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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 16, 1905)
Ver Vimnantenraud Mectipgeschichte von T h. R a n d a l. Bot einigen Jahren ging ich zum Schluß der Saison nach einem größe m mondiinen Badeott.—— Als ich bei Åbmheuder Dämmerung das Me trppolshoiel heimi, fand ich das Ve stibiil und die Portierloge leer. Jch driickte auf einen elektrischen Knopf und sofort eilte ein Kellner herbei. Mit einem verstötten, verwirrien Blick fah er mich an und blieb stumm und abgewendet stehen. - « denn das Hotel hier ausgestat ben « fuhr ich ihn barsch an. »Nein, mein Hern« antwortete er hastig, «doch die Sache ist die, daß eitler Gräfim die hier wohnt. ihre ganzen Juwelen gestohlen worden sind. und nun ist die Polizei oben und visitixt alle und alles-. »Hm, höchst unbehaglich,« sagte ich und dachte schon daran, ein anderes - sotel aufzusuchen, als der Wirth auf mich zukam. »Sie werden doch nicht fortgehen, mein Herr, um einer solchen Bagatelle willenl« sagte er lächelnd. »Ich will Ihnen in der ersten Etage ein Zimmer zeigen, das Jhnen sicher gefallen wird.« Ich ließemich überreden und folgte dem Wirth, der mein Kleid und meine Tasche tragend vor mir die Treppen hinausging. Auf dem ersten Absatz tam uns ein schlanter, junger Mann entgegen, dessen außergewöhnliche Schönheit mich frappirte, und der mich im Vor über-gehen mit seinen klaren, scharfen Blicken ;"riifend ansah. Er wurde vom Wirth als Herr Trop begrüßt. Nachdem der Wirth mir ein großes, elegantes Zimmer angewiesen hatte, verlies er mich und ich begann mir’s behaglich zu machen. Da klopfte es an meine Thür. —- »Jch bitte tausendmal um Verzeihung« begann der eintre tende Herr, »ich bin Detettiv und will nur einen flüchtigen Blick in Jhr Ge piick werfen, weg-en dieser Juwelenge schichte hier. — Sie wissen wohll« »Ich bin ja erst bor einer halben Stunde angekommen«, sagte ich kalt. »Doch bitte sehr, da steht meine Hand tasche, mein Koffer ist noch nicht hier.« — »Das Ganze ist ja doch nur um der Form willen«, entschuldigte er sich. »Darf ich um den Schlüssel bitten?" »Die Tasche ist offen.« Jch stellte mich an das Fenster und tromrnelte euf die Scheiben. Da hörte ich einen erstaunten Aus ruf: »Aber Herr Gott, was bedeutet daö!« Jch wandte mich um und sah den Deteitiv mit einem geöffneten Etui in der Hand dastehen, in welchem eine Menge großer, klarer Steine funkel ten. Der Detettiv sah mich an und ich ihn. Jch begriff keinen Schimmer von der Sache, »Ja so, mein Herr,« sagte er schließ lich in völlig verändertem Tone. »Sie glaubten also, uns hinters Licht füh ren zu können, aber wie Sie sehen, haben Sie sich gründlich geirrt. Jch starrte den Mann noch immer an, drehte mich dann um und pfiff. »Entweder sind wir beide verrückt, oder ich bin das Opfer eines unge heuerlichen Betrags«, sagte ich ruhig. -Was wollen Sie nun thun?« ,,Sie arretiren natürlich. —- Bis-? aus weiteres Stubenarrest.