Frau III-: wish-. Lehren über Kindeketziehuag Izmh drastifche Beispiele illustritt. Mister Editeri Rit umsunscht hawwe alle Poets un innere Schreibers vun jeher e Büsneß draus gemacht, des Lob der Franc ze Tuge. Hauptsächlich, weil sie so edel ein. Un des sein sie auch. Moment-« lich gege evan net Awwer aach gege die Männer sein sie edel. E Frau is im mer druff aus, mit wahrheits vollem Sinn jede Mann vor die Bestrickunge Un die Verfüh rungstünschte vun annereFraue zu beschütze, ihn uffzelläte Lim wer die Richtig tigkeit un Falsch heit weisslicher Reize —- bei die annere Frau. Neidlos un froh ) werd jede Frau Mc Mann Recht gen-we, wann er Ihr Et, daß er e annere Frau for gar igdun wäscht hält. un Fehler an ihr n 'r. Rühtend is es, wie jede Frau dtuff aus is, ihre Mitfchweftern mit wohl thuendet foeheit uss ihr Schott comings uffmerksam ze mache un na mmtlich de Sinn der Hoffarth un Ei telkeit nit uffkomme ze loße bei, wann sie was Schönes hawwe, es ihr-e nach beste Kräfte zu verekle un zu verklei vern. Waan die edle Frau emsig die Fin ger rührt, um sor sich Putz un Tand ze mache, da weile ihre Gedanke nit bei sich selber. No —- an ihre Mit schwestern denke sie, wie die sich ärgern wem. un süße Hoffnung keimt in ih rem Buse, daß die annernWeiber lang cei so schöne un theure un moderne Sache hawwe wern. Un willig sein mit gutem Rath zor Hand, der reindin ufizeschwätze,was am schlech tesie for sie paßt. Un wann die Freier dtn was recht Geschmackloseg sich aus gepickt, da werd die edle Frau mit Ihrem Loh nit geize. Im Schönste awwet zeigt die Frau sich in ihrer Mutterlieb. Da paart sich die Milde gege die eigene Kinner mit der Strenge im Urtheil üwwer die Mutter dun annere Fraue. Nämlich, Mister Editer —- die Alti! Da muß Jch Jhne e Stückche dervo ver-zähle. Die Alti hot nämlich en "hit an sich, annere Fraue, wo ernol rowwel mit ihre Kinner hawwe,irn mer vorzereite, daß ihr Kinner so was nie gethan hawwe, daß des bei ihre Kinner nit hätt häppene könne, tm sie segt aach aanz unschenirt die an nere Fraue, wann sie Trommel mit die Kinner hätte, da wär’n sie selber dersor ze blarnir’n, weil sie ihr Kin ner nit ufszehringe wiißtr. Un ihri , Entelkinner des sein erst recht Engel( —- des heißt in der Alti ihrer Des-; kriptschen dun ihne gege annere Leit. I Manchmal fällt die Atti awtver aach herbei erei bei der Blowerei mit ihre Kinner un ihre Enkeltinner, vun dene sie immer verzählt, daß die nie ePupp kaput geschlage oder e Fensterscheih ei Iporfe, oder eLochimStrumps ge tt oder en schlechte Ripart in der Schul gekriegt oder ze viel gegesse oder» fnnscht was nie gethan hawwe, was sit schön un gut un brav gewese wär. Da war for Jnstenz neilich dieMis sei Meyer vun der Eck bei Uns. Sie wisse doch, daß der Misses Meyer ihr Tochter, des Babettche, sich verheirath het. Also der Misses Meyer ihr Toch ter war aach mit derhei un sie hawwe ihr Kindche mit gebracht. Un des Qindche hot e Pupp vun eine vun Un sere Enteltinnercher zum Spiele ge frtegt un hot der Pupp en Arm aus gerisse un die Periick vum Kopp ab out-ad s Die Misses Meyer hot sich of course excjusi un die Atti hot gesagt, des thiit ja weiter nix ausmache un des« Lindche tönnt ja aach weiter nit der for. dann es thiit Alles an dem Weg Iliege, wie mer Kinner uffbringe thiit. Jhr Kinner, fegt die Atti, hätte nie e Pupp oder e Spielzeug kaput ge macht All ihr Ptaythings hätte sie; sich gor Erinnerung uffgehobe un die thiite heint noch so ausgucke wie am Tag wo sie sie gekriegt hätte. 