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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 23, 1905)
P Yuølärrdischea W Drauveusurm Neu-Baruim.——.dier feierten die Preußcr’schen Ehelute im Kreise ihrer Kinder nnd Kindestinder das gest der diamantenen Hochzeit. Das «.uhelpaar erfreut sich noch der hegen körperlichen und geistigen Frische. er .ltttbelbräutigam ist bereits 90 Jahre a . R e e h. —- Kiirzlich wurde hier das zum größten Theil aus einer Stiftung des Geheimen Hofraths Reeck errichtete Kriegerdentmal eingeweiht. See l ow. —- Es brannte ein zur hiesigen Domäne gehörender großer erst im Borsahre erhauter Getreide schuppen von ca. 70 Meter Länge mit den darin enthaltenen Vorräthen total nieder. S oldin. —- Der Lehrer Pfeffer korn von hier wurde im Wolkersdorfer See als Leiche aufgefunden. Ob ein Unsall oder Selbstmord vorliegt, ist noch nicht festgestellt. »Z e h de n. — Eine der Frau Acker hurger Dannenberg gehörige, mit Ge treide und Stroh reich gefüllte Scheu ne stand in hellen Flammen. Es wird Brandstistung vermuthet. Da die Scheu-ne ganz isolirt stand, war ein weiteres Umsichgreifen der Flammen ausgeschlossen. pro-ins Ehrequ Kruglanken —- Der Stell .nacherrneister Pasternack wollte fein Pferd befchlagen lassen. Dabei er hielt er einen Hufschlag gegen den stopf, der ihn zu Boden streckte. Be tvusztlos und blutiiberströmt wurde er in seine Wohnung getragen. Liebemiihl. —Von der Spitze des Abhangs geriethen drei starke Langholzstämme in’s Rollen und gin gen über den 82jiihrigen Arbeiter Kralowsli hinweg. Der Tod trat ans der Stelle ein. Lock. — In Gegenwart des Re aierungspräsidenten v. Hegeh des Landeshauptmanns v. Brandt und anderer angesehener Personen fand in feierlicher Weise die Grundsteinle gung zu dem vorn Lycter Wo nungs dauverein zu errichtenden «rbeiter toohnhause statt. Mehlsack. —- Die Beamten tvittwe Splanemann hatte sich zu ih rer im Hause des Färbereibesitzers Kunigk wohnenden Schwester bege ben. Sie stürzte dabei so unglücklich in den offenstehenden Keller hinab, daß sie auf der Stelle verstarb. Nordenburg. —Jn derNacht ist bis setzt auf noch unaufgellärte Weise der niassive mit Vfannendach gedeckte Viehstall des Rittergutsbe sitzers Baron von Heytittg-Trtintlack bis auf die Ringmauern niederge brannt. Brot-ins Des-trugen M a r e e s e. — Sein Sojähriges Meisteriubiläurn feierte in voller Riistigteit der hiesige Tischlermeister Abraham. Der Vorstand der hiesigen Tischlerinnung brachte dem Jubilar Unter Ueberreichung eines Andenkens die Glücktoiinsche der Jnnung dar. Stutthof.——Die goldene Joch zeit vergessen hatten im vorigen Zah re die Tischler Lingrnann’schen tilge leute von hier. Dieser Erinnerungs tag hätte am 9. Februar 1904 gefeiert werden können, aber erst dieser Tage ging die Feier vor sich. Pfarrer Mi chalik aus Steegen überbrachte dem Jubelpaare das übliche Geschenk von 30 Mart. S a g o r s ch.—De-r Arbeiter Theo dor Schloß fand in der hiesigen Radtle’schen Schneidemiihle den U siihrigen Sohn Gregor des Arbeiters Josef Strezewsli von hier unter ei nem Schwungrade am Gatter todt aus. Die Ursachen des Unfalls sind nicht aufgeklärt. Provinz Hammer-m K ö s l i n. — Das hiesige Schwur gericht verurtheilte den zwanzigjähri gen Arbeiter Gustav Ponnnerening wegen Raubmordes an dem Bäckerge sellen Röblitz zu 12 Jahren Zuchthaus. Regenwalde. —- Beiden Erd arbeitern der Neubaustrecle Regenwal de-Labes löste sich in der Nähe von Prüf-en eine Erdschicht los und begrub unter sich den Arbeiter Scherbarth aus Negenwalde, derselbe wurde zwar bald aus seiner unglücklichen Lage be freit, doch waren ihm drei Rippen ge brochen und die Lunge start gequetscht. S t a r a a r d. —- Letztens wurde am Schlachthof in der Jhna die Leiche des f. Zi. von hier verschwundenen Arbeiters Battelt aufgefunden; es liegt unzweifelhaft Selbstmord vor. Swinemiinde.