« »Tausend Dant, sehr liebenswür dig«, verneigte ich mich ironisch. Ohne ein Wort nahm er das Etui, verließ das Zimmer und drehte von außen den Schlüssel um. Ich wars mich in den Sessel und brach in ein verzweiseltes Gelächter aus. Als Dieb arretirt, ich, Edgar Arlenbeim, Chef eines der größten Handelshäuser im Lande! Doch meine weiteren Betrach tungen wurden unterbrochen durch das Eintreten des Deteltivs und eines Polizisten » itte folgen Sie uns«, sagte bars der erstere. »Sie sollen verhört werden« . »Ich maß den Polizisten von Kopf bis Fuß. « «Wollen Sie mir gesälligst sagen, Herr Weilst-, was dieser Herr hier zu thun hat's« fragte ich kalt. »Ist es denn wirklich möglich, daß Sie mich einen einzigen Augenblick für schuldig halten?« Er sit-hie ein wenig iiber meinen be stimmten Ton, wies aber aus die Thür nnd sagte nur: »Bitte.« So ging ich zwischen den beiden, wie ein richtiger Verbrecher, den Kor ridoe entlang. Jch wurde in das Kon tor geführt, wo ein Polizei-Kommis fär ern Schreibtisch saß. Außerdem befanden sich der Kellner, der Wirth, , Trop, die Gräsin und der Betei ien Zimmer-, während der Schutz j· IesenåtitdieRThüz befivachtr. » « eine « ragte der Kommis j ka, nachdem er mich begrüßt hatte. - ««Wr Franz Arlenheim.« . Inva , due ci- ia Ums met-m innige-viewpr ) MI- Ge Wer « Keime-B . anni« .Unsern Wirth, deren Teusling." «Sonst niemandeni« »Ja, einen Herrn Tropf Daran nahm der Kommissar das in meiner Tasche gesundene Etui her vor. .Gräsin d. Ettrich!« ries er laut, und eine Dame von südlichem Typus trat an den Tisch und neigte anmu thig den schönen Kopf. —- ,,Jst das der von Jhnen vermißte Schmuck. Frau Gräsin?« sagte et. —- »Ja, ja!« rief sie eifrig und streckte die Hände danach aus. — »Den-lügen Sie sich ein wenig,« sagte ernst der Kommissar, »Sie msssen erst beweisen, daß er Ih nen gehört.«—,,Beweisen-—ja, aber —« stammelte sie mit hochrothem Ge sicht. »Nun ja, wenn Ihnen das ge nügt: in meinem Kollier war ein Stein an der Ecke schadhaft.« Der Kommissar untersuchte den Schmuck. »Ja ganz richtig! So bleibt also nur noch übrig zu untersuchen, wie dieser Schmuck in Herrn Arlenheims Hände gekommen is.« Da trat Herr Trop vor Und sagte mit weicher, wohltlingender Stimme: «Erlauben Sie, daß ich einen Blick aus diese Steine werfe?« «Bitte!" Er nahm mit seiner schmalen, fei nen Hand ein Armband heraus und betrachtete es mit Kennerblicten. »Danie sehr, Herr Kommissar,« sagte er, das Etui übergebend, »diese Steine sind kaum zwanzig Kronen werth, und ich zweifle, daß Herr Ar lenheim um einer solchen Bagatelle willen zum Dieb geworden wäre.« Er sprach klar und scharf, die Augen fest auf die Gräsin gerichtet. »Das ist unmöglich« rief diese hef tig. »Sie täuschen sich, Herr Trop!' »Kaurn!« sagte der junge Mann be stimmt und eilig. »Aber Sie können ·ja einen Juweliee holen lassen, um seine Meinung zu hören.« Trotz des Protestes der Gräsin, die erklärte, daß diese ganze Geschichte sie nerviis mache, und sie sie am liebsten fallen ließe, wurde auf Veranlassung des Kommissars der Sachverständige gerufen, untersuchte die Steine und erklärte sie für unecht. Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, ging Herr Trop zur Thiir und verschloß sie. Alle sahen sichetstaunt an, doch ehe der Kommissar noch reden konnte, wandte sich der junge Mann zu ihm und sagte: »Pardon, aber wenn Sie nichts da gegen haben, so möchte ich gern, ehe wir von einander gehen, eine kleine Geschichte erzählen, die zu hören für alle Anwesean von einigem Inte resse sein wird: »Ja England, in der Grafschaft Sufser, liegt ein alter Her rensttz. genannt Hurleston,« begann er. »Verzeihen Sie, daß ich unter breche«, fiel ihm der Wirth ins Wort, »aber ich möchte doch vorschlagen, daß Herr Trop seine Erzählung auf ein anderes mal verschiebt.