1 Während die Atti so talkt, tiinmt die Mond erei, sieht die statpiriePupp mit dem ausgerissene Arm, tacht un fegt des thät sie an ihre eigene Ju nd erinnern, dann bei ihr wär tei Upp länger wie zwei Minute ge htiwwe un sie hätt nie Spielzeug ge hstt, weil sie Jedes, wo sie gekriegt het, glei am nämliche Tag verlorn oder gege Köner verträdet hätt. Wen Blick hätte Sie sehe. solle Mi VM Editer den die Atti der ahnungs- l - tosen Mond zugeworfen hot. « erwrigenö hot sich die Atti dai doch noch lang nit err mache toße,j komm-n hot weiter gereth iiwwer Mitgenrziehung un dabei gement-I W, was for Engel Unser Enkel-« » « wer n. Während der Zeit .— set-i Zohettche sei Kind e Ripp ".a Tgoßt un die Atti hot des ge-. ei Mauer hats-im so was « legt die Atti. »Ur! Mei « W bewiiche Weg M W es sie cis-see sonst-F Miche. was nit in ihne be Iin selb ergeblick geht daunsiiirs Was chterliched Geschrei un Ge ll lot als wann e ganzes Or phiin - Aseilnm vun kleine Kinner am Spiesz stecke thät. Die Altl, die Mond un auch die Misses Meyer un des Ba bettche sein also so schnell sie gelönnt hawwe, erunner un hawwe de Disko verie gemacht, daß Eins vun Meine Cnlellinner mit der große Scheer seim Schwesterche die kleine Haarzöpfche abgeschnitte hot un in der annere Ecke hawwe sich die zwei älteste Kinner vun der Lisbeth ganz sörchterlich geprü gelt un enanner die Aage auszelratze versucht, weil nämlich die Eine dervo en Bäg voll gedörrte Quetsche aus der Päntry gestohle hot Un der Annere nix dervo hot abgrwwe wolle. Wie der Streit geschlicbtet war, da fragt die Alti die Misses Meyer, was ihr Jüngster mache that Die Misses Meyer hot gesagt, der Bub wär de ganze Winter kränklich gewese, awwer jetz, wo er wieder mehr uff der Gaß im Freie sein könnt, thät’H ihm besser gehn. Da segt die Altj: .,Des is, was M ei K r n n e r nie gethan hawwe un nie thun. Mein Johnnn for Jnstenz, obwohl er schun älter is, loß Jch nie ufs die Guß. Er muß immer unner Meine Aage sein un er wachst ganz unner Meiner Influenz auf. Jch weeß immer, wo er is un was er thut. Jetzt for Jnstenz is er owwe in seiner Stnb un macht sein Lessens.« Grad im selbige Aageblick geht es Lärm ufs der Gasz. Die Lädies gehn an’s Fenster un sehe. wie e Volks-I mann zwei Bube arrestet hot un sie zor Stäschen führt, gefolgt vun derl übliche Anzahl vun Boys un Leit. Der Eine oun die arrestete Bube war —- Unser Johnny. Er bot dem Voliesmann, wo ihm des Bäsballgi spiel uss der Gaß Verbotte hot, en Stei an de Kopp geworfe, un is dann sammt seim Partner getätfcht worn. Den Tag hot die Atti weiter nix mehr gesagt vun ihre Kinnererzie hung. Sunfcht awwer loßt sie sich da dorch nit weiter abhalte, die Leit zu verzähle, was ihr Kinner Alles nie gethan hawwe un nie thun. Jhne des Nämliche wünschend Mit Regards Yours John Nitsch, Esa. Ein unglücklicher General. DieErinnerung an den Krieg Eng lands mit den Zulus, in dem der Vunce Jmperials Lulu, der Sohn Ytapoleong des Dritten, am 1. Juli 1879 unter den Speeren der Wilden verblutete, ruft der Tod des