—Jm Februar d. J. verschwand plötzlich der Castellan Wilhelm Schmiegel von hier. Dieser Tage wurde seine Leiche geborgen. Zwei junge Leute bemerkten eine Lei che iin Strom treiben, nahmen ein Boot, ruderten heran, machten die Leiche mit Hilfe eines Taues fest und schleppten sie ans Bollwerk. Die Lei che wurde als die des Vermißten fest gestellt. W e n d o r f. —- Selbstmord ver iibie die hier tvohnhafte Arbeiterwitt we Matern, welche als Leiche in dem zum Gute Voigtshagen gehörigen Torfmoor ausgefunden wurde. Schwermuth und Lebensiiberdruß in folge arger Nothlage dürften der That zu Grunde liegen. Its-M Pole-. Schneidemiihb — Sein so iähriges Meisterjubiltiurn feierte Schmiedenieister Pagel von hier« Pa sel ist auch zugleich Obermeister der Schmiedeinnung und verwaltet dieses Arnt bereits seit 36 Jahren. Dem Jubilar wurden viele Ebrungen er »wiesen.. T r e m e s s e n. — Das 21-'zjährige Söhnchen des Hausbesitzers Kasse hier selbst stieg während kurzer Abwesen heit seiner Mutter aus dem Bett und ’splelte am Ofen. Das Hemd sing ! Feuer und der Knabe erlag den Brand wunden. Krotoschin. — Vom Blitz er schlagen wurde in Kobylin der Maler Weichmann. Provinz zchkeflem Mikultschütz. — Erschlagen worden ist aus der Ludwigsgrube von herabstiirzendem Gestein der Füller Franz Gritzmann von hier. Der Tod trat auf der Stelle ein. Ober - Langenöls. —- Am Weltersdorser Uebergange wurde der etwa 50 Jahre alte Schanlwärter Bie- i ber bei Ausübung seines Beruses von einem Schnellzuge überfahren und so-« fort getödtet. Salzbrunn. — Der Maschinist Hippe von hier, welcher sich kürzlich an sRem Hochzeitstage die Adern durch s itten hatte, ist im Waldenburger Kreislrankenhause gestorben. Zü lz. — Ein schwerer Unglücks sall mit tödtlichem Ausgange ereignete sich in einer unterhalb des Schweden berges bei Zülz gelegenen Sand- und Kiesgrube,indem herabstiirzendeSand massen den Arbeiter Hübner derart verschütteten, daß der Tod aus der Stelle eintrat, trotzdem seine Mitarbei ter sogleich mit der Rettung des Ver ungliickten begannen. Provinz zchkefrwtgsxokfleiu W e st e rla n d.-—— Der hiesige Ort feiert in diesem Jahre sein 50jähriges Bestehen. W ilste r. — Dieser Tage feierten Rentner Halm und Frau hierselbst im Kreise einer großen Familie das Fest der goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar steht im Alter von 72 bezw. 78 Jah ren. Seit 23 Jahren wohnt es in der Stadt. — Letztens brannte das am Steindamm belegene Gewese desLand mannes Braler vollständig nieder. Eine größere Partie Futtervorräthe verbrannte. Ueber die Ursache des iFeuers ist nichts bekannt. s Provinz zachseu und Thüringer-. Piesteritz. —- Letztens stürzte »hier von einem Bau, der vor zwei Jah ren bis zur ersten Ballenlage ausge führt worden und dann liegen geblie .ben war, eine Wand ein, wobei der U jährige Knabe des Arbeiters Krüaer »von einem Mauerstück so unglücklich igetrossen wurde, daß er nach kurzer Zeit starb. Quedlinburg. —Ausdem hie sigen Bahnhof gerieth der Arbeiter Scharis beim