« »Nein, ich will hören, was er uns zu sagen hat«, erwiderte der Kommis sar bestimmt. »Nun wohl. Vor zehn zkavrene wohnte dort die alte Ladn Millred. Sie war sehr reich und besaß unter anderen den großen, berühmten Dia manten Geralda. Der lag in einem eisernen Schrein, zu dem nur sie selbst den Schlüssel an einer tleinen, golde nen Kette am Hals trug. Ihre Diener schast bestand aus einer alten, verhei ratheten Hauslsälterim Marn Chesler, deren Mann Thorwart war, dem Hos meister Drumont, der Kammerzose Lucy Powal und dem Kutscher Rus sel. Von ihnen allen war Marh Che ster am längsten in Laer Millreds Dienst und besaß ihr Vertrauen. Eines Tages verschwand der Bril lant Geralda aus räthselbastc Weise. Die Lady hatte ihn am Abend vorher getragen, und Mai-h hatte ihre Be wunderung ausgesprochen über die Größe und das Feuer des Steines. Als die Ladh am Tage daraus an ih ren Schrein ging, sand sie ihn zu ih rem Entsetzen leer. Sosort benackp richtigte sie die Polizei, die eine sorg sältige Untersuchung vornahm, welche ergab, daß man den Brillanten zwi schen Marys Sachen sand. Die alte Dienerin war wie versteinert. Sie be schwor ihre Unschuld, doch vergeblich, der Beweis gegen sie war so gravi rend, daß sie arretirt und ins Gesäng niß geworfen wurde. Eine Woche nach ihrer Gefangen nahme fand man ihren Mann im Stall erhängt, er hatte die Schande, die seinen ehrlichen Namen getroffen hatte, nicht überleben können. Nach einem Monat nahm Haksan-» ster Drumont seinen Abschied, uan nach seiner Heimath Paris zurückzu-« lehren. Lale Millred ward kränklich nnd lebte sehr zurückgezogen. Sie hatte Flory, Muth Chesters sechzehn jähriqe Tochter. zu sich genommen nnd ließ sie von tiichtigen Lehrer-n un terrichterh Ehe Flooy In ihrer weite ren susbildüng nach London ging, besuchte sie ihre Mutter im Kerler. Ill- Mary ihre großes, starke Tochter sah nnd ihrem festen, klaren Blick be Mth brach ein Sonnenstrahl durch ihre bit-lese Verzweiflung nnd lang sss Mk Mlsch lpwch sie W W »ich M nichtsan da - use sea s konnte. und datmn bitte ich Dich mit der ganzen Verzweiflung meines ar men Herzens, besteie Deines Vaters und Deinen eigenen Namen von der Schmach die es harten Schicksali, und finde den uldigen!« Und mit Thriinen in den Augen schwor das junge Mädchen, fast noch ein Kind, die Bitte ihrer Mutter zu erfüllen. Nach drei Monaten starb Lady Millred und hinterließ Flory hundert tausend Kronen. Eine Woche vor ih rem Tode hatte Lucy Powal ihren Abschied genommen, um nach Paris zugehen und sich mit Drumont zu verheirathen. Bei der gerichtlichen Aufnahme in Lady Millreds Haus entdeckte man, daß ein großer eTheil des alten Fa miliensilhers fehlte. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, aber ohne Resultat, die Diebe waren und blieben unbekannt bis auf den heutigen Tag.