Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 09, 1905, Sweiter Theil., Image 15

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    I
i,
- zugländischea
Hunden-sey
M ii nche berg. — Es entstand in
idem Gehöft des Eigenthümers Rau
hkkk Feuer. Der Brand kam im Hof
gebäude im Bodengeschoß aus« wo
Stroh und Heu lagerte, während die
unteren Raume als Viehftallung be
nutzt wurden. Der angestrengten
Thötigieit der Feuerwehr gelang eg,
den Brand zu löschen. Das Gebäude
ist versichert, die bewegliche Habe« Hti
Bei dem Feuer lamen eine Ziege und
einige Hühner um. Die Entstehungs
ursache des Feuers ist noch nicht be
kanni.
Wird-Hi —- Im Hause Privz
Handerystrasze 60 hat die 41 Jahre
alte Schuhmachersrau Anna Jupie
ihr zweijähriges Söhnchen mit einer
Zuckerschnur erdrosselt und sich dann
im Bett aus gleiche Weise um’s Le
ben gebracht. Frau Juple ist schon
seit längerer Zeit nervenleidend und
wurde häufig von den surchtbarsten
Kopfschmerzen geplagt.
Sommerfeld —- Ein Bäcker
geselle schoß auf einem Grundstück in
der Namnburgerstraße nach Sperlin
gen. Die Kugel prallte von einer
Wand ab und drang dem in der Nähe
weilenden, 11-jähriaen Knaben Alfred
Abraham in die Stirn. Der unglück
liche Knabe verstarb nach kurzer Zeit.
Frei-ins Ohres-sein
Dammersteim sk- Weil sie in
Berlin leine Stellung sand, nahm sich
das Dienstmädchen Jda Neste von hier
in der Neichshauptstadt das Leben.
J n st e r b u r g. —- Feuer vernichte
te in der Nacht die Gehöftesder Besitzer
» Kurpiuweit und Olat in Stamm
Bei dem herrschenden Sturm war we
nig zu retten. Vieh und Futtervor
räthe sind mitverbrannt.
Me m e l. —- Von einem Grenzsob
daten erschossen wurde in der Nacht
ein 19jähriaex Besitzersohn aus Kwiek
tinnen in Russland als er mit noch
zwei Genossen über die Grenze un
weit Garsden nach Preußen übertre-·
ten wollte.
O st e r o d e. —- Ganz plötzlich ver
starben ist in jungen Jahren der seit
September hier wohnhaste Thierska
Paul Bote. Er siel beim Kasseetrim
ten plödlich um und verschied alsbald
an Herzlähmung.
Rasienbura. — Das Groß
seuer aus dem Rittergute Jäglack brach
in einer mit Stroh und Futtervorräs
then gefüllten Scheune aug und ver
breitete sich rasch aus zwei Stallaebäu
de und drei weitere Wirthschastsge
bande. Aus sämmtlichen umliegenden
Okkschasten waren die Feuerwehren
herbeigeeilt; es gelang ihnen, das
Wahnhaus, den Speicher und die Mei
erei zu retten. Vom Vieh konnten nur
60 Milchtiihe in Sicherheit gebracht
werden, alles andere tam im Feuer
um.
Veto-ins Des-rentiert
Schönect -——- Das Atti-jährige
Stadtjubiläum seiert in diesem Jahre
Schönen. Es ist eine der ältesten
Städte des ehemaligen Herzoathumg
Vommerellen Jm Jahre 1305 findet
sie sich zum ersten Male als Stadt ver
zeichnet. Die Griinduna ist aber be
reits 1174 oder 1180 durch die Jo
hanniter erfolgt, wie auch heute noch
das Stadtwappen das Haupt Johan
nes des Täufers in der Schüssel zeiqi.
Jsm Jahre lsi70 pertauste der Johan
niterorden die Stadt iiik lahm Mk.
an den Hochmeister des Deutsch-Rit
terordeng Winrich von tiniprodr. Un
tet ihm stand Schönen in der betten
Blüthe· Unter polniscksser Herrschaft
gina die Stadt start zurück. Als- sie
1772 an Preußen tam, zählte sie 1005
Einwohner, gegenwärtig etwas über
3000.
S ch ö n s e e. Das Verfahren aes
gen den hiesigen Bauunternehmer Bru
no ltriiacr wegen Brandstistung ist
eingestellt worden.
St r a s b u r g. ——— Vor Kurzem
hat es schon wieder bei uns gebrannt,
und zwar in einem Hause. in dem be
reits drei Nächte vorher mit in Betro
leum geträntten Lappen eine Brand
stistung versucht worden war. Die
Feuerwehr war schnell zur Stelle und
unterdrückte die Flammen, so daß nur
geringer Schaden entstanden ist« Die
Brandstister werden hier nachgerade
sehr dreist und erhalten die ganze
Bürgerschaft in einiger Angst und Un
ruhe.
pro-tue saurem-.