Rangiren zwischen die Pusser zweier Wagen und erlitt schwere Verletzungen Er wurde in das stüd tische Krankenhaus übergesiihrt. S a lz w e dle. —- Ein Radsahrer, der hier kürzlich todt ausgefunden wur de, ist der 30 Jahre alte Arbeiter Au gust Polzin von hier. Sangerhausen. —- Das Fest der goldenen Hochzeit feierten im Krei se der Angehörigen der Landwirth Friedrich Frante und seine Gemahlin. Die Einsegnung des Jubelpaares voll zog Pastor Nittschalt. S te n d a l. —- Der Schornstein liinstler Hampel ans Chemnitz, der kürzlich in Tangermünde bei Aus übung seines Beruer aus ziemlicher Höhe lserabsiel und sich dabei mehrere Brüche zuzog, die seine Ueberführung in eine hiesige Klinit nothwendig machten, ist, nachdem er wieder herge stellt worden war, jetzt einem Ohren leiden erlegen. W a h r e n. — Ein bedauerlicher Unglückssall ereignete sich bei den hie sigen Bahnerweiternngsbauten. Der 18 Jahre alte Schlossergeselle Otto Köhler aus Halle stürzte beim Legen von Leitungen zur elettrischen Licht anlage etwa 2 Meter hoch von einer Leiter herab und erlitt hierbei außer einer Quetschung der Wirbelsäule eine schwere Gehirnerschütterung. Wolmirstedt.—Der wegen ei nes Fahrraddiebstahls in Unter suchungs-hast befindliche, mehrfach vor bestraste Arbeiter Franz Hartmann ist aus dem hiesigen Gerichtsgefängniß entsprungen. Pseinkaud nnd Veflpsakem H ii i n g se n.—-Der Fabritarbeiter Johann Bettermann wurde an einer versteckten Stelle in der Nähe seines Wohnhauses erschossen aufgefunden. Der Mord muß an einer anderen Stelle, wo sich Blutspuren befanden, geschehen fein. Als der That verdäch tig ist der Arbeiter Fricte verhaftet worden; er hat eingestanden, Vetter mann versehentlich erschossen zu haben. Fricte ist ein mehrmals vorbestrafter Wilddieb, der in der Ditntelheit den Erschossenen für ein Reh hielt. Er und Bettermann sind gute Freunde gewesen. Kalk. —- Hier kam es nach vor aufgegangenem Wirthshausbesuch we gen einer unbedeutenden Sache in der Gegend der Friedrichsstrasze zwischen mehreren jungen Burschen zu einem Streit, in dessen Verlauf der 21jäh rtge Schlosser Max Römer erstochen wurde. Als der That verdächtig wur den drei der Streitenden verhaftet. München - Gladbach.—- Der 21X2 Jahre alte Sohn Hermann ders Eheleute Fabrttarbeiter Johann Greis s -L spielte hier mit zwei Geschwistern, als er von einer leeren Fuhrtarre angefah ren wurde. Der Kleine brach sofort todt zusammen. Da äußerlich keine Verletzungen wahrgenommen wurden, muß er wohl schwere innerliche Ver letzungen erlitten haben. N e u w i e d. — Kürzlich ist die im Jahre 1860 vor dem hiesigen Schwur gerichte wegen Theilnahme am Gat tenmorde zum Tode verurtheilte und später zu lebenslänglicher Zuchthaus strafe begnadigte Frau Wwe. Joh. Meder aus Ehrenbreitstein durch Er laß des Königs im Gnadenwege aus dem Zuchtbause in Siegburg entlassen worden. Die Verhandlung in der die Wwe. Johann Meder verurtheilt wur de, fand im Jahre 1860 vor dem hie sigen Schwurgericht statt. T r i e r. —- Der Briefträger Hein rich Gregori am Zollamte wurde todt in der Mofel aufgefunden. Die Leiche zeigte eine schwere Kopfverletzung Un gefähr 100 Meter moselaufwiirts wurde die Mütze des Gregori früh Morgens auf der Straße gefunden. Gregori ist zuletzt Nachts gegen 11 Uhr in einer Wirthschast gesehen wor den. Er setzte sich dort an einen Tisch mit einem noch nicht ermittelten, etwa 25 Jahre alten Mann, unterhielt sich mit ihm und ging