« — Herr Trop hielt in seiner Rede inne und richtete seinen durchdringen den Blick aus Gräfin Ettrich und Herrn Teusling. Die Erstere war leichenblaß, und der Wirth lächelte idiotisch. . »Flory begann, ihrem Gelübdel treu, nach dem Schuldigen zu suchean fuhr der junge Mann fort, »und ums das ungezwungen thun zu können, legte sie die männliche Tracht an. Sie ging nach Paris und spürte da das« Ehepaar Drumont auf, das in einer Van bei Paris äußerst behaglich lebte. Jn einer Psandleihe fand Florh etliche Stücke von Lady Millred’s Silber. Doch als es ihr gelungen war, einiger Zeugen habhaft zu wer den, denen sie das Silber verkauft hatten, hatten die Vögel ihr Nest be reits verlassen· Florus beharrliches Suchen hatte schließlich den Erfolg, daß sie das edle Paar in Brüssel wie derfand, wo sie als Baron und Baro nin Ueberback im Hotel Skandinav wohnten. Während ihres Aufenthal tes dort vermißten die Hotelgäste et liche werthvolle Sachen, und als den beiden der Boden zu heiß ward, ver schwanden sie wieder Neun Jahre verfolgte Florv sie. Beweis auf Beweis häufend, das Netz immer dichter um sie ziehend, und nun endlich zappeln sie in den Maschen und finden leine, durch die sie entwischen könnten. Nur noch einige Worte: Vor lurzer Zeit wurde dieses Hotel von Herrn Teusling gekauft. Genau eine Woche zuvor war in Wien ein großer Juwe lendiebstahl veriibt worden, dessen Diebe, wie ich annehme, sehr gegen ih ren Willen und ihnen unbewußt, von einein Privat-Detettiv photographirt worden sind. Jhre Bilder stimmen bis auf den Punkt mit —- Herrn Teusling und Gräfin Ettrich!« Wenn eine Bombe mitten in dem Zimmer explodirt wäre, hätte die Be stiirzung der Versammelten nicht schlimmer sein können. — »Im Na men des Gesetzes verhafte ich, Flory Chester, Detektiv aus London« Franz Drumont und Luch Powal«, sagte der sogenannte Herr Trop mit erhobe ner Stimmer und zog den Hastbesehl hervor. Mit einem halb unterdrück ten Schrei fiel die »Griifin« zu Bo den. »Er lügt, er ist selbst ein Betrü ger!'· schrie der Wirth. Doch der Rom-s missar wies ihn zur Ruhe, prüste dies Papiere des jungen Deteltiv und bat; ihn dann nur noch um eine Auftlii-; rung dieses legten Falles. j »Nichts leichter als das. Unsere« verehrte «Griifin« hier gab vor, be ftohlen worden zu sein« und ihr Gatte praktizirt die falschen Juwelen in Herrn Arlenheims Handtasche, damit sie alsdann desto ungeirter ihre Diebstahle bei den Gästen des Hotels ausführen können, da der Verdacht sich nun auf Herrn Arlenheim lenken würde. Genau so haben sie ja bei Ladh Millred operirt.« Jch trat zu Mist Chester und drückte ihr die Hand. »Tausend Dank fiir das, was Sie fiir mich gethan haben!« sagte ich warm, »und mein Kompliment siir den Scharssinn, den Sie an den Tag gelegt haben·« , »Sie wissen, daß es der Ehre mei ner Mutter galt«, sagte Miß Chesier. ihre sonst so fesie Stimme ward weich und unsicher, und Thriinen trübten die klaren Augen« »Sie ist todt, sie starb wenige Mo nate nach Ladh Will-red, aber sie hat auf mich vertraut.« s Nicht zu viel. Kuttenlegekim »Ich bekomme zwei Mari.« Dame: »Das ist zu viel!« Karienlegetim »Was, zu viel, wenn ich Jhnen eine reiche Patiie in Aus sicht gestellt habe.« Wien-e Kindes-. Vater: »Unsinn, daß Du ohne eine Mitgift heirathen willst! Auch ich Hhabe,»z1ll ich Deine Mckma heirathete, Izuetst auf das Geld gefehen.« i Sohn: »Ja, ja, aber Ente Ehe ist auch danach!