Sto l r« m ii n de. ——— Unter zahl
reicher Betheiligung der hiesigen Ein
wohner wurden die bei dem Orkan
ertruntenen Fischer start Brockhctns
und Paul Meyer zur letzten Ruhe
itiitte geleitet. s
T repe olv a. T. —- Jhren fände-«
ren Verletzungen ist die Arbeitersran
Seligmann im Krankenhaus erlegen.
Sie hatte ihre KleidungMit Petro
leuni begossen und alsdann in Brand
ges txt.
olga. —«— Das schon so oft ge
rtigte leichtsmnige Umgehen mit
Schußwassen hat wieder ein junges
Menschenleben zum Opfer gefordert.
Der 15jkihrige Sohn des Müllers La
czdn in Mölschom der Isiährige
Sohn« del Eigenthümers Niemann
und der 1»0-jiihrtge Sohn des Kut
schers Seht-der waren in einem Zim
mer zusammen. Während der junge
Labahn etwas suchte. nahm Riemann
neue an der Wand hängende Flinte,
einen Vordern-den und legte im
Scherze aus den kleinen Sehrdder an.
Gleich daraus trachte ein Schuß und
Seher-der brach zusammen.
Its-ins sofern
Oftrowo. —- Die hiesige Straf
tammer hat die Arbeiterin Helene
Zhslo aus Butowmica dafür, das sie
bei der lerede tunft der Wirthtz rau
Czemblit Hiledienste geleistet und
durch Blutvergiftung deren Tod er
lvigeführt hat, wegen fahrläsiger
Tisdtung zi. zwei Monaten Gefäng
niß verurtheilt.
Schwerin a. W. —- Der Bau
d:r neuen Eifenbahnbrücte Schtverin
.a. W.-Wiersebaum wird von der
Tiefbaufirma Polensty und Zöllmer
rus Driefen ausgeführt. Die Arbei
ten sind euf der ganzen Strecke in
Angriff genommen. Jnfolge des hier
und in der Umgegend herrschenden
Arbeitermangels, welcher in der
Hauptsache aus die Sachsengängerei
zurückzuführen ist, werden beim Bau
faft ausschließlich. russische Arbeiter
beschäftigt Jhr Lohn beläuft sieh
auf 25 Pfennige pro Stunde. Der
Iahnbau soll bereits im Herbst 1905
lseendet sein.
Provinz Fichte-tm
H i rfsh be r g.— 65 Jahre Zucht
lzaus hätte der berüchtigte Straßen
räuber Karl Vogt avzubüßen, wenn
nicht das Gesetz die Höchstdauer der
zeitlichen Zuchthausstrase auf 15
Jahre festsetzte. Vogt, der 1876 in
Brande, Kreis Faltenburg (Ober
fchlesien)) geboren ist, ist fchon vielfach,
auch« mit Zuchthaus bestraft. Die
goldene Freiheit, die er iin vergan
genen Sommer ausnahmsweise ge
t·»f4, mißbrauchte er wieder zu neuen
Schandthaten. Er verübtk auf den
Landstraßen in Niederschlesien eine
lehr große Anzahl von Raubanfällen,
und Nothzuchtgverbreehen an allein
aehendew Frauen. Die Schwurge
richte von Hirfchberg, Görlitz und
Yiegnitz hatten den gefährlichen Bur
iehen, der in ganz Niederschlesien ein
sitefijhl großer Beunruhigung hervor
gerufen hatte, zu Einzelstrafem die
zusammen 58 Jahre Zuchthaus erga
ben, verurtheilt. Diese Strafen muß
.en aber auf 15 Jahre Zuchthaus zu
tiietgefiihrt werden, wozu Stellung
unter Polizeiaufsicht und zehn Jahre
Eltrverluit lamen
Lötven. —- Hinter der Station
Dambrau wurde der Gemeindevorste
her August Heinle aus PolnischsLeipe
von einem Eisenbahnzuge überfahren
und schrecklich verstümmelt. ·
Opp-eln. —— Ein Opfer seines
Beruses wurde der Rangirer Karl
Gatda von hier. Er wurde auf dem
Bahnhofe von dem Trittbrett eines
rollenden Personentoagens, den er
durch Unterlegung eines Hemmschuhes
zum Stehen bringen wollte, gegen den
Kon gestoßen und so schwer verletzt,
dasz er nach wenigen Minuten starb·
Za b rze.-—s- Der Bäckergeselle Fa
mulla aus Bis-innig "tve1cher feiner
zeit unter dein Verdachte, einen Ar
beitstollegen beim Bäckermeister B. in
Zaborze erinordet zu haben, in das
Gerichtsgefängnifz eingeliefert worden
ist, hat nach fortgesetztem heftigen
Leugnen ietzt nun die scheußliche That
eingestanden.