Generals Lod Chelmsford wach, der am 8.; April beim Billardfpielen im United’ Service Clnb in London vom Schlage gerührt wurde. Lord Chelmsford befehligte die englischen Truppen im ersten Theile diese-: Krieges, auch er war verantwortlich für den blutigen Tag von Jsandhlwana, an dem gegen 1 1(-00 Engländer dem Anstuvm derJ Zulus erlagen. Er sowohl wie feine Offizere verachteten ihre Gegner, und daher befolgten sie auch nicht die Ratt-schlage «Oom« Krügers und Jouberts, die damals gerade durch thal reistrn und Chelmsford aus dem reichen Schaye ihrer Kriegsn fahrungen Rath ertheilten. An jenem Tage theilte Chelmsford seine tAll-thei lung, die ur Bewachung des Lagers zurückgelasiene Mannschaft ließ sich in ein Gefecht außerhalb des Lagers ver-wickeln, und kaum ein Du end Mann enttamen, während Ehe mö »ford den Rückzug antreten mußte. Er wurde abbernfen und durch Wolseley erseht, und verbrachte dann seine ; Tage als Leutnant des Ton-er. ; Das Oesuetöhauö Ray-leeres I. J m Geburtshause Napoleons des zEr en in Ajaccio, das jetzt eine Art IN-poleon-Museum ist, sind die Möbel jseit Jahren nicht vom Platze gerückt worden-;- sie « sind spso wurmftichig »und avgenusn oakz ne verm sjorrruaen lxkcht Schaden erleiden könnten. Da neben befindet fich der FeftfaaL der ein vornehme-s Gepräge trägt, und das Empfangszimrner mit dem Spi nstt, dessen Elfenbeintaften manchmal unter den Fingern der Befucher kla aende Töne hören lassen. Steigt man drei Stufen hinunter-, fo gelangt man in das Zimmer-, das N. als Lruinant bewohnte. Seine Möhli rung besteht aus einem Bett aus schwarzem Holz, einer Kommt-de, de rin Marmorplatte riffig ist« einem Nachttifch, drei gefchni ten Lehnstuh len und einer vergolde en Standuhr, die unter einer Glocke fieht. Jm An t«eide immer sieht man die Sänfte von apoleons Mutter. Auch die an deren Gemächer, das Arbeitszimmer, das Rauchzimmer, das Eßzimmer und lleinsere Salons haben.noch die alten Möbel. Die Kaiserin Eugenie besuchte im Jahre 1869 dieses histo rische Haus, dessen Unterhaltung sie bezahlt. Geists-tret «Wie, Herr Müller, Sie verrichten im Schweiße Jhrez Angesichts Hand arbeit?« Rentier: »Na, glauben Sie denn, daß meine Couponfcheere mit Dampf getrieben wird?« Miit-Its Dame (bei der Seine zu einem Ge sange-keins - Mitgliedy »Motive Sie nicht zur allgemeinen crheiteeung et-( was beitragen und etwas aus »Taan häufek Mi« . I . Humorisiifche Slizze von G. Ort-i mann Sobald Derr Oberlehrer Dr. Phi lipp Wedemeyer sagte: «Wir«, so wußten seine Bekannten, daß er damiti sich und seinen Freund Dr. Karl( Müller meinte. Ebenso umgekehrt —- So war es schon gewesen, als er sterer noch «pr« und jener »Karl chen« hieß. Damals freilich floß die Weisheit noch nicht in Strömen von ihren Lippen, wie heuer in der Töch terfchule, sondern sie relelten sich auf i den Bänken des Gymnasiums hemmt und freuten sich, wenn sie ausnahms-! weise einmal ohne Strafaufgahen fiiri den nächsten Tag den Heimweg von; der Schule antraten. l Stets gute Freunde gewesen, waren sie es bis auf den heutigen Tag. Aber eine große Veränderung war vor sich gegangen. Wenn nämlich Dr. Ph. Wedemeyer heute »wir« sagte, so meinte er sich und Hulda, sein rund liches Frauchen, und wenn Dr. K. Müller so sprach, so dachte er an sich und