« Kaiser-set set-sum Neugea lter Kommerzienkath (dem Fig Esel-Lerchen geboren): »Wie heißen wir unsere Meinek Kommerzieneäihin (wichtig): Edel sundek Nicht befördert humoristische Stizze aus dem Miti täkleben von Geo. v. d. Halbk. »Mir Tag, Dickert« Keine Antwort. «’n Tag, Dickert« Diesmol erscholl diese ebenso freundliche, als kurze Be grusjung schon bedeutend kräftiger aus dem Munde des Referendars Ger hard Weistriß, der gekommen war, um heute am 1.- April seinem Freunde und »Korpsbrnder, heinz Dergentin, zur !zeit Einjahrig-Freiwilliger in einem jJnfanterieregimenh zu den hemlich erwarteten Gefreitenknöpsen zu gratu - lieren und mit demse dieses ebenso seltene als schöne gebührend zu feiern. Der brave heinz, genannt der Dicke, wegen seines durch so manchen Männertrunk erworbenen Leibesum -sanges, sah nichts weniger als festes freudig aus. Wie er so dafaß, den Kopf triibe gesenkt, die kalte Cigarre zwischen den Fingern, war er, der sonst allzeit Fröhliche, eine treffliche Jllu-? stration zu der berühmten «geknietten: Lilie«. . »Nun sag mal bloß, Mann desRuh mes, was ist denn mit dir los?« fragte nun Gerhard Weisiriß. »Ich denke, du stehst vor Freuden aus deinem edlen Haupt und nun sinkst du da, als ob du plößlich an geistigen Plattfiißen er krankt wärest!« »Thu mir den einzigen Gefallen und schließ den Zaun deiner Zähne, du Ekel!« tlang es nun mit dumpfer Stimme aus der Sosaecke. »Ja, aber ich dachte, du wärest heute Gesteiter geworden?« »So, du dachtest? —- Na, da srag’ mal mginen Häuptling was der dazu denkt! Jch und Gesteiterl Ha, ha, ha! Es ist zum Blödsinnigwerdenl — Weißt du« was er heute zu mir gesagt hat? — »Sie, Einjöhriger, wenn Sie glauben, daß Sie heute zum Gesteiten befördert werden, sind Sie von einem geradezu krankhaften Optimismus be seelt! Bei Ihren, gelinde gesagt, bahne bijchenen Leistungen könnten Sie gün stigsten Falles mal befördert werden, wenn Sie schon zur Landwehr zweiten ttlusgebots gehören!«« —- Na, was bloß mein Alter dazu sogen wird und dann —-meine berzige Jlse!« »Na, Dickerchen, nu tröste dich man! Was nicht ist, tann ja noch werdens Llpropos Jlsel Jch habe sie vorhin ge troffen, sie läßt dich vielmals grüßen und hofft dich morgen Nachmittag bei ihrem Onkel (beinahe hätte er gesagt: ,,strahlend im Glanz der Gesteiten tudpse«) zum Essen, wie verabredet, iünttlich antreten zu sehen.« »Auch das noch! —- Oh, dieses Scheusal! — Uss, ich klettere gleich vor Wirth an die Deckel« heulte es da wieder aus der Sophaecke. »Na, nu schlägt’s dreizehnt« sagte Weistriß. »Wer ist ein Scheusal? Jlse oder der Onkel?« »Du bist verrückt! Mein Haupt-r mann, das ist doch ganz tlar!« »Ja, ich weiß nicht —-" »So, du weißt mal wieder nichts-— Mensch,Mensch, ich soll ja morgen aus Wache ziehen, damit, wie mein Hauptmann so schön sagt, die wenigen militiirischen Kenntnisse, die ich be sage, nicht ganz verloren gingen!« »Na, das läßt sich denn ja leider nicht ändern. Ich werde dich entschul digen und Jlse grüßen. Adieu, Dicken Fiops hochl« O O O Nein, es ließ sich wirklich nicht tin tern: heinz mußte ausWache ziehen. Alle Versuche, durch Gestellung eines Ersaßmannes sich zu drücken, gelan gen nicht. Tiestraurig, schwarzen Haß in der Brust gegen das Militär im allgemeinen und seinen Hauptmann Im besonderen, trat heinz u dem üblichen Wacheexerzieren am ormit jtag des folgenden Tages an. Natür llich waren seine Gedanken gan wo janders als im königlichen Dienst