schließlich um 1-,·-1.2 Uhr in seiner Gesellschaft fort, nach dem der Unbekannte die ganze Zeche bezahlt hatte. Beide entfernten sich in der Richtung nach der Moselbriicke. Jn Trier neigt man sich der Ansicht zu, daß Gregori in der Dunkelheit ver unglückt ist. Wesel. —- Jnfolge Kenterns ei nes Bootes auf dem Rhein bei Rees durch den Wellenschlag eines vorüber fahrenden Dampfers ertranl der Zahlmeistzr Gabel aus Wesel. Eine zweite Person tonntc gerettet werden. Hanuoveruudgtauuschwetg Halchter. —- Der langjährige Lehrer unserer Gemeinde, Herr Can tor Jsensee, trat in den Ruhestand. Leer. —- Der 40jährige jiidif e Handelsmann Rosenberg hierselbt, der gemiithskrant war, ertrant in ei nem Graben neben dem jüdischen Friedhofe. Lüneburg. —- Dieser Tage wurde der in der hiesigen Wachsblei che angestellte Chemiler Franz Bör ner aus Diisseldorf todt in seinem Bette aufgefunden. Börner hatte sich mit Chantali vergiftet. Der Grundf zu der bedauerlichen That dürfte in j unheilbarer Krankheit des erst 21 Jahre alten Börner zu suchen ’ sein . z Theddinghausen. —- Ober swachttneister Weißwange von hier tritt nach 40jähriger Dienstzeit in den wohlverdienten Ruhestand. Zu seinem Nachfolger ist der Ohnmacht meifter Schaumburg aus Ganders heim bestimmt. V e r den. —- Buchstiiblich verhun gert aufgefunden wurde dieser Tage der arbeitslofe Bureaugehilfe Otto Fioch aus Dortmund. Er war schon längere Zeit aus der Wanderschaft und verfügte infolgedessen über keine Baarmittel. Von der Herberge hier selbst war er fortgegangen und wurde in dem nahen Morsum bewußtlos aufgefunden. Bald nachher verstarb er. Besteuan Pritzier. Kürzlich ertrank hier das sjährige Kind des Tagelöhner-s Puls, das sich auf kurze Zeit aus der elterlichen Wohnung entfernt hatte, in dem Dorsteich. Ma rnitz. Beim Fällen einer Pappel verunaliickte der Gasttvirth Ment in dem nahen Porep. Die her untersallende Pappel hatte ihm das Kreuz durchschlagen, so daß der Be dauernswerthe, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben, nach einigen Augenblicken verschied. chertsnrg. Eutin. Auf dem hiesigen Bahn hofe gerieth der Bahnfteigfchaffner Paafch unter den einfahrenden Neu ftätter Zug und wurde vollständig zer malmt. Der Verungliiclte, ein Mann in den besten Jahren, hinterläßt eine zahlreiche Familie. Oroszherzogtdnm Heilm. Frankfurt. — Der Monter lehrling Karl Auth aus Weder-Kal bach, der am Museumsneubau in der »Vi!toriahalle vom Gerüft gestürzt war, ist, im Elifabeth:KranlenhauS feinen Verletzungen erlegen. Hersfeld.—De·r 20 Jahre alte Oelonomie - Eleve Baron don Hun gen nnd der 27 Jahre alte Gärtner Fritz Marhente, beide auf dem Eichhof - in Stellung, wollten in einem Fiahns in der Nähe des Wehrg über die hoch angefchwollene Fulda fahren. Der Kahn fehluq,dern1uthlich durch die starke Strömung, um, beide junge Leute fielen ins Wasser und ertranlen. Wiesbadem — Der 60 Jahre alte Privatmann Kron wurde im Hausflur mit zerfchmettertem Schädel und gebrochenem Genick todt aufgefun den. Es wird vermuthet, daß er in angetrunlenem Zustande über das Treppengeländer gestürzt ist. pro-sing Heiles. Mainz. Der Privatier Lipp rnann, Vater des Stadtverordneten, erlitt, als er akn Rhein spazieren gin , einen Schlaganfall, fiel dabei in gen Rhein und ertrank. — Zwei blutige Ehetragödien haben sich neig net. In der Grebengasse erfchoß sich der Maschinist Mayer, nachdem er sei ner Frau lebensgefährlicheSchußwun den in die Brust