Hilda, sein schlanles Gemahl. Nun hatten Hilda und Hulden trotz reichlicher Verschiedenheiten in ihrem Wesen, ihrerseits auch Freundschaft geschlossen. Hilda ließ sich manch gutes Koch rezept von Hulda geben, und diese lernte Gedichte von Hilda. So herrschte ein geradezu ideales Einvernehmen zwischen beiden Ehe paaren, bis eines- ichönen Tageö.... Doch dazu muß ich einen neuen Satz anfanaen. Eines schönen Tages also feierte Herr Dr. K. Müller seinen Geburts tag, und Hilda überreichte ihrem Ka rol —- Karl schien ihr zu prosaisch — ein Gedicht, ein wunderbar schönes Gedicht, worin sie ihm ihren Glück tvunsch tundthat. Selbstredend zeigte Katal, außer sich vor Freude, diesen voetischen Er gusz seinem Freunde, und, wie das im Leben so geht, erzählte dieser seiner kleinen Hulda davon, leider mit dem Zusag: »Ja, diese Hilda hat·s in sich.« Nun würde Hulda zweifellos das selbe oder wenigstens ähnliches gesagt haben an seiner Stelle. Doch eines schickt sich nicht für alle, und Hulda wurde zur Unholden und machte ih rem Philipp klar, daß ein Gedicht wohl noch jeder machen könnte. dem nach seine Bewunderung übertrieben sei. « »So —- ach!« brummte Philipp malitiös, woraus Hulda natürlich irn Recht blieb. Seitdem war Hildas Gedicht das HDamotlesschwert über den vier Häup-« stern. « » Die Dichterin und ihr Gatte süth ten sich beleidigt, bei der Freundin teine Anerkennung gesunden zu haben. Philipp, welcher durch manch lobende Aeußerung die Unhöflichtjit seiner Frau vergessen machen woll e, opferte ; dabei seinen häuslichen Frieden. Kurz ium, es war ein größlicher Zustand. ) Etwas mußte geschehen: so ging es ncht weiter. Und hulda sann unds ) I sann. —- Schließlich fand sie das’ Richtige. Sie mußte ihrem lieben; Männchen an seinem Namenstagel auch Verse überreichen, selbstgemachte; Verse. ( Das war sicher ganz leicht, wenn eine Hilda es tonnte. Es waren ja( auch noch vier Wochen Zeit. Bier ganze Wochen. ; Doch was du heute thun tannst, das thue nicht morgen. « So feste sich Hulda an ihres Man nes Schreibtisch. Sie tauchte die Fe der ein — einmal, zweimal —- endlich ein drittes Mal. « Also trugen weder Tinte noch Feder Idie Schuld, wenn »He nicht schrieb. ’Dennoch blieb der starke Briefbvgen Iweiß, schneeweiß. I Woran es laa. wußte Hulda auch Fnicht. Sie dachte nur immer: »Weil Iheute dein Geburtstag ist'. Wollte sie snoch etwas dazufetzem gellte es ihr in »die Ohren: »Du lieber, frommer, jhegger Christ«. Und das paßte doch sni t. J Reimte sich wirklich nichts auf !,,isi«? s Und dann roch ei ftp-eigenmäch l lich — brenzlich ! Oh! »Sie warf die Feder hin. In ’die Küche!« . »Der Braten, Lina, der Braten! Riechen Sie denn das nichts« j Hulda rettete, was zu retten war; darauf dachte sie wieder an ihren wei ßen Briefbogen. Welch ein Jammer! Da lag die dreimal eingetauchte Feder daran und hatte sich auf eigene Faust dort verewigt. Sie räumie den Verräther ihrer ppetifchen Thätigteit beifeite und åachtu »Morgen ist auch noch ein ag.