Erl ! sah immer wieder vor sich Jlses trau- s stiges Gesichtchen, wie sie von seinem Mißgeschick hört. Nach einem unver- » Liirgten Gerücht sollen derartige Ge-! danken nicht gerade da u beitra en,z daß man beim Wachdienstiiben be on Ldeks bei der Sache ist« So kam es» denn auch, daß heinz oersichedentlich Fehler beging, die beim Militiir min oestens zu den schweren Verbrechen gehören. Der Vetr hauptmanm der höchsteigenbeinig das Exerzieren be auisichtigte, nahm daher auch höusi er Gelegenheit, Heinz in freundli Form zu fra en, ob sein geisti s Uhrwerk noch unktionire oder obi m einige Ameisen ins Gehirn gekommen seien und der l. mehr. Zum Schluß schörfte der uptmann noch dem wachhabenden Unterofsizier dringend ein« ja auf Deinz zu achten. Der Briaadekommandeur öße heute im Kasino und. wenn irgend einer im stande wäre, etwas Dummes auszu sressen, so sei es der Einjiihrige Der geritten Vom nahen Kirchthurrn schlug es acht Uhr. Jn feinen regennassen igachtmantel gehüllt, das Gewehr un ter dem Arm, pendelt der Einjährige Lseinz Dergentin langfam vor dem Offi ierstafino auf und ab. «setfluchte Witthfchaft!« knurrte Heinz. »Jetzt sind sie bei« Jlfes Onkel wohl alle fq rechf»vergnijgt und ich muß hier w1e’n blodsinniger Affe auf und ab rennen! —Na, zum weiten Male werde ich nicht wieder oldat, jedenfalls nicht freiwillig!' Mitten in diefen freundlichen Et wägungen stutzt er. Fröhlich lachend Lomtm fein FreundTGerhard Weistrit an und neben ihm — Jlfr. «Ra. was sagst du nun. gute-D Dickerchens« lacht Gethard »Wir ha ben dir auch was mitaebrachtl — Jlst- sein« doch mal her.« Rinden thut mir- den einzigen Ge-. fallen und schwimmt ab! ——Der Ge neral ist heute im Latini-, und wenn ich mit euch so gesehen werde —- na ich dankel« «Aber, heinz!« seufzte Jlse. - Jch wollte dich doch so gerne mal sprechen und dir wenigstens die band drücken!« Während die beiden Verliebten so dastehen, ist Gerhard nachdenklich aus und abgegangen. Plötzlich kommt ihm ein- toller Einfall. Er bat im vorigen ; Jahr in einem fernen Regiment ge . dient und ist zum Unterosfizier beför dert worden. Wie, wenn er in Hein zeni Mantel schlüpft, dessen Gewehr und Heim nimmt und fiir ihn ein Viertelstündchen Posten fiel-ist Heinz mti dem Zivilpaletot Gerhards über der Uniform und mit dem ut wird sicher nicht erkannt werden. ußerdem wird auch so bald noch keiner der Of iiziere kommen. Man hört fröhliche Stimmen und Musik im Kasino, das Fest ist also noch im Gange. Heinz macht. als ihm Gerhard den Plan ciiseinandersetzt, zuerst Schwierigkei ten. Aber schließlich —- Jlses herzi aes Bitten besiegt seine Bedenken. Der Tausch wird schnell vorgenommen und freudestrahlend zieht Heinz mit seiner Jlse in die nächste Querstraße, um ungestört mit seinem Lieb plan dern zu können. Ungefähr zehn Minuten sind ver gangen und Gerhard Weistriß denkt aerade: »Na, nun könnten die mit dem Schmiisen bald aufhören, damit ich Jlse pünktlich zu hause abliefern kennt« —- als sich die Kasinothiir öff net. Man hört einen Säbel klappern und eine freundliche Stimme sagt: »Ich danke sehr, meine Herren, bitte lassen Sie sich nicht weiter stören! Jch tenne ja den«Wea! Besten Dank und noch recht viel Vergniigen!