälber und noch viele andere Thiere sterben aber nicht, die werden geschlach tet.« Bestätit ? A.: »Man sagt, dass wenn man eine «Haarnadel aushebt, es ein Zeichen ist ; daß man ein Geschenk betornmt.« B.: »Das ist wahr, ich hob nämlich ein Haarnadel aus« steckte sie in die Tasche, meine Frau entdeckte sie; als ich nach Hause kam, slogmir der Stie feltnecht entgegen.« ; Paris-D Fräulein (beirathslustig, scherz haft): »Wie unrecht von Ihnen, nicht zu heirathen Herr: »; a, ich fürchte, es langt nicht so weit.« Fräulein: »Dann müssen Sie sich eben eine reiche Frau aussuchen.« Herr: »Dente nicht daran; lieber bleibe ich so lange ledig, bis meine Verhältnisse mir gestatten, nach mei nem Geschmack zu wählen« Fräulein: »Wenn Sie nur dann noch nach dem Geschmack Jbrer Aus erwählten sind.« Ein Glückekind. Frau: »Sie glauben nicht, was mein Mann schon alles siir Unglücksfälle überstanden hat. Als Kind ist er von einem Pferde abgeworfen worden, ohne daß er sich verletzt hätte, als Primas ner ist er in's Eis eingebrochen, und ’«H bat ihm nichts geschadet, als Stu dent wurde er einmal in den Alpen von einer Laroine verschüttet, aber völlig heil wieder ausgegraben . . . .« Junggeselle: »Nun ist er gar an die 20 Jahr verheirathet und ’s hat ihrs s auch nichts geschadet!« Nisus-. Fräulein A.: »Das iann ich Jhnen sagen, ich spreche mit ven vornehmsten - Leuten.« Fräulein B.: »Das will ich Jhnen gern glauben; Sie sind ja auch Tele phonistin!« Vorsichtiq. Junger Dottor: »Es wäre gut,« wenn Sie Herrn Mayer nahelgen würden. daß er sein Testament macht-" - haushälterim »O, das hat er schon gethan, bevor er Sie hat rufen lassen, : Herr Dottor.« Gelungener Schlaf-. Jochem »Weißt Du. Willem, die junge Wittwe vom Niederhos hat mit gestern a Fuhre Mist geschickt. es scheint mir, die will durch vie Blume zu ocrstehen geben, daß ’s mich gern hat.« Betst-nun Herr lum stellesuchenoen Diener): »hofsentlich verstehen Sie mit Wein umzugehen; ich halte nämlich seht viel aus einen guten Minieller!« Diener leilig): »Ich auch!« Schnell entschlossen-. Hausherr: Augenblicklich kann ich wirtlich keinen Wein gebrauchen; wenn meine Tochter einmal heirathet. . . .·« Wem-eisener »Was. triegt sie mit?« Selbstverständlich- - A.: ,,3.rgen Sie mir, warum nann ten die Leute oen Verurthrilten, als man ihn zum Strange führte, »arm« Sünder«. B.: »Ganz einfach, weil reiche Zün der nicht ausgetniioft weron.« Neues Juhiliinm. »Mir- Jhre schlechte materielle Laae gestattet Jhnen noch immer nicht« Jhre Braut heimzuführen, obwohl Sie nunmehr schon sünsunozwanzig Jahre osrlobt sind?« Diurnist: »So ist’ö. Nächstens seiern wir das Jubiliium unserer sit bernen Berlobung.'« sonstqu Kunde: »Nimm Sie mir jeht ei nen Zahn ziehen?« Barbier (ingrimmig): Einen Mord tönnt’ ich begehen, so witthend ( sviu rai ; g 3 i i