Yroviuz schleimig-Hamen
H e i d e. —— Anläßlich der Beise
tzung der Leiche des Kreisdepunrten
und Pfennigmeisters a. D. Joh. Heim
Diemand hatte das Landrathsamt
half-most geflaggL
K alte n i i r ch en. Die hiesige
Apotheke, Besitzer Karl Eichler, ging
nebst· den dazu gehörigen Ländereicn
für 128,0(I« Mart in den Besitz des
Apotheters Wilhelm Moritz ans dem
Hannover’fchesi über-.
keeping zum-u ma- Jovis-gez
Hohenleipifch.--——Jn der Nähe
der Diecte’schen Windmühle wurde bei
dem Ausfcharhten eines Brunnens bei
9 Meter Tiefe ein 6 Meter mächtiges
trockenlieacndes Fiohlenflöh vorgefun
den. Die Kohle ist von besonderer
Güte, fest Und hat große Heizlrafi.
K o bn r g. Jn Effelder ermor
deten die Brüder Göiz den Arbeiter
Denimler. Die That ist ein Rache
att. Deinmler war vor dem Sei-öf
fengericht in Schaltau als Belastungs
»zeuge argen Götz aufgetreten und hat
Hte ungünstig gegen ihn ausgesagi.
s Liebenrverda. —— Jn Vrösen
qurden beim Planieren eines Gartens
;30 verschiedene große und kleine Geld
Hniinzen, aus dem 16. Jahrhundert
« itnminend, gefunden
Q«u e r f n r t. — Vor Kurzem ent
fernten sich die Ist-jährigen Schultna
ben Griesheim und Nagel von hier aus
der Wohnung ihrer Eltern, nachdem
see etwa 80 Mart Geld an sich gebracht
hatten Und fuhren nach Halle. um Von
da aus jedenfalls weiter zu verduften.
In Halle aber nahm die Polizei die
Biirfchchen fest nnd veranlaßte ihre
Riictreife hierher. Von dem mitar
nommcnen Gelde hatten sie etwa die
Hälfte durchgebracht
S a l z u n g e n. — Das vierjähri:
ge Entelttnd des Gaftwirths lscctardt
hier lam beim Spielen oberhalb des
Bodechtel’fchen Steinbruches dem Ab
hange zu nahe und ftürzte die 9 Meter
hckhe Felswand hinunter. Das Kind .
wurde in bewußtlofem Zustande nachL
Hause gebracht. Der herbeigerufene
Arzt tonftatirte einen Schädelbruch,
woran das bedauernswerthe Kind,
ohne die Besinnung wieder erlangt zu
haben. gestorben ist
Stafzfnrt. —- Der bei der Et
plosion auf dem Bergwerle Neu-Stoß
furt lebend-gefährlich verbrannte Ar
beiter Wilhelm Pohlmann aus Ankn
dorf tft tm hiesigen Krankenhaufe fei
nen schweren Verletzungen erlegen.
pdeiulaud mit IesV-kein »
Hohensh barg. —- Der Be-·
trieb auf der yStrecke Westhofen- Dicke
hage, sowie die Bergbahn nach hier
wurde in Betrieb genommen.
Kettkoig. — Aus eine außeror
dentlich zahlreiche Nachkommenschaft
kann die hier wohnende Wwe. Sträu
ger zurückschauen Sie nennt eine
Familie von 157 Köpfen, Kindern
und Kindeskindern ihr eigen, darun
ter 66 Urenteltinder. Die Frau, wel
c.:e körperlich noch recht rüstig ist, ge
denkt im August ihren 92. Geburts
tag zu feiern.
Langendreer —Alsin Lan
gendreer der Vergmann Hacke von
zwei Handwerksburschen, die imGra
ben saßen und das Mittagsmahl ver
zehrten, ein Stück Wurst verlangte
und seinem Wunsche nicht entsprochen
wurde, schlitzte er mit einem großen
Messer dem einen Handwerksburschen
den Bauch auf. Der schwer Verletzte, »
der kaum mit dem Leben davon kom- .
inen wird, wurde nach dem Wlttener
Fkrankenhause gebracht. Der Thäter
ist verhaftet.
M.-Gla d ba ch. —- Wegen Be-«
truges und Unterschlagung ist von der
hiesigen Straskammer der Armenafsi
Jtent Michael Wefers zu 19 Monaten
Gefängniß verurtheilt worden, nach
dein ein früheres Urtheil vom Reichs- ’
gericht aufgehoben worden war. Die;
Revision des Angeklagten gegen dieses
Urtheil wurde vom Reichsgericht ver- .
ir-orfen.