« s-— Es war der General. Jm ersten Auan blick war Gerhard rathlos., Dann wie der Blitz an das Schilderbaus und cerade als der General dort ankommt reißt er das Gewehr von der Schul ist und präsentirt, daß es eineFreude i t. »So ift es recht, mein Sohn,« sagt der General, »guter Griff! Wer sind Sies« »Einiiihrig:Freiwiiliger Dergentinl Lichte Kompagnie, Herr General,« kautete prompt Gerhards Antwort. »Noch nicht Gefreiter?« »Nein, Herr General!« »Nehmen Sie das Gewehr überl« Gerhard schob das Gewehr wieder auf die Schulter mit derartigem schar fen Ruck, daß der militärische Ver gleich »wie so·n geölter Blitz« nicht unangebracht war. Der General schien dann auch mit dein, was er ge sehen, äußerst zufrieden zu sein. Freundlich grüßend ging er mit zu sriedenem Schmunzeln seines Weges. Ver junge Einiährige da hatte dem Herrn General besonders gefallen. Inzwischen hatte sich Heinz des Freundes erinnert. Fröhlich lam er, mit seiner Jlse,schwatzend, zurück und verwandelte sich, allerdings seufzend, wieder in einen Soldaten. Als Ger hard ihm das lleine Erlebnisz mit dem General erzählte. dachte er nicht wei ter darüber nach. Nur das tam ihm flüchtig in den Sinn, daß der Gene ral seine Griffe schwerlich so gelobt baden würde. Als Gerhard sich mit Hilfe längst entfernt hatte, tamen ihm noch einige schwarze Gedanken. Wenn nun Gerhatd sich gar nicht so ftramm benommen, und der General ihn geta delth attett Na, das war denn auch eaall Er ver-lebte den dienitfeeien Nachmittag nach der Wache mit fei nem Freunde Gerhard recht vergnügt und zufrieden. Als er am nächsten Vormittag aus dem Kasernenhofe exerzieren mußte, lam ihm so ar ver schiedentlich der wunderbare danke, er wolle sich einmal rechte Mühe eben itnd siehe da. was er gar ni t für möglich gehalten hatte. er fiel dem Hauptmann einige Male angenehm auf. Doch plötzlich fiel ihm das herz in die Schuhe. Der herr Oberst war nämlich uf den Kasernenhof gelom men und atte eine sehr angelegentliche Unterhaltun mit heinzenz unt mann. Au einmal wandte ich der ihauptmann herum und rief: »Ein tähriger Dergentiiek heinz rief, wie :oorgefchriehen, sein «.dter« mit einem i Stimmenaufwand, daß die Pferde in dem nahen Stall bedentlich mit dem lKopfe wacketten. i «»Ach Gott, was rnag ich nun fchon ! wieder ausgesiessen haben!« dachte lklein« während er sich mit raschen Sprüngen dern gefürchteten herrn . Oberft näherte. Doch gegen feine fon stiueGewohnheit fah ihn dieser freund lich an und hielt dem überraschten Heinz folgende Ansprache: »Wie mir der Herr General mitge theilt hat, haben Sie sich auf Posten sehr gut benommen. Jnsbefondere ha ben dem Herrn General Ihre schnei tigen Griffe und Jhre frischen, echt tnilitärifchen Antworten gefallen. Wenn auch Ihr hetr hanptmann nscht fo ganz zufrieden rnit Ihnen ift, will ich Sie doch und zwar auf spe ziellen Wunsch des Herrn Generals mit dein heuti en Takte zum Gefreiten befördern m r hosfnun , daß Ih nen diefe Auszeichnung en weiterer Anfporn fein wird« Sprackfs und aing lächelnd nnt dem etwas den Kopf fidiiitelnden hauptmann von dannen. heim aber warf sich nach dem er n Schreck in die-Brust und murmelete Im » hin: »Was bin ich doch fttr ein richtiger Soldat! Ich mache fett überhaupt reinen Dten mehr, dann l « bringe ich es sicher noch sum General. Diese Meinung änderte er auch nicht, alt ver dauptnsann zu ihm am selben Tage sagte: Werkchen kann ichedi Sache nicht! Sie wissen ja, Landwedr zweiten Aufgebottt — Unser Leitfaden-; »Wie gefällt’5 Dir denn in Deiner . Lehtei« »Der Meister und die Gesellen ret ßen sich um mich.