« Komischerweise fand sich die Stunde ruhigen S I nie. Die Wochen vergingen, u d hulda wurde recht ileinlaut. Was nun? Sie war ver zstimmi, beinahe versteinett. Was Eil-uns Um alles in der Welt, was Its-uns l Noch einmal zermarteete sie ihr hin-. Umsonst! Düihend über sich selbst lief sie is die Küche. Wenigstens- eiue Speer O» , ’wpme sie Meu. so gka uuv ächzt-. wie hilda fie nimmer zu ande brächte. Linn, das Mädchen file alles hatte ihre Frau noch nie so tabiat gesehen. Was die heute für Augen machte! Lina flog nur so hin und het, wenn sie die Befehle befolgte. Sie brachte Butter, Eier, Zucker-, Mandeln und Rosinens in Eile und in Menge. Und Hulda rührte und rührte! Große Tropfen petlten auf ihrer Stirn. Sie rührte weiter. Der Kuchen sollte gut werden, und et wurde es auch. Als Hulda am nächsten Morgen ihren Philipp in den Salon führte, wo sre die Geschenke für ihren lieben Mann aufgebaut hatte, prangte in mitten von felbstgestrictten Strüm pfen, selbstgestidten Pantoffeln, selbst geniihten Hemden eine Torte, fo groß und appetitlich, daß er einen Ausruf des Entzücken-'s nicht zurückzuhalten vermochte. Wie er außerdem an Stelle der das Alter des Geburts tagslindes angebenden Kerzen ebenso biele Flaschen Wein seiner Lieblingss marte erblickte, rief er begeistert: »Huldchen, herzallerliebstes Huldchen, das ist ja ein wahres Gedichi!« da vergaß Hulda die Qual vergangener Tage und scherzte: »Ja, ich kann halt auch dichten." Auch die-Freunde empfanden die Poesie einer solchen Gabe, und wenn seitdem die Herren Oberlehrer Dr. Karl Müller und Dr. Philipp Wede meher zusammenlamen, sprachen ste von »ihren poetifch veranlagten Frauen«. Das Gemeint-eisernen Eine lustige Huhngefchichte hat sich in einer der südlichen Berliner Vorurt gemeinden abgespielt. Aus einem Dienstroege fand der Gemeindediener auf freier Chaussee ein lebendes Huhm nahm es liebevoll an sich und lieferte es pflichtschuldigst im Gemeindeamt ab. Schleunige Nückfrage bei den zu nächst in Betracht kommenden Orts bewohnern ergab ein negatives Resul tat, und so wurde im öffentlichenAus bang verkündet, daß dem Amte »ein Huhn zugelaufen sei", und dasz »be gründete Ansprüche« an das Federvieh innerhalb dreier Wochen geltend zu machen seien. Jn der nächstenGemeins desitzung sollte dann die Angelegenheit des fremden Huhnes ihre Erledigung finden, da aber bis zu dieser Sihung noch vierzehn Tage Zeit war, und der arme Findling schon in den ersten Stunden der Einlieferung jämmerlich nach Futter gluctfte, so übernahm es der Gemeindevorfteher auf eigene Kap pe, für das Thier aus einem Spezial armensonds fiir dringliche Fälle ein Quantum Gerste zur Verpflegung an zuschaffen. Das Erstaunen der Ge meindevorstandsmitglieder war nicht gering, als später fiinf Leute des Hah nes bist-lustig gegangen fein wollten Uns lll lqlcn Ouscqlchli Ull Ucll Uc meinderath eine Schilderung des Aus reißers entworfen, wie sie so ziemlich auf jedes Hahn passen muß. Jn die sem Dilemma kam das Oberhaupt aus einen Gedanken, der dem weisen Salomo alle Etre gemachphaben würde. Jeder »Verlierer'· wurde aus gefordert, sich das Hahn gegen Erle gung der Fütterungss und Wartungs kosten in Höhe vor. 4,50 Mart an ei nem bestimmten Tage abzuholen DieseAusforderung hatte eine seltsame Wirkung. Drei der angeblichen Ver slierer meldeten sich überhaupt nicht; die beiden anderen erschienen auf dem Gemeindeamt, besahen sich den Vogel von allen Seiten und erklärten dann, er sei —- doch nicht der ihre. So ga ekert das Hahn als »Gemeindehuhn« bergniiglich im Gärtchen des Amtsdie