Paderborn. — Durch das Ei-’
senbahnunglück, das sich in oder Nähe
von Völlinghansen ereignete, ist der
»Westfälischen Landes Eisenbahn«
ern um so größerer Schaden entstan
f-n, als sich die Nothwendigkeit her
aus-gestellt hat, die sämmtlichen von
den neu angeschafsten schweren Ma
schinen befahrenden Strecken gründ-«
ich »ansiubessern. Der gesammte
Oberbau hat durch die schweren Ma
schinen sehr gelitten.
S aarvrücken s— In Zweibrii
den erschosz auf dem Schießplatz der
Lieutenant Moser aus Versehen den
Jnsanteristen Hager von der6 .-Com
pagnie.
Solingen. — Der Reisende?
Hans Schubert aus Breslau, der bei i
der Stahiwaarenfirma Schmtdt u.I
Söhne hier beschäftigt war und seine j
Stellung aufgeben mußte, erschoß sich »
im Restaurant Kaiser Friedrich
Hanuoverundgrauustcrveig.
Göttingen. -—— Die hiesige ;
Stadtvertvaltung hat die Errichtung
eines Denkmal-H fiir die »Göttinger
Sieben« beschlossen. Die Kosten sind
auf rund 1()0,000 Mi. veranschlagt,
wovon dreiviertel aus Privatbeitrii
gen von ehemaligen Angehörigen der
Georgia - Augusta - Universität ge
deckt werden sollen.
S te i n h u d e. — Der Feldwebel
a. D. Hermann Manns auf dem Wil
helmstein konnte auf eine 5l):jährige
Dienstzeit in Fürstlich Schaumburg
Lipp’schen Diensten zurückblicken. Der
Jubilar wurde in mannigfacher Weise
ausgezeichnet und geehrt. Vor allem
gedachte der Fürst und das Fürstlirhe
Haus des Jubilars.
Meckmsnrg.
P a r ch i m. —- Das beim Erbpiichs
ter Man in Kladrum in Dienst stehen
de Mädchen Minna Drefabl erlitt ei
nen Beinbruch, als es von einem Stuh
le stieg und dabei aus einen Gegenstand
trat.
Pia u. ——— Kürzlich wurde der am
Eichberge wohnenden Wittwe N. aus
einem verschlossenen Schrank eine
Stimme von etwa 100 Mart gestohlen.
OR o st o cl. ——— Das Schlachterineister
Russow’sche Ehepaar konnte seine gol
dene Hochzeit feiern. "
gkdensurg.
O st e r n b u r g. —— Herr Zahlmei
ster Hönicte vom hiesigen Dragoner
Neginient nebst Gemahlin feierten das
Fest ihrer silbernen Hochzeit.
Ftöutgreteh zart-leih
G r o f; f ch o· n a u. —--— Es erhängte
sich die 69 Jahre alte Wittwe Höhlen
Rittersgriitn — Der achtzig
Jahre alte frühere Materialwaaren
händler Rothe, der gänzlich erblindet
war und viel zu leiden hatte, hat sich
erhängt.
l S t o t te r i tz· --— Jn einer hiesigen
Dampfmaschanstalt gerieth die Eli
Jahre alte Kutschersehefran Binige
während der Arbeit in das Getriebe
der Dainpfwäsclsrolle und erlitt eine
lebensgesährliche Quetfchung des
Brusttorbe5, sowie der Brustringe
weide.
W n r ze n. -—- Herr Atittggerichtg
-fetretär Th. Spielniann in Wurzen
sfeierte mit seiner Gattin die goldene
Hochzeit
- Z i t t a u. An der Tollwuth er
’krankt ist der Fleischermeister Hoff
mann in Neugerodorf, der ·vor einiger
Zeit von feinem eigenen, an der Toll
wuth erkrankten Hunde in Filtrum
dorf, wo er ein Geschäft besitzt, ac
bissen worden war. Hoffmann hatte
sich wegen Bornahme der Schwim
pfung nach Wien begeben.
Zwict a u. --—— Der Konrettor am
Gymnasium zu Zwittertr, Studienrath
Professor Dr. Kamillo Fiellner, trat
in den Ruhestand· Professor Aellner
hat sich in der wissenschaftlichen Welt
namentlich durch seine Goethe-For
schungen und seine Sanskrit Ueber
setzungen einen hochgeachteten Namen
erworben. .
Crogdersogtdmu Helle-n
Niederaula. —- Es fand der
Userwiirter Schäfer in dem benachbar
ten Asbach in der Fulda die Leiche des
vor einigen Wochen ertrunlenen Gärt
zerfs Mahenke von der Domäne Eich
o .
S eh l ii ch t e r.n. —- Durch Selbst
mord endete in Hintersteinau ein Sohn
des Bauern Berthold, nachdem er erst
vor wenigen Wochen ebenfalls seinen
Vater durch Selbstmord verloren hatte.