« Kannst A. (mit seht spätlichem Haartvuchc, wüthend): »Ich möchte mit das Haar einzeln anstaufen!« Kollege: »Na, das können Sie is leicht machenk Zum Demna. Theater-Billetteur (zum Bauern): »Wollen Sie Billet zu 1, 2 oder 3 Matti« Bauer: »Werden für 1 Mart auch gerad’ so viel todt gemacht?« Kairrnenlsofbliithr. Unterossizier lzu einem etwas behä big aussehenden Reserviften): »Na, Sie stehen auch da, wie ein überfäll tes Ansichtsposttarten - Ali-um« Zurücknegesem A.: »Merttvürdig, Sie haben solch’ lange Ohren, wie ein Esels· B.: »Fteilich ist das merkwürdig, aber-, daß Sie keine sglche haben, iit auch merttviirdig.« Unsere Kinder. Der kleine Kurt: »Mama, wenn Du mir nicht ein Stück Kuchen giebfi, werde ich es dem Papa sagen, daß Du mich heute mit Zündhölzchen spielen ließest!« Eins-eher Bescheid »Ach Herr Doktor, was nimmt man nur gegen Schnupsen?« »Ein Taschentuch. « »Glanben Sie daß das genügti: »Nun, dann nehmen Sie halt zweif Dame: »Bitte, fragen Sie-die gnä Zweckios. dige Frau, ob sie zu sprechen ist!" Dienstmädchen: »Das hat gar kei nen Zweck, sie hat Sie schon kommen sehen.« Ein Getiiseneex »Bummel, tomm' mit auf die Kneipe.« »Kann nicht, erwarte den Gerichts vollzieher.« »Aus den warkest Du auch noch?« »Ja —- ich will ihn anpumpen.« Poesie nnd Breta. Et: »Mein Fräulein, Ihre Lippen Korallen, Jhre Haare sluthendes Gold, Jhke Augen Diamanten, Jhre Zähne Petlen.:« Sie: »Aber die Brosche. die Sie mit geschenkt haben, ist Messing!" Hishi-it A.: »Wenn ich offen sein will, dann muß ich bekennen, daß ich in meinem Legen mehr Gliick wie Verstand gehabt ha .« B.: »Na, dann können Sie so seht glücklich, nicht gelebt haben.'« Zureden lasten. »Was hat denn vie Lina über mich gefest« i u wärest eine grunbehrliche Per on —- —— —« »Siehst Du, das hätte ich nun nicht von ihr gedacht.« »Ja sie sagte, Du wärst zu dumm« um es nicht zu sein!" Der heuntergekomnene Trinker »Wie wurde der ehemals so wohl habende Schulze eigentlich solch ar mer Schlucket?« »Er hat zu reichlich geschluckt.« Kindlicher Jettkmnr. »Wel«Albert, der Mutter, befindet sich wegen eines Magenleidens in ärzts licher Behandlung« Häuschen: »Papa, da hat der On tel gewiß zu viel Kilometer gestesseni« Kniernenisssshsyerbet Hauptmann (an einen Soldaten zeigend, dem ein Knopf an der Uni forrn fehli): »Unieroffizier, wie heißt der »Korruptionsherd« da im zweiten Gliede?« ’ Werk-finde Folgerin-w Feldwebel: »Sie Einjährig - Frei williger, wasist denn Jhr Vaters-« Enjähkig - Freiwilliger: »Fleischer Meister.'« Feidwebel: »Ah, darum sehen Sie so inielligeni auss« Gut zurückgegeben Dame: »Ich weiß nicht, warum die Männer immer nur auf schöne Frauen vekiessen sind; Schönheit vergeht doch!« Herr: »Na, wir wären sicher auf die anderen Frauen ferade so vergessen, werån .eben Däßlchteii auch vergehen wo ie.« sitt-ein Professor wer einen großen Kropf hai, aufgeregt seinen Globns fuchend): »Wir ist denn mein Glas-us hingekom men, Anna? Den haben Sie gewiß wieder wegscrämniW Dienstmadchem »Was fällt Ihnen denn eint Wen haben S’ halt Mr fcheinlich verfchluckik