netz. Hoffentlich wird es auch dort im Sommer seine eierlegende Thätig teit entfalten. Antoutn Protest und Ema-met Hiel. Der jüngst verstorbene Freund und Mitarbeiter Gambetta’ö, Antonin Proust, besuchte als Leiter des De partements der schönen Künste öfters die delgische hauptstadt, wo er mehrere hochgestellte Persönlichkeiten zu seinen näheren Bekannten zählte. Als er ei nes Tages zur Besichtigung des Kon serbatoriumz in Britfsel eintraf· wur den eiligst die Professoren und Schüler aller Klassen vorn Direktor Gevaerk auf ihren Posten einberufen. Auch Ernmanuel hiel, der populäre slämi sehe Dichter, war als Professor der niederländischen Deklamation zum Bei suche des französischen Ministers ver ständigt worden« obwohl er zu jener Zeit keinen einzigen Schüler hatte. Seine Kollegen machten sich über den schülerlosen Professor weidlich lustig und neckten ihn mit der Frage, oh und in welcher Eigenschaft er sich dem ho hen Besucher vorstellen ließe. Doch hiel wußte sofort guten Rath. Beim Frühschopben bat er nämlich eine An zahl flömischer Schriftsteller, Künst ler und Verwaltungsbeamte, ihm in dieser Rothlage beizustehen. Als nun Protest und Geboett die May-· Mk niederlZshksche Deklamation betraten, fanden sie Emmauel Viel an seinem Pult, umgeben von einer Schone von zwanzig ,.,Schtilern«, zur-reist hochge ioachsenen krä tisen Männern mit reichliche-i sa wuchs nnd ausfallend iusriedenent Gesicht-ausbrach set-n Anblick dieser improvisirten Schüler llatse ern-ehrte sieh Geoaert, so gut es ging, des Lachen-,- tviihrend Proust an Viel herantrat und sein Staunen tiber den Wuchs und die frisch-fröhli chen biirtigen Gesichter seiner angehen den Künstler ausdrückte. Ernst und feierlich, wie es einem Professor der Deklamation geziemt, erwiderte Hiel: »Das bekundet die männliche Kraft der Söhne der edlen slömischen Rasse. Keine Andern sind mir je unter die Augen getommen.« Sodann hielt et einen von sliimischen Humor gewürz ten Vortrag über die slämisehc Dekla mationstunst ., und wurde von Proust aufs Wärmste beglückwünscht. Seine Rettung aus grausamer Verlegenheit aber begosz der Dichter im Kreise sei ner Schüler mit einer ertlctlichen An zahl Flaschen prietelnden Geusenbie red. --.—-· Gehtruardett nnd Lebensalter-. Dr. Dutey hat aus statistischem Wege zu ermitteln versucht, welches Quantum von Gebirnarbeit der Mensch in den verschiedenen Lebens altern ohne Ueberanstrensgung zu lei sten vermag. Jus-besondere kam es ihm daraus an, festzustellen, was der Jugend während der ersten beiden Jahrzehnte des Lebens in dieser Hin sicht zugemuthet werden darf. Von der Ansicht ausgehend, daß das Ge hirn ebenso wie die Musteln erst all mählich durch eine richtig bemessene Uebung seine Fähigkeit entwickelt, tommt Dutey zu dem Schlusse, daß es durch Ueberanstrengung nur ge schwächt werden kann. Um nun einen Maßstab dafür zu gewinnen, ob die« Schulen die ihnen zugewiesene Ju-» gend überanstrengen, hat der Arzt zu- « nächst eine Erhebung iiber die geistige Arbeit junger Mädchen angestellt. ! Seine Ergebnisse stellen folgende« len als das richtige Maß siir die be tressenden Altersstusen sest: 5——8· Jahre 12 Stunden wöchent!ich; 8—— 10 Jahre 18 Stunden; 10--112 Jahre 21, 12—1.4 JCHZLL JI4 1I-) Hat-Te 80;15———16 Jahre «’«:6; M--17 