Wiesbaden. —- Mit Chanlali
vergiftete sich der Apothelenbesrtzer Dr.
Ernst Schrömbgens aus Köln. Die
Ursache zu der That sucht man in hoch
gradiger Nervosität.
Provinz Henne.
Mainz. — Der Privatier Lipp
mann Vater des Stadtoerordneten,
erlitt, als er am Rhein spazieren
ging, einen Schlagansall, fiel dabei
in den Rhein und ertrank.
gönigreich Harfe-m
Kempten. —- Jn der Mechani
fcijsen Spinnerei und Weberei Kemp
ten feierten dieser Tage eine Arbeite
rin und acht Arbeiter das in einem
solckzen Betriebe gewiß seltene Judi
liium ihrer 50jiihrigen ununterbroche
nen Thätigkeit in dieser Fabrik.
N e u m a r k t. — Zum Einbruch
iiebftahl in der hiesigen Aktienbraue
rei erfährt man, daß nach den neue
«.en Feststellungen den Dieben sogar
cxwa 18500 Mart in die Hände
fielen.
Tittmoning. gDer dreiund
lzierzigjährige Besitzer des Raibacher
bauern Anwesens in Kirchheim, An
deag Lebacher, wollte in der Schmiede
sein Schneidmaschinenmesser am dor
tigen Schleissteine· der mit Wasser
kraft betrieben wird, schleifen. Plötz
lich sprang der große Schleifstein in
zwei Theile, wovon einer den Lebacher
etwa 7 Meter weit auf die Straße
schleuderte Der llnglijckliche erlitt so
schreckliche Verletzungen, daß er nach
einigen Stunden verschied.
W a f se r b u rg. —-- Es brannte
Las Anwesen deg Schmiedemeisters
Estermansn im benachbarten Mitme
ring nieder, wobei der Schmied selbst
in den Flammen umkam. Estermann,
ver ungefähr 88 Jahre alt war und
eine Wittwe mit mehreren Kindern
lrtnterläßh litt seii einigen Tagen an
Geistesftörung und sollte deshalb in
einer Oeilanstalt untergebracht wer
den. Dies scheint den Unglücklichen
zu dem Entschlußigetrieben zu haben,
sein Anwesen anzuziinden und in dem
l-rennenden«Hause den Tod zu suchen.
Wiedergeltingen. —- Der
im Walde mit Reisigschneiden be
schäftigte Isjiihrige Kaufmannssohn
Anion Reiher fiel so unglücklich von
einem Baume in sein Messer, daß
dieses ihm ties in die Brusthöhle ein
Krang und die balsschlagader durch
schnitt. Der Mode konnte noch ein
Stück weit gehen, starb aber auf dem
Wege.
W u r z b u r g. —- Der frühere
Leutnant im 9. Jnsanterieregiment,
Donner, ist im Feldlazareth zu Kub
in Südairika an der im Gesechte bei
sGroß-Nabas erlittenen Verwundung
s gestorben.
2Brust und Riielen verletzt aufaefun
»den. Da einer der Stiche die Lunge
»verleszte, ist sein Zustand bedenklich
Die Leiche des vor drei Wochen im
Main verunglückt-en Bahnadjuntten
ils-i wurde oberhalb Thüngersheim ge:
leindeL
Neuöttina. —— an denr alten
titoldschmiedsaeschäft Blachian in »
Neu und Altötting beging diesers
Tage die Ladnerin Maria Mirdeth
das 25- jährige Dienstjubiläum Bot !
mehreren Jahren beging der Gehiilfe
Itaietan Veck bei der gleichen Firma
Das 50jährige Dienstjubiläum
Kyeiupfakz.
Primasens. —-—- Der 24 Jahre
alte Knecht Martin Bleel aus Schö
nau, zur Zeit hier in Diensten, wurde
in betrunkenem Zustande halb erfro
ren und durch mehrere Messerstiche an
lsr will von mehreren ihm unbekannt
assbliebenen Personen auf dem Mer
Iskrvlasz überfallen worden sein.
Staudernlieim ——-- Hier
txannte das Wohnhaus mit Neben
ak·b;iicden des Vleterers JohannSchwed
H- »er.
Zweibriicken —— Aus dem
cchieszplatz der hiesigen Garnison
wurde gelegentlich einer Uebung der
Jnfanierist Karl Hager von der 6.
Kompagnie des 12. Jnsanterie- Regi
ments aus KirkelNeuhäusel (Bezirts
amt Hornburg, Psalz), durch einen
undermuthet losbrechendenSchusz der
art am Kopf getroffen, daß der Tod
sofort eintrat.