beigebracht hatte, und in der sGanggasse machte der Kellner Weiß seinem Leben in einer Wirth schast ein Ende, in der seine Frau als Kellnerin beschäftigt war. sättigt-ich Fuchse-n Rochlitz. —- Dieser Tage be ging das hiesige Lehrerseminar die Feier des 50-jährigen Bestehens und die Feier des 100. Geburtstages ihres Gründers und ersten Directors, des 1885 gestorbenen Schulraths Kohlen Rümpfwalde. — Hier hat sich der Musterzeichner Becher aus Callnberg erfchossen. Zittau. —- Die elfjährige Toch ter der Wäscherin Ender führte ihre drei Jahre alte Schwester die Bahn hofstraße entlang. Plötzlich entriß sich letztere der Obhut, lief über den Fahrdamm einem in voller Fahrt entgegenkommenden Wagen der elek trischen Straßenbahn direkt unter die Räder und wurde, ohne daß es der Wogenführer verhüten konnte, gräß lich zerfleischL Zwickau. — Als der wegen Wechselfälschung, Rückfallsdiebstahl und Unterschlagung in Untersuch ungshaft befindliche Dachdecler Graupner aus Werdau der Straf tammer zur Aburtheilung vorgefiihrt werden sollte und einstweilen im Wartezimmer untergebracht worden war, benutzte er einen unbewachten Augenblick, um seinen Hut zu ergrei fen und zu entfliehen. Seine Entfer nung war aber doch vom Staatsan walt, der sich vor dem Wartezimmer aushielt bemerkt worden. Er setzte sofort dem Flüchtling im vollen Amtsornat auf die Straße nach, zwei Gerichtsdiener folgten schleunigst. Auf der Amtsgerichtsstraße gelang es den Beamten, den Ausreißer wieder ding iest zu machen, worauf die Verhand lungen gegen ihn beginnen konnten, die mit der Verurtheilung Graupners zu biet Jahren Zuchthaus und den üblichen Nebenstrafen endete. eKönigreich Yaymn Eichstätt. — Der beim hiesigen Schotterwerke Eichstätt - Bahnhof be schäftigte Arbeiter Joh. Uebel von Eg weil gerieth beim Verschieben Von Wa gen mit dem Kopf zwischen die Puffer und erlitt eine Verletzung, die den so fortigen Tod zur Folge hatte. Kr o n a ch. —- Jm hiesigen Bahn hof wurde durch einen einfahrenden Zug in nächster Nähe des Betriebs-ge bäudes der Zugfiihrer Löffler vonLich tensel"5, der den Zug begleitete, über fahren und vollständig zermalmt· Oberstdorf. — Der ledige Bauer Alth Tauscher wurde beim Schlittenfahren derart an einen Zaun geschleudert, daß die Gehirnschale zer- « schmettert wurde und der sofortige Tod eintrat. » Schwandorf. —- Vier Kuaben,3 die an einem Wassergrtbeu in der Nähe der Regensburger Eisenbahn - Unter-s sührung spielten, aßen dort befindliche ; Dotterblumenwurzeln. Sofort trat ; Vergiftung ein; der etwa zehnjährige Sohn des Jmprägnierarbeiters Weigl ist nach einer Stunde trotz sofortiger ärztlicher Hülfe unter den gräßlichsten Schmerzen nach eingetretenerHerz- und Gehirnlähmung verstorben· Die an deren drei Knaben sind außer Gefahr. We i d e n. —- Ein schreckliches Fa niiliendrama spielte sich hier ab. Der i25sjährige Maurer Baptist Päll kam um die genannte Zeit in angetrunle nem Zustand vor seine elterliche Be hausung. Da er nicht gleich Einlaß fand, fing er au, die Fenster einzu werfen. Die Jnfasseu eilten nun her auss, griffen den Ruhestörer, der jün gere Sohn hielt ihn, der Vater holte mit einem Messer zum Stoß aus und traf ihn so unglücklich in’s Herz, daß er sofort todt zusammensant. Der Vater und Bruder sowie ein Maurer Weber, der als Aftermiether bei Pöll ist, wurden verhaftet. Yheinpfakz. Ludwigshasen. — Der 16 Jahre alte Fabritarbeiter Wilhelm Ulrich von Friesenheim erlitt in der hiesigen