Jahre 40x17—18 Jahre 45: lsi 19Jahre »O Stunden Wenn diese Zahlen zu tressend send, so besteht allerdings, na mentlich in der ersten Zeit selbst ins den oerniinstigsten Lehranstalten eine Ueberlastung der Schülerinnm I W Der same ohne Drom. l Es war unlängst aus einer Soiree . bei einem berühmten Berliner Mini- l ker. Viel ordens eschmiictte herren; ergingen sich im alon. Darunterj cnch ein kleiner Maler. der trotz ,e- : ringen Rufes doch schon mehrere Be- l korationen an der Brust tru . Be-? sagter Künstler war plötzlich hochst er- » staunt, als ihm ein nicht ordensge sckmiiekter herr dargestellt wurde. Und er fragte ihn: ; »Sie sind wohl kein Deutscher?« I »Nein, mein Herri« ; «Was treiben Sie denn hier?« j (Ueberlegend): »Na ——- ich habe eine. Ar-stellung." ; (Erstaunt): «Dauernd?« ; «8awobl dauernd.« « » s ist doch merkwürdig, daß Sie als Auslönder hier eine Anstellun K Berlin finden. Jst sie denn gu aezxdttksp »Ich bin gan zufrieden!« ? » un, was ind Sie denn?« »Ach bin Lascelleiz. bevollmächtigter Votschaster von Großbritannien und Jrland!« —- Tableau. —- Es dauerte nicht lange, und der kleine Maler war verschwunden, denn der Zwischensall hatte schnell die Runde gemacht und lebhafte heiterkeit wachen-rufen « W Ein merkwüedtser Straßen hahmvaqem Wir fthen in einem der westlichenj «Wiener Cases von Berlin. Am Nest dentisch hat ein junger Mann Platz! genommen, der, mit einem Handkosser » bewaffnet, unschwee als soeben zuge reist erkenntlich ist. Bermuthlich ist er ; aus dem Bahnhof Charlottenburg an gekommen und will sich noch erst durch ; einen meiß kräftigen. Schließlichj Lbezahlt er die Zeche und staat dannl qden Kellner in unverfälschteni stirbst-i schen Dialekt, wie er am besten nacht Schöneberg tommr. Da ihm der stell-T ner nicht recht Bescheid zu sagen weiß, . mifchen wir uns in die Unterhand-; tung und erklären ihm, et gehe am be- » sten nach der Joachimgthaler Straßes und fahre von dort aus mit der nach Steglitz vertehrenden D-Bahn, die mit einer grünen Laterne versehen ist. Der Sachse bedankt sich höflich, er greift seinen Koffer und sagt vor sich hin: »Als-I die D-Bahn, die eine grüne Laterne hatt« Dann geht er hinaus, um in der Thür noch einmal umzu kehren und fragend, sich an uns zu wende-: »Ach, verzeihen Se gietiqiti Sie meenen doch woht de tveeche D Bahn?« s - W Zustimmung. Logiswirthinx »Deinen Sie, Herr» Doktor, diese Nacht träumte mik, Sies hätten die ganze Miethsschuld mir» auf einem Brett gezahlt!« ; »So? Na. dann sind S’ so gut und : geben S’ rnir vie Quittnng!·' ! t Der next-se Nenn-. I A.: »Na, wie gefällt Dir kleine: Ase-jetztme — wäre gar nicht to o ne.« « Q: »Hm-—- wenn sie nicht so »ohne« wär-.- v ! ' »Du r.PtiI VI ich Lehrling: , e i Z Ehabe die en Morgen ein falsches wan j zigmart litt eingenommen.« » Thes: »Sie sind ein Esel —- ein Ka lmeel .. . .« ! Lehrling: »Ich hab ’s aber schon zwiedee auöge eben ...." « l Chef (besänstigt)-: »Sie sind ern tüchtiger Mensch« Mehee!