Kdniareich Würtemberw
S- ch ö r z i n a e n.—-( Rürzlich starb
im 90. Lebensjahre Konrad Schwarz
wiildey früher 15 Jahre Schulilieiß
nnd 27 Jahre Rothsschreiber in der
hiesian Gemeinde Noch im verflos
senen Jahre war der Verstorbene so
riiftixy daß er Feldarbeiten verrichtete
Schramberasp Das 3 Jahre
alte Söbnchen die-J Schriftfeizers Karl
Wahl wurde erirunken am Rechen der
aräiflich Bisfinaen’schen Kunsimühle
ausgefunden
S t e t te n.s—-s- Hier gerieth der auf
seiner Wiese beschäftigte 72 Jahre alte
Weingärtner David Schniid infolge
Isbliriits in den vorbeifließenden
Bach, wo er erirank.
T ü bin a e n. — -— Das dreijähriger
Bübchen des Wagenwärters Schick ist
in einem under-wahrten Abzuqsgraben
der Reparatutwerkslätte des Bahnhoi
fes gerathen und im Schlamm erstickt.
Untertürkheim.—— Dem 24
jährigen Bremsschuhleger ConradGötz
von Rottenacker wurden beide Beine
und der rechte Oberarm abgefahren.
Der Berunglückie ist seinen Verletzun
gen erlegen.
Weiden. —- Vollständig nieder
gebrannt ist hier das Wohnhans des
Metzgers Eßlinger. Die Entstehungs
ursache des Feuers ist unbekannt.
orosxherzckgthnm Hadern
Offnadingen. — Vor einiger
Zeit konnten die Altbiirgermeister
Gehri Eheleute die goldene Hochzeit be
gehen. Der Großherzog verlieh dem
Jubelpaare die silberne Erinnerungs
medaille. s
Pforzheim.— Jn seiner Woh
nung erschoß sich der städtische Elek
trizitätswerksbesamte und Controlleur
Franke, ein sehr fleißiger und in
telligenter Techniker, der sich vor 11Xz
Jahren erst verheirathet hatte.
Schwetzingem —- Jn Osters
heim wurde Nachts der Polizeidiener
Müller von einigen Burschen überfal
len. Einer derselben schnitt ihm die
Pulsader am Unterarm durch. Der
Fåstand des Mißhandelten ist bedenk
i .
S u lz bu rg. —- Landwirth Er
win Engler fuhr mit seinem Fuhrwerk
den Laufener Berg hinunter, wobei· der
Wagen in schnelles Tempo gerieth.
Engler fiel Vom Wagen zwischen die
Pferde und erlitt schwere Verletzungen
Ectafz--Lothringeu.
K o lm a r. — Zu lebenslänglichem
Zuchthause verurtheilt wurde der
Knecht Zellest Jehly, der am 4. De
zember v. J. an dem neunjiihrigen
Töchterchen des Schuldieners Wilhelm
vom Schlettstädter Gymnasium unter
grauenhaften Umständen einen Lust
mord verübt hatte.
Metz. — Jn der Marzellenstrasze
brach auf unaufgekliirte Weise ein
Brand aus, bei dem eine in den 60er
Jahren stehende Dame, Namens Man
ges, im Bett verbran..t ist. Hilfe kam
zu spät. Die Feuerwehr konnte nur
noch das Feuer löschen.
Freie Städte
B r e m e n. —- Das Comite fiir die
Errichtung eines Denkmals siir den
verstorbenen Oberbaudireltor Dr.Lud
wig Franzius beschloß die Aufstellung
des Dekmals auf eine-m Platze an der
Weser, rechts von der von Franzius
erbauten großen Weserbrücle. Die
Sammlungen siir das Denkmal haben
bisher rund 56,400 Mark ergeben.
Senat und Bürgerschaft haben der
Errichtung des Krematoriums auf dem
Rhiensberger Friedhof zugestimmt und
einen Staatsbeitrag von 25,000 Mark
zu den Baukosten bewilligt. Die Ver
waltung und der Betrieb sollen der
Depritation siir die Friedhof-e unter
stellt werden.
Ein soziales Museum beabsichtigt
der hiesige Bürgerliche Bollsverein in
Bremen neben derRechtsschutzstelle ein
zurichten. In demselben soll Mate- .
rial iiber sämmtliche Wohlfahrtsein
richtungen Bremens wie iiber auswär
tige, die vielen sozialen Fragen der
Gegenwart betreffend, gesammelt wer
den, um eine soziale Centralr und
Lluslunstsstelle zu schaffen.
zum-wurz. ;
Heiderscheid. —- Hier branntes
dass isolirt aelegene Wohnhaus der Ge
schwister Poet-« bewohnt von dem Ar
beiter Johann Metz, bis aufs Mauer
wert ab. J
Nümelingen. —- Der 19igjäh-J
rige Bergmann Johann Zirwes wurde :
in einer Galerie von einer Steinmasse
verschüttet Sein neben ihm arbeiten
der Bruder grub ihn heraus und trug
ihn nach Hause, wo der Verungliiclte
alsbald verschied.