Anilinfabrit den Tod durch Fahrlässigkeit eines Maschinensüh rerg. Letzterer hatte ein Faß durch Lustdruck aus seine Widerstandsfähig: teit zu prüfen, unterließ es aber, ei nen eisernen Reif anzulegen. Der Teckel sprang ab und flog dem oben genannten Ulrich an den Kopf. Neuhofen -—— Dem 16 Jahre alten Arbeiter Joh Kuntz von hier, i bei der Firma J Frev, Backsteinfa b«rilant, in Rheingönheim in Arbeiti stehend, wurde durch Ungliiclssall im l Betrieb das Bein unterhalb des Finieg vollständig durchschlagen. Zdnigreich Würtemberg. Rotttveil. Jin Alter von 971-3»» Jahren verstarb hier die älteste Per son der Stadt, die Wittwe Xaveria Geifer, Altpfulwirthin. Von ihren 17 Kindern sind nur noch drei am Le ben; dagegen hinterläßt sie eine grö ßere Zahl von Enteln, Urenteln und Ururentelm Walddorf. Dem Metzger und Sonnenwirth Faßnacht hier glitt bei der Arbeit das Messer aus und drang ihm in den Leib; an seinen schweren Verletzungen ist der Unglückliche nun gestorben. Orospemstpmn Bade-u Nenzingem —- Das Anwesen des Landwirths Bregenzer brannte bis aus den Grund nieder. Der versicherte Sckstden beträgt etwa 16, 000 Mart. Der Beschädigte war in der Scheuer( mit Einschwefeln eines Fasses beschäf tigt, wobei dieses explodirte und das herumliegende Stroh und Heu rasch Feuer fing. Tannenkirch — Hier fiel das 7 Jahre alte Söhnchen des Landwirths Gräßlin infolge Scheuwerdens der Pferde vom Wagen herunter und ge rieth unter die Räder. Er starb als bald. « : Waldshut. — Hier fand man . den verheiratheten kathol. Kirchcndie- i ner Ferdinand Kramer, der sich in letz- l ter Zeit dem Trunke ergeben hatte und ; vermißt wurde, in feiner Wohnung er- ! hängt vor. ! l Cliaß-Ciothriugeu. Königsmachern.——Der Guts besitzer Bredinus wurde von seineml ehemaligen Knecht durch Messerstiche ermordet. Der Knecht ist flüchtig. Metz. —- Seit kurzem wurde der Oberleutnant Skeuren von dem hier garnisonirenden Jnfanterieregiment 145 vermißt. Jetzt wurde sein Leich nam 100 Meter oberhalb der Schleuse ( des Mofellanals aufgefunden. Man vermuthet einen Unglücksfall. Freie Städte. L ü beck. —- Der frühere Senator Dr. Brehmer, Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Oanfea tischen Geschichtsvereins, ist gestorben. Hamburg. —- Die Frau des Lehrers Ahrens in Lauenbruch, die zwecks Erholung bei ihren Eltern in Geefihacht weilte. hat sich vermuthlich :n»eikr?em Anfalle von Schwermuth er ran . zuxemsurg , Etielbrück. — Die Erbauung eines Stadthauses und Poftgebäu des in Ettelbrück auf dem Plane des jetzigen alten Rathhauses ist beschlos sene Sache. Die Gemeinde hat dazu ’100,000 Fr. botirt und den Herrn Architekten S. Weis mit der Ausar beitung der Pläne betraut. W i n f ele r. —- Hier fiel das 21,X-» jährige Söhnchsen des Müllers Johann Baptist Dengler, Besitzers der Merk holzermühle in den Mühlentanal und ertrank. Oesterreichsgltngatm Jenbach. — Jn der Fiecht’schen Tischlerei hierselbst stürzte der Mon teur Karl Reiter aus München so un glücklich über die Treppe, daß er so fort todt war. Meran. —- Aus einem Berqhofe in dem nahen Rippiar im Passeier thale starb kürzlich Jakob Pichler im 105. Lebensjahre. Er hieß im Volks munde Högger Jaggerle. Sankt Veit an der Glan. — Die sechsjährige Tochter der aus der Schönmühle wohnenden Franz. Pau litsch wurde am Rechen der Wehr in der Wimitz todt ausaesunden. Man gelnde Fiirsoae dürfte das Unglück verschuldet haben. Z n a i m. — Der in Alt-Schallers dors No. 