« i Eise Hat-neunun- . meinst-up « Ein armer Mann starb und hin terließ nichts Werthbolles, als eine gute Hose. Seine beiden Vettern gerie then dariiber in Streit und da sie sich nicht einigen konnten, gingen sie zum Advotaten. Der Adbolat sprach: »Wir wollen die Hase probiren; wem sie am besten paßt, dem soll sie gehören« —-—« Nun war aber der eine der Vettern sehr kurz und dick, der andere sehr lang und mager, nnd so zeigte es sich denn, dasz die Hofe am besten dem s-— Advolaten paßte. Und der behielt sie auch! Knnstverttiindniß. »Warum gehst Du denn heute schon wieder in's Theater? Du hast doch das Stiicl schon gesehen!« »Ja, aber in meiner neuen Toilette noch nicht« « (kteschästsmäßin. Nennen Sie den Heirathsvermitb ler Schnäbler?« Vater vieler Töchter: »Selbstver· ständlich; bei dem habe ich ja auch eine Niederlage!« Auch ein Grund. Nichter: »Warum haben Sie dem Alager zwei Ohrfeigen gegeben?" Angeklagter: »Damit er sicher eine leiegtx ich hab’ ihn nämlich in meinem Dusel doppelt geseh’n!« (0rnriitblich. Fremder (Morgens zum Wirth): »So schlecht wie in Jhrem Bett hab' ich noch nie geschlafen, die ganze Nacht tonnt' ich lein Aug’ zuthun!« Wirth: »Diss- is hier ganz guat; wissen S’, im hiesigen Ort wird näm li’ viel eingebrochen!« Stoijfentzer. »Bei uns ist's schrecklich: zuerst schreien die Kinder, und wenn meine Frau sie in den Schlaf singen will« Keinem Recht gethan. »Ja, ja, lieber Freund,« fagte der Oelniagnat, »Sie glauben gar nicht« wie schwer die Position eines Millio närs heutzutage ist-" »Wie so dast« lächelte der Sirt-ti ler. »Nun, wenn ich mein Geld zusam menhalte und aufhäufe, dann heißt’s, ich sei ein Geiztragen; und wenn ich’s fortschente, fo heißt’s in aller Welt, ich suche mein eigenes Gewissen zu be ruhigen.« . Ost- Jungen. »Man sagt, der Medizinalrath hätte sich mit der jungen Doktor-in, die kürzlich hier ihre Praxis eröffnet hat, verlobt?« »Ja, was thut man nicht alles, um sich einen Konkurrenten vom halse zu schaffe-W Sein Hort. . »Ich hoffe, Sie haben in dieser Affaire ein reines Gewissen.« »Nun, erwiderte der Mann, gegen den eine Anklage wegen »Graft« schwebte, »ich habe jedenfalls das. was einem guten Gewissen am nächste-s tommt.« « »Was haben Sie?« »Einen guten Anwalt." In der singe. Richter (zuni jugendlichen Verhee cher, der sammt seinem Vater ange tia t ist): »Man muß nur staunen, diee Schlauheit, diese Verwegenheit, diefe List, die Sie an den Tag legten, woher Sie nur das alles in dem Alter haben?!« Vater des Angeklagten (sich ftolz in die Brust werfend): »Das hat er alles von mitt« Die Howtlaches Ein junger Anwalt von New York wurde kürzlich aufgefordert, einen Vortrag über das Thema zu halten: »Was sollte ein Gefchäftsmann in Be zug auf Banterott wissen.« Seine Antwort lautete: »Meine Herren, ich fühle mich durch Ihre Aufforderung sehr gefchmeichelt, doch widerstrebt es mir, mich für einen solchen Vortrag bezahlen Zu lassen; denn Alles, was ich über as Thema sagen würde, wäre nicht mehr als fünf-Muth näm lich: »Die Adresse eines guten An waltes.« Rette ils-lichtem A.: »Was man doch alles erlebt! Kaum ein Jahr verheirathet, läßt sich diefes Paar wieder fcheiden und heute, nach Ablauf eines weiteren Jahres. fteht es zum zweiten Male vor dem Traualtar!« · B.: »Na ja, sie hat la Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, nsn ihn wiederzubelommen!« Il« »Sie hat ihn also offenbar furchtbar liebl« B- »Ach, Unsinn —- Rache hat fsee ihm chworen. weil er nach der JSche uns überall herum renomnrirt t, wie llietli XVI-» g ch et sich ohne sit N «