Oeserreichegtngakm
W e be r s ch a n. —— Der 19jährige
Dienstknecht Joses Exler erschsoßseine
Geliebte, die 17jährige Ziegelnreisters
tochter Bertha Kastner, und sich selbst.
Z we i n i tz. —— Die 74 Jahre alte
anohnerin Antonia Bachler wurde
zwischenBach und hier todt ausgefun
den. Sie ist höchst wahrscheinlich an
Erschöpfung gestorben.
L a d e n d o r s. —- Letztens wurde
hier ein Lust- und Raubmord entdeckt, »
der, nach dem Zustande der Leiche der
Ermordeten, der Wittwe Josef Dersch, !
zu schließen, schon vor längerer Zeit
begangen sein dürfte.
R e i s lin a. — Der 24sjijhrige
Bäckergehilse Franz Mod, Sohn des
Bäckermeisters Leopold Mock in Reu
sischina bei Zeltweg, jagte sich im
Walde oberhalb des hiesian Grundbe
sitzers vulgo Schriesl aus dem Revol
ver drei Schüsse in die linke Brustseite.
Der Lebensiiterdriissige fand jedoch
nicht seinen Tod, sondern erlitt nur
schwere Verletzungen .
Traistirchen —- Dser Ober
leutnant des FestungsartillerieiReais
uientg und Fechtmeistcr an der biesiqen
ArtillerieKadettenscbule Johann-Som
mereaaer bat sich durch einen Nevolrer
seh-use getödtet.
gut-wein
Wallis. -- — Jn Saas-Fee starb,
64 Jahre alt, der berühmte Berasiih
rer Alfons Snpersaxo, einer der besten
Führer der- Wallis. Er erlag den
Folge-n eines Sturzes.
Zii r ill). Das Hospiz aus dem
St. Gotthard wurde aiinzlich durch
Feuer zerstört. Der Brand entstand
iIn Kantin. Herbseigeeilte eidaenössi-s
sehe Trubpen konnt-en nnr wenig ret
ten. Es blieb nur ein Aschehausen.
W a a d t. —-—— Der 70jähriae Alfred
Golay in L’Orient wurde halb ver
lohlt, aber noch lebend neben den
Scherben seiner Lampe am Boden ge
funden. Der unglückliche Alte scheint
am Tisch von einem Schlage oder einer
plötzlichen Schwäche überfallen worden
zu sein und im Umsinken die Lampe
mit sich gerissen zu haben. Nach 24
stündigem Leiden gab er den Geist auf.
Hamburg.
In der Geschichte des Eisenbahn
mesens scheint die kurze Bahnstrecke
Berlin-Hamburg von endet-machen
tem Einfluß werden zu sollen. Allem
Anschein nach wird sie die erste nier
sden, auf der mit einer Schnelligkeit
;von hundert und mehr Meilen in der
-Stunde im regelmäßigen Betrieb
. gefahren werden wird.
J Die Strecke soll, wenn sie in vollem
Betrieb ist, noch als eine Art Ver
suchsbahn dienen; je nach den Resul
taten des dortigen Schnellveriehrs
wird man den Verkehr auf anderen
wichtigen Bahnlinien einrichten; nicht
nur das BetriebsmateriaL sondern
auch den Bahnkörver selber.
Berlin und Hamburg sind in ge
rader Linie 155 Meilen von einander
entfernt. Der flachen Gegend wegen
ist diese Bahnstrecke ganz besonders
aut geeignet für Versuche zum ge
steigerten Schnellvesrkehr.
Auf der bisherigen Versuchsbahn
Berlin-Zossen hat man den Beweis
geliefert, daß auf hinreichend starken
Bahnbetten Züge 120 Meilen in der
Stunde mit hinreichender Sicherheit
laufen können. Nach diesen Erfah
rungen haben zwei große Maschinen
bau-Fabriken, die Allgemeine Elektri
sche Gesellschaft und Siemens Fe
F)alske, ihre Angebote für die zu er
bauendeSchnellbahn Berlin-Hamburg
eingereichi.
· Die erstgenannte Maschinenbau
Gesellschaft schlägt ein Doppelgeleise
vor und eine Schnelligkeit im Be
trieb von 100 Meilen in der Stunde.
Die Anlagekosten berechnet sie auf
830,000,000; nach den bisher gemach- ’
ten Erfahrungen wird der Betrieb «
einen beträchtlich-en Ueberschuß erge
ben. Die Anlage- und Betriebskoften «
würden aber beträchtlich steigen, wenn
man die Schnelligkeit der Züge auf
125 Meilen die Stunde bringen
wollte; allem Anschein nach würde
dann diese Bahnlinie in ihrem Betrieb
ein Defizit ergeben. Auf dieser Bahn
wird dann in Zukunft die Strecke
non Berlin nach Hamburg in zwei
Stunden gefahren werden« während
jetzt der Expreßzug Z Stunden fährt
und die langsameren Züge 5 bis SM
Jtundenlz Alle-zwei Stunden sollen
f Dis Schwarm-m Vernu
!
i
Ochneuzuge iaufen, org ver zuneh
mende Verkehr eine größere Anzahl
von Bahnzügen erforderlich macht.
Allem Anschein nach steht der
Schnelligkeit des Verkehrs auf allen
rirofieren Bahnen eine beträchtliche
Steigerung bevor, je erfolgreicher sich
ler Schnellverkehr zwischen Berlin
und Hamburg erweist. Da die betref
fenden Bahnen zu dem Zwecke anders
consiruirt werden, schwerere Latr-mo
tioen in Betrieb setzen und stärkere
Schienen legen müssen, bedeutet diese
Steigeruni des Schnellverkehrs einen
iienen gewaltigen Aufschwung der
Eisenindustrie
WH
Die Ueberlcvenden aus großer
Zeit.
Jn einem offiziellen Nachruse, der
dem soeben verstorbenen Grafen
Heinrich Lehndorsf gewidmet wurde,
ist dieser General »der letzte jener
ausgezeichneten Männer-, welche die
unmittelbare Umgebung des großen
Kaiser-«- Wilhselms des Ersten bilde
t-»n«, genannt worden. Dazu bemerkt
dass »Verl. Tagebl.«: Das ist eine
vielleicht nur zu Pathetiselke lliiril;tigs
fett, die aber doch der «t’-rbrs«e..»g
ledarf. zzm Todegsahre dec lij .
l1888) zählte sein militärisase -;-« trie
fvlge ZU Generaladjutanten dessen
ältester der Graf v d lilolti der en
jängster der Graf Wia dcis ee i «
Von dieser Schaar sind seit dein Hin
scheiden des Grafen Leiiiidorss nur
noch drei um Leben: Der Generalseirs
marschall Firhr. v. Lve in Bonn xizit
seinen 76 Jahren der siiiigsie der ..
aber infolge eine-« snxsiier eii Les ic: I
der am wenigsten riistige eer («1: ieral
der Jnsanterie v. Werder r, deii n! h
niemand seine KI? Jahre ansi. ht nxid
der Prinz Heini-ich der Sielix nie Von
.)teus3, der am nächsten l4. Huli sein
»O. Lebensjahr vollenden iiird Ein
interessantes Zusammentreffen ist es
tibrigen·5, daß diese Generaladintan
ten alle drei zu den ,,Tl·liilitärdis)loma
ten« gehören, die nicht nur mit dem
Schwert-e, sondern auch mit dem Wort
und mit der Feder fiir ihren kaiser
ztilien Herrn thätig waren: Loe als
Opezialaesandter am Vatikan, Wer
der als Militiirbevollinäcbtiater, speis
t:"r als Botsclsaster in Peterslntrg,
Litensz als Votschaster in Petersbnrg,
.5i"onstantinor»el nnd Wien. Aber da
mit ist die Lisie der Männer ans der
letzten ilinaebnna Kaisers Wilhelnis
die-J Ersten noch leinegmeaszi erseliinst
Ganz als«.1:sel)en Von den Fliiaeladjns
ianten. die wie die seleiaen ttkenerale
Nraf Finck v. Fin.l-:nstein, Adolf v.
Blilnnn Gras Wedel lderzeit Bot
Nester in Wien), v. Lindequist v.l
Messen n. s. w» noxti im besten Man
its-kalter stehen, erfreut sich aber doch
norlk manch anderer der Gefährten des
alten Kaisers in voller Frische des
wislxlderdienten Ansrnbens ----- prucul
nixgsutiisx So der General der Jn
finterie V. Strnbbera, der die Last
seiner M Jahre in ungeniinderter
Friscke trägt, nnd vor altem des Kai
iers Ober-hof- und Hansmarschall
Graf Fritz Perponrlser, der, ebenso alt,
immer noch aufrecht und gerade ge
blieben ist, nnd von den obersten Ho -
keamten die Fürsten Putbus, Pleg
HatzseldL
»s-—s-.--s-——
Aus zehn Leuten sind gewiß neun
vom Schicksal ausersehen worden,siit
den zehnten zu arbeiten. Man strebe
leshalb darnach, der zehnte zu sein
se- ssc si
Auf der Jagd nach dem Glück kennt
man keinen Anstand.
s