73 wohnhaste III-jährige Kon dukteur Karl Wollinger der Oesterrei chischen Nordwestbahn ist in Sirndors bei Stockerau überfahren und so schwer verletzt worden, das; er wäh rend des Transportes in das Kran kenhaus starb. gochweiz. Rheinfelden. —- Vor einiger Zeit kam hier, als ein Schnellzug den Uebergang außerhalb des Waldes pas sirte, der Maurer H. Stänin aus Magden aus das Bahnaeleis zuge sprunaen, ohne den dahersahrenden Zug zu bemerken. Der Mann wurde von den Rädern eratissen und bis zur Unkenntlichkeit Verstüinmelt. S te i n. —- Der Inhaber eines hie sigen Gjetreidegeschäfts Ernst KnechtL ist zahlunasunfiihiq geworden und hat sich erschossen. Der Fehlbetrag erreicht eine Million Franken. Am meisten sind von seinem Zusammenbrurlie ac trossen Banken, ein Speditionsgeschiist und Geschäfte in Genua. ApfelsinnensSpiritus. Jetzt ist es Zeit, ApfelsinensSpiritus zu bereiten, um im Sommer leicht ei ne erquickende Limonade, Kalteschale etc. herstellen zu lönnen. Man nimmt 1,-«I»- Quart reinen Spiritus, thut die sehr fein geschälte Schale von 6———8 Apfelsinen hinein (nian kann immer noch Schale hinzufügen) und liifzt es mehrere Wochen stehen. Nun gießt man den Spiritus durch und bewahrt diesen auf. Um während der heißen Jahreszeit stets LimonadensExtralt bereit zu haben, kocht man l Wein flasche voll Wasser mit l. Pfund Zu cker aus, fügt dann ein Drittel Unze feste Citronensiiure hinzu und läßt dies erkalten. Nun giebt man von dem ApfelsinewSpiritus 2 Liaite11r-’ gsäschen dazu und giebt den Extralt in Flaschen. Ein kleiner Guß hier-i von zu einem Glase abgekoehten Was- s fers giebt eine sehr erfrischende Limo- ; nade, die auch bei Kopfschmerzen fehrl wohlthuend wirkt, auch für Kinder auf Reisen gute Dienste thut. Zur Herstellung von Kaltefchale verfährt man wie folgt: 114 Quart Wassers läßt man kochen, bindet ganz wenig mit 1 Theelöffel Kartoffelmehl und: giebt dieses mit einem gehäuften Eß löffel vorher abgetochter Korinthen in die Terrine; erkaltet giebt man« nach Geschmack von dem Extrakt da-. zu. Diese Kalteschale ist, mit Zwie-? back gereicht, sehr erfrischend. —Steht Wein zur Verfügung, so kann man die Kalteschale sehr verfeinern, indem man 1 Glas Weißwein mit in die Terrine giebt. « Das schönste, lehrketchste u. nähn-site Frauenhest ist Die Deutsche Hausfrau. Kochbuch, Nähschule, Stickschule, Gärtnerei, Unterhaltungslettüre, al les ist darin enthalten. Die liebe deut sche Muttersprache, die gute biedere deutsche Denkungsart, die schönen Erinnerungen an die alte Heimath werden in der »Deutschen Hausfrau« gehegt und gepflegt und wecken in deutschen Herzen neue Freude und neues Leben. Alles dies für 50 Cents pro Jahr-. Und wer es einmal besessen, dem ist es unentbehrlich geworden. »Es ist mir das liebste Blatt,« schreiben unsere Leserinnen, »ich kann nicht mehr ohne dasselbe fertig werden. Jch habe schon sehr viel Nützliches daraus gelernt und sehr viel in meiner Häus lichteit durch die Rathschläge erspart.« Jede Mutter sollte es für ihre heran wachsende Tochter, jede Großmutter fiir ihre Enkelin, jede Hausfrau für sich selbst haben. Es entspricht allen Bedürfnissen, trägt jedem Alter Rech nung. Dazu haben die Leserinnen noch den gemüthlichen, brieflichen Ber kehr untereinander, ohne ihr Hauskne sen und ihre Kinder dadurch vernach lässigen zu müssen Und lange Briefe zu schreiben. Denn im Briefkasten finden sie Gesellschaft, Gesellschaft von Frauen, die Hunderte und Tau sende von Meilen von einander ent fernt wohnen- und sich hier gemüthlich zusammenfinden, um einander gute Rathschläge zu geben. Bei alle dem kommen doch sicherlich 4 1X6 Cents Pro Monat, 50 Cents pro Jahr, nicht in Betracht. Soviel legt sich jede Hausfrau mit Freuden und Leichtig keit zurück, um ihr Jahresabonnement zu bestreiten. Dabei hilft sie noch der guten Sache, der wir uns geweiht: Deutsche Sitten, deutsche Sprache, deutsche Gebrauche im neuen Vater lande fortzupflanzen. Jch bin überzeugt, daß jede deut sche Frau, die dieses liest, sich sofort ohne Bedenken entschließt, und ihr Abou nement einschickt. Bestellun gen können brieslich oder persönlich an den Herausgeber dieses Blattes gesandt werden« Europäergeruch. In unseren alten Volksmärchen lesitzt der böse, menschenfressende Riese fast allemal eine besonders seine Nase. Kaum betritt er sein Haus-, so ergeht er sich in den wenig liebens würdigen Worten: »Ich riech’, ich rieche Menschensleisch.« Mit den Riesen ist uns nun auch solch seines Geruchgvermögen längst entschwun den, wenngleich auch wir uns noch immerhin rühmen dürfen, Menschen -sleisch zu riechen, wenn dieser Mensch ein Neger ist, der seine schwarze Haut strach heimathlicher Sitte tüchtig mit Fett eingexieben hat. Dieser Neger geruch ist ein eigenthiimlich ranzig durchdringender, und man wird den Neger leicht Unter hundert Weißen ,,herausriechen«. Jüngst veröffent lichte nun der japanische Arzt Dr. Buntaro Adachi eine kleine Studie, in der er aussiihrt, daß auch der kul tur- und seifebeleclte Europäer (oder auch der Amerikaner) bei anderen Rassen keineswegs in gutem Geruch siehe. Sein Geruch ist in der Nalse dec- Japaners siechend, bald süß, ba d bitter, je nach dem Individuum und im engen Zusammenhang mit dem Alter. Ost ist der Geruch so stark, daß er das ganze Zimmer erfüllt. Die in Europa weilenden Japaner bedür sen erst längerer Zeit, um sich an die sen unseren Geruch einigermaßen zu gewöhnen. Der Japaner selbst riecht aber siir die Europäer nicht; das ;gleiche giltvom Chinesen. Und sin det sich Guropäergeruch doch einmal hu den schlitzäugigen Kindern des Ostens, so bekommt die Japanerin keinen Mann, der Japaner ist aber vom Militärdienst befreit. Dieses höchst merkwürdige Fattum des Eu ropäergeruchs führt Adsachi aus die stärkere Entwicklung unserer Drüsen uin Driisenanlagen zurück Es ist alser immerhin wohl denkbar, daß auch das Riechvermiigen der mongo liseben Völker ähnlich dem der meisten Siaturvölter noch nicht degenerirt ist nie das unsere. Jndianer finden sich in tiefster Nacht zum Lagerplatz zu riick durch den Geruch der Fluren, von dem der stumpssinnige Weiße gar nichts spürt. Die australsenglische Polizei stellt gern Australneger ein wegen ihres äußerst seinen Witte r:1ngsver1nögens, das sie Menschen tvie Thiersiihrten weithin aus hartem, keinerlei Eindruck verrathendemFels hoben verfolgen läßt, selbst wenn der Schasdieb etwa bereits Tags vorher uher ihn sortgeeilt ist. ———. . Die Schweizer Lehrerzeitung ver öffentlicht folgenden Brief: ,,Geehrter Herr L.! Indern daß Sie meiner Tochter Amalie eine gänzlich unschul dige Ohrfeige gegeben haben, und da zu noch auf den Kopf, verbiete ich Ihnen ganz ergebenst, daß mir das nicht wieder vorkommt. Wenn Sie durchaus hauen müssen, dazu sind die andern Kinder da, nicht meine Au guste. Achtunäsvosst—X.«· Manche kommen in den Mund der Leute, weil